DE3145307A1 - Rundstrickmaschine und verfahren zur herstellung jacquardgemusterter plueschware - Google Patents
Rundstrickmaschine und verfahren zur herstellung jacquardgemusterter plueschwareInfo
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Description
P 4001 - 5 -
Anmelder; Firma
SIPRA Patententwicklungs- und Beteiligungsgesellschaft mbH
Herdweg 18 7000 Stuttgart 1
Rundstrickmaschine und Verfahren zur Herstellung .jacquardgemusterter Plüschware
Die Erfindung betrifft eine mehrsystemige Rundstrickmaschine
zur Herstellung von jacquardgemusterter einflächiger. Plüschware aus einem Grundfaden und mindestens
einem Plüschfaden, mit einem mit Zungennadeln besetzten Nadelzylinder und einem paarweise mit gesondert steuerbaren
Kulierplatinen und Abschlagplatinen besetzten
Platinenring sowie mit Schloßteilen zum Steuern der Zungennadeln und der Platinen.
Eine Rundstrickmaschine mit den eingangs genannten Werkzeugen ist zur Herstellung von Bindefaden-Futterware
aus der DE-PS 11 28 076 bekannt. Es ist auch bereits bekannt, jacquardgemusterte Plüschware aus mehreren,
unterschiedlich gefärbten Plüschfäden herzustellen.
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Hierbei ist es jedoch üblich, in einer Maschenreihe nur einen Plüschfaden zu verarbeiten, also die mehreren
Plüschfäden auf mehrere benachbarte Maschenreihen zu verteilen, deren Plüschhenkel sich dann zu einem farbigen
Plüschbild ergänzen. An denjenigen Stellen der Ware, an welchen entsprechend der Musterung kein Plüschhenkel
vorhanden sein soll, wird der Plüschfaden in den einzelnen Maschenreihen gemeinsam mit dem Grundfaden zu einer
Masche des Grundgestrickes verstrickt. Hierbei muß in Kauf genommen werden, daß die gemusterte Plüschoberfläche
relativ dünn mit Plüschhenkeln besetzt ist, trotzdem aber viel Plüschfaden im Grundgestrick verarbeitet wird. Es ist
wenig sinnvoll, mit mehr als zwei unterschiedlichen Plüschfäden zu arbeiten, da man beispielsweise bei vier unterschiedlichen
Plüschfäden pro Flächeneinheit des Gestricks nur noch 25 % der Plüschhenkel eines einfarbigen, ungemusterten
Plüschgestrickes erhalten kann.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Rundstrickmaschine und ein Arbeitsverfahren zu schaffen, mit welchen
zur Weiterverarbeitung zu Velourware vorgesehene Plüschware hergestellt werden kann, bei welcher in ein und
derselben Maschenreihe des Gestricks Plüschhenkel unterschiedlicher Plüschfäden und dementsprechend ein dichter
Plüschflor erzielbar sind.
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Die gestellte Aufgabe wird mit einer Rundstrickmaschine
der eingangs genannten Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß ihre Systeme in η + 1 -Systemabschnitte
unterteilt sind, wobei n>1 die Zahl der einsetzbaren Musterfaktoren, beispielsweise Plüschfarben, ist, daß
das Nadelschloß so ausgebildet ist, daß die Zungennadeln am letzten Systemabschnitt jedes Systems in Maschenabschlagstellung,
in den anderen Systemabschnitten dagegen nur bis in eine Kulierstellung zurückziehbar
sind und daß das Platinenschloß so ausgebildet ist, daß im ersten, den Grundfaden verarbeitenden Systemabschnitt
jedes Systems eine Relativverschiebung der Abschlagplatinen zu den Kulierplatinen aus dem Fadeneinlegebereich heraus
erfolgt.
