DE2903548A1 - Verfahren zur zweitbehandlung von abwasser - Google Patents
Verfahren zur zweitbehandlung von abwasserInfo
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Description
Die Priorität der Anmeldung Nr. 875 327 vom 06. Februar 1978 in den Vereinigten Staaten von Amerika wird beansprucht.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Zweitbehandlung von Abwasser und insbesondere zur Zweitbehandlung von Abwässern
aus SuIfit-Zellstofffabriken.
Verfahren zur Zweitbehandlung von Abwässern verringern den Gehalt an organischen Stoffen im Abwasser (biochemischer Sauerstoffbedarf,
abgekürzt: BSB) durch biologische Aktivität. Im allgemeinen wird Abwasser innig mit einer Bakterienkultur vermischt,
die das organische Material als Nahrungsmittelquelle verwendet. Der Zusatz von Nährstoffen, Belüftung, und Einstellung
von pH-Wert und Temperatur dienen der Schaffung von geeigneten Umweltbedingungen, die das überleben der Bakterien und deren
Reproduktion und somit das Bakterienwachstum gewährleisten. Üblicherweise wird die während der Belüftung erzeugte biologische
Masse vom behandelten Wasser abgetrennt^ ehe sie dem ankommenden Wasser zugefügt wird.
An Stellen ,an denen wenig Land zur Verfügung steht, wird die
biologische Behandlung meistens mit Belebtschlamm durchgeführt, der durch eine große Luftmenge aktiviert ist. Bei derartigen
Systemen wird die Herabsetzung des BSB in einem Belüftungstank bewirkt. Die Flüssigkeit und die biologische Masse aus dem
Belüftungstank werden in einen Schwerkraftklärer eingespeist, wo die biologische Masse rückgewonnen, eingedickt und von dort
in den Belüftungstankt rückgeführt wird. Damit stellt man eine hohe Konzentration an biologischer Masse in dem Belüftungstank
sicher und steigert bei gleichbleibenden Volumen eines solchen Tankes die Herabsetzung des BSB. Man sieht, daß eine ausreichende
Absetzfähigkeit der biologischen Masse wesentlich ist zur Erlangung eines optimalen Wirkungsgrades in dem durch Luft
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aktivierten Belebtschlannmsystem. Dieses System erzeugt einen
Überschuß an biologischer Masse, die aus ihm entfernt und getrennt aufgearbeitet werden muß.
Man nimmt es hin, daß der Wirkungsgrad eines Belebtschlammsystems
durch die Beladung mit organischen Stoffen, ausgedrückt als Verhältnis von Nährstoff zu Mikroorganismus, gelenkt wird. Dieses
N/M-Verhältnis ist definiert als BSB des gesamten Abwassers, eingespeist in das System pro Tag und pro Einheit der biologischen
Die
Masse, enthalten in dem Belüftungstank. Wirksamkeit in der Herabsetzung
des BSB wird im allgemeinen rasch schlechter, wenn das N/M-Verhältnis ansteigt. Die Absetz.fähigkeit der biologischen
Masse wird auch durch ein sehr niedriges oder sehr hohes N/M-Verhältnis nachteilig beeinflußt. Deshalb sind Belebtschlämmsysteme
normalerweise für ein N/M-Verhältnis von 0,2 bis 0,5 ausgelegt, um sowohl einen hohen Wirkungsgrad in der Behandlung
wie eine zufriedenstellende Absetzrate der biologischen Masse zu erreichen. Das N/M-Verhältnis ist auch wichtig bezüglich
der Größe der Behandlungsanlage.
Eine häufige Abänderung des Belebtschlammverfahrens schließt die Belüftung in einem tiefen Tank ein. Bei einer derartigen Belüftung
wird ein oberirdischer oder unterirdischer Tank von mindestens 9 Metern,üblicherweise mehr als 15 Metern Höhe oder Tiefe verwendet.
Die Tanktiefe schafft einen hydrostatischen Druck der
• die
ausreicht,Sauerstoffübertragung zu beschleunigen, so daß die
ausreicht,Sauerstoffübertragung zu beschleunigen, so daß die
<iä:eroben Bakterien wesentlich besser mit der von ihnen benötigten
Luft versorgt werden als es bei den Belebtschlammverfahren der Fall ist. Tieftankbelüftungsverfahren sind mehrfach in der Literatur
beschrieben, so z.B. in dem US-Patent 3574 331. Obgleich die Klärung von einer belüfteten Flüssigkeit für gewöhnlich durch
A C!
