DE3220559A1 - Formkoerper vom siliciumnitrid-typ und verfahren zu ihrer herstellung - Google Patents
Formkoerper vom siliciumnitrid-typ und verfahren zu ihrer herstellungInfo
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Description
Formkörper vom Siliciumnitrid-Typ und Verfahren
zu ihrer Herstellung
Die Erfindung betrifft neue Verbindungen vom Siliciumnitrid-Typ in Form von Formkörpern sowie ein Verfahren zu ihrer
Herstellung.
Siliciumnitrid weist eine ausgezeichnete Wärmebeständigkeit und Oxidationsbeständigkeit auf und bietet aufgrund seiner
einzigartigen Eigenschaften den Vorteil, daß es aufweist eine niedrige Wärmedehnung, eine hohe Wärmeschlagfestigkeit
und eine hohe Erosionsbeständigkeit gegen geschmolzene Metalle. Da Siliciumnitrid solche ausgezeichneten und neuartigen
Eigenschaften aufweist, wurde es bisher als elektrisches Hochtemperatur-Isoliermaterial, als Material für elektronische
Teile, als feuerfestes (schwerschmelzbares) Material
für die Verwendung in der Metallindustrie, als Material für Hochtemperaturteile von Baukörpern (Strukturen),
als Bindemittel zum Sintern, als Beschichtungsmaterial, als abriebsbeständiges Material, als Material für die Ver-
TEUEFON (089)233862
Wendung bei der Herstellung von Legierungen und dgl. verwendet.
Konventionelles Siliciumnitrid wurde bisher hergestellt durch Erhitzen von pulverförmigem Silicium auf 1200 bis 1300
C in Gegenwart von Stickstoff oder Ammoniak oder durch Erhitzen
eines Silicium enthaltenden anorganischen oder organischen Monomeren in Gegenwart von Stickstoff oder Ammoniak.
IQ Auf diese Weise wurde das konventionelle Siliciumnitrid
bisher in der Regel in Form eines Pulvers erhalten.
Bei der Umsetzung zwischen Silicium und Stickstoff entsteht Wärme. Wenn nun pulverförmiges Silicium mit Stick-*
5 stoff umgesetzt wird, entsteht auf der Oberfläche des pulverförmigen Siliciums ein Siliciumnitridfilm, wodurch
die Erzielung einer Nitrierungsreaktion im Innern des Siliciumpulvers erschwert wird, was zur Folge hat, daß es
schwierig ist, ein Nitrid mit einer hohen Reinheit zu er-
20 halten.
Wenn ein solches Siliciumnitridpulver für die vorstehend
angegebenen verschiedenen Verwendungszwecke zu einem Formkörper mit einer vorgegebenen Gestalt geformt wird, haben
die dabei erhaltenen Formkörper den Nachteil, daß ihre Festigkeit gering ist. Insbesondere ist ein Bindemittel,
wie z.B. Magnesiumoxid, erforderlich, um konventionelles Siliciumnitrid durch Formen in die gewünschte Gestalt zu
bringen, da das konventionelle Nitrid in der Regel in Pulverform erhalten wird,und dementsprechend haben die dabei erhaltenen
Formkörper den Nachteil, daß ihre verschiedenen Eigenschaften schlechter werden, wie z.B. die Wärmebeständigkeit
und die mechanische Festigkeit.
Bei der Herstellung von konventionellen Siliciumnitrid-Formkörpern
aus Siliciumnitridpulver oder Siliciumpulver
muß ferner dem Temperatureteigerungsarbeitsgang und dgl.
sehr viel Aufmerksamkeit geschenkt werden. Es ist somit
extrem schwierig/ Formkörper mit einer ausgezeichneten
Wärmebeständigkeit und ausgezeichnetenmechanischen Eigenschaften herzustellen.
