DE4129578C2 - Glasscheibe mit verminderter Lichtdurchlässigkeit und Verfahren zu ihrer Herstellung sowie ihre Verwendung - Google Patents
Glasscheibe mit verminderter Lichtdurchlässigkeit und Verfahren zu ihrer Herstellung sowie ihre VerwendungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Glasscheibe mit verminderter Durchlässig
keit für Licht- und Wärmestrahlung, mit einem auf einer Oberfläche
angeordneten rasterartigen Muster aus einem den Strahlungsdurchtritt
verhindernden oder dämpfenden Material.
Glasscheiben dieser Art sind bekannt und werden für verschiedene
Zwecke eingesetzt.
Aus der DE-OS 19 51 616 ist eine Glasscheibe dieser Art bekannt, bei
der das Muster bevorzugt aus einer lichtundurchlässigen oder halb
transparenten Einbrennfarbe mit einer Lichtdurchlässigkeit von
0 bis 40% besteht. Die das Rastermuster bildenden Bruchstücke, die
quadratisch, rechteckig, rund oder elliptisch sein können, sollen eine
Längenausdehnung von 0,1 bis 20 mm aufweisen, und der Abstand
oder Zwischenraum zwischen den kleinen Bruchstücken soll 0,1 bis
10 mm betragen. Die Bruchstücke können miteinander in Berührung ste
hen, so daß hieraus ein Lochraster resultiert. Die Glasscheiben mit
derartigen Mustern sollen als Blendschutzscheiben oder als Wärme
schutzscheiben eingesetzt werden und beispielsweise auch in Kraftfahr
zeugen Verwendung finden.
Auch aus der DE-AS 23 61 669 ist ein blendungsminderndes Fenster der
eingangs genannten Art, vorzugsweise für Kraftfahrzeuge, bekannt. Bei
diesem bekannten Fenster ist auf der mit dem Muster versehenen Ober
fläche der Glasscheibe längs ihres Randes ein rahmenartiger vollflä
chiger Streifen aus dem lichtundurchlässigen Material vorgesehen,
durch den die Ränder des Fensterrahmens gegen Blicke abgedeckt werden.
Für den Fall, daß die Glasscheiben mit dem Fensterrahmen verklebt wer
den, dient der vollflächige rahmenartige Randstreifen außerdem als
Schutz gegen UV-Strahlen, die andernfalls zu einer Versprödung des
Klebers führen.
In der DE 27 13 892 C2 ist eine Glasscheibe mit einem Muster in Form
von Punkten auf einer ihrer Oberflächen beschrieben, die in einer sol
chen Verteilung angebracht sind, daß die Summe der Oberflächenbereiche
der undurchsichtigen Punkte 10 bis 30% der Glasoberfläche bedeckt,
wobei die Größe der Punkte so gewählt ist, daß in jeder Dimension 12
bis 20 Punkte pro Zentimeter liegen. Eine solche Glasscheibe soll
hauptsächlich in einer Sport- oder Spielhalle als Schauwand zur Anwen
dung kommen.
Die EP 01 20 781 beschreibt eine speziell für ein Glasdach eines
Kraftfahrzeugs geeignete Glasscheibe der eingangs genannten Art. Für
diesen Anwendungszweck soll das Muster aus lichtundurchlässiger Ein
brennfarbe so dicht sein, daß die Lichttransmission, und dementspre
chend auch die Gesamtenergietransmission, geringer als 30%, und vor
zugsweise geringer als 15% sind.
Die bekannten Muster bestehen aus rasterartigen Strukturen, bei denen
die einzelnen Bruchstücke der den Strahlendurchtritt verhindernden
bzw. dämpfenden Schicht und die strahlendurchlässigen Löcher jeweils
eine gleichbleibende Größe aufweisen und gleichmäßig und homogen über
das gesamte Muster bzw. über die gesamte Glasoberfläche verteilt sind.
In bestimmten Fällen, in denen die Lichttransmission innerhalb der
rasterartigen Strukturen sich von einem hohen Wert auf einen niedrigen
Wert, oder umgekehrt, verändern soll, kommen Rasterstrukturen zur An
wendung, bei denen die einzelnen Bruchstücke der Schicht bzw. die
strahlendurchlässigen Löcher in der Schicht in einer Richtung stufen
weise kleiner oder größer werden, während sie in der Richtung quer zu
dieser Richtung jeweils eine gleichbleibende Größe aufweisen. Solche
Strukturen werden insbesondere bei blendungsmindernden Filterbändern
im oberen Bereich von Windschutzscheiben und im Übergangsbereich zwi
schen dem lichtundurchlässigen Dekorrahmen und dem voll transparenten
Sichtfeld von Autoglasscheiben angewendet.
