DE3250109C2 - Verfahren zum Betrieb eines Kalanders für Papier- und andere Materialbahnen - Google Patents
Verfahren zum Betrieb eines Kalanders für Papier- und andere MaterialbahnenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Be
trieb eines Kalanders für Papier- und andere Material
bahnen nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Bei einem bekannten Papierkalander (US-PS 3 254 593),
der unmittelbar an eine Papiermaschine angeschlossen
ist, durchläuft die Papierbahn zwei Baueinheiten, die
je aus einer Basiswalze und zwei diametral gegenüber
liegenden Arbeitswalzen bestehen. Die Bahn wird daher
in vier Preßspalten behandelt, wobei die eine Bahnseite
in den ersten beiden Preßspalten und die andere Bahn
seite in den anderen beiden Preßspalten an der beheiz
ten Basiswalze anliegt. Die Arbeitswalzen sind in ver
schwenkbaren Lagern gehalten und können mittels pneuma
tischer Druckgeber aus ihrer Trennposition in ihrer
Arbeitsposition an der Basiswalze gedrückt werden. Die
Arbeitswalzen empfangen ihren Antrieb über einen Rie
mentrieb und eine verstellbare Kupplung von der Welle
der Basiswalze. Hiermit kann die Drehzahl der Arbeits
walzen geringfügig geändert und ihre Umfangsgeschwin
digkeit etwa mit derjenigen der Basiswalze synchroni
siert werden.
Die Basiswalze wird als hart bezeichnet, weil sie einen
Walzenmantel aus Hartguß, Stahl oder einem anderen me
tallischen Material mit einer harten Oberfläche hat.
Die Arbeitswalzen werden als elastisch bezeichnet, weil
sie mit einem elasto-viskosen Bezugsmaterial, z. B. Pa
pier, versehen sind. Die Lebensdauer einer solchen ela
stischen Walze ist aufgrund der allgemeinen Abnutzung
oder einer Beschädigung durch das Bahnmaterial wesent
lich kürzer als diejenige einer Basiswalze. Wenn bei
der bekannten Ausführung eine elastische Arbeitswalze
beschädigt oder abgenutzt ist, muß der Kalander still
gesetzt werden, damit man die betreffende Arbeitswalze
auswechseln kann. Hierbei muß ein Produktionsausfall
von 30 Minuten bis einigen Stunden und außerdem der
Aufwand eines erneuten Anfahrens der Anlage in Kauf
genommen werden.
Bei einem anderen bekannten Onmachine-Superkalander
für eine Papiermaschine (DE-OS 31 21 713) sind mehrere
Walzengruppen vorgesehen, die je eine mittlere Basis
walze und zwei mit ihr einen Preßspalt bildende Ar
beitswalzen aufweisen. Die obere Arbeitswalze ist ge
stellfest gelagert und die untere Arbeitswalze durch
eine für den Druck in beiden Spalten verantwortliche
Antriebsvorrichtung belastbar. Bei einer Beschädigung
einer Walze in einer Walzengruppe werden alle Spalte
des Kalanders geöffnet und dieser stillgesetzt. Anstel
le der genannten Walzengruppe wird eine Reservewalzen
gruppe verwendet, die in aller Regel eine neue Route
der Bahn erfordert. Wenn der Kalander wieder in Betrieb
genommen ist, kann die beschädigte Walze ausgetauscht
werden. Hierdurch läßt sich die Dauer der Produktions
unterbrechung minimieren.
Des weiteren ist ein Maschinen-Superkalander für Papier
bekannt (DE-OS 31 19 691), bei dem die Bahn nacheinan
der durch mehrere Walzengruppen hindurchgeführt wird,
die jeweils nur aus einer ortsfest gelagerten Basiswal
ze und einer durch eine Antriebsvorrichtung belastbaren
Arbeitswalze bestehen. Wenn eine Arbeitswalze beschä
digt ist, kann sie abgehoben und durch eine Reservewal
ze ersetzt werden. Während dieser Zeit ist aber die
Qualität des Bahnmaterials vermindert.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
der eingangs beschriebenen Art anzugeben, bei dem der
Austausch einer elastischen Arbeitswalze ohne Betriebs
unterbrechung und ohne wesentliche Änderung der Quali
tät des Bahnmaterials erfolgen kann.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale
des Anspruchs 1 gelöst.