Schwerkrafttrennung bewirkt wird, gab schon Anregungen dahingehend,
die Tieftankbelüftung mit einer Klärung zu verbinden,
die auf der Flotation unter Zuhilfnähme von gelöster Luft beruht.
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Eine derartige Flotationsklärung ist bei den Trennverfahren
fest-flüssig hinlänglich bekannt. Bei der Flotation unter Zuhilfenahme von gelöster Luft wird das Abwasser mit Luft
unter Druck gesättigt und gelangt dann in eine Flotationszelle, die unter Atmosphärendruck steht. Die Druckverringerung
bewirkt ein Austreten der Luft aus der Lösung in Form von fein verteilten Bläschen, die sich an den Schlamm oder das
es suspendxerte Material anlagern und zur Wasseroberfläche in
der Flotationszelle mit emporreißen. Die Flotation unter Zuhilfenahme von gelöster Luft ist ein häufig verwendetes
Verfahren zur Rückgewinnung von Fasern oder zum Eindicken von biologischen Massen, die aus dem Belebtschlammsystem stammen.
Es gibt jedoch nur wenige Fälle, wo die Flotation mit gelöster Luft zum Klären im Zweitbehandlungssystem verwendet wurde,
und zwar sowohl für Feststoffentfernung und zur Rückgewinnung und Rückführung von Bakterien. Die Kombination von Flotation
und Tieftankbelüftung wurde vorgeschlagen, da sie Vorteile besitzen gegenüber den herkömmlichen Belebtschlammsystemen.
Siehe als Beispiel New Civil Engineer, B.Appleton, 17. April 1975.
Unabhängig von der Art des Zweitbehandlungssystems lassen sich die Größe der Behandlungsanlage und die finanziellen Kosten
dadurch verringern, daß man die Menge der Bakterien senkt, die zur Verringerung'eines vorgegebenen BSB erforderlich ist, oder
inxdem man das N/M-Verhältnis steigert. Die organische Belastung,
ausgedrückt als N/M-Verhältnis, wird allgemein als diejenige Größe angesehen, die die Ausführung des Zweitbehandlungssystems
steuert. Siehe Adams&Eckenfeider, Process Design Techniques
for Industrial Waste Treatment, Nashville, Tennessee, Enviro Pres. Inc., 1974. Man war jedoch bislang der Ansicht, daß ein
N/M-Verhältnis höhe als 0,5 sich mit den herkömmlichen Belebtschi ammsystemen nicht verträgt. Die Anwendung von merklich abweichenden
Verhältnissen bei den kombinierten Systemen Tieftankbelüftung und Flotation wurden als gefährlich angesehen bezüglich
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■" 6 ""
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einer untragbaren Verringerung des BSB. Darüberhinaus führen
plötzliche Veränderungen im BSB-Pegel des Abwassers, seine Strömungsrate,, die Temperatur oder der pH-Wert dazu,. ..was als Schockbe- .. .„...,
lastung bekannt ist, die den Wirkungsgrad des Systems herabsetzt. Es wurde allgemein vermutet, daß ein hohes N/M-Verhältnis in
solchen Tieftanksystemen wegen der kurzen Behandlungszeit verbunden mit dem hohen N/M-Verhältnis gegenüber Schockbelastungen
empfindlich sei.
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Zweitbehandlung von Abwasser anzugeben, daß erfolgreich ein
höheres N/M-Verhältnis gegenüber den bekannten Verfahren ermöglicht.
Die Auf gate wird durch das im Anspruch 1.-angegebenaa Verfahren
gelöst.
Durch das erfindungsgemäße Verfahren wird die Größe der Behandlungseinrichtungen
verringert und die finanziellen Kosten herabgesetzt. Ferner wird ein wirtschaftliches und wirkungsvolles Verfahren zur
Zweitbehandlung von Abwässern aus SuIfit-Zellstofffabriken qe- '
schaffen.
