DE3605961A1 - Pressrohr fuer den rohvorpressbetrieb sowie rohrvorpresseinrichtung - Google Patents
Pressrohr fuer den rohvorpressbetrieb sowie rohrvorpresseinrichtungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Preßrohr für den Rohrvorpreß
betrieb, insbesondere für den Bereich nicht-begehbarer Rohr
durchmesser. Ferner ist die Erfindung auf eine für diesen
Einsatzbereich bestimmte Rohrvorpreßeinrichtung gerichtet.
Beim Rohrvorpreßverfahren werden von einer Startgrube aus mit
Hilfe einer hier befindlichen Pressenstation Preßrohre in das
Erdreich vorgepreßt, wobei die Preßrohre in Aufeinanderfolge
entsprechend dem Fortschritt des Vortriebs hinten an den be
reits vorgepreßten Rohrstrang angesetzt werden, bis das Rohr
bauwerk auf voller Länge vorgetrieben ist. Es ist hierbei be
kannt, in einem am Kopf des Rohrstranges angeordneten Schneid
schuh einen angetriebenen Schneidkopf oder eine sonstige Ab
bauvorrichtung zu lagern, mit deren Hilfe die Ortsbrust ab
gebaut wird. Hierbei kann der Schneidschuh winkelbeweglich so
am Kopfende des Rohrstranges angeordnet sein, daß sich mit
Hilfe von Steuerpressen Steuerbewegungen ausführen lassen
(DE-GM 79 22 756, DE-OS 30 09 837).
Es ist beim Vorpressen von Rohren kleiner Durchmesser, die
keine Begehbarkeit mehr gestatten, bekannt, die Abförderung
des Bodenmaterials von der Ortsbrust mit Hilfe einer sich
durch den gesamten Rohrstrang erstreckenden Förderschnecke
zu bewirken, die an ihrem antriebsseitigen Ende ein Abbau
werkzeug trägt und die das Bodenmaterial bis zu einer Aus
tragsstelle in der Startgrube fördert (Zeitschrift "Tiefbau",
1980, S. 817 bis 820). Auch ist der hydraulische Abbau der
Ortsbrust sowie die hydraulische Abförderung des Bodenmaterials
durch den im Erdreich vorgepreßten Rohrstrang bekannt (DE-PS
32 33 063, DE-OS 31 04 058).
Es ist üblich, die Versorgungsleitungen für die im Schneid
schuh angeordneten Verbraucher durch die Preßrohre hindurch
zum Schneidschuh zu führen. Dabei müssen die Leitungen je
weils beim Ansetzen eines neuen Preßrohres an das hintere
Ende des vorgepreßten Rohrstranges getrennt, in das neue
Preßrohr eingelegt und dann wieder verbunden werden. Der
Arbeitsaufwand für das Nachführen der Versorgungsleitungen
ist beträchtlich.
Schließlich ist es auch nicht mehr neu, die für den Vortrieb
im Schneidschuh vor Ort erforderlichen Leitungen in die Preß
rohre zu integrieren, so daß mit dem Ansetzen jeweils eines
weiteren Preßrohres an den bereits vorgepreßten Rohrstrang
die Leitungen selbsttätig um das erforderliche Maß verlängert
werden (DE-OS 32 16 919). Diese Anordnung ist mit einem be
trächtlichen Fertigungsaufwand bei der Herstellung der Preß
rohre verbunden. Sie ist auch nur bei hydraulischen Versor
gungsleitungen verwendbar und wirft hier erhebliche Dichtungs
probleme auf.
Aufgabe der Erfindung ist es vornehmlich, ein Preßrohr für
den Rohrvorpreßbetrieb, insbesondere mit nicht-begehbarem
Durchmesser, zu schaffen, welches so ausgebildet ist, daß
das Nachführen insbesondere der hydraulischen Versorgungs
leitungen für die im Ortsbrustbereich angeordneten Verbrau
cher, wie vor allem etwaige Steuerpressen u.dgl., erleichtert
und zugleich eine raumsparende und geschützte Unterbringung
der Versorgungsleitungen erreicht wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das
Preßrohr im Bereich seines Rohrmantels mindestens einen über
die Rohrlänge durchgehenden, der Aufnahme von Versorgungslei
tungen dienenden Leitungskanal mit Leitungs-Einführungsöffnung
am Außenumfang des Preßrohres aufweist. Der Leitungskanal
bzw. seine Leitungs-Einführungsöffnung ist zweckmäßig nach
außen abdeckbar bzw. verschließbar, was vorteilhafterweise
mit Hilfe eines Deckels geschehen kann, der zweckmäßig mit sei
ner Schraubenbefestigung am Rohrmantel festgelegt wird. Der
Deckel, der sich über die gesamte Länge des Preßrohres er
strecken kann, wird vorzugsweise nach Art eines den Mantel
des Preßrohres schließenden Zylindersegmentes ausgebildet.
