DE3831093A1 - Verfahren zur pflegeleichtausruestung von textilen materialien - Google Patents
Verfahren zur pflegeleichtausruestung von textilen materialienInfo
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Description
Um textilen Materialien, die aus Cellulosefasern bestehen oder Cellulosefasern
im Gemisch mit anderen Fasern enthalten, eine weitgehende waschpermanente
Krumpf- und Knitterfreiheit zu verleihen, werden sie einer
sogenannten Pflegeleichtausrüstung unterworfen. Sehr wirksame Ausrüstungsmittel
sind insbesondere Harnstoff-Glyoxal-Formaldehyd-Kondensationsprodukte.
Zur Pflegeleichtausrüstung imprägniert man beispielsweise das
Textilgut mit wäßrigen Lösungen, die ein Harnstoff-Glyoxal-Formaldehyd-
Kondensationsprodukt und einen Katalysator, wie Magnesiumchlorid, gelöst
enthalten, trocknet das Textilgut und führt anschließend eine Fixierung
durch, bei der eine Vernetzung der Kondensationsprodukte untereinander
und mit den Cellulosefasern des Textilguts eintritt. Obwohl mit diesen
Kondensationsprodukten auf Basis von Harnstoff, Glyoxal und Formaldehyd
gute Ausrüstungseffekte erreicht werden, wird die mit dem Einsatz dieser
Produkte verbundene Formaldehydabspaltung, insbesondere während des
Ausrüstens, als nachteilig angesehen.
Aus der EP-PS 00 36 076 ist ein Verfahren zur Herstellung von formaldehydfreien
Ausrüstungsmitteln und ihre Verwendung zum Ausrüsten von cellulosehaltigen
Textilien bekannt. Als Ausrüstungsmittel werden dabei Derivate
von 4,5-Dihydroxyethylenharnstoffen beschrieben, die in Gegenwart von
sauren Katalysatoren, vorzugsweise Magnesiumchlorid, auf den textilen
Materialien bei Temperaturen von vorzugsweise 130 bis 210°C fixiert
werden. Mit Verbindungen wie N,N′-Dimethyl-4,5-dihydroxyethylenharnstoff
oder N,N′-Dimethyl-4,5-dimethoxyethylenharnstoff werden beispielsweise
keine annehmbaren Ausrüstungseffekte erzielt. Außerdem beobachtet man eine
starke Vergilbung der mit diesen Verbindungen hochveredelten cellulosehaltigen
Textilien.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zur Pflegeleichtausrüstung von
textilien Materialien, die aus Cellulosefasern bestehen oder Cellulosefasern
im Gemisch mit anderen Fasern enthalten, unter Einsatz von
formaldehydfreien Ausrüstungsmitteln zur Verfügung zu stellen, bei dem man
Ausrüstungseffekte erzielt, die unter Beibehaltung von hohen Weißgraden
des ausgerüsteten Textilguts mit den Effekten von formaldehydhaltigen
Ausrüstungsmitteln in bezug auf das Krumpf- und Knitterfest-Verhalten
vergleichbar sind.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einem Verfahren zur Pflegeleichtausrüstung
von textilen Materialien, die aus Cellulosefasern bestehen oder
Cellulosefasern im Gemisch mit anderen Fasern enthalten, durch
Imprägnieren der textilen Materialien mit einer wäßrigen Flotte, die ein
Ausrüstungsmittel und einen Katalysator für die Vernetzung des Aus
rüstungsmittels enthält, Trocknen und Fixieren der imprägnierten textilen
Materialien dadurch gelöst, daß man
- (a) als Ausrüstungsmittel Verbindungen der Formel
einsetzt, in der
R¹, R²=H, C₁- bis C₃-Alkyl, mit der Maßgabe, daß mindestens einer der Reste R¹ und R² eine C₁- bis C₃-Alkylgruppe ist, und R³, R⁴=H oder C₁- bis C₄-Alkyl bedeuten, - (b) als Katalysator Zinkfluoroborat verwendet und daß die Ausrüstungsflotte
- (c) 0,01 bis 1,0 Gew.-% eines optischen Aufhellers der Formeln enthält.