Dadurch, daß eine der Arbeitswalzen während des Normal
betriebs in der Trennposition gehalten ist, kann sie
als Reservewalze sehr rasch die Funktion der bisher in
der Arbeitsposition befindlichen Arbeitswalze überneh
men. Weil die Reservewalze nicht an dieselbe Stelle wie
die auszuwechselnde Arbeitswalze gebracht zu werden
braucht, erfolgt die Funktionsübernahme sehr schnell,
so daß der Betrieb ohne Unterbrechung fortgesetzt wer
den kann. Da beide Arbeitswalzen etwa die gleiche Bahn
behandlung bewirken, führt der Walzenaustausch nicht zu
einer Änderung der Qualität des Bahnmaterials. Weil die
zweite Arbeitswalze mit der Umfangsgeschwindigkeit der
Basiswalze synchronisiert worden ist, muß weder ein
Bahnriß noch eine Beschädigung der Bahn befürchtet wer
den. Die als Reservewalze vorgesehene Arbeitswalze wird
in der Trennposition ganz langsam gedreht, so daß eine
durch Schwerkraft bedingte Verformung, z. B. ein Durch
hängen, dieser Arbeitswalze, verhindert wird und ihre
Oberfläche den Umwelteinflüssen, beispielsweise der
Temperatur der Basiswalze, gleichmäßig ausgesetzt wird.
Hierfür genügt eine sehr geringe Drehzahl, die kleiner
als 1% der betrieblichen Drehzahl ist und auch noch
kleiner als die beim Einführen des Bahnmaterials übli
chen Drehzahlen.
Mit der Maßnahme nach Anspruch 2 kann ein kontinuierli
cher Betrieb erfolgen, auch wenn mehrere Arbeitswalzen
nacheinander gewechselt werden müßten. Dies bedeutet im
einfachsten Fall gemäß Anspruch 3 daß zwei Arbeitswal
zen wechselweise als Reservewalzen genutzt werden. Es
besteht aber auch die Möglichkeit, eine als Reservewal
ze dienende zweite Arbeitswalze für mehrere in der Ar
beitsposition befindliche erste Arbeitswalzen vorzuse
hen und dann die zuerst beschädigte oder abgenutzte
Arbeitswalze durch die Reservewalze zu ersetzen.
Mit der Maßnahme nach Anspruch 4 ist sichergestellt,
daß bei einem Walzenaustausch beide Bahnseiten in glei
cher Weise weiterbehandelt werden.
Die Erfindung wird nachstehend anhand in der Zeichnung
dargestellter, bevorzugter Ausführungsbeispiele näher
erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung einer
ersten Ausführungsform der Erfindung,
Fig. 2 eine schematische Ansicht einer ersten
Ausführungsform einer Verstellvorrich
tung,
Fig. 3 eine schematische Ansicht einer zwei
ten Ausführungsform einer Verstellvor
richtung,
Fig. 4 eine schematische Walzenansicht,
Fig. 5 eine andere Ausführungsform der Erfin
dung,
Fig. 6 eine dritte Ausführungsform der Erfin
dung und
Fig. 7 eine vierte Ausführungsform der Erfin
dung.
