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Verfahren zur Auswalzung gleichmäßiger Wandstärke an Ringen. Die Herstellung
von Ringen geschieht beispielsweise in der Weise, daß ein Block in eine kuchenartige
Form gestaucht und dann gelocht wird. Dieser so vorgearbeitete Ring gelangt dann
auf einem Ringwalzwerk zur Auswalzung. Bei dem Vorschmieden des Ringes ist es praktisch
unniög:ich, die Wandstärke an allen Stellen des Ringes gleichnug zu erhalten. Beim
Auswalzen auf dem Ringwalzwerk nach dem bisher üblichen Walzverfahren ist es nicht
möglich, diese Ung:eichmäßigkeiten zu beseitigen, da die Ab-
walzung mehr
oder minder in gleichem Maße. erfolgt. Ein derartig hergestellter Ring ist, wie
die Praxis beweist, niemals an allen Stellen gleich stark, was einen Mangel darstellt.
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Durch die vorliegende Erfindung soll dieser Mangel beseitigt werden.
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren nebst Einrichtung zur Erzielung gleichmäßiger
Wandstärken an Ringen.
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Das Verfahren ist folgendes: Der vorgearbeitete Ring mit ungleichen
Wandstärken kommt wie bisher zum Auswalzen auf ein Walzwerk. Bei diesem Auswalzen
nähern sich zuerst die Walzen immer mehr gegeneinander ti id walzen in demselben
).uerschnittsverhältnis den Ring ungleich stark aus, weil dieZVandst*,irke von vornherein
verschieden war. _Um nun eine gleichmäßige Wandstärke zu erreichen, wird die liniare
Walzenbewegung eine kurze Zeitlang, während welcher der Ring mindestens einmal im
Walzwerk, von beiden Seiten ständig gefaßt, Herumläuft, unterbrochen, wodurch dieWaadstärke
des ganzen Ringes gleichmäßig wird. Der Ring mit nunmehr allseitig gleichen Wandstärken
muß jetzt einen genauen Durchmesser erhalten. Im Gegensatz zu Walzerzeugnissen gestreckter
Lage, wo es auf die Innehaltung des Ouerschnitts ankommt und die Länge des ZValzerzeugnisses
sich von selbst ergibt und mehr oder minder unwesentiich ist, wird allgemein gefordert,
daß ein gewalzter Ring den genauen v orgeschriebieneti mittleren Durchmesser hat,
und bei der Wandstärke eines solchen Ringes ist eine gewisse Tcleranz erlaubt, die
sich praktisch ergibt aus der Größe des zur Herstellung des Ringe. verwendeten Rohlings.
Deshalb wird man praktisch die Auswalzung des Ringes, wie vorbeschrieben, besot
gen und nicht etwa das Auswalzen auf allseitig gleiche Wandstärken mit dem Auswalzen
auf genauen Durchmesser zusammen verlegen, weil man dann Gefahr liefe, daß der Ring
evtl. zu groß ausgewalzt würde, wodurch er unbrauchbar wird. Die Auswalzung auf
gleiche Wandstärke und de.i erforderlichen Durchmesser kann natürlich auch in anderer
Reihenfolge statfinden, ohne an der Erfindung etwas zu ändern.
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Es ist nun zweckmäßig, die Entfernung der beiden `Talzen während des
Auswalzens auf gleiche Wandstärke durch einen Anschlag zii begrenzen, damit die
Entfernung unter allen Umständen gewahrt wird.
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Ferner ist es zweckmäßig, den die Druckwalze tragenden Schlitten mit
Überdruck gegen den Anschlag fahren zu lassen, damit ein Nachgeben des Schlittens
und damit der Druckwalze vermieden wird, sonst würde insbesondere bei Ringwalzwerken
mit hydraulischer Anstellung die Druckwalze infolge der Zusammendrückbarkeit des
Wassers zurückweichen, wenn eine starke Stelle de.,;
Ringes zwischen die Walzen
gelangt, .und vorgehen, wenn eine dünnere kingstel.'e ausgewalzt wird, die weniger
Widerstand leistet. Die gleiche Erscheinung, wenn auch in vermindertem Maße, -neigt
sich bei elektrischmechanisch angestellter Druckwalze; hiewürde der Schlitten infolge
der Elastizität der mechanischen Zwischenglieder ausive;ichen.
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Der besseren Verständlichkeit halber ist auf der "Zeichnung eine Einrichtung
zur Auübung des Walzverfahrens als Beispiel dargestellt. Die Zeichnung zeigt ein
Reifenwalzwerk mit livdratilischer Anstellung der Druck-Es ist Abb. z ein Schnitt
nach der Linie a-b und Abb. 2 ;der Grundriß eines solchen Walzwerkes. Es ist r der
Walzwerksrahmen, 2 die durch Kugelräderpaar 3 anetriebene Königswelle, die die Profil-e,
walze
4 trägt. 5 ist der Schlitten, in dem die Druckwalzenwelle 6 gelagert ist. 7 ist
die Druckwalze. Der Schlitten trägt am rechten Ende einen Zylinder 8, in welchem
sich ein f `langer 9 bewegt. Dieser Planger ist am hinteren Ende als Zylinder io
ausgebildet. Dieser umschiießt, getragen durch Schuhe I I, den Planger 12. Letzterer
ist in Traverse 13 l:efestigt, die von einem Ausleger des Rahinens i getragen wird.