5
5
Nach umfangreichen Untersuchungen mit dem Ziel, Verbindungen vom Siliciumnitrid-Typ zu finden/ die im geformten
Zustand frei von den vorgenannten Nachteilen sind, wurde nun erfindungsgemäß ein Verfahren gefunden, bei dem eine
Harzverbindung, die eine Silazangruppe und eine Vinyl-
oder Glyceridgruppe enthält, als Zwischenprodukt für Siliciumnitrid
synthetisiert wird, die synthetisierte Verbindung dann behandelt wird, beispielsweise geformt oder
schmelzgespönnen wird, zur Herstellung des gewünschten
Formkörpers daraus, und der dabei erhaltene Formkörper
schließlich in einer Ammoniak- oder Stickstoffatmosphäre erhitzt wird unter Bildung von Siliciumnitrid in der gewünschten
Gestalt, und bei dem die eine Silazangruppe enthaltende Harzverbindung in ein Basismaterial, wie z.B.
Kohlefasern, ein Kohlenstoffmaterial, ein mit Kohlefasern
verstärktes Kohlenstoffmaterial, Siliciumcarbid, SiIi-.
ciumnitrid, ein Metalloxid, wie Aluminiumoxid, ein Keramikmaterial
oder ein faserverstärktes Keramikmaterial eingearbeitet oder dieses Basismaterial damit imprägniert wird,
und dann in einerAmmoniak- oder Stickstoffatmosphäre erhitzt
wird unter Bildung von Siliciumnitrid in dem Basismaterial, was dazu führt, daß letzteres verbessert wird in
Bezug auf seine Wärmebeständigkeit und seine Oxidationsbeständigkeit. Darauf beruht die vorliegende Erfindung.
Das Wesen der in der vorliegenden Anmeldung beschriebenen Erfindung beruht darauf, daß eine Verbindung, die eine
Silazangruppe enthält, die mit einer polymerisierbaren
. Gruppe copolymerisiert ist, eine Verbindung, die eine
85
Polysaccharid- und Silazangruppe enhält, eine Mischung
dieser Verbindungen oder ein damit imprägniertes Basismaterial erhitzt wird, um sie durch Formen in die vorgegebene
Gestalt zu bringen, und dann in einer Stickstoff- oder
-Jr-
■ (,
Ammoniakatmosphäre erhitzt wird zur Herstellung einer Verbindung
vom Siliciumnitrid-Typ in Form des vorgegebenen
Formkörpers. 5
Durch Erhitzen eines solchen eine Silazangruppe enthaltenden Polykondensats bis zum Schmelzen und anschließendes
Extrudieren des auf diese Weise geschmolzenen Polykondensats durch Düsen kann auch eine Verbindung vom Siliciumnitrid-Typ
in der Faserform erhalten werden.
Eine Verbindung,die eine Silazangruppe enthält, die mit
einer polymerisierbaren Gruppe copolymerisiert ist, kann
durch Erhitzen in einer Stickstoff- oder Ammoniakatmosphä-15
re in Siliciumnitrid umgewandelt werden. Ein solches
Siliciumnitrid kann insbesondere erhalten werden durch Umsetzung eines Organohalogensilans, das eine polymerisierbare
Gruppe, wie z.B. eine Vinylgruppe, enthält, in einem organischen Lösungsmittel mit einem mit der polymerisierbaren
Gruppe copolymerisierbaren Monomeren oder mit einem Monomeren,
das eine Vielzahl von polymerisierbaren Gruppen enthält,
in Gegenwart von Ammoniakgas oder einer Ammoniak bildenden Verbindung.
Zu geeigneten polymerisierbaren Monomeren gehören Styrol, Divinylbenzol, Vinylchlorid, Vinyliden-chlorid, Acrylnitril,
Vinylacetat, Acrylsäure, Methylacrylat, Äthylacrylat, andere
Acrylsäureester, Methylmethacrylat, Ä'thylmethacrylat
und 2-Äthylhexylmethacrylat.
Als organisches Lösungsmittel können erfindungsgemäß verwendet
werden Methylalkohol, Äthylalkohol, Propylalkohol, andere aliphatische Alkohole, Polyhydroxyalkohole, Xylol,
η-Hexan und andere organische Lösungsmittel.