Beim Kalander der Fig. 1 sind in einem Kalandergestell
1 zwei Baueinheiten 2 und 3 vorgesehen. Die Baueinheit
2 umfaßt eine harte Basiswalze 4, eine erste elastische
Arbeitswalze 5 und eine zweite elastische Arbeitswalze
6. Die Baueinheit 3 umfaßt eine harte Basiswalze 7,
eine erste elastische Arbeitswalze 8 und eine zweite
elastische Arbeitswalze 9. Die Basiswalze 4 ruht in
gestellfesten Lagern 10 und ist mit einem eigenen An
triebsmotor 11 (Fig. 4) versehen. Die Arbeitswalze 5
ist mittels einer durch einen Pfeil angedeuteten Ver
stellvorrichtung 12 wahlweise in die veranschaulichte
Arbeitsposition A oder in die strichpunktiert darge
stellte Trennposition B verstellbar. Sie weist einen
eigenen Antriebsmotor 13 auf und ist mit einer Durch
biegungsregelvorrichtung 14 versehen. Sie bildet mit
der Basiswalze 4 einen Spalt 15. Die zweite Arbeitswal
ze 6 ist ebenfalls mit einer durch einen Pfeil angedeu
teten Verstellvorrichtung 16 wahlweise in eine veran
schaulichte Trennposition B und in eine gestrichelt
dargestellte Arbeitsposition A verstellbar. Die zweite
Arbeitswalze 6 besitzt ebenfalls einen eigenen Antrieb
17 und weist eine Durchbiegungsregelvorrichtung 18 auf.
Sie bildet zusammen mit der Basiswalze einen Spalt 19.
Der Aufbau der Baueinheit 3 ist entsprechend. Hier gibt
es den Spalt 20 zwischen der ersten Arbeitswalze und
der Basiswalze 7 und den Spalt 21 zwischen der zweiten
Arbeitswalze und der Basiswalze 7.
Die Walzen sind vollausgezogen in ihrer derzeitigen
Betriebsstellung dargestellt. Die ersten Arbeitswalzen
5 und 8 sind daher an die zugehörigen Basiswalzen 4 und
7 angestellt, so daß die Spalte 15 und 20 Preßspalte
sind. Die zweiten Arbeitswalzen 6 und 9 dagegen haben
einen Abstand von den Basiswalzen 4 und 7, so daß die
Spalte 19 und 21 offen sind. Zum Transport einer Pa
pierbahn 22 durch den Kalander sind ortsfest gelagerte
Leitwalzen 23 bis 29 und verstellbare Führungswalzen 30
bis 33 vorgesehen, die beispielsweise als Knickwalze
oder Breitstreckwalze ausgebildet sind und von der Pa
pierbahn 22 um weniger als 90° umschlungen werden. Die
vorgeschalteten Führungswalzen 30 bis 33 haben in allen
Fällen die gleiche Zuordnung zum zugehörigen Spalt 15,
19, 20 bzw. 21. Auch die nachgeschalteten Leitwalzen 25
bis 28 haben die gleiche Zuordnung zum zugehörigen
Spalt. Infolgedessen ist in allen Spalten dafür ge
sorgt, daß der gleiche Einlaufwinkel α und der gleiche
Auslaufwinkel β vorhanden ist und daß die Bahn 22 auf
beiden Seiten jeder Basiswalze 4 und 7 die gleiche Auf
lagefläche hat. Den Leitwalzen 25 bis 28 ist je eine
antreibbare Einführwalze 34 bis 37 zugeordnet, die in
Richtung des Pfeiles gegen die zugehörige Leitwalze
gedrückt werden kann, so daß sich ein Zugwalzenpaar
ergibt, das für den Bahneinzug verwendet werden kann.
Fig. 2 zeigt eine Ausführungsform der Verstellvorrich
tung 16 der Arbeitswalze 6. An einer Führung 38 des
Kalandergestells 1 ist mittels eines Anschlags 39 ein
Walzenlager 40 fixiert, beispielsweise durch einen von
oben wirkenden Hydrozylinder (nicht veranschaulicht).
Zwei solcher Lager 40 halten einen drehfesten Träger
41. Auf ihm sind Lager 42 für einen Walzenmantel 43
mittels der Führungen 44 vertikal verschiebbar, wenn
die Druckgeber der Durchbiegungsregelvorrichtung 18
entsprechend betätigt werden. Einen entsprechenden Auf
bau zeigt beispielsweise DE-OS 30 04 915.