Mit der erfindungsgemäßen Ausgestaltung des Preßrohres ist es
möglich, die Versorgungsleitungen dem im Vorpressen befind
lichen Rohrstrang rasch nachzuführen, ohne daß beim Ansetzen
weiterer Preßrohre jeweils ein Trennen und erneutes Kuppeln
der Leitungen erforderlich ist. Die Leitungen lassen sich von
außen in den Leitungskanal einführen, wodurch die Arbeitsvor
gänge beim Nachführen der Leitungen insbesondere bei kleine
ren Rohrdurchmessern erleichtert werden. Im Leitungskanal
sind die Leitungen geschützt untergebracht. Werden mehrere
hydraulische verbraucher, z.B. mehrere über den Schneidschuh
umfang verteilt angeordnete hydraulische Steuerpressen, mit
hydraulischem Druckmedium versorgt, so empfiehlt es sich, am
Preßrohr mehrere in Umfangsrichtung gegeneinander versetzte
Leitungskanäle der genannten Art vorzusehen, die jeweils min
destens eine Versorgungsleitung aufnehmen können. Hierbei ist
es möglich, die einzelnen hydraulischen Verbraucher bzw.
Steuerpressen auf kürzestem Verbindungsweg an die einzelnen
Versorgungsleitungen anzuschließen.
In dem Leitungskanal oder den Leitungskanälen können die Ver
sorgungsleitungen auch gebündelt abgelegt werden. Der Leitungs
kanal kann im übrigen einen verhältnismäßig kleinen Innenquer
schnitt erhalten. Vorzugsweise ist die Anordnung so getroffen,
daß sich der Leitungskanal über einen Teilumfang des zylindri
schen Preßrohres erstreckt und gegenüber dem Innenraum des
Preßrohres durch Längs- und Querwände abgeteilt ist. Bei ei
ner bevorzugten Ausführungsform der Erfindung befindet sich
der Leitungskanal in dem Raum zwischen einem Außenrohr und
einem Innenrohr des Preßrohres. Ein solches Preßrohr läßt
sich mit hoher Stabilität ohne übermäßigen Aufwand in Schweiß
konstruktion fertigen.
Die Erfindung ist ferner auf ein Preßrohr gerichtet, welches
mit besonderem Vorteil für das Vorpressen von Rohren kleiner,
nicht-begehbarer Durchmesser verwendbar ist, dabei als wieder
gewinnbares Preßrohr so ausgebildet werden kann, daß es nach
dem Vorpreßvorgang durch ein endgültiges Rohr, z.B. ein so
genanntes Produktenrohr od.dgl., ersetzt werden kann. Erfin
dungsgemäß besteht das Preßrohr aus einem Außenrohr und einem
konzentrisch hierin angeordneten Innenrohr, das ein Förder
rohr für die Abförderung des Bodenmaterials von der Ortsbrust
zum rückwärtigen Ende des bereits vorgepreßten Rohrstranges
bildet. Ein solches Preßrohr wird zweckmäßig als Stahlrohr in
geschweißter Ausführung gefertigt. Die Abförderung des Boden
materials im Innenrohr erfolgt vorteilhafterweiser mit Hilfe
einer Förderschnecke, obwohl ggf. auch mit hydraulischer Ab
förderung gearbeitet werden kann. Bei einer Förderschnecke
befindet sich im Innenrohr des Preßrohres ein Längenabschnitt
der Förderschnecke, wobei die Schneckenwelle dieses Längen
abschnitts mit Kupplungselementen für die Wellenkupplung ver
sehen ist. Beim Ansetzen der einzelnen Preßrohre an das hin
tere Ende des bereits vorgepreßten Rohrstranges wird hierbei
nicht nur die Rohrverbindung hergestellt, sondern zugleich
auch die Verbindung der einzelnen Längenabschnitte der Förder
schnecke bzw. ihrer Wellen. Die Wellenkupplungen können in
einfacher Weise aus axial schließbaren und lösbaren Schiebe
kupplungen od.dgl., z.B. in Gestalt eines am einen Wellenende
angeordneten Mehrkantes und einer am anderen Wellenende ange
ordneten Mehrkantöffnung bestehen. Über die durchgehende För
derschnecke kann auch ein an deren Kopfende angeordnetes Ab
bauwerkzeug, wie z.B. ein Bohrkopf oder Schneidrad od.dgl.,
angetrieben werden. Der Antrieb der Förderschnecke befindet
sich im Bereich der rückwärtigen Pressenstation. Bei dieser
erfindungsgemäßen Ausgestaltung des Preßrohrs ist die Mög
lichkeit gegeben, den oder die Leitungskanäle für die Auf
nahme der Versorgungsleitungen im Zwischenraum zwischen
Außen- und Innenrohr anzuordnen, das zweckmäßig über in
Richtung der Rohrachse verlaufende Stegwände und/oder über
sich bogenförmig um die Rohrachse erstreckende Stegwände
fest mit dem Außenrohr verbunden ist.