Mit einer erfindungsgemäß ausgebildeten Rundstrickmaschine läßt sich die gestellte Aufgabe nach folgenden Arbeitsverfahren
lösen:
a) am ersten Systemabschnitt eines jeden Systems Austreiben der Zungennadeln zum Einlegen eines
Grundfadens und gleichzeitiges Zurückziehen der zugehörigen Abschlagplatinen aus dem Fadeneinlegebereich;
anschließendes Zurückziehen der Zungennadeln bis .kurz vor die Abschlagstellung unter Kulierung
des Grundfadens über die zugehörige Kulierplatine;
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b) am zweiten Systemabschnitt eines Systems Vorschieben der Abschlagplatinen in eine den
kulierten Grundfaden zurückhaltende Lage unter gleichzeitigem Austreiben ausgewählter Zungennadeln
zum Einlegen eines ersten Plüschfadens und anschließendes Zurückziehen der Zungennadeln
bis kurz vor die Abschlagstellung unter Kulierung des ersten Plüschfadens über die Abschlagplatine;
c) an mindestens einem weiteren Systemabschnitt Austreiben ausgewählter Zungennadeln zur Aufnahme
mindestens eines zweiten Plüschfadens und anschließendes Zurückziehen der Zungennadeln unter Kulierung
des zweiten Plüschfadens über die zugehörige Abschlagplatine; und am jeweils letzten Systemabschnitt
anschließend weiteres Zurückziehen aller Zungennadeln in die Abschlagstellung nach einem Zurückziehen der
zugeordneten Kulierplatinen und Abschlagplatinen und anschließendes Austreiben der Kulier- und
Abschlagplatinen zum Nachspannen der gebildeten Plüschhenkel.
Mit einer erfindungsgemäß ausgebildeten Rundstrickmaschine läßt sich sowohl eine Hoch/Tief-Musterung als auch die
bereits erwähnte Buntmusterung erzielen, wobei in jeder
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Maschenreihe sowohl unterschiedlich farbige Plüschhenkel als auch henkelfreie Stellen gebildet werden
können. Zur Bildung henkelfreier Stellen kann das Platinenschloß der Rundstrickmaschine zweckmäßig so
ausgebildet sein, daß zusätzlich zum ersten Systemabschnitt eines jeden Systems die Abschlagplatinen in
mindestens einem weiteren Systemabschnitt relativ zu den Kulierplatinen aus dem Padeneinlegebereich
zurückbewegbar sind und somit eine Henkelbildung verhindern.
Die gebildete Strickware hat in ihren einzelnen Maschenreihen die verschiedenfarbigen Henkel entsprechend einem
gewünschten Jacquardmuster verteilt. Liegen mehrere Plüschhenkel einer Farbe nebeneinander, werden sie
jeweils von einem langen Henkel der anderen Plüschfarben überbrückt. Im Grundgestrick der Ware sind die
verschiedenen Plüschfäden jeweils nur einzeln mustergemäß verteilt eingestrickt. Nach dem Scheren der
Plüschware zu einer Velourware sind die aus den verschiedenen Plüschfäden gebildeten Florfäden alle gleich
lang. Zwar entsteht beim Scheren bei den langen Plüschhenkeln ein größerer Fadenverlust als bei den kurzen
Plüschhenkeln, doch ist dieser Scherverlust wesentlich geringer, als wenn die die langen Henkel bildenden
Plüschfäden in die Grundfadenmaschen eingebunden worden wären.
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Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäß ausgebildeten Rundstrickmaschine und
die erzielbare Ware anhand der beiliegenden schematischen Zeichnung näher erläutert.
Im einzelnen zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung der
verwendeten Strickwerkzeuge und ihrer Steuereinrichtung;
Fig. 2 eine schematische Darstellung der
Steuerkurven der einzelnen Strickwerkzeuge über den Bereich der Systemabschnitte
eines Systems der Rundstrickmaschine ;
Fig. 3-10 die Relativstellung der Strickwerkzeuge in Verbindung mit den verarbeiteten
Fäden an den in Fig.2 bezeichneten acht Stellen III,IV,V,VI,VII,VIII, ΙΧ,Χ
eines Systems;
Fig. 11 ein Gestrickbild der mit zwei unterschiedlichen Plüschfäden gebildeten Ware;
Fig. 12 das Bild der Ware nach dem Scheren der Plüschhenkel.
