DE3243646A1 - Verfahren zur stabilisierung von metallpigmenten gegen korrosive medien - Google Patents
Verfahren zur stabilisierung von metallpigmenten gegen korrosive medienInfo
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Description
2000
Verfahren zur Stabilisierung von Metallpigmenten gegen
korrosive Medien
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Stabilisierung von Metallpigxnenten gegen 'chemische Einflüsse, wie sie durch
korrosive Medien gegeben sind, insbesonders die Stabilisierung dieser Pigmente gegen Wasser bzw. Feuchtigkeitseinwirkung.
Im besonderen soll durch die vorliegende Erfindung die einwandfreie Verarbeitung von Metallpiginenten, welche
mit Wasser chemisch reagieren, in Wasserlacken ermöglicht werden.
Metallpigmente enthaltende Lacke und Farben können einerseits dekorative, andererseits korrosionsschutzende Aufgaben
erfüllen. So erfreuen sich die sogenannten "Metalleffekt-Lacke" in den letzten Jahren, einer..steigenden. Heliebtiieit.^,
besonders bei der industriellen Serienlackierung, vor allem in der Kraftfahrzeugindustrie. Aber auch die korrosionsschützende
Wirkung gewisser Metallpigmente wird seit langem technisch genützt , wobei in derartigen Farben der Metallanteil wesentlich höher ist als in den erwähnten Metalleffekt-Lacken.
In diesen Überzugsmitteln werden als Pigmente Metallpulver auf Basis von Aluminium, Magnesium, Kupfer, Eisen (Stahl),
aber auch von Legierungen, wie Bronzen eingesetzt. Für Metalleffekt-Lacke
werden in den meisten Fällen Aluminiumpulver von verschiedener Feinheit und Oberflächenbehandlung
verwendet, wobei die Struktur der Metallteilchen zur Erzielung der gewünschten Effekte stets blättchenförmig ist.
Für Korrosionsschutzfarben können auch weniger anisotrope,
z. B. kugelförmige Metallteilchen verwendet werden.
Allen Lacken und Farben, welche die genannten Metallpigmente enthalten, sind folgende prinzipielle Schwierigkeiten,
gemeinsam: __ :
BAD ORIGINAL
2000
1. Bekanntermaßen, reagieren die in feiner Form vorliegenden
Metalle, welche üblicherweise zur Pigmentierung herangezogen werden mit Wasser unter 3ildung von Wasserstoff.
Durch diese Reaktion wird einerseits der gewünschte optische Effekt vermindert oder zerstört, andererseits kann
das entwickelte Wasserstoffgas zur Explosion der Lack— behälter führen. ·
2. Bei Metalleffekt-Einschichtlacken kommt es zur Korrosion öer im Film eingebetteten Metallteilchen durch atmosphärisch-chemische
Einflüsse, z. 3. durch die säurehaltigen Rußablagerungen in Stadt- oder Industriegebieten.
Es wurde bereits in vielfältiger Weise versucht, die Schwierigkeiten,
wie sie beim Einsatz von Metallpigmenten auftreten, zu überwinden.
So wird z. B. zur Vermeidung der atmosphärischen Korrosion die Verwendung von Pigmentsorten aus hochreinem Aluminium
2Q empfohlen, welches eine höhere Säurefestigkeit aufweist.
Diese Pigmenttypen sind aber nicht unwesentlich teurer als die üblichen Standardpigmentpasten.
Für Wasserlacke werden von den Pigmentherstellern eigene Metallpigmentpasten angeboten. So wird in der Firmenschrift
"Alcoa Pigments Technical Data" Report No. 100, July 1975 unter dem Titel "Aluminium Hydro-Pastes Promise
Industry-wide Impact" eine neue Technologie beschrieben, bei welcher das Aluminiumpigment neben einem Netzmittel
einen flüchtigen Korrosionsinhibitor enthält. Ähnliche Behandlungsmethoden mit wasserabweisenden Mitteln werden von
anderen Autoren empfohlen. So werden gemäß US-PS 3 926 874 Polyamide, Fettamide oder fluor- bzw. siliconhaltige Netzmittel
mit spezifischen Oberflächenspannungen für diesen Zweck herangezogen. Gemäß üS-PS 3 839 254 werden dafür Perfluoralkyl-Netzm1'ttel
verwendet, während die US-PS 4 138 27C
u v
2000
Fettsäuren oder Fettsäurealkanolamide in Kombination mit
nichtionischen Netzmitteln verwendet.