Eine andere Ausführungsform der Verstellvorrichtung 16
zeigt Fig. 3. Hier sind die beiden Walzenlager 45, in
denen die Welle 46 der Arbeitswalze 6 unmittelbar gela
gert ist, mit zwei Kleinhubzylindern 47 und 48 verse
hen, deren Kolben sich an gehäusefesten Stützflächen 49
bzw. 50 abstützen können. Solche Kleinhubzylinder sind
beispielsweise in der älteren Patentanmeldung P
30 43 901 beschrieben. Durch wahlweises Betätigen die
ser Kleinhubzylinder können die beiden Positionen A
oder B eingenommen werden. Für die jeweils unteren Ar
beitswalzen gelten entsprechende Anordnungen. Bei
spielsweise kann die erste Arbeitswalze 5 in durch
Kleinhubzylinder verstellbaren Lagern 51 gehalten sein.
Gemäß Fig. 4 dienen zwei Abstandssensoren 52 und 53
dazu, die Verstellvorrichtung 16, also die Hydrozylin
der 47 und 48, so zu betätigen, daß die Arbeitswalze 6
in genauer Parallelführung an die Basiswalze 4 heran
geführt werden kann.
Den drei Walzen 4, 5 und 6 sind kontaktlose Sensoren
54, 55 und 56 zugeordnet, welche Markierungen 57 auf
der jeweiligen Walze abtasten, wodurch in einem als
Regler ausgebildeten Rechner 58 zunächst die Umfangs
geschwindigkeit der Walzen ermittelt und in Abhängig
keit hiervon die Antriebsmotoren 13 und 17 geregelt
werden. Insbesondere wird der Antriebsmotor 13 so be
trieben, daß Arbeitswalze 5 und Basiswalze 4 genau
gleiche Umfangsgeschwindigkeit haben oder eine kleine,
genau definierte Differenz vorhanden ist. Der Motor 13
wird, solange sich die zweite Arbeitswalze 6 in der
Trennposition B befindet, mit ganz langsamer Drehzahl
angetrieben, wofür am Eingang 59 ein entsprechender
Sollwert vorgegeben wird, der mit dem Istwert der Um
fangsgeschwindigkeit dieser Walze verglichen wird. Wenn
jedoch die zweite Arbeitswalze 6 in Arbeitsposition A
gebracht werden soll, wird dieser Istwert der Umfangs
geschwindigkeit mit einem Sollwert verglichen, der der
Umfangsgeschwindigkeit der Basiswalze 4 entspricht und
dann die Drehzahl der Walze 6 bis etwa zum Synchronlauf
erhöht.
Wenn im Betrieb festgestellt wird, daß die erste Ar
beitswalze 5 beschädigt ist, wird zunächst die Drehzahl
der in Bereitschaft gehaltenen zweiten Arbeitswalze 6
mit Hilfe des Antriebs 17 bis auf Synchron-Umfangsgeschwindigkeit er
höht. Dann wird die Arbeitswalze 6 mittels der Ver
stellvorrichtung 16 an die Basiswalze 4 angestellt und
gleichzeitig die erste Arbeitswalze 5 von der Basiswal
ze 4 abgehoben. Die Arbeitswalze 6 übernimmt daher
praktisch zeitgleich die Funktion der Arbeitswalze 5,
so daß die Bearbeitung des Bahnmaterials in dieser Bau
einheit praktisch überhaupt keine Unterbrechung er
fährt. Die Arbeitswalze 5 kann dann ausgebaut, abtrans
portiert und durch eine neue Arbeitswalze ersetzt wer
den. Diese kann dann in die Trennposition B der Ar
beitswalze 5 gebracht und dort als Reservewalze in Be
reitschaft gehalten werden.
