DE3536745C2 - - Google Patents
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- DE3536745C2 DE3536745C2 DE3536745A DE3536745A DE3536745C2 DE 3536745 C2 DE3536745 C2 DE 3536745C2 DE 3536745 A DE3536745 A DE 3536745A DE 3536745 A DE3536745 A DE 3536745A DE 3536745 C2 DE3536745 C2 DE 3536745C2
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Description
Die Erfindung betrifft neue Arzneimittelpräparate, die mit
Zink, Calcium, Magnesium, Kobalt, Eisen oder Nickel
gebildete Metallkomplexe von bis-Indolverbindungen oder
deren therapeutisch akzeptierbare Salze in wäßrigem Milieu
in stabiler Form enthalten. Diese Arzneimittelpräparate
haben eine wesentlich bessere Stabilität als die
bis-Indolverbindungen in wäßriger Lösung enthaltenden
Präparate. Gegenstand der Erfindung sind weiterhin die mit
Zink, Calcium, Magnesium, Kobalt, Eisen oder Nickel
gebildeten Metallkomplexe oder deren therapeutisch
akzeptierbaren Salze und deren Herstellung.
Die ersten bekannten Verbindungen mit bis-Indolgerüst
waren in der Natur vorkommende Alkaloide. Von
ihnen wurde zuerst das Vinblastin (VLB) aus der Pflanze
Vinca rosea L. isoliert (US-Patentschrift Nr.
30 97 137). Darauf folgten einige weitere natürliche
Verbindungen, so die Isolierung des Leurosin (Leu)
und des Vinkristin (VCR) (US-Patentschriften Nr.
33 70 057 bzw. 32 05 220), dann die Herstellung von
weiteren synthetischen Derivaten. Die Forschung wurde
dadurch angeregt, daß innerhalb dieser Verbindungsfamilie
Verbindungen mit hervorragender Anti-Geschwulst-
Wirkung gefunden wurden.
Die Rolle der bekannten bis-Indolalkaloide in der Geschwulsttherapie
berücksichtigend können zwei vorteilhafte
Gruppen der Verbindungen unter der allgemeinen
Formel (I)
zusammengefaßt werden. In der Formel bedeutet:
R¹ eine Methylgruppe,
R² ein Wasserstoffatom,
R³ eine Hydroxylgruppe oder
R² und R³ zusammen eine Valenzbindung,
R⁴ eine Hydroxyl- oder Acetoxygruppe und
R⁵ eine Methoxy- oder Aminogruppe;
oder:
R¹ eine Formylgruppe,
R² ein Wasserstoffatom,
R³ eine Hydroxylgruppe oder
R² und R³ zusammen eine Epoxygruppe,
R⁴ ein Wasserstoffatom oder eine Acetoxygruppe und
R⁵ eine Methoxygruppe.
R¹ eine Methylgruppe,
R² ein Wasserstoffatom,
R³ eine Hydroxylgruppe oder
R² und R³ zusammen eine Valenzbindung,
R⁴ eine Hydroxyl- oder Acetoxygruppe und
R⁵ eine Methoxy- oder Aminogruppe;
oder:
R¹ eine Formylgruppe,
R² ein Wasserstoffatom,
R³ eine Hydroxylgruppe oder
R² und R³ zusammen eine Epoxygruppe,
R⁴ ein Wasserstoffatom oder eine Acetoxygruppe und
R⁵ eine Methoxygruppe.
Von den unter der allgemeinen Formel (I) zusammengefaßten,
als R¹ eine Methylgruppe enthaltenden Verbindungen
besitzt in bezug auf die therapeutische Wirkung
das Vinblastin (VLB) herausragende Bedeutung;
in seiner Formel steht
R² für ein Wasserstoffatom,
R³ für eine Hydroxylgruppe,
R⁴ für eine Acetoxygruppe,
R⁵ für eine Methoxygruppe, und an der Stelle 20′ befindet sich die Hydroxylgruppe in β-, die Äthylgruppe in α-Raumstellung;
weiterhin das Leurozidin, in dessen Formel die Substituenten die obige Bedeutung besitzen, an der Stelle 20′ ist jedoch die Hydroxylgruppe in α- und die Äthylgruppe in β-Raumstellung;
das 15′,20′-Anhydrovinblastin, in dessen Formel
R¹, R⁴, R⁵ die im Zusammenhang mit dem Vinblastin angegebene Bedeutung besitzen, und
R² und R³ in Verbindung miteinander eine Valenzbildung bilden;
und das Vindezin, in dessen Formel
R² ein Wasserstoffatom,
R³ eine Hydroxylgruppe,
R⁴ eine Hydroxylgruppe,
R⁵ eine Aminogruppe bedeutet, und an der Stelle 20′ befindet sich die Hydroxylgruppe in β-, die Äthylgruppe in α-Raumstellung.
R² für ein Wasserstoffatom,
R³ für eine Hydroxylgruppe,
R⁴ für eine Acetoxygruppe,
R⁵ für eine Methoxygruppe, und an der Stelle 20′ befindet sich die Hydroxylgruppe in β-, die Äthylgruppe in α-Raumstellung;
weiterhin das Leurozidin, in dessen Formel die Substituenten die obige Bedeutung besitzen, an der Stelle 20′ ist jedoch die Hydroxylgruppe in α- und die Äthylgruppe in β-Raumstellung;
das 15′,20′-Anhydrovinblastin, in dessen Formel
R¹, R⁴, R⁵ die im Zusammenhang mit dem Vinblastin angegebene Bedeutung besitzen, und
R² und R³ in Verbindung miteinander eine Valenzbildung bilden;
und das Vindezin, in dessen Formel
R² ein Wasserstoffatom,
R³ eine Hydroxylgruppe,
R⁴ eine Hydroxylgruppe,
R⁵ eine Aminogruppe bedeutet, und an der Stelle 20′ befindet sich die Hydroxylgruppe in β-, die Äthylgruppe in α-Raumstellung.