Die obengenannte, eine Silazangruppe enthaltende Verbindung wird erhalten, indem man in einem Lösungsmittel ein
Organohalogensilan, das eine polymerisierbare Gruppe
enthält, ein mit der polymerisierbaren Gruppe copolymer!-
sierbares Monomeres oder ein Monomeres, das eine Vielzahl
von polymerisierbaren Gruppen enthält, und Ammoniakgas
5
oder eine Ammoniak bildende Verbindung miteinander umsetzt.
Die Reaktionstemperatur variiert in Abhängigkeit von der Art der Ausgangsmaterialien und sie kann innerhalb des Bereiches
von Raumtemperatur bis 90 C, vorzugsweise von
30 bis 30°C, liegen. 10
Das Organohalogensilan, das mit einem Monomeren umgesetzt
werden soll, das mindestens eine polymerisierbare Gruppe
enthält, wird dargestellt durch die allgemeine Formel
15 R(4-n)"Si-Xn
worin bedeuten:
X ein Halogenatom, η eine ganze Zahl von 4 bis 1 und
R ein Wasserstoffatom, eine Alkylgruppe, eine Alkylengruppe,
eine Allylgruppe, eine Vinylgruppe oder eine Arylgruppe.
Die Verbindung, die eine Silazangruppe enthält, die mit
einem polyhydroxyalkohol umgesetzt worden ist, wird erhalten durch gemeinsame Umsetzung des Organohalogensilans,
des Polyhydroxyalkohols und Ammoniakgas oder einer Ammoniak bildenden Verbindung. Zu geeigneten Polyhydroxy-,
alkoholen gehören Glycerin und Glykole.
3^ Formkörper, die aus der Silazan enthaltenden Verbindung
oder einem damit imprägnierten Material bestehen, werden in einerAmmoniak- oder Stickstoffatmosphäre auf 1000 bis
1800°C, vorzugsweise 1500 bis 1600°C, erhitzt, um sie in
solche umzuwandeln, die aus Siliciumntirid bestehen. Wenn
in diesem Falle die Formkörper aus der eine Silangruppe
enthaltenden Verbindung, d.h. aus einem Polykondensat,
abrupt auf eine hohe Temperatur erhitzt wurden,würden sie einen Wärmeschock erleiden und es würde abrupt eine Zer-
Setzungsreaktion einsetzen mit der Gefahr der. Beschädigung ihrer ursprünglichen Gestalt. Sie werden daher
ρ- vorzugsweise mit einer Temperatursteigerungsgeschwindigkeit
von 5 bis 1O°C/Std. erhitzt, bis ihre Temperatur 600 bis 70O0C erreicht hat, und danach können sie mit
einer höheren Temperatursteigerungsgeschwindigkeit erhitzt werden.
Die eine Silazangruppe enthaltende Verbindung kann auf eine Temperatur erhitzt werden, die höher ist als ihr
Schmelzpunkt, um sie zu verflüssigen oder in einen halbgeschmolzenen Zustand zu überführen, und sie kann dann zu
Fasern, Filmen, Folien, Platten und anderen gewünschten Formkörpern geformt werden durch Anwendung eines üblichen
Formgebungsverfahrens. Diese Verbindung kann mit Kohlefasern,
Graphitpulver, Metalloxidpulver, wie z.B. Aluminiümoxidpulver, oder Keramikpulver, wie z.B. Siliciumnitrid-
2Q pulver oder Siliciumcarbidpulver, gemischt und dann geformt
werden zur Herstellung eines Formkörpers aus einer Verbindung vom Siliciumnitrid-Typ. Außerdem können Kohlefasern,
mit Kohlefasern verstärktes Kohlenstoffverbundmaterial,
Keramikmaterial oder ein mit Keramikfasern verstärktes Material mit der Silazan enthaltenden Verbindung
imprägniert und dann zu einem Formkörper aus einer Verbin-*
dung vom Siliciumnitrid-Typ geformt werden. Diese Formkörper aus der Verbindung vom Siliciumnitrid-Typ werden ohne
Verwendung eines Bindemittels erhalten im Gegensatz zu
3Q konventionellen Siliciumnitrid-Formkörpern und sie weisen
daher eine ausgezeichnete Reinheit, mechanische Festigkeit, Wärmebeständigkeit und Oxidationsbeständigkeit auf.
