DE2206216C3 - Meßfühler für die Bestimmung des Sauerstoffgehaltes in Abgasen, vorwiegend von Verbrennungsmotoren, sowie Verfahren zur Herstellung solcher Meßfühler - Google Patents
Meßfühler für die Bestimmung des Sauerstoffgehaltes in Abgasen, vorwiegend von Verbrennungsmotoren, sowie Verfahren zur Herstellung solcher MeßfühlerInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen elektrochemischen Meßfühler für die Bestimmung des Sauerstoffgehaltes in Abgasen, vorwiegend von Verbrennungsmotoren, mittels einer Sauerstoffkonzentrationskette
mit ionenleitendem Festelektrolyten, auf dessen äußerer Oberfläche sich eine elektronenleitende Schicht
befindet, sowie auf Verfahren zur Herstellung derartiger Meßfühler.
gas u. a. Kohlenmonoxid, Stickoxids sowie unverbrannte oder teilverbrannte Kohlenwasserstoffe, die
zur Luftverunreinigung beitragen. Um die durch diese Stoffe hervorgerufene Luftverunreinigung auf einen
Minimalwert herabzudrücken, ist es erforderlich, die
Abgase von Kfz.-Verbrennungsmotoren möglichst
weitgehend von diesen Stoffen zu befreien. Das bedeutet, daß Kohlenmonoxid und Kohlenwasserstoffe
möglichst vollständig in ihre höchste Oxidationsstufe, Kohlendioxyd und - im Falle der Kohlenwasserstoffe
- Wasser, bzw. Stickoxide in elementaren Stickstoff und Sauerstoff übergeführt werden müssen.
Eine solche Überführung der schädlichen Anteile des Abgases in die unschädlichen Verbindungen Kohlendioxyd, Stickstoff und Wasser kann z. B. dadurch
geschehen, daß man die Abgase einer Nachverbrennung unterwirft, indem man sie bei Temperaturen
oberhalb etwa 600° C über Katalysatoren leitet. Voraussetzung für den Erfolg ist jedoch, daß das Abgas
in seiner Zusammensetzung so eingestellt wird, daß
eine praktisch Vollständige Umsetzung zu den unschädlichen Verbindungen überhaupt möglich ist,
d. h. das Verhältnis Luft zu Brennstoff muß nahezu stöchiometrisch sein, was man bekanntlich mit einem
Α-Wert nahe 1 kennzeichnet. Bezüglich des Sauer
stoffgehaltes des Abgases bedeutet dies für λ S 1,
daß kein über die Gleichgewichtsmenge der verschiedenen möglichen Reaktionen hinausgehender »überschüssiger« Sauerstoff vorhanden ist, während bei
λ > l »überschüssiger« Sauerstoff in dem Gemisch
vorliegt. Bei λ = 1 geht also das Abgas vom reduzierenden
in den oxidierenden Zustand über.
Für die Einhaltung eines λ-Wertes von etwa 1 ist
es erforderlich, einen Meßfühler in den Weg des Abgases zu bringen, der z. B, den Sauerstoffgehalt bestimmt
und über eine Regeleinrichtung die richtige Einstellung der Abgaszusammensetzung bewirkt.
Bekannte derartige Meßfühler beruhen auf dem Prinzip der Sauerstoffkonzentrationskette mit ionenleitendem
Festelektrolyten. In der deutschen Offenlegungsschrift DE-OS 2010793 ist ein solcher Fühler
beschrieben, der fest in die, Wand des Abgasauslasses eingebaut ist, mit der Außenluft als Bezugssystem für
die Konzentrationskette in Berührung steht, und dessen Festelektrolyt beidseitig teilweise mit Platin bedeckt
ist. Dieser Meßfühler liefert jedoch, wie sich gezeigt hat, bei λ = 1 keinen scharfen Potentialsprung, sondern das Potential ändert sich über einen
größeren λ-Bereich hinweg allmählich. Für den Einsatz eines solchen Meßfühlers in einer Regeleinrichtung
ist es jedoch von besonderem Vorteil, wenn dieser Potentialsprung bei λ = 1 sehr scharf ist.
