DE3612010A1 - Brems- und lenkbremsanlage fuer gelaendegaengige fahrzeuge - Google Patents
Brems- und lenkbremsanlage fuer gelaendegaengige fahrzeugeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Brems- und Lenkbremsanlage für
gelängegängige Fahrzeuge, insbesondere landwirtschaftliche
Schlepper, mit einem einzigen Bremspedal und einem Lenk
bremsventil, das in einer mittleren Normalschaltstellung
bei einer Betätigung des Bremspedals die Bremszylinder bei
der Treibräder im Sinne einer Normalbremsung druckbeaufschlagt
und wahlweise in eine Schaltstellung für Lenkbremsung "links"
bzw. Lenkbremsung "rechts" schaltbar ist, in der bei der Be
tätigung des Bremspedals lediglich der Bremszylinder des je
weils kurveninneren Rades druckbeaufschlsgt ist.
Bei einer bekannten, druckschriftlich jedoch nicht belegbaren
Brems- und Lenkbremsanlage der eingangs beschriebenen Art be
findet sich dss Lenkbremsventil, dessen Bauart aus der DE-AS
17 55 752 hervorgeht, in relativ unbequemer Reichweite des
Fahrers am Schaltpult des Fahrzeuges. In unbetätigtem Zustand
ist es in einer mittleren Normalschaltstellung, in welcher es
bei einer Betätigung des Bremspedals die Bremszylinder der bei
den Triebräder zur Erreichung einer Normalbremsung gleichmäßig
beaufschlagt. Aus der Normalstellung ist das Lenkbremsventil
durch Umlegen eines Handgriffes entweder nach rechts oder nach
links derart geschaltet, daß bei einer Betätigung des Brems
pedals lediglich der Bremszylinder eines der Triebräder, und
zwar das jeweils kurveninnere Rad, druckbeaufschlagt wird. Die
Zuleitung zum jeweils kurvenäußeren Rad ist dabei gesperrt.
Auf diese Weise ist es dem Fahrer möglich, nach dem entsprechen
den Umschalten des Lenkbremsventils aus der Normalschaltstellung
eine Lenkbremsung in die gewünschte Richtung durchzuführen.
Aus Sicherheitsgründen ist das bekannte Lenkbremsventil so
ausgebildet, daß es nach der Freigabe des zur Ausführung ei
ner Lenkbremsung betätigten Bremspedals von selbst in die Nor
malstellung zurückkehrt.
Aufgrund der Arbeitsweise des verwendeten Lenkbremsventils
kommt die bekannte Brems- und Lenkbremsanlage mit einem ein
zigen einfach aufgebauten Bremspedal und einem Hauptbrems
zylinder zur Erzeugung des benötigten Bremsdruckes aus. Auf
der anderen Seite stellt die bekannte Anlage hohe Anforderungen
an den Fahrer des Fahrzeuges, da dieser vor jedem beabsichtig
ten Lenkbremsvorgang zunächst das Lenkbremsventil entsprechend
umzuschalten hat. Dies stellt insbesondere deshalb für den
Fahrer eine außergewöhnliche Belastung dar, als dieser in sol
chen Situationen, in denen die Lenkbremse benötigt wird, z. B.
beim Pflügen am Ende eines Schlages, eine Vielzahl von Bedie
nungselementen zu betätigen hat, die seine Aufmerksamkeit be
reits voll in Anspruch nehmen.