Auch im Hinblick auf die Wiedergewinnbarkeit des Preß
rohrs vorteilhaft ist es, wenn dieses erfindungsgemäß mit
Kupplungsorganen für die zugfeste Kupplung mit den anschlie
ßenden Preßrohren versehen ist. Das Preßrohr weist in diesem
Fall also einerseits eine die Preßkräfte der Pressenstation
auf das nachfolgende Preßrohr übertragende Druckfläche und
gleichzeitig Kupplungsorgane auf, mit deren Hilfe es zugfest
mit den anschließenden Preßrohren gekuppelt werden kann. Da
mit ist es möglich, den vorgepreßten Rohrstrang zur Start
grube oder nach Erreichen der Zielgrube ggf. auch zur Ziel
grube hin zu ziehen, um die Preßrohre wiederzugewinnen, wobei
im gleichen Zuge mit dem Herausziehen des Rohrstranges der
endgültige Rohrstrang eingebracht werden kann. Auch dann,
wenn der Rohrstrang noch nicht über die volle Vorpreßstrecke
vorgepreßt ist, läßt er sich zur Startgrube zurückziehen,
wenn z.B. ein unüberwindbares Hindernis auf der Vorpreß
strecke angefahren wird.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind die
genannten Kupplungsorgane für die zugfeste Kupplung gleich
artiger Preßrohre so ausgebildet, daß sie sich von außen be
dienen lassen. Dabei werden bevorzugt Bolzenkupplungen, ins
besondere Steckbolzenkupplung od.dgl. verwendet. Die Kupp
lungsorgane können z.B. aus an dem einen Rohrende angeordne
ten Kupplungslaschen und am anderen Ende angeordneten Bolzen
lagern für die Kupplungsbolzen bestehen, wobei die Bolzenlager
von am Mantel des Vorpreßrohres angeordneten Bolzenöffnungen
und/oder von am Innenrohr befestigten Teilen gebildet werden
können.
Schließlich ist die Erfindung auf eine Rohrvorpreßeinrichtung
gerichtet, bei der mit besonderem Vorteil die erfindungsgemä
ßen Preßrohre zur Verwendung kommen können. Erfindungsgemäß
weist die in dem Innenrohr der Preßrohre angeordnete Förder
schnecke am ortsbrustseitigen Ende einen rotierenden Schneid
kopf auf; am ortsbrustseitigen Ende des Rohrstranges ist da
bei ein Schneidschuh od.dgl. angeordnet, der in bekannter
Weise mittels hydraulischer Steuerpressen winkelverstellbar
ist, wobei zumindest die zu den Steuerpressen führenden
hydraulischen Versorgungsleitungen in dem durchgehenden
Leitungskanal der Preßrohre angeordnet sind. Der Antrieb
der Förderschnecke und ihres Schneidkopfes befindet sich,
wie erwähnt, außerhalb des Rohrstranges in der Startgrube
od.dgl. Zugleich sind sämtliche Preßrohre in der genannten
Weise zugfest miteinander gekuppelt, so daß sich der vorge
preßte Rohrstrang, falls erwünscht oder erforderlich, mit
Hilfe einer Ziehvorrichtung, für die ggf. auch die Pressen
station verwendet werden kann, aus dem Erdreich herausziehen
läßt.
Die Erfindung wird nachfolgend im Zusammenhang mit den in der
Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert.
