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Vorrichtung zum Ausgleich der Dehnung von Rollbändern in einer Wälzeinrichtung
einer Zahnradschleifmaschine Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Beeinflussen
der Spannung bzw. der Dehnung der Rollbänder in einer Wälzeinrichtung einer Zahnradschleifmaschine,
bei der die Rollbänder auf Rollbögen befestigt sind, auf diesen abrollen und einen
sowohl die Rollbögen wie das Werkstück tragenden Schlitten im Rhythmus der Abwälzbewegung
hin- und herbewegen, wobei jeder der beiden Wälzrichtungen je ein Rollbogen mit
Rollband zugeordnet ist.
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Beim Schleifen von Zahnrädern im Abwälzverfahren wird die gleiche
Zahnflanke von der sie bearbeitenden Schleifscheibenflanke jeweils entweder während
des Abwälzhin- oder Abwälzherhubs berührt, nicht aber während der Abwälzhin- und
Abwälzherbewegung. Das bedeutet, daß von einer zur Verfügung stehenden Arbeitsperiode
nur etwa die Hälfte ausgenutzt wird, während die andere Hälfte ungenutzt in die
Verlustzeit der Bearbeitung eingeht. Trotz aller Bemühungen zur Erhöhung der Wirtschaftlichkeit
blieb die Verlustzeit durch die ungenutzte halbe Periode unberücksichtigt.
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Es ist bereits, eine Zahnradschleifmaschine mit zwei Schleifscheiben
bekannt, die mit den beiden Scheiben an den beiden zu bearbeitenden Zahnflanken
i;m gleichen Zeitraum zu schleifen vermag. Hierzu ist die Maschine aber nur jeweils
bei einer einzigen Zähnezahl in der Lage, wenn der Flankenwinkel der Schleifscheibe
gegeben ist.
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Es ist bekannt, bei Zahnradschleifmaschinen, die mit Rollbögen und
Rollbändern gesteuert werden, entweder den Rollbandhalte:r im Rhythmus der Abwälzbewegung
zu verschieben oder im gleichen Rhythmus das Rollband der einen Seite zusätzlich
zu spannen und das Rollband der anderen Seite entsprechend zu entspannen. Mit dieser
Vorrichtung können die Zahnflanken im Sinne einer Kopf- oder Fußrücknahme korrigiert
werden; es können aber nicht die Verlustzeiten durch Abheben der Schleifscheibe
vermieden werden.
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Zweck der Erfindung ist, die Verlustzeit beim Schleifen dadurch zu
verringern, daß eine Flanke eines Werkstückzahnes sowohl im Abwälzhin als auch im
Abwälzherhub bearbeitet wird, wobei dieser Vorgang unabhängig vom Flankenwinkel
der Schleifscheibe und der Zähnezahl des Werkstücks sein soll und auch mit nur einer
einzigen Schleifscheibe durchgeführt werden kann.
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Die Erfindung geht von der Erkenntnis aus., daß das Abheben der Schleifscheibe
von der zu bearbeitenden Zahnflanke von einer unterschiedlichen Dehnung der Rollbänder
herrührt. Diese Dehnung ist auf Einflüsse zurückzuführen, die irn Geschwindigkeitsverlauf
des Abwälzantriebs begründet sind. Diese Einflüsse sind beispielsweise Massen- und
Reibkräfte. Die unterschiedliche Dehnung führt zu Abweichungen der Stellung der
Schleifscheibe, zu der zu bearbeitenden Zahnflanke. Bisher hat man diese Einflüsse
dadurch unwirksam gemacht, da.ß man die Schleifscheibe relativ zur Zahnflanke unter
Berücksichtigung der besagten Abweichung vor einer Spanabnahme, beispielsweise in
der Hinbewegung, einstellt. Während der Herhewegung ergibt diese Abweichung einen
Spielraum zwischen Schleifscheibenflanke und Zahnflanke, der die Spanabnahme verhindert.
