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Schwundfugenkonstruktion für Industrieböden, Fussböden,
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Wände, Decken und Tunnels Die vorliegende Erfindung betrifft eine
Schwundfugenkonstruktion für Industrieböden, Fussböden, Wände, Decken und Tunnels,
welche sowohl zum Einbau in Ortsbetonkonstruktionen, als auch in vorfabrizierte
Elemente geeignet ist.
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Bei grossen Betonflächen müssen Schwundfugen angeordnet werden, um
willkürliche Rissbildungen zu vermeiden. Je nach den zu erwartenden Temperaturschwankungen
erfordert die Betonfläche eine entsprechende Schwundfugen-Feldeinteilung.
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Während Dehnungsfugenkonstruktionen grössere Ausdehnungen des Baukörpers
übernehmen und mehrfachen Kraft einflüssen unterworfen sind, haben Schwundfugenkonstruktionen
primär die Aufgabe die Fuge zu dichten und optisch eine linien-und höhengleiche
Verbindung herzustellen. Sekundär dient die Schwundfugenkonstruktion auch als Kantenschutz
des unterteilten Baukörpers.
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Aus der CH-PS 583.615 ist erstmals eine Dehnungsfugenkonstruktion
bekannt geworden, die neben den üblichen Funktionen des Dichtens und Aufnehmens
von Zugkräften auch beim Verschalen des Baukörpers zum Halten der Schalungsteile
dient.
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Entsprechend ihrer Aufgabe ist die vorgenannte Konstruktion nur bedingt
brauchbar für Schwundfugen. Zum ersten ist der Kantenschutz nicht ausgeprägt vorhanden
und zum zweiten sind keine Mittel zur Erreichung einer linien- und hohengleichen
Verbindung vorgesehen. Andere, bisher bekannte Schwundfugenkonstruktionen weisen
keinerlei verschalungstechnische Hilfen auf und ihr linien- und hchengleicher Einbau
in den Baukörper bleibt dem Geschick des Bauarbeiters überlassen.
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Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung eine Schwundfugenkonstruktion
zu schaffen, die Verschalungsaufgaben des Baukörpers übernehmen kann und Mittel
zu deren linien- und höhengleichen Einbau aufweist.
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Diese Aufgabe löst eine Schwundfugenkonstruktion, die aus zwei seitlich
der Fugenränder angeordneten Profilen und einem dazwischen eingelegten .Dehnprofil
besteht und sich dadurch auszeichnet, dass die Leisten eine in Leistenlängsrichtung
verlaufende U-förmige, vertikale Höheneinstell mit nach unten gerdichteter Oeffnung
aufweist, deren
Seitenwände ein, einer in die Nut passenden Höheneinstellschraube
entsprechenden Relief aufweisen, und einer zweiten zum Baukörper gerichteten Längsnut
zur Aufnahme von Verankerungsmitteln.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
dargestellt und anhand der nachfolgenden Beschreibung seine Verwendung erläutert.
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Figur 1 zeigt eine seitliche Randprofilleiste im Schnitt; Figur 2
zeigt die teilweise einbetonierte Konstruktion im Schnitt im Einbau in einer Ortsbetonkonstruktlon;
Figur 3 zeigt die Anwendung bei der Herstellung eines vorfabrizierten Elementes.
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Die erfindungsgemässe Schwundfugenkonstruktion -(Figur 2) weist drei
Hauptbestandteile auf, die beiden seitlich der Fuge einbetonierten, metallenen Leisten
1 und das in diesen eingelegte, die Fuge überbrückende Dehnprofil 2 aus gummielastischem
Material.
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An der in ihrer Grundform ein Winkelprofil darstel-lenden Leiste 1
sind verschiedene U-förmige Nuten und Aussparungen vorgesehen.
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In der in der Zeichnung vertikalen Flanke der Leiste ist
eine
grosse U-förmige Nut 10 angeordnet, deren innerer Schenkel 11 ungefähr doppelt so
hoch wie sein äusserer Schenkel 12 ist. Der innere Schenkel ist oben bei 13 rechtwinklig
abgebogen, so dass er die Grundfläche der Nut 10 ungefähr zur Hälfte überdeckt.