Aus der GB-PS1201806 ist weiterhin ein Meßfühler
mit den Merkmalen der Gattung des Hauptanspruchs bekannt. Auch hier wird bereits festgestellt,
daß die Ansprechzeit des Meßfühlers von der Porosität der Elektrodenschicht und der Schutzschicht abhängt.
Auf welche Weise aber durch die Größe der Poren diese Ansprechzeit beeinflußt werden kann, ist
dieser Patentschrift nicht zu entnehmen. Gemäß dieser wird vielmehr zu anderen Lösungen gegriffen (vgl.
Fig. 2 bis 4), um die Ansprechzeit herabzusetzen, die aber bei der Herstellung der Meßfühler verhältnismäßig
schwierig zu handhaben sind.
Aus der GB-PS1229610 ist es schließlich bekannt,
eine Elektrodenschicht aus Platin durch Sputtern auf den Festelektrolyten einer Vorrichtung zum Messen
und Dosieren von Gasen aufzubringen. Dieser Patentschrift ist aber nicht zu entnehmen, wie sich derart
aufgebrachte Schichten optimieren lassen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen elektrochemischen Meßfühler für die Bestimmung des
Sauerstoffgehaltes in Abgasen anzugeben, der bei Λ = 1 einen schärfen Potentiaisprungl'efert, eine kurze
Ansprechzeit sowie eine möglichst hohe Standzeit unter Betriebsbedingungen aufweist und sich in verhältnismäßig
einfacher Weise in großen Stückzahlen herstellen läßt.
Ein solcher scharfer Potentialsprung kann nur dann
erreicht werden, wenn sich die Komponenten des Abgases im thermodynamischen Gleichgewicht befinden,
was normalerweise keineswegs der Fall ist.
Die obengenannte Aufgabe wird nun erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die elektronenleitende
Schicht zumindest an solchen Stellen, an denen ihre Dicke größer ist als 100 bis 300 A, Mikroporen oder
Mikrorisse aufweist, die durch die Schicht hindurch bis auf die Oberfläche des Elektrolyten reichen und
einen Durehmesser bzw. eine Breite haben, die kleiner ist als die halbe mittlere Schichtdicke, und daß der
Festelektrolyt keine unbedeckten, dem Abgas unmittelbar zugängliche Flächen aufweist.
Über eine Sauerstoffkonzentrationskette läßt sich grundsätzlich sowohl der Restsauerstoffgehalt als
auch der thermodynamisch im Gleichgewicht befindliche
Sauerstoffgehalt des Abgases bestimmen.
Der Restsauerstoff des Abgases, d. h. der bei unvollständiger Oxidation im Abgas enthaltene nicht
umgesetzte Sauerstoff wird durch die Sauerstoffkette angezeigt, wenn der Festelektrolyt mit katalytisch
inaktiven Metallen bzw, inaktiven elektronenleitenden Oxiden kontaktiert ist. Hierbei zeigt die Kette
beim Übergang von armem (λ > I) zu fettem Gemisch (λ <
1) einen annähernd stetigen Verlauf des Potentials, der jedoch nicht eindeutig definiert ist, da der
Restsauerstoffgehalt des Abgases keine eindeutig
ίο festgelegte Funktion der Temperatur und des Luft-Kraftstoff-Verhältnisses
ist. Der Restsauerstoffgehalt des Abgases, der von der Sauerstoffkette gemessen wird, hängt u. a. von der Beschaffenheit des Motors,
der Temperatur, der Gasgeschwindigkeit an der Festelektrolyt-Oberfläche und anderen Einflußgrößen
ab.
Der Potentialverlauf über λ wird reproduzierbar, wenn der thermodynamisch im Gleichgewicht befindliche
Sauerstoffgehalt des Abgases gemessen wird.
Das Potential E hängt hierbei entsprechend der
Nernstgleichung allein von der Temper.-nur und dem
Gleichgewichtssauerstoffgehalt des Abgases ab. Kennzeichnend hierfür ist ein bei λ = 1 - d. h. beim
Übergang von reduzierender zu oxidierender Atmo-Sphäreauftretender,
mehrere 100 mV betragender Potentialsprung. Die Lage des Potentialsprungs bei λ = 1 ist temperaturunabhängig, die Höhe desselben
jedoch abhängig von der Temperatur und beträgt etwa 300 bis 400 mV.