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Die Erfindung besteht darin, die genannten Einflüsse auszugleichen,
und zwar, dadurch, daß während der Abwälzhin- und -herbewegung des Werkstücks relativ
zur Schleifscheibe bei -der Herbewegung nur in einer Drehrichtung wirksame Kupplungen
wirksam werden zum Übertragen eines zusätzlichen und vorwählbar zeitweise wirksamen
Drehantriebes - für einen oder für beide Rollbögen. Eine sehr einfache Bauart wird
hierbei erzielt durch ein Reibgesperre als Kupplung. Reibgesperre sind entweder
mit Rollen oder Klemmkörpern oder mit Lamellen und Steilgewinde arbeitende Freilaufkupplungen.
Statt Reibgesperre können auch irgendwelche anderen schaltbaren Kupplungen verwendet
werden, die im Rhythmus der Abwälzbewegung ein- und auszuschalten sind.
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Eine andere Ausgestaltung der Erfindung ist, Druckstücke oder Hebel
vorzusehen, die mindestens an einem der Rollbänder im Rhythmus der hin- und hergehenden
Abwälzbewegung angreifen und es zusätzlich spannen. Diese Druckstücke oder Hebel
greifen so an, d'aß mindestens eine Kraftkomponente lotrecht zu dem oder den Rollbändern
erzeugt wird. Diese Art des Kraftangriffs ist insofern. günstig, als mit einer verhältnismäßig
kleinen Kraft senkrecht auf die Rollbänder eine große Kraft in Richtung derselben
ausgeübt
werden kann. Die Rollbänder werden durch diese Kraft durchgebogen, wodurch sieh
ihre wirksame Länge verkürzt. Die Kraft wird ausgeübt durch Verstellen eines Hebels
oder Exzenters, wobei dem Exzenter der Vorzug zu geben ist, weil dieser leicht dauernd
am Rollband anliegend ausgebildet sein kann, so daß er eine dämpfende Wirkung ausübt.
Zweckmäßig werden die Hebel oder Exzenter von dem den Rollbogen tragenden Schlitten
angetrieben, wobei der Antrieb über ein Gesperre erfolgen sollte. Eine. sehr einfach
konstruktive Lösung bietet ein Reibgesperre, das in diesem Falle nicht als Einwegkupplung
zu wirken hat, sondern so zu gestalten ist, daß es nach beiden Bewegungsrichtungen
eine vorwählbare Kraft überträgt und beim Überschreiten dieser Kraft beispielsweise
beim Fahren gegen einen Anschlag rutscht.
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Ferner kann die Erfindung verwirklicht werden mit einem an sich bekannten,
jedoch im Rhythmus der Wälzbewegung bewegbaren Spannhebel zur Befestigung der Rollbänder
am Maschinengestell.
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Während bei den vorher beschriebenen Ausführungsformen die Antriebskraft
beispielsweise vom Rollbogenschlitten über die Kupplung, z. B. Reibgesperre, auf
das eigentliche Steuermittel, z. B. die Hebel oder Druckstücke, ausgeübt wurde,
kann es auch günstig sein - namentlich bei großen oder automatischen Maschinen oder
Maschinen, an denen sich die Antriebskraft aus konstruktiven Gründen nicht einfach
ableiten läßt -, die Kupplungen, beweglichen Druckstücke oder bewegbaren Spannhebel
vom Rollbogenschlitten aus hydraulisch oder elektrisch zu steuern.
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Da auf den Maschinen Zahnräder von unterschiedlicher Größe und aus
verschiedenen Werkstoffen bearbeitet werden, wobei auch die Spardicken verschieden
sein können, da andererseits die zu kompensierenden Einflüsse in verschiedenen Richtungen
wirken, sollen die zusätzlichen Bewegungen oder Kräfte in Größe und bzw. oder Richtung
wählbar sein. Für die zusätzlichen Kräfte oder Bewegungen können mechanische, hydraulische
oder elektrische Mittel vorgesehen sein.