Von den unter der allgemeinen Formel (I) zusammengefaßten,
als R¹ eine Formylgruppe enthaltenden
bis-Indolalkaloiden sind vom Standpunkt der Anti-Geschwulst-
Wirkung aus die folgenden Verbindungen von
Bedeutung:
Vinkristin (VCR), in dessen Formel
R² für ein Wasserstoffatom,
R³ für eine Hydroxylgruppe,
R⁴ für eine Acetoxygruppe,
R⁵ für eine Methoxygruppe steht, und an der Stelle 20′ befindet sich die Hydroxylgruppe in β-, die Äthylgruppe in α-Raumstellung;
N-Desacetyl-N-formyl-leurozin, in dessen Formel
R² und R³ in Verbindung miteinander eine α-α-Epoxygruppe bilden,
R⁴ für eine Acetoxygruppe,
R⁵ für eine Methoxygruppe steht, und an der Stelle 20′ befindet sich die Äthylgruppe in β-Raumstellung;
17-Desacetoxy-vinkristin, in dessen Formel
R¹, R², R³ und R⁵ die im Zusammenhang mit dem Vinkristin erwähnte Bedeutung besitzen,
R⁴ für ein Wasserstoffatom steht, und an der Stelle 20′ befindet sich die Hydroxylgruppe in β-, die Äthylgruppe in α-Raumstellung; und
15′, 20′-Anhydrovinkristin, in dessen Formel
R² und R³ zusammen eine Valenzbindung bedeuten,
R⁴ für eine Acetoxygruppe und
R⁵ für eine Methoxygruppe steht.
Vinkristin (VCR), in dessen Formel
R² für ein Wasserstoffatom,
R³ für eine Hydroxylgruppe,
R⁴ für eine Acetoxygruppe,
R⁵ für eine Methoxygruppe steht, und an der Stelle 20′ befindet sich die Hydroxylgruppe in β-, die Äthylgruppe in α-Raumstellung;
N-Desacetyl-N-formyl-leurozin, in dessen Formel
R² und R³ in Verbindung miteinander eine α-α-Epoxygruppe bilden,
R⁴ für eine Acetoxygruppe,
R⁵ für eine Methoxygruppe steht, und an der Stelle 20′ befindet sich die Äthylgruppe in β-Raumstellung;
17-Desacetoxy-vinkristin, in dessen Formel
R¹, R², R³ und R⁵ die im Zusammenhang mit dem Vinkristin erwähnte Bedeutung besitzen,
R⁴ für ein Wasserstoffatom steht, und an der Stelle 20′ befindet sich die Hydroxylgruppe in β-, die Äthylgruppe in α-Raumstellung; und
15′, 20′-Anhydrovinkristin, in dessen Formel
R² und R³ zusammen eine Valenzbindung bedeuten,
R⁴ für eine Acetoxygruppe und
R⁵ für eine Methoxygruppe steht.
Die bis-Indolalkaloide mit Anti-Geschwulst-Wirkung
werden Geschwulstkranken intravenös verabreicht, deshalb
wäre es zweckmäßig, die Verbindungen in Form von
Lösungen (Injektionen oder Infusionen) zu formulieren
und auf den Markt zu bringen. Dazu bestand -
bisher - wegen der nicht ausreichenden Stabilität
der Lösungen von bis-Indolalkaloiden keine
Möglichkeit. Die bisher in die klinische Praxis eingeführten
drei bis-Indolalkaloide mit Anti-Geschwulst-
Wirkung, das Vinkristin, Vinblastin und Vindezin,
kamen in Form von Pulverampullen, die ein aus ihren
Salzen - in erster Linie aus ihren Sulfaten - hergestelltes
Lyophilisat enthalten bzw. in Form von
Zweiampullen-Präparaten, welche getrennt die Lyophilisat-
und Lösungsmittelkomponente enthalten,
auf den Markt. Diese Lösung ist einerseits wegen der
Kostspieligkeit des Lyophilisierens, andererseits infolge
der während der klinischen Verwendung bei der
Auflösung auftretenden Probleme nicht zufriedenstellend.
Ein zur Formulierung von Vincaalkaloiden ausgearbeitetes,
verbessertes Verfahren beschreibt die ungarische
Patentanmeldung Nr. 2 522/83 (belgische Patentschrift
Nr. 8 97 280). Nach der Beschreibung werden
Vincaalkaloide enthaltende wäßrige Arzneimittelpräparate
hergestellt, indem ein therapeutisch verträgliches
Vinca-Dimer-Salz, ein Polyol, ein den pH-Wert
der Lösung zwischen 3,5 und 5,0 haltender Acetatpuffer
und ein die Vermehrung von Mikroorganismen hemmender
Zuschlagstoff miteinander vermischt werden. Über
die Stabilität wird - ohne konkrete Meßergebnisse -
ausgesagt, daß das durch das erfindungsgemäße Verfahren
hergestellten Vinkristinsulfat bei einer Lagerungstemperatur
von 5°C 9 Monate lang 94-99% seiner
ursprünglichen Wirkstoffkonzentration bewahrt.
Für die inzwischen auf den Markt gebrachten, durch ein
solches Verfahren hergestellten Vinkristin-Injektionen
wird auch weiterhin eine Lagerung bei niedriger
Temperatur (5°C) vorgeschrieben und nur eine Haltbarkeit
von einem Jahr garantiert.
Ziel der Erfindung ist die Herstellung von Lösungen
der bis-Indolalkaloide, deren Stabilität
die Stabilität der bisher bekannten Lösungen bei weitem
übertrifft und auch bei Zimmertemperatur eine
Lagerung über längere Zeit ermöglicht.
