DE4002350A1 - Verfahren zur herstellung von wasserstoffperoxid - Google Patents
Verfahren zur herstellung von wasserstoffperoxidInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von
Wasserstoffperoxid nach dem Anthrachinon-Verfahren und ins
besondere ein Teilverfahren davon, nämlich die Hydrierung.
Ganz speziell betrifft die Erfindung ein Verfahren, bei dem
eine Reaktionslösung im Kreislauf geführt wird, wobei in die
Reaktionslösung Wasserstoff oder ein Wasserstoff enthalten
des Gas und eine Arbeitslösung, d.h. ein Anthrachinon-Deri
vat in einem organischen Lösungsmittel, über eine röhrenför
mige, statische Mischzone, die entweder kontinuierlich be
schaffen ist oder aus mehreren Teilen zusammengesetzt ist,
eingespeist wird, um das Anthrachinon-Derivat in Gegenwart
eines festen Katalysators zu hydrieren. Dabei werden hy
drierte Arbeitslösung und Gas aus dem im Kreislauf geführten
Reaktionsgemisch entfernt. Ferner betrifft die Erfindung
einen röhrenförmigen, statischen Mischer, der einen oder
mehrere Teile (Teilbereiche) aufweist, sowie die Verwendung
des Mischers im vorerwähnten Verfahren.
Die Herstellung von Wasserstoffperoxid nach dem sogenannten
Anthrachinon-Verfahren ist bekannt. Bei diesem Verfahren
wird ein Anthrachinon-Derivat in einem Lösungsmittel, das
einen oder mehrere Bestandteile enthält, gelöst. Die auf
diese Weise hergestellte Lösung wird als Arbeitslösung be
zeichnet. Bei der Herstellung von Wasserstoffperoxid wird
die Arbeitslösung zunächst in die Hydrierungsstufe einge
speist. Während dieser Stufe werden die Anthrachinon-Deri
vate in Gegenwart eines Katalysators zu den entsprechenden
Anthrahydrochinon-Derivaten hydriert. Anschließend wird die
hydrierte Arbeitslösung einer Oxidation zugeführt, bei der
Sauerstoff oder ein Sauerstoff enthaltendes Gas in die Ar
beitslösung eingeleitet wird, wobei in der Lösung Wasser
stoffperoxid entsteht. Die Hauptreaktionen des Anthrachinon
verfahrens sind nachstehend dargelegt:
Die Wasserstoffperoxid enthaltende Arbeitslösung wird in die
Extraktionsstufe eingespeist, bei der das Wasserstoffperoxid
einer Extraktionsbehandlung unterworfen wird, um es aus der
Arbeitslösung in eine wäßrige Lösung überzuführen. Die ex
trahierte Arbeitslösung wird durch Entfernen von überschüs
sigem Wasser getrocknet und in den Anfang des Kreislaufver
fahrens, d.h. in die Hydrierungsstufe, zurückgeleitet. Die
durch die Extraktion erhaltene wäßrige Lösung von Wasser
stoffperoxid wird gereinigt und eingeengt.
Die vorstehend beschriebene Hydrierung stellt eine an
spruchsvolle Stufe beim Anthrachinon-Verfahren dar. Der Hy
drierungskatalysator muß eine hohe Aktivität und hohe Selek
tivität aufweisen. Die Umsetzung und die Selektivität der
Reaktion bei der Hydrierungsstufe hängen vom Partialdruck
des Wasserstoffs, der Temperatur, den Konzentrationen der
reagierenden Komponenten, dem Katalysator und den Strömungs
bedingungen im Reaktor ab. Sekundärreaktionen können die
Menge an Anthrachinon-Derivaten, die Wasserstoffperoxid bil
den, vermindern. Für die Hydrierung sind bisher sowohl Sus
pensionsreaktoren als auch Festbettreaktoren eingesetzt wor
den.
