DE3936536A1 - Hinterradlenkanlage fuer ein kraftfahrzeug - Google Patents
Hinterradlenkanlage fuer ein kraftfahrzeugInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Hinterradlenkanlage für ein
Kraftfahrzeug.
Es wurden bereits einige Hinterradlenkanlagen entwickelt,
bei denen die Hinterräder durch den Betrieb einer Hinterradlenkungs-Stelleinheit
gelenkt werden, und zwar nach Maßgabe
eines Soll-Hinterradeinschlags, der von einer Regeleinheit
auf der Basis von Fahrzeugeinschlaginformation wie
etwa der Lenkkraft und des Lenkwinkels, der Querbeschleunigung,
der Größe des Gierwinkels u. dgl. sowie von Fahrzeugfahrinformation
in Längsrichtung wie etwa der Fahrzeuggeschwindigkeit,
der Beschleunigung und Verzögerung vorgegeben
wird.
In der JP-OS 63-1 25 476 ist ein Verfahren zur Einführung
einer Geschwindigkeits-Rückführungsregelung in die Hinterradlenkregelung
angegeben, um dadurch das Ansprechverhalten
der Hinterradlenkregelung zu verbessern, wenn als die vorgenannte
Stelleinheit ein Elektromotor verwendet wird.
Das oben erwähnte konventionelle Verfahren besteht darin,
die Hinterradlenkungs-Stelleinheit bzw. den Elektromotor
derart anzutreiben, daß die Regeleinheit einen Soll-Hinterradlenkwinkel
aufgrund von Daten bezüglich der Vorderradlenkkraft
und der Fahrzeuggeschwindigkeit berechnet,
eine Soll-Hinterradlenkgeschwindigkeit nach Maßgabe des
errechneten Winkels und des Betrags einer Abweichung ε
bestimmt, die aufgrund eines Ist-Hinterradlenkwinkels δ r
errechnet wird, der von einem Hinterradlenkwinkel-Detektor
erfaßt wird, und die Stelleinheit oder den Motor in eine
Richtung antreibt, in der ε Null wird, und zwar aufgrund
einer Abweichung ξ der Ist-Hinterradlenkgeschwindigkeit
ω, die von einem Hinterradlenkgeschwindigkeits-Detektor
aus dem bestimmten Wert von erfaßt wird.
Aufgrund von ungenau arbeitenden Sensoren zur Vorgabe des
Soll-Hinterradlenkwinkels sowie aufgrund von Störungen
kann möglicherweise keinen gleichmäßigen Lenkbetrieb in
bezug auf den tatsächlichen Lenkvorgang (Betätigung des
Lenkrads) ergeben. Wenn ferner das Ansprechverhalten eines
Regelglieds (insbesondere der Stelleinheit) nicht so gut
ist, kann die Abweichung ε des Soll-Hinterradlenkwinkels
vom Ist-Hinterradlenkwinkel δ r groß sein. In diesem
Fall wird die Soll-Hinterradlenkgeschwindigkeit ebenfalls
entsprechend der Abweichung ε mit großem Wert vorgegeben.
Auch dadurch kann eventuell kein ruhiges Lenken in
bezug auf den tatsächlichen Lenkvorgang erreicht werden.
Damit ergibt sich der Nachteil, daß ein weicher Lenkvorgang
nicht erreicht werden kann.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Bereitstellung
einer Hinterradlenkanlage, die den obengenannten Nachteil
überwindet.