Das faserförmige Siliciumnitrid kann verwendet werden zum
gg Verstärken von Kunststoffen und Kautschuken, wie z.B.
Polyestern, Epoxyharzen, Phenolpolyimiden und Kautschuken,
es kann auch verwendet werden zum Verstärken einer Metallmatrix / wie z.B. einer Aluminium-, Kupfer-, Titan-
oder Magnesiummatrix und es kann außerdem verwendet werden zum Verstärken von Kohlenstoff (Kohle)/ Glas, SiIi-.
ciumnitrid oder verschiedenen anderen Materialien. 5
Die Erfindung wird durch die folgenden Beispiele näher
erläutert, ohne jedoch darauf beschränkt zu sein.
Beispiel 1 10
100 g Vinylmethyldichlorsilan als Organochlorsilan, 100 g
Glycerin und 5 g Methylacrylat-Monomeres, das 0,05 g Benzoylperoxid als Polymerisationsinitiator enthielt,
wurden miteinander gemischt. In die dabei erhaltene Mischung wurde in kleinen Portionen bei 30°C Ammoniumcarbamat
als Ammoniak-bildende Verbindung eingearbeitet, um das Organochlorsilan mit dem Methylacrylat-Monomeren :.
zu copolymerisieren, wobei man ein Copolymeres erhielt, das dann mit Ammoniak umgesetzt wurde unter Bildung eines
Polymeren, das eine Silazangruppe enthielt. Die Reaktion wurde bei 30 bis 50°C 1 Stunde lang und dann 3 Stunden
lang bei 60 bis 70°C durchgeführt. Das Reaktionsprodukt enthielt zwei Schichten, von denen die obere Schicht
aus einem weiß gefärbten flüssigen Material, das als Nebenprodukt Ammoniumchlorid enthielt, bestand und die untere
Schicht aus einem weiß gefärbten harzartigen Feststoff bestand.
Das Reaktionsprodukt wurde auf 80°C erhitzt, um das als Nebenprodukt darin enthaltene Ammoniumchlorid in Glycerin
zu lösen, um dadurch den weiß gefärbten harzartigen Feststoff von dem Ammoniumchlorid zu trennen. Der dabei erhaltene
harzartige Feststoff wurde erhitzt und durch Düsen
extrudiert, wobei man daraus bestehende Fasern erhielt. 35
Die erhaltenen Fasern wurden in einem Ammoniakgas oder, -strom..in
einem rohrförmigen Elektroofen mit einer Geschwindigkeit von 5°C/Std. auf 1000°C erhitzt und dann wurden sie 10
»to W <■>
« w # te « VW * W ·* W W *
ΊΟ
Minuten lang in einem weiteren Elektroofen bei 1500 C
einer weiteren Wärmebehandlung unterzogen, wobei man gelb-
grünlichschwarz gefärbte Fasern erhielt. 5
Die erhaltenen Pasern wurden einer RÖntgenbeugung unterworfen,
wodurch bestätigt wurde, daß sie hauptsächlich aus cA.-Siliciumnitrid bestanden. Außerdem hatten sie eine
2 Zugfestigkeit von 150 kg/mm .
Das Verfahren des Beispiels 1 wurde wiederholt, wobei
diesmal 115 g Vinylmethyldichlorsilan anstelle von 10Og
15
verwendet wurden, wobei man faserförmiges Siliciumnitrid
erhielt. Das faserförmige Siliciumnitrid wurde einer
Röntgenbeugung unterworfen, wodurch bestätigt wurde, daß es hauptsächlich aus (^-Siliciumnitrid bestand.