Als Ausrüstungsmittel verwendet man vorzugsweise Verbindungen der
Formel I, in der R¹, R²=Methyl und R³, R⁴=Wasserstoff bedeuten und als
Katalysator Zinkfluoroborat.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren wird gegenüber dem Stand der Technik
eine nicht vorhersehbare Verbesserung bezüglich des Knitterverhaltens,
des Glättebilds nach dem Waschen, der Waschpermanenz und des Weißgrades
der so ausgerüsteten cellulosehaltigen Textilien erzielt. Die
Ausrüstungseffekte mit diesen formaldehydfreien Ausrüstungsmitteln sind
vergleichbar mit den Effekten, die mit Ausrüstungsmitteln aus Harnstoff-
Glyoxal-Formaldehyd-Kondensationsprodukten erzielt werden.
Unter textilen Materialien werden beispielsweise Gewebe, Gewirke,
Gestricke, Garne und Fasern in sämtlichen Verarbeitungsstadien verstanden.
Die textilen Materialien bestehen entweder aus Cellulosefasern oder
enthalten Cellulosefasern im Gemisch mit anderen Fasern, z. B. in Mischung
mit Polyesterfasern, Polyamidfasern, wie Nylon, Wolle und Polyacrylnitril
fasern.
Um die textilen Materialien pflegeleicht auszurüsten, werden sie mit einer
wäßrigen Flotte imprägniert, die ein Ausrüstungsmittel und einen
Katalysator für die Vernetzung des Ausrüstungsmittels enthält. Es kommt
jedoch auch eine Verfahrensweise in Betracht, bei der man zunächst die
textilen Materialien mit einer wäßrigen Flotte imprägniert, die nur das
Ausrüstungsmittel enthält und den Katalysator anschließend in einem
separaten Verfahrensschritt auf das Gewebe aufbringt. Bevorzugt ist jedoch
die Arbeitsweise, bei der Ausrüstungsmittel und Katalysator in einer
Flotte gelöst auf das textile Material aufgetragen werden. Erfindungsgemäß
enthält die wäßrige Flotte (a) als Ausrüstungsmittel Verbindungen der
Formel
in der R¹, R²=H und C₁- bis C₃-Alkyl mit der Maßgabe bedeuten, daß
mindestens einer der Reste R¹ und R² eine C₁- bis C₃-Alkylgruppe ist und
R³, R⁴ für H oder C₁- bis C₄-Alkyl stehen.
Verbindungen dieser Art sind beispielsweise nach dem aus der
EP-PS 00 36 076 bekannten Verfahren erhältlich. Demgemäß werden sie durch
Kondensieren von Verbindungen wie N,N′-Dimethylharnstoff, N-Methyl
harnstoff, N,N′-Diethylharnstoff, N-Ethylharnstoff, N-n-Propylharnstoff,
N-Isopropylharnstoff, N,N-Di-n-propylharnstoff, N,N′-Di-isopropylharnstoff
mit Glyoxal im sauren pH-Bereich hergestellt. Das Molverhältnis der
substituierten Harnstoffe zu Glyoxal beträgt 1 bis 1,1 zu 1. Vorzugsweise
wird als Ausrüstungsmittel diejenige Verbindung der Formel I eingesetzt,
in der die Substituenten R¹ und R² eine Methylgruppe und die Substituenten
R³ und R⁴ jeweils Wasserstoff bedeuten, d. h. N,N′-Dimethyl-4,5-dihydroxy
ethylenharnstoff. Die Konzentration der Verbindungen der Formel I in der
Ausrüstungsflotte beträgt 20 bis 100, vorzugsweise 30 bis 60 g/l.
Die Ausrüstungsflotte enthält als weiteren wesentlichen Bestandteil (b)
Zinkfluoroborat oder Mischungen von Zinkfluoroborat mit anderen, in der
Hochveredelung üblichen Katalysatoren, wie Magnesiumchlorid, Magnesium
hydrogenphosphat, Magnesiumfluoroborat, Aluminiumchlorid, Aluminiumsulfat,
Zinknitrat oder Zinkchlorid. Die Ausrüstungsflotte enthält, bezogen auf
die darin gelösten Ausrüstungsmittel der Formel I, 4 bis 14 und vorzugs
weise 8 bis 14 Gew.-% Zinkfluoroborat bzw. die in Betracht kommenden
Mischungen von Zinkfluoroborat mit den anderen in der Hochveredlung
gebräuchlichen Katalysatoren. Es ist selbstverständlich auch möglich,
Zinkfluoroborat zusammen mit 2 oder mehreren der genannten anderen
Katalysatoren einzusetzen, wobei die Menge an Zinkfluoroborat in allen
Mischungen so gewählt werden sollte, daß mindestens 50 Gew.-% Zinkfluoro
borat, bezogen auf die Ausrüstungsmittel (a), verwendet werden. Von den
Katalysatormischungen sind besonders solche aus Zink- und Magnesium
fluoroborat von Interesse. Die gegebenenfalls zusammen mit Zinkfluoroborat
einsetzbaren anderen Katalysatoren für die Hochveredlung werden in Mengen
von 0 bis 8 Gew.-%, bezogen auf die Ausrüstungsmittel (a), angewendet.