Zu den suspendierten Katalysatoren gehören beispielsweise
als poröse Katalysatoren sogenanntes Palladium-Mohr, an
einem Träger (z.B. Aluminiumoxid und Aktivkohle) absorbier
tes Palladium und Raney-Nickel. Der poröse Katalysator wird
suspendiert, und der Wasserstoff wird in der Arbeitslösung,
z.B. in einem Mischtankreaktor oder einem röhrenförmigen Re
aktor, dispergiert. Im röhrenförmigen Reaktor wird der
Mischvorgang durch die hohe lineare Geschwindigkeit der Ar
beitslösung erreicht. Im allgemeinen betragen die linearen
Geschwindigkeiten mehr als 3 m/s und weniger als 10 m/s in
einem offenen Rohr (US-PS 44 28 923). Der Mischvorgang wurde
auch verbessert, indem man als Reaktorrohr ein sich abwech
selnd verengendes und erweiterndes Rohr einsetzte (US-PS
34 23 176, Kabisch et al.).
Aus der finnischen Patentanmeldung 8 64 971 ist zusätzlich
ein Verfahren des im Oberbegriff erwähnten Typs bekannt, bei
dem ein Reaktionsgemisch, das Wasserstoff, die Arbeitslösung
und einen festen suspendierten Katalysator enthält, in einem
röhrenförmigen Reaktorsystem im Kreislauf geführt wird, wo
bei das Reaktorsystem mit einem statischen Mischer, der kon
tinuierlich aufgebaut ist oder aus mehreren Teilbereichen
besteht, ausgerüstet ist. Der im Röhrensystem herrschende
Druck liegt unter 15 bar und die Temperatur unter 100°C. Bei
diesem Verfahren wird die Arbeitslösung im Reaktionsrohr
system mit einer Strömungsgeschwindigkeit unter 3 m/s im
Kreislauf geführt.
Die Kontaktflächen und Kontaktzeiten des Katalysators, der
Arbeitslösung und des Wasserstoffgases sind für die Hydrie
rungsreaktion wichtig. Bei Verwendung eines stationären, fe
sten Katalysators bei der Hydrierung kann die Kontaktzeit
bei der katalytischen Reaktion verkürzt werden, wodurch der
Anteil an Nebenreaktionen verringert wird. Das Fehlen einer
aufwendigen Filtrationsstufe stellt einen erheblichen Nach
teil bei der Verwendung eines festen Katalysatorbetts an
stelle eines suspendierten Katalysators dar. Die Filtration
kann auch technisch Schwierigkeiten bereiten, da die Kataly
satorteilchen klein sind.
Ein suspendierter Katalysator wird bei der Hydrierungsreak
tion teilweise nicht ausgenutzt, da er sich während eines
großen Teils der Umsetzungszeit in einem wasserstofffreien
Teil des Verfahrenszyklus, z.B. im Zirkulationstank befin
det, oder da er im Verfahrenszyklus haften bleiben kann. Ein
suspendierter Katalysator ist auch gegenüber Sinterung und
mechanischem Abrieb empfindlicher.
Bei Festbettreaktoren werden Trägerpellets und sogenannte
Bienenwaben-Katalysatoren verwendet (Berglin et al., US-PS
45 52 748). Beim eingesetzten Träger handelt es sich übli
cherweise um aktives Aluminiumoxid, jedoch können auch an
dere poröse Träger mit einer großen spezifischen Oberfläche
verwendet werden, z.B. SiO2 oder Aktivkohle. Ein Edelmetall,
üblicherweise Palladium, ist als aktive Komponente am Träger
absorbiert. Nur eine Art von Nachfiltration wird beim Ein
satz eines Festbettreaktors vor der Oxidationsstufe ange
wandt, um Teilchen, die sich aus dem Bett abgelöst haben,
von der Arbeitslösung zu trennen.
Bei Festbettreaktoren werden im allgemeinen Pellets (Durch
messer üblicherweise 0,2 bis 10 mm) zwischen Siebplatten
oder Netzen angeordnet. Bei Pellets dieser Größe ist die
Übertragung von Material in die tiefsten Poren und aus die
sen Poren heraus langsam, weswegen das aktive Metall in den
inneren Teilen der Pellets bei der Reaktion unausgenutzt
bleibt. In ähnlicher Weise ergibt sich ein hoher Druckver
lust und es erfolgt eine Kanalisierung der Strömung in die
sen frei gepackten Katalysatorbetten. Das Reduktionsgas ten
diert ebenfalls dazu, sich in eine eigene Phase zurückzuzie
hen, wodurch die Hydrierungsgeschwindigkeit abnimmt. Es muß
speziell darauf geachtet werden, daß kein Katalysatorgift in
die Arbeitslösung oder in das Reduktionsgas gelangt.