100 g Vinylmethyldichlorsilan als eine polymerisierbar
Gruppe enthaltendes Organohalogensilan, 200 g Glycerin
und 15g Divinylbenzol, das 1 Gew.-% Benzoylperoxld ent-25
hielt, wurden miteinander gemischt zur Herstellung einer
Mischung, in die bei 30°C 10 g Ammoniumcarbamat in kleinen
Portionen eingearbeitet wurden. Die erhaltene Mischung wurde 4 Stunden lang auf 65°C erhitzt zur Vervollständi- :
or, gung der Reaktion. In diesem Falle wurde mit fortschreitender
Reaktion das Ammoniumcarbaraat pyrölysiert unter Entwicklung von Ammoniak, was zur Folge hatte, daß sich
ein weiß gefärbtes harzartiges Material bildet.
o_ Das gebildete weiß gefärbte harzartige Material wurde
do
von dem Glycerin als Lösungsmittel und dem Ammoniumchlorid als Nebenprodukt getrennt. Das auf diese Weise abgetrennte
harzartige Material wurde auf 90°C erhitzt, wobei man eine viskose Flüssigkeit erhielt, die dann zu
-9f-
einem Film geformt wurde. Der geformte Film wurde in ein
Porzellanschiffchen gelegt, in einen zylindrischen Elektroofen· eingeführt und danach in einerAmmoniakatmosphäre mit
einer Geschwindigkeit von 5O°C/Std. auf 1OOO°C erhitzt und
außerdem in einer Stickstoffgasatmosphäre auf 15OO°C erhitzt,
wobei man einen gelb-grünlichschwarz gefärbten Film erhielt.
Der erhaltene Film wurde einer Röntgenanalyse unterworfen,
die bestätigte, daß er hauptsächlich aus Siliciumnitrid vom oC-Typ bestand, wobei der Rest eine winzige Menge Siliciumcarbid
vom ß-Typ war.
o
Außerdem wurde der Film mit einer Geschwindigkeit von 10 C/
Std. auf 13OO°C erhitzt und 2 Stunden lang bei dieser Temperatur
gehalten in einem Luftstrom unter Verwendung eines Differentialkalorimeters (hergestellt von der Firma Rigaku
Electric Co., Ltd.), was zur Folge hatte, daß die Gewichts-
20 2
Zunahme des Films 2,1 mg/cm betrug.
■ Beispiel 4
100 g Vinylmethyldichlorsilan wurden mit 20 g Methylacrylat,
das 1 % Benzoylperoxid enthielt, gemischt zur Herstellung
einer Mischung, die mit 15 g Ammoniumcarbaraat in Xylol umgesetzt wurde. Die Reaktion wurde 4 Stunden lang bei 65 C
durchgeführt, danach wurde das Xylol aus der Reaktionsmischung entfernt, wobei man ein weiß gefärbtes kautschukar-30
tiges elastisches Harz erhielt. Das erhaltene Harz wurde mit zerhackten Siliciumcarbidfasern einer Länge von 3 mm
in einer Menge von 35 Gew.-% des Harzes gemischt und dann zu einem folienartigen bzw. plattenartigen Körper einer
Größe von 30 mm χ 50 mm χ 5 mm geformt. Der so erhaltene
35
Formkörper wurde in einem Ammoniakgas mit einer Geschwindigkeit von 3°C/Std. auf 10000C erhitzt (gebrannt) und
in einem N2~Gas einer weiteren Wärmebehandlung bei 1500°c
unterzogen. Das erhaltene Produkt hatte eine Biegefestigkeit von 460 kg/cm . Außerdem wurde das Produkt eine
Stunde lang in einem Luftstrom bei 7OO°C wärmebehandelt,
wobei die Änderung des Gewichtes des Produktes vernachläs sigbar gering war.
100 g Siliciumtetrachlorid wurden mit 100 g Glycerin gemischt zur Herstellung einer Mischung/ in die 20 g Ammoniumcarbamat
eingearbeitet wurden. Das Ganze wurde zuerst bei Raumtemperatur gerührt, wobei die Polykondensation
fortschritt, allmählich wurde die Temperatur auf 65°C erhöht und 3 Stunden lang bei dieser Temperatur gehalten.
Die erhaltene Reaktionsmischung wurde von dem Glycerin und dem als Nebenprodukt erhaltenen NH^Cl befreit, wobei
man ein weiß gefärbtes viskoses Harz erhielt.
Ein getrennt hergestelltes kreisförmiges Verbundmaterial mit einer mit Kohlefasern verstärkten Kohlenstoff- bzw.