Gemäß der Erfindung ist eine Hinterrad-Lenkanlage vorgesehen,
bei der die Hinterräder nach Maßgabe einer Richtung
und eines Winkels gelenkt werden, in die die Hinterräder
zu lenken sind und die von einer Regeleinheit auf der Basis
der Vorderradlenkbetätigung vorgegeben werden, mit einem
Lenkradwinkelgeschwindigkeits-Sensor, der eine Einschlagrichtung
und eine Geschwindigkeit des Lenkrads erfaßt und
die Lenkradwinkelgeschwindigkeit bezeichnende Information
an die Regeleinheit liefert. Von dieser Regeleinheit wird
die Hinterradlenkgeschwindigkeit so geregelt, daß sie einer
Soll-Hinterradlenkgeschwindigkeit folgt, die auf der Basis
der Lenkradwinkelgeschwindigkeit vorgegeben ist. Andererseits
werden die Hinterräder nicht eingeschlagen, wenn die
Richtung, in die die Hinterräder zu lenken sind, und die
Soll-Hinterradlenkgeschwindigkeit voneinander abweichen.
Wenn also der Fahrer das Lenkrad nicht einschlägt, ist die
Soll-Hinterradlenkgeschwindigkeit Null, so daß die Hinterräder
nicht gelenkt werden. Daher werden die Hinterräder
nicht unnötig von in den Sensoren zur Erfassung der Vorderradlenkbetätigung
und der Fahrzeuggeschwindigkeit erzeugten
Störsignalen lenkbetätigt. Nur wenn der Fahrer das Lenkrad
einschlägt, werden die Hinterräder gelenkt, und zwar um so
langsamer/schneller, je langsamer/schneller das Lenkrad
eingeschlagen wird. Dadurch erreicht der Fahrer einen ruhigen
oder weichen Hinterradlenkbetrieb.
Die Erfindung ist im folgenden anhand von Ausführungsbeispielen
näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 ein Blockschaltbild einer Regeleinheit für ein
Ausführungsbeispiel der Erfindung;
Fig. 2 eine schematische Draufsicht auf eine Hinterradlenkanlage,
bei der die Erfindung anwendbar
ist;
Fig. 3 ein Diagramm, das Verläufe eines Soll-Hinterradlenkwinkels
zeigt;
Fig. 4 ein Diagramm, das Verläufe einer Soll-Hinterradlenkgeschwindigkeit
zeigt;
Fig. 5 ein Diagramm, das einen Verlauf einer Korrekturspannung
zur Korrektur einer Hinterradlenkgeschwindigkeits-Abweichung
zeigt; und
Fig. 6 ein Flußdiagramm, das den Regelvorgang des
Ausführungsbeispiels der Erfindung zeigt.
Fig. 2 zeigt ein Beispiel einer Hinterradlenkanlage mit
hydraulischer Hilfskraftlenkanlage und umfaßt ein Lenkrad
1, ein Regelventil 2, ein Getriebegehäuse 3 zum Lenken der
Vorderräder, zwei Spurstangen 4, zwei Achsschenkel 5 und
zwei Vorderräder 6. Wenn das Lenkrad 1 eingeschlagen wird,
werden die beiden Vorderräder 6 über das Getriebegehäuse 3
und die Spurstangen 4 und Achsschenkel 5 gelenkt, und
außerdem wird das Regelventil 2 in Abhängigkeit vom Drehmoment
beim Einschlagen des Lenkrads 1 betätigt. Der rechten
oder der linken Ölkammer 9 a bzw. 9 b eines hydraulischen
Hilfskraftzylinders 9 wird Öl von einer vom Motor (nicht
gezeigt) betriebenen Hydraulikpumpe 7 über das Regelventil
2 und eine rechte bzw. eine linke Öldruckleitung 10 a bzw.
10 b zugeführt, so daß eine hydraulische Hilfskraft in Einschlagrichtung
erzeugt und die auf das Lenkrad 1 auszuübende
Lenkkraft verringert wird. Ferner ist ein Reservoirbehälter
8 vorgesehen.