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Die Erfindung ist mit den F i g. 1 bis 11 erläutert. Es zeigt F i
g. 1 eine rollbandgesteuerte Zahnflankenschleifmaschine, radial auf das Zahnrad,
axial auf die Schleifscheibe gesehen, F i g. 2 die Maschine F i g. 1, axial auf
das Werkstück, radial auf die Schleifscheibe gesehen, F i g. 3 einen axialen Schnitt
durch die Werkstückspindel, den Rollbogenschlitten und den Rallbandhalter, F i g.
4 den Rollbogenschlitten, den Rollbandhalter und den Rollbogen als Teilschlitten,
F i g. 4 a den Dreiwegehahn aus F i g. 4 in einer Betriebsstellung, F i g. 4 b den
Dreiwegehahn aus F i g. 4 in einer anderen Betriebsstellung, F i g. 5 als Schema
und als perspektivisches Bild die im wesentlichen aus Rollbogen und Rollbändern
bestehende Steuereinrichtung für die Abwälzbewegung des Werkstücks, F i g. 6 in
vergrößertem Maßstab einen Längsschnitt durch einen erfindungsgemäßen Rollbandhalte.r,
F i g. 7 einen Axialschnitt durch eine Werkstückspindel mit Rollbogen und Rallbogensclzlitten
im Zusammenhang mit einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung, F i g. 8 einen Schnitt
durch eine schematisch dargestellte Einwegkupplung entlang der. Linie VIII-VIII
in F i g. 7, F i g. 9 einen Schnitt entlang der Linie IX-IX in F i g. 7, F i g.
10 schematisch und perspektivisch eine weitere Ausgestaltung der Erfindung und F
i g. 11 einen Schnitt entlang der Linie XI-XI in F i g. 10.
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F i g. 1 bis 4 zeigen eine im Abwälzverfahren arbeitende Zahnffankenschleifmaschine,
bei der die Abwälzbewegung mittels Rollbogen und Rollbändern gesteuert wird. Auf
einem Maschinenständer 20 ist ein Rollbogenschlitten 21 in einer geeigneten
Führung 22 längs verschiebbar gelagert und in bekannter Weise antreibbar.
Quer zur Bewegungsrichtung des Rollbogenschlittens 21 ist eine Rollbogenspindel
23 drehbar, aber nicht längs verschiebbar gelagert. In der hohl ausgebildeten Rollbogenspindel
ist eine Werkstückspindel24 ebenfalls drehbar und nicht längs verschiebbar gelagert.
Die Rollbogen- und die Werkstückspindel können auf gleichen Lagern gelagert sein.
Vorzuziehen ist eine Wälzlagerung, bei der die Wälzkörper in bekannter Weise zum
Zwecke der Spielfreiheit mit übermaß eingebaut sind. Diese Lagerung gehört nicht
zur Erfindung und ist daher nicht näher gezeigt. An einem Ende der Werkstückspindel
ist ein Werkstück 25, ein Zahnrad, ein Schabzahnrad oder ein anderes verzahntes
Teil zur Bearbeitung in bekannter Weise aufgespannt. Am anderen Ende ist an der
Werkstück- bzw. an der Rollbogenspindel ein Teilkopf 26 vorgesehen, der die Teilbewegung
von Zahn zu Zahn des Werkstücks steuert. Da die Wirkungsweise der Teilungseinrichtung
bekannt ist und selbst nicht zur Erfindung gehört, ist sie nicht näher gezeigt.
Auf der Rollbogenspindel 23 ist in bekannter Weise mit Schrauben 27 ein Rallbogen
28 auswechselbar und einstellbar aufgeschraubt. An dem Rollbogen sind Rollbänder
29a bis 29c befestigt, die mit ihrem anderen Ende in geeigneter, später näher beschriebener
Weise nachspannbar mit Schrauben 30 an einem Rollbandhalter 31 angeschraubt sind.
