DE3715918C2 - - Google Patents
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine stabile isotonische
wäßrige Lösung eines spezifischen Chinoloncarbonsäure-
Biozids oder eines Salzes desselben.
Während der letzten paar Jahre wurden beachtliche
Fortschritte auf dem Gebiet synthetischer antimikro
bieller Mittel, insbesondere in der Form von Chinolon
carbonsäuren erzielt. Die Chinoloncarbonsäure-Derivate
der vorliegenden Erfindung sind in der am 9. Juli 1985
ausgegebenen US-PS 45 28 287 und in der JP-OS 60-64 979
offenbart. Für die Verwendung dieser Verbindungen als
injizierbare, ophthalmische und intranasale Lösungen,
Ohrentropfen oder andere wäßrige pharmazeutische
Lösungen müssen die Verbindungen hinreichend in Wasser
löslich sein, und ihre wäßrige Lösung muß isotonisch
und gegen Licht und Wärme beständig sein. Mikrobiozide
Lösungen, die die Chinoloncarbonsäure-Derivate der
vorliegenden Erfindung enthalten, sind in der JP-OS
61-1 80 771 beschrieben. In dieser Literaturstelle wurde
ihre Lösung basisch, d. h. auf einen pH von 8 bis 11
eingestellt, um Stabilität zu erzielen. Allgemein
gesprochen wird jedoch für wäßrige Formulierungen bevorzugt,
daß sie unter neutralen oder schwach sauren
pH-Bedingungen vorliegen. Für die Herstellung injizierbarer,
ophthalmischer oder anderer pharmazeutischer
Lösungen wird in gleicher Weise bevorzugt, neutrale
oder schwach saure Bedingungen einzusetzen, um den
osmotischen Druck zu isotonisieren und auf diese Weise
Reizwirkungen und Gewebeverletzungen zu vermeiden. Wenn
man jedoch versucht, die Verbindung der vorliegenden
Erfindung mit einem isotonisierenden Mittel zu isotonisieren,
das aus Natriumchlorid, Kaliumchlorid und
anderen üblichen und analogen Verbindungen ausgewählt
ist, wird die maximale Konzentration dieser Verbindung
kleiner als diejenige Konzentration, die pharmazeutische
Aktivität zeigt, und eine wünschenswerte wäßrige
Formulierung läßt sich nicht herstellen.
Die DE-A1-35 17 709 beschreibt basische Zubereitungen
von Chinoloncarbonsäuren, die zur Injektion, Infusion
oder oralen Applikation geeignet sind.
Nunmehr wird gemäß der vorliegenden Erfindung eine
stabile wäßrige und isotonische Lösung auf folgende
Weise erhalten: Zu der Verbindung 1-Ethyl-6,8-difluoro-
1,4-dihydro-7-(3-methyl-1-piperazinyl)-4-oxochinolin-
3-carbonsäure, der durch die folgende Formel dargestellten,
als Verbindung (I) bezeichneten Verbindung
oder einem pharmazeutisch annehmbaren Salz derselben
werden (in beliebiger Reihenfolge) Wasser und ein Polyalkohol
oder Borsäure zu Isotonisierung der Lösung
hinzugefügt, und die Lösung wird auf pH 3 bis 6,5 ein
gestellt.
Aufgrund der Forschungsarbeiten der Anmelderin, nichtreizende,
stabile und isotonische, die Verbindung (I)
oder ein Salz derselben enthaltende Lösungen herzustellen,
wurde gefunden, daß die gewünschte wäßrige isotonische
Lösung dadurch gewonnen werden kann, daß ein
Polyalkohol oder Borsäure zur Isotonisierung der Lösung
einbezogen und diese dann auf einen pH-Wert 3 bis 6,5
eingestellt wird. Somit zeigt unter solchen erfindungsgemäßen
Bedingungen die Verbindung (I) unmittelbar eine
erhöhte Löslichkeit in Wasser im Bereich unterhalb
eines pH von etwa 6,5 oder oberhalb eines pH von etwa
9, wobei die Löslichkeit höher als die notwendige oder
angemessene Konzentration (etwa 0,3 Gew./Vol.-%) für
ophthalmische Lösungen und Ohrentropfen wird. Im Gegensatz
dazu zeigt die Verbindung jedoch eine erniedrigte
Löslichkeit in Wasser bei dem erwünschten pH von 3 bis
6,5, wenn der Einsatz von Natriumchlorid, Kaliumchlorid
oder analogen üblichen Isotonisierungsmitteln versucht
wird. Als Ergebnis weiterer Untersuchungen wurde jedoch
gefunden, daß der Einsatz eines Polyalkohols oder von
Borsäure zu einer stabilen und isotonischen wäßrigen
Lösung führt, die eine geeignete Löslichkeit oberhalb
der notwendigen oder angemessenen Konzentration und bei
dem korrekten pH-Wert besitzt.