Die Abdeckung 13 erfüllt sowohl die Aufgabe , das Dehnungsprofil, welches in die
U-förmige Nut 10 eingelegt wird, zu halten, als auch die Schwundfuge optisch zu
verkleinern.
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In der in der Zeichnung horizontalen Flanke der Leiste sind zwei Nuten
15-17 angebracht. Nut 15 dient der Aufnahme von metrischen M6 Schrauben. Deshalb
weisen die Seitenwände dieser Nut ein Relief auf, welches dem Gewinde der Schrauben
entspricht, die in den Nuten Aufnahme finden sollen. Nut 16 hat ein schwalbenschwanzförmiges
Querschnittsprofil. Entsprechend der Funktion wird im Folgenden die Nut 15 als Höheneinstellnut
bezeichnet und die zur Befestigung von Verankerungsmitteln dienende Nut 16 wird
Verankerungsnut genannt.
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Nut 15 ist in der Lage so angeordnet, dass eine Bohrung in den Nutenboden
neben dem Schenkel 11 ausserhalb der Nut 10 mundes. Als Besonderheit weist die Nut
15 am Nutenboden seitliche Auskehlungen lt auf.
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Auf der Oberseite der horizontalen Flanke verläuft in der Profillängsrichtung
eine Markierungsrille 18, die von der Oberseite die Mitte der darunter befindlichen
U-Nut kennzeichnet.
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Die Verankerungsnut 16 ist gegenüber der Horizontalen leicht geneigt.
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Die Figuren 2 und 3 zeigen die Verwendung bzw. den Einbau der Schwundfugenkonstruktion.
Die hier dargestellten Profile weisen eine zusätzliche U-förmige Nut 14 auf, die
entsprechend ihrer Funktion Verschalungsnut heisst. In der Figur 2 ist die gesamte
Fugenkonstruktion ersichtlich und anhand dieser Figur ist auch der Einbau der Konstruktion
in einer Ortsbetonkonstruktion, beispielsweise in einen Fussboden, dargestellt.
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Fussböden grösserer Bauobjekte werden durch Schwundfugen in Felder
unterteilt und entsprechend wird ein Feld um das andere vergossen. Die Figur 2 zeigt
den Einbau der Konstruktion in einem Zeitpunkt, in dem das rechte Feld bereits fertig
vergossen, d.h., mit einem Estrich E versehen ist. Zur Verankerung des Profiles
in der Estrichschicht sind in der Nut 16 Ankerbolzen 3 eingeschraubt.
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Bis zur Erreichung dieser Bauphase werden folgende Operationen durchgeführt:
1. Der Ortsbeton B wurde vergossen, wobei an der gewünschten Stelle durch Einlegen
von trittschallhemmendem Material S die gewünschten Schwundfugen F entstanden.
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2. Ueber die Fuge F hinweg wurde die Schwundfugenkonstruktion gelegt
und mittels den Gewindebolzen 4 und der Kontermutter 5, bzw. mittels den Stellschrauben
6 auf die gewünschte Endhöhe gebracht, wobei eine genaue Nivelierung zu einer linien-
und höhengleichen Verbindung führt.
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Vernünftigerweise verläuft die Unterkante der Randprofile 1 ungefähr
auf der Höhe der Oberkante der Streifen S aus schallhemmendem Material.
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3. Die Estrichschicht E, beispielsweise aus Holzzement, wird nun bis
zur Oberkante des Profils 1 aufgefüllt. Ueber die Abdeckungsschenkel 13 hinweg kann
vorsichtshalber ein Klebstreifen angebracht sein. Sollen auf den Estrich Keramikplatten
oder ein Teppich verlegt werden, ist es selbstverständlich, dass eine entsprechende
Höhendifferenz belassen wird.
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Die weiteren Schritte nach Erreichung der dargestellten Bauphase sind:
4. Eventuelle nochmalige Höhenanpassung durch die Stellschraube 6 auf die gewünschte
Höhe und
5. Aufbringen des Estrichs auf das zweite Feld.
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Um die verschiedenen Möglichkeiten der Verankerung darzustellen, wurde
hier ein Mörtelband 8 in Form eines Schlitzbleches mittels den Schrauben 7 befestigt.