Der sogenannte Bienenwaben-Katalysator besteht aus einer
zellulären Trägerstruktur mit parallelen Kanälen. Der poröse
Träger ist als eine dünne Schicht auf der Trägerstruktur fi
xiert. Ferner ist daran ein Edelmetall absorbiert. Ein Reak
tor, der nach einem derartigen Prinzip arbeitet, hat den
Nachteil einer geringen Vermischung des Wasserstoffs mit der
Arbeitslösung und der möglichen Abtrennung der Gasblasen un
ter Bildung einer eigenen Phase. Die Wärmeübertragung von
den inneren Bereichen der Bienenwabe bleibt gering, weswegen
die Temperatur darin zu hoch werden kann, eine Situation,
die zur Bildung einer erhöhten Menge an unerwünschten Neben
produkten führt.
Eine Stufe, die die Hydrierung bei Festbettreaktoren be
schränkt, ist die Passage von Wasserstoffgas aus einer Gas
blase in die Arbeitslösung. Die Geschwindigkeit der Passage
des Wasserstoffs hängt von der Größe der Wasserstoffblasen
in der Arbeitslösung ab. Je kleiner die Blasen sind, in
denen sich der Wasserstoff in der Lösung befindet, desto
größer ist die Gesamtfläche der Grenzfläche zwischen der Ar
beitslösung und der Gasphase. Das Vermischen von Wasserstoff
mit der Arbeitslösung wurde durch Verwendung von statischen
Mischern an einer Stelle vor dem Festbettreaktor verbessert
(US-PS 44 28 922). Auf diese Weise liegt der Wasserstoff in
der Arbeitslösung beim Eintritt in den Reaktor in Form von
kleinen Blasen vor, jedoch schwächt sich als Ergebnis der
Kanalisierung im Reaktor die Dispersion des Gases ab.
Ein Vormischreaktor, in dem die Arbeitslösung in bezug auf
Wasserstoff gesättigt wird, wurde ebenfalls an einer Stelle
vor der Hydrierung eingesetzt (US-PS 28 37 411).
Aus der vorstehend erwähnten US-PS 44 28 922 ist ein Verfah
ren des im Oberbegriff von Anspruch 1 beschriebenen Typs
zur Herstellung von Wasserstoffperoxid bekannt, bei dem Was
serstoffgas in einer Arbeitslösung mittels eines statischen
Mischers dispergiert wird, wonach man das erhaltene Gemisch
durch eine Säule, die mit Pellets eines Hydrierungskatalysa
tors gepackt ist, fließen läßt. Jedoch hat das Bett aus
Pellets keine wesentliche Vermischungswirkung auf das Reak
tionsgemisch. Somit verbleibt der Wasserstoff nicht in Form
von kleinen Blasen im Gemisch, sondern neigt dazu, sich aus
der Lösung abzuscheiden, ein Faktor, der das Ergebnis der
katalytischen Hydrierung schwächt. Im tankähnlichen Hydrie
rungsreaktor gemäß US-PS 35 65 581 liegen übereinander ka
talytische und nicht-katalytische Pellet-Schichten vor. In
einem derartigen Bett aus Pellet-Schichten kommt es zu kei
ner wesentlichen Vermischung. Es wird eine sehr geringe
Strömungsgeschwindigkeit angegeben, nämlich nur 17 mm/s.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren und eine Vor
richtung zur Herstellung von Wasserstoffperoxid nach dem An
thrachinon-Verfahren bereitzustellen, bei dem die Nachteile
herkömmlicher Verfahren und Vorrichtungen entfallen. Die
Hauptmerkmale der Erfindung ergeben sich aus den beigefügten
Ansprüchen.
