DE3900977C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren nach dem Oberbegriff des
Anspruchs 1 sowie eine Verbrennungseinrichtung nach dem
Oberbegriff des Anspruchs 7.
Als Verbrennungseinrichtungen sind Schachtöfen bekannt, bei
denen die Abfälle von oben einem zentralen Schacht zugegeben
werden (vgl. DE-PS 26 04 409, DE-PS 33 12 863). Der Schacht
bildet eine Zersetzungskammer, die im unteren Bereich durch
einen Rost begrenzt wird. In der Zersetzungskammer wird der
eingefüllte Abfall im Durchlauf von oben nach unten zunächst
getrocknet, dann entgast und schließlich - unter
Teilverbrennung - vergast. Im Bereich des Rostes werden dabei
Temperaturen um 800°C erreicht. Die für die Zersetzung des
Abfalls notwendige Energie wird durch kontrollierte Zugabe von
unterstöchiometrischen Mengen an Primärluft und gegebenenfalls
auch durch Rückführung von Rauchgas erzeugt. Durch den Rost
fallen koksartige Zersetzungsrückstände, Asche und sonstige
Inerte in eine Brennkammer, wo sie durch weitere Luftzufuhr
ausgebrannt werden.
Die bei dem Zersetzungsprozeß anfallenden Prozeßgase werden aus
der Brennkammer abgezogen und in einer die Brennkammer
durchdringenden Gasführungsleitung (vgl. DE-PS 33 12 863) oder
in einem besonderen Zyklonbrenner unter Zugabe von Sekundärluft
bei hohen Temperaturen im Bereich von 1100°C bis 1200°C
verbrannt. Hierdurch wird eine vollständige, weil nahezu
stöchiometrische Verbrennung der Prozeßgase und damit ein
geringes Abgasvolumen erreicht. Die Abgaswerte liegen innerhalb
der erlaubten Bereiche. Die Abgasverluste sind vergleichsweise
klein. In der Brennkammer selbst können die Temperaturen im
Bereich von 800°C gehalten werden. Entsprechend gering ist die
Temperaturbelastung der Brennkammerwände. Ferner wird ein
Schmelzen der Asche und damit eine Verschlackung vermieden.
In der gattungsbildenden DE-OS 28 16 754 ist eine von den
vorbeschriebenen Schachtöfen abweichende Schachtofenausführung
offenbart. Er hat ebenfalls einen - allerdings zweigeteilten -
Schacht, der als Pyroplysekammer ausgebildet ist, wobei im
oberen Teil des Schachtes eine Trocknung und Entgasung des
Brennstoffes und im unteren Teil eine Vergasung und
Teilverbrennung stattfindet. Unterhalb des Schachtes ist ein
Feuerraum mit einem als Rost ausgebildeten Feuerraumboden zum
vollständigen Ausbrennen des aus dem Schacht kommenden
Brennstoffrückstandes angeordnet. Dabei wird Primärluft im
Überschuß zugeführt. Aufgrund der geschlossenen Ausbildung des
Feuerraums und der Zuführung von Primärluft strömen die noch
Primärluftanteile beinhaltenden Verbrennungsabgase in den
Schacht ein und vermischen sich dort mit den Pyrolysegasen. Sie
durchströmen den unteren Abschnitt der Pyrolysekammer im
Gegenstrom zu den Feststoffen und treten zwischen unterer und
oberer Pyrolysekammer in eine oberhalb des Feuerraums
angeordnete und von dieser getrennten Verbrennungskammer ein.
Hier wird das Gemisch von Verbrennungsabgasen und Pyrolysegasen
unter Zufuhr von Sekundärluft verbrannt. Da die
Verbrennungskammer den Schacht umgibt, wird dieser von der
Nachverbrennung erhitzt und ermöglicht auf diese Weise die
Pyrolyse im Schacht.
Das oben zuerst beschriebene Verfahren bzw. die damit
betriebenen Verbrennungsöfen haben schon seit langem als
sogenanntes "Jülicher Verbrennungsverfahren" (Ullmanns
Enzyklopädie der technischen Chemie, 4. Auflage, 1981, Band 6,
Seite 602) in die allgemeine Fachliteratur Eingang gefunden.