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Fig.1 zeigt die Strickwerkzeuge der mehrsystemigen Rundstrickmaschine, auf deren Gesamtdarstellung verzichtet
wordenist. Die Rundstrickmaschine weist in bekannter Weise einen mit Zungennadeln 10 besetzten
Nadelzylinder 8 und eine Platinenscheibe 9 auf, in welcher Kulierplatinen 11 und Abschlagplatinen 12
angeordnet sind. Jeder Zungennadel 10 ist eine Kulierplatine 11 und eine Abschlagplatine 12 zugeordnet, wobei
letztere zusammen in einem Schlitz der Platinenscheibe längsverschiebbar gelagert sind. Jedes der genannten
Werkzeuge weist zur Steuerung seiner Längsbewegung mindestens einen Steuerfuß auf, also die Zungennadeln
einen von den Zylinderschloßteilen 14 gesteuerten Nadelfuß 13. Die Kulierplatinen 11 und die Abschlagplatinen
weisen einen Steuerfuß 15 bzw. 16 auf, die von Platinenschloßteilen 17 gesteuert sind.
Die Kulierplatine 11 weist ein an sich bekanntes Platinenprofil mit einer in einen Längsschlitz 18 übergehenden
unteren Oberkante 19, einer darüber befindlichen Nase mit einer Plüschfaden-Aufnahmekehle 21 und einer
oberen Oberkante 22 auf. Die Abschlagplatine 12 weist eine die Länge des Schlitzes 18 der Kulierplatine
begrenzende vertikale Stirnkante 23, eine die obere Oberkante 22 der Kulierplatine 11 übersteigende schräge
Preßkante 24 und eine Oberkante 25 auf.
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Alle Systeme der mehrsystemigen Rundstrickmaschine sind in Systemabschnitte aufgeteilt, deren Zahl sich nach der
Zahl der verschiedenfarbigen Plüschfäden richtet, die verarbeitet werden sollen. Sollen η unterschiedliche
Plüschfäden in einer Maschenreihe erscheinen, werden die Systeme in η + 1 Systemabschnitte unterteilt, wobei immer
n>1 anzunehmen ist. Beim dargestellten Ausführungsbeispiel sollen zwei verschiedenfarbige Plüschfäden
verarbeitet werden, so daß die Systeme in drei Systemabschnitte unterteilt sind. Fig.2 zeigt die Zylinderschloßkurve
26 für die Zungennadeln 10, die Platinenschloßkurve 27 für die Kulierplatinen 11 und die
Platinenschloßkurve 28 für die Abschlagplatinen 12 über dem Bereich der drei Systemabschnitte S1,S2 und S3
eines Systems (S) der Rundstrickmaschine hinweg. Mit strichpunktierten Horizontallinien sind zu der Zylinderschloßkurve
26 das Fadeneinlegeniveau A, ein Kulierniveau B und ein Maschenabschlagniveau C der Zungennadeln
1O sowie eine Kulierniveau D der Kulierplatinen 11,
ein Kulierniveau E der Abschlagplatinen 12 und ein Ruhestellungsniveau F beider Platinen 11 und 12
eingezeichnet. Mit vertikalen strichpunktierten Linien III,IV,V,VI,VII,VIII, IX und X sind Stellen des Systems
markiert, zu denen in den Fig. 3 bis 10 die Relativstellung der Werkzeuge 10-12 der Rundstrickmaschine
dargestellt sind.
...
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Im Systemabschnitt S1 wird von allen Zungennadeln 10 ein Grundfaden 31» im Systemabschnitt S2 von
ausgewählten Zungennadeln 10 ein erster Plüschfaden 29, im Systemabschnitt S3 von anderen ausgewählten
Zungennadeln 10 ein zweiter Plüschfaden 30 verarbeitet. Wie die Zylinderschloßkurve 26 erkennen läßt,werden
die Zungennadeln 10 in den Systemabschnitten S1 - S3 nach der Fadenaufnahme vom Fadeneinlegeniveau A nur bis
kurz unterhalb des Kulierniveaus B abgezogen. Erst am Ende des letzten Systemabschnittes S3 werden alle
Zungennadeln 10 bis unter das Maschenabschlagniveau C
geführt. Die Nadeldurchlaufrichtung durch die Systemabschnitte
ist durch einen kräftigen Pfeil in der Mitte der Fig.2 angezeigt. Die gleichzeitige Bewegung der beiden
Platinen 11 und 12 ist aus den Platinenschloßkurven 27 und 28 ersichtlich und wird nachfolgend anhand
der Fig. 3-10 näher erläutert.