Es hat sich gezeigt, daß ein Nährstoff zu Mikroorganismen-Verhältnis
größer als 1 mit Erfolg angewendet werden kann, bei dem . die suspendierten Feststoffteilchen durch Flotationsklärung mittels
eines gelösten Gases abgetrennt wird. N/M-Verhälntisse bis
zum zehnfachen und höher als der von herkömmlichen Belebtschlammsystemen
wurden erfolgreich angewandt. Genauer gesagt, das Verfahren nach der vorliegenden Erfindung schließt die Belüftung
von Abwasser ein, das Bakterien enthält, und zwar unter Bedingungen, bei denen ein Bakterienwachstum auftritt bis der BSB-Pegel des
Abwassers merklich verringert ist, wobei das N/M-Verhältnis des Abwassers größer als 1 ist, und das belüftete Abwasser unter
Druck in eine Flotationszelle eingebracht wird, um die suspendierten Feststoffteilchen durch Flotationsklärung abzutrennen, die
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Bakterien aus dem unter Druck gesetzten Abwasser enthalten. Die suspendierten Feststoffteilchen und die Bakterien werden
dann in die Belüftungsstufe zurückgeführt .und zwar in einer,
solchen Menge, daß das N/M-Verhältnis erhalten, bleibt, und das
verbleibende Abwasser mit dem verringerten BSB-Pegel entfernt
wird.
In der beigefügten Zeichnung ist ein Flußdiagramm des Verfahrens nach der Erfindung dargestellt.
Es hat sich ganz überraschenderweise gezeigt, daß das Verfahren nach der Erfindung durch ein N/M-Verhältnis zwischen 1 bis 4
und höher in hohem Masse den BSB-Pegel und die Toxicität senkt. Es hat sich ferner herausgestellt, daß das Verfahren gegen
Schockbelastungen immun ist, selbst'bei diesen hohen N/M-Verhältnissen.
Während eines Schockbelastungsversuches mit ausgelaugter Sulfit-Ablauge, bei dem das N/M-Verhältnis mehr als verdoppelt war und die
biologische Masse 12 Stunden lang unter - anaerobischen Bedingungen
gehalten wurde, blieb der BSB-Wirkungsgrad nahezu unberührt, er fiel von 96% auf 94% und kehrte einen Tag später wieder auf 96%
zurück. Zusätzlich blieb der BSB-Wirkungsgrad des Systems von abrupten" Temperaturänderungen unberührt (von 300C auf 200C in
24 Stunden). Darüberhinaus haben Studien gezeigt, daß Flotationsklärung mit gelöstem Gas eine Rückgewinnung von mehr als 90%
der Feststoffe ermöglicht, auch bei Schockbelastungen von erschöpfter Sulfitablauge.
Obigeich die Gründe für einen erfolgreichen Ablauf bei höheren N/M-Verhältnissen nicht ganz erklärbar sind, kann man annehmen,
daß mindestens ein Teil auf der schnelleren Feststofftrennung
beruht, die durch die Anwendung der Flotation mit gelöster Luft bewirkt wird. Man nimmt deshalb an, daß die Zeit, die verstreicht
von der Beendigung der Belüftung während der Klärung bis zur erneuten Belüftung nicht ausreicht.einen merklichen
Anteil der Bakterien abzutöten. Bei herkömmlichen Schwerkraft-
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systemen wird vermutet, daß ein wesentlicher Teil der aeroben Bakterien in der verlängerten Kl'ärstufe abgetötet wird, Beim vorliegenden Verfahren erfolgt die Rückführung der. suspendierten" '■
Teilchen und der Bakterien rasch, üblicherweise innerhalb von 10 bis 15 Minuten, auf jeden Fall unterhalb von 30 Minuten und
selten mehr als in einer Stunde. -
In der Zeichnung ist das Verfahren nach der vorliegenden Erfindung
schematisch dargestellt. Bis auf die hierin beschriebene Erweiterung
wird der erste Schritt des Verfahrens, die'Belüftung,
in Übereinstimmung mit den bekannten Stand der Technik durchgeführt.