Die folgenden Metallkomplexe, nämlich mit Zink, Calcium,
Magnesium, Kobalt, Eisen oder Nickel gebildete
Metallkomplexe von bis-Indolverbindungen der allgemeinen
Formel (I)
oder deren therapeutisch akzeptierbare Salze, worin
bedeuten:
R¹ eine Methylgruppe,
R² ein Wasserstoffatom,
R³ eine Hydroxylgruppe oder
R² und R³ zusammen eine Valenzbindung,
R⁴ eine Hydroxyl- oder Acetoxygruppe und
R⁵ eine Methoxy- oder Aminogruppe;
oder:
R¹ eine Formylgruppe,
R² ein Wasserstoffatom,
R³ eine Hydroxylgruppe oder
R² und R³ zusammen eine Epoxygruppe,
R⁴ ein Wasserstoffatom oder eine Acetoxygruppe und
R⁵ eine Methoxygruppe,
sind neu. Diese Metallkomplexe haben in wäßrigem Milieu bei einem pH-Wert von 3,0-6,0 eine sehr gute Stabilität.
R¹ eine Methylgruppe,
R² ein Wasserstoffatom,
R³ eine Hydroxylgruppe oder
R² und R³ zusammen eine Valenzbindung,
R⁴ eine Hydroxyl- oder Acetoxygruppe und
R⁵ eine Methoxy- oder Aminogruppe;
oder:
R¹ eine Formylgruppe,
R² ein Wasserstoffatom,
R³ eine Hydroxylgruppe oder
R² und R³ zusammen eine Epoxygruppe,
R⁴ ein Wasserstoffatom oder eine Acetoxygruppe und
R⁵ eine Methoxygruppe,
sind neu. Diese Metallkomplexe haben in wäßrigem Milieu bei einem pH-Wert von 3,0-6,0 eine sehr gute Stabilität.
In der Literatur wurden bisher nur der N-2′-Bor-Komplex
des 20′S-Desoxyvinblastin (Chemical Abstracts, 99:140214s
[1983]) bzw. ein mit Tubulin gebildeter Komplex bestimmter
bis-Indolalkaloide vom Vinblastin-Typ (belgische
Patentschrift Nr. 8 54 053) erwähnt. Das Tubulin ist ein
Protein mit großem Molekulargewicht, welches - dem
erwähnten Patent zufolge - bei einem pH-Wert zwischen 6,6
und 7,6 mit den untersuchten bis-Indolalkaloiden Komplexe
bildet. Die Stabilität der Komplexe in wäßriger Lösung
wurde in keiner Veröffentlichung erwähnt.
Ein weiteres Ziel der Erfindung ist die Herstellung von
therapeutisch akzeptierbaren Metallkomplexen der
bis-Indolalkaloide. Dieses wird erreicht durch ein
Verfahren zur Herstellung von mit Zink, Calcium,
Magnesium, Kobalt, Eisen oder Nickel gebildeten
Metallkomplexen von bis-Indolverbindungen der allgemeinen
Formel (I), indem man eine bis-Indolverbindung der
allgemeinen Formel (I) oder deren therapeutisch
akzeptierbares Salz in wäßrigem Milieu bei einem pH-Wert
von 3,0-6,0 mit einem nicht toxischen, in Wasser
löslichen Salz von Zink, Calcium, Magnesium, Kobalt, Eisen
oder Nickel umsetzt, und gewünschtenfalls den erhaltenen
Metallkomplex in an sich bekannter Weise isoliert.
Die Umsetzung kann gegebenenfalls in Gegenwart von
üblichen pharmazeutischen Trägerstoffen und/oder anderen
Zusätzen oder vor deren Zugabe ausgeführt werden.
Im erfindungsgemäßen Verfahren können die z. B.
mit gesättigten einbasischen Carbonsäuren (z. B. Ameisensäure,
Essigsäure), mit Oxysäuren mit 6 Kohlenstoffatomen
(z. B. Gluconsäure, Levulinsäure, Lactobionsäure),
mit Disacchariden (z. B. Saccharose) oder mit anorganischen
Säuren (z. B. Schwefelsäure) gebildeten
Salze von Zink, Magnesium, Calcium,
Kobalt, Eisen oder Nickel zur Komplexbildung verwendet
werden. Besonders vorteilhaft sind die mit Zink,
Magnesium oder Calcium gebildeten Komplexe, wobei die
Metalle vorzugsweise in Form von Gluconat oder Acetat
zum Reaktionsgemisch gegeben werden.
Die Komplexbildung erfolgt bei einem pH-Wert zwischen
3,0 und 6,0, und der pH wird durch ein geeignetes
Puffersystem, vorzugsweise durch einen den pH-Wert
in den entsprechenden Grenzen haltenden Acetatpuffer
(z. B. durch ein Natriumacetat/Essigsäure-System), stabilisiert.
Werden durch das erfindungsgemäße Verfahren direkt
für Injektionen verwendbare Lösungen hergestellt, ist
in diesen die Konzentration der bis-Indolalkaloide
von der wirksamen Dosis und vom therapeutischen Spektrum
der Wirkstoffe abhängig. Die Konzentration der bis-
Indolalkaloide beträgt im allgemeinen 0,01-10 mg/ml,
vorzugsweise 0,1-10 mg/ml, günstigstenfalls 0,5-1,0 mg/ml.
Da die bis-Indolalkaloide, die in der oben angegebenen
allgemeinen Formel (I) als R¹ eine Formylgruppe
enthalten, im allgemeinen in niedrigerer Dosis wirken,
ist es zweckmäßig, von diesen Lösungen mit kleinerer
Wirkstoffkonzentration herzustellen, während
im Falle der in größerer Dosis wirkenden, als R¹ eine
Methylgruppe enthaltenden Verbindungen, z. B. dem
Vinblastin, die Wirkstoffkonzentration etwas größer
ist.
Bei Durchführen der Komplexbildung unter den obigen
Bedingungen bilden sich - polarographischen Messungen
zufolge - dominant bis-Indolalkaloid-Metallkomplexe
mit einem Molverhältnis von 1 : 1. Deshalb wird
das Metallsalz, auf das bis-Indolalkaloid gerechnet,
mindestens in moläquivalenter Menge verwendet.
