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Fahrbares Gestell zum Befördern großer, flacher Gegenstände. Gegenstand
der Erfindung ist ein Gestell zum Befördern der Rahmen, die zum Aufspannen von Leder
u. dgl. dienen.
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Nach einem in :der Gerberei bekannten Verfahren werden Felle, Häute
und andere Formen von unzugerichtetem Leder zur bequemeren Handhabung auf hölzerne
Rahmen aufgespannt. Die Größe der Rahmen. ist je nach Art der zuzurichtenden Häute
verschieden; im allgemeinen beträgt sie ungefähr 3 n'. Die Häute werden mittels
Schnüre in -die Rahmen gespannt, die in (der zum Strecken .des Fells erforderlichen
Anzahl an den Rändern der Häute mit Knebeln oder Klammern befestigt und in verschiedenen
Richtungen zum Rahmen geführt werden, wo man sie mit Stiften oder in sonstiger Weise
festmacht. Während der Behandlung der Felle werden diese Rahmen mehrfach von einer
Stelle zur anderen ;gebracht. So werden 'z. B. bei einem Zurichteverfahren die Häute
im Rahmen auf der nach oben :gekehrten Seite mit Stoffen behandelt, durch die sie
in sogenanntes Patentleder umgewandelt werden, und zwar geschieht diese Behandlung
gewöhnlich in einem geschlossenen Raume. Nach der Behandlung werden die Rahmen dann
zum Trocknen ins Freie gebracht und dort mit der behandelten Seite nach oben während
einer bestimmten Zeit in wagerechter Lage liegengelassen. Nach dem Trocknen werden
die Rahmen wieder in den Raum zurückgebracht und aufs neue behandelt, worauf man
sie wieder zum Trocknen ins Freie bringt. Dies wird so lange als erforderlich fortgesetzt
und das Leder alsdann vom Rahmen abgenommen. Bisher war es dabei üblich, die Rahmen
von einer Stelle zur anderen zu traben. Die Rahmen sind aber wegen ihrer Größe sehr
unhandUch; außerdem nehmen sie beim Niederlegen im Freien viel Platz ein, weshalb
sie oft über nicht unbeträchtliche Strecken zu tragen sind.
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Die Erfindung betrifft ein fahrbares Gestell, auf dem solche und ähnliche
Rahmen in nahezu senkrechter Stellung befördert werden können, so daß man sie ohne
Schwierigkeit über schmale Wege und durch schmale Türen bringen kann. Die Rahmen
stehen dabei an beiden Seiten des Gestells, so daß sich die von ihnen auf beiden
Seiten ausgeübten Kippmomente ausgleichen. Die Stützen, gegen die die Rahmen auf
dem Gestell gelehnt werden, sind derartig nach der Seite hin abgesteift, daß sie
auch dann, wenn sich der Druck, den die Rahmen in ziemlicher Höhe über der Wagenplattform
ausüben, von beiden Seiten nicht ausgleicht, doch nicht zu stark beansprucht werden.
Weiterhin ist eine selbsttätig wirkende, einstellbare Vorrichtung von einfacher
und starker Bauart vorhanden, die das Umfallen der Rahmen auf dem Gestell verhindert.
Die weiteren Anordnungen sind aus der folgenden -Beschreibung und den Zeichnungen
ersichtlich. In letzteren ist: Fig. r eine schaubildliche Ansicht einer Ausführungsform
des Gestells mit einem aufgesetzten Rahmen, Fig. 2 ein Grundriß, Fg. 3 eine Seitenansicht
derselben, Fig. d. der Grundriß einer anderen Ausführungsform,
Fig.
5 eine Vorderansicht der Vorrichtung nach Fig. 4, Fig. 6 eine Seitenansicht .derselben.
-Fig. 7 und 8 sind Einzelheiten.
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Die in Fig. i dargestellte Ausführungsform .des Erfindungsgegenstandes
besteht aus einer wagerechten Plattform i und einer senkrechten Stütze 2. Die Plattform
i besteht aus einem hölzernen, aus Längsleisten 3 und Querleisten 4 gebildeten Rahmen
mit Zwischenleisten 6, die durch Streben. 7 und 8 gegen -die Querleisten 4 versteift
sind. Die senkrechte Stütze- wird von zwei eisernen Rohren 2 gebildet, die oben
durch eine Stange i i verbunden und unten in Muffenl9eingeschraubt sind. Letztere
sind mit Flanschen versehen, die auf den Zwischenleisten 6 mittels Schraubenbolzen
befestigt sind.. Die Plattform besitzt Laufrollen 12 und zur Fortbewegung auf beiden
Seiten Handgriffe 13. In der Ausführungsform nach Fig.i, 2 und 3 sind letztere in
entsprechender Höhe über der Plattform i durch wagerechte Stangen 14 mit den Stützen
:2 verbunden. Von den Stangen 14 führen senkrechte Stützen 16 zu den Querleisten
4.