Im Falle einer SuIfit-Zellstofffabrik enthält das
Abwasser üblicherweise einmal behandeltes Abwasser und klare Ablaugen aus der erschöpften Sulfitablauge, heiße alkalische
Auszüge und Abwasser aus der Bleicherei. Wie das Flußdiagrämm
zeigt.wird das Abwasser in den Belüftungstank eingespeist, wo es mit Lauge oder Kalciumoxid auf einen pH-Wert von ca. 7 eingestellt
wird, worauf Stickstoff- und Phosphorhaltige Nährstoffe in Form von z,B. Ammoniumhydroxid und Phosphorsäure zugegeben
werden. Das Abwasser wird dann mit Hilfe von Luft belüftet, um das System in Bewegung und die Bakterien gut verteilt zu
halten, und um während der Verweilzeit in dem Belüftungstank für genügend Sauerstoffzufuhr zu sorgen. Die Belüftung kann
in einem flachen Becken mit dem herkömmlichen Belebtschlamm, aktiviert durch Luft, durchgeführt werden, aber es ist vorzuziehen,
die Belüftung in einem tiefen Tank oder in einer Kolonne vorzunehmen. Bei Tieftankbelüftung wird fein verteilte Luft
am Grund des Tankes in einer solchen Menge zugeführt, die zur Sicherstellung der gewünschten Konzentration an gelöstem Sauerstoff
ausreicht. Nicht absprbierte Gase treten an dem offenen
Kolonnenkopf aus. Im Falle von SuIfit-Zellablaugen liegt der
BSB-Pegel sehr hoch, im allgemeinen über 400 mg/1 und ebenso hoch, nämlich 1000 bis 1200 mg/1 wie während der Herstellung
von hophreinem löslichen Zellstoff, im Gegensatz zu einem BSB-Pegel von ca. 200 mg/1 für städtische Abwässer. Die
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Verweilzeit in dem Belüftungstank kann bei den Tieftankbelüftungssystemen
wesentlich niedriger sein im Vergleich zu den herkömmlichen Belebtschlammsystemen (ζ..3. 3 bis 8 .Stunden . r.
gegenüber 20 bis 24 Stunden). Die Belüftung sollte den BSB-Pegel
um 80% und für gewöhnlich sogar um 90% verringern, jeweils in Abhängigkeit von dem N/M-Verhältnis und dem behandelten
Abwasser.
Gemäß der vorliegenden Erfindung wird das N/M-Verhältnis in dem Belüftungstank auf den Durchschnittswert höher als 1'gehalten.
Das N/M-Verhältnis bedeutet den Gesamtabwasserbedarf an biochemischen Sauerstoff in Gramm, eingespeist in das Beüftungsbecken
je Tag und je Gramm von biologischer Masse ( flüchtige susp^endierte Feststoffteilchen), die in dem' Belüftungsbecken
enthalten sind. BSB oder biochemischer Sauerstoffbedarf ist definiert als Menge an Sauerstoff (mg/1) verbraucht durch
Mikroorganismen in 5 Tagen bei 200C.
Nach Beendigung der Belüftung wird das belüftete Abwasser in einen Flotationsklärer übergeführt, der mit gelöster Luft
arbeitet. Die belüftete Lösung wird in den Klärer zusammen mit Schlamm eingebracht und die geklärten Ablaugen oben und
unten von dem Klärer jeweils abgezogen. Ein Teil der geklärten Ablauge wird unter Druck belüftet (in^dem die Ablauge eine
Druckpumpe und einen engen Rückhaltetank passiert ) und dann in den Klärer rückgeführt, um den Anteil an gelöstem Gas für
die Flotation zu erhöhen. Die Rückführung durch die Pumpe und
zur
den Rückhaltetank ist bei Tieftankbelüftung Erhöhung der Wirkung
des Klärers wünschenswert. Eine derartige Rückführung ist notwendig bei Systemen, die flache Belüftungstanks verwenden, um die gelösten
Gase unterDruck einzubringen, die dann die Flotationsklärung
bewirken. Derartige Flotationssysteme-, die mit gelöster
Luft arbeiten, bei denen die Ablauge teilweise oder gänzlich durch eine Pumpe und einen Rückhaltetank rückgeführt wird, sind
bekannt und werden z.B. in Metcalf und Eddie Inc.„ Waste Water
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Engineering: Collection, Treatment and Disposal, New York, McGraw-Hill, 1972, Seiten 296 bis 301 beschrieben.
Sobald sich eine Decke aus Schwebestoffen (Feststoffteilchen und Bakterien) in dem Klärer gebildet hat, wird die
Schwebstoffschicht entfernt. Je dicker die Schwebestoffteilchenschicht
ist, desto höher ist die Konzentration der Feststoffteilchen in dem Schaum. Dies gilt auch für erhöhte Luft zu Fest- ■■ ■
stoffteilchen-Verhältnisse, die den Anteil an Luft vergrößert-,
der für die Flotation zur Verfügung steht. Der obere Teil der" Schwebstoffteilchen wird bei großtechnischen Anlagen laufend
entfernt und zum Trocknen auf einer geneigten Fläche ausgebreitet. Die normale Dicke einer Schwebstoffteilchendecke in
einer derartigen Anlage liegt bei 30 cm. Die Erfindung wird anhand der folgenden Beispiele erläutert. Wenn nicht anders
angegeben, so stellen die Mengenangaben Gewichtsteile dar.