Es hat sich gezeigt, daß das menschliche Auge für derartige gleichmä
ßige Strukturen besonders empfindlich ist, und daß bei kritischer Be
trachtung der Rasterstruktur, wie sie beispielsweise bei der Produkti
onskontrolle der Glasscheiben stattfindet, selbst kleinste Fehler auf
fallen. Wenn also beispielsweise auf einer mit einem solchen gleichmä
ßigen Raster bedruckten Glasscheibe ein einziges kleines Bruchstück
des Rasters fehlt, oder wenn nur ein einziges Loch des Lochrasters
geschlossen ist, führt das in der Regel dazu, daß dieser Fehler bei
der Kontrolle auffällt und daß die Glasscheibe infolgedessen verworfen
werden muß.
Unregelmäßigkeiten im Druckraster sind für das menschliche Auge umso
eher sichtbar, je höher der Bedeckungsgrad der Glasscheibe ist. In
bestimmten Fällen sollen die bedruckten Glascheiben eine sehr geringe
Transmission von weniger als etwa 30% aufweisen, nämlich beispiels
weise im Fall der Verwendung solcher Glasscheiben als Autodachschei
ben. In diesem Fall werden die Glasscheiben in der Regel mit einer
lichtundurchlässigen schwarzen Einbrennfarbe bedruckt. In anderen Fäl
len, beispielsweise für die Verwendung in Krankentransport-Fahrzeugen,
besteht die Anforderung, die Seitenscheiben durch Bedrucken mit einer
lichtdurchlässigen weißen Farbe für die Sicht von außen nach innen
undurchsichtig zu machen, jedoch in umgekehrter Richtung eine ausrei
chende Durchsicht zu gestatten. Wenn dieser Effekt mit einem flächen
deckenden Druck erreicht werden soll, ergibt sich eine hohe Reflexion
auf der Außenseite der Glasscheibe, durch die eventuelle geringfügige
Deformationen oder Oberflächenunregelmäßigkeiten der Glasscheibe her
vorgehoben werden. Erfolgt die Bedruckung statt dessen mit einem regel
mäßigen Rasterdruck, dann besteht ebenfalls die weiter oben erwähnte
Schwierigkeit, daß geringste Fehler im Rasterdruck in der Reflexion
oder in der Durchsicht für das Auge erkennbar sind.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Glasscheiben mit verminder
ter Lichttransmission der eingangs genannten Art so auszugestalten,
daß eventuelle Fehler im Rastermuster nicht ins Auge fallen. Insbeson
dere sollen Glasscheiben mit einem besonders hohen Deckungsgrad, daß
heißt mit einem sehr geringen Transmissionsgrad, hergestellt werden
können, ohne daß wegen des hohen Bedeckungsgrades störende Nebeneffek
te auftreten.
Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß das rasterartige
Muster aus der Kombination von verschiedenen Rastern, nämlich
einem groben und einem feinen Raster, besteht derart, daß sich bei
einer großflächig gesehen regelmäßigen Struktur größere und kleinere
Bruchstücke der lichtundurchlässigen oder lichtdämpfenden Teile des
Musters und/oder der lichtdurchlässigen Löcher abwechseln.
Es hat sich gezeigt, daß das Auge weit weniger auf kleine Unregelmä
ßigkeiten oder Fehler in der Rasterstruktur reagiert, wenn diese in
der erfindungsgemäßen Weise ausgebildet ist. Da das erfindungsgemäße
Rastermuster bereits in sich variiert, empfindet das menschliche Auge
kleine Unregelmäßigkeiten weit weniger stark als bei einem sehr regel
mäßigen Muster. Auch gegenüber einer Glasscheibe mit einer vollflächi
gen, das heißt flächendeckenden Beschichtung mit einer teildurchlässi
gen Schicht oder mit einer lichtundurchlässigen Schicht hat eine
Schicht mit einer erfindungsgemäß ausgebildeten Struktur den wesentli
chen Vorteil, daß kleine Oberflächendeformationen oder sonstige
Oberflächen- oder Schichtfehler, die insbesondere im reflektierten
Licht stark auffallen, wesentlich weniger stark in Erscheinung treten.
Durch die erfindungsgemäße Ausbildung der Glasscheiben wird es darüber
hinaus möglich, Glasscheiben mit einem sehr hohen Bedeckungsgrad und
dementsprechend sehr niedrigem Transmissionsgrad herzustellen, und
zwar ohne die Gefahr besonderer Schwierigkeiten bei der Herstellung
der Glasscheiben und ohne die Gefahr eines erhöhten Ausschusses bei
der Produktion der Glasscheiben.