Alle diese Methoden bieten jedoch keinen ausreichenden Dauerschutz
für das Metallpigment im Lack oder der Farbe. Es kann angenommen werden, daß die Zusatzmittel, welche wegen
• Gefahr einer;
der/Herabsetzung der Filmeigensehaften und der Verträglxchkeit nur in beschränkten Mengen zugesetzt werden können, durch die auch in wäßrigen Lacken enthaltenen organischen Lösungsmittel und die vorhandenen Bindemittel von der Metalloberfläche abgelöst oder verdrängt werden .
der/Herabsetzung der Filmeigensehaften und der Verträglxchkeit nur in beschränkten Mengen zugesetzt werden können, durch die auch in wäßrigen Lacken enthaltenen organischen Lösungsmittel und die vorhandenen Bindemittel von der Metalloberfläche abgelöst oder verdrängt werden .
Eine weitere Methode zum Schutz von Metallpigmenten gegen
den Einfluß von Wasser besteht in einer Beschichtung der Pigmentteilchen mit vernetzten Polymeren. So beschreibt die
US-PS 3 616 397 ein Verfahren, bei dem die Pigmentteilchen
mit einer dünnen Schicht eines vernetzten Polymeren durch Polymerisation von Acry!monomeren in Gegenwart des Pigmentes beschichtet werden. Die Polymerisation erfolgt in einem
organischen Lösungsmittel, aus welchem das beschichtete Pigment durch Filtration abgetrennt wird.
Eine andere Art der Beschichtung wird in der DE-OS 3 0 20
beschrieben, wonach in Wasser dispergierbare Pastenzusairanen-Setzungen
von Metallpulvern erhalten werden, wenn man als Beschichtungsmaterial organische Phosphorsäureester langkettiger
Alkohole einsetzt. Diese Beschichtungsmaterialien gehen eine feste Verbindung zum Metall ein,wodurch die Gefahr
der Ablösung oder Verdrängung durch das Bindemittel nicht mehr besteht. Andererseits enthalten die beschriebenen
Phosphorsäurederivate in technischer Qualität, wie dem Fachmann bekannt, immer geringe Anteile an freier Phosphorsäure,
die sich beim Einsatz größerer Mengen des Beschichtungsmittel negativ auf die Filmeigenschaften auswirken.
In der genannten Offenlegungsschrift wird auch darauf hingewiesen,
daß größere Anteile dieser Phosphorsäureester aus diesem Grunde nicht eingesei^zt-.werden sollen.
γ»λρ OpfG
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Nachteilig bei diesen Beschichtungsmethoden wirkt sich auch
der Umstand aus, daß zur Herstellung dieser Spezialpigmente mehrere aufwendige Verfahrensschritte notwendig sind. Über-
- dies besteht die Gefahr, das die überaus dünne Schutzschicht
im Zuge der Herstellung oder beim Transport des Lackes,
z. B. mittels der üblichen Zahnradpumpen in Ringleitungen, leicht beschädigt werden kann, ^wodurch die korrosionsschützende
Wirkung verringert wird.
Dieselben Einwände gelten auch für das in der DE-AS 24 32
796 beschriebene Verfahren, gemäß welchem die Metallpigmente
zum Schutz gegen atmosphärische Korrosion in einer solchen Polvmerisationsreaktion von Vinylmonomeren überzogen werden.
Durch Mitverwendung von phosphorsäurehaltigen Monomeren kann die Haftfestigkeit der Schutzschicht auf der vorher
aktivierten Oberfläche der Pigmentteilchen verbessert werden.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es daher, ein Verfahren zu entwickeln, welctes die genannten Nachteile nicht
aufweist und bei dem das Stabilisierungsmittel in einer Menge eingesetzt werden kann, daß im Falle einer Verletzung
' der ursprünglichen Schutzschicht eine genügende Reserve
im Lack zur Verfügung steht.
Es wurde nun gefunden, daS man eine Stabilisierung von
Metallpigmenten gegen chemische Einflüsse unter gleichzeitiger chemischer Bindung des Stabilisierungsmittels, an
das Metallpigment und einer chemischen Bindung der stabilisierten Pigmentteilchen an das Lackbindemittel bei der
Filmbildung erreichen kann, wenn man das Metallpigment mit einem Amino-Aldehydharz, welches mit einem Phosphorsäurederivat
modifiziert ist, beschichtet. Diese Stabilisierung ist insbesonders auch für wä3rige Systeme geeignet.