In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 im Vertikalschnitt eine erfindungsgemäße
Rohrvorpreßeinrichtung;
Fig. 2 im Längsschnitt mehrere erfindungsgemäße
Preßrohre im gekuppelten bzw. ungekuppelten
Zustand;
Fig. 3 einen Schnitt nach Linie III-III
der Fig. 2;
Fig. 4 einen Querschnitt durch das erfindungs
gemäße Preßrohr nach Linie IV-IV der
Fig. 2;
Fig. 5 einen Querschnitt durch das erfindungs
gemäße Preßrohr nach Linie V-V der Fig. 2;
Fig. 6 eine Einzelheit, d.h. einen Steckbolzen
zur Deckelbefestigung.
Die in Fig. 1 dargestellte Rohrvorpreßeinrichtung weist, wie
bekannt, in einer Startgrube 1 eine Pressenstation 2 mit an
einem Widerlager 3 abgestützten hydraulischen Pressen 4 auf,
die den in das Erdreich 5 in Pfeilrichtung 6 vorzupressenden
Rohrstrang 7 über einen Druckring 8 vorpressen. Der bereits
vorgepreßte Rohrstrang 7 besteht aus einzelnen Preßrohren 9,
einem den Preßrohren vorgeschalteten Arbeitsrohr 9′ und einem
am Kopf des Rohrstranges angeordneten Schneidschuh 10, der in
einem Gelenklager 11 allseitig begrenzt schwenkbar und damit
nach allen Richtungen winkelbeweglich am vorderen Ende des
Rohrstranges gelagert ist, so daß Richtungssteuerungen und
Richtungskorrekturen mit Hilfe von Steuerpressen 12 möglich
sind, die zwischen dem Schneidschuh 10 und dem sich hieran
anschließenden Arbeitsrohr 9′ bzw. dem Lager 11 gelenkig ein
geschaltet sind.
Die Preßrohre 9 werden, wie üblich, entsprechend dem Fort
schritt des Vortriebs hinten an den Rohrstrang 7 angesetzt,
wobei der Rohrstrang mit dem neu angesetzten Preßrohr 9 mit
Hilfe der Pressenstation 2 um etwa die Länge des angesetzten
Preßrohrs 9 in Pfeilrichtung 6 vorgepreßt wird. Fig. 1 zeigt
ein in die Startgrube 1 abgesenktes, auf einem Rollenbett 13
od.dgl. ruhendes Preßrohr 9, das anschließend an das hintere
Ende des Rohrstranges 7 angesetzt und dann durch den vorfah
renden Druckring 8 mit Hilfe der Pressen der Preßstation 2
vorgepreßt wird. Zum Ansetzen eines neuen Preßrohres 9 wird
der Druckring 8, wie dargestellt, zurückgefahren.
Im folgenden wird im Zusammenhang mit den Fig. 2 bis 6 das
erfindungsgemäße Preßrohr 9 näher erläutert. Das Preßrohr 9
besteht aus einem von einem Stahlrohr gebildeten Mantel- oder
Außenrohr 14 und einem konzentrisch in diesem fest angeordne
ten Innenrohr 15, welches vorzugsweise ebenfalls als Stahlrohr
ausgeführt ist. Das Außenrohr weist an seinen beiden Enden je
weils einen angeschweißten verstärkten muffenartigen Rohransatz
16 bzw. 17 auf, an denen sich die aufeinanderfolgenden Preßrohre
9 unter Abstützung an den Stirnflächen 18 und unter Einlegen
von Dichtungen 19 zusammenstecken und zu einem durchgehenden
Rohrstrang verbinden lassen. In Fig. 2 sind links im Bild die
beiden Preßrohre 9 im verbundenen Zustand mit ineinanderfas
senden Rohransätzen 16 und 17 und rechts im Bild die beiden
Preßrohre 9 im unverbundenen Zustand gezeigt.
Das Innenrohr 15 ist über in Richtung der Rohrachse verlaufende
eingeschweißte Stegwände 20 und über ebenfalls in Richtung des
Innenrohrs verlaufende bogenförmige Stegwände 21, die mit fen
sterartigen Durchbrechungen 22 od.dgl. versehen sind, mit dem
Außenrohr 14 verbunden. Die bogenförmigen Stegwände 21 sind mit
den längsverlaufenden Stegwänden 20 sowie mit dem Innenrohr 15
und dem Außenrohr 14 durch Schweißen fest verbunden. Auf diese
Weise wird ein formstabiles, drucksteifes Preßrohr erhalten.