Sie haben jedoch die Entwicklung der Technik von großen
Müllverbrennungsanlagen bisher nicht beeinflußt. Dies hängt
damit zusammen, daß es sich bei den beschriebenen
Verbrennungsöfen - wie auch bei dem nach der DE-OS 28 16 754 -
um klassische Schachtöfen handelt, deren Durchsatzmenge
begrenzt ist (Ullmanns Enzyklopädie der technischen Chemie, 4.
Auflage, 1981, Band 6, Seite 556, 598). Der Einsatz dieser
Verbrennungseinrichtungen blieb deshalb trotz zunehmender
Verbreitung auf den Kleingewerbebereich beschränkt.
Entsprechendes gilt auch für den in der PCT-Publikation
WO 87/00258 offenbarten Schachtofen.
Verbrennungsanlagen wie beispielsweise Müllverbrennungsanlagen
sind völlig anders aufgebaut. Sie weisen im Regelfall einen
großen Feuerraum auf, der nach unten durch einen meist als Rost
ausgebildeten Feuerraumboden abgeschlossen ist. Dieser
Feuerraumboden ist entweder stark geneigt angeordnet oder weist
geeignete Vortriebsmittel auf, beispielsweise Vorschubroste
oder dergleichen. An der höchstgelegenen Stelle wird der Abfall
dem Feuerraumboden beispielsweise über einen senkrechten
Schacht aufgegeben. Der Abfall wandert dann über den
Feuerraumboden abwärts und wird dabei verbrannt. Eine solche
Müllverbrennungsanlage ist beispielsweise der DE-OS 15 26 076
zu entnehmen.
Bei der Wanderung über den Feuerraumboden verläuft die
Verbrennung des Abfalls in vier Phasen. Zunächst trocknet der
Abfall unter Verdampfung der Feuchtigkeit aus. Mit der
anschließenden Entgasung werden höhermolekulare Verbindungen
bei erhöhter Temperatur in niedermolekulare flüchtige
Verbindungen und Koks zerlegt. Bei der Vergasung reagieren vor
allem Wasser und Kohlenmonoxid. Die flüchtigen und gasförmigen
Abgase verbrennen dann schließlich. In den normalen
Müllverbrennungsanlagen überlagern sich diese Reaktionen. Sie
verlaufen darüber hinaus auch nicht ganz vollständig.
Einen wesentlichen Einfluß auf die Rauchgasemissionen hat dabei
die Temperaturführung in der Müllverbrennungsanlage. Damit eine
möglichst vollständige Verbrennung der heterogenen Abfallstoffe
erreicht wird, sieht die TA-Luft eine Mindesttemperatur von
800°C vor. Für die Verbrennung von PCBs werden sogar 1200°C
vorgeschrieben. Hohe Temperaturen haben jedoch den Nachteil,
daß durch sie die Stickstoffoxid-Bildung begünstigt wird. Man
ist deshalb bemüht, den Temperaturbereich, bei dem die
Stickstoffoxide thermodynamisch stabil werden, zu meiden und
die Abgase hinreichend lange bei mittlerer Temperatur zu
halten. Dies hat jedoch einen schlechten Ausbrand der Abgase
und damit entsprechend hohe Schadstoffemissionen zur Folge. Ein
weiterer Nachteil besteht darin, daß die in
Müllverbrennungsanlagen üblichen Verbrennungstemperaturen zu
einer Verschlackung des verbrannten Abfalls führt, was wegen
der Neigung zu Ablagerungen Störungen im Betriebsablauf
verursacht.
In der DE-PS 8 61 451 ist eine Dampfkesselfeuerung mit einem
vorgeschalteten Brennstoffschwelschacht offenbart, bei dem der
feste Schwelrückstand auf dem Feuerraumboden verbrannt wird und
ein Teil der Verbrennungsgase des Feuerraums unter Beimischung
von gereinigtem Schwelgas zur Beheizung des
Brennstoffschwelschachtes herangezogen wird. Durch eine
Mischung von Verbrennungsgas und gereinigtem Schwelgas wird in
einem dem Brennstoffschwelschacht vorgeschalteten Heizraum eine
mittelbare Beheizung des Brennstoffschwelschachtes bewirkt und
das hierbei gebildete, praktisch sauerstoffreie
Verbrennungsgasgemisch als Spülmittel im
Brennstoffschwelschacht benutzt.