Ausgehend von dem aufgezeigten Stand der Technik liegt der
Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Brems- und Lenkbremsan
lage der eingangs beschriebenen Art so auszugestalten, daß
sie praktisch keine Aufmerksamkeit des Fahrers beansprucht.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird vorgeschlagen, daß das Lenk
bremsventil in Abhängigkeit vom Einschlagwinkel der gelenkten
Räder des Fahrzeuges zwangsgesteuert ist. Da bei einer Lenk
bremsung die gelenkten Räder immer stark in die gewünschte
Richtung eingeschlagen werden, wird durch die Erfindung im
Falle einer beabsichtigten Lenkbremsung praktisch automatisch,
ohne besonderes Zutun des Fahrers, eine Umschaltung des Lenk
bremsventils in die gewünschte Schaltstellung erzielt. Das
Lenkbremsventil selbst kann dabei mit einem beliebigen, den
Lenkeinschlagwinkel der gelenkten Räder wiedergebenden Teil
der Lenkeinrichtung zusammenwirken oder auch an einer belie
bigen Stelle des Fahrzeuges untergebracht sein und bei einer
elektrischen Umschaltbarkeit der Schaltstellung sogar in ein
fachster Weise fernsteuerbar sein z. B. mittels eines elek
trischen Lenkwinkelgebers, der mit einem beliebigen Teil der
Lenkeinrichtung bzw. des mechanischen Lenkgestänges der Lenk
einrichtung, zusammenwirkt. Da auch die Rückstellung des Lenk
bremsventils in seine Normslstellung beim Zurückschwenken der
gelenkten Räder von selbst erfolgt, kann ferner als Lenkbrems
ventil ein einfach aufgebautes, wenig stäranfälliges handels
übliches 3/3 Wegeventil verwendet werden.
Weitere vorteilhafte Einzelheiten der Erfindung gehen aus den
übrigen Ansprüchen hervor.
Im folgenden wird anhand einer Zeichnung ein Ausführungsbei
spiel einer erfindungsgemäßen Lenk- und Lenkbremsanlage näher
erläutert
Die Zeichnung gibt in einer Ansicht von oben einen Teil einer
starren Pendelachse 1 wieder, deren Mittelteil 1 a zur pendel
baren Aufhängung am Fahrzeug mit einem in Fahrtrichtung ver
laufenden Pendelbolzen 1 b versehen ist. Zwei in den freien End
bereichen des Mittelteils 1 a angelenkte Lenkgehäuse 2 sind
um eine annähernd vertikale Schwenkachse 3 verschwenkbar und
tragen eine Nabe 4, an der die gelenkten Räder 5 angeflanscht
sind. Mit den Lenkgehäusen 2 fest verbundene Lenkhebel 6 sind
über eine Spurstange 7 gelenkig miteinander verbunden. Im üb
rigen ist der Lenkmechanismus zum Verschwenken der Lenkgehäuse
2 und somit zum Einschlagen der Räder 5 der Einfachheit halber
nicht gezeigt.
Eines der Lenkgehäuse 2 trägt in seinem oberen Bereich eine
drehfeste Platte 8 mit zwei darauf aufgesetzten Führungsleisten
9, 10. Diese liegen im wesentlichen auf einem zur Schwenkachse 3
annähernd konzentrischen Kreis und sind im Abstand voneinander
angeordnet. Die dabei gebildete Lücke ist ausreichend breit für
die Aufnahme des Umschalthebels 11 eines als Lenkventil 12
dienenden, mittels Federn mittenzentrierten 3/3 Wegeventils,
das am Mittelteil 1 a der Pendelachse 1 angebracht ist. Die An
ordnung der Führungsleisten 9, 10 auf der Platte 8 ist dabei so
getroffen, daß bei in Geradeausstellung der Räder 5 befindlichen
Lenkgehäusen 2 der Umschalthebel 11 des in die mittlere Schalt
stellung geschalteten Lenkventils 12 wie gezeigt, zur Schwenk
achse 3 weist.
Der einzige Eingang 12 a des Lenkbremsventils 12 steht mit dem
Druckraum eines Hauptbremszylinders 13 in Verbindung, der durch
das Bremspedal 14 des Fahrzeuges betätigbar ist. Jeweils ei
ner der Ausgänge 12 b, 12 c des Lenkbremsventils 12 ist über Brems
leitungen in zweckentsprechender Weise mit dem rechten 15 bzw.
linken Bremszylinder 16 der Radbremsen der hinteren, nicht ge
zeigten Triebachse verbunden.
Wird in der gezeigten Geradeausfahrt-Stellung der Vorderräder 5
das Bremspedal 14 betätigt, so wird der vom Hauptbremszylinder
13 gelieferte Druckmitteldruck über das in seiner Normalstellung
befindliche Lenkbremsventil 12 in beide Bremsleitungen einge
speist und somit sowohl der rechte 15 als auch der linke Brems
zylinder 16 der hinteren Triebachse im Sinne einer Normalbrem
sung druckbeaufschlagt.