Die Wanddurchbrechungen 22 dienen vor allem der besseren Luft
zirkulation, während die oben liegenden Wanddurchbrechungen 22
Öffnungen für den Durchgang des Laserstrahls einer Laser-Richt
einrichtung bilden, die im Arbeitsrohr 9′ ein Laser-Zielgerät
51 (Fig. 1) aufweist.
Am Rohrmantel des Preßrohrs 9 ist mindestens ein sich über
die gesamte Rohrlänge erstreckender, der Aufnahme von Ver
sorgungsleitungen u.dgl. dienender Leitungskanal angeordnet,
dessen Leitungs-Einführungsöffnung am Außenumfang des Preß
rohrs, d.h. am Außenrohr 14 angeordnet ist. Bei dem darge
stellten bevorzugten Ausführungsbeispiel sind in Umfangsrich
tung versetzt im Mantelbereich des Preßrohrs 9 zwei gesonder
te Leitungskanäle 23 in dem Raum zwischen Außenrohr 14 und
Innenrohr 15 vorgesehen. Das Mantelrohr 14 weist im Umfangs
bereich dieser Leitungskanäle 23 eine sich über die gesamte
Länge des Preßrohres erstreckende schlitzartige Mantelöffnung
auf, welche die Leitungs-Einführungsöffnung 24 bildet, die
sich mit Hilfe eines Deckels 25 verschließen läßt. Der Deckel
ist nach Art eines den Mantel des Vorpreßrohres schließenden
Zylindersegments ausgebildet, wie dies insbesondere Fig. 5
zeigt, so daß bei in Schließstellung befindlichem Deckel 25
die Durchbrechungen 24 des Außenrohrs 14 geschlossen sind.
Die Leitungskanäle 23 werden durch zwei in Umfangsrichtung
versetzte längsverlaufende Stegwände 20, innenseitig durch
das Innenrohr 15 und außenseitig durch den Deckel 25 be
grenzt. Die Deckel 25 werden zweckmäßig mittels von außen
betätigter Schraubenverbindungen am Preßrohr festgelegt.
Zu diesem Zweck sind die Deckel 25 mit über ihre Länge ver
teilt angeordneten Bohrungen für Befestigungsschrauben 26
versehen, die in Gewindebohrungen von Gewindeelementen 27
eingeschraubt werden, auf denen sich die Deckel mit ihren
beiden Längsrändern abstützen und die an den die Leitungs
kanäle 23 begrenzenden Stegwänden 20 angeschweißt sind. In
Fig. 5 ist der rechts im Bild dargestellte Leitungskanal 23
geschlossen, wobei sich in diesem Leitungskanal eine Versor
gungsleitung 28 befindet. Der andere, links im Bild darge
stellte Leitungskanal 23 ist zum Einlegen einer weiteren
Versorgungsleitung 28 durch Lösen der Deckelbefestigung und
Entfernen des Deckels 25 geöffnet.
In Fig. 1 ist eine der Versorgungsleitungen 28 gezeigt, die
hinten aus dem Rohrstrang 7 in die Startgrube 1 austritt und
hier mit Längenreserve z.B. zu einer Pumpenstation geführt
ist. An dem in der Startgrube 1 auf dem Rollenbett 9 ruhen
den Preßrohr 9, welches an das hintere Ende des bereits vor
gepreßten Rohrstranges 7 angebaut wird, ist der Deckel 25 ent
fernt, so daß sich die Versorgungsleitung 28 in den geöffneten
Leitungskanal 23 von außen her einlegen läßt. Anschließend
wird der Deckel 25 wieder an das Preßrohr angebaut und mit
diesem über die Schrauben 26 fest verbunden. Auf diese Weise
läßt sich die Versorgungsleitung 28 dem Rohrvorpreßvorgang
nachführen, ohne daß sie jeweils beim Ansetzen eines neuen
Preßrohrs 9 am Rohrstrang 7 geöffnet, in das Preßrohr ein
geführt und dann wieder gekuppelt werden muß. Uber die Ver
sorgungsleitung 28 werden die hydraulischen Steuerpressen 12
mit dem Druckmedium beaufschlagt. Im allgemeinen empfiehlt es
sich, am Umfang mehrere kleine Aufnahmekammern bzw. Leitungs
kanäle 23 für Versorgungsleitungen 28 anzuordnen, so daß die
Leitungsverbindung zu den Steuerzylindern 12 im Bereich des
Schneidschuhs 10 auf kürzestem Wege erfolgen kann. Sobald der
oder die Deckel 25 nach dem Einlegen der Versorgungsleitung
28 geschlossen sind, kann das Preßrohr mit Hilfe des vorlau
fenden Druckringes 8 auf dem Rollbett 13 gegen das Ende des
Rohrstranges 7 vorgefahren und dann mit dem Rohrstrang 7 in
Pfeilrichtung 6 vorgepreßt werden. Die Versorgungsleitungen
28 sind durch den Druckring 8 hindurchgeführt und verlaufen
innerhalb des Rohrstranges durch die miteinander fluchtenden
Leitungskanäle 23 der Preßrohre 9 bis in den Bereich des
Schneidschuhs 10.