Beim erfindungsgemäßen Verfahren wird ein Reaktionsgemisch,
das Wasserstoff oder ein Wasserstoff enthaltendes Gas und
die Arbeitslösung enthält, in vorteilhafter Weise in einem
einen konstanten Durchmesser aufweisenden oder abwechselnd
sich verengenden und erweiternden röhrenförmigen Reaktorsy
stem im Kreislauf geführt, wobei das Reaktorsystem horizon
tal oder vertikal angeordnet ist und mit aus mehreren Teilen
(Teilbereichen) zusammengesetzten statischen Mischern und
mit fixierten Katalysatorstrukturen gefüllt ist. Am Anfang
des Reaktors befindet sich ein aus einem inerten Material
bestehender statischer Mischer, der den Strom der wasser
stoffhaltigen Arbeitslösung in bezug zur Querschnittfläche
des Rohrs vermischt. An einer dem Mischer nachgeordneten
Stelle im Rohr befindet sich eine fixierte Katalysatorstruk
tur, die mit einer katalytischen Substanz beschichtet ist.
Diese Struktur kann beispielsweise aus den vorerwähnten
Festbett-Pellets oder aus Bienenwaben-Strukturen bestehen.
Eine ähnliche Bienenwaben-Struktur wird beispielsweise als
Katalysator bei der Reinigung von KFZ-Abgasen verwendet. An
einer der Katalysatorstruktur nachgeordneten Stelle im Rohr
befindet sich wiederum ein statischer Mischer und ferner
eine Katalysatorstruktur. Im Reaktor wechseln diese beiden
Gruppen nacheinander ab. Als letztes befindet sich im Reak
tor eine Katalysatorstruktur. Der röhrenförmige Reaktor kann
so bemessen sein, daß seine Länge aussreicht, daß für den
Wasserstoff eine genügende Umsetzungszeit zur Verfügung
steht, bevor er das Ende des Rohr erreicht. Aus diesem Grund
ist es nicht erforderlich, ein Reduktionsgas im Reaktor im
Kreislauf zu führen.
Im erfindungsgemäßen Reaktor bestehen die statischen Mi
scher aus metallischen, keramischen, polymeren oder anderen
entsprechenden inerten Strukturen.
Im erfindungsgemäßen Hydrierungsreaktor besteht die Kataly
satorstruktur aus metallischen, keramischen, polymeren oder
anderen Strukturen, an deren Oberflächen ein poröser Träger
fixiert ist. Der Träger selbst kann beispielsweise als eine
Stützstruktur dienen. Der Träger umfaßt beispielsweise Alu
miniumoxid, SiO2, Silikate oder Aktivkohle. Ein bei der Hy
drierung aktives Metall, z.B. Palladium, Platin, Rhodium,
Nickel oder ein Gemisch aus diesen Metallen, ist am Träger
absorbiert.
Im erfindungsgemäßen Reaktor werden eine ausreichende Über
tragung von Material zwischen dem Gas und der Flüssigkeit
durch statische Mischer erreicht. Der Mischvorgang findet
immer an den statischen Mischern statt. In entsprechender
Weise wird ein axialer Mischvorgang minimiert, und es erge
ben sich gleichmäßige Temperatur-und Konzentrationsprofile
in bezug auf die Querschnittfläche des Rohrs.
Durch Unterteilung der katalytischen Hydrierungsreaktions
zone in mehrere aufeinanderfolgende Teile (Teilbereiche) und
durch die erfindungsgemäße Anordnung eines statischen Mi
schers zwischen jeweils zwei Teilbereichen wird gewährlei
stet, daß der Wasserstoff in der Lösung gut dispergiert ist
und daß die Lösung homogen bleibt, wobei die statischen Mi
scher den Strom gleichmäßig über die gesamte Querschnitt
fläche des röhrenförmigen Reaktors verteilen. Diese Wirkung
wird in den Reaktoren gemäß US-PS 44 28 922 und 35 65 581
nicht erreicht.