BAD
2000
-j_ Die vorliegende Erfindung betrifft dementsprechend ein Verfahren
zur Stabilisierung von Metallpigmenten gegen chemische
Einflüsse, insbesondere für die Verwendung in wäßrigen Lacksystemen, durch Beschichtung der Pigmentteilchen, wel-
c ches dadurch gekennzeichnet ist, daß man das Metallpigment
mit einem Reaktionsprodukt aus einem mit niedrigen Alkoholen
verätherten Amino-Aldehyd-Kondensationsprodukt und einem sauren Phosphorsäurederivat der allgemeinen Formel
P (0) Rx (OH)
und/oder einemDerivat einer Polyphosphorsäure der allgemeinen
Formel .
(0) Rx (0H)y_z 0of5 z] n,
wobei R Reste bezeichnet, welche über C-P- oder C-0-P-Bindungen
mit dem Phosphorsäure- oder Polyphosphorsäurerest
verbunden sind und welche gegenüber dem Amino-Aldehyd-Kondensationsprodukt
funktioneile- Gruppe enthalten und aus Alkyl-, Cycloalkyl- oder Arylgruppen aufgebaut sind und die
Gruppierungen
0-
oder heterocyclische Reste enthalten können, χ eine Zahl 2= kleiner als 3 und χ + y = 3 ist, ζ (die Zahl der von einem
P-Atom ausgehenden P-O-Bindungen) Werte kleiner als y annehmen
kann und η den Polymerisationsgrad bezeichnet, vor der Zugabe zum Lacksystem,bis zum Aufhören der unter Wasserstoff
entwicklung ablaufenden Reaktion bei 10 bis 800C,
vorzugsweise bei 15 bis 4O0C vermischt.
Durch die vorliegende Erfindung ist es ohne besonderen apparativen Aufwand gegebenenfalls auch im Zuge der Lackoder
Farbenherstellung möglich, reaktive Metallpigmente für den Einsatz in wäßrigen Lacksystemen zu stabilisieren. Die
bad original:
2000
erfindungsgemäß präparierten Ketallpigmente sind auch in
nichtwaßrigen Systemen vorteilhaft verwendbar, da die Beschichtung das Metallpigment im fertigen Lackfilm vor den
korrosiven Einflüssen schützt. Durch das erfindungsgemäße Verfahren erübrigt sich der Einsatz der teuren, aus Aluminium
von hohem Reinheitsgrad bestehenden Pigmente, welche gemäß Angabe der Hersteller eine höhere Säurebeständigekit
aufweisen.
Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren behandelten Pigmente
zeigen ausgezeichnete Dispergierbarkeit und lassen sich gegebenenfalls durch entsprechende Auswahl des Beschichtungsmittels
an das Lackbindemittelsystem genau anpassen. Bei gegebener Verträglichkeit ist ein Überschuß des Beschichtungsmittels
keinesfalls schädlich und in den meisten Fällen sogar mit wesentlichen Vorteilen verbunden, da das. Beschichtungsmittel
gleichzeitig als Vernetzungskomponente
dient, wobei die Phosphorsaurekomponente zusätzlich als Katalysator
bei der Vernetzung wirkt. Im vernetzten Film besteht dann ein chemischer Verbund zwischen der Oberfläche
des Metallpigments und dem Bindemittel sowie gegebenenfalls mit der Substratoberfläche.
Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht
darin, daß die so erhaltenen Pigmentpräparat ionen be^-
sonders helle und brillante Metalleffekte ergeben. Es kann angenommen werden, daß dies auf die Auflösung der vergrau-·
enden Feinanteile und Abriebe im Metallpigment zurückzuführen ist. Bei Einschichtlacken ist überdies eine Verbesserung
des Korrosionsschutzes durch die Wirkung des Phosphorsäurerestes
auf das lackierte Substrat zu beobachten.
Die Herstellung der phosphorsäuremodifizierten Amino-Aldehyd
produkte wird in der AT-PS 356 782** beschrieben, auf welche
+* entspricht EP Anmeldung 0 012 205
BADORIGINAL
* "" 2000
./ΙΟ-
in diesem Zusammenhang besonders verwiesen wird. Die nach
dieser Patentschrift hergestellten Produkte zeichnen sich . dadurch aus, daß sie praktisch keine freie Phosphorsäure ent·
■ halten, wodurch Störungen im Lackfilm vermieden werden. Für das erfindungsgemäße Verfahren werden vorzugsweise Reaktionsprodukte
mit einer Säurezahl zwischen 10 und 80 mg KOH/g eingesetzt.