Die Innenrohre 15 der Preßrohre 9 des Rohrstranges 7 bilden
ein von der Ortsbrust 29 bis zur Startgrube 1 durchgehendes
Förderrohr für die Abförderung des Bodenmaterials, vorzugs
weise mit Hilfe einer Förderschnecke 30, die aus einzelnen
Längenabschnitten 31 etwa von der Länge der Preßrohre 9 be
steht. Die Schneckenwellen 32 der Längenabschnitte 31 weisen
an ihren gegenüberliegenden Enden Kupplungselemente 32 und
33 einer Schiebekupplung auf, wobei das eine Kupplungselement
32 aus einem über das Preßrohr 9 vorspringenden Kupplungs
zapfen in Gestalt eines Mehrkantes und das andere Kupplungs
element 33 aus einer entsprechenden Mehrkantöffnung 33 be
steht. Beim Ansetzen des Preßrohrs 9 an das hintere Ende des
Rohrstranges 7 schiebt sich daher der Mehrkant 32 in die Mehr
kantöffnung 33, wodurch die drehschlüssige und antriebsmäßige
Verbindung der einzelnen Längenabschnitte 31 der Förder
schnecke 30 hergestellt wird. An dem in der Startgrube 1
befindlichen Ende der Förderschnecke befindet sich deren
Antrieb 34, der an einem Endstück 35 der Förderschnecke an
gebaut ist, das in seinem endseitig geschlossenen Rohrgehäuse
das hierin gelagerte Ende 36 der Schneckenwelle aufweist. Das
Gehäuse 35 ist mit dem Austrag 36 für das geförderte Boden
material versehen, der ein von einem Antrieb 37 angetriebenes
Austrags- bzw. Zellenrad 38 od.dgl. aufweist. Das endseitige
Gehäuseteil 35 wird von den Pressen 4 zusammen mit dem Druck
ring 8 gegen das auf dem Rollenauflager 13 ruhende Preßrohr 9
vorgefahren, wodurch die antriebsmäßige Verbindung der
Schneckenwelle 36 mit derjenigen 32 der Vortriebsrohre 9
hergestellt wird.
In den Fig. 2 bis 5 ist die Förderschnecke 30 bzw. der im be
treffenden Preßrohr 9 befindliche Längenabschnitt 31 derselben
nicht dargestellt. Wie in Fig. 4 gestrichelt bei 39 angedeutet
ist, kann das Innenrohr 15 mit einer rohrförmigen Wandausklei
dung versehen werden, die einen Verschleißschutz bildet.
Die vorstehend beschriebenen Preßrohre 9 sind weiterhin so
ausgebildet, daß sie sich zugfest miteinander verbinden las
sen. Die zugfesten Kupplungen sind ebenfalls von außen bedien
bar. An dem einen Ende des Preßrohrs 9 sind einander diametral
gegenüberliegend als Kupplungsorgane Laschen 40 vorgesehen,
die an dem Rohransatz 16 innenseitig angeschweißt sind und
die, wie vor allem die Fig. 3 und 5 zeigen, in das Ende des
anschließenden Preßrohres 9 einfassen. Die Laschen 40 weisen
langlochartige Bolzenlöcher 41 für radiale Kupplungsbolzen
42 auf, die als gewindelose Steckbolzen ausgebildet sind. Am
anderen Ende des Preßrohres 9 befinden sich als Kupplungs
organe Bolzenlager 43 und 44 für die Kupplungsbolzen 42. Die
Bolzenlager 43 werden von Bolzenöffnungen des Außenrohres 40
gebildet, während die Bolzenlager 44 außenseitig am Innenrohr
15 angeschweißt sind und mit Öffnungen für den Eingriff der
Kupplungsbolzen 42 versehen sind. Sind die zu kuppelnden Preß
rohre 9, wie in Fig. 2 links dargestellt, mit ihren Rohrenden
16, 17 ineinandergesteckt, so können die Kupplungsbolzen 42
von außen durch die Bolzenöffnungen 43 und die Bolzenlöcher
der Kupplungslaschen 40 eingesteckt werden, wobei sich die
Kupplungsbolzen zugleich in die Bolzenöffnungen der Bolzen
lager 44 schieben und hier eine sichere Auflage erhalten. Das
Außenrohr 14 weist im Bereich der Bolzenöffnungen 43 Mantel
einziehungen 45 auf, in die sich an den äußeren Enden der
Kupplungsbolzen 42 befestigte Kopfplatten 46 legen. Letztere
sind mit Löchern 47 für Sicherungsschrauben 48 (Fig. 6) ver
sehen, welche die Kupplungsbolzen 42 sichern.