Dieser Walzenaustausch erfolgt sehr rasch, weil die
zweite Arbeitswalze 6 in der Trennposition fertig mon
tiert war, also an das zugehörige Druckgebungssystem,
an die Energieversorgungs- und Steuerungssysteme der
Durchbiegungsregelvorrichtung und an den Antrieb ange
schlossen war. Die Verfahrensbedingungen für die Bahn
behandlung werden nicht beeinträchtigt, da die Bahngeo
metrie in beiden Spalten 15 und 19 völlig gleich ist
und die Arbeitswalze 6 erst in die Arbeitsposition A
gebracht wird, wenn sie synchron mit der Basiswalze 4
umläuft.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 5 werden für entspre
chende Teile um 100 erhöhte Bezugszeichen gegenüber
Fig. 1 verwendet. Hier sind zwei Baueinheiten 102 und
103 vorgesehen. In der Baueinheit 102 sind einer Ba
siswalze 104 zwei erste Arbeitswalzen 105 und 105a so
wie zwei zweite Arbeitswalzen 106 und 106a zugeordnet.
Erste und zweite Arbeitswalzen liegen einander paarwei
se diametral gegenüber. In der Baueinheit 103 sind ei
ner Basiswalze 107 zwei erste Arbeitswalzen 108 und
108a sowie zwei zweite Arbeitswalzen 109 und 109a zu
geordnet. Sie haben dieselbe Lage wie in der Baueinheit
102. Auf diese Weise ergeben sich die Preßspalte 115,
115a, 120, 120a sowie die offenen Spalte 119, 119a, 121
und 121a. Die Bahn 122 wird mit Hilfe der Führungs- und
Leitwalzen, von denen lediglich die Walze 130 mit einem
Bezugszeichen versehen ist, abwechselnd durch je einen
Preßspalt und einen offenen Spalt geführt. In den Bau
einheiten liegen unterschiedliche Seiten der Bahn 122
an der Basiswalze 104 bzw. 107 an. Bei dieser Anordnung
wird auf kleinem Raum eine größere Zahl von Preßspalten
untergebracht.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 6 werden für entspre
chende Teile um 200 gegenüber Fig. 1 erhöhte Bezugszei
chen benutzt. Hier umfaßt die Baueinheit 202 zwei Ba
siswalzen 204 und 204a, denen je eine erste Arbeitswal
ze 205 bzw. 205a und eine gemeinsame zweite Arbeitswal
ze 206 zugeordnet ist. Die Baueinheit 203 weist zwei
Basiswalzen 207 und 207a mit je einer ersten Arbeits
walze 208 bzw. 208a und einer gemeinsamen zweiten
Arbeitswalze 209 auf. Auf diese Weise ergeben sich die
Preßspalte 215, 215a, 220 und 220a sowie die offenen
Spalte 219, 219a, 221 und 221a. Die Bahn 222 wird durch
Führungs- und Leitwalzen, von denen lediglich die Walze
224 mit einem Bezugszeichen versehen ist, durch den
Kalander hindurchgeführt.
Bei dieser Ausführungsform kann die gemeinsame Arbeits
walze 206 aus der Trennposition B nach links in die
gestrichelte Arbeitsposition A an die Basiswalze 204
angestellt werden und die Funktion der Arbeitswalze 205
übernehmen. Sie kann aber auch nach rechts in die ge
strichelte Arbeitsposition A′ an die Basiswalze 204a
angestellt werden und die Funktion der Arbeitswalze
205a übernehmen. Da in diesem Fall die Durchbiegungsre
gelvorrichtung 218 in unterschiedlichen Richtungen ar
beiten können muß, ist eine Drehvorrichtung 260 vorge
sehen, mit der der gesamte Träger der Durchbiegungsre
gelvorrichtung um 180° gedreht werden kann.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 7 werden um 300 er
höhte Bezugszeichen gegenüber Fig. 1 verwendet. Hier
arbeitet eine Basiswalze 304 mit einer ersten Arbeits
walze 305 zusammen, die jedoch keine eigene Durchbie
gungsregelvorrichtung besitzt, sondern durch eine
Durchbiegungsregel- und Andruckwalze 361 gegen die Ba
siswalze 304 drückbar ist. In gleicher Weise besitzt
auch die zweite Arbeitswalze 306 keine eigene Durchbie
gungsregelvorrichtung, sondern kann mittels einer
Durchbiegungsregel- und Andruckwalze 362 gegen die Ba
siswalze 304 gedrückt werden. Die Bahn 322 wird hierbei
durch einen Preßspalt 315 und eine offenen Spalt 319
hindurchgeleitet. Es besteht die Möglichkeit, die Bahn
auch durch den weiteren Spalt 363 zu leiten, sofern
dies auch auf der gegenüberliegenden Seite durch den
Spalt 364 geschieht.