Die eingesetzte Gewichtsmenge des Stabilisierungsmittels (gerechnet als Festharz) kann überschlagsmäßig nach der Rieht
formel
K = Gewicht Stabilisierungsmittel x säurezahl des Stabili-Gewxcht
Metall eieruhgsmittels
errechnet werden, wobei der resultierende Wert für K bei mindestens 1, vorzugsweise über 5 0 liegen soll. Bei zu kleinen
Mengen ist die Schutzwirkung nicht vollständig bzw. die Reaktionsgeschwindigkeit mit der Metalloberfläche zu gering.
Die obere Grenze ist jeweils durch die lacktechnischen Eigenschaften des Lacksystems gegeben, in welchen das stabilisierte
Metallpigment eingesetzt wird. Im bevorzugten Bereich liegt ein entsprechender Überschuß des Stabilisierungs·
mittels vor, sodaß die oben aufgezählten Vorteile voll zur Wirksamkeit kommen. Bei Einbrennlacken liegt die Obergrenze
für das Stabilisierungsmittel bei einer Harzmenge, bei welcher der vorgesehene Aminoharzanteil zu 80 bis 100 % in Form
des Phosphorsäurekondensates eingesetzt wird. Der verbleibende Rest wird mit üblichen Aminoharzen ergänzt. Die Herstellung
der stabilisierten Metallpigmente erfolgt durch inniges Vermischen des Metallpigments mit dem Stabilisierungsmittel
bei' 10 bis 800C, vorzugsweise bei 15 bis 400C. Der Mischvorgang
wird solange fortgesetzt, bis die an sich geringe Wasserstoffentwicklung aufgehört hat. Für einen Teil dieser
Zeit kann die Reaktion auch bei einfacher Lagerung des Ansatzes erfolgen. Die Gesamtzeit liegt im allgemeinen je
nach den eingesetzten Materialien und den Reaktionsbedingungen zwischen 30 Minuten und, 48,-,Ständen.
2000
In einer günstigen Ausführungsform wird die Mischung aus
Metallpignent und Stabilisierungsmittel sowie gegebenenfalls einen wassermischbaren Lösungsmittel,ζ. B. einem. Glykoläther
wie 3utyldiglykol,ca. 30 Minuten bis 1 Stunde in einem gut wirksamen Rührwerk gemischt und anschließend der Ansatz bei
Zimmertemperatur 12 bis 16 Stunden gelagert. Das Reaktionsende ist am Aufhören der Gasbildung erkennbar.
Aluminiumpigmente kommen in erster Linie in Form der handeisüblichen
Pasten zur Anwendung.Vorzugsweise werden Pasten
verwendet, die in aliphatischen oder aromatischen Kohlenwasserstoffen
angeteigt sind. In gleicher Weise können auch andere reaktive Metallpigmente z. B. auf Basis von Zink,
Magnesium, Kupfer, Stahl (Eis'en), Bronzen, Messing u. a. verarbeitet
werden. Es können jedoch gegebenenfalls auch nicht vorbehandelte Metallpulver eingesetzt werden, wobei eine Auf-τ
schlämmung in geeigneten organischen Lösungsmitteln, welche auch für die spätere Lackformulierung gebraucht werden, vorteilhaft
ist. Die erfindungsgemäß stabilisierten Metallpigmente sind in Wasserlacken aufgrund der Bindung der Phosphors
äuregruppen an das Metall in einem weiten pH-Bereich, üblicherweise zwischen 4 und 10, beständig, wobei die Schutzwirkung
durch den mehr oder weniger hydrophoben Aminoharzteil des Stabilisierungsmittels weiter verstärkt wird.
Die Weiterverarbeitung der stabilisierten Pigmentpaste erfolgt
in der üblichen Weise durch Einrühren in die übrigen Lackbestandteile, wobei auch andere Buntpigmente und Farbstoffe
zur Erzielung besonderer Effekte mitverwendet werden können. Die erfindungsgemäßen Pigmentpasten können in allen
wasserlöslichen oder wasserverdünnbaren Lacksystemen eingesetzt werden. Beim Einsatz in Lösungsmittelsystemen unterstützt
ein geringfügiger Zusatz vo'n Wasser die Wirkung in bezug auf eine gesteigerte Brillianz und Helligkeit. Die
Verträglichkeit der Pigmentpaste mit dem jeweiligen Lacksy -
BAD
-20OO
•/I*·
stem iöt von Fall zu Fall zu prüfen, wobei vonseiten des Stabilisierungsmittels
wesentliche Möglichkeiten einer Anpassung gegeben sind.