Fig.3 zeigt die Ausgangslage der Werkzeuge 10,11 und 12
an der Stelle III der Schloßkurven 26 - 28. Die Zungennadeln 10 befinden sich auf dem Niveau C und halten jeweils
eine Masche aus dem Grundfaden 31 und einem der beiden Plüschfäden 29 oder 30. Die Henkel beider Plüschfäden
29 und 30, von denen der eine Plüschfaden 29 mit einer gestrichelten Linie und der andere Plüschfaden 30 mit
einer punktierten Linie eingezeichnet ist, liegen in der Plüschfaden-Aufnahmekehle 21 der Kulierplatine 11 und
erfahren dort eine Nachspannung durch die Kulierplatine. (In einem Nadelkopf können Grundfaden 31 und Plüschfaden
29 oder Grundfaden 31 und Plüschfaden 30 gehalten sein).
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Kulierplatine 11 und Abschlagplatine 12 befinden sich auf ihrem Kulierniveau D bzw. E.
Aus der in Fig.3 dargestellten Ausgangslage werden im
ersten Systemabschnitt S1 alle Zungennadeln 10 gemäß Fig.4 zur Aufnahme des als durchgehende Linie eingezeichneten
Grundfadens 31 bis über das Fadeneinlegeniveau A ausgetrieben. Gleichzeitig werden die Abschlagplatinen
12 entsprechend dem Abschnitt 28a der Platinenschloßkurve 28 auf das RuheStellungsniveau F zurückbewegt,
während die Kulierplatinen 12 auf ihrem Kulierniveau
D verbleiben. Die vorher von den Zungennadeln 10 gebildeten Maschen werden im Schlitz 18 der Kulierplatinen
11 zurückgehalten und sind gemäß Fig.4 aus dem Nadelkopf über die Nadelzunge auf den Nadelschaft
gerutscht. Dann werden die Zungennadeln 10 bis unter das Kulierniveau B in die aus Fig.5 ersichtliche Stellung
zurückgezogen, wobei sie den Grundfaden 31 über die Oberkante 22 der Kulierplatinen 11 zu Schleifen kulieren.
Die Abschlagplatinen 12 werden entsprechend dem Verlauf des Platinenschloßkurvenabschnitts 28a wieder auf
ihr Kulierniveau E ausgetrieben.
Vor dem Systemabschnitt S2 findet eine erste Nadelauswahl statt. Die ausgewählten Zungennadeln 10 werden gemäß Fig.6
wieder auf das Fadenaufnahmeniveau A ausgetrieben und erfassen den gestrichelt dargestellten ersten Plüschfaden
29. Anschließend werden die Zungennadeln 10 wieder
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bis über das Kulierniveau B in die aus Fig.7 ersichtliche
Stellung abgezogen, wobei sie den ersten Plüschfaden 29 über die Oberkante 25 der Abschlagplatinen 12 zu
Plüschhenkeln kulieren. An denjenigen Stellen, an denen keine Zungennadeln 10 ausgetrieben worden sind,
liegt der erste Plüschfaden 29 langgestreckt auf der Oberkante 25 der Abschlagplatinen 12, ohne Schleifen
zu bilden.
Vor dem Systemabschnitt S3 erfolgt eine zweite Nadelauswahl.
Die hier ausgewählten Zungennadeln 10' werden gemäß Fig.8 analog Fig.6 auf das Fadenaufnahmeniveau A
ausgetrieben und erfassen den zweiten, punktiert dargestellten Plüschfaden 30. Die Fadenführung erfolgt so,
daß der erste Plüschfaden 29 hinter dem Nadelkopf der Zungennadeln 10' langgestreckt auf der Oberkante
der Abschlagplatine 12 liegt, wie dies in Fig.8 eingezeichnet ist. Anschließend werden die Zungennadeln
10' wieder bis über das Kulierniveau B in die aus Fig.9
ersichtliche Stellung abgezogen, wobei sie den zweiten Plüschfaden 30 über die Oberkante 25 der Äbschlagplatinen
12 zu Plüschhenkeln kulieren.