Der Rollbandhalter ist mit einer Führung 31 cr auf einem Ausleger 32 verschiebbar
und feststellbar gelagert. Der Ausleger 32 ist in einem Bock 33, der auf den Maschinenständer
gaschraubt ist, mit Hilfe einer Führung 34 in vertikaler Richtung geführt. Zum Verschieben
ist eine Schraubspindel 35 und eine Spindelmutter 36 vorgesehen. Die Schraubspindel
kann mit einer auf Vierkant 37 zu steckenden Kurbel gedreht werden. Zum Festellen
des Auslegers sind Klemmschrauben 38 vorgesehen. Das freie Ende des Auslegers von
einem Halter 39 wird im Schlitz 40 mit den Schrauben 41 gestützt.
Die Vorrichtung zum Nachspannen der Rollbänder soll unter der Voraussetzung beschrieben
sein, dal3 zwei Rollbandpaare 29 mit je 2 Rollbändern 29a, 29 b und 29 c, 29 d vorgesehen
sind. Diese Rollbänder sind mit der besagten Schraube 30 beiderseits eines Balkens
42 befestigt, der mit einem Bolzen 43 waagebalkenariig von einem Spannhebel 44 getragen
wird. Die Spannhebel sind auf je einem Zapfen 45 gelagert, die von Lagern 46 a,
46 b aufgenommen sind. Die Lager 46 sind mit Schrauben 47 am Rollbandhalter befestigt.
Die Hebel 44 sind mit Schlitzen 48 versehen, in die je eine Spannmutter 49 mit Hilfe
von
Zapfen 50 eingreift. Die Spannmuttern 49 wirken mit je einer
Spannschraube 51 zusammen, die in den Lagern 46a bzw. 46b gelagert und mit Hilfe
eines auf Vierkant 52 zu steckenden Schlüssels verstellt werden können. Der Spannung
der Rollbänder hält ein Anschlag 53 das Gleichgewicht. Die Spannschrauben 51 a,
51 b sind mit je einem Kolben 54 a,
54 b versehen, die mit je einem
sie umgebenden Zylinder 55 a bzw. 55 b je einen Zylinderraum
56 a, 56 b
bilden, welche mit Leitungen 57 a, 57 b mit Druckmittel
gespeist werden können. Aufgabe und Wirkungsweise dieser Einrichtung wird später
im Zusammenhang mit der Erfindung beschrieben.
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Der Rollbandhalter 31, der verschiebbar auf dem Ausleger 32 gelagert
ist, wird ständig von einer Zugfeder 58 im Sinne der F i g. 6 nach rechts gezogen.
Die Spannung der Feder kann mittels einer Mutter 59 und einer Schraube 60 gewählt
werden. Das Gleichgewicht hält ein zweiarmiger Hebel 61, der waagebalkenartig
auf einer Achse 62 im Ausleger 32 gelagert ist und der mit einem Hebelarm 63 gegen
dem Rollbandhalter anliegt, während sich dessen anderer Hebelarm 64 über Druckstücke
65, 66 gegen einen einstellbaren Anschlag 67 abstützt. Der einstellbare Anschlag
67 ist im Ausleger 32 verschiebbar gelagert und mit einer Paßfeder 68 gegen Drehung
gesichert. Der Anschlag 67 ist mit einem Innengewinde 69 versehen, in das eine Einstellschraube
69a eingreift. Die Einstellschraube kann über ein Zahnradpaar 70, 71 oder
ein entsprechendes Schneckengetriebe von einem nicht gezeichneten Antriebselement,
Handrad, Stellmotor od. dgl. betätigt werden. Die Stellung des zweiarmigen Hebels
und damit des Rollbandhalters, zeigt eine Maßuhr 72 an. Der Rollbandhalter kann
mit einem Spannanker 73 festgestellt werden. Die beschriebenen Teile befähigen ein
auf die Werkstückspindel gespanntes Werkstück, alle Wälz- und Teilungsbewegungen
auszuführen. Die Funktion und das Zusammenwirken der Teile ist allgemein bekannt.
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Die Schleifscheibe 75 ist in einem Schleifspindelstock 76 gelagert,
der schwenkbar, in vertikaler Richtung verschiebbar und festschraubbar auf einem
Schleifbock 77 gelagert ist. Die Schleifscheibe kann somit auf alle Eingriffswinkel
und Durchmesser der Werkstücke eingestellt werden.