Als Bindemittelpartner eignen sich vorzugsweise Harztypen, welche mit Aminoharzen thermisch vernetzbar sind. Die entsprechenden
Typen auf Basis von Hydroxyl- und/oder Carboxyl- und/oder Säureamidgruppen tragenden Polyesterharzen, Alkydharzen
oder Acrylharzen sind dem Fachmann bekannt.
Bei nicht thermoreaktiven Bindemittelsystemen wird das Stabilisierungsmittel
in einer geringeren Menge zugegeben, doch soll der Wert für K auch in diesem Fall nicht unter 1 liegen.
Die nachfolgenden Beispiele erläutern die Erfindung, ohne sie zu beschränken. Alle Angaben in Teilen oder Prozenten
■ beziehen sich, soweit nichts anderes angegeben ist, auf Gewichtseinheiten.Alle
mit bezeichneten Beispiele sind Vergleichsbeispiele.
Herstellung der Stabilisierungsmittel
(A) Gemäß AT-PS 356 782 werden 275 Teile eines Umsetzungsproduktes
aus 2 04 Teilen Hydroxypivalinsäureneopentylglykolester und 71 Tlen Phosphorsäure (P4O Q-Gehalt 84 %) in
Gegenwart von 490 Tlen Diäthylenglykolmonobütyläther (BDG) mit 1200 Tlen Hexamethoxymethylmelamin bei 1000C
unter Vakuum umgesetzt bis eine Säurezahl von 60 mg KOH/g erreicht ist. Das Produkt wird mit Ä'thylenglykolmonoäthyläther
(EGL) auf einen Festkörpergehalt von 80 % ver-• dünnt und weist eine Grenzviskositätszahl von 4,6 ml/g
(gemessen in Dimethylformamid (DMF) bei 200C) auf.
(B) In analoger Weise werden 1115 Tie eines Umsetzungsproduktes
aus 1045 Tlen eines Neopentylglykol-Isononansäure-Polyesters (siehe unten) mit 7 0 Tlen Polyphosphorsäure
BAD
2000
(P O10-Gehalt -84 %) in Gegenwart von 490 Tien BDG mit
Tlen Hexamethoxyrnethylmelamin bei 800C unter Vakuum
umgesetzt bis eine Säurezahl von 65 mg KOH/g erreicht ist
Das Produkt wird mit EGL auf einen Festkörpergehalt von % verdünnt und weist eine Grenzviskositätszahl von
4,2 ml/g (gemessen in DMF bei 200C) auf.
Beispiel 1 - 6: Gemäß Tab. 1 wurden verschiedene Dispersionen
von Metallpigmenten hergestellt, wobei die folgenden Metallpigmente
eingesetzt wurden.
MP I Handelsübliche Aluminiumpaste mit einem Feinheitsbereich zwischen 3 0 μπι und 10 μπι; Non-leafing-Type;
Metallanteil 65 %, Lösungsmittelanteil (inc. Fett- und Zusatzstoffe) 35 %; Lösungsmittel:Testbenzin/
• Lösungsbenzol; durchschnittliche Teilchengröße (nach DIN 4190): 22 .μπι.
MP II Handelsübliche Spezialaluminiumpaste für Wasserlacke; 65 % Metallgehalt. Nach Angabe des Herstellers
enthält die Pigmentpaste einen Korrosionsinhibitor und entspricht in seinen Daten dem MP I.
MP III Handelsübliches Goldbronzepulver, Reichbleigold;
100 % Metallgehalt.
25
25
Tab. 1
Beispiel | Tie MP | I | Tie | LM Tie NM | Tie | STM | — | K-Wert | —. |
τ +> | 61,5 | I | 38,5 | BDG | " — | ,4 A | — | ||
2 | 22,0 | I | 14,6 | BDG | 63 | ,0 B | 213 | 213 | |
3 | 96,0 | II | 1,0 | EDG | 3 | 2 | —" | ||
4 +) | 61,5 | III | 3S,5 | BDG ' .— | . — | ||||
5 +) | 65 | III | 35 | BDG | — | ,4 A | |||
6 | 14,3 | I | 22,3 | BDG | 63 | ||||
7 +) | 61 ,5 | 29 | BDG 9,5 | — | |||||
BAD
" 2000
LM Lösungsmittel,·EDG Diäthylenglykolmonoäthylather
NM anionisches Netzmittel auf Easis hochmolekularer Polycarbonsäuren
'STM erfindungsgemäßes Stabilisierungsmittel
'STM erfindungsgemäßes Stabilisierungsmittel
Vergleich der gemäß Beispiel 1 - 6 hergestellten Metallpigmentpasten
Mit den Metallpigmentpasten gemäß Beispiel 1-6 (Beispiele
1/ 4 und 5 sind Vergleichsbeispiele) wurden Testlacke gemäß
Tab. 2 hergestellt.
