DE4033714C3 - Neues Hapten-Analytikum basierend auf dem Prinzip einer Antigen-Antikörper-Reaktion - Google Patents
Neues Hapten-Analytikum basierend auf dem Prinzip einer Antigen-Antikörper-ReaktionInfo
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Description
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist das in den Ansprüchen 1 bis 14 angegebene Hapten-
Analytikum basierend auf dem Prinzip einer Antigen-Antikörper-
Reaktion. Weiterer Gegenstand der Erfindung sind
die zur Herstellung des Hapten-Analytikums geeigneten
Zwischenprodukte sowie
Verfahren zur Herstellung der Komponenten des Analytikums nach den Ansprüchen 15 bis 47.
Gegenstände der Erfindung sind schließlich auch die Verwendung
des Hapten-Protein-Konjugats zur Immunisierung gegen
Haptene und zur Markierung von Haptenen.
Unter Hapten versteht man bei der vorliegenden Erfindung
ein kleineres Molekül (Größenordnung 100 bis 500 Dalton),
das als isolierte Substanz nie oder lediglich marginal
immunogen wirkt. Ein Hapten fungiert in der Regel erst
nach Kopplung an ein Makromolekül als Epitop. Allerdings
ist das freie Molekül (Hapten) in der Lage, mit der
Antigen-Bindungsstelle eines spezifischen Antikörpers zu
reagieren.
Als Hapten-Analytikum, basierend auf dem Prinzip einer
Antigen-Antikörper-Reaktion, sind eine Reihe von Möglichkeiten
denkbar. Eine übersichtliche und verständliche
Darstellung entsprechender Methoden, wie z. B. RIA
oder ELISA findet sich in "Humane monoclonale Antikörper"
von D. Baron und U. Hartlaub, Stuttgart, New York:
Fischer, 1987, insbesondere Seiten 65-86. Im Zentrum
eines Hapten-Analytikums steht eine wirkungsvolle und
effektive Antigen-Antikörper-Reaktion. In der Regel wird
sich das Interesse auf die quantitative oder qualitative
Bestimmung des Haptens richten. Allerdings kann sehr wohl
auch eine entsprechende Bestimmung eines Hapten-Antikörpers
von großem Interesse sein. Häufig verhält es sich
auch so, daß gerade die Einzelkomponenten des Analytikums,
wie z. B. ein Hapten-Protein-Konjugat oder ein
anti-Hapten-Antikörper-Enzym-Konjugat wechselseitig für
die Herstellung derselben von Bedeutung sind. So wird z. B.
zur Produktion des anti-Hapten-Antikörpers in
erster Linie bereits ein Hapten-Protein-Konjugat benötigt.
Darüber hinaus ist das Hapten-Protein-Konjugat
möglicherweise wichtig bei der Aufarbeitung von, den
anti-Hapten-Antikörper produzierenden, Zellinien. Umgekehrt
kann wiederum das anti-Hapten-Antikörper-Enzym-
Konjugat wertvolle Dienste bei der Isolierung und Aufkonzentrierung
eines Hapten-Protein-Konjugats leisten.
In der Regel ist die Konjugation bzw. Kopplung eines
Haptens an ein Makromolekül, wie z. B. ein Protein,
nicht direkt möglich oder unerwünscht. Aus diesem Grunde
bedient man sich im Stand der Technik sogenannter Spacer.
Dabei handelt es sich um bifunktionale Moleküle kleineren
Molekulargewichts, die sowohl mit reaktiven Gruppen des
Haptens als auch des Proteins reagieren können. In der
Regel erweisen sich diese Kopplungen über Spacer als
unerwartet schwierig. Darüber hinaus besteht die Gefahr,
daß durch die Reaktionen mit einem Spacer das Epitop soweit
verändert wird, daß eine Eignung des Konjugats innerhalb
eines Analytikums oder zur Immunisierung (zwecks
Herstellung eines anti-Hapten-Antikörpers) nicht mehr
gegeben ist.
Ähnliche Überlegungen gelten auch für die Bereitstellung
eines anti-Hapten-Antikörper-Protein-Konjugats. Von überwiegendem
Interesse sind solche Konjugate, bei denen das
Protein nicht nur als Träger, sondern vielmehr als radioaktiv
markiertes Tracer-Molekül oder Enzym wirksam werden
kann. Im ersteren Fall eignet sich das Konjugat dann eher
für einen RIA-, im letzteren eher für einen ELISA-Test.
Wichtig ist dabei z. B. auch, daß gegebenenfalls
die Enzymaktivität nicht infolge einer Kopplung verloren
gegangen ist.
Kleinere als Hapten bezeichnete Moleküle, die mit Trägerproteinen
konjugiert werden, können in vielfacher Weise
zum Einsatz gelangen. Hervorzuheben sind die Einsatzbereiche
Immunisierung, Herstellung von Festphasen-Matrizen,
Affinitätssäulen, sogenannten Tracer-Molekülen,
usw. Im allgemeinen sind solche Haptene von Interesse,
die innerhalb eines lebenden Organismus qualitativ und/
oder quantitativ erfaßt werden sollen. Wegen der Vielzahl
der möglichen Derivatisierung biochemischer Moleküle sei
hier nur die Phosphorylierung und Oxidation, sowie Reduktion,
erwähnt.
Es ist darüber hinaus generell möglich, synthetische Moleküle
(vor allem wasserlösliche) in gleicher Weise analytisch
zu bestimmen, wie das mit Substanzen der lebenden
Materie möglich ist. Analytisch interessant in diesem
Zusammenhang sind sicherlich auch kurzkettige Abbauprodukte
von Kunststoffen etc.