Damit die volle bis-Indolalkaloid-
Menge in Komplexe überführt wird, ist es
zweckmäßig, mit einem kleinen Überschuß an Metallsalz
zu arbeiten. Auf 1 mg Vinkristinsulfat gerechnet ist
die Ca2+-Menge von z. B. 41-100 µg vorteilhaft,
bevorzugter 50 µg, die Mg2+-Ionenmenge beträgt vorzugsweise
24-55 µg, bevorzugter 26-28 µg,
die Zn2+-Ionenmenge dagegen vorzugsweise 66-140 µg,
bevorzugter 70 µg.
In den Injektionslösungen werden als Isotonierungsmittel
im allgemeinen Zucker oder Zuckeralkohole, wie
Glucose, Mannit oder Maltose, verwendet. Die Menge des
Isotonierungsmittels wird in jedem Fall osmometrisch
festgelegt.
Als organische Hilfslösungsmittel werden z. B. Äthanol
oder Glycoläther mit einem Molekulargewicht von
200-600 (Polyalkylenglycole) verwendet, ersteres
vorzugsweise in einer Konzentration von 4-8%, letztere
vorzugsweise in einer Konzentration von 5-15%.
Die stabilen, gebrauchsfertigen Injektionslösungen
können noch bekannte Konservierungsmittel, wie
z. B. Benzylalkohol, Nipagin A, Nipagin M,
Propyl-paraben oder deren Gemisch, in in
der Pharmazie bekannten und verwendeten Konzentrationen
enthalten.
Als Antioxydans kann z. B. Natrium- oder Kaliumpyrosulfit
in einer Konzentration von 0,02-0,15,
vorzugsweise 0,05%, verwendet werden.
Der pH der durch das erfindungsgemäße Verfahren
hergestellten stabilen Lösungen wird zwischen 3,0 und
6,0, vorzugsweise auf 3,5-5,0, eingestellt, im Falle
von Vinkristinsulfat vorzugsweise auf einen Wert von
4,5, was in Einklang mit den im USP XX vorgeschriebenen
Grenzen ist. In Gegenwart der verwendeten Metallsalze
kann der pH gut stabilisiert werden.
Nach einer vorteilhaften Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens werden in destilliertem
Wasser von Injektionsqualität die zur Komplexbildung
notwendige Menge an Metallsalzen und gegebenenfalls
weitere übliche Zusatzstoffe, z. B. Isotonierungsmittel,
Hilfslösungsmittel, Puffer, Konservierungsmittel
und Antioxydantien aufgelöst. Dann wird zur erhaltenen
Lösung die wäßrige Lösung des entsprechenden bis-Indolalkaloids
gegeben. Die Lösung wird danach mit destilliertem
Wasser von Injektionsqualität auf das Endvolumen
gebracht, homogenisiert, steril gefiltert
und in inerter Gasatmosphäre in sterile Gläser
gefüllt.
Zum Nachweis der Wechselwirkung zwischen Vinkristin
und den Metallionen Zink, Calcium und Magnesium diente
eine polarographische Untersuchungsreihe. Es wurde eine
Probenreihe hergestellt, in der jede Probe neben einer
variablen Menge Vinkristinsulfat (Vinkristin-Konzentration
zwischen 10-3 und 10-5 Mol/l) Zinkionen in einer
konstanten Konzentration von 10-4 Mol/l enthielt.
Aus den Proben, deren pH-Wert durch ein Essigsäure-Natriumacetat-
Puffersystem auf 5,5 eingestellt wurde, wurden
wäßrige Lösungen mit einer Acetation-Konzentration
von 0,15 MOl/l hergestellt.
Die Meßergebnisse
werden in Fig. 1 dargestellt. Die in der Figur verwendeten
Zeichen sind die folgenden:
"A"-Kurve:
Polarogramm einer wäßrigen Zinkacetat-Lösung mit einer Zinkionen-Konzentration von 10-4 Mol/l,
"B"-Kurve:
Polarogramm einer 10-4 Mol/l Zinkionen und 5×10-4 Mol/l Vinkristin enthaltenden wäßrigen Lösung,
"C"-Kurve:
Polarogramm einer 10-4 Mol/l Zinkionen und 10-4 MOl/l Vinkristin enthaltenden wäßrigen Lösung.
Polarogramm einer wäßrigen Zinkacetat-Lösung mit einer Zinkionen-Konzentration von 10-4 Mol/l,
"B"-Kurve:
Polarogramm einer 10-4 Mol/l Zinkionen und 5×10-4 Mol/l Vinkristin enthaltenden wäßrigen Lösung,
"C"-Kurve:
Polarogramm einer 10-4 Mol/l Zinkionen und 10-4 MOl/l Vinkristin enthaltenden wäßrigen Lösung.
Aus der Figur ist erkennbar, daß bei Vinkristin-Überschuß
auf dem Polarogramm überhaupt keine Zink-Stufe
erscheint. Eine auf die Erscheinung einer Zink-Stufe
hinweisende Oszillation größeren Ausmaßes wurde unmittelbar
vor dem Abscheiden der Grundlösung bei einem
Vinkristin-Zink-Verhältnis von etwa 1 : 1 wahrgenommen.
Bei der weiteren stufenweisen Verringerung der Konzentration
des Liganden wurde auch die Zink-Stufe sichtbar,
und bei einer Vinkristin-Konzentration von 2,5×10-5 Mol/l
und darunter war ihre Form und das Potential der Halbstufe
gleich dem des freien Zinks.
Die obengenannten Fakten beweisen eindeutig, daß
das Zinkion mit dem Vinkristin auch schon bei einem
Konzentrationsverhältnis von 1 : 1 einen Komplex großer
Stabilität bildet.
Die Wechselwirkung des Vinkristin mit den Calcium-
und Magnesiumionen wurde auf indirekte Weise durch die
Untersuchung der Wirkung dieser letzteren Ionen auf
das polarographische Verhalten des Vinkristin-Zink-Systems
nachgewiesen.