AC Handeslübliches wasserlösliches Acrylcopolymerisat mit 50 % Festkörpergehalt ; Lösungsmittel BDG; vom Kersteller
als Bindemittel in Kombination mit der Acrylcoplymerdispersion AD als Pigmentiermedium empfohlen.
AD wäßrige Acrylcopolymerdispersion vom Hersteller zur
Kombination mit dem wasserlöslichen Acrylcopolymerisat AC empfohlen; Festkörpergehalt: 50 %
AH handelsübliches anionisches wasserlösliches Lackbindemittel auf Basis von ölfreien Alkydharzen
2c HMMM Hexamethoxymethylmelamin
ρ TSS p-Toluolsulfonsäure, 33%ig, neutralisiert mit Dimethyläthanolamin.
Die Herstellung der Lacke erfolge durch Dispergierung der Pigmentpasten
(gemäß Beispiel 1 - 6) im AC bzw. AH. Vor dem Verdünnen mit Wasser wird gegebenenfalls das vorgesehene (in erfindungsgemäßen
Beispielen das zusätzliche) Aminoharz zugemischt . Im Falle der Verwendung von AC wird mit der AD aufgelackt.
Anschließend erfolgt gegebenenfalls der Zusatz des· Vernetzungskatalysators. Im Lack 5 erfolgt die Stabilisierung
unmittelbar bei der Lackherstellung ("in-situ-Stabilisierung")
. BAD ORIGINAL
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2000
- xf-
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Die gemäß Tab. 2 hergestellten Lacke werden mit deionisiertem Wasser auf eine Viskosität von 20 s/DIN 52 211/200C eingestellt
und mit Druckluft auf gereinigtes Stahlblech gespritzt Nach 10 Minuten Ablüftzeit-wird 30 Minuter, bei 1500C eingebrannt.
Trockenfilmstärke: 30 - 35 μΐη. Geprüft wurden die
Pendelhärte des Lackes gemäß DIN 5 3 157. Die Wirkung der erfindungsgemäßen Stabilisierungsmittel wurde nach Applikation
der Lacke nach verschiedenen Laqerzeiten des Lackes beurteilt
B C D
- C
1. Applikation: 2 Stunden nach Herstellung
2. Applikation: 2 4 Stunden nach Herstellung
3. Applikation: 21 Tage nach Herstellung
4. Applikation: 21 Tage nach Herstellung Lagerung bei Raumtemperatur
Lagerung bei 400C
Die Beurteilung erfolgt nach folgenden Kriterien:
SH ■sehr hell
H hell LV leicht vergraut
Tab. 3
SSV sehr stark vergraut
LG leichte Vergilbung
SG starke Vergilbung
Z Metallpigment zerstört
.2
4 -
-7
10
Pendelhärte t 5 s
140 140 140 140 140 1.40 140 140 140 140
H SH H H H H SH H SH H
B | LV | SH | H | H | H | LG | SH | LV | SH | H |
C | SSV | SH | LV | LV | H | SG | SH | SSV | SH | SV |
D | Z | SH | LV | SV | LV . | Z | SH | Z | SH | SSV |
Die Lacke 1 A und 2 A wurden auf ihre Salzr.ebelbeständigkeit
nach DIN 50 021 auf zinkphosphatiertem Stahlblech geprüft.
Dabei ergaben sich die in Tab. 4 angegebenen Unterrostungsbreiten am Kreuzschnitt (in<mm).
RAD ORIGINAL
RAD ORIGINAL
2000
Tab. 4
Prüfdauer | 60 | Lack 1 A | Lack 2 A |
.12 0 Stunden | 100 | 15 mm | 3 ram |
168 Stunden | % Ablösung | 3 nun | |
240 Stunden | % Ablösung | 1 0 mm | |
Zur Feststellung der Regenerierung der Schutzwirkung durch die erfindungsgemäßen Stabilisierungsmittel wurden die Lacke
1, 2 und 4 in einem schnelllaufenden Rührwerk jeweils 1 Stun
de gerührt und nach einer weiteren Stunde Lagerung in der oben angegebenen Weise appliziert. Die Lacke 1 und 3 ergaben
dabei bereits stark vergraute-Filme, der Lack 2 unterschied
sich nicht vom unbehandelten Lack.