Kohlematrix einer Größe von 10 mm (Dicke) χ 100 nun (Durchmesser)
wurde unter vermindertem Druck mit dem viskosen Harz imprägniert, in einer Ammoniak-Atmosphäre bei 1OOO°C
wärmebehandelt und dann in einer ^-Atmosphäre bei 1500°C weiter wärmebehandelt. Die Imprägnierung und die Wärmebehandlung
bei 1500°C wurden 3 mal wiederholt. Das auf diese Weise behandelte Verbundmaterial hatte eine Biege-
o
festigkeit von 650 kg/cm , was einer Zunahme der Festig-
festigkeit von 650 kg/cm , was einer Zunahme der Festig-
30 keit um etwa 20 % entsprach. Beispiel 6
50 g Methyltrichlorsilan (CH3SiCl3 ) wurden in 100 g
Glycerin eingearbeitet, wobei man eine Mischung erhielt, in die 7,5 g Ammoniumcarbamat in kleinen Portionen eingearbeitet
wurde und die dann 4 Stunden lang bei 30°C umgesetzt wurde. Die Reaktion lief unter gleichzeitigem
starkem Schäumen ab, wobei man ein weiß gefärbtes harzartiges Material erhielt. Die gebildete Reaktionsmischung
g wurde von dem überschüssigen Glycerin befreit, wobei man ein weiß gefärbtes viskoses Harz erhielt, das geeignet
war zum Imprägnieren von Kohlenstoff- bzw. Kohlematerial oder Keramikmaterial.
jQ Dag vorstehend beschriebene Verfahren wurde wiederholt,
wobei diesmal 15Og Xylol anstelle des Glycerins verwendet
wurden, wobei ein Silazan gebildet wurde, was durch Infrarotanalyse bestätigt wurde, es wurde aber ein weiß
gefärbtes festes Sediment gebildet, das nicht harzar-.
tig war. Es war daher erforderlich, Glycerin zu verwenden für die Umwandlung in ein Harz in dem Falle, in dem solche
funktionellen Gruppen vorhanden waren.
100 g Dimethyldichlorsilan((CH3) ^.SiCl2) wurden mit 100 g
Glycerin gemischt zur Herstellung einer Mischung, in die bei 30°C 15 g Ammoniumcarbamat für die Reaktion eingearbeitet
wurden. Dann wurde die Reaktion 4,5 Stunden lang
artiges Harz erhielt.
bei 6O°C fortgesetzt, wobei man ein weiß gefärbtes gel-
In das dabei erhaltene Harz wurde gepulvertes Aluminiumoxid in einer Gewichtsmenge eingearbeitet, die dem 2,5-fachen
der Harzmenge entsprach, beide wurden gründlich miteinander gemischt, in eine 10 mm dicke, 50 mm breite
und 80 mm lange Metallform eingeführt und dann unter Wärme und unter Druck geformt. Der erhaltene Formkörper
wurde in einem Stickstoffgas bei 1300°C gebrannt, wobei
man einen starren rechteckigen Formkörper mit einer Biegefestigkeit
von 380 kg/cm2 erhielt.
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5 Die in der folgenden Tabelle angegebenen Verbindungen
wurden unter den ebenfalls in der folgenden Tabelle angegebenen Reaktionsbedingungen miteinander umgesetzt zur
Herstellung von eine Silazangruppe enthaltenden Verbindungen. Die dabei erhaltenen, eine Silazangruppe enthaltenden Verbindungen wurden geformt zu den in der folgenden Tabelle angegebenen jeweiligen Formkörpern und unter den ebenfalls in der folgenden Tabelle angegebenen Bedingungen wärmebehandelt, wobei man Formkörper vom Siliciumnitrid-Typ mit den in der folgenden Tabelle angegebenen
, [- Eigenschaften erhielt.
Herstellung von eine Silazangruppe enthaltenden Verbindungen. Die dabei erhaltenen, eine Silazangruppe enthaltenden Verbindungen wurden geformt zu den in der folgenden Tabelle angegebenen jeweiligen Formkörpern und unter den ebenfalls in der folgenden Tabelle angegebenen Bedingungen wärmebehandelt, wobei man Formkörper vom Siliciumnitrid-Typ mit den in der folgenden Tabelle angegebenen
, [- Eigenschaften erhielt.