Bei einem Vinkristin-Zink-Verhältnis von 1 : 1
(10-4 Mol/l), bei dem die Zink-Stufe gerade auf dem
Polarogramm erscheint, wurden in stufenweise ansteigender
Menge Calcium (Fig. 2) bzw. Magnesium (Fig. 3)
zum System gegeben.
Die in den Figuren verwendeten Zeichen sind die folgenden:
Fig. 2:
"A"-Kurve:
Polarogramm einer 10-4 Mol/l Zinkionen und 10-4 Mol/l Vinkristin enthaltenden wäßrigen Lösung,
"B"-Kurve:
Polarogramm einer 10-4 Mol/l Zinkionen und 5 Mol/l Calciumchlorid enthaltenden wäßrigen Lösung,
"C"-Kurve:
Polarogramm einer in Gegenwart von 5 Mol/l Calciumchlorid 10-4 Mol/l Zinkionen und 10-4 Mol/l Vinkristin enthaltenden wäßrigen Lösung;
"A"-Kurve:
Polarogramm einer 10-4 Mol/l Zinkionen und 10-4 Mol/l Vinkristin enthaltenden wäßrigen Lösung,
"B"-Kurve:
Polarogramm einer 10-4 Mol/l Zinkionen und 5 Mol/l Calciumchlorid enthaltenden wäßrigen Lösung,
"C"-Kurve:
Polarogramm einer in Gegenwart von 5 Mol/l Calciumchlorid 10-4 Mol/l Zinkionen und 10-4 Mol/l Vinkristin enthaltenden wäßrigen Lösung;
Fig. 3:
"A"-Kurve:
Polarogramm einer 10-4 Mol/l Zinkionen und 10-4 Mol/l Vinkristin enthaltenden wäßrigen Lösung,
"B"-Kurve:
Polarogramm einer 10-4 Mol/l Zinkionen und 5 Mol/l Magnesiumchlorid enthaltenden wäßrigen Lösung,
"C"-Kurve:
Polarogramm einer in Gegenwart von 5 Mol/l Magnesiumchlorid 10-4 Mol/l Zinkionen und 10-4 Mol/l Vinkristin enthaltenden wäßrigen Lösung.
"A"-Kurve:
Polarogramm einer 10-4 Mol/l Zinkionen und 10-4 Mol/l Vinkristin enthaltenden wäßrigen Lösung,
"B"-Kurve:
Polarogramm einer 10-4 Mol/l Zinkionen und 5 Mol/l Magnesiumchlorid enthaltenden wäßrigen Lösung,
"C"-Kurve:
Polarogramm einer in Gegenwart von 5 Mol/l Magnesiumchlorid 10-4 Mol/l Zinkionen und 10-4 Mol/l Vinkristin enthaltenden wäßrigen Lösung.
Sowohl im Fall von Calcium als auch im Fall von
Magnesium wurde gefunden, daß sich mit Erhöhen der
Konzentration der erwähnten Metalle die charakteristische
Stufe des freien Zinks stufenweise herausbildet,
und in den in Gegenwart von 5 Mol/l Calcium bzw.
Magnesium auch Vinkristin enthaltenden und nur Zink
enthaltenden, aber unter sonst gleichen Bedingungen
aufgenommenen Polarogrammen die Zink-Stufe in Hinsicht
auf Höhe und Halbstufenpotential übereinstimmt. Es sei
bemerkt, daß das Zink vom Calcium und Magnesium völlig
aus dem Vinkristin-Komplex verdrängt wurde. Auf Grund
des für die vollständige Verdrängung des Zinks notwendigen
Calcium- bzw. Magnesiumüberschusses (50 000fach) kann
gesagt werden, daß die Stabilität des Zink-Vinkristin-
Komplexes um etwa 4,5-5 Größenordnungen größer ist
als bei den mit Vinkristin gebildeten Komplexen des
Calcium- bzw. Magnesium.
Zum Zwecke der direkten Bestimmung der Stabilitätskonstanten
des Calcium-Vinkristin-Komplexes wurden potentiometrische
Untersuchungen durchgeführt.
Für die Messungen wurde eine spezielle (DD-Patent
Nr. 1 46 101) Calcium selektive Membranelektrode verwendet.
Die Referenzelektrode war eine Ag/AgCl-Elektrode
des Typs Radelkis OP 0820P. Die Messungen wurden mit
einer computergesteuerten automatischen Titriereinrichtung
durchgeführt. Die Vinkristin-Konzentration wurde
zwischen 5×10-4 und 2×10-3 Mol/l, aber innerhalb
der einzelnen Meßreihen auf einem konstanten Wert gehalten.
Als Titriermittel wurde Calciumchloridlösung
einer Konzentration von 0,1 Mol/l verwendet, deren
Faktor durch komplexometrische Titration kontrolliert
wurde. Die Messungen wurden bei einer Temperatur von
25°C in einer Lösung mit einem pH von 5,5 durchgeführt,
die Ionenstärke wurde, um den
Aktivitätskoeffizienten zu halten, auf einem konstanten Wert
von 1,00 eingestellt.
Ein charakteristisches Titrationskurvenpaar wird in Fig. 4
gezeigt. Die in der Figur verwendeten Zeichen sind
die folgenden:
Kurve 1: Kalibrationskurve der Elektrode,
Kurve 2: Titrationskurve der 10-3 Mol/l Vinkristin enthaltenden Lösung
Kurve 2: Titrationskurve der 10-3 Mol/l Vinkristin enthaltenden Lösung
p[Ca] = -log[Ca2+] .
Hieraus ist ersichtlich, daß die Konzentration
der freien Calciumionen in Gegenwart von Vinkristin
signifikant sinkt, die Komplexbildung zwischen den
Calciumionen und dem Vinkristin anzeigend. Auf den
Messungen basierend wurde (d. h. die Zahl der auf
ein Vinkristinmolekül kommenden gebundenen Calciumionen)
ausgerechnet, dieser Wert ergab maximal 1,0.