Beispiel 1 bis 6:
Die gesamte Abwassermenge einer SuIfit-Zellstofffabrik wurde mit
Lauge auf einem pH von 7,5 neutralisiert, indirekt mit Dampf auf 300C erhitzt, mit Phosphor- und Stickstoffnährstoffen (P:N:BOD
1:10:100) angereichert und dann in einen Belüftungstank eingespeist.
Das in der Zeichnung dargestellte System Tieftankbelüftung-Gelöstluftflotation
wurde verwendet.Der Belüftungstank bestand aus einer Kolonne vOi. 10 cm Durchmesser und 4,62 m
Höhe, was einem Arbeitsvolumen von 40 1 entspricht. Ein Reduzierventil
am Kolonnenkopf dient zur Einstellung des Druckes auf 69 kPa am Kolonnenkopf, so daß ein Tief tank mit einer Arbeitstiefe
von 18,3 m simuliert wird. Die Konzentration des gelösten Sauerstoffes in der Mischlösung wurde auf 2 bis 3 mg/1 gehalten.
Der Klärteil bestand aus einem Rohr von 5,6 cm Durchmesser und 46 cm Höhe. Die gemischte Flüssigkeit wurde mit Hilfe einer einstellbaren
Dosierpumpe in den Klärer eingespeist,wobei Schlamm und
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geklärte Flüssigkeit am Kopf und Boden desselben abgezogen wurden. Ein Teil der geklärten Flüssigkeit wurde erneut unter
Druck belüftet und in den Klärer zurückgeführt zur Steigerung des Anteils an gelöstem Gas für die Flotation. Die Tabelle
gibt die Arbeitsbedingungen und Ergebnisse von 6 aufeinanderfolgenden Tests(Beispiel 1 bis 6) bei unterschiedlichen N/M-Verhältnissen
an. Rückhaltezeit der Lösung entspricht der Verweilzeit der eingespeisten Lösung in den Belüftungstank.
Die Temperatur der Lösung wurde von 30 auf 20° gesenkt, um die etwas strengeren Temperaturbedingungen zu simulieren,
die bei einer Sulfit-Zellstofffabrik auftreten können. Je
niedriger die Temperatur um so langsamer die Aktion der Bakterien. Das gegebene N/M-Verhältnis ist der Durchschnitt
sämtlicher N/M-Verhältnisse während der jeweiligen Testzeit der einzelnen Beispiele* MLVSS bedeutet flüchtige suspendierte
Feststoffteilchen in gemischter Lösung und ist der Ausdruck, der für die Feststoffkonzentration (mg/1) in den Belüftungstank
verwendet wird.
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Arbeitsbedingungen
Analyse
Berechnetes Ergebnis
Beispiel Verweilzeit Mischflüssig- N/M-Verhält-
1 | keit, hr. | keit, 0C | |
ο | 2 3 4 |
7.0 | |
ω | 5 | 7.0 7.0 7.0 |
30 |
co u» |
6 | 3.5 | 30 20 20 |
Ö JtS. |
3.5 | 20 | |
20 | |||
niss, gm/BSB,-/gm MLVSS
MSVSS/Tag
MSVSS/Tag
0.6 1.0 0.9 1.9 2.0 4.0
BSB rsg/1 | Aasfluß | . BSB-Rück | Schlamm- | |
MLVSS tng/i |
Eingabe , | 12 | gang in % | alter in Tagen |
5190 | 807 | 12 | 98.5 | 8.9 · |
3240 | 775 | 14 | 98.5 | 3.6 |
97.8 | 3.6 | |||
2790 | 656 | 34 | ||
1490 | 673 | 37 | 95.3 | 2.0 |
2930 | 812 | 33 | > 95.4 | 1.7 |
934 | 544 | 94.0 | 0.6 |
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mit
Die Tabelle 1 zeigt, daß N/M-Verhältnissen zwischen 0,6 bis 4,0 eine hohe BSB-Verringerung erreicht wird. Nach der bisherigen Literatur läßt sich bei diesen hohen N/M-Verhältnissen und insbesondere bei Werten über null eine BSB-Verringerung nicht erzielen. Die Spalte "Schlammalter" gibt das Durchschnittsalter der Bakterien in dem Belüftungstank an. Je niedriger das Alter, desto kleiner kann das Behandlungssystem sein. Im Idealfall wäre das Schlammalter so niedrig als möglich, um die Behandlungskosten niedrig zu halten.ohne daß man die hohen Verringerungsraten des BSB aufgeben muß. Man erkenn^, daß bei einem N/M-Verhältnis über 1 das Schlammalter um eine Größenordnung verringert wird, wobei nur ein geringer Rückgang in der BSB-Verringerung eintritt.