Ausgehend von dem gattungsbildenden Stand der Technik liegt der
Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zu finden, mit
dem heterogener Brennstoff mit hohem Durchsatz verbrannt wird
und dennoch eine Verschlackung der Asche vermieden und die
Entstehung von Schadstoffen im Abgas klein gehalten werden
kann. Ferner besteht die Aufgabe, eine Verbrennungseinrichtung
zur Durchführung eines derartigen Verfahrens zu schaffen.
Die erste Aufgabe wird nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
dadurch gelöst, daß die Brennstoffrückstände einer separaten
Verbrennungsanlage zugeführt werden und dem dortigen Feuerraum
Verbrennungsluft in einem solchen Überschuß zugeleitet wird,
daß die Brennstoffrückstände bei einer Temperatur nicht über
900°C verbrannt werden, und daß das Prozeßgas in diesem
Feuerraum eingeleitet und dort mit den Restsauerstoff
enthaltenen Verbrennungsgasen in stöchiometrischem oder
überstöchiometrischem Verhältnis vermischt wird.
Im Unterschied zum Stand der Technik wird also der im
Schachtofen vorkonditionierte, also getrocknete, entgaste und
vergaste Brennstoffrückstand einer separaten Verbrennungsanlage
zugeführt, wobei die Kombination aus einem solchen Schachtofen
und der Verbrennungsanlage einen hohen Durchsatz erlaubt, wie
er für den Betrieb von Müllverbrennungsanlagen erforderlich ist.
Aufgrund der Vorkonditionierung kann jedoch der Feuerraumboden
gebenüber normalen Müllverbrennungsanlagen, bei denen der
Feuerraumboden die Hauptherstellungskosten verursacht, relativ
kurz gehalten werden, da auf ihm nur noch die Verbrennung
erfolgt. Die erfindungsgemäße Prozeßführung hat zur Folge, daß
der vorkonditionierte Brennstoffrückstand bei vergleichsweise
geringen Temperaturen unter 900°C, vorzugsweise bei 800°C,
vollständig und insbesondere ohne Schlackenbildung verbrennt.
Diese niedrigen Temperaturen werden durch Zuführung von
Verbrennungsluft in einem entsprechenden Überschuß erzeugt. Die
Verbrennungsabgase enthalten dann noch Restsauerstoff, die für
die Verbrennung der aus dem Schacht herausgeführten und in den
Feuerraum eingeführten Prozeßgase herangezogen wird. Die
Vermischung erfolgt dabei derart, daß zumindest Stöchiometrie
gegeben ist. Hierdurch bleiben das Abgasvolumen und die darin
enthaltenen Schadstoffanteile gering und die Abgasverluste
klein. Außerdem fällt nur ein geringer Staubtransport an, was
eine wesentlich herabgesetzte Staubbeaufschlagung vor allem der
Wärmetauscherflächen zur Folge hat.
In Ausbildung der Erfindung ist vorgesehen, daß im Bereich der
Einmündung der Prozeßgase in den Feuerraum Sekundärluft
zugegeben wird. Dies ermöglicht eine feinfühlige Steuerung der
Verbrennung mit dem Ziel, daß möglichst eine leicht
überstöchiometrische Verbrennung erreicht wird.
Die Verbrennungsluft sollte den koksartigen Rückständen von der
Unterseite des Feuerraumbodens zugeführt werden, da hierdurch
das Ausbrennen der Rückstände bei den gewünschten,
relativ niedrigen Temperaturen begünstigt wird.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß dem
Schacht Vergasungsmittel in zwei übereinander angeordneten
Ebenen zugeführt werden. Dabei hat es sich als zweckmäßig
erwiesen, wenn die Vergasungsmittel Luft- und/oder Rauchgase
enthalten oder daraus bestehen.
Eine nach dem vorbeschriebenen Verfahren arbeitende
Verbrennungsanlage ist erfindungsgemäß dadurch
gekennzeichnet, daß dem Schachtofen eine separate, den
Feuerraum enthaltende Verbrennungsanlage zugeordnet ist und
sich die Nachverbrennungseinrichtung innerhalb des Feuerraums
befindet, wobei die Luft der Zuführeinrichtung hinsichtlich der
Zuführmenge derart einstellbar ist, daß der im Schachtofen
verkokte Rückstand bei Temperaturen unter 900°C, vorzugsweise
im Bereich von 800°C, verbrennt und sich der Restsauerstoff der
Verbrennungsabgase mit den aus dem Schachtofen in den Feuerraum
eingeleiteten Prozeßgasen in der Nachverbrennungseinrichtung zu
einem zumindest stöchiometrischen Mengenverhältnis vermischt.