Der thermodynamisch im Gleichgewicht befindliche Sauerstoffgehalt kann gemessen werden, wenn die
mehr als 450° C heiße, dem Abgas ausgesetzte Festelektrolyt-Oberfläche
vollständig mit einerfesthaftenden, die Einstellung des Gasgleichgewichtes katalysierenden
Schicht versehen ist. Diese darf keine Makroporen oder andere direkt dem Abgas ausgesetzte
Flächen haben, da sonst Restsauerstoffmoleküle unmittelbar an die Festelektrolyt-Oberfläche gelangen
können und damit Mischpotentiale gemessen werden, was dazu führt, daß sich das Potential nicht
mehr sprungartig, sondern mehr oder weniger stetig ändert, wie das oben bei der Messung des Restsauerstoffs
beschrieben wurde.
Die für eine Regelung notwendige geringe An-Sprechzeit von etwa 1 bis 100 msec - je nach den Tem peraturverhältnissen
an der Festelektrolyt-Oberfläche - ist gewährleistet, wenn die katalysierende
Schicht Mikroporen oder Mikrorisse aufweist, durch die die Gasmoleküle auf Grund der Knudsendiffusion
an die sich am Elektrolyt ausbildende Dreiphasengrenze gelangen können. Auf dem Weg, durch diese
Poren wird das thermodynamische Gasgleichgewicht ein^esijlU. Liegt die Dicke der katalysierenden
Schicht unter 100 bis 300 A, so kann der Gasdurchtritt auch ohne Mikroporen durch die sogenanrUe Bulk-Diffusion
erfolgen.
Die katalysierende Schicht, mit der der Festelektrolyt auf der Abgasseite überzogen ist, besteht aus
Platin oder aus einer Platinlegierung mit Aluminium, Kobalt, Nickel, Chrom oder anderen Platinnietallen
als Legierungskomponente oder aus oxidischen Systemen wie Kupfer-Chrom-Oxid, das gegebenenfalls mit
Bariumoxid oder Nickeloxid dotiert ist, oder Lanthan-Kobalt-Oxid, d-»s gegebenenfalls mit Strontiumoxid
dotiert ist. Die mittlere Dicke der Schicht liegt zwischen 0,02 und 20 μπι. Die Porendichte muß so
groß sein, daß mindestens 0,01% der Oberfläche der katalysierenden Schicht aus Mikroporen oder Mikro-
rissen besteht.
Zur Einsparung von Katalysatormaterial, vor allem wenn dieses aus Platin oder vorwiegend aus Platinmetallen
besteht, ist es vorteilhaft, wenn nur ein Teil der dem Abgas ausgesetzten Oberfläche des Festelektro- >
lyten von der katalysierenden Schicht bedeckt ist. So reicht es aus, wenn bei einer rohrförmigen Ausbildung
des Festelektrolyten nur der untere Teil mit der katalysierenden Schicht bedeckt ist, da es für die Erzielung
des Potentialsprungcs nicht auf die Menge des gerne«.- '"
scnen Gases, sondern lediglich auf den Unterschied
der Sauerstoff-Partialdrücke auf Heiden Seiten des Festelektrolyten ankommt. In diesem Falle muß aber
der nicht von der katalysierenden Schicht bedeckte Teil mit einem gasdichten, gegen das Abgas resisten- i'·
ten Schicht abgedeckt sein. um. wie weiter oben bereits ausgeführt, einen direkten Kontakt zwischen
Abgas und Festelektrolyt zu verhindern. Um hier ganz sicher zu gehen, ist die katalysierende Schicht vorteilhaft
teilweise von der gasdichten Schicht überlappt. '" Zur Kontaktierung der katalysierenden Schicht reicht
es aus. wenn von dieser eine schmale Leiterbahn bis an die Stelle geführt wird, von der das Potential abgenommen
werden soll. Die Leiterbahn ist vorteilhafterweise von der gasdichten Schicht bedeckt. Diese ->>
gasdichte Schicht kann entweder aus einem Material bestehen, das eine um mindestens eine Giouenordnung
geringere lonenleitfähigkeit hat als der Festelektrolyt oder aber aus einem elektronenleitenden
Material. Es kommen vor allem Kalium-Aluminium- !" Silikat bzw. Barium-Aluminium- oder Barium-Calcium-Aluminium-Silikate
oder halbleitende Glasuren auf der Basis von Silikat- oder Boratgläsern mit Zusätzen
von TiO2. MnO oder Fe1O4 in Betracht.