In der rechten und der linken Ölleitung 10 a und 10 b sind
ein rechter und ein linker Öldrucksensor 11 a und 11 b angeordnet,
die jeweils den Öldruck in den Leitungen 10 a und
10 b erfassen. Die erfaßten Öldrücke werden in elektrische
Signale umgewandelt, die einer Lenköldruckdifferenz-Rechen-
und -Verstärkervorrichtung 12 zugeführt werden, die eine
Lenkhilfskraft aus der Differenz beider Ausgangssignale der
Öldrucksensoren 11 a und 11 b errechnet und ein die Lenkhilfskraft
bezeichnendes Signal an eine Regeleinheit 13
liefert.
Die Anlage weist einen Lenkradwinkelgeschwindigkeits-Sensor
14 auf, der die Lenkrichtung und die Winkelgeschwindigkeit
des Lenkrads 1 erfaßt und ein die Lenkradwinkelgeschwindigkeit
bezeichnendes Signal an die Regeleinheit 13 liefert.
Ein Fahrzeuggeschwindigkeitssensor 15 erfaßt die Fahrzeuggeschwindigkeit
und liefert ein entsprechendes Signal an
die Regeleinheit 13.
Ein Elektromotor 16 dient als Hinterrad-Lenkbetätigungseinheit,
und seine Rotation wird auf ein als Hinterradlenkmechanismus
wirkendes Gestänge 18 über ein Untersetzungsgetriebe
mit einer Schnecke, einem Schneckenrad u. dgl. übertragen.
Das Gestänge 18 bewirkt z. B. eine seitliche Bewegung
von Karosserie-Querbewegungsstützpunkten 20 a hinterer
seitlicher Lenker 20, die als Paare von vorderen und hinteren
Querlenkern für die Hinterräder 19 vorgesehen sind, die
dadurch eingeschlagen werden. Im übrigen kann die Hinterradlenkanlage
konventionell, z. B. als Zahnstangenlenkung,
ausgebildet sein.
Ein Hinterradlenkwinkel-Sensor 21 ist vorgesehen und erfaßt
einen Ist-Lenkwinkel der Hinterräder 19, z. B. aus einem
Rotationswinkel einer Welle des Untersetzungsgetriebes 17.
Ein Hinterradlenkgeschwindigkeits-Sensor 22 erfaßt eine
Hinterradlenkgeschwindigkeit aus der Drehzahl des Elektromotors
16. Die von den Sensoren 21 und 22 aufgenommenen
Größen werden der Regeleinheit 13 zugeführt.
Nachstehend wird unter Bezugnahme auf das Blockschaltbild
von Fig. 1 der Betrieb der Regeleinheit 13 erläutert. Ein
Vorderradlenkkraft-Sensor 101 umfaßt die Öldrucksensoren
11 a und 11 b sowie die Lenköldruckdifferenz-Rechen- und
-Verstärkervorrichtung 12 von Fig. 1. Eine elektrische
Hilfskraftlenkanlage mit einem Elektromotor zur Erzeugung
einer Lenkhilfskraft kann eine Vorderradlenkkraft in Abhängigkeit
vom Motordrehmoment erfassen, das aus der Größe
eines durch den Motor fließenden Stroms abgeleitet wird.
Im Fall eines Kraftfahrzeugs ohne Hilfskraftlenkanlage kann
ein Lenkdrehkraftsensor zur Erfassung des Lenkaufwands vorgesehen
sein. Ferner ist es auch möglich, ein System vorzusehen,
das Mittel zur Erfassung der Vorderradlenkkraft in
Abhängigkeit von einer seitlichen Kraft am Vorderrad aufweist.
Ein Fahrzeuggeschwindigkeits-Sensor 102, ein Lenkradwinkelgeschwindigkeits-Sensor
103, eine Hinterrad-Lenkstelleinheit
104, ein Hinterradlenkwinkel-Sensor 104 und ein Hinterradlenkgeschwindigkeits-Sensor
106 von Fig. 1 entsprechen
dem Fahrzeuggeschwindigkeits-Sensor 15, dem Lenkradwinkelgeschwindigkeits-Sensor
14, dem Elektromotor 16, dem
Hinterradlenkwinkel-Sensor 21 und dem Hinterradlenkgeschwindigkeits-Sensor
22 von Fig. 2.