An den Mischern wird der Wasserstoff in wirksamer Weise in
der Arbeitslösung dispergiert und es ergibt sich eine nach
haltige Wärmeübertragung auf die Wand des röhrenförmigen Re
aktors. An der Katalysatorstruktur besteht wiederum die Ten
denz zum Anwachsen der Größe der Wasserstoffblasen, und die
Temperatur in den inneren Teilen der Zellen steigt in
Fließrichtung rasch an. Aufgrund des Mischvorgangs erfolgt
die Übertragung von Wärme und Material zwischen der Flüssig
keit und der Katalysatoroberfläche rascher als bei Bienenwa
ben-Systemen, die gerade, parallele Kanäle aufweisen. In der
katalytischen Bienenwaben-Struktur findet die Umsetzung in
einer dünnen Katalysatorschicht von 5 bis 300 µm auf der
Oberfläche der Stützstruktur statt. Da die Schicht dünn ist,
bleibt der Anteil an ausbeuteverringernden Nebenreaktionen
klein, was darauf zurückzuführen ist, daß der Weg, den die
Reaktanten von den Poren zur Katalysatoroberfläche zurückle
gen, kurz ist. Ferner wird das katalytisch aktive Metall in
der dünnen Katalysatorschicht in wirksamer Weise ausgenutzt.
Aufgrund der statischen Mischer können die linearen Ge
schwindigkeiten im Reaktor auf unter 3 m/s und vorzugsweise
auf den Bereich von 0,3 bis 1,0 m/s verringert werden.
Die Aktivität des erfindungsgemäßen Katalysators von Bie
nenwaben-Struktur bleibt auch über lange Zeiträume hinweg
nahezu unverändert. Dies ist teilweise auf eine relativ of
fene Strömung zurückzuführen, wobei keine umfangreichen Ver
unreinigungen an der Katalysatoroberfläche haften können und
die Strömung die Kanalwände sauber hält. Ferner fördern die
nahezu wasserfreie flüssige Phase und die sauerstofffreie
Gasphase die Aufrechterhaltung der Aktivität des aktiven Me
talls.
Die Länge des Reaktors hängt vom Typ der Katalysatorstruktur
und dem verwendeten Mischertyp ab. Wenn die Kanäle in den
Bienenwaben kleiner sind, ergibt sich eine größere geometri
sche Oberfläche der Bienenwaben, wobei eine größere Kataly
satorschicht pro Volumeneinheit gebunden werden kann, sich
aber gleichzeitig ein größerer dynamischer Druckverlust im
Mischer ergibt. Somit läßt sich eine optimale Größe für die
Kanäle finden.
Erfindungsgemäß wird eine hohe Wasserstoffperoxidausbeute,
berechnet im Verhältnis zum aktiven Metall, erzielt. Dies
ist erstens auf die Tatsache zurückzuführen, daß der gesamte
Katalysator sich in dem Teil des Reaktorsystems befindet, in
dem die Hydrierungsreaktion stattfindet. Ferner ist die
dünne Katalysatorschicht von Vorteil für die Ausnutzung des
aktiven Metalls.
Ein weiterer wichtiger Vorteil im Vergleich zu den nächst
vergleichbaren Verfahren besteht im Verfahren der Mischung
des Wasserstoffs und der Arbeitslösung, das in bezug auf
Übertragung von Material und Wärme vorteilhaft ist. Somit
entstehen gleichmäßige Bedingungen, die für die Selektivität
und Geschwindigkeit der Hydrierungsreaktion vorteilhaft
sind. Durch Verwendung einer dünnen Katalysatorschicht kann
das aktive Metall in wirksamer Weise für die Hydrierung ver
wendet werden. Ferner ist die Kontaktzeit zwischen den Re
agentien und dem Katalysator kurz, ein Faktor, der zur Ver
ringerung der Menge an Nebenprodukten beiträgt.
Das erfindungsgemäße Hydrierungsverfahren kann in großtech
nischem Maßstab so durchgeführt werden, daß die Reduktion in
ihrer Gesamtheit in einem vorteilhaften Druckbereich durch
geführt wird. Der Druck im Reaktor wird im Bereich von 1 bis
15 bar, und vorzugsweise von 2 bis 5 bar, gehalten. Die Tem
peratur der Arbeitslösung wird im vorteilhaften Temperatur
bereich von 40 bis 60°C gehalten, beispielsweise bei einer
Hydrierung im Kleinmaßstab durch Anbringen eines Kühlmantels
am Reaktor.