Eine besondere Schwierigkeit bei der Bereitstellung von
Hapten-Protein-Konjugaten besteht häufig darin, daß das
Hapten bei den üblichen Kopplungsbedingungen, wie sie für
Trägerproteine empfehlenswert sind, nicht oder nur
schlecht löslich sind. Es versteht sich von selbst, daß
die dann unter eher drastischen Bedingungen hergestellten
Konjugate weder besonders gut zur Immunisierung noch als
Tracer (z. B.: Pteridin- und Pterin-Hapten-Enzym-Konjugat) zu
gebrauchen sind.
Die vorliegende Erfindung beschäftigt sich
mit Haptenen, die über eine Aminogruppe, gegebenenfalls
unter Hinzuziehung eines weiteren Spacers, mit
einem Protein, Enzym und dergleichen konjugiert werden.
Die Erfindung betrifft insbesondere Pteridine
und Pterine, wie Neopterin, Biopterin, etc.
Diese Substanzklasse ist von besonderem Interesse, da die
Bestimmung ihrer Konzentrationen innerhalb des menschlichen
oder tierischen Organismus zur Früherkennung von malignen
Tumoren und/oder viralen Erkrankungen wichtig ist. Grundlage
der Bestimmung dieser Substanzen im Serum oder anderen
Körperflüssigkeiten ist in der Regel ein kompetitives
Testverfahren, bei dem die Testsubstanz in der
spezifischen Antigen-Antikörper-Reaktion mit dem gleichzeitig
im Test vorhandenen Substanz-Protein-Konjugat konkurriert.
Bei diesem Verfahren ist entweder der Antikörper
oder das Hapten, gegebenenfalls als Konjugat vorliegend,
an eine Oberfläche immobilisiert. Ein besonderes Problem
bei der Herstellung von Pteridin- oder Pterin-Protein-
Konjugaten besteht darin, daß Substanzen wie Neopterin,
Biopterin und dergleichen in Wasser nur geringfügig löslich
sind. Lediglich bei sehr hohem (12) bzw. sehr
niedrigem pH-Wert (pH2) ist eine ausreichende Löslichkeit
vorhanden. Dieses ungünstige Verhalten führt dazu,
daß Protein-Konjugate mit diesen Substanzen nur schwer
zugänglich sind. Führt man nämlich eine Konjugation bei
entsprechenden höheren oder niederen pH-Werten durch, so
resultiert eine Denaturierung oder Ausfällung der Proteine.
Hohe Ausbeuten lassen sich mit den üblichen Verfahren
zumindest nicht erzielen.
Aus der EP-B-00 12 444 sind ein Diagnostizierverfahren,
insbesondere zur Früherkennung von malignen
Tumoren und/
oder viralen Erkrankungen und Mittel zu seiner Durchführung,
bekannt, wobei eine dem tierischen oder menschlichen
Organismus entnommene Körperflüssigkeit auf den
Gehalt bestimmter Pteridine untersucht wird. Diese Patentschrift
erwähnt verschiedene Möglichkeiten der Konjugation
von Pterinen mit Proteinen. Insbesondere wird auch die
Möglichkeit einer Verknüpfung des Xanthopterins mit einem
immunogenen Träger über die 2-Aminogruppe erwähnt. Durch
eine Umsetzung des Xanthopterins mit Bernsteinsäure-Anhydrid
in der Wärme ergibt sich zunächst ein Hemisuccinat,
das in üblicher Weise mittels Carbodiimid z. B. an
Rinderserumalbumin konjugiert werden kann.
Die DE-A-30 25 226 beschreibt einen Radioimmunoassay zur
Bestimmung von Pterinen und dafür verwendbare Pterinderivate.
Auch diese Literaturstelle erwähnt die Möglichkeit
einer Konjugation eines Pterins auf ähnlichem Wege.
Boehringer Mannheim, Biochemica, Immunologicals for the
diagnostic industry 1990/91 beschreibt N-Maleinimidohexanoyl-
Triiodothyronin. Diese Verbindung wird als Reagenz zur
Koppelung der Substanz an andere Moleküle verwendet.
Fujiwara, K., et al. beschreiben in Cancer Research 41, 4121-
4126 (1981) einen Enzymimmunoassay für Pepleomycin. Das
Pepleomycin wird an ein Protein gekoppelt, um dessen Immuno
genität zu steigern. Dabei werden in zwei parallelen
Reaktionsansätzen Pepleomycin mit GMBS (N-(Gammamaleimido
buturyloxy)succinimid) gekoppelt und das Rinderserumalbumin
an einer freien Aminofunktion des Proteins mit Acetyl
mercaptosuccinat gekoppelt. Das BSA - AMS wird mit Hydroxyl
amin in das Thiol-Spacerderivat MS (Mercaptosuccinyl) umge
setzt, welches dann mit dem GMBS acetylierten PEP (Pepleo
mycin) zu einem Hapten-Protein-Konjugat umgesetzt wird. Aus
dem Chemikalienkatalog der Firma Fluka 1990/91 sind ver
schiedene Maleinimidocarbonsäurederivate bekannt, die als
Verknüpfungs- und Immobilisierungsreagenzien von Proteinen
sowie Sonden für SH-Gruppen verwendet werden. Aus dem Hand
book und General Catalog der Fa. Pierce (1987) geht ein
Reagens SMCC (Succinylimidyl-4(N-maleimindomethyl)cyclohexan-
1-carboxylat) hervor. Dieses Reagens ist geeignet zur Kon
jugation von affinitätsgereinigten F(ab)₂ Fragementen an
andere größere Proteinkörper.