Würden mehr als zwei unterschiedliche Plüschfäden eingesetzt, würde jetzt ein weiterer Systemabschnitt
(S4) folgen, in welchem der dritte Plüschfaden erfaßt würde. Beim dargestellten Ausführungsbeispiel mit nur
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zwei unterschiedlichen Plüschfäden 29 und 30 werden am Ende des Systemabschnittes S 3 die Kulierplatinen
und die Abschlagplatinen 12 gleichzeitig bis auf ihr Ruhestellungsniveau F zurückbewegt, und alle Zungennadeln
10 und 10' werden bis unter das Maschenabschlagniveau
C zurückgezeogen, so daß gemäß Fig.10 die vorkulierten
Schleifen aus den Plüschfäden 29 und dem Grundfaden über die untere Oberkante 19 der Kulierplatinen 11
abgeschlagen werden. Nach dem Abschlagvorgang bewegen sich die beiden Platinen 11 und 12 wieder nach vorne,
wobei die Nase 20 der Kulierplatinen 12 die aus den Plüschfäden 29 oder 30 gebildeten Plüschhenkel mit
der Aufnahmekehle 21 erfaßt und nachgespannt (Fig.3)
je nachdem welche Nadel für den Plüschfaden 29 oder ausgewählt wurde. Die abgeschlagenen Maschen werden
beim Hochgehen der Zungennadeln 10 bis zum Abschlagniveau C von der geraden Stirnkante 23 der Abschlagplatine
12 über den Kopf der Nadel geschoben, so daß
die Nadel beim Austrieb nicht in die alte Masche einstechen kann. Die neu gebildeten, im Nadelkopf befindlichen
Maschen, werden beim Hochgehen der Zungennadeln 10 auf das Fadeneinlegeniveau A vom Schlitz 18 der
Kulierplatinen 11 zurückgehalten, wie dies aus Fig.4
ersichtlich ist.
Wie Fig.11 zeigt, finden sich in jeder Maschenreihe R1,
R2, R3 ... R6 Henkel aus dem mit gestrichelten Linien eingezeichneten ersten Plüschfaden 29 und Henkel aus
dem mit punktierten Linien eingezeichneten zweiten
...
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Plüschfaden 30. Einige der Henkel sind mit dem Buchstaben H bezeichnet. Wo mehrere Henkel aus dem
einen Plüschfaden nebeneinanderliegen werden sie von einem langen Henkel des anderen Plüschfadens überbrückt.
Einige solcher langen Henkel sind mit Hf bezeichnet.
In dem aus dem mit einer ausgezogenen Linie dargestellten Grundfaden 31 gefertigten Grundgestrick sind die Plüschfäden
29 und 30 jeweils nur einzeln und mustergemäß verteilt eingestrickt.
Fig. 12 zeigt, wie nach dem Scheren der Plüschware eine Velourware mit gleichlangen Florfaden beider verwendeter
Plüschfäden 29 und 30 entsteht.
Die gebildete Plüschware kann auch eine Hoch/Tief-Musterung erhalten. Hierzu können gemäß Fig.2 im Systemabschnitt
S3, also dem letzten Fadeneinlegesystemabschnitt, die Abschlagplatinen 12 entsprechend dem mit einer gestrichelten
Linie eingezeichneten Kurvenabschnitt 28b vorzeitig zurückgezogen werden, so daß in diesem Systemabschnitt S3 keine
Plüschhenkel aus dem dort zugeführten Plüschfaden 30 gebildet werden, sondern der dort zugeführte Plüschfaden
mit dem Grundfaden 31 zusammen zu einer Masche des Grundgestricks verarbeitet wird. Der Kurvenabschnitt 28b
kann aber auch nach Einarbeitung mehrerer Farben angeordnet sein, so daß eine mehrfarbige Musterung mit dieser
Hoch/Tief-Musterung entsteht.