Nachstehend wird die Erfindung unter Bezugnahme auf die bei
gefügte Zeichnung näher beschrieben. In der Zeichnung ist
das erfindungsgemäße Hydrierungsverfahren schematisch darge
stellt.
Die Hydrierungsstufe umfaßt einen Zirkulationstank 1, in den
die zu hydrierende Arbeitslösung 14 mittels einer Pumpe 4
eingespeist wird. Die Arbeitslösung wird mittels einer Pumpe
3 im Rohrsystem 8 über einen Hydrierungsreaktor 2, der mit
mehreren, aufeinanderfolgenden, mit katalytischem Material
beschichteteten Strukturen und mit statischen Mischern 9
ausgerüstet ist, im Kreislauf in den Zirkulationstank 1 zu
rückgeführt. Der Hydrierungsreaktor 2 ist mit einem Kühlman
tel 6 ausgerüstet, es ist jedoch klar, daß die Kühlung auch
auf andere Weise erreicht werden kann. Die zu hydrierende
Arbeitslösung 14 kann auch direkt in das Zirkulationsrohrsy
stem 8 eingespeist werden. Wasserstoff wird aus einem Rohr
12 in das Hydrierungs-Zirkulationsrohrsystem an einer
Stelle, die etwas vor dem ersten statischen Mischer 9 des
Hydrierungsreaktors 2 liegt, eingeleitet. Abgase werden
durch ein Rohr 11 entfernt, das sich im oberen Bereich des
Zirkulationstanks 1 befindet. Hydrierte Arbeitslösung wird
durch ein Rohr 13, das mit dem unteren Abschnitt des Zirku
lationstanks 1 verbunden ist, entnommen und über eine Pumpe
5 und einen nachgeordneten Filter 7 der Sauerstoffbehandlung
zugeführt. Die Hydrierungsumsetzung kann beeinflußt werden,
indem man die Zufuhrgeschwindigkeit von Wasserstoff 12, den
Druck im Reaktor und den Flüssigkeitsstrom 8 durch den Reak
tor einstellt.
Nachstehend wird die Erfindung anhand eines Beispiels näher
erläutert.
In einem Versuchsansatz in kleinem Maßstab wurde eine Ar
beitslösung verwendet, die 100 g/Liter 2-Ethylanthrachinon
enthielt. Beim Lösungsmittel handelte es sich um ein Gemisch
aus aromatischen Kohlenwasserstoffen und einer organischen
Phosphorverbindung. Die Länge des röhrenförmigen Reaktorsy
stems betrug 1235 mm. 13 statische Mischer von 20 mm Länge
und 13 katalytische Strukturen vom Bienenwaben-Typ von 75 mm
Länge waren darin angeordnet. Die Bienenwaben bestanden aus
einer dünnwandigen, metallischen Stützstruktur, an deren
Oberfläche eine Schicht aus porösem gamma-Aluminiumoxid-Trä
ger von weniger als 15 µm Dicke fixiert war. Palladium war
in einer Gesamtmenge von 0,11 Gew-% des Gewichts der ge
samten Bienenwaben an der Aluminiumoxidschicht absorbiert.
Die statischen Mischer und die Bienenwaben-Katalysatoren wa
ren abwechselnd nacheinander angeordnet, wodurch die Homoge
nität der Dispersion über die gesamte Länge des röhrenförmi
gen Reaktors gewährleistet wurde.
Die Strömungsgeschwindigkeit der Arbeitslösung betrug 134
Liter/h, was einer linearen Geschwindigkeit von 0,47 m/s
entsprach. Die Temperatur betrug 50°C und der Druck am Be
ginn des Reaktors 4,0 bar.