Wie beispielsweise ein Vergleich zwischen den Fig. 1
und 6 zeigt, können die Walzen innerhalb einer Bauein
heit sowohl horizontal nebeneinander als auch vertikal
übereinander angeordnet sein. Es sind aber auch belie
big andere Zuordnungen der Walzen zueinander möglich.
Das Temperierungssystem der Basiswalze kann beispiels
weise gemäß DE-OS 28 14 244 ausgeführt sein. Die Durch
biegungsregelvorrichtung kann beispielsweise gemäß
DE-OS 30 22 491 ausgeführt sein. Der offene Spalt braucht
nicht allzu groß zu sein. Es genügt, wenn er diejenige
Öffnungsweite hat, die man zur Einführung und Durchfüh
rung der Bahn benötigt. Die Umfangsgeschwindigkeit kann
auch aus dem Umfangsdurchmesser und der Drehzahl der
elastischen Walze mit Hilfe eines Rechners berechnet
werden. Am günstigsten ist es, wenn sämtliche Arbeits
walzen so ausgestaltet sind, daß sie als Reservewalze
eingesetzt werden können. In manchen Fällen reicht es
aber auch aus, nur einigen der Arbeitswalzen die für
die Tätigkeit als Reservewalze erforderlichen Mittel
zuzuordnen.
Claims (4)
1. Verfahren zum Betrieb eines Kalanders für Papier-
und andere Materialbahnen, der mindestens eine vor
zugsweise temperierbare, gestellfest gelagerte,
harte Basiswalze mit mindestens zwei elastischen, je
mit der Basiswalze einen von der Bahn durchsetz
ten Spalt bildenden Arbeitswalzen aufweist, die in
eine Arbeitsposition, in der sie gegen die Basis
walze angedrückt sind, und in eine Trennposition,
in der sie von der Basiswalze abgehoben sind, ver
stellbar sowie auf annähernd die gleiche Umfangs
geschwindigkeit wie die Basiswalze bringbar sind,
wobei die Bahn so geführt ist, daß sie bei in
Trennposition befindlichen Arbeitswalzen lediglich
auf der Basiswalze aufliegt, dadurch gekennzeich
net, daß von den zwei Arbeitswalzen, die in ihrer Ar
beitsposition etwa die gleiche Bahnbehandlung be
wirken, die erste Arbeitswalze in der Arbeitsposi
tion gehalten wird und die zweite Arbeitswalze als
Reservewalze für die erste Arbeitswalze in der
Trennposition gehalten und mit langsamer Drehzahl
angetrieben wird und daß zum Wechsel der ersten
Arbeitswalze die zweite Arbeitswalze etwa auf die
gleiche Umfangsgeschwindigkeit wie die Basiswalze
gebracht, dann in die Arbeitsposition verstellt und
etwa gleichzeitig mit dieser Verstellung die erste
Arbeitswalze in die Trennposition abgehoben wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß nach dem Wechsel der beschädigten oder abgenutzten ersten Arbeitswalze nach deren Ausbau an deren Stelle eine
erneuerte Arbeitswalze als Reservewalze
dient.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß zwei Arbeitswalzen wechselweise als Reservewal
zen genutzt werden.
4. Verfahren, bei dem die Bahn mit einer Seite an min
destens einer Basiswalze und mit der anderen Seite
an mindestens einer zweiten Basiswalze anliegt,
nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß sowohl an der ersten als auch an der
zweiten Basiswalze mindestens eine Arbeitswalze als
Reservewalze in der Trennposition gehalten wird.
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