Wenn der Vorderradlenkkraft-Sensor 101 ein Meßsignal T
erzeugt, gibt ein Soll-Hinterradlenkwinkel-Stellglied 131
einen Soll-Hinterradlenkwinkel auf der Basis des Signals
T und eines vom Fahrzeuggeschwindigkeits-Sensor 102
erzeugten Fahrzeuggeschwindigkeits-Signals V vor. Ein Hinterradlenkwinkelabweichungs-Rechner 132 errechnet eine
Abweichung ε des Soll-Hinterradlenkwinkels vom Ist-Hinterradlenkwinkel
ε r, der vom Hinterradlenkwinkel-Sensor
105 erfaßt wird, aus den vorhandenen Größen. Wenn z. B.
1° nach rechts und δ r 0,9° nach rechts ist, wird die Abweichung
ε als 0,1° nach rechts errechnet.
Gleichzeitig mit den obigen Vorgängen wird ein vom Lenkradwinkelgeschwindigkeits-Sensor
103 erzeugtes Lenkradwinkelgeschwindigkeits-Signal
α einem Soll-Hinterradlenkgeschwindigkeits-Stellglied
133 zugeführt, in dem aufgrund
des Signals α und des Fahrzeuggeschwindigkeits-Signals V
vom Fahrzeuggeschwindigkeits-Sensor 102 eine Soll-Hinterradlenkgeschwindigkeit
vorgegeben wird. Ein Hinterradlenkgeschwindigkeitsabweichungs-Rechner
134 errechnet eine
Abweichung ξ der Soll-Hinterradlenkgeschwindigkeit von
der Ist-Hinterradlenkgeschwindigkeit ω, die vom Hinterradlenkgeschwindigkeits-Sensor
106 aufgenommen wird.
Ein Hinterradlenkbefehlsglied 135 weist die Hinterrad-Lenkstelleinheit
104 an, die Hinterräder in eine Richtung und
mit einer Geschwindigkeit derart einzuschlagen, daß ε und
ξ jeweils Null werden, und zwar auf der Basis der Abweichung
ε des Hinterradlenkwinkels, der Soll-Hinterradlenkgeschwindigkeit
und der Abweichung ξ der Hinterradlenkgeschwindigkeit.
Das Hinterradlenkbefehlsglied 135 führt eine Regelung auf
der Basis von ε, und ξ durch, wie nachstehend erläutert
wird.
Das Hinterradlenkbefehlsglied 135 bestimmt, ob ε und
die gleiche Richtung haben, und zwar auf der Basis von
Eingangssignalen, die die Abweichung ε des Hinterradlenkwinkels
und die Soll-Hinterradlenkgeschwindigkeit bezeichnen,
und liefert ein Treibersignal an die Hinterrad-Lenkstelleinheit 104, so daß die Hinterräder so eingeschlagen
werden, daß der Ist-Hinterradlenkwinkel δ r und die
Ist-Hinterradlenkgeschwindigkeit ω zum Soll-Hinterradlenkwinkel
bzw. zur Soll-Hinterradlenkgeschwindigkeit
werden, wenn ε und die gleiche Richtung haben.
Die Hinterrad-Lenkstelleinheit 104 wird mit einer Spannung
Va angetrieben, die erhalten ist durch Addition einer
Motorantriebsspannung V und einer Spannung V ξ, die der
Soll-Hinterradlenkgeschwindigkeit bzw. der Hinterradlenkgeschwindigkeits-Abweichung
ξ entsprechen. (Die Spannung
V ξ dient der Korrektur der Abweichung ξ.)
Das Diagramm von Fig. 5 zeigt die Beziehung zwischen der
Hinterradlenkgeschwindigkeits-Abweichung ξ und der Korrekturspannung
V ξ.