Die Ausrüstungsflotte enthält als weiteren Bestandteil (c) mindestens eine
Verbindung der Formeln
Die Verbindungen der Formeln II und III können entweder allein oder in
Mischung eingesetzt werden. Sie sind in der Ausrüstungsflotte in Mengen
von 0,01 bis 1,0, vorzugsweise 0,05 bis 0,5 Gew.-%, bezogen auf die Flotte
enthalten.
Die Ausrüstungsflotte kann außer den gemäß Erfindung einzusetzenden
Komponenten (a), (b) und (c) gegebenenfalls noch weitere übliche
Hilfsmittel enthalten, z. B. Hydrophobier-, Weichmachungs-, Egalisier-,
Netz- und Appreturmittel sowie Griffvariatoren. Hydrophobiermittel sind
beispielsweise aluminium- oder zirkonhaltige Paraffin-Wachs-Emulsionen
sowie silikonhaltige Zubereitungen. Als Weichmachungsmittel seien
Oxethylierungsprodukte von höheren Fettsäuren, Fettalkoholen oder
Fettsäureamiden, höhermolekulare Polyglykolether, höhere Fettsäuren,
Fettalkoholsulfonate und N-Stearylharnstoffverbindungen genannt. Als
Egalisiermittel können wasserlösliche Salze von sauren Estern
mehrbasischer Säuren mit Ethylenoxid- oder Propylenoxid-Addukten,
längerkettiger oxalkylierbarer basischer Grundstoffe verwendet werden.
Netzmittel sind beispielsweise Alkylnaphthalinsulfonsäuren, die
Alkalisalze des sulfonierten Bernsteinsäuredioctylesters und die
Anlagerungsprodukte von Alkylenoxiden an Fettalkohole, Alkylphenole oder
Fettamine. Als Appreturmittel kommen Celluloseether oder -ester und
Alginate in Betracht. Außerdem eignen sich für diesen Zweck Dispersionen
synthetischer Polymerisate und Polykondensate, die gegebenenfalls in
Betracht kommenden Hilfsmittel werden im allgemeinen in Mengen von 0,3 bis
4, vorzugsweise 1 bis 2,5 Gew.-%, bezogen auf das trockene Textilgut,
angewendet. Als Griffvariatoren eignen sich für das erfindungsgemäße
Verfahren sehr gut Silikonweichmacher, vorzugsweise aminofunktionelle
Polydimethylsiloxane mit einem Gehalt von 0,2 bis 5,0 Gewichtsprozent
Amin, bezogen auf das restliche Polydimethylsiloxan. Die ausgerüstete Ware
erhält dadurch nicht nur einen sehr weichen Griff, sondern auch ihr
Knitterverhalten wird positiv beeinflußt.
Die textilen Materialien werden mit Ausrüstungsflotten der oben
beschriebenen Art imprägniert. Wesentlich für den Erfolg des erfindungs
gemäßen Verfahrens ist lediglich die Tatsache, daß die unter (a), (b) und
(c) angegebenen Bestandteile auf das textile Material aufgebracht werden.
Diese Forderung kann am einfachsten dadurch erfüllt werden, daß die drei
genannten Komponenten in einer wäßrigen Flotte gelöst und auf das textile
Material aufgetragen werden. Man kann jedoch auch jede Komponente für sich
in einer wäßrigen Flotte lösen und auf das textile Material auftragen. Die
Behandlung des textilen Materials mit der wäßrigen Flotte erfolgt am
einfachsten mit Hilfe eines Foulards und Abpressen der überschüssigen
Flotte. Die Flottenaufnahmen liegen in dem Bereich von 50 bis 120%. Es
ist jedoch auch möglich, durch Sprühen, Pflatschen oder Schaumapplikation
die textilen Materialen mit den Komponenten (a) bis (c) zu behandeln. Nach
dem Imprägnieren der textilen Materialien mit der wäßrigen Flotte erfolgt
ein Trocknen und anschließendes Fixieren der imprägnierten textilen
Materialien bei dem das Textilgut kurzzeitig auf Temperaturen in dem
Bereich von 140 bis 180°C erhitzt wird. Hierbei erfolgt die Vernetzung der
Ausrüstungsmittel mit den Cellulosefasern und untereinander. Das Fixieren
dauert etwa 20 sec bis 7 Min., vorzugsweise 40 bis 280 Sekunden. Je höher
die Temperatur beim Fixieren, desto kürzer ist die Verweildauer bei der
jeweils angewendeten Temperatur.