ω
cn
cn
ω
ο
ο
to
cn
cn
Verbindungen, Reaktionsbedingungen
Gestalt der Formkörper
Bromtrimethylsilan, Divinylbenzol, Glycerin und Acrylnitril
wurden bei 60 C 4 Std. lang
miteinander umgesetzt, während
Ammoniakgas im Überschuß gegen die
Reaktionsmischung geblasen 'wurde
wurden bei 60 C 4 Std. lang
miteinander umgesetzt, während
Ammoniakgas im Überschuß gegen die
Reaktionsmischung geblasen 'wurde
Dibromdiphenylsilan und Glykol
wurden bei 8CPc 2 Std. lang
miteinander umgesetzt, während
Ammoniakgas im Überschuß gegen
die Reaktionsmischung geblasen wurde
wurden bei 8CPc 2 Std. lang
miteinander umgesetzt, während
Ammoniakgas im Überschuß gegen
die Reaktionsmischung geblasen wurde
Jodtrimethylsilan, Styrol, Glycerin und Vinylacetat wurden
in Gegenwart von Ammoniumcarbamat bei 80°C 4 Std. lang miteinander umgesetzt
in Gegenwart von Ammoniumcarbamat bei 80°C 4 Std. lang miteinander umgesetzt
Vinyltrichlorsilan und Divinylbenzol wurden bei 70°C 2 Std. lang
miteinander umgesetzt, während
Aimoniakgas im Überschuß gegen die
Reaktionsmischung geblasen wurde
miteinander umgesetzt, während
Aimoniakgas im Überschuß gegen die
Reaktionsmischung geblasen wurde
10 mm χ 20 mm χ 20 mm blockartig
Wärmebehandlungsbedin- gungen
Ammoniakat-
nDsphäre,
10000C Eigenschaften der Formkörper vom
Siliciumnitrid-Typ
Gewichtszunahme von 1,8 mg/cm nach 2-stündiger Wärmebehandlung
bei 1OCO0C in einer Luftatmosphäre
16C0°C
es wurden zerhackte Kohlefasern einer Länge von 1 mm in einer
Gewichtsmenge von 20 % eingearbeitet und dann wurden 1 mm dicke Filme daraus hergestellt
es wurde pulverförmi- N^-Atmosphärej
ges Siliciumnitrid in
einer Menge von 45 %
eingearbeitet und dann
wurden 50 ram χ 50 mm χ
100 mm große Blöcke
daraus geformt g-Atmosphäre, Gewichtszunahme von 1,2 mg/cm
nach 2-stündiger Behandlung bei 1COO0C in einer Luftatnosphäre
15000C
Fasern mit einem Durch-Anmoniakatnomesser
von 15jam sphäre,, (während des Spinnens
wurden einige % Polyäthylenoxid zugegeben) die Festigkeit war 1,7-anal so hoch
wie diejenige eines gesinterten Siliciumnitridkörpers, der aus konventionellem pulverförmigcm
Siliciumnitrid erhalten wurde
Zugfestigkeit 120 kg/mm
1800°C
cn cn to
ω
cn
cn
ω
ο
ο
tsO
cn cn
Divinyldichlorsilan und
Methylacrylat wurden 3 Std.
lang bei 8O0C in Gegenwart
von Äinmoniuircarbaitiat miteinander ungesetzt
Methylacrylat wurden 3 Std.
lang bei 8O0C in Gegenwart
von Äinmoniuircarbaitiat miteinander ungesetzt
Fasern mit einem Durchmesser von 15 pm
(während des Verspinnens wurden einige % Polyäthylenoxid
zugegeben) N^-Atmosphäre, Zugfestigkeit 100 kg/irm
150O0C
-yf-
Die Erfindung wurde zwar vorstehend unter Bezugnahme auf bevorzugte
Ausführungsfontien näher erläutert, es ist jedoch für den
Fachmann selbstverständlich, daß sie darauf keineswegs 5
beschränkt ist, -sondern daß diese in vielfacher Hinsicht
abgeändert und modifiziert werden können, ohne daß dadurch der Rahmen der vorliegenden Erfindung verlassen
wird.