Mit dieser Bekannten wurde die Stabilitätskonstante des
Komplexes ausgerechnet, wofür in einer Lösung mit einer
Ionenstärke von 1 Mol der Wert log β = 3,27±0,1 erhalten
wurde. In Fig. 5 sind die gemessenen und
die auf der obigen Stabilitätskonstanten basierend errechneten
-Werte aufgezeigt. Die errechneten Werte
wurden durch eine fortlaufende Linie verbunden. Die
gute Übereinstimmung der errechneten und gemessenen
Werte bestätigt die Richtigkeit des für die Stabilitätskonstante
erhaltenen Wertes.
Die pH-Abhängigkeit der erwähnten Komplexbildungsreaktionen
wurde mit Deprotonierungs-Gleichgewichtsmessungen
des Calvin-Typs untersucht, es wurde das
polarographische Verhalten des Zn-VCR-Systems untersucht,
und die potentiometrischen Ca2+-Ionen-Koordinationsuntersuchungen
wurden in Lösungen mit verschiedenem
pH durchgeführt. Bei den Untersuchungen zeigte
sich im pH-Bereich von 3,5-5,5 keine Abhängigkeit vom
pH. Das bestätigt, daß die genannten Ionen (Zn2+, Ca2+,
Mg2+) von den Sauerstoffatomen des VCR-Donors umgeben
werden, welche im untersuchten pH-Bereich nicht protonisiert
werden.
Die Metallkomplexe können in fester Form getrennt
und isoliert werden.
Die Stabilität der durch das erfindungsgemäße Verfahren
hergestellten vinkristinsulfathaltigen Lösungen
wurde mit "High pressun liquid chromatography"
(HPLC) Methoden kontrolliert.
HPLC-Methode zur Bestimmung des Vinkristin-Gehalts:
Säule: Nucleosil 5 µ C₈, 250×4,6 mm (Chrompack),
Eluierungsmittel: Gemisch aus Methanol, Wasser und Diäthylamin,
Wellenlänge: 297 nm,
Strömungsgeschwindigkeit: 2 ml/min.
HPLC-Methode zur Bestimmung des Vinkristin-Gehalts:
Säule: Nucleosil 5 µ C₈, 250×4,6 mm (Chrompack),
Eluierungsmittel: Gemisch aus Methanol, Wasser und Diäthylamin,
Wellenlänge: 297 nm,
Strömungsgeschwindigkeit: 2 ml/min.
Die Bestimmung des Wirkstoffgehaltes fand mit einem
äußeren Standard statt, d. h. als Vergleich wurde die
reine wäßrige Lösung von Vinkristinsulfat gleichen
Ursprungs und gleicher Konzentration verwendet wie die der
zu untersuchenden Lösung (Injektion) von Vinkristinsulfat.
In der folgenden Tabelle 1 werden die Ergebnisse
der beschleunigten Stabilitätsuntersuchungen zusammengefaßt.
Dabei wurde die Stabilität des nach Beispiel 1
hergestellten erfindungsgemäßen Präparates (Lösung 1)
mit der Stabilität des nach Beispiel 1 der belgischen
Patentschrift Nr. 8 97 280 hergestellten (Lösung 3) und mit
einem im Handel erhältlichen einampulligen Injektions-Vinkristinpräparat
(Lösung 2) verglichen. Die Lösungen wurden unter völlig
gleichen Bedingungen 5 bis 10 Tage lang bei 75°C
mit Wärme behandelt.
Aus den Angaben der Tabelle 1 ist ersichtlich,
daß das erfindungsgemäß hergestellte, den Ca-Komplex
des Vinkristin enthaltende stabilisierte Injektionspräparat
während der beschleunigten Stabilitätsuntersuchungen
eine wesentlich bessere Stabilität
zeigte als die Lösungen nach der genannten belgischen
Patentschrift oder die im Handel befindlichen,
das Vinkristin nicht in Form von Metallkomplexen
enthaltenden Lösungen.
a) Von der nach dem Beispiel 1 der vorliegenden Anmeldung
hergestellten Vinkristinsulfat-Lösung mit
einer Wirkstoffkonzentration von 1 mg/ml wurden je
5 ml in 3 Ampullen gefüllt. Bei ständiger Lagerung
der Lösungen bei 5°C erhielt man die in Tabelle 2/A
aufgeführten Ergebnisse. Aus den Angaben der Tabelle
ist ersichtlich, daß während einer zwölfmonatigen
Lagerung praktisch keine Zersetzung stattgefunden
hat.
Es wurde im wesentlichen die gleiche Methode wie oben
angewandt, außer daß anstelle von Ampullen Phiolen
verwendet wurden (Lagerung im Kühlschrank bei 2-8°C).
Dabei wurden folgende Ergebnisse erhalten:
b) Von der nach Beispiel 1 hergestellten Vinkristinsulfat-
Lösung mit einer Wirkstoffkonzentration von
1 mg/ml wurde je 1 ml in Gläser gefüllt. 100 Gläser
wurden bei 5°C und 100 Gläser bei Zimmertemperatur gelagert.
Die erhaltenen Durchschnittsergebnisse sind
in Tabelle 3 zusammengefaßt.
Aus den Angaben ist ersichtlich, daß die Lösungen
nach der Lagerung bei 5°C nicht zerfielen und
der VCR-Gehalt bei Lagerung auf Zimmertemperatur
ein wenig sinkt.
Aus den Stabilitätsangaben geht eindeutig hervor,
daß die erfindungsgemäßen, die bis-Indolalkaloide in
komplexer Form enthaltenden Lösungen eine ausgezeichnete
Stabilität aufweisen. Demzufolge bleibt bei 5°C
auch über einen Zeitraum von 2 Jahren eine verwendungsfähige
Qualität erhalten. Außerdem ist es bei der Injektionenherstellung
von Vorteil, daß die Sterilisation
auch mit einer Wärmebehandlung von 100°C
mit Sicherheit, ohne die Gefahr des Zerfalls, durchführbar
ist.