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Bekanntlich wird die Zahnflanke 100 (F i g. 5) des Werkstückzahnrads
25 mit der Schleifscheibe 75 bearbeitet, während sich der Ro-llbogenschlitten 21
in Richtung des Doppelpfeils 101, 102 hin- und herbewegt. Da der Rollbogen 28 einerseits
auf dem ; Rollbogenschlitten gelagert ist und andererseits über die Rollbänder 29
a, 29 c und den Rollbandhalter 31 mit dem Maschinengestell in Verbindung steht,
wird der Rollbogen derart in Richtung des Doppelpfeils 103,104 hin- und tiergeschwenkt,
daß sich der Werk- ; stückzahn 25 a während einer Schwenkung des Werkstücks
in Richtung des Doppelpfeils 105, 106 auf der in axialer Richtung feststehenden
Fläche 107 der Schleifscheibe abwälzt. Nach dem ersten Augenschein sollte man annehmen,
daß die Zahnflanke 100 dabei sowohl bei der Bewegung in Richtung 105 als auch in
der Richtung 106 an der Schleiffläche 107 anliegt. Die Erfahrung hat aber gezeigt,
daß nur beispielsweise während des Hubs 102 bzw. 106 geschliffen werden kann, während
sich in der entgegengesetzten Bewegungsrichtung 101 bzw.105 die Zahnflanke: von
der Schleifscheibe abhebt, so daß kein Span abgenommen wird. Die Rollbänder dehnen
sich nämlich bei den Hubbewegungen unter der Wirkung von Massen- und Reibungskräften
und anderen aus dem Bewegungsvorgang herrührenden Einflüssen im Rhythmus der Hin-
und Herbewegung. Des weiteren ist unter Umständen der sich bei der Abwälzbewegung
ändernde Einfluß des Gewichts des Rollbogens zu berücksichtigen. So dehnt sich beispielsweise
das Rollband 29c während des Hubs 102 um den Betrag 110 mehr als das Rollband 29a.
Entsprechend dieser Dehnung rückt die Zahnflanke auf der Eingriffslinie
109 um den Betrag 110 nach rechts. Um diesen Betrag muß die Schleifscheibe
ebenfalls nach rechts nachgerückt werden, um dieser ungewollten Bewegung gerecht
zu werden. Während oder mindestens zu Beginn der Hubbewegung 101 dehnt sich das
Rollband 29 a mehr als 29 c, und darr Zahn 25 a rückt entsprechend nach links,
wodurch sich die Flanke von der Schleifscheibe abhebt und der Bearbeitung nicht
mehr zugänglich ist.
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Nach der Erfindung werden diese elastischen Verformungen während des
Abwaazvorganges kompensiert. Das bedeutet für eine mit Rollbogen und Rollbändern
gesteuerte Maschine, daß beispielsweise die Wirkung der Dehnung der Rollbänder und
die anderen Verformungen durch zusätzliche Bewegungen oder durch zusätzliche Kräfte
aufgehoben oder mindestens gemildert werden. Zur Verwirklichung dieses Grundgedankens
bieten sich verschiedene Möglichkeiten an, die an Hand einiger Ausführungsbeispiele
erläutert werden sollen: Im Zusammenhang mit der allgemeinen Beschreibung wurde
bereits auf den Kolben 54 a in F i g. 6 hingewiesen. Der Zylinderraum
56a hinter diesem Kolben kann von. einer Druckleitung 110 a aus über ein,
Ventil 111, eine Leitung 112, einen Dreiwegehatin 113 und die bereits erwähnte Leitung
57 a mit Druckmitteln versorgt werden. Vorn Dreiwegehahn 113 führt eine weitere
Leitung 57 b zu einem Zylinderraum 56b der gegenüberliegenden Seite des Rollbandhalters.
In Abhängigkeit von dem Antrieb des Rollbogenschliwird ein einstellbarer Nocken
114 gedreht, der über eine Rolle 115 od. dgl. einen Schieber 116 im Ventil 111 beeinflußt.