Zusammengefaßt kann gesagt werden, daß im Stand der Technik
Konjugate unter Verwendung von Carbodiimiden und einem
weiteren Spacer, der in die Pterine eine Carboxyl-Funktion
einführt, erhalten werden.
Bekannt ist auch die Ausnutzung von
Antigen-Antikörper-Reaktionen bei der Herstellung von
Antiseren oder Immuntoxinen, die therapeutische
Verwendung finden sollen.
So werden im Journal of Immunological Methods, 120
(1989), Seiten 133 bis 143, Wege zur Herstellung von
Peptid-Protein-Konjugaten aufgezeigt, um die Immunogenität
kleiner Peptide zu steigern. Damit sollen
Antiseren gegen spezielle Peptid-Fragmente hergestellt
werden, um in der Therapie eingesetzt zu werden.
EP-01 69 111 beschreibt die Kopplung von Antikörpern mit
zelltoxischen Substanzen und gibt Hinweise auf die
therapeutische Verwendung dieser Immuntoxine.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Bereitstellung
eines neuen Pteridin-/Pterin-Analytikums basierend auf dem Prinzip
einer Antigen-Antikörper-Reaktion. Diese Aufgabe kann
allerdings nicht gelöst werden, ohne daß die hier zugrunde
liegenden Probleme vorgängig gelöst werden. Demnach ist
es eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein
Pteridin-/Pterin-Protein-Konjugat bereitzustellen, das zum einen in
hoher Ausbeute und zum anderen unter Beachtung der aufgezeigten
Anforderungen anfällt. Weitere Aufgabe der vorliegenden
Erfindung ist in der Folge dann auch die Bereitstellung
eines Hapten-Antikörpers und eines
entsprechenden Konjugats, wobei zum einen die Probleme
bei der Immunisierung und zum anderen bei der Markierung
des Haptens (in einem Testsystem oder
Diagnostizierverfahren) Beachtung finden sollen.
Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Hapten-Analytikum
basierend auf dem Prinzip einer Antigen-Antikörper-
Reaktion mit den Merkmalen des Anspruchs 1.
Erfindungsgemäß zu verwendende Haptene sind Pteridine und Pterine, wie
Neopterin, Biopterin und dergleichen.
Besonders bevorzugt ist allerdings das Neopterin bzw.
dessen unmittelbare, in Organismen auftretenden biochemischen
Derivate.
Vorzugsweise ist b im Spacer der Formel I gleich der allgemeinen
Formel
wobei
R′ = aliphatische Kohlenwasserstoffkette mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen,
P = Amino- oder Amidogruppe des Proteins.
R′ = aliphatische Kohlenwasserstoffkette mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen,
P = Amino- oder Amidogruppe des Proteins.
Das bevorzugte Molverhältnis Hapten zu Protein beträgt
1 : 1 bis 1 : 7.
Als Proteinkomponente wird vorzugsweise Rinderserumalbumin
(BSA), Schafserumprotein oder Immunglobulin G (IgG) verwendet.
Vorzugsweise ist das Molverhältnis anti-Hapten-Antikörper
zu Protein etwa 1 : 1.
Der anti-Hapten-Antikörper ist vorzugsweise ein Immunglobulin
G (IgG). Dieser Antikörper kann sowohl poly- als
auch monoclonal sein.
Die Proteinkomponente des anti-Hapten-Antikörper-Protein-
Konjugats ist vorzugsweise ein Enzym, wie Peroxidase,
Phosphatase, β-Galaktosidase oder Urease. Besonders bevorzugt
ist die Peroxidase HRP (Horse Radish Peroxidase).
Die einzelnen zuvor genannten Konjugate sind vorzugsweise
als Teil eines ELISA-Kits verwendet (enzyme-linked immunosorbent
assay). Bei einem Kit zur Bestimmung eines
Haptens wird ein kompetitiver ELISA bevorzugt.
Bei dem erfindungsgemäßen Analytikum wird vorzugsweise
das Hapten-Protein-Konjugat als Festphasenmatrix immobilisiert.
Alternativ kann der anti-Hapten-Antikörper an
eine feste Oberfläche immobilisiert werden. In beiden
Fällen ist als Kunststoffoberfläche ganz besonders
Polystyrol bevorzugt.
Weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein
zur Herstellung eines Hapten-Analytikums geeignetes
Zwischenprodukt, wie es zuvor in Form des Hapten-Protein-
Konjugats beschrieben wurde. Ohne dieses Zwischenprodukt
wird es nämlich kaum möglich sein, entsprechende anti-
Hapten-Antikörper in ausreichender Konzentration und mit
den erfindungsgemäßen Vorteilen herzustellen. Dieses
Konjugat dient dann zunächst zur Immunisierung und später
zur Aufarbeitung der anti-Hapten-Antikörper mittels Affinitätschromatographie.
Als erfindungsgemäße Konjugate
haben sich insbesondere bewährt:
- - Neopterin-IgG-Konjugat (Kaninchen-IgG)
- - Neopterin-Rinderserumalbumin-Konjugat
- - Neopterin-Schafserumprotein-Konjugat.
In einem kompetitiven ELISA-System haben sich darüber
hinaus Konjugate des Haptens mit Peroxidase, insbesondere
HRP, bewährt.