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Die Beförderung der Rahmen geschieht in der Weise"daß diese, wie in
Fig. i gezeichnet, auf die Plattform gestellt und gegen die Stütze :2 angelehnt
werden. Die Stütze befindet sich in der Mittelachse des Gestells, so daß zu beiden
Seiten Rahmen aufgestellt werden können. Dies erleichtert nicht nur die Handhabung,
da man das Gestell von beiden Seiten bedienen kann, sondern bewirkt auch, daß sich
der am oberen Ende der Stütze 2 von den Rahmen ausgeübte Druck ungefähr aufhebt,
wenn man die gleiche Anzahl Rahmen auf jeder Seite :des Gestells aufstellt. Das
Gestell kann etwa zwölf Rahmen auf jeder Seite aufnehmen, doch kann man es natürlich
auch für eine beliebige andere Anzahl einrichten.
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Die beschriebene Ausführungsform reicht für sehr leichte Rahmen aus;
für schwerere Rahmen -dient die Ausführungsform nach Fig. .4, 5-und 6. Diese besitzt
eine der Plattform i entsprechende wagerechte Plattform 21 und eine der Stütze 2
entsprechende Stütze 22; jedoch ist letztere nicht aus einzelnen senkrechten Rohren
gebildet, sondern hat die Form eines umgekehrten V mit zwei Schenkeln 23
und 24, die an der Spitze zusammenhängen und am Grunde etwas auseinanderstehen.
Sie bestehen gewöhnlich aus Winkeleisen, die an den Seiten des Rahmens mit Bolzen
26 o. dgl. befestigt sind. An der Spitze sind die beiden Seiten durch eine Schiene.27
verbunden, die aus zwei aneirnanderliegenden Winkeleisen -mit auseinandergerichteten
unteren Flanschen, die oben auf den Stützen 22 aufliegen, besteht. Als Verbindungsstücke
sind in dem äußeren Winkel zwischen den Stützen 22 und der Verbindungsschiene 27
Winkeleisen 28 mit Bolzen oder in anderer Weise befestigt. Ähnliche Winkeleisen
29 sind zur Versteifung über die Länge der Stützen verteilt. In der Längsachse des
Gestells befinden sich noch Diagonalverstrebungen 31 aus Winkeleisen, die in der
Mitte durch einen Bolzen 32 miteinander verbunden und oben an der Schiene 27 und
unten an der Plattform 2i durch Winkeleisen 33 bzw. 34 befestigt sind.
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Die Plattform :2i ist im Grundrißebenso wie :die Plattform i angeordnet,
jedoch besteht sie aus Winkeleisen und ist daher von sehr starker Bauart. Ihre .
Längsschienen ,verden von Winlzeleisen 36 und ihre Querseiten von Winkeleisen 37
mit nach einwärts und abwärts gerichteten Schenkeln gebildet. Mit letzteren gleichgerichtete
Winkeleisen 38 mit nach innen und oben gerichteten Schenkeln und Winkeleisen 39
mit nach außen und oben gerichteten Schenkeln sind in der in der Zeichnung dargestellten
Weise durch kurze Stücke von Winkeleisen miteinander verbunden, so daß sie Konsolen
bilden, die den mittleren Teil der Plattform 2i et-,vas über den Borden erheben.
Hierdurch ist es möglich, einen elektrisch getriebenen Transportwagen mit Hebevorrichtung
oder eine ähnliche Vorrichtung unter letzteren zu schieben und damit das ganze Gestell
anzuheben und weiterzubeförid@ern.
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Die Winkeleisen 23 und 24 der Stütze sind mit ihren Schenkeln nach
innen bzw. in der Längsrichtung des Gestells gerichtet. An letzteres Schenkeln sind
in etwa i in Höhe über dem Boden Winkeleisen 41 und 42, deren Schenkel nach unten
bzw. nach außen gerichtet sind, so befestigt, daß ihre nach unten gekehrten Schenkel
an den in der Längsrichtung des Gestells gerichteten Schenkeln der Stützen anliegen.
Die Enden der Längsschienen 41 und 42 ragen etwas über die Stützen 22 heraus (Fig.