Für das Aufbringen der katalytisch wirksamen r> Schicht auf den Festelektrolyten kommen verschiedene
Möglichkeiten in Frage. So kann diese Schicht mit Hilfe einer Dünnschichttechnik aufgebracht werden.
Als solche sind vornehmlich zu nennen: thermisches Aufdampfen. Kathodenzerstäubung. Gasphasenabscheidung.
chemische Reduktion und galvanische Abscheidung, die einzeln oder in Kombination
angewendet werden können. Zur Erzielung der für einen möglichst scharfen Potentialsprung erforderlichen
Mikroporosität ist es vorteilhaft, die katalytisch wirksame Schicht nach dem Aufbringen auf den
Festelektrolyten einer thermischen Behandlung, vorzugsweise bei einer Temperatur zwischen 200° C und
; , der Schmelztemperatur T in K des katalytisch
wirksamen Materials zu unterwerfen.
Eine weitere Möglichkeit, die katalytisch wirksame Schicht auf den Festelektrolyten aufzubringen, besteht
darin, daß man auf diesen vor dem Sintern eine Paste aus einem feinteiligen keramischen Material und
feinteiligem Katalysatormaterial, die mit einem Verdunnungsöl
angeteigt ist. aufbringt und den Festelektrolyten mit der aufgebrachten Schicht anschließend
sintert. Auf diese Weise erreicht man. daß die katalysierende Schicht mit der Festelektrolyt-Oberfläche
verzahnt ist. was zu einer höheren Haftfestigkeit der Schicht führt. Als keramisches Material kommen
Stoffe mit zumindest annähernd gleichem Wärmeausdehnungskoeffizienten wie beim Festelektrolytstoff,
wie z. B. kubisch stabilisiertes Zirkondioxid, Magnesium-Spinell
oder Forsterit, gegebenenfalls unter Zusatz von Flußmitteln wie Feldspat. Nephelinsyenit
oder Wollastonit, in Betracht. Das Volumenverhältnis Katalvsatormaterial zu keramischem Material in der
Paste muß oberhalb etwa 1:5 liegen, damit gewährleistet ist, daß das katalysierende Material eine zusam
menhängende Schicht bildet. Die Verzahnung triti dabei an den Korngrenzen der Festelektrolyt-Kri-
stallitc auf.
Die Erfindung soll im folgenden näher erläuteri werden. Es zeigt
Fig. 1 einen Schnitt durch eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Meßfühlers,
Fig. 2 einen vergrößerten Schnitt durch eine Wandung des in Fig. 1 dargestellten Meßfühlers,
Fig. 3 einen Schnitt durch eine andere Ausfiihrungsform des erfindungsgernäßcn Meßfühlers,
Fig. 4 eine Ansicht des in Fig. 3 dargestellter Meßfühlers und
Fig. 5 einen vergrößerten Schnitt durch eine Wandung
des in den Fig. 3 und 4 dargestellten Meßfühlers."
In Fig. 1 ist ein Meßfühler dargestellt, dessen äußere Oberfläche vollständig mit einer Platinschicht
überzogen ist. Dieser Fühler besteht aus dem Festelektrolyt in Form eines einseitig geschlossenen Rohres
10, das an seinem offenen Ende mit einem Bund
11 versehen ist. Im Inneren des Rohres befindet sich eine innere Elektrode 12, die die Form einer Leiterbahn
hat rnd aus einem Edelmetall oder einem bei
Betriebstemperatur elektronenleitenden Stoff wie z. B. einem einfachen oder zusammengesetzten Oxid
besteht. Die äußere Oberfläche des Festelektrolytrohres 10 ist vollständig mit einer Fluunschicht 13
überzogen, die bis auf den Bund 11 reicht. Die Platinschicht ihrerseits ist mit einer porösen Schutzschicht
14 vollständig überzogen, so daß lediglich am Bund
11 ein Teil der Platinschicht zur Abnahme des Potentials
frei bleibt.