Im Prinzip ist die Auswahl der Träger-Proteine für die
Konjugate kaum beschränkt. Ein wichtiger Parameter für
die Auswahl geeigneter Trägerproteine ist eine gute
Bindung an die Festphasenmatrix, wie z. B. eine
Polystyrol-Kunststoffoberfläche. Für die Auswahl des mit
dem Hapten (insbesondere Neopterin) vorgesehenen Enzyms
spielt die Aufrechterhaltung der enzymatischen Aktivität
die entscheidende Rolle.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist als weiteres
zur Herstellung eines Hapten-Analytikums geeignetes
Zwischenprodukt ein anti-Hapten-Antikörper-Protein-Konjugat,
wie zuvor beschrieben. Vorzugsweise wird der Antikörper
zunächst mittels des erfindungsgemäßen Hapten-Protein-
Konjugats bereitgestellt. Dabei kommt sowohl eine
monoclonale als auch eine polyclonale Präparation in
Frage. Bei der Herstellung des anti-Hapten-Antikörpers
sowie des anti-Hapten-Antikörper-Protein-Konjugats sollte
jeweils berücksichtigt werden, daß die Proteinkomponente
von derselben Spezies abstammt.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist weiterhin ein
Verfahren zur Herstellung eines Pteridin-/Pterin-Konjugats,
gekennzeichnet durch folgende
Verfahrensschritte:
- 1. Umsetzung des Pteridin-/Pterin mit dem bifunktionellen Spacer der Formel I, wobei eine funktionelle Gruppe des Spacers mit einer Aminogruppe des Pteridin-/Pterin unter Ausbildung einer kovalenten Bindung reagiert und
- 2. weitere Umsetzung des gebildeten Produktes mit dem Protein zum Pteridin-/Pterin-Protein-Konjugat, wobei Sulfhydrilgruppen des Proteins oder des in vorgeschaltetem/en Reaktionsschritt/en entsprechend durch weitere Spacer modifizierten Proteins mit einer anderen funktionellen Gruppe des Spacers reagieren.
Vorzugsweise wird die Reaktion zwischen
Pteridin-/Pterin und Spacer bei einem pH-Wert von 8 bis 9 durchgeführt.
Besonders bevorzugt ist die Verwendung von Dimethylformamid
(DMF) als zusätzliches Lösungsmittel.
Gegebenenfalls ist es erforderlich in das Protein durch
vorgelagerte Reaktionsschritte Sulfhydrilgruppen einzuführen.
Diese lassen sich in der Regel sehr leicht durch
Behandlung mit Reduktionsmitteln erhalten. Bevorzugtes
Reduktionsmittel ist ein Thiol. Besonders bevorzugt
werden Mercapthoethanol (ME), Dithiothreitol (DTT) oder
Dithioerythritol (DTE).
Die Reduktion wird vorzugsweise bei einem pH-Wert von 7
bis 8 durchgeführt. Vorzugsweise werden 10 bis 15 mol
Sulfhydrilgruppen pro mol Protein eingeführt.
Alternativ ist es möglich, in dem/den vorgeschalteten
Reaktionsschritt/en Sulfhydrilgruppen mittels eines weiteren
Spacers in das Protein einzuführen. Vorzugsweise
kann dieser weitere Spacer zunächst eine -S-S- oder
-S-Gruppe enthalten, die erst durch eine weitere
Reaktion, vorzugsweise mit Reduktionsmitteln, in eine
Sulfhydrilgruppe umgebildet wird. Besonders bevorzugt ist
in einem solchen Fall ein Spacer der allgemeinen Formel
wobei
R = aliphatische Kohlenwasserstoffkette mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen.
R = aliphatische Kohlenwasserstoffkette mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen.
Als besonders bevorzugt gilt hierbei N-Succinimidyl-S-
Acetylthioacetat (SATA).
Ein weiterer bevorzugter Spacer hat die allgemeine Formel
wobei
R′ = aliphatische Kohlenwasserstoffkette mit 1 bis 6 Kohlenwasserstoffatomen, aromatischer Kohlenwasserstoff oder Heteroaromat,
R = aliphatische Kohlenwasserstoffkette mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen.
R′ = aliphatische Kohlenwasserstoffkette mit 1 bis 6 Kohlenwasserstoffatomen, aromatischer Kohlenwasserstoff oder Heteroaromat,
R = aliphatische Kohlenwasserstoffkette mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen.
Besonders bevorzugt ist als ein solcher Spacer Succinimidyl-
3-(2-pyridyldithio)propionat (SPDP).
Mittels der vorstehend genannten vorgeschalteten Reaktionsschritte
werden vorzugsweise 10 bis 15 mol weiterer
Spacer pro mol Protein eingeführt.
Die weitere Umsetzung des aus Hapten und bifunktionalem
Spacer gebildeten Produkts mit einem Protein zum Pteridin-/Pterin-
Protein-Konjugat wird vorzugsweise in einer auf den
pH-Wert 7,5 bis 9 gepufferten Lösung ausgeführt. Es hat
sich als günstig erwiesen, die nicht umgesetzten Sulfhydrilgruppen
im Anschluß daran durch an sich bekannte
Reagenzien zu blocken.
Vorzugsweise wird das Molverhältnis Hapten zu Protein auf
Werte von 1 : 1 bis 1 : 7 eingestellt.
Die vorzugsweise eingesetzten Proteine sind Rinderserumalbumin
(BSA), Schafserumprotein oder Immunglobulin G
(IgG).
Weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein
Verfahren zur Herstellung eines anti-Pteridin-/Pterin-Antikörper-
Protein-Konjugats, gekennzeichnet durch folgende Verfahrensschritte:
- 1. Umsetzung des anti-Pteridin-/Pterin-Antikörpers oder des Proteins mit dem bifunktionellen Spacer der Formel III, wobei eine funktionelle Gruppe des Spacers mit einer Amino- oder Amidogruppe des anti-Pteridin-/Pterin-Antikörpers oder des Proteins unter Ausbildung einer kovalenten Bindung reagiert und
- 2. weitere Umsetzung des so gebildeten Produktes mit dem Protein oder dem anti-Pteridin-/Pterin-Antikörper zum gewünschten Konjugat, wobei durch vorgeschaltete/n Reaktionsschritt/e in den noch nicht in Verfahrens schritt 1) umgesetzten Reaktionspartner weitere bifunktionale Spacer eingebracht wurden und eine andere funktionelle Gruppe des an den in Verfahrensschritt 1) an den einen Reaktionspartner gebundenen bifunktionalen Spacers mit dem/den weiteren bifunktionalen Spacer/n unter Ausbildung von -S-S- Gruppen reagiert.
Vorzugsweise entstammt der Antikörper selber einer Immunisierung
mittels des erfindungsgemäßen Hapten-Protein-
Konjugats.
Der weitere bifunktionale Spacer
hat vorzugsweise die allgemeine Formel
wobei
R = aliphatische Kohlenwasserstoffkette mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen.
R = aliphatische Kohlenwasserstoffkette mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen.
Besonders bevorzugt ist hierbei der Spacer N-Succinimidyl-
S-Acetylthioacetat (SATA).
Vorzugsweise kann der weitere bifunktionale
Spacer auch die allgemeine Formel
haben, wobei
R′ = aliphatische Kohlenwasserstoffkette mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen, aromatischer Kohlenwasserstoff oder Heteroaromat,
R = aliphatische Kohlenwasserstoffkette mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen.
R′ = aliphatische Kohlenwasserstoffkette mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen, aromatischer Kohlenwasserstoff oder Heteroaromat,
R = aliphatische Kohlenwasserstoffkette mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen.
Hierbei ist als Spacer Succinimidyl-3-(2-pyridyldithioacetat)
propionat (SPDP) bevorzugt.
In an sich bekannter Weise kann der im Verfahrensschritt
1) umgesetzte Spacer mit Sulfhydrilgruppen versehen
werden. Hierzu bietet sich insbesondere eine Umsetzung
mit Hydroxylamin (im Falle, daß SATA der Spacer ist) oder
Thiolen (im Falle, daß SPDP der Spacer ist) an.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren soll das Molverhältnis
anti-Pteridin-/Pterin-Antikörper zu Protein so gewählt werden, daß
im Konjugat weder der Antikörper noch das Protein - im
Falle, daß das Protein ein Enzym ist - seine Aktivität
verliert.
Bevorzugte Enzyme innerhalb des Konjugats sind Peroxidase,
Phosphatase, ß-Galaktosidase oder Urease. Besonders bevorzugt
ist als Peroxidase HRP (Horse Radish Peroxidase).
Das bevorzugte Molverhältnis anti-Pteridin-/Pterin-Antikörper zu
Protein beträgt etwa 1 : 1.
Der anti-Pteridin-/Pterin-Antikörper kann vorzugsweise poly- oder
monoclonal sein.
In bevorzugter Weise läßt sich im erfindungsgemäßen Verfahren
als anti-Pteridin-/Pterin-Antikörper eine Immunglobulin G-
Fraktion verwenden.
Weiterer Gegenstand der Erfindung ist die Verwendung des
erfindungsgemäßen Zwischenproduktes Hapten-Protein-Konjugat
zur Immunisierung.
Darüber hinaus ist die Verwendung des Zwischenproduktes
anti-Hapten-Antikörper-Protein-Konjugat zur Markierung
von Pteridin/Pterin.
In den folgenden Beispielen wird die Erfindung näher erläutert.
Als Modellsubstanz der Erfindung dient im folgenden
Neopterin (2-Amino-6-(1,2,3-trihydroxypropyl)-4(3H)-
pteridinon).
In einer ersten Reaktion wird ein Spacer mit dem
Neopterin bei einem pH-Wert von 8 bis 9 umgesetzt.
Die Löslichkeit des Neopterins bei diesem pH-Wert
ist allerdings sehr gering. Deshalb wird Neopterin
zunächst einmal bei einem höheren pH-Wert gelöst. Im
Anschluß daran wird Dimethylformamid zugegeben und
der pH-Wert auf die gewünschte Größe eingestellt.
Schließlich wird zu dieser Lösung eine Lösung des
Spacers (hier: GMBS) in DMF zugegeben. Bei der
Reaktion liegt das Neopterin im Überschuß vor. Nach
etwa 4stündiger Reaktionsdauer bei Raumtemperatur
ist die Reaktion so gut wie abgeschlossen.
Als Trägerproteine für das Neopterin kommen eine
Reihe von Substanzen, wie
- Kaninchen-IgG
- (HRP)
- (HRP)
in Frage. In Abhängigkeit von dem gewählten Trägerprotein
ist es entweder möglich, aus diesem Sulfhydrilgruppen
freizusetzen oder durch Umsetzung mit
weiteren Spacern entsprechende Gruppen in das Protein
einzuführen.