Die zugfeste Kupplung der Preßrohre 9 wird in der Startgrube
1 beim Anbauen eines neuen Preßrohres am hinteren Ende des
vorgepreßten Rohrstranges 7 von außen hergestellt. Sie er
laubt ein Zurückziehen des gesamten Rohrstranges 7 in die
Startgrube 1, wenn dies aus irgendwelchen Gründen notwendig
werden sollte.
Die vorstehend beschriebenen Preßrohre werden nach Beendigung
der Vorpreßarbeit, d.h. nach Erreichen des Zielschachtes, wie
der ausgebaut. Dies erfolgt zweckmäßig in der Weise, daß von
der Startgrube 1 her mit Hilfe der Preßstation die endgültigen
Produktrohre, z.B. Betonrohre, im Rohrvorpreßverfahren einge
preßt werden, wobei der von den vorläufigen Preßrohren 9, dem
Arbeitsrohr 9′ und dem Schneidkopf 10 gebildete Rohrstrang zum
gegenüberliegenden Zielschacht hin durchgepreßt und hier ab
schnittsweise ausgebaut wird. Andererseits kann der von den
Preßrohren 9 gebildete Rohrstrang 7 aber auch zur einen oder
anderen Seite hin aus dem Erdreich gezogen werden, da die ein
zelnen Rohrabschnitte, wie erwähnt, auch zugfest miteinander
gekuppelt sind. Wird im Verlauf der Vorpreßarbeit ein im Vor
preßweg liegendes, nicht überwindbares Hindernis angefahren,
so kann der gesamte Rohrstrang 7 zur Startgrube 1 zurückge
zogen und auf diese Weise wiedergewonnen werden. Unter Um
ständen besteht auch die Möglichkeit, beim Anfahren eines
Hindernisses den Rohrstrang 7 nur teilweise im Erdreich zu
rückzuziehen und ihn dann unter Änderung der Vorpreßrichtung,
die sich mit Hilfe der Steuerpressen 12 erreichen läßt, unter
Umgehung des Hindernisses wieder vorzupressen. Nachzutragen
ist noch, daß über die Schneckenwelle ein an deren ortsbrust
seitigem Ende im Schneidschuh 10 angeordneter Schneid- oder
Bohrkopf 50 od.dgl. angetrieben werden kann.
Claims (19)
1. Preßrohr für den Rohrvorpreßbetrieb, insbesondere für den
Bereich nicht-begehbarer Rohrdurchmesser, dadurch
gekennzeichnet, daß das Preßrohr (9) im
Bereich seines Rohrmantels mindestens einen über die
Rohrlänge durchgehenden, der Aufnahme von Versorgungs
leitungen (28) od.dgl. dienenden Leitungskanal (23) mit
Leitungs-Einführungsöffnungen (24) am Außenumfang des
Preßrohres aufweist.
2. Preßrohr nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Leitungs-Einführungs
öffnung (24) durch einen, vorzugsweise verschraubbaren,
Deckel (25) verschließbar ist.
3. Preßrohr nach Anspruch 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Deckel (25) nach
Art eines den Mantel des Preßrohres (9) schließenden
Zylindersegmentes ausgebildet ist.
4. Preßrohr nach einem der Ansprüche 1 bis 3, da
durch gekennzeichnet, daß es in
Umfangsrichtung versetzt am Mantel (2) mehrere Leitungs
kanäle (23) aufweist.
5. Preßrohr nach einem der Ansprüche 1 bis 4, da
durch gekennzeichnet, daß der
Leitungskanal (23) sich über einen Teilumfang des
zylindrischen Preßrohres (9) erstreckt und gegenüber
dem Inneren des Preßrohres durch Längs- und Querwände
abgeteilt ist.