In Fig. 2 ist ein vergrößerter Schnitt durch den Bund 11 an der Stelle dargestellt, an der die Platinschicht
13 und die poröse Schutzschicht 14 enden. Man sieht, wie hier ein Teil der Platinschicht 13 nicht
von der porösen Schutzschicht 14 überdeckt ist, um den elektrischen Kontakt für die Platinschicht 13 anzubringen.
In Fig. 3 ist eine Ausführungsform dargestellt, bei der nur der untere Teil des Festelektrolyt-Rohres mit
einer Platinschicht 13 bedeckt ist. Der übrige Teil der
äußeren Oberfläche ist mit einer gasdichten Schicht
15 vollständig abgedeckt, so daß kein Abgas direkt an den Festelektrolyten 10 gelangen kann. Die Platinschicht
ist wiederum mit einer porösen Schutzsch; M\
14 bedeckt. Zur Kontaktierung der Platinschicht wird (Fig. 4) eine schmale Leiterbahn 16 von der Platinschicht
13 zum Bund 11 geführt. Die innere Elektrode
12 in Fig. 3 ist genauso ausgeführt wie in Fig. 1. In Fig. 5 ist dargestellt, wie sich die Platinschicht 13 und
die gasdichte Schicht 15 auf dem Festelektrolyt-Rohr überlappen und wie auch die poröse Schutzschicht 14
etwas über die gasdichte Schicht 15 gezogen ist, um einen guten Schutz der Platinschicht 13 zu gewährleisten.
Zur Herstellung des erfindungsgemäßen Meßfühlers wird in einer Vibrations-Mühle eine Mischung von
84,8 Gew.-% monoklinem Zirkondioxid, 12,1 Gew.-% Kreide und 3,1 Gew.-% Kaolin als Flußmittel
vier Stunden lang trocken gemahlen und gemischt. Die Formgebung dieser Masse erfolgt anschließend
nach dem bei der Zündkerzenisolator-Herstellung üblichen Preß-Schleif-Verfahren: Die Masse wird radial
(quasi - isostatisch) mit einem Druck von etwa
500 kp/cni ge pn. Ut und durch Rundschleifen der
Preßlinge in die entsprechende Form gebracht. Anschließend wird das Teil in einem elektrisch beheizten
Kammerofen auf einer Zirkniulioxitl-Unlerlagc gesintert
^)ie Sintertemperatur beträgt ICiO(I C bei einer
Aufheizzcit von ca. IO Stunden und einer Verwcilzeit
bei der angegebenen Sintertemperatur von I Stunde. Man erhält so eine ZirkondioxiJ-Keramik.
die eine Biegefestigkeit von 2X00 kp cm hat. während
fur handelsübliche stabilisierte Zirkondioxid-Keramik eine Biegefestigkeit von etwa 1900 kp cm angegeben
wird, Für eine Herstellung größerer Stuck/ahlen
ist es /ur Ciewiihrleistung einer gleichmäßigen
Dosierung günstig, die Masse vordem Pressen untei
Verwendung der bekannten Binde- b/w. Preßhills mittel in der üblichen Weise zu granulieren.
Im Innern dieses Rohres bringt man nun eine Elekuuüc
in Form einer Leiterbahn an. indem man eine I'latin-Sus|>cii..!.in mit einem Pinsel aufstreicht.
Anschließend bringt man in gleicher Weise eine Leiterbahn 16 (Hg. 4) auf die äußere Fläche des
Festelektrolytrohres K) auf. wobei die Leiterbahn 16 von der später aufzubringenden Platinschicht 13 ausgehend
bis auf den Bund 11 geführt wird. Beide Leiterbahnen werden dann zusammen bei einer Temperatur
zwischen 1000 und 1300 C eingebrannt.