Zur Aufnahme der Plungerreaktion dienen Säulen *14, die an Augen 15 des Rahmens
befestigt sind. Die Druckwasserzuführung für Zylinder io geschieht durch den hohl
gebohrten Planger 12 und die Lruckwasserzuführung für den Zylinder 8 durch den kleinen
Planger 16 und Zylinder 17. Die Säulen 14 sind mit Gewinde versehen, auf welchen
Muttern 18 verstellt «-erden können. Diese Muttern 18 dienen als Hubbegrenzung des
Zylinders i o und Ylungers 9, indem Ausleger i9 des Zylinders lo an den Muttern
18 zur Anlage kommen. Zur Begrenzung der Relativbewegung zwischen Schlitten 5 und
Zylinder io dienen .Anker 2o, die in Nocken 21 des Zylinders io und in \oclcen 22
des Zylinders 8 eingelassen u d an letzterem befestigt sind. Zur Sicherung gegen
Herausfallen der Anker 2o aus den Nocken dienen Laschen 23. Zur Rückwärtsbewegung
des Zylinders io und Schlittens 5 dienen Rückzugzylinder 24. Diese Zylinder sind
in den Rahmenaugen 15 befestigt. In den Zylindern 24 bewegen sich P@unger 25, die
an Ausleger 26 des Zylinders io,eingreifen. Der Arbeitsvorgang .ist folgender: Angenommen,
der Schlitte l 5 und damit die Druckwalze 7 befinden sich, wie gezeichnet, in der
Endstellung rechts. Nachdem der lZeifen 27 auf das Walzwerk gebracht ist, erhält
der Zylinder io durch Bedienen einer Steuerung durch Druckwasserzuführungsrohr .:M
Druckwasser und fährt nach links vor. Nach Zurücklegung des Weges x stößt die Vorderkante
29 des Zylinders g gegen den Boden des Zylinders 8, wodurch der Schlitten >ich ebenfalls
mit vorbewegt. . Im weiteren \-erlauf der Vorwärtsbewegung stößt die 1)ruclcwalze
7 auf den auszuwalzenden Ring und walzt denselben aus. Dieses Auswalzen geschieht
so lange, bis die Ausleger i9 auf die -Muttern 18 stoßen. Hierdurch gelangt der
Schlitten 5 zum Stillstand. Nunmehr beginnt (las Auswalzen des Ringes auf gleiche
Wan(1-.t:irl:e, da durch das Fahren des Zylinders io gegen die Anschläge 18 die
Entfernung der Profil«-alze.I und der Druckwalze 7 ko stant gehalten wird. Ist an
allen Stellen des Reifens eine gleichmäßige Wandstärke erreicht, gibt man vermittels
der Steuerung durch das Druckwasserzuführungsrohr3o dem Zylinder8 Druckwasser, worauf
der Schlitten 5 so lange vorwärts bewegt und der Ring so lange von neuem ausgewalzt
wird, bis der gewünschte Durchmesser des Reifens erreicht ist. Nunmehr gibt man
den Zylindern 8 und io Abwasser und den Zylindern 24 Druckwasser, wodurch der Zylinder
io rückwärts bewegt wird. Beim Vorfahren des Zylinders io war der Spielraum x zwischen
den Ankern 2o :und den Nocken 21 entstanden. Bei der Rückzugl}cwegung wird nunmehr
zuerst dieser Spielraum überlaufen, so daß die Anker 2o an Nocken 21 zur Anlage
kommen und der Spielraum zwischen Vorderkante 29 des Plangers 9
und dem Boden
des Zylinders 8 wieder entsteht. Nach Zurücklegung dieses Weges wird der Schlitten
5 mit zurückgenommen und in seine äußerste Rechtsstellung verfahren.
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Die Maschine kann natürlich auch auf andere Weise konstruiert werden,
z. B. kann der Planger 9 vom Zylinder io getrennt und diese Anordung durch drei
Zylinder ersetzt werden, oder es kann auch Zylinder 8 als Planger ti:id Planger
9 als Zylinder ausgebildet werden. Ferner kann die Vorwärtsbewegung des Schlittens
5 auf andere Art und Weise, z. B. durch eine elektrisch angetriebene Spindel, erfolgen,
ohne an der Erfindung etwa zu ändern. An Stelle der zweiten Druckeinrichtung 8,
9 kann man auch 'so verfahren, daß man nach erfolgtem Auswalzen auf gleiche Wandstärke
den Anschlag 18 für die Hauptdruckeinrichtung io, 12 verstellt, so daß dann der
Schlitten 5 durch den Zylinder io weiter vorwärts getrieben werden kann und die
weitere Auswalzung auf den genauen Durchmesser erfolgt.