Beispiel 7: Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens in'
lösungsmittelgelösten Bindemitteln; Prüfung auf Säurefestigkeit.
Gemäß Tab. 5 wurden unter Verwendung verschiedener Metallpigmentpasten
Lacke hergestellt, welche pro 100 TIe Bindemittel
(Festharz) 6 Tie Aluminium enthielten. Das Bindemit-'
tel war ein 78 : 22-Gemisch aus einem handelsüblichen fremdvernetzenden,
Acrylharz, 5 0%ig in Xylol/Butanol (vom Hersteller definiert als Carboxyl- und Hydroxylgruppen enthaltendes
Copolymerisat, Viskosität (DIN 53 211/20°) 120 - 210 s,
.Säurezahl (DIN 53 402) 14 - 22 mg KOH/g) und einem handelsüblichen
nichtplastifizierten hochreaktiven Melaminharz, 60%ig in Butanol; Viskosität (DIN 53 211/20°C) 180 - 230 s.
Die Lacke wurden mit Xylol auf Spritzviskosität verdünnt und auf Glasplatten appliziert. Nach dem Einbrennen während 30
Minuten bei 135°C resultierte ein ca 35 .um dicker Film.
Die Prüfung erfolgte durch 8-stündige Einwirkung einer 30%igen Schwefelsäure bei 250C.
BAD ORIGINAL -
t> 1»
2000
ti -A8-
Tab.·5
Lack 11 | Lack 12 | Lack 13 | |
- MP gemäß Beispiel 1 | 15,0 | ||
1) +) MP gemäß Beispiel 1a |
15,0 | — | |
MP gemäß Beispiel 3 | 9,6 | ||
Acrylharz | 156,0 | 156,0 | 15 6,0 |
10 Melaminharz | 36,7 | 36,7 | 36,3 |
2) Lösungsmittel |
25,0 | 25,0 | 32,0 |
modifiz. Polysiloxan Säurebeständigkeit |
O1.1 XX |
i.O. | i.O. |
anstelle der in Beispiel 1 verwendeten MP wurde eine analöge
Paste aus hochreinem Aluminium eingesetzt
aromatenreiches Kohlenwasserstofflösungsmittel
i.O- in Ordnung (keine Veränderung)
an Einwirkungsstelle helle Flecken durch Auflösung des Metallpigments
Beispiel 8 .-Herstellung und Verwendung einer stabilisierten
Zinkpaste.
Aus 5,37 Tlen Stabilisierungsmittel (A) / 80%ig, 3,20 Tlen
BDG und 91,43 Tlen Zinkstaub (fein, Lackqualität) wurde wie
vorne angegeben eine stabilisierte Zinkpigmentpaste mit K = 3 hergestellt.
Ein wäßriger Lack unter Verwendung dieser Paste wurde 4 Tage bei 400C gelagert,ohne daß es zu. einer Zersetzung des Pigmentes
oder Ausfällung des Bindemittels kanu Der Lack hatte folgende Zusammensetzung:
BAD ORJGiNAL.
.*" *"" 2000 | Basis pflanzlicher | V- ι | ... ^ | 80 TIe Talkum, (Fiill- | |
1 | 77,80 T-Ie eines nach Neutralisation mit Aminen wasserlösli | Fettsäuren, 70 % (Säurezahl 55 - 65 mg KOH/g) , 680,90 TIe | 155 ,70 TIe Wasser. | ||
chen nichttrocknenden Alkydharzes auf | der oben angegebenen Pigmentpaste, 77, | ||||
stoff), 7,80 Tie Dimethyläthanolamin, | |||||
5 | • | ||||
10 | |||||
15 | |||||
20 | |||||
25 | |||||
30 | |||||
35 | |||||
Claims (8)
1. Verfahren zur Stabilisierung von Metallpigmenten gegen
chemische Einflüsse, insbesondere für die Verwendung in
wäßrigen Lacksystemen, durch Beschichten der Pigmentteilchen, dadurch gekennzeichnet,daß man das Metallpigment
mit einem Reaktionsprodukt aus einem mit niedrigen Alkoholen verätherten Amino-Aldehyd-Kondensationsprodukt
und einem sauren Phosphorsäurederivat der allgemeinen
Formel ■
P (0) R (OH)
χ y
und/oder einem Derivat einer Polyphosphorsäure der allgemeinen
Formel
[
[
O I n, °'5 ZJ
(0) R (OH)
L x * z
L x * z
wobei R Reste bezeichnet, welche über C-P- oder C-O-P-Bindungen
mit dem Phosphorsäure- oder PoIyphosphorsäurerest
verbunden sind und welche gegenüber dem Amino-Aldehyd-Kondensationsprodukt
funktioneile Gruppen enthalten und aus Alkyl-, Cycloalkyl- oder Arylgruppen aufgebaut
sind und die Gruppierungen
,O
0-
oder heterocyclische Reste enthalten können, χ eine Zahl
kleiner als 3 und χ + y = 3 ist, ζ {die Zahl der von einem
P-Atom ausgehenden P-0-Bindungen) Werte kleiner als y annehmen kann.und η den Polymerisationsgrad bezeichnet,
vor der Zugabe zum Lacksystem, bis zum Aufhören der unter Wasserstoffentwicklung abläufenden Reaktion
bei 10 bis 800C, vorzugsweise bei 15 bis 4 00C vermischt.