Mit 117 ist eine Abflußleitung bezeichnet. In der in F i g. 4 gezeichneten Stellung
des. Dreiwegehahns bzw. des Ventils 111 sind beide Zylinderräume 56 a und
56 b drucklos, so daß keine Kompensierung erfolgt. Steht der Dreiwegehahn
113 in einer Stellung gemäß F i g. 4 a und wird der Nocken 114 zusammen mit dem
Antrieb für den Rollbogenschlitten angetrieben und ist die relative Stallung zwischen
Nocken 114 und Ro:llbandschlitten 21 und Ventil 111 geeignet gewählt, so kann im
Rhythmus dass hin- und hergehenden Rollbogenschlittens vom Kolben 54ä aus
über die in beschränktem Maße axial bewegliche Spannschraube 51 a, über den Zapfen
50, den Hebel 44, den Balken 42 eine zusätzliche Zugkraft auf die Rollbänder 29
a, 29 b in Richtung des Pfeils 118 ausgeübt werden, die ein Rückziehen des Zahn
25 a (F i g. 5) um den Betrag 110 in die ursprüngliche gezeichnete Lage veranlassen.
Um auch in der anderen Bewegungsrichtung 102 kompensieren zu können, süßte der Dreiwegebahn
113 in die mit F i g. 4 b gezeigte Stellung gedreht werden. Der soeben geschilderte
Vorgang würde sich dann in entsprechender Weise wiederholen. Mit den -beschriebenen
Vorgängen wird 'der Dehnungsunterschied. an, den Rollbändern beider Seiten aufgehoben;
so daß; der Zahn 25 ein seiner
theoretischen Mittelstellung verbleibt
(abgesehen von der Wälzbewegung). Es genügt auch eine Kompensierung beispielsweise
allein mit dem Kolben 54a,
wenn dieser mindestens während eines Teils des
Hubes in Richtung des Pfeils 101 den Zahn 25 a um einen Betrag 119 entsprechend
dem Pfeil 105 zieht, der etwa doppelt so groß wie die Entfernung 110 ist. Dann spielt
sich das gegenseitige Einwirken von Schleifscheibe und Zahnflanke in einer Stellung
ab, die der Dehnung 110 des Rollbands 29 c entspricht.
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Die F i g. 7 bis 9 zeigen ein Ausführungsbeispiel, bei dem die Verformung
der Antriebs- bzw. Steuerelemente beispielsweise nicht allein die Dehnung der Rollbänder
korrigiert wird, sondern bei dem die die Dehnung verursachenden Einflüsse durch
einen Hilfsantrieb gemildert werden. Mit der Rollbogenspindel 23 sind die Innenkörper
126,127 zweier Freilaufkupplungen verbunden, deren Außenkörper mit 128, 129 bezeichnet
sind. Zwischen den Innen- und Außenkörpern sind in bekannter Weise Rollen oder Klemmstücke
eingelegt, die in den Drehrichtungen 132 und 133 einen Reibschluß herstellen. In
den Drehrichtungen entgegengesetzt den Pfeilen 132, 133 können sich die Außenkörper
128, 129 relativ zu den Innenkörpern 126,127 frei drehen. Von den Rollen bzw. Klemmstücken
130,131 sind je Kupplung nur in schematischer Weise je ein Stück gezeigt. Die Außenkörper
128, 129 sind mit je einem Zahnkranz 134, 135 versehen, in die je eine Zahnstange
136, 137 eingreift. Die Zahnstangen laufen in Magnetkerne 138, 139 aus, welche in
Magnetspulen 140, 141 verschiebbar gelagert sind, wie in F i g. 8 schematisch
dargestellt ist. Federn 140 drücken über die Zahn-Stangen 136,137 die Außenkörper
128, 129 stets in Anlage gegen die Rollen 130, 131 bzw. die Innenkörper 126,127,
die ihrerseits mit der Rollbogenspindel verbunden sind. Mit dieser Anordnung ist
erreicht, daß die Zahnstangen 136,137 jeder hin-und hergehenden Bewegung der Rollbogettspindel
folgen, ohne zu hemmen oder einen Antrieb auf die Rollbogenspindel auszuüben, unter
der Voraussetzung, daß die Elektromagnete nicht erregt werden. Werden die Elektromagnete
140, 141 nun im Rhythmus der hin- und hergehenden Schwenkung des Rollbogens
längere oder kürzere Zeit erregt, so wird dadurch der Antrieb des Rollbogens unterstützt
und die Massen- und Reibungskräfte so aufgenommen, daß die Rollbänder entlastet
werden. Sie werden dadurch weniger gedehnt, so daß die im Zusammenhang mit F i g.