Die wäßrige Lösung der vorliegenden Erfindung eignet
sich als injizierbare Lösung, für Ohrentropfen, als
intranasale oder ophthalmische Lösung oder dergleichen
und enthält in jedem Falle die Verbindung (I) oder ein
Salz derselben und besitzt ein breites antibakterielles
Spektrum gegen grampositive und gramnegative Bakterien.
Die Verbindung (I) kann als die freie basische Verbindung
oder als Salz derselben mit einer anorganischen
Base (z. B. NaOH, KOH etc.), mit einer organischen Base
(z. B. Mono-, Di-, Trialkylamin etc.), mit einer anorganischen
Säure (z. B. HCl, HNO₃ etc.), mit einer organischen
Säure (z. B. Essigsäure, Citronensäure etc.) eingesetzt
werden. Glycerin, Mannit, Glucose, Xylit,
Xylose, Sorbit und Propylenglycol sind erläuternd für
geeignete Polyalkohole. Die Konzentration der Verbindung
(I) oder des Salzes derselben beträgt etwa 0,01
bis etwa 10 Gew./Vol.-%, vorzugsweise etwa 0,3 bis etwa
5 Gew./Vol.-%. Ausreichende Mengen Polyalkohol oder
Borsäure oder beider Substanzen werden zur Isotonisierung
zugesetzt; beispielsweise werden Borsäure in einer
Menge von etwa 1,9%, Glycerin in einer Menge von etwa
2,6%, Mannit in einer Menge von etwa 5,1% und Glucose
in einer Menge von etwa 5,1% verwendet. Borsäure wird
vorzugsweise nur für topische Präparate eingesetzt, da
sie eine Toxizität besitzt, die größer als die optimale
ist. Der pH der wäßrigen Lösung liegt zwischen 3 und
6,5, wobei ein Bereich von 4 bis 6,5 bevorzugt wird.
Die Einstellung des pH erfolgt nach irgendeiner gebräuchlichen
Arbeitsweise, beispielsweise durch Verwendung
einer organischen oder anorganischen Säure oder
Base.
Soweit verträglich mit den Zielsetzungen der Erfindung
können Streckmittel, wie sie für gewöhnliche wäßrige
Lösungen benutzt werden, z. B. Puffer zur pH-Einstellung
(Phosphat-Puffer, Borat-Puffer, Citrat-Puffer, Acetat-
Puffer etc.), Konservierungsmittel (Benzalkonium
chlorid, p-Hydroxybenzoat, Benzylalkohol, p-Chloro
methoxyphenole, Chlorocresole, Phenethylalkohol,
Sorbinsäure oder deren Salze, Methylosal, Chlorobutanole
etc.), chelatbildende Mittel (Natriumedetat,
Natriumcitrat, kondensiertes Natriumphosphat etc.) in
üblichen Mengen der wäßrigen Lösung der vorliegenden
Erfindung zugesetzt werden und/oder in dieser vorhanden
sein. Diese Substanzen können im voraus mit der
wäßrigen Lösung vermischt werden, mit dem Polyalkohol
oder der Borsäure vermischt werden oder anschließend
zugegeben werden.
Je nach den Umständen kann zuerst eine wäßrige Lösung
mit dem Polyalkohol oder der Borsäure und den Streckmitteln
hergestellt und die Verbindung (I) oder ihr
Salz danach zugesetzt werden. Im anderen Fall kann man
eine geeignete Arbeitsweise wählen, bei der wenigstens
einer der Bestandteile Polyalkohol oder Borsäure in die
saure Lösung der Verbindung (I) oder eines Salzes derselben
eingetragen wird. Andere medizinische Inhaltsstoffe
neben der Verbindung (I) oder ihrem Salz können,
sofern erwünscht, ebenfalls zugesetzt werden.
Die folgenden Beispiele erläutern die Herstellung der
Formulierungen der vorliegenden Erfindung, ihre
Herstellung und ihre Verwendung, sind jedoch für die
Erfindung nicht als einschränkend anzusehen.