Die Hinterräder werden nicht eingeschlagen, wenn ε und
entweder verschiedene Richtung haben oder eine dieser
Größen Null ist.
Es sei beispielsweise angenommen, daß durch Einschlagen des
Lenkrads nach rechts der Soll-Hinterradlenkwinkel auf
1° nach rechts und der Ist-Hinterradlenkwinkel δ r auf 0,9°
nach rechts vorgegeben ist, so daß die Abweichung ε des
Hinterradlenkwinkels mit 0,1° nach rechts errechnet wird,
und daß α nach rechts geht und die Soll-Hinterradlenkgeschwindigkeit
auf 2°/s nach rechts vorgegeben ist. Da ε
und nach rechts gehen, erzeugt das Hinterradlenkbefehlsglied
135 ein Befehlssignal, so daß die Hinterräder mit
einer Geschwindigkeit von 2°/s um 0,1° nach rechts eingeschlagen
werden.
Wenn also ε und die gleiche Richtung haben, werden die
Hinterräder bei niedriger/hoher Lenkwinkelgeschwindigkeit
langsam/schnell eingeschlagen, so daß der Soll-Hinterradlenkwinkel
erhalten wird. Wenn dagegen nicht nach rechts
geht, sondern Null ist oder nach links geht, wenn ε mit
0,1° nach rechts wie oben angegeben errechnet wird, erzeugt
das Hinterradlenkbefehlsglied 135 kein Befehlssignal, und
die Hinterräder werden nicht eingeschlagen.
Der Soll-Hinterradlenkwinkel muß in die gleiche Richtung
wie die Vorderradlenkkraft T gehen und als Funktion
der Vorderradlenkkraft T und der Fahrzeuggeschwindigkeit
vorgegeben sein, wobei um so größer ist, je größer die
Vorderradlenkkraft T und je höher die Fahrzeuggeschwindigkeit
ist. Wenn, wie das Diagramm von Fig. 3 zeigt, die
Fahrzeuggeschwindigkeit V höher als 60 km/h ist, wird der
Soll-Hinterradlenkwinkel als eine gleichförmig zunehmende
Funktion der Vorderradlenkkraft T und der Fahrzeuggeschwindigkeit
V größer.
Die Soll-Hinterradlenkgeschwindigkeit muß die gleiche
Richtung wie die Lenkwinkelgeschwindigkeit α haben und
durch eine Funktion der Lenkwinkelgeschwindigkeit α und
der Fahrzeuggeschwindigkeit vorgegeben sein, wobei um so
höher ist, je höher die Lenkwinkelgeschwindigkeit a und
die Fahrzeuggeschwindigkeit V sind. Wie das Diagramm von
Fig. 4 zeigt, nimmt die Soll-Hinterradlenkgeschwindigkeit
als gleichförmig zunehmende Funktion der Lenkwinkelgeschwindigkeit
α und der Fahrzeuggeschwindigkeit V zu.
Das Flußdiagramm von Fig. 6 zeigt den in der Regeleinheit
13 ablaufenden Regelvorgang. Dabei wird in Schritt (1) der
Soll-Hinterradlenkwinkel als die Funktion der Vorderradlenkkraft
T und der Fahrzeuggeschwindigkeit V vorgegeben.
In Schritt (2) wird die Hinterradlenkwinkel-Abweichung
ε aus und ε r berechnet.
Wenn in Schritt (3) ε = 0, springt der Ablauf zu Schritt
(6), in dem die Soll-Hinterradlenkgeschwindigkeit mit
Null vorgegeben wird, und geht zu Schritt (7) weiter, in
dem die Treiberspannung Va für die Hinterrad-Lenkstelleinheit
ebenfalls mit Null vorgegeben wird; dann springt der
Ablauf zu Schritt (13), in dem die Spannung Va nicht ausgegeben
wird und die Hinterräder nicht eingeschlagen
werden.