Die Tabelle 1 zeigt, daß N/M-Verhältnissen zwischen 0,6 bis 4,0 eine hohe BSB-Verringerung erreicht wird. Nach der bisherigen Literatur läßt sich bei diesen hohen N/M-Verhältnissen und insbesondere bei Werten über null eine BSB-Verringerung nicht erzielen. Die Spalte "Schlammalter" gibt das Durchschnittsalter der Bakterien in dem Belüftungstank an. Je niedriger das Alter, desto kleiner kann das Behandlungssystem sein. Im Idealfall wäre das Schlammalter so niedrig als möglich, um die Behandlungskosten niedrig zu halten.ohne daß man die hohen Verringerungsraten des BSB aufgeben muß. Man erkenn^, daß bei einem N/M-Verhältnis über 1 das Schlammalter um eine Größenordnung verringert wird, wobei nur ein geringer Rückgang in der BSB-Verringerung eintritt.
Bei diesem Beispiel wurde das Abwasser wie in den Beispielen 1 bis
6 behandelt, wobei zusätzlich das System einer Reihe von Schockbelastungen
bis zu 12 Stunden Dauer über eine zweiwöchentliche Periode unterworfen wurde. Das N/M-Verhältnis wurde auf 1 eingestellt,
die Mischflüssigkeit der Temperatur auf 200C, die Verweilzeit
auf 7 Stunden und die MLVSS-Konzentration auf ca. 2500 mg/1. Nach jedem Schock wurde das System 2 bis 3 Tage bei den Nennbedingungen
(Zielbedingungen) behandelt, damit es sich von dem Schock erholen kann. Die Stärke der Schocks wurde dadurch festgelegt,
daß man annahm, daß naturgetreue System hätte seine normale Belastung zu verarbeiten und zusätzlich die Feststoffe aus der
gesamten erschöpften Sulfitablauge, die von einer Fabrik innerhalb
von 4 bis 12 Stunden Dauer erzeugt werden. Diese Menge an SuIfit-Ablauge
mit 10% Feststoffgehalt verdoppelt angenähert die einströmende BSB-Konzentration, hat jedoch einen zu vernachlässigenden Effekt
auf die hydraulische Belastung des Systems. Vor jedem einzelnen Schock wurde die nominelle Luftrate experimentiell bestimmt und
während des Schocks dann eingeschränkt. Die Lufteinschränkung simuliert die begrenzte Kompressorkapazität in einem naturgetreuen
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System. Der erste Schock war auf 50% Zusatzluft beschränkt, während der vierte keine Zusatzluft enthielt. Der erste simuliert
ein System, daß normalerweise zwei Luftkompressoren· erfordert, für Sbhockbelastungen jedoch einen zusätzlichen dritten. Der
vierte Schock simuliert das gleiche System mit lediglich zwei Kompressoren. Die Ergebnisse dieser Test sind in Tabelle 2 dargelegt,
,Tabelle II
Schocknummer
Dauer des Schocks in Stunden, STD, Dauer nach dem Schock,
Tage
Luftmenge nominal SLPM ·
Durchschnxttstage des Schocks, SLPM Maximalwert in % vom Nominalwert
Zulauf gesamter BSB (nominal) mg/1 N/M-Verhältnis während des Schocks
Schocktage (nominal) durchschnittliche Schocktage
Tage vor dem Schock Tage nach dem Schock Durschnitt der Gesamt^
periode
AbIfuß BSB, mg/1 Tag vor dem Schock Tag während des Schocks
Tag nach dem Schock BSB^Verringerung in % Tag vor dem Schock Tag während des Schocks
Tag nach dem Schock
12
2 5/6 3 3/4 3 1/2 3 1/2 4.3 4.4 4.1 3.7
6.2 | 8.2 | 5.7 | 3.6 |
149 | 211 | 180 | 97 |
848 | 868 | 823 | 732 |
2.63 1 .28 |
2.40 1.07 |
2.01 0.83 |
2.44 1 .01 |
1 .51 1 .27 0.99 |
1 .40 0.96 1 .12 |
1 .44 0.96 0.74 |
1 .74 1 .27 0.93 |
1 .15 | 1.13 | 1.17 | 1 .38 |
30 47 34 |
32 32 32 |