Wasserstoff wurde in den Reaktor mit einer Geschwindigkeit
von 63 Liter/h (NTP) eingespeist, wovon nur ein Teil im Re
aktor verbraucht wurde. Die Wasserstoffperoxidbildung im Re
aktor betrug in einem zweistündigen Versuchsansatz durch
schnittlich 91 kg/(kg Palladium) pro Stunde. Somit kann
festgestellt werden, daß das katalytische Palladiummetall
im erfindungsgemäßen Hydrierungsreaktor in wirksamer Weise
eingesetzt worden ist.
Claims (9)
1. Verfahren zur Herstellung von Wasserstoffperoxid nach dem
Anthrachinon-Verfahren durch Kreislaufführung eines Reak
tionsgemisches (8), in das Wasserstoff oder ein Wasser
stoff enthaltendes Gas (12) und eine Arbeitslösung (14),
d.h. ein Anthrachinon-Derivat in einem organischen
Lösungsmittel, über eine längliche statische Mischzone
(2), die mehrere aufeinanderfolgende Teile (Teilbereiche)
umfaßt, eingespeist wird, um das Anthrachinon-Derivat in
Gegenwart eines festen Katalysators zu hydrieren, und
durch Entfernen von hydrierter Arbeitslösung (13) und Gas
(11) aus dem zirkulierenden Reaktionsgemisch, dadurch
gekennzeichnet, daß das Reaktionsgemisch (8) in einem
röhrenförmigen Reaktor, in dem das Reaktionsgemisch
intermittierend in einer statischen Mischzone vermischt
wird, katalysiert wird, wobei das Reaktionsgemisch (8)
durch die Misch- und Katalysatorzonen (9, 10) mit einer
Geschwindigkeit von 0,1 bis 1,5 m/sec und vorzugsweise
von 0,3 bis 1,0 m/sec im Kreislauf geführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das Reaktionsgemisch (8) bei einem Druck von 1 bis 15 bar
und vorzugsweise von 2 bis 5 bar und bei einer Temperatur
unter 100°C und vorzugsweise von 40 bis 60°C vermischt
und katalytisch behandelt wird.
3. Röhrenförmiger Reaktor für die katalytische Hydrierung
eines Reaktionsgemisches, das Wasserstoff oder ein Was
serstoff enthaltendes Gas und eine Arbeitslösung, d.h.
ein Anthrachinon-Derivat in einem organischen Lösungsmit
tel, enthält, wobei der Reaktor aus mehreren aufeinander
folgenden statischen Mischern (9) zusammengesetzt ist,
dadurch gekennzeichnet, daß sich an jeden einzelnen sta
tischen Mischer eine mit einem Katalysator beschichtete
Struktur (10) anschließt.
4. Reaktor nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß es
sich bei der mit dem Katalysator beschichteten Struktur
um eine Bienenwaben-Struktur handelt.
5. Reaktor nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Struktur (10) mit einer porösen Schicht eines
stabilen Trägers beschichtet ist.
6. Reaktor nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
Dicke der porösen Trägerschicht weniger als 300 µm, je
doch vorzugsweise mehr als 5 µm beträgt.
7. Reaktor nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Katalysatorstruktur Träger-Pellets mit einem Durchmesser
von 0,2 bis 10 mm umfaßt.
8. Reaktor nach einem der Ansprüche 3 bis 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß es sich beim Träger um Aluminiumoxid,
Siliciumdioxid, Silikat und/oder Aktivkohle handelt und
daß katalytisch aktives Palladium, Platin, Rhodium
und/oder Nickel an der Oberfläche des porösen Trägers
absorbiert sind.
9. Verwendung eines röhrenförmigen, Reaktors zur katalyti
schen Hydrierung eines Anthrachinon-Derivats in einem or
ganischen Lösungsmittel durch Wasserstoff oder ein Was
serstoff enthaltendes Gas, wobei der Reaktor (2) aufein
anderfolgende statische Mischer (9) und im Anschluß an
jeden statischen Mischer eine katalytische Struktur (10)
aufweist, wobei es sich bei der katalytischen Struktur
(10) vorzugsweise um Bienenwaben handelt oder diese aus
porösen Träger-Pellets zusammengesetzt ist, an denen ein
metallischer Katalysator absorbiert ist.
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