Wenn dagegen in Schritt (3) ε ≠ 0, wird in Schritt (4)
die Soll-Hinterradlenkgeschwindigkeit als Funktion der
Lenkradwinkelgeschwindigkeit α und der Fahrzeuggeschwindigkeit
V vorgegeben. Bei = 0 in Schritt (5) geht der
Ablauf zu den Schritten (6) und (7) und springt zu Schritt
(13), und somit werden ebenso wie im Fall von ε = 0 die
Hinterräder nicht eingeschlagen. Bei ≠ 0 in Schritt
(5) springt der Ablauf zu Schritt (8), in dem geprüft wird,
ob die Richtung von ε und gleich ist. Wenn nicht,
springt der Ablauf zu den Schritten (6) und (7) zurück und
springt zu Schritt (13), so daß kein Lenken der Hinterräder
durchgeführt wird.
Wenn in Schritt (8) die Richtungen von ε und gleich
sind, geht der Ablauf zu Schritt (9) weiter, in dem die
Motorantriebsspannung V erzeugt wird. In Schritt (10)
wird aus und ω die Hinterradlenkgeschwindigkeits-Abweichung
ξ errechnet. In Schritt (11) wird eine ξ entsprechende
Korrekturspannung V ξ erzeugt. Die Treiberspannung
Va für die Stelleinheit wird gewonnen durch Addition von
V und V ξ in Schritt (12). Infolgedessen wird in Schritt
(13) die Spannung Va ausgegeben, so daß die Hinterräder
gelenkt werden.
Das erläuterte Ausführungsbeispiel betrifft ein System, bei
dem der Soll-Hinterradlenkwinkel aufgrund der Vorderradlenkkraft
und der Fahrzeuggeschwindigkeit vorgegeben
wird; bei anderen Ausführungsformen kann ein Vorderradlenkwinkel-Sensor
vorgesehen sein, so daß der Soll-Hinterradlenkwinkel
aufgrund des Vorderradlenkwinkels und der Fahrzeuggeschwindigkeit
vorgegeben wird. Der Soll-Hinterradlenkwinkel
muß die gleiche Richtung wie der Vorderradlenkwinkel
δ f haben und als eine Funktion des Vorderradlenkwinkels
δ f und der Fahrzeuggeschwindigkeit vorgegeben
sein, und dabei ist um so größer, je größer δ f und je
höher die Fahrzeuggeschwindigkeit ist.
Gemäß der vorstehend erläuterten Erfindung wird die Hinterradlenkgeschwindigkeit
so geregelt, daß sie der Soll-Hinterradlenkgeschwindigkeit
folgt, die auf der Basis der
Lenkradwinkelgeschwindigkeit vorgegeben wird. Andererseits
werden die Hinterräder nicht eingeschlagen, wenn die Richtung,
in die die Hinterräder einzuschlagen sind, und die
Richtung der Soll-Hinterradlenkgeschwindigkeit voneinander
verschieden sind.
Die Hinterräder werden also nicht aufgrund von Störsignalen,
die in den Sensoren für die Erfassung von Größen zur
Vorgabe einer Richtung und eines Winkels für das Einschlagen
der Hinterräder erzeugt werden, unnötig eingeschlagen.
Die Störsignale werden z. B. aufgrund von Rückschlägen beim
Fahren auf einer unebenen Fahrbahn erzeugt. Wenn es aufgrund
von irgendwelchen anormalen Belastungen schwierig
wird, daß die Hinterräder dem Soll-Hinterradlenkwinkel
folgen, und wenn der Soll-Hinterradlenkwinkel (der e im
Ausführungsbeispiel entspricht) wesentlich größer wird, ist
die Soll-Hinterradlenkgeschwindigkeit Null, wenn kein Lenkvorgang
stattfindet, so daß die Hinterräder nicht eingeschlagen
werden.