Grundsätzlich lassen sich die erfindungsgemäßen Glasscheiben bei
spielsweise dadurch herstellen, daß einem üblichen regelmäßigen feinen
Lochraster mit gleichbleibenden Löchern ein Linienraster überlagert
wird, dessen Linien und dessen Zwischenräume zwischen den Linien je
weils Breitenabmessungen aufweisen, die einem Mehrfachen des Loch
durchmessers des Lochrasters entsprechen. Statt eines Linienrasters
können auch ein grobes Punktraster oder ein grobes Lochraster mit dem
feinen Lochraster kombiniert werden. Insgesamt ergibt sich durch die
Kombination der beiden Raster wiederum ein Raster mit gleichmäßiger
Makrostruktur, jedoch ungleichmäßiger Mikrostruktur.
Gegenstand der Erfindung ist auch ein besonders zweckmäßiges Verfahren
für die Herstellung von Druckvorlagen für erfindungsgemäß ausgebildete
Glasscheiben. Dieses Verfahren besteht darin, daß durch Überlagerung
von zwei gleichmäßigen Loch-, Punkt- oder Strichrastern unter gegen
seitiger Winkelverschiebung der beiden Raster Moir´-artige Muster
strukturen geschaffen werden, die als Vorlage für die Herstellung von
Drucksieben für das Siebdruckverfahren dienen. Hierdurch lassen sich
auf sehr einfache Weise unter Benutzung vorhandener Lochrastervorlagen
die unterschiedlichsten Rasterstrukturen mit verschiedenen Transmis
sionsgraden herstellen.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand der Dar
stellungen näher beschrieben.
Von den Darstellungen zeigt
Fig. 1 ein für die Herstellung von Dachfensterscheiben für
Kraftfahrzeuge übliches Lochraster (Stand der Technik);
Fig. 2 eine erste Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
Druckrasters;
Fig. 3 eine andere Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
Druckrasters, und
Fig. 4 eine weitere Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
Druckrasters.
Die dargestellten Raster eignen sich beispielsweise für die Herstel
lung von Kraftfahrzeugfensterscheiben aus Einscheibensicherheitsglas,
die vor der thermischen Vorspannung mit Hilfe des Siebdruckverfahrens
mit einem Rasterdruck aus einer Einbrennfarbe versehen werden. Dabei
kann es sich im Fall von Dachfensterscheiben um lichtundurchlässige
Schichten aus beispielsweise schwarzer Einbrennfarbe handeln. Im Fall
von Seitenscheiben, die eine verminderte Lichtdurchlässigkeit aufwei
sen und beispielsweise die Durchsicht von außen nach innen verhindern
sollen, kann es sich um lichtstreuende Schichten, beispielsweise aus
einer Einbrennfarbe mit weißen Farbpigmenten, handeln.
Die Drucksiebe für die Durchführung des Siebdruckverfahrens werden in
der üblichen Weise hergestellt, indem das Siebdruckgewebe mit einer
fotoempfindlichen Schicht beschichtet wird, die durch eine das gewün
schte Muster aufweisende Folie hindurch belichtet wird, wie es bei
spielsweise in der US-PS 38 13 519 beschrieben ist.
Beim Stand der Technik wird für die Herstellung des Drucksiebes eine
Folie mit einem Lochraster verwendet, wie es in Fig. 1 vergrößert dar
gestellt ist. Die einzelnen Löcher des Rasters haben beispielsweise
einen Durchmesser von 0,5 mm und einen gegenseitigen Abstand zwischen
den Löchern von 0,4 mm, und sind in aufeinanderfolgenden Reihen ver
setzt, das heißt auf Lücke zueinander angeordnet. Ein solches Lochra
ster hat einen Gesamt-Bedeckungsgrad von 75%, das heißt 25% der
Scheibenfläche sind nicht bedeckt. Eine Glasscheibe mit einem derarti
gen Raster aus einer üblichen schwarzen im wesentlichen lichtundurch
lässigen Siebdruckfarbe hat einen Gesamtlichttransmissionsgrad TL
von 15 bis 25% und einen Gesamtenergietransmissiongrad TE von 12 bis
22%.
Wenn zwei derartige in Fig. 1 dargestellte Rasterfolien unter einem
Verschiebungswinkel von 5 bis 7 Grad übereinandergelegt werden, ergibt
sich ein Interferenzmuster, wie es in Fig. 2 dargestellt ist. Die Be
lichtung des mit der lichtempfindlichen Schicht beschichteten Druck
siebes erfolgt also durch zwei übereinandergelegte Folien hindurch.