Freie Sulfhydrilgruppen können relativ leicht durch
Reduktion von Disulfidbrücken mittels Reagenzien,
wie Dithiothreitol und dergleichen, in Proteine eingeführt
werden. Diese Reduktion wird in der Regel in
einer Pufferlösung bei einem pH-Wert zwischen 7 und
8 durchgeführt. Die Generierung von SH-Gruppen läßt
sich dadurch steuern, daß das Reduktionsmittel
mittels Gelfiltrationschromatographie und dergleichen
aus dem Reaktionsgemisch entfernt wird. Bei den angegebenen
Bedingungen wurden etwa 10 bis 15 mol SH-
Gruppen pro mol IgG oder BSA erzeugt.
Alternativ lassen sich auch mittels bekannter
Methoden SH-Gruppen dadurch in das Trägerprotein
einführen, daß Spacer, wie SATA oder SPDP, eingeführt
werden. Auch bei dieser Reaktion, die in an
sich bekannter Weise durchgeführt wird, sollen 10
bis 15 mol Spacer pro Trägerprotein eingeführt
werden. In der Regel reagieren bei den oben genannten
Spacern die Aminogruppen der Proteine mit den zuletzt
genannten. Die freien SH-Gruppen werden in der
Regel durch Umsetzung mit Reduktionsmitteln (s.
zuvor) gewonnen.
Diese Kopplungsreaktion wird bei pH-Werten zwischen
7,5 und 9 durchgeführt. Hierbei ist es sinnvoll,
zunächst einen Teil des Dimethylformamids zu entfernen
und schließlich die Neopterin-Spacer-Lösung
in eine verdünnende Pufferlösung aufzunehmen. Nach
Zugabe einer Lösung des modifizierten Proteins läßt
man die Lösung über einen Zeitraum von etwa 24 Stunden
inkubieren. Nach Abschluß der Reaktion werden
die nicht abreagierten SH-Gruppen mit z. B. Jodacetamid
blockiert. Die übrigen Reaktionsteilnehmer
werden im Anschluß daran nach an sich bekannten
Methoden aus der Lösung entfernt.
Bei der eben beschriebenen Methode, insbesondere bei
Verwendung von IgG, BSA, Neopterin und GMBS als
Spacer, wird ein Neopterin-Protein-Verhältnis von 1
bis 7 mol zu 1 mol erreicht.
Mono- bzw. polyclonale anti-Neopterin-Antikörper werden
in an sich bekannter Weise durch Verwendung der erfindungsgemäßen
Neopterin-Protein-Konjugate gewonnen.
Gereinigte IgG-Fraktionen (anti-Neopterin-Antikörper)
werden nach bekannten Methoden leicht mit Spacern
versehen (beispielsweise SATA, SPDP). Aus diesen
Spacern werden dann auch leicht, durch z. B.
reduktive Umsetzung mit Mercapthoethanol, SH-Gruppen
freigesetzt.
In der zuvor beschriebenen Weise gelingt auch die
Umsetzung von Horse Radish Peroxidase (HRP) mit SPDP
oder SATA.
HRP-SPDP koppelt unter milden Bedingungen an IgG-
(SPDP oder SATA). Typische Reaktionsausbeuten betragen
1 bis 3 mol HRP pro mol IgG.
Claims (49)
1. Hapten-Analytikum, basierend auf dem Prinzip einer
Antigen-Antikörper-Reaktion, das umfaßt
- 1. Pteridine und Pterine als Hapten und
- 2. ein Pteridin-/Pterin-Protein-Konjugat, wobei
- 2.1. zwischen dem Hapten und Protein mindestens
ein bifunktioneller Spacer der Formel I
wobei
a = Bindung zur Aminofunktion,
R = aliphatische Kohlenwasserstoffkette mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen,
b = Bindung an Protein bzw. weiteren an das Protein gebundenen Spacer bedeuten,
vorhanden ist, der- 2.1.1. mit einer funktionellen Gruppe an die Amino gruppe des Pteridins/Pterins bindet und
- 2.1.2. mit einer anderen funktionellen Gruppe ent weder direkt oder mittels eines weiteren bifunktionalen Spacers über Thiol-Gruppen an das Protein koppelt;
- 2.2. das Protein die Funktion eines Trägermole küls, gegebenenfalls die eines Tracer-Mole küls, erfüllt und
- 2.3. das gebundene Hapten die Funktion eines
Epitops erfüllt;
und/oder
- 2.1. zwischen dem Hapten und Protein mindestens
ein bifunktioneller Spacer der Formel I
wobei
- 3. ein Konjugat aus einem Antikörper, der das Pteridin/
Pterin als Hapten bindet und einem Protein, wobei
- 3.1. zwischen dem anti-Hapten-Antikörper und dem
Protein mindestens ein bifunktioneller Spacer
der Formel III
wobei
c = Bindung zum Protein oder anti- Hapten-Antikörper,
R = aliphatische Kohlenwasserstoffkette mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen,
d = Bindung zum anti-Hapten-Antikörper oder Protein bedeuten,
vorhanden ist, wobei der Spacer- 3.1.1. mit einer funktionellen Gruppe an eine Amino- oder Amidogruppe des Proteins oder anti-Hapten- Antikörpers gebunden ist und
- 3.1.2. mit einer anderen funktionellen Gruppe über Schwefel-Schwefel-Bindungen eine Verknüpfung zum jeweils anderen Teil des Konjugats, gege benenfalls unter Verwendung eines weiteren bifunktionalen Spacer, herstellt;
- 3.2. das Protein die Funktion eines Tracer- Moleküls erfüllt.
- 3.1. zwischen dem anti-Hapten-Antikörper und dem
Protein mindestens ein bifunktioneller Spacer
der Formel III
wobei
2. Analytikum gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
b der Formel I gleich der allgemeinen Formel ist, wobei
R′ = aliphatische Kohlenwasserstoffkette mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen,
P = Amino- oder Amidogruppe des Proteins.
b der Formel I gleich der allgemeinen Formel ist, wobei
R′ = aliphatische Kohlenwasserstoffkette mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen,
P = Amino- oder Amidogruppe des Proteins.