Nun wird gemäß Fig. 3 auf den unteren Teil des Rohre1 10 eine Platinschicht 13 aufgestäubt. [Dazu
wird das Rohr an einem elektrisch geerdeten Halter angebracht und in einer Vakuumkammer innerhalb
eines becherartig geformten Platinbleches in einem Abstand von etwa 6 cm drehbar fixiert. Das Platinblech
ist außen in einem Abstand von etwa 0.5 cm von einem Abscliirmblech umgeben. Die Vakuumkammer
wird auf einen Druck von weniger als IO Torr evakuiert und anschließend ein mit Platin chemisch
nicht reagierendes Cias. z. B. Argon, eingelassen, so daß sieh ein Druck zwischen 10 ' und IO '
Torr einstellt. Der Halter mit dem Rohr wird nun in langsame Umdrehung versetzt (etwa I U min) und
eine pulsierende Gleichspannung von 4 kV eff. an das Platinblech gelegt. Es zündet eine Glimmentladung
/wischendem Rohrund dem Platinblech. Der Ionenstrom
zum als Kathode geschalteten Platinblech zerstäubt dieses, und es entsteht ein Platinniederschlag
auf dem Rohr, der durch die Drehbewegung eine sehr gleichmäßige Dicke aufweist. Das becherförmige Platinblech
ist so ausgebildet, daß nur der untere Teil des Rohres mit Platin bestäubt wird. Bei einer Stromdichte
von 2 mA/cnv Kathodenfläche erzielt man bei einer Bestäubungszeit von 15 Minuten eine Schichtdicke
von etwa 0.7 μίτι. Die Schicht wächst durch die
Erhitzung während des Bestäubungsvorgangs zunächst porenfrei auf. Die für die Funktion des Meßfühlers
notwendigen Mikroporen werden im Anschluß an die Bestäubung durch eine Temperung bei 800° C
für eine Dauer von ca. 45 Minuten erzeugt. Die Aufheizzeit für diese Temperung soll möglichst kurz sein.
sie erfolgt daher am besten durch induktive Erwärmung oder durch einen heißen Gasstrahl.
Die Platin-Schicht 13 kann auch durch thermisches Aufdampfen auf den unteren Teil des Rohres 10 aufgebracht
werden. Hierzu wird ein Vakuumgefäß, in dem sich der um seine Längsachse drehbare Meßfühler
sowie ein Tiegel mit dem zu verdampfenden Platin in geeigneter Anordnung befinden, auf einen Druck
< JO ' Torr evakuiert und das Platin durch einen schräg eingeschossenen Elektronenstrahl verdampft.
Bei Elektronenstrahl-Energien /wischen 30 und fiO
kV und Sirahlströmen von 30 bis 60 niA kann auf
dem sich mit ca. 50 Upm drehenden Meßfühler eine 0.7 bis 1.0 |im dicke Pt-Schichl in einer Zeit von 1
bis 10 Minuten aufgebracht werden. Bei geeigneter Einstellung des Restgases und geeigneter Wahl der
Aufdampfgeschwindigkeit erhält man Platin-Belegungen die gute Haftfestigkeit auch im kalten Zustand
zeigen und im allgemeinen von Anfang an genügend Mikroporen /ur Erzeugung des steilen Potentialsprungs
haben.
Als nächster Verfahrensschritt wird nun auf den nicht von Platin bedeckten Teil der Rohroberfläche
eine gasdichte Schicht aufgebracht, um zu verhindern,
daß das Abgas direkt mit dem Festelektrolyten in Berührung kommt. Zur Herstellung dieser gasdichten
Schicht mischt man die pulverformigen Komponenten Quarz. Kaolin. F'eldspat und Kreide in einem solchen
Verhältnis, daß die Mischung aus 72 Gew.-'ΐ SiO,.
lh Gew.-Ci Al2O,. 8.5 Gew.-'Y K,O und 1.5 Gew.-'";
CaO besteht. Diese Mischung wird mit Wasser /u einer dickflüssigen Suspension verrührt und diese mit
einem Pinsel auf die nicht von Platin bedeckte Oberfläche des Festelektrolyt-Rohres aufgetragen, wobei
man dafür sorgt, daß gemäß Fig. 5 diese eben aufgebrachte Schicht 15 die Platinschicht 13 ein wenig
überlappt. Das Festelektrolyt-Rohr mit der aufgebrachten Suspension wird bei einer Temperatur von
1 35O: C acht Stunden lang getempert, wobei die Haltezeit
bei der angegebenen Temperatur eine Stunde beträgt.
Schließlich wird als letzter Verfahrensschritt auf die
Platinschicht noch eine poröse Schutzschicht aus Aluminiumoxid mit Hilfe der Plasmaspritz-Tcchnik in einer
Dicke von etwa 100 μΐπ aufgebracht.