Statt dem Schlitzblech kann auch ein Streckmetall verwendet werden.
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Es sind Fälle bekannt, bei denen der Untergrund,auf dem der Estrich
aufgebracht werden soll, relativ grosse Unebenheiten aufweist oder bei denen die
Schwundfugenkonstruktion unter ungewöhnlichen Temperaturbedingungen verlegt werden
muss. In diesen Fällen wird mit einer Transport- oder Voreinstellungs-Traverse 21
gearbeitet (Figur 3). Diese Traverse wird von oben auf die Schwundfugenkonstruktion
aufgeschraubt. Hierzu werden von der Markierungsrille 18 aus Durchgangslöcher bis
in die Nut 15 gebohrt, wobei die dabei entstehenden Brauen in die Auskehlungen 17
weichen können. Es ist selbstredend, dass beim Bohren die nötige Vorsicht walten
muss (eventuell Bohrer mit Anschlag verwenden), um das Relief der Seitenwände der
Nut nicht zu verletzen. Der Arbeiter merkt jedoch leicht, wenn der Bohrer in die
Auskehlung der Nut fällt. Durch die Löcher greifen nun Schraubern, mit denen die
Schwundfugenkonsruktion
höhen- und liniengleich unter einer eventuell
gewünschten Vorspannung an die Traverse befestigt werden kann. Bei diesem Vorgehen
können die Felder beidseits der Schwundfuge gleichzeitig vergossen werden. Vorteilhafterweise
geht man jedoch hier in zwei Schritten vor, sodass nach einer ersten gefestigten
Schicht die Traverse abgeschraubt werden kann und dann bis zur entgültigen Höhe
vergossen wird.
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Bei vorfabrizierten Elementen werden die Randprofile 1 gleichzeitig
als Halteorgane der Verschalung 20,21 verwendet.
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Hierbei werden die beiden senkrecht zu einander verlaufenden Nuten
14 und 15 zur Befestigung der Verschalung verwendet.
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Gleich wie bei der vorher beschriebenen Befestigung der Transport-
oder Voreinstellungstraverse .21, werden wi-ederum Durchgangslöcher von der Markierungsrille
18 aus gebohrt.
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Nun werden M6 Gewindestangen 22 eingesetzt und die Verschalung 21
mit der Flügelmutter 23 angeschraubt. Die Verschalung 20 wird mit Gewindestangen
24 und Flügelmuttern- 25 rechtwinklig dazu befestigt. Eine Höheneinstellung wird
bei der Vorfabrikation nicht benötigt und daher kann auch die Nut 15 zur Aufnahme
von Verankerungsmitteln dienen. Zusätzlich können in die Verankerungsn;ut 16 Schrauben
26 als Verankerungsmittel eingesetzt werden.
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Nach der Festigung der Elemente verbleiben die Gewindestangen 22 in
den Elementen und dienen während des Transportes zur Halterung verschiedener Elemente
gegenüber einander, wozu oftmals wieder die Transport- oder Voreinstellungstraverse
dienen kann.
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Es ist sinnvoll die Metallteile gegen Korrosion zu schützen.
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Der sehr stark alkalische Beton greift insbesondere auch Aluminium
an. Als korrosionshemmendes Mittel hat sich besonders Steinkohlenpechteer bewährt.
Die mit dem Beton bzw. dem Zement in Kontakt kommenden Flächen werden daher mit
dem vorgenannten Material bestrichen.
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Im Gegensatz zu vielen bekannten Schwundfugenkonstruktionen liegt
das gummielastische Dehnprofil nicht an den Betonteilen an, stattdessen werden die
Ränder durch das Metallprofil 1 gebildet, sodass ein guter Kantenschutz des Baukörpers
gexährleistet ist. Es ist naheliegend, dass neben den gezeigten Verankerungsmöglichkeiten
weitere ausführbar sind.
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Beispielsweise kann auch das Verankerungsmittel ein integrierter Teil
des Randprofils 1 sein. Auch die Art der Befestigung des Mörtelbandes soll ausdrücklich
nicht nur auf die beschriebenen Arten beschränkt sein.
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