6. Preßrohr nach einem der Ansprüche 1 bis 5, da
durch gekennzeichnet, daß der oder
die Leitungskanäle (23) zwischen einem Außenrohr (14)
und einem Innenrohr (15) des Preßrohrs angeordnet ist
bzw. sind.
7. Preßrohr, insbesondere nach einem oder mehreren der An
sprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeich
net, daß es aus einem Außenrohr (14) und einem kon
zentrisch hierin fest angeordneten Innenrohr (15) be
steht, das ein Förderrohr für die Abförderung des Boden
materials bildet.
8. Preßrohr nach Anspruch 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß im Innenrohr (15) ein Längenab
schnitt (31) einer Förderschnecke (30) angordnet ist, wo
bei die Schneckenwelle (32) dieses Längenabschnittes mit
Kupplungselementen (32, 33) für die Wellenkupplung ver
sehen ist.
9. Preßrohr nach Anspruch 7 oder 8, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Innenrohr (15) über
in Richtung der Rohrachse verlaufende Stegwände (20) und/
oder über sich bogenförmig um die Rohrachse erstreckende
Stegwände (21) fest mit dem Außenrohr (14) verbunden ist.
10. Preßrohr nach Anspruch 9, dadurch gekenn
zeichnet, daß die bogenförmigen Stegwände (21)
mit Wanddurchbrechungen (22) versehen sind.
11. Preßrohr nach Anspruch 9 oder 10, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Leitungskanal (23)
seitlich von axialen Stegwänden (20) begrenzt ist, die
mit Gewindeelementen (27) od.dgl. für den Deckel (25)
festlegende, von außen betätigte Befestigungsschrauben
(26) versehen sind.
12. Preßrohr nach einem der Ansprüche 7 bis 11, dadurch
gekennzeichnet, daß das Innenrohr (15) mit
einer rohrförmigen Wandauskleidung (39) versehen ist.
13. Preßrohr, insbesondere nach einem der mehreren der Ansprü
che 1 bis 12, dadurch gekennzeich
net, daß es endseitig mit Kupplungsorganen (40, 43,
44) für die zugfeste Kupplung mit den anschließenden Preß
rohren versehen ist.
14. Preßrohr nach Anspruch 13, dadurch gekenn
zeichnet, daß die zugfesten Kupplungen aus von
außen betätigten Bolzenkupplungen, vorzugsweise Steck
bolzenkupplungen, bestehen.
15. Preßrohr nach Anspruch 14, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Kupplungsorgane aus an dem ei
nen Rohrende angeordneten Kupplungslaschen (40) und am an
deren Ende angeordneten Bolzenlagern (43, 44) für die Kupp
lungsbolzen (42) bestehen.
16. Preßrohr nach Anspruch 14 oder 15, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Bolzenlager von am
Mantel des Preßrohrs angeordneten Bolzenöffnungen (43)
gebildet sind, in die von außen radiale Kupplungsbolzen
(42) einführbar sind, die Bolzenlöcher der Kupplungs
laschen (40) durchfassen, wobei die Kupplungsbolzen (42)
mit ihren innenliegenden Enden in Bolzenlagern (44) ab
gestützt sind, die am Innenrohr (15) befestigt sind.
17. Preßrohr nach einem der Ansprüche 14 bis 16, da
durch gekennzeichnet, daß die Kupp
lungsbolzen (42) mit verdeckt in äußeren Manteleinziehun
gen (45) angeordneten, verschraubbaren Kopfplatten (46)
versehen sind.
18. Rohrvorpreßeinrichtung unter Verwendung von Preßrohren
nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 17, da
durch gekennzeichnet, daß die in
dem Innenrohr (15) der Preßrohre (9) angeordnete Förder
schnecke (30) am ortsbrustseitigen Ende einen rotieren
den Schneidkopf (50) od.dgl. aufweist und sich nach hin
ten bis in die Startgrube (1) od.dgl. erstreckt, und daß
am ortsbrustseitigen Ende des Rohrstranges (7) ein
Schneidschuh (10) od.dgl. angeordnet ist, der mittels
hydraulischer Steuerpressen (12) winkelverstellbar ist,
wobei zumindest die zu diesen Steuerpressen führenden
hydraulischen Versorgungsleitungen (28) in dem durch
gehenden Leitungskanal (23) der Preßrohre angeordnet
sind.
19. Rohrvorpreßeinrichtung nach Anspruch 18, dadurch
gekennzeichnet, daß die Förderschnecke
(30) in der Startgrube (1) ein Endstück (35) mit Austrag
(36) und Antrieb (34) aufweist.
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