Es liegt nun ein Meßfühler vor. der bei A = I einen scharfen Potentialsprung zeigt, so daß sich dieser
Meßfühler in ausgezeichneter Weise für eine Regelvorrichtung zur Regelung der optimalen Abgaszusammensetzung
verwenden läßt, wobei durch die geschützte Platinschicht die Standzeit dieses Meßfühlers
über denen von bisher bekannten Meßfühlern dieser Art liegt, ohne daß die Ansprechzeit höher ist als bei
einem Meßfühler mit ungeschützter Platinschicht.
Es soll noch betont werden, daß bei den erfindungsgemäßen Meßfühlern die Stoffe sowie die einzelnen
Verfahrensstufen in der Weise abgewandelt werden können, wie das weiter oben beschrieben ist.
Hierzu I Blatt Zeichnungen
Claims (10)
1. Elektrochemischer Meßfühler für die Bestimmung des Sauerstoffgehaltes in Abgasen, vorwiegend von Verbrennungsmotoren, mittels einer
Sauerstoffkonzentrationskette mit ionenleitendem Festelektrolyten, wobei der Festelektrolyt die
Form eines einseitig geschlossenen Rohres hat, auf dessen äußerer Oberfläche sich eine poröse, elektronenleitende, die Einstellung des Gasgleichgewichtes katalysierende Schicht befindet, die mit
einer porösen Schutzschicht festverbunden ist, dadurch gekennzeichnet, daß die elektroneiüeitende Schicht zumindest an solchen Stellen,
an denen ihre Dicke größer ist als 100 bis 300 A, Mikroporen oder Mikrorisse aufweist, die durch
die Schicht hindurch bis auf die Oberfläche des Elektrolytenr"ichen und einen Durchmesser bzw.
eine Breite haben, die kleiner sind als die halbe mittlere Schichtdicke, und daß der Festelektrolyt
keine unbedeckten, dem Abgas unmittelbar zugängliche Flächen aufweist.
2. Meßfühler nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die elektronenleitende Schicht
aus Platin, aus einer Platinlegierung mit Aluminium, Kobalt, Nickel, Chrom oder anderen Platinmetallen als Legierungskomponente oder aus
oxidischen Systemen wie Kupfer-Chrom-Oxid, das gegebenenfalls mit Bariumoxid oder Nickeloxid dotiert ist, oder Lanthan-Kobalt-Oxid, das
gegebenenfalls-, mit Stror.tiumoj./d dotiert ist, besteht.
3. Meßfühler nach Anspruch 1 xler 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die elektronenleitende Schicht eine mittlere Dicke von 0,02 bis 20 μπι
hat.
4. Meßfühler nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens 0,01 % der Oberfläche der elektronenleitenden Schicht aus Mikroporen oder Mikrorissen besteht.
5. Meßfühler nach einem der Ansprüche 1 bis
4, dadurch gekennzeichnet, daß nur ein Teil der äußeren Oberfläche des Festelektrolytrohres von
der elektronenleitenden Schicht bedeckt ist, während der nicht von dieser Schicht bedeckte Teil
mit einer gasdichten, gegen das Abgas resistenten Schicht abgedeckt ist, wobei die elektronenleitende Schicht vorteilhaft teilweise von der gasdichten Schicht überlappt ist.
6. Meßfühler nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die gasdichte Schicht entweder
aus einem Material, das eine um mindestens eine Größenordnung geringere Ionenleitfähigkeit hat
als der Festelektrolyt, oder aus einem elektronenleitenden Matertal besteht.
7. Meßfühler nach einem der Ansprüche 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß die gasdichte
Schicht aus Käliüm-Aluminium-Silikat, Barium-Aluminium- oder Barium-Calcium-Aluminium-Silikaten oder aus halbleitenden Glasuren auf der
Basis von Silikat- oder Boratgläsern mit Zusätzen von TiO2, MnO oder Fe3O4 besteht.
8. Verfahren zur Herstellung eines Meßfühlers nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die elektronenleitende Schicht mit Hilfe einer
Dünnschichttechnik auf das Festelektrolytrohr
aufgebracht wird, dadurch gekennzeichnet, daß die elektronenleitende Schicht nach dem Aufbringen auf den Festelektrolyten einer thermischen
Behandlung vorzugsweise bei einer Temperatur zwischen 200° C und V3 der