Dadurch werden Belastungen, die die Hinterrad-Lenkstelleinheit
oder andere Vorrichtungen in der Hinterradlenkanlage
beaufschlagen, minimiert. Je schneller/langsamer ein
Fahrer ein Lenkrad einschlägt, um so schneller/langsamer
werden die Hinterräder eingeschlagen. Wenn das Lenkrad
nicht eingeschlagen wird, werden die Hinterräder nicht frei
gelenkt. Infolgedessen werden die Hinterräder nur dann
weich und ruhig eingeschlagen, wenn das Lenkrad eingeschlagen
wird.
Claims (5)
1. Hinterradlenkanlage für ein Kraftfahrzeug, mit einem
Vorderradlenkparameter-Detektor, der ein Vorderradlenkkraft-Signal
erzeugt, mit einem Fahrzeuggeschwindigkeits-Detektor,
der ein Fahrzeuggeschwindigkeits-Signal erzeugt,
mit einem Lenkradwinkelgeschwindigkeits-Detektor, der ein
Lenkradwinkelgeschwindigkeits-Signal erzeugt, mit einem
Detektor zur Erfassung eines Ist-Hinterradlenkwinkels, der
ein Ist-Hinterradlenkwinkel-Signal erzeugt, mit einem Hinterradlenkgeschwindigkeits-Detektor,
der die Hinterradlenkgeschwindigkeit
erfaßt und ein Ist-Hinterradlenkgeschwindigkeits-Signal
erzeugt, mit einer Regeleinheit zur Vorgabe
einer Richtung und eines Winkels, wonach die Hinterräder zu
lenken sind, auf der Basis des Vorderradlenkparameter-Signals,
des Ist-Hinterradlenkwinkel-Signals, des Lenkradwinkelgeschwindigkeits-Signals,
des Ist-Hinterradlenkgeschwindigkeits-Signals
und des Fahrzeuggeschwindigkeits-Signals,
und mit einer Stelleinheit zum Einschlagen der
Hinterräder auf der Basis dieser Richtung und dieses Winkels,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Regeleinheit (13) aufweist:
ein erstes Glied (131) zur Vorgabe eines Soll-Hinterradlenkwinkels und zur Erzeugung eines Soll-Hinterradlenkwinkel-Signals aufgrund des Vorderradlenkparameter-Signals und des Fahrzeuggeschwindigkeits-Signals, wobei sich der Soll-Hinterradeinschlag je nach der Vorderradlenkkraft und der Fahrzeuggeschwindigkeit ändert;
ein zweites Glied (132) zum Berechnen einer Winkelabweichung des Soll-Hinterradlenkwinkel-Signals vom Ist-Hinterradlenkwinkel-Signal und zur Erzeugung eines Winkelabweichungssignals, wobei die Hinterradlenkwinkelabweichung eine von zwei Richtungskomponenten enthält;
ein drittes Glied (133) zur Vorgabe einer Soll-Hinterradlenkgeschwindigkeit mit einer von zwei Richtungskomponenten und zur Erzeugung einer Soll-Hinterradlenkgeschwindigkeit aufgrund des Lenkradwinkelgeschwindigkeits-Signals und des Fahrzeuggeschwindigkeits-Signals, wobei das Soll-Hinterradlenkgeschwindigkeits-Signal nach Maßgabe des Lenkradwinkelgeschwindigkeits-Signals und des Fahrzeuggeschwindigkeits-Signals veränderlich ist; und
ein Hinterradlenkbefehlsglied (135), das der Stelleinheit (104) ein Hinterradlenkbefehls-Signal aufgrund des Hinterradlenkwinkel-Abweichungssignals und des Soll-Hinterradlenkgeschwindigkeits-Signals zuführt, wenn beide Richtungskomponenten der Winkelabweichung und der Soll-Hinterradlenkgeschwindigkeit gleiche Richtung haben, und der Stelleinheit (104) kein Hinterradlenkbefehls-Signal zuführt, wenn beide Richtungskomponenten voneinander verschieden sind.