Die Erfindung wird anhand der folgenden Beispiele
veranschaulicht, ohne daß der Schutzumfang auf diese
eingeschränkt wird.
Vinkristinsulfat|0,1 g | |
Propyl-paraoxybenzoat | 0,02 g |
Essigsäure (98%) | 0,025 g |
Calciumgluconat · H₂O | 0,05 g |
Natriumacetat · 3 H₂O | 0,06 g |
Methyl-paraoxybenzoat | 0,13 g |
Äthanol (96%) | 5 g |
Mannit | 10 g |
Destilliertes Wasser von Injektionsqualität auf | 100 ml |
In einer aliquoten Menge von frisch ausgekochtem und
mit Stickstoffgas gesättigtem destilliertem Wasser
von Injektionsqualität werden das Mannit, Calciumgluconat
und Natriumacetat aufgelöst, und man gibt die
vorgeschriebene Menge Essigsäure dazu.
Propyl-paraoxybenzoat und Methyl-paraoxybenzoat
werden in 96%igem Äthanol aufgelöst, dann wird die
erhaltene Lösung mit der auf die obige Weise hergestellten
Grundlösung vermischt. Dann wird das in
einem kleinen Teil destilliertem Wasser gesondert
aufgelöste Vinkristinsulfat dazugegeben. Das Volumen
der Lösung wird sodann mit destilliertem Wasser
von Injektionsqualität auf das Endvolumen ergänzt,
dann wird die Lösung homogenisiert, steril gefiltert
und in unter inerter Gasatmosphäre sterilisierte
Gläser gefüllt.
Vinkristinsulfat|0,1 g | |
Propyl-paraoxybenzoat | 0,005 g |
Magnesiumgluconat | 0,045 g |
Essigsäure (98%) | 0,025 g |
Natriumacetat · 3 H₂O | 0,0256 g |
Methyl-paraoxybenzoat | 0,05 g |
Äthanol (96%) | 5 g |
Mannit | 5 g |
Destilliertes Wasser von Injektionsqualität auf | 100 ml |
Bei der Herstellung der Lösungen wird nach der
Beschreibung des Beispiels 1 vorgegangen.
Vinkristinsulfat|0,1 g | |
Essigsäure (98%) | 0,025 g |
Zinkgluconat | 0,049 g |
Natriumacetat · 3 H₂O | 0,06 g |
Benzylalkohol | 0,9 g |
Äthanol (96%) | 5 g |
Mannit | 5 g |
Destilliertes Wasser von Injektionsqualität auf | 100 ml |
In einem aliquoten Teil von frisch ausgekochtem mit
Stickstoffgas gesättigtem destilliertem Wasser von
Injektionsqualität werden Mannit und Zinkgluconat
aufgelöst, dann werden zur Lösung Essigsäure und
das Gemisch aus Äthanol und Benzylalkohol gegeben.
Anschließend wird das in einem kleinen Teil des destillierten
Wassers gesondert aufgelöste Vinkristinsulfat hinzugegeben.
Das Volumen der Lösung wird mit destilliertem
Wasser von Injektionsqualität auf das Endvolumen eingestellt,
dann wird die Lösung homogenisiert und nach
sterilem Filtern in unter inerter Gasatmosphäre sterilisierte
Gläser gefüllt.
Vinkristinsulfat|0,1 g | |
Propyl-paraoxybenzoat | 0,005 g |
Calciumacetat · H₂O | 0,0222 g |
Essigsäure (98%) | 0,025 g |
Natriumacetat · 3 H₂O | 0,0256 g |
Methyl-paraoxybenzoat | 0,05 g |
Äthanol (96%) | 5 g |
Mannit | 5 g |
Destilliertes Wasser von Injektionsqualität auf | 100 ml |
Bei der Herstellung der Lösung wird nach der Beschreibung
von Beispiel 1 verfahren.
Vinkristinsulfat|0,1 g | |
Essigsäure (98%) | 0,025 g |
Natriumacetat · 3 H₂O | 0,0256 g |
Calciumgluconat | 0,056 g |
Benzylalkohol | 0,9 g |
Sorbit | 5 g |
Poly(äthylenglycol) 400 | 10 g |
Destilliertes Wasser von Injektionsqualität auf | 100 ml |
In einem aliquoten Teil von frisch ausgekochtem und
mit Stickstoffgas gesättigtem destilliertem Wasser
von Injektionsqualität werden nacheinander das Sorbit
und Calciumgluconat aufgelöst. Dann werden die
Essigsäure und das Gemisch von Benzylalkohol und
Poly(äthylenglycol) hinzugegeben. Danach wird das
in einem kleinen Teil des destillierten Wassers gesondert
gelöste Vinkristinsulfat hinzugegeben und das
Volumen der Lösung mit destilliertem Wasser von Injektionsqualität
auf das Endvolumen eingestellt. Nach
Homogenisieren und sterilem Filtern wird die Lösung
in unter inerter Gasatmosphäre sterilisierte Gläser
gefüllt.
Vinblastinsulfat|0,1 g | |
Propyl-paraoxybenzoat | 0,005 g |
Calciumacetat · H₂O | 0,023 g |
Essigsäure (98%) | 0,049 g |
Natriumacetat · 3 H₂O | 0,049 g |
Methyl-paraoxybenzoat | 0,05 g |
Äthanol (96%) | 5 g |
Mannit | 5 g |
Destilliertes Wasser von Injektionsqualität auf | 100 ml |
Bei der Herstellung der Lösung wird nach der Beschreibung
von Beispiel 1 vorgegangen.