Die erfindungsgemäße Verbrennungsanlage zeichnet sich
dadurch aus, daß dem Schachtofen eine separate
Verbrennungsanlage zugeordnet ist, in die die im Schachtofen
vorkonditionierten Brennstoffrückstände überführt und erst dort
verbrannt werden und daß die im Schachtofen entstehenden
Prozeßgase in diesem Feuerraum nachverbrannt werden, indem
Verbrennungsluft in einem solchen Überschuß zugeführt wird, daß
die Verbrennung des Prozeßgases im Feuerraum zumindest
stöchiometrisch erfolgt. In einer solchen Verbrennungsanlage
fällt lediglich schlackenfreie Asche sowie ein vergleichsweise
geringes und zudem noch schadstoffarmes Abgas an. Dabei ist von
Besonderheit, daß schon vorhandene Verbrennungsanlagen
entsprechend der Lehre der Erfindung mit relativ geringem
Aufwand nachträglich umgerüstet werden können.
In Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß im Bereich
der Einmündung des Abzugskanals in den Feuerraum ein
zusätzlicher Sekundärluftzuführkanal mündet, der mit einer
Sekundärluftsteuerung derart versehen ist, daß das Prozeßgas
zumindest stöchiometrisch verbrennt. Ein solcher zusätzlicher
Sekundärluftzuführkanal ermöglicht eine feinfühlige Steuerung
des Verbrennungsverhältnisses und stellt eine saubere
Verbrennung der im Schachtofen entstehenden Prozeßgase sicher.
Die Luftzuführeinrichtung
für die Verbrennungsluft sollte grundsätzlich unter dem
Feuerraum münden.
Nach der Erfindung ist ferner vorgesehen, daß der
Schachtofen Zuführeinrichtungen für die Zufuhr von
Vergasungsmitteln aufweist. Dabei ist es von Vorteil, wenn
die Zuführeinrichtungen mit dem Kamin des Feuerraums
verbunden sind, um eine Abgasrückführung zu ermöglichen.
Auch sollten die Zuführeinrichtungen auf zwei übereinander
angeordnete Ebenen aufgeteilt sein.
Der Abzugskanal für die Herausführung der Prozeßgase aus
dem Schachtofen umgibt diesen zweckmäßigerweise ringförmig,
wobei er mit dem Schachtofen mittels über den Umfang
verteilter Öffnungen verbunden ist.
In der Zeichnung ist die Erfindung eines schematisch
gehaltenen Ausführungsbeispiels näher veranschaulicht. Sie
zeigt in einem Vertikalschnitt eine Müllverbrennungsanlage
(1). Die Müllverbrennungsanlage (1) ist zweiteilig
aufgebaut. Eingangsseitig weist sie einen Schachtofen (3)
auf, in den der Abfall (4) ständig nachgefüllt und in etwa
in Höhe der Befüllmarke (5) gehalten wird. In diesem
Schachtofen (3) wird der Abfall (4) zersetzt, d. h. er wird
zunächst getrocknet, dann entgast und schießlich vergast.
Die hierfür notwendige Energie wird durch Zugabe von
unterstöchiometrischen Mengen an Primärluft erzeugt, und
zwar in einer ersten Ebene (6) und einer im Abstand
darunter liegenden, zweiten Ebene (7). Hierzu sind in
beiden Ebenen (6, 7) Eintrittsöffnungen - beispielhaft mit
(8) bezeichnet - angeordnet, über die - was hier nicht
näher dargestellt ist - die Primärluft in den Schachtofen
(3) geleitet wird.
Zusätzlich ist eine Rauchgasrückführung vorgesehen, so daß
mit der Primärluft auch Rauchgase in den Schachtofen (3)
bzw. dessen Zersetzungskammer eingeleitet wird. Das
Rauchgas unterstützt auf Grund seines hohen Gehaltes an CO2
und H2O die Vergasung der Abfälle und sorgt dafür, daß die
Temperaturen im unteren Bereich des Schachtofens auf einen
Bereich um 800°C begrenzt bleiben. Auf diese Weise wird
eine Schlackenbildung vermieden.