Claims (6)
1. Mehrsystemige Rundstrickmaschine zur Herstellung
von jacquardgemusterter einflächiger Plüschware aus einem Grundfaden und mindestens einem Plüschfaden,
mit einem mit Zungennadeln besetzten Nadelzylinder und einem paarweise mit gesondert steuerbaren
Kulierplatinen und Abschlagplatinen besetzten Platinenring sowie mit Schloßteilen zum Steuern der
Züngennadeln und der Platinen, dadurch gekennzeichnet, daß ihre Systeme (S) inn+ 1 -Systemabschnitte
(S1 - S3) unterteilt sind, wobei n>1 die Zahl der Musterfaktoren, beispielsweise unterschiedlichen
Plüschfäden (29,30), ist, daß das Nadelschloß (14) so ausgebildet ist, daß die Zungennadeln (10) am
letzten Systemabschnitt (S3) jedes Systems in die Maschenabschlagstellung (Niveau C), in den anderen
Systemabschnitten (S1, S2) dagegen nur bis in eine Kuliersteilung (Niveau B) zurückgezogen werden, und
daß das Platinenschloß (17) so ausgebildet ist, daß im ersten, den Grundfaden (31) verarbeitenden Systemabschnitt
(S1J eines jeden Systems eine Relativverschiebung der Abschlagplatinen (12) zu den Kulierplatinen
(11) aus dem Fadeneinlegebereich (Niveau D,E) erfolgt.
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2. Rundstrickmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß den Systemabschnitten mit
Ausnahme des ersten Systemabschnittes (S1) jedes Systems eine Nadelauswahleinrichtung zugeordnet
ist.
3. Rundstrickmaschine nach Anspruch 1 und/oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Platinenschloß (17)
so ausgebildet ist, daß am letzten Systemabschnitt (S3) jedes Systems die Kulierplatinen (11) und die
Abschlagplatinen (12) zunächst eine gleichlaufende Rück- und Vorbewegung ohne Relativverschiebung
und am Ende eine relativ kurze und kleine Relativverschiebung ausführen.
4. Rundstrickmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Platinenschloß (17)
wahlweise so ausgebildet ist, daß zusätzlich zum ersten Systemabschnitt (S1) eines Systems die Abschlagplatinen
(12) in mindestens einem weiteren Systemabschnitt (z.B. S3) relativ zu den Kulierplatinen
(11) aus dem Fadeneinlegebereich (Niveau E) zurückbewegbar sind.
5. Verfahren zur Herstellung einer jacquardgemusterten Plüschware auf einer Rundstrickmaschine nach einem
der Ansprüche 1 bis 4, gekennzeichnet durch folgende Arbeitsschritte:
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a) am ersten Systemabschnitt (S1) eines jeden Systems
Austreiben der Zungennadeln (10) zum Einlegen eines Grundfadens (31) und gleichzeitiges Zurückziehen der
zugehörigen Abschlagplatinen (12) aus dem Fadeneinlegebereich; anschließendes Zurückziehen der
Zungennadeln (10) bis kurz vor die Abschlagstellung unter Kulierung des Grundfadens (31) über die
zugehörige Kulierplatine (11);
b) am zweiten Systemabschnitt (S2) eines Systems Vorschieben der Abschlagplatinen (12) in eine den
kulierten Grundfaden (31) zurückhaltende Lage unter gleichzeitigem Austreiben ausgewählter Zungennadeln
(10) zum Einlegen eines ersten Plüschfadens (29) und anschließendes Zurückziehen der Zungennadeln
(10) bis kurz vor die Abschlagstellung unter Kulierung des ersten Plüschfadens (29) über die
Abschlagplatine (12);
c) an mindestens einem weiteren Systemabschnitt (S3)
Austreiben ausgewählter Zungennadeln (10) zur Aufnahme mindestens eines zweiten Plüschfadens (30) und
anschließendes Zurückziehen der Zungennadeln (10) unter Kulierung des zweiten Plüschfadens (30) über
die zugehörige Abschlagplatine (12); und am jeweils letzten Systemabschnitt (S3) anschließend weiteres
Zurückziehen aller Zungennadeln (10) in die Abschlagstellung nach einem Zurückziehen der zugeordneten
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Kulierplatinen (11) und Abschlagplatinen (12)
und anschließendes Austreiben der Kulier- und Abschlagplatinen (11,12) zum Nachspannen der
gebildeten Plüschhenkel.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die gebildete Plüschware anschließend in
bekannter Weise mittels einer Schervorrichtung in eine Velourware einheitlicher Florhöhe weitergebildet
wird.
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