25 28 24 |
31 71 27 |
96.0 95.1 95.9 |
96.2 96.8 96.5 |
96.9 97.9 97.0 |
95.9 94.4 95.7 |
SLPM bedeutet: Standardliter pro Minute
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- 15 D.E.Severeid et al 1-1
Die Stabilität der BSB-Verringerung während der Schockbelastung
verdient Aufmerksamkeit. Die Ergebnisse zeigen eine Fähigkeit, schweren aufeinanderfolgenden Schockbelastungen
zu widerstehen ohne unwiderrufliche Beschädigung der biologischen Masse. Es ist zu bemerken, daß beim Schock 4/bei dem das N/M-Verhältnis
mehr als das Doppelte beträgt und die biologische Masse 12 Stunden unter anaeroben Bedingungen gehalten wird,
der Wirkungsgrad der BSB-Verringerung nahezu unberührt blieb, ; der Wert von 96% auf 94% fiel und auf 96% am Tage nach dem
Schock wieder anstieg. (
Die angeführten Ergebnisse zeigen, daß das vorliegende Verfahren eine ausgezeichnete und zuverlässige Behandlung von Abwasser
bei N/M-Verhältnissen ermöglicht die das zehnfache von den
Werten in herkömmlichen Belebtschlammsystemen betragen.
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Leerseite
Claims (8)
- DEUTSCHE ITT INDUSTRIES CESELLSCiIAFT MIT BESCHRÄNKTER HAFTUNGFREIBURG I.BR.D.E.Severeid et al 1-1Patentansprüchef 1.) Verfahren zur Zweitbehandlung von Abwasser, gekennzeichnet durch folgende Verfahrensschritte:Belüftung von Bakterien enthaltendem Abwasser, unter Bedingungen, bei denen der Bakterienwachstum eintritt, bis der ..,biochemische Sauerstoffbedarfspegel des Abwassers merklich verringert ist, und das Verhältnis von Nährstoff zu Mikroorganismen in dem Abwasser größer als 1 beträgt,Einbringen des belüfteten Abwassers in eine Flotationszelle zur Abtrennung der suspendierten Feststoffteilchen, wobei diese Bakterien aus dem Abwasser inkludieren, durch Gelöstluftflotationsklärung,Dr.Rl/bk25. Januar 1979909832/0647D.E.Severeid et al 1-1Rückführung der suspendierten Feststoffteilchen und Bakterien in die Belüftungsstufe in einer Menge, die das Nährstoffe Mikroorganismenverhältnxs aufrecht erhält undEntfernen des restlichen, einen verringerten BSB-Pegel aufweisenden Abwassers,
- 2. Verfahren nach Anspruch 1f dadurch gekennzeichnet, daß das Abwasser in einem Tieftank-Belüftungssystem belüftet wird,
- 3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der biochemische Sauerstoffbedarf des Abwassers größer als 400g/l ist.
- 4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Abwasser aus einer SuIfitzellstofffabrik stammt,
- 5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die B'akterien in die Belüftungsstufe in einer solchen Zeitspanne zurückgeführt werden, die zur Abtötung einer signifikanten Menge derselben nicht ausreicht.
- 6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Bakterien in die Belüftungsstufe in weniger als 30 Minuten nach der Beendung der Belüftung zurückgeführt werden.
- 7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Bakterienwachstum in dem Abwasser durch weitgehende Neutrali-· sierung desselben und Zuführung von Stickstoff- und Phosphor haltigen Nährstoffen sichergestellt wird,
- 8. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Belüftung des Abwassers solange vorgenommen wird, bis der
BSB-Pegel auf 90% gesenkt ist.909832/0647
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