In den folgenden Beispielen und Vergleichsbeispielen wird der Grad der
Pflegeleichtausrüstung anhand folgender Kenndaten verdeutlicht.
Trockenknitterwinkel (Summe aus Kette und Schuß nach DIN 53 890),
Naßknitterwinkel (Tootal-Methode BP 7 27 890),
Monsanto-Bild, md, nach einmaliger 20minütiger Wäsche bei 60°C,
Waschkrumpf für Kette und Schuß nach jeweils 1mal 20minütiger Wäsche bei 60°C, Reißfestigkeit (Schuß) gemessen nach ASTM D 1682-84-175 und Weißgrad gemessen in Prozent mit Hilfe eines Elrepho-Photometers.
Trockenknitterwinkel (Summe aus Kette und Schuß nach DIN 53 890),
Naßknitterwinkel (Tootal-Methode BP 7 27 890),
Monsanto-Bild, md, nach einmaliger 20minütiger Wäsche bei 60°C,
Waschkrumpf für Kette und Schuß nach jeweils 1mal 20minütiger Wäsche bei 60°C, Reißfestigkeit (Schuß) gemessen nach ASTM D 1682-84-175 und Weißgrad gemessen in Prozent mit Hilfe eines Elrepho-Photometers.
Ein Baumwoll-Nessel-Gewebe mit einem Flächengewicht von ca. 110 g/m² wurde
jeweils mit den in Tabelle 1 angegebenen wäßrigen Ausrüstungsflotten auf
einem Foulard imprägniert, auf ca. 75% Restfeuchte abgequetscht, bei
110°C getrocknet und 3 Minuten bei 160°C fixiert. Danach wurden jeweils
die oben beschriebenen Tests durchgeführt. Die dabei erhaltenen Ergebnisse
sind in Tabelle 2 angegeben. Wie daraus klar zu erkennen ist, werden gemäß
den Beispielen 1 bis 3 Ausrüstungseffekte erzielt, die sowohl im Hinblick
auf den Weißgrad als auch im Hinblick auf Ausrüstungseffekte mit einer
formaldehydhaltigen Ausrüstung vergleichbar ist. Andere Katalysatoren als
Zinkfluoroborat sind bei weitem nicht so wirksam.
Claims (2)
1. Verfahren zur Pflegeleichtausrüstung von textilen Materialien, die aus
Cellulosefasern bestehen oder Cellulosefasern im Gemisch mit anderen
Fasern enthalten, durch Imprägnieren der textilen Materialien mit
einer wäßrigen Flotte, die ein Ausrüstungsmittel und einen Katalysator
für die Vernetzung des Ausrüstungsmittel enthält, Trocknen und
Fixieren der imprägnierten textilen Materialien, dadurch gekenn
zeichnet, daß man
- (a) als Ausrüstungsmittel Verbindungen der Formel
einsetzt, in der
R¹, R²=H, C₁- bis C₃-Alkyl, mit der Maßgabe, daß mindestens einer der Reste R¹ und R² eine C₁- bis C₃-Alkylgruppe ist, und R³, R⁴=H oder C₁- bis C₄-Alkyl bedeuten, - (b) als Katalysator Zinkfluoroborat verwendet und daß die Ausrüstungsflotte
- (c) 0,01 bis 1,0 Gew.-% eines optischen Aufhellers der Formeln enthält.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als
Ausrüstungsmittel Verbindungen der Formel I einsetzt, in der R¹, R²=
Methyl und R³, R⁴=Wasserstoff bedeuten und als Katalysator
Zinkfluoroborat verwendet.
Priority Applications (4)
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ID=6362848
Family Applications (1)
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1989
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8130 | Withdrawal |