4 und 5) und sind durch Streben 43 gegen die Plattform 2i abgesteift. Löcher in
den Streben 43 dienen zum Durchstecken von Handgriffen 44.
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Die auf das Gestell gesetzten und gegen die Stützen aoelehnten Rahmen
stehen gewöhnlich mit ihren Unterkanten nahe beieinander, damit sie nicht zuviel
Raum in !der Breite beanspruchen, und können. infolgedessen leicht umkippen, wenn
das Gestell über unebenen Boden gefahren wird. Es ist daher eine Vorrichtung zum
Verhindern des Umfallens angebracht. Diese hat gewöhnlich .die in Fig. 4 bis 8 dargestellte
Form. Ein U-Eisen 51 1 (Fig.4) ist in der Querrichtung an den Längsschienen 4a und
42 befestigt. Durch
Umbiegen von Teilen 53 seines die Flanschen
56 verbindenden Steges 5.4 sind an ihm öffnungen 52 gebildet (Fig. 7 und 8), die
groß genug sind, um die Längsschienen ;41 und 42, hindurchzulassen und ein Verschieben
des U-Eisens auf diesen zu ermöglichen.
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Da nämlich die auf dem Gestell zu befördernden Rahmen verschiedene
Größen haben, ist es zweckmäßig, die Halter 51 so einzurichten, daß sie auf den
Schienen 41 und 42 verschiebbar und in bestimmten Stellungen feststellbar sind.
Zum Feststellen -dienen gewöhnlich Stifte 57,. die in den umgebogenen Lappen 53
der U-Eisen 51 verschiebbar sind und in eine Anzahl von Bohrungen, die über -die
senkrechten Schenkel der Winkeleisen 41 und 42 verteilt sind, eingeführt werden
können. In dem U-Eisen 51 befindet sich eine Querwand 58, auf diese stützt sich
eine Feder 59, die geben ein am Stift 57 sitzendes Querstück 61 anliegt und den
Stift in das betreffende Loch hineindrückt. Die Querstücke sind durch Handgriffe
62 verlängert, mittels derer die Stifte gegen den Federdruck zurückgezogen werden,
wenn die Halter 51 auf den Schienen .41 und 42 verstellt werden sollen.
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An beiden Enden der Halter 51 befinden sich Haken 63, die um .senkrechte
Zapfen 6.1 schwingbar sind und durch Federn 66 nach innen gedrückt -werden. Die
Enden der Haken springen über den Steg der U-Eisen vor und besitzen eine abgeschrägte
Rückseite 67. Wenn,die Rahmen beim Aufstellen gegen letztere stoßen, drücken sie
die Haken aus dem Wege. Die Federn 66 sind nur schwach, da sie nur den Zweck haben,
die Haken wieder vorzuschieben. Auf diese Weise stellen sich die Rahmen selbsttätig
auf dem Gestell fest. Die Innenflächen 68 der Haken. stehen senkrecht zur Bewegungsrichtung.
der Rahmen und hindern letztere daher am Umfallen. Beim Abnehmen der Rahmen -werden
die Haken zurückgezogen und durch eine beliebige Vorrichtung festgestellt.
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Die Ausführungsform nach Fig. d. bis 8 unterscheidet sich insofern
von der Ausführungsform nach Fig. i bis 3, als die Stützen 22 nicht so hoch sind
als die Stützen 2 und die Stützen 22 am oberen Ende um einen der Breite der Schiene
27 entsprechenden Betrag voneinander entfernt sind. Bei der ersten Ausführungsform
sind die Stützen etwa 3 m hoch und ragen etwas über die Rahmen hinaus, während:
bei der zweiten Äusführungsform die Stützen nur etwa 21-%2 m hoch sind und die Rahmen
daher etwas darüber hinausstehen und sich gegen -die Schiene 27 anlegen. Infolge
ihrer geringeren Höhe ist die zweite Ausführungsform weniger oberlastig. Da bei
dieser die Stütze eine umgekehrt V-förmige Gestalt hat, erhalten die Rahmen beim
Aufstellen von selbst eine gewisse Neigung gegeneinander.
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Die zweite Ausführungsform soll hauptsächlich in der Weise verwendet
werden, daß man sie beim Aufstellen der Rahmen innerhalb der geschlossenen Räume
sowie auf dem kurzen Wege durch die Tür auf ihren eigenen Rädern fortbewegt und
sie danach auf einen elektrisch angetriebenen Transportwagen setzt, auf dem sie
über größere Strecken fortbewegt werden können. Dies kommt namentlich dann in Betracht,
wenn die Trockenstellen im Freien weit vom Behandlungsraum entfernt sind.