Am unteren Ende ist der Schachtofen (3) von einem Ringkanal
(9) umgeben. Dieser Ringkanal (9) ist über Öffnungen mit
dem Schachtofen (3) verbunden. In ihn strömen die bei der
Zersetzung des Abfalls im Schachtofen (3) entstehenden
Prozeßgase ein und werden auf diese Weise aus dem
Schachtofen (3) abgezogen.
Die verbleibenden, koksartigen Rückstände (10) fallen auf
einen schräg nach unten gerichteten Rost (11), der die
untere Begrenzung eines Feuerraums (12) bildet. An das
untenseitige Ende des Rostes (11) schließt sich ein
Ascheabzug (13) an.
An der Unterseite des Rostes (11) befindet sich ein
Luftzuführkanal (14), über den die Verbrennungsluft von
unten durch den Rost (11) und damit durch die koksartigen
Rückstände (10) geblasen wird. Dabei wird der Volumenstrom
so eingestellt, daß die koksartigen Rückstände (10) bei ca.
800°C ausgebrannt werden. Zurück bleibt schlackenfreie
Asche, die über den Ascheabzug (13) aus dem Feuerraum (12)
entfernt wird.
Der Feuerraum (12) verengt sich zunächst nach oben und geht
dann in eine Erweiterung (15) über. Im Bereich der
Verengung mündet der Ringkanal (9) in den Feuerraum (12).
Die in der Zersetzungskammer des Schachtofens (3)
entstehenden Prozeßgase werden also über den Ringkanal (9)
in den Feuerraum (12) eingeleitet. Dort werden sie
verbrannt, wobei durch entsprechende Luftzufuhr über den
Luftzuführkanal (14) dafür gesorgt wird, daß im Bereich der
Mündung des Ringkanals (9) noch hinreichend Sauerstoff für
eine zumindest stöchiometrische, vorzugsweise leicht
überstöchiometrische Verbrennung zur Verfügung steht. Die
Verbrennung erfolgt bei Temperaturen von 1100 bis 1200°C,
so daß die Prozeßgase sowie die Abgase von der Verbrennung
der koksartigen Rückstände (10) im wesentlichen ohne
Zusatzenergie ausbrennen, und zwar bei geringem Anfall von
Schadstoffen, wie beispielsweise Stickstoffoxiden oder
Kohlenmonoxid.
Gegenüber der Mündung des Ringkanals (9) ist ein
Sekundärluftzuführkanal (16) angeordnet, über den
zusätzlich Sekundärluft eingeblasen werden kann. Dieser
Sekundärluftzuführkanal (16) eignet sich zur feinfühligen
Steuerung des Verbrennungsprozesses, insbesondere zur
Einhaltung der zumindest stöchiometrischen Verbrennung.
Die solchermaßen verbrannten Abgase passieren als Rauchgase
die Erweiterung (15) und einen nachfolgenden Dampferzeuger
(17) mit Wärmetauscher (18). Untenseitig ist dort eine
Entaschungsöffnung (19) vorgesehen. Anschließend gelangen
die Rauchgase in einen Rauchgaskanal (20), der zu einem
Kamin führt. Von diesem Rauchgaskanal (20) geht ein Anteil
Rauchgase über einen Rückführkanal (21) in den Schachtofen
(3) als gegebenenfalls zusätzliches Vergasungsmittel, wobei
für die Förderung ein Verdichter (22) vorgesehen ist.
Selbstverständlich eignet sich das erfindungsgemäße
Verfahren nicht nur zur Müllverbrennung, sondern auch zur
Verbrennung anderer fester Brennstoffe, z.B. Kohle oder
dergleichen, zur Wärmeerzeugung.