Zu einer Mischung aus Wasser und isotonischen Mitteln
wurde die Verbindung (I).HCl zur Bildung einer Lösung
von 2 Gew./Vol.-% zugesetzt, und anschließend wurde mit
NaOH-Lösung der pH auf 5 eingestellt. Die auf diese
Weise erhaltene Lösung wurde in einem Thermostat 24 h
geschüttelt. Nach Filtration über ein Filter von
0,45 µm wurde der Gehalt der Verbindung (I).HCl in der
Lösung mittels der HPLC-Methode gemessen. Der pH-Wert
nach der Filtration betrug 5. Die Ergebnisse sind in
Tabelle I erläutert.
Die üblichen Mittel NaCl und KCl reduzieren die
Löslichkeit, jedoch Glycerin, Mannit und Glucose
reduzieren die Löslichkeit nicht.
Die nachstehenden Formulierungen wurden in einem Poly
propylenbehälter verpackt und unter den in Tabelle II
angegebenen Bedingungen aufbewahrt. Proben wurden zu
den in Tabelle II bezeichneten Zeiten entnommen, und
das Aussehen, der pH und die prozentuale Änderung der
Konzentration der Verbindung (I).HCl wurden bestimmt.
Die Konzentration der Verbindung (I).HCl wurde mittels
Hochgeschwindigkeits-Flüssigkeitschromatographie be
stimmt.
Formulierung | |
Verbindung (I).HCl|0,3 g | |
konz. Glycerin | 2,4 g |
EDTA:2Na | 0,01 g |
Benzalkoniumchlorid | 0,002 g |
NaOH | angemessene Menge |
sterilisiertes gereinigtes Wasser/pH 6 | Q.s. auf 100 ml |
Wie in Tabelle II angegeben ist, wurden keine signifikanten
Änderungen von Färbung, Niederschlagsbildung, pH
oder Abnahme des Gehalts des aktiven Inhaltsstoffes
beobachtet.
Die anderen, vom Hydrochlorid-Salz verschiedenen Salze
der Verbindung (I) mit einer organischen oder anorganischen
Säure zeigen die gleichen Effekte, wie sie in den
Tabellen I und II abgegeben sind.
Ophthalmische Lösung, Ohrentropfen, intranasale Lösung:
Verbindung (I).HCl|0,3 g | |
konz. Glycerin | 2,4 g |
EDTA.2Na | 0,01 g |
Benzalkoniumchlorid | 0,002 g |
NaOH | angemessene Menge |
sterilisiertes gereinigtes Wasser pH 6 | Q.s. auf 100 ml |
Ophthalmische Lösung:
Verbindung (I).HCl|0,3 g | |
Borsäure | 1,8 g |
Natriumedetat | 0,01 g |
Methylparaben | 0,02 g |
NaOH | angemessene Menge |
sterilisiertes gereinigtes Wasser pH 6 | Q.s. auf 100 ml |
Lösung zur Injektion:
Verbindung (I).HCl|0,3 g | |
Mannit | 4,8 g |
NaOH | angemessene Menge |
sterilisiertes gereinigtes Wasser pH 6 | Q.s. auf 100 ml |
Zusammenfassend geht aus dem Vorstehenden hervor, daß
die vorliegende Erfindung eine neue und nützliche,
mikrobiozid wirksame, isotonische wäßrige Lösung von
1-Ethyl-6,8-difluoro-1,4-dihydro-7-(3-methyl-1-
piperazinyl)-4-oxochinolin-3-carbonsäure oder einem
Salz derselben verfügbar macht, die einen breiten
Anwendungsbereich aufweist und die im Vorstehenden
aufgeführten kennzeichnenden Eigenschaften und Vorteile
besitzt.
Claims (2)
1. Stabile isotonische wäßrige Lösung, bestehend aus einer
mikrobioziden Menge der Verbindung 1-Ethyl-6,8-difluoro-
1,4-dihydro-7-(3-methyl-1-piperazinyl)-4-oxochinolin-
3-carbonsäure oder eines pharmazeutisch annehmbaren
Salzes derselben und einer isotonisierenden Menge einer
Verbindung, ausgewählt aus der aus einem Polyalkohol
und Borsäure bestehenden Gruppe, wobei die Lösung auf
einen pH von etwa 3 bis 6,5 eingestellt ist.
2. Lösung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Menge des essentiellen aktiven mikrobioziden Inhaltsstoffes
0,01 bis 10 Gew./Vol.-% beträgt.
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