Claims (8)
- PatentansprücheVerfahren zur Herstellung eines Formkörpers vom Silciumnitrid-Typ, gekennzeichnet durch die folgenden Stufen:Umsetzen (1) eines Vertreters, ausgewählt aus der Gruppe der Siliciumhalogenide und der eine polymerisierbare Gruppe -^enthaltenden Organohalogensilane. . der allgemeinen Formel%-n)~Si"Xnworin X ein Halogenatom, η eine ganze Zahl von 4 bis 1 und R ein Wasserstoffatom, eine Alkylgruppe, eine Alkylengruppe,eine Allylgruppe, eine Vinylgruppe oder eine Arylgruppe 15bedeuten,(2) eines Vertreters, ausgewählt aus der Gruppe der mit der polymerisierbaren Gruppe copolymerisierbaren Monomeren, der eine Vielzahl von polymerisierbaren Gruppen enthaltenden Monomeren und Glycerin oder Glykolen und (3) eines Vertreters, ausgewählt aus der Gruppe Ammoniakgas und der Ammoniak bildenden Verbindungen, miteinander zur Herstellung einer Verbindung mit einer Silazangruppe, die mit der polymerisierbaren Gruppe copolymerisiert ist,thermisches Verformen eines Vertreters, ausgewählt aus der 25Gruppe (^) der erhaltenen, die Silazangruppe enthaltenden Verbindungen, Lq) der Verbindungen, die eine Silazangruppe enthalten, zusammen mit einem Polyhydroxyalkohol, (C) der Mischungen der Verbindungen (a) und (b) und (D) der Mischun- _gen jeder der Verbindungen (A) bis (c) mit einem Basismaterial zur Herstellung eines Formkörpers mit einer vorgegebenen Gestalt undanschließendes Erhitzen des erhaltenen Formkörpers in einer Stickstoffgas-oder in einer Ammoniakatmosphäre zur Herstellung des Formkörpers vom Siliciumnitrid-Typ.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Basismaterial Kohlefasern, Graphitpulver, Aluminiumoxidpulver, Siliciumnitridpulver oder Siliciumcarbidpulver-V-verwendet wird.
- 3. Verfahren nach Anspruch 1 und/oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Wärmeverformung durchgeführt wird durch Erhitzen des Körpers, um ihn zum Schmelzen zu bringen, und anschließendes Extrudieren des geschmolzenen Körpers durch Düsen zur Herstellung von Fasern daraus als Formkörper.
- 4. Verfahren nach Anspruch 1 und/oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Wärmeverformung durchgeführt wird durch Erhitzen des Körpers, um ihn zum Schmelzen zu bringen, und anschließendes Imprägnieren des Basismaterials mit dem geschmolzenen Körper zur Herstellung eines imprägnierten Ba-sismaterials als Formkörper.
- 5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß als Basismaterial Kohlefasern, ein durch Kohlefasern verstärktes Kohlenstoff- bzw. Kohleverbundraaterial, einKeramikmaterial oder ein faserverstärktes Keramikmaterialverwendet wird.
- 6. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 5,dadurch gekennzeichnet, daß als Monomeres (2) eine Vinyl-verbindung, Styrol, Divinylbenzol, Vinylchlorid, Vinylidenchlorid, Acrylnitril, Vinylacetat, Acrylsäure, Methylacrylat, Äthylacrylat, Methylmethacrylat, Äthylmethacrylat oder 2-Äthylhexylmethacrylat verwendet wird.
- 7. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 .bis 6,dadurch gekennzeichnet, daß die eine Silazangruppe enthaltende Verbindur
gewandelt wird.tende Verbindung bei 1500 bis 1600°C in Siliciumnitrid um- - 8. Formkörper in Faserform, dadurch gekennzeichnet, daß er nach dem Verfahren nach Anspruch 3 hergestellt worden ist.
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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