ein erstes Glied (131) zur Vorgabe eines Soll-Hinterradlenkwinkels und zur Erzeugung eines Soll-Hinterradlenkwinkel-Signals aufgrund des Vorderradlenkparameter-Signals und des Fahrzeuggeschwindigkeits-Signals, wobei sich der Soll-Hinterradeinschlag je nach der Vorderradlenkkraft und der Fahrzeuggeschwindigkeit ändert;
ein zweites Glied (132) zum Berechnen einer Winkelabweichung des Soll-Hinterradlenkwinkel-Signals vom Ist-Hinterradlenkwinkel-Signal und zur Erzeugung eines Winkelabweichungssignals, wobei die Hinterradlenkwinkelabweichung eine von zwei Richtungskomponenten enthält;
ein drittes Glied (133) zur Vorgabe einer Soll-Hinterradlenkgeschwindigkeit mit einer von zwei Richtungskomponenten und zur Erzeugung einer Soll-Hinterradlenkgeschwindigkeit aufgrund des Lenkradwinkelgeschwindigkeits-Signals und des Fahrzeuggeschwindigkeits-Signals, wobei das Soll-Hinterradlenkgeschwindigkeits-Signal nach Maßgabe des Lenkradwinkelgeschwindigkeits-Signals und des Fahrzeuggeschwindigkeits-Signals veränderlich ist; und
ein Hinterradlenkbefehlsglied (135), das der Stelleinheit (104) ein Hinterradlenkbefehls-Signal aufgrund des Hinterradlenkwinkel-Abweichungssignals und des Soll-Hinterradlenkgeschwindigkeits-Signals zuführt, wenn beide Richtungskomponenten der Winkelabweichung und der Soll-Hinterradlenkgeschwindigkeit gleiche Richtung haben, und der Stelleinheit (104) kein Hinterradlenkbefehls-Signal zuführt, wenn beide Richtungskomponenten voneinander verschieden sind.
2. Hinterradlenkanlage nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Regeleinheit (13) ferner ein Rechenglied (134) aufweist, das eine Abweichung der Soll-Hinterradlenkgeschwindigkeit von der Hinterradlenkgeschwindigkeit berechnet und dem Hinterradlenkbefehlsglied (135) ein Lenkgeschwindigkeitsabweichungs-Signal zuführt;
wobei das Hinterradlenkbefehlsglied (135) an die Stelleinheit (104) ein durch Addition der Soll-Hinterradlenkgeschwindigkeit und der Geschwindigkeitsabweichung gebildetes Signal zuführt, wenn beide Richtungskomponenten einander gleich sind, und dieses Signal der Stelleinheit (104) nicht zuführt, wenn beide Richtungskomponenten voneinander verschieden sind.
daß die Regeleinheit (13) ferner ein Rechenglied (134) aufweist, das eine Abweichung der Soll-Hinterradlenkgeschwindigkeit von der Hinterradlenkgeschwindigkeit berechnet und dem Hinterradlenkbefehlsglied (135) ein Lenkgeschwindigkeitsabweichungs-Signal zuführt;
wobei das Hinterradlenkbefehlsglied (135) an die Stelleinheit (104) ein durch Addition der Soll-Hinterradlenkgeschwindigkeit und der Geschwindigkeitsabweichung gebildetes Signal zuführt, wenn beide Richtungskomponenten einander gleich sind, und dieses Signal der Stelleinheit (104) nicht zuführt, wenn beide Richtungskomponenten voneinander verschieden sind.
3. Hinterradlenkanlage nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Geschwindigkeitsabweichungssignal als eine lineare
Funktion des Soll-Hinterradlenkgeschwindigkeits-Signals und
des Hinterradlenkgeschwindigkeits-Signals von Null verschieden
ist.
4. Hinterradlenkanlage nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Vorderradlenkparameter ein Vorderradlenkwinkel ist.
5. Hinterradlenkanlage nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Vorderradlenkparameter eine Vorderradlenkkraft ist.
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