3. Analytikum gemäß einem der Ansprüche 1 und/oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß das Molverhältnis Hapten zu Protein
1 : 1 bis 1 : 7 beträgt.
4. Analytikum gemäß einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß das Protein Rinderserumalbumin (BSA),
Schafserumprotein oder Immunglobulin G (IgG) ist.
5. Analytikum gemäß einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß das Molverhältnis anti-Hapten-Antikörper
zu Protein etwa 1 : 1 ist.
6. Analytikum gemäß einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß der anti-Hapten-Antikörper ein Immunglo
bulin G (IgG) ist.
7. Analytikum gemäß einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß der anti-Hapten-Antikörper poly- oder
monoclonal ist.
8. Analytikum gemäß einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß das Protein ein Enzym, wie Peroxidase,
Phosphatase, β-Galaktosidase oder Urease, ist.
9. Analytikum gemäß Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß
die Peroxidase HRP (Horse Radish Peroxidase) ist.
10. Analytikum gemäß einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß es Teil eines ELISA-Kits (enzyme-linked
immunosorbent assay) ist.
11. Analytikum gemäß Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß
das Kit für einen kompetitiven ELISA zusammengestellt ist.
12. Analytikum gemäß einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch
gekennzeichnet, daß das Hapten-Protein-Konjugat immobilisiert
als Festphasenmatrix vorliegt.
13. Analytikum gemäß einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch
gekennzeichnet, daß der anti-Hapten-Antikörper immobilisiert
als Festphasenmatrix vorliegt.
14. Analytikum gemäß Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet,
daß die Festphasenmatrix eine Kunststoffoberfläche
aus Polystyrol ist.
15. Hapten-Protein-Konjugat, wie in 1. und 2. im Anspruch 1
bezeichnet, geeignet zur Herstellung eines Hapten-
Analytikums nach einem der Ansprüche 1 bis 14.
16. Anti-Hapten-Antikörper-Protein-Konjugat, wie in 3. im
Anspruch 1 bezeichnet, geeignet zur Herstellung eines
Hapten-Analytikums nach einem der Ansprüche 1 bis 14.
17. Verfahren zur Herstellung eines Pteridin/Pterin-Protein-
Konjugats, wie in 1. und 2. des Anspruchs 1 bezeichnet,
gekennzeichnet durch folgende Verfahrensschritte:
- 1. Umsetzung des Pteridins/Pterins mit dem bifunktionel len Spacer der Formel I, wobei eine funktionelle Gruppe des Spacers mit der Aminofunktion des Pteri dins/Pterins unter Ausbildung einer kovalenten Bin dung reagiert und
- 2. weitere Umsetzung des gebildeten Produkts mit dem Protein zum Pteridin/Pterin-Protein-Konjugat, wobei Sulfhydrilgruppen des Proteins oder des in vorge schaltetem/en Reaktionsschritt/en entsprechend durch weitere Spacer modifizierten Proteins mit einer anderen funktionellen Gruppe des Spacers reagieren.
18. Verfahren gemäß Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß
die Reaktion zwischen Pteridin/Pterin und Spacer bei einem
pH-Wert von 8 bis 9 durchgeführt wird.
19. Verfahren gemäß Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß
als zusätzliches Lösungsmittel Dimethylformamid (DMF)
zugegeben wird.
20. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 17 bis 19, dadurch
gekennzeichnet, daß in dem/den vorgeschaltetem/en Reaktions
schritt/en in das Protein Sulfhydrilgruppen eingeführt
werden.
21. Verfahren gemäß Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, daß
die Sulfhydrilgruppen durch Reduktion erzeugt werden.
22. Verfahren gemäß Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, daß
zur Reduktion Thiol eingesetzt wird.
23. Verfahren gemäß Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet, daß
das Thiol Mercapthoethanol (ME), Dithiothreitol (DTT) oder
Dithioerythritol (DTE) ist.
24. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 21 bis 23, dadurch
gekennzeichnet, daß die Reduktion bei einem pH-Wert von 7
bis 8 durchgeführt wird.
25. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 20 bis 24, dadurch
gekennzeichnet, daß 10 bis 15 mol Sulfhydrilgruppen pro mol
Protein eingeführt werden.
26. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 17 bis 19, dadurch
gekennzeichnet, daß in dem/den vorgeschaltetem/en Reaktions
schritt/en Sulfhydrilgruppen mittels eines weiteren Spacers
in das Protein eingeführt werden.
27. Verfahren gemäß Anspruch 26, dadurch gekennzeichnet, daß
der weitere Spacer zunächst eine -S-S- oder -S-Gruppe ent
hält, die erst durch eine weitere Reaktion, vorzugsweise
mit Reduktionsmitteln, in eine Sulfhydrilgruppe umgebildet
wird.
28. Verfahren gemäß Anspruch 27, dadurch gekennzeichnet, daß
der weitere Spacer die allgemeine Formel
hat, wobei
R = aliphatische Kohlenwasserstoffkette mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen.
R = aliphatische Kohlenwasserstoffkette mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen.
29. Verfahren gemäß Anspruch 28, dadurch gekennzeichnet, daß
der weitere Spacer N-Succinimidyl-S-Acetylthio-acetat
(SATA) ist.