2. Verfahren nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß
das Mengenverhältnis zwischen dem als Stabilisierungs-
mittel wirkenden Reaktionsprodukt und dem Metallpigment
ausgedrückt durch den Wert
BAD ORIGINAL;.,. . ... ,: -■ . -γ %;:
2000
, ν - Gewicht Stabilisierungsmittel Säurezahl
" · Gewicht Metall des Stabili-
sierungsmittels
mindestens bei 1, vorzugsweise über 5 0 liegt.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß bei Einbrennlacken maximal eine Menge des
Stabilisierungsmittels eingesetzt wird, bei welcher der Aminoharzanteil des Lackes zu 80 bis 100 % in Form des
Stabilisierungsmittels vorliegt.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man die Reaktion zwischen dem Stabilisierungsmittel
und dem Metallpigment in Anwesenheit eines wassermischbaren Lösungsmittels, vorzugsweise von
Glykoläthern durchführt.
5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man die Komponenten 30 Minuten bis 1 Stunde
in einem gut wirksamen Rührwerk mischt und anschließend bis zum Aufhören der Gasentwicklung bei Zimmertemperatur
lagert.
6. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß man als Metallpigmente, gegebenenfalls
mit Lösungsmittel und/oder Netzmittel vorbehandelte Metallpulver auf Basis von Aluminium, Zink, Magnesium,
Kupfer, Stahl, Bronzen oder Messing einsetzt.
7- Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß man die Stabilisierung in· situ, durch
Mischen des Stabilisierungsmittels und des Metallpigments in Gegenwart des Lackbrndemittels sowie gegebenenfalls
von Füllstoffen durchführt.
BAD
2000
. 3. ■
j
8. Gegen chemische Einflüsse stabilisierte Metal!pigmente,
insbesondere für die Verwendung in wäßrigen Lacksystemen, dadurch gekennzeichnet, daß das Metallpigment durch
Reaktion mit einem Reaktionsprodukt aus einem mit nied-
- rigen Alkoholen verätherten Amino-Aldehyd-Kondensationsprodukt
und einem sauren Phosphorsäurecerivat der allgemeinen
Formel
P (0) Rx (OH) y
und/oder einem Derivat einer Polyphosphorsäure der allgemeinen
Formel
(0) Rx (0Hy_2 O0^5 z
J n,
wobei R Reste bezeichnet, welche über C-P- oder C-O-P-Bindungen
mit dem Phosphorsäure- oder Polyphosphorsäurerest verbunden sind und welche gegenüber dem Amino-Aldehyd-Kondensationsprodukt
funktionelle Gruppen enthalten und aus Alkyl-, Cycloalkyl- oder Arylgruppen aufgebaut
sind und die Gruppierungen
-C ; -0-, -C=C-,- -CsC; -S-; -N ζ
0
oder heterocyclische Reste enthalten können, χ eine Zahl kleiner als 3 und χ + y = 3 ist, ζ (die Zahl der von einem
P-Atom ausgehenden P-0-Bindungen} V.'erte kleiner als
y annehmen kann und η den Polymerisationsgrad bezeichnet, vor der Zugabe zum Lacksystem oder in situ in Gegenwart
des Lacksystems stabilisiert ist.
9- Lack, insbesondere Einbrennlack, enthaltend ein gemäß
Anspruch 8 stabilisiertes Metallpigment. 30
BAD
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