Mit Hilfe zweier gleicher Rasterfolien gemäß Fig. 1 lassen sich auf
diese Weise die unterschiedlichsten Rasterstrukturen im Drucksieb her
stellen, die alle die erfindungsgemäßen Eigenschaften aufweisen.
Das in Fig. 2 dargestellte Rastermuster hat einen wesentlich höheren
Bedeckungsgrad als das Rastermuster nach Fig. 1. Neben dem günstigen
Effekt bezüglich des Aspekts der Glasscheibe ergibt sich eine wesent
liche Verringerung der Gesamtenergietransmission.
Wenn bei der Herstellung des Drucksiebes die beiden übereinanderlie
genden Rasterfolien jeweils mit der Struktur gemäß Fig. 1 weiter gegen
einander verdreht werden, ergibt sich bei einem Verdrehungswinkel von
etwa 15 Grad ein Rastermuster entsprechend Fig. 3. Dieses Rastermuster
hat einen weiter erhöhten Bedeckungsgrad und weist einen Gesamtlicht
transmissionsgrad TL von 5 bis 6%, und einen Gesamtenergietransmissi
onsgrad TE von 7 bis 8% auf.
Eine noch weitere Erhöhung des Bedeckungsgrades unter weiterer Verän
derung der Rasterstruktur läßt sich durch weitere Erhöhung der Winkel
verschiebung der beiden Rasterfolien bei der Herstellung des Drucksie
bes erreichen. Fig. 3 zeigt beispielsweise ein Rastermuster mit den
erfindungsgemäßen Eigenschaften, das bei einem Verdrehungswinkel von
etwa 30 Grad entsteht.
Claims (8)
1. Glasscheibe mit verminderter Durchlässigkeit für Licht- und Wärme
strahlung, mit einem auf einer Oberfläche angeordneten rasterarti
gen Muster aus einem den Strahlendurchtritt verhindernden oder
dämpfenden Material, dadurch
gekennzeichnet, daß das rasterartige Muster aus der
Kombination von verschiedenen Rastern, nämlich einem groben und
einem feinen Raster, besteht derart, daß sich bei einer großflä
chig gesehen regelmäßigen Struktur größere und kleinere Bruch
stücke der lichtundurchlässigen oder lichtdämpfenden Teile des
Musters und/oder größere und kleinere lichtdurchlässige Löcher des
Musters abwechseln.
2. Glasscheibe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das ra
sterartige Muster aus der Kombination eines regelmäßigen Lochra
sters mit gleichbleibenden Löchern und eines regelmäßigen Linien
rasters besteht, dessen Linien und dessen Zwischenräume zwischen
den Linien jeweils Breitenabmessungen aufweisen, die einem Mehrfa
chen des Abstands zwischen den Löchern des Lochrasters
entsprechen.
3. Glasscheibe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das ra
sterartige Muster aus der Kombination eines regelmäßigen feinen
Lochrasters und eines regelmäßigen groben Loch- oder Punktrasters
besteht.
4. Glasscheibe nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeich
net, daß der Lochdurchmesser des feinen Rasters 0,3 bis 0,6 mm,
und der Bedeckungsgrad des kombinierten Musters 75 bis 98%
beträgt.
5. Glasscheibe nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß das ra
sterartige Muster aus einem Moir´-artigen Muster besteht.
6. Verfahren zur Herstellung einer Glasscheibe nach einem der Ansprü
che 1 bis 5 mit Hilfe des Siebdruckverfahrens, dadurch gekenn
zeichnet, daß bei der Herstellung des das Druckraster aufweisenden
Drucksiebes durch Belichtung der lichtempfindlichen Schicht des
Drucksiebes durch Überlagerung von zwei gleichmäßigen Loch-,
Punkt- oder Strichrastern unter gegenseitiger Winkelverschiebung
der beiden diese Raster aufweisenden Folien Moir´-artige Muster
strukturen auf der lichtempfindlichen Schicht erzeugt werden.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß zwei
gleichmäßige Lochraster mit einem Durchmesser der Löcher von 0,4
bis 0,6 mm und einem Abstand zwischen benachbarten Löchern von 0,3
bis 0,6 mm unter einem Winkel von 5 bis 45 Grad miteinander kombi
niert werden.
8. Verwendung einer Glasscheibe nach einem der Ansprüche 1 bis 5 als
Dachfensterscheiben oder als Seitenscheiben für Kraftfahrzeuge.
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