Vinkristinsulfat|0,1 g | |
Propyl-paraoxybenzoat | 0,02 g |
Essigsäure (98%) | 0,025 g |
Zinksulfat | 0,033 g |
Natriumacetat · 3 H₂O | 0,06 g |
Methyl-paraoxybenzoat | 0,13 g |
Äthanol (96%) | 5 g |
Mannit | 10 g |
Destilliertes Wasser von Injektionsqualität auf | 100 ml |
Bei der Herstellung der Lösung wird nach der
Beschreibung von Beispiel 1 verfahren.
Claims (9)
1. Mit Zink, Calcium, Magnesium, Kobalt, Eisen oder
Nickel gebildete Metallkomplexe von bis-Indolverbindungen
der allgemeinen Formel (I)
oder deren therapeutisch akzeptierbare Salze, wobei
bedeuten:
R¹ eine Methylgruppe,
R² ein Wasserstoffatom,
R³ eine Hydroxylgruppe; oder
R² und R³ zusammen eine Valenzbindung,
R⁴ eine Hydroxyl- oder Acetoxygruppe, und
R⁵ eine Methoxy- oder Aminogruppe;
oder:
R¹ eine Formylgruppe,
R² ein Wasserstoffatom,
R³ eine Hydroxylgruppe; oder
R² und R³ zusammen eine Epoxygruppe,
R⁴ ein Wasserstoffatom oder eine Acetoxygruppe und
R⁵ eine Methoxygruppe.
R¹ eine Methylgruppe,
R² ein Wasserstoffatom,
R³ eine Hydroxylgruppe; oder
R² und R³ zusammen eine Valenzbindung,
R⁴ eine Hydroxyl- oder Acetoxygruppe, und
R⁵ eine Methoxy- oder Aminogruppe;
oder:
R¹ eine Formylgruppe,
R² ein Wasserstoffatom,
R³ eine Hydroxylgruppe; oder
R² und R³ zusammen eine Epoxygruppe,
R⁴ ein Wasserstoffatom oder eine Acetoxygruppe und
R⁵ eine Methoxygruppe.
2. Zink-, Calcium- oder Magnesiumkomplex des Vinkristin.
3. Zink-, Calcium- oder Magnesiumkomplex des Vinblastin.
4. Verfahren zur Herstellung der Metallkomplexe von
bis-Indolverbindungen gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man eine bis-Indolverbindung
der allgemeinen Formel (I) oder deren therapeutisch akzeptierbares
Salz in wäßrigem Milieu bei einem pH-Wert von
3,0-6,0 mit einem nicht toxischen, in Wasser löslichen
Salz von Zink, Calcium, Magnesium, Kobalt, Eisen oder
Nickel umsetzt, und gewünschtenfalls den erhaltenen
Metallkomplex in an sich bekannter Weise isoliert.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß das genannte Metallsalz in einer
Menge verwendet wird, daß das Molverhältnis Metall : bis-
Indolverbindung 1 : 1 ist.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 und 5, dadurch
gekennzeichnet, daß als bis-Indolverbindung
der allgemeinen Formel (I) Vinkristin oder Vinblastin oder
eines ihrer therapeutisch akzeptierbaren Salze verwendet
wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß ein nichttoxisches Salz von Zink,
Calcium oder Magnesium verwendet wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß das Zink, Calcium oder
Magnesium in Form eines Acetat- oder Gluconatsalzes verwendet
wird.
9. Stabile wäßrige Arzneimittelpräparate, die als
Wirkstoff einen therapeutisch akzeptierbaren Komplex einer
bis-Indolverbindung gemäß Ansprüchen 1 bis 3, gegebenenfalls
zusammen mit gebräuchlichen Trägerstoffen und/oder
anderen Hilfsstoffen enthalten.
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
HU843861A HU195513B (en) | 1984-10-16 | 1984-10-16 | Process for producing stable solutions of alkaloides with bis-indole skeleton |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3536745A1 DE3536745A1 (de) | 1986-04-17 |
DE3536745C2 true DE3536745C2 (de) | 1992-01-23 |
Family
ID=10965811
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19853536745 Granted DE3536745A1 (de) | 1984-10-16 | 1985-10-15 | Metallkomplexe der bis-indolverbindungen und diese enthaltende arzneimittelpraeparate |
Country Status (29)
Country | Link |
---|---|
US (1) | US4684638A (de) |
JP (1) | JPS61106584A (de) |
CN (1) | CN1007958B (de) |
AT (1) | AT389996B (de) |
AU (1) | AU580342B2 (de) |
BE (1) | BE903447A (de) |
CA (1) | CA1272192A (de) |
CH (1) | CH667459A5 (de) |
CS (1) | CS251798B2 (de) |
DD (1) | DD239207A5 (de) |
DE (1) | DE3536745A1 (de) |
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ES (1) | ES8701185A1 (de) |
FI (1) | FI84134C (de) |
FR (1) | FR2571724B1 (de) |
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GR (1) | GR852510B (de) |
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HU204995B (en) * | 1989-11-07 | 1992-03-30 | Richter Gedeon Vegyeszet | Process for producing pharmaceutical composition comprising alkaloid with bis-indole skeleton, with antitumour activity and suitable fr parenteral purposes |
US20110015221A1 (en) * | 2003-12-23 | 2011-01-20 | Pierre Fabre Medicament | Pharmaceutical composition of vinflunine which is intended for parenteral administration preparation method thereof and use of same |
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US8017368B2 (en) * | 2005-10-20 | 2011-09-13 | University Of South Florida | Molecular delivery to cells using aspirin-related compounds |
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US3426024A (en) * | 1967-11-17 | 1969-02-04 | Vanderbilt Co R T | Amine complexes of zinc salts of chlorinated thiobisphenols |
DE2502932C2 (de) * | 1975-01-24 | 1985-04-18 | Bayer Ag, 5090 Leverkusen | Metallkomplexe von N-Trityl-azolen, Verfahren zu ihrer Herstellung sowie ihre Verwendung als Fungizide |
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IT1170152B (it) * | 1982-07-19 | 1987-06-03 | Lilly Co Eli | Miglioramenti a o riguardanti formulazioni di vinca-alcaloidi |
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