30. Verfahren gemäß Anspruch 27, dadurch gekennzeichnet, daß
der weitere Spacer die allgemeine Formel
hat, wobei
R′ = aliphatische Kohlenwasserstoffkette mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen, aromatischer Kohlenwas serstoff oder Heteroaromat,
R = aliphatische Kohlenwasserstoffkette mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen.
R′ = aliphatische Kohlenwasserstoffkette mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen, aromatischer Kohlenwas serstoff oder Heteroaromat,
R = aliphatische Kohlenwasserstoffkette mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen.
31. Verfahren gemäß Anspruch 30, dadurch gekennzeichnet, daß
der weitere Spacer Succinimidyl-3-(2-pyridyldithio)propionat
(SPDP) ist.
32. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 17 bis 31, dadurch
gekennzeichnet, daß das Protein durch Einführung von 10 bis
15 mol weiterer Spacer pro mol Protein modifiziert wird.
33. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 17 bis 32, dadurch
gekennzeichnet, daß der Verfahrensschritt 2) in einer auf
den pH-Wert 7,5 bis 9 gepufferten Lösung ausgeführt wird.
34. Verfahren gemäß Anspruch 33, dadurch gekennzeichnet, daß
die nicht umgesetzten Sulfhydrilgruppen durch an sich
bekannte Reagenzien geblockt werden.
35. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 17 bis 34, dadurch
gekennzeichnet, daß das Molverhältnis Pteridin/Pterin zu
Protein auf Werte von 1 : 1 bis 1 : 7 eingestellt wird.
36. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 17 bis 35, dadurch
gekennzeichnet, daß als Protein Rinderserumalbumin (BSA),
Schafserumalbumin oder Immunglobulin G (IgG) eingesetzt
wird.
37. Verfahren zur Herstellung eines anti-Pteridin/Pterin-Anti
körper-Protein-Konjugats gemäß 3. des Anspruchs 1, gekenn
zeichnet durch folgende Verfahrensschritte:
- 1. Umsetzung des anti-Pteridin/Pterin-Antikörpers oder des Proteins mit dem bifunktionellen Spacer der For mel III, wobei eine funktionelle Gruppe des Spacers mit einer Amino- oder Amidogruppe des anti-Pteridin/ Pterin-Antikörpers oder des Proteins unter Ausbildung einer kovalenten Bindung reagiert und
- 2. weitere Umsetzung des so gebildeten Produktes mit dem Protein oder dem anti-Pteridin/Pterin-Antikörper zum gewünschten Konjugat, wobei durch vorgeschaltete/n Reaktionsschritt/e in den noch nicht in Verfahrens schritt 1) umgesetzten Reaktionspartner weitere bifunktionale Spacer eingebracht wurden und eine andere funktionelle Gruppe des an den in Verfahrensschritt 1) an den einen Reaktionspartner gebundenen bifunk tionalen Spacers mit den/dem weiteren bifunktionalen Spacer/n unter Ausbildung von -S-S-Gruppen reagiert.
38. Verfahren gemäß Anspruch 37, dadurch gekennzeichnet, daß
der weitere bifunktionale Spacer die allgemeine Formel
hat, wobei
R = aliphatische Kohlenwasserstoffkette mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen.
R = aliphatische Kohlenwasserstoffkette mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen.
39. Verfahren gemäß Anspruch 38, dadurch gekennzeichnet, daß
der Spacer N-Succinimidyl-S-Acetylthioacetat (SATA) ist.
40. Verfahren gemäß Anspruch 37, dadurch gekennzeichnet, daß
der weitere bifunktionale Spacer die allgemeine Formel
hat, wobei
R′ = aliphatische Kohlenwasserstoffkette mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen, aromatischer Kohlenwas serstoff oder Heteroaromat,
R = aliphatische Kohlenwasserstoffkette mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen.
R′ = aliphatische Kohlenwasserstoffkette mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen, aromatischer Kohlenwas serstoff oder Heteroaromat,
R = aliphatische Kohlenwasserstoffkette mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen.
41. Verfahren gemäß Anspruch 40, dadurch gekennzeichnet, daß
der Spacer Succinimidyl-3-(2-pyridyldithioacetat)propionat
(SPDP) ist.
42. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 37 bis 41, dadurch
gekennzeichnet, daß das Molverhältnis anti-Pteridin/Pterin-
Antikörper zu Protein so gewählt wird, daß im Konjugat
weder der Antikörper noch das Protein seine Aktivität
verliert.
43. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 37 bis 42, dadurch
gekennzeichnet, daß als Proteine Enzyme, nämlich Peroxidase,
Phosphatase, β-Galaktosidase oder Urease eingesetzt werden.
44. Verfahren gemäß Anspruch 43, dadurch gekennzeichnet, daß
die Peroxidase HRP (Horse Radish Peroxidase) ist.
45. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 37 bis 44, dadurch
gekennzeichnet, daß das Molverhältnis anti-Pteridin/Pterin-
Antikörper zu Protein etwa 1 : 1 beträgt.
46. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 37 bis 45, dadurch
gekennzeichnet, daß der anti-Pteridin/Pterin-Antikörper poly-
oder monoclonal ist.
47. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 37 bis 46, dadurch
gekennzeichnet, daß der anti-Pteridin/Pterin-Antikörper ein
Immunglobulin G (IgG) ist.
48. Verwendung des Hapten-Protein-Konjugates gemäß Anspruch 15
zur Immunisierung.
49. Verwendung des Anti-Hapten-Antikörper-Protein-Konjugats
gemäß Anspruch 16 zur Markierung von Pteridin/Pterin.
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