Für eine Lenkbremsung nach rechts sind die gelenkten Räder 5,
wie dies in der Zeichnung angedeutet ist, zumindest um einen
Winkel α nach rechts einzuschlagen. Dabei verschwenkt die
Führungsleiste 9 den Umschalthebel 11 des Lenkbremsventils 12
entgegen dem Uhrzeigersinn aus der Normalstellung in eine Schwenk
stellung, in der das Lenkbremsventil 12 umgeschaltet ist und
bei einer Betätigung des Bremspedals 14 nur den Bremszylinder 15
des rechten Rades der hinteren Triebachse druckbeaufschlagt.
Diese Schwenkstellung des Umschalthebels 11 ist in der Zeichnung
strichpunktiert gezeigt. Wie ersichtlich, ist der Umschalthebel 11
aus der Lücke zwischen den beiden Führungsleisten 9, 10 ausge
treten. Bei einem weiteren Einschlagen der Vorderräder 5 gleitet
der Umschalthebel 11 an der Führungsleiste 9 entlang, wobei er
seine die gewünschte Lenkbremsung ermöglichende Relativstellung
zum Lenkbremsventil 12 beibehält. Wird der Einschlagwinkel der
Räder 5 wieder auf den Wert α verringert, so taucht der Um
schalthebel 11 unter dem zentrierenden Einfluß des Lenkbrems
ventils 12 in die Lücke zwischen den Führungsleisten 9, 10 ein
und bewegt sich bei weiterem Zurückschwenken der Räder 5 schließ
lich wieder in seine Normalstellung zurück. Durch entsprechende
Anordnung des Lenkbremsventils 12 relativ zur Platte 8 bezie
hungsweise der Führungsleisten 9, 10 ist es dabei in einfacher
Weise möglich, den Einschlagwinkel α, bei welchem erstmals
ein Lenkbremseffekt eintritt, wenn das Bremspedal 14 betätigt
wird, den Erfordernissen des praktischen Einsatzes anzupassen.
Eine Lenkbremsung nach links erfolgt in sinngemäß gleicher
Weise, wenn die Räder 5 nach links eingeschlagen werden.
Bei dem oben beschriebenen Ausführungsbeispiel erfolgt die
Zwangssteuerung des Lenkbremsventils auf mechanischem Wege.
Es ist jedoch ohne weiteres denkbar, an Stelle des mechanisch
umschaltbaren Lenkbremsventils ein elektrisch umsteuerbares ein
zusetzenden und den Einschlagwinkel der Räder beispielsweise mit
Hilfe eines elektrischen Drehwinkelgebers zu ermitteln, dessen
Meßwert zur Steuerung des Lenkbremsventils benutzt wird.
Claims (3)
1. Brems- und Lenkbremsanlage für geländegängige Fahrzeuge,
insbesondere landwirtschaftliche Schlepper, mit einem
einzigen Bremspedal und einem Lenkbremsventil, das in
einer mittleren Normalschaltstellung bei einer Betätigung
des Bremspedals die Bremszylinder beider Treibräder im
Sinne einer Normalbremsung druckbeaufschlagt und wahlweise
in eine Schaltstellung für Lenkbremsung "links" bzw. Lenk
bremsung "rechts" schaltbar ist, in der bei der Betätigung
des Bremspedals lediglich der Bremszylinder des jeweils
kurveninneren Rades druckbeaufschlagt ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Lenkbremsventil (12) in Abhängigkeit vom Einschlag
winkel (α) der gelenkten Räder (5) des Fahrzeuges zwangs
gesteuert ist.
2. Brems- und Lenkbremsanlage nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Sensor zur Ermittlung des Einschlagwinkels (α)
der Räder (5) vorgesehen ist, und daß der Sensor bei Er
reichen und Uberschreiten eines vorgegebenen Grenzwertes
für den Einschlagwinkel (α) ein Signal zur richtungsrich
tigen Umschaltung des Lenkbremsventils (12) liefert.
3. Brems- und Lenkbremsanlage nach den Ansprüchen 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Sensor das Umschaltorgan (Umschalthebel (11)) des
Lenkbremsventils (12) dient, das mit einem mit dem gelenkten
Rad (5) verschwenkenden Winkelgeber (Platte (8), Führungs
leisten (9, 10)) zusammenarbeitet.
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IT (1) | IT1203438B (de) |
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Legal Events
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