Claims (12)
1. Verfahren zum Verbrennen von Brennstoffen,
insbesondere Abfällen, bei denen die Brennstoffe einem
Schacht zugeführt werden, wo sie zunächt getrocknet,
dann entgast und vergast werden, und bei dem die
Brennstoffrückstände nach Verlassen des Schachtes auf
dem Feuerraumboden eines Feuerraums unter Zugabe von
Verbrennungsluft im Überschuß und unter Entstehung von
Verbrennungsabasen verbrannt werden, wobei im Schacht
entstehende Prozeßgase aus diesem herausgeführt und
zusammen mit den Verbrennungsabgasen nachverbrannt
werden,
dadurch gekennzeichnet, daß die Brennstoffrückstände
(10) nach Verlassen des Schachtes (3) in einer separaten
Verbrennungsanlage zugeführt werden und dem dortigen
Feuerraum (12) Verbrennungsluft in einem solchen
Überschuß zugeleitet wird, daß die Brennstoffrückstände
(10) bei einer Temperatur nicht über 900°C verbrannt
werden, und daß das Prozeßgas in diesen Feuerrraum (12)
eingeleitet und dort mit den Restsauerstoff enthaltenen
Verbrennungsabgasen in zumindest stöchiometrischem
Verhältnis vermischt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich der Einmündung
des Prozeßgases in den Feuerraum (12) Sekundärluft
zugegeben wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Verbrennungsluft den
koksartigen Rückständen (10) von der Unterseite des
Feuerraumbodens (11) zugeführt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Vergasungsmittel in
zwei übereinander angeordneten Ebenen (6, 7) zugeführt
werden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Vergasungsmittel Luft
enthalten oder daraus bestehen.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die Vergasungsmittel
zurückgeführtes Rauchgas enthalten oder daraus
bestehen.
7. Verbrennungseinrichtung zur Verbrennung von
Brennstoffen mit einem Schachtofen zur Aufgabe des
Brennstoffes und zu dessen Trocknung, Entgasung und
Vergasung im Schacht und mit einem Feuerraum mit
Feuerraumboden zum Verbrennen des Brennstoffrückstandes
unter Entstehung von Verbrennungsabgasen, wobei der
Feuerraum mit einer Luftzuführeinrichtung zum Einblasen
von Verbrennungsluft im Überschuß versehen ist und wobei
im unteren Bereich des Schachtes ein Abzugskanal für den
Abzug von im Schacht entstehenden Prozeßgasen vorgesehen
ist, der in einer Nachverbrennungseinrichtung zur
Verbrennung eines Gemisches von Prozeßgasen und
Verbrennungsabgas mündet,
dadurch gekennzeichnet, daß dem Schachtofen (3) eine
separate, den Feuerraum (12) enthaltene
Verbrennungsanlage zugeordnet ist und sich die
Nachverbrennungseinrichtung innerhalb des Feuerraums
(12) befindet, wobei die Luftzuführeinrichtung (14)
hinsichtlich der Zuführmenge derart einstellbar ist, daß
der im Schachtofen (3) verkokte Brennstoffrückstand (10)
bei Temperaturen unter 900°C verbrennt und sich der
Restsauerstoff der Verbrennungsabgase mit den aus dem
Schachtofen (3) in den Feuerraum (12) eingeleiteten
Prozeßgasen in der Nachverbrennungseinrichtung in einem
zumindest stöchiometrischen Mengenverhältnis vermischt.
8. Verbrennungsanlage nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich der Einmündung
des Abzugskanals (9) in den Feuerraum (12) ein
zusätzlicher Sekundärluftzuführkanal (16) mündet, der
mit einer Sekundärluftsteuerung derart versehen ist,
daß das Prozeßgas zumindest stöchiometrisch verbrennt.
9. Verbrennungsanlage nach Anspruch 7 oder 8,
dadurch gekennzeichnet, daß die Luftzuführeinrichtung
(14) für die Verbrennungsluft unter dem Feuerraumboden
(11) mündet.
10. Verbrennungsanlage nach einem der Ansprüche 7
bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß der Schachtofen (3)
Zuführeinrichtungen (8) für die Zufuhr von
Vergasungsmitteln aufweist.
11. Verbrennungsanlage nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, daß die Zuführeinrichtungen
(8) mit dem Kamin des Feuerraums (12) verbunden sind.
12. Verbrennungsanlage nach Anspruch 10 oder 11,
dadurch gekennzeichnet, daß die Zuführeinrichtungen
(8) auf zwei übereinander angeordnete Ebenen (6, 7)
aufgeteilt sind.
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