5 geschilderten Abweichungen 110 bzw. 119 nur sehr klein sind.
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In ähnlicher Weise, wie mit F i g. 7 bis 9 gezeigt ist, können auch
Bremsen über Freiläufe auf die Rollbogenspindel23 zur Wirkung gebracht werden, die
im Takt der hin- und hergehenden Abwälzbewegung die Rollbogenspindel so abbremsen,
daß die Dehnungen auf den beiden entgegengesetzten Rollbändern oder Rollbandpaaren
stets gleich bleiben. Auch hierdurch kann erreicht werden, daß die Zahnflanke sowohl
im Hin- als auch im Hergang an der Schleifscheibe anliegt.
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Ein weiteres Ausführungsbeispiel zum Ausgleich der Verformung der
Rollbänder zeigen die F i g. 10 und 11. Die Rollbänder 29a bis 29d sind einerseits
am Rollbogen 28 befestigt und andererseits an dem Balken 42 des Rollbandhalten,
der in diesem Fall keine Kolben 54 a und 54 b aufzuweisen braucht.
Auf dem Rollbogenschlitten ist eine Welle 141 gelagert, auf der zwei auf die Rollbänder
29 a, 29 b wirkende Hebel 142a, 142b oder Exzenter befestigt sind. An einem
Ende trägt die Welle 141 einen Anschlaghebel 143, der zwischen zwei einstellbaren
Anschlägen 144,
145 hin- und herpendeln kann. Der eine dieser Anschläge
isst beispielhaft als Schraube 144 dargestellt, der andere als Exzenter 145.
Es können auch beide Anschläge gleicher Art oder in einer anderen Weise ausgebildet
sein. Am freien Ende der Welle 141 ist ein Antriebshebel 146 vorgesehen, an dem
eine Schubstange 147 angreift. Diese Schubstange durchdringe eine Reäbschlußkupplung
(Rutschkupplung) 148, die drehbar in einem Lager 149 gelagert ist. Das Lager 149
ist an einer geeigneten Stelle des Maschinengestells beispielsweise am Ausleger
32 befestigt. Die Reibschlußkupplung besteht aus einem durchbohrten Gehäuse
150. In der Bohrung liegt die bereits erwähnte Schubstange 147; gegen diese
wird van einer Feder 151, die sieh gegen einen Deckel 152 abstützt, ein Reibkörper
153 gedrückt. Durch die hin- und hergehende Bewegung des Rollbogenschlittens in
Richtung des Doppelpfeiles 101,102 relativ zum Maschinenständer bzw. zum
Ausleger 32 wird die Schubstange 147 durch den Reibschluß relativ zum Rollbogenschlitten
hin- und herbewegt. Diese hin- und hergehende Bewegung drückt sich an den Hebeln
142a und 1426 als Schwenkbewegung in Richtung des Doppelpfeiles
154,155 im Takt der Abwälzbewegung des Zahnrades aus, d. h., im Takt dar
Abwälzbewegung wird auf die Rollbänder eine senkrechte Kraft ausgeübt, die die Rollbänder
durchbiegt und dadurch eine zusätzliche kompensierende Abwälzbewegung veranlaßt.
Die Größe dieser zusätzlichen Kraft oder Bewegung kann je nach Werkstück und Bearbeitungsaufgabe
an den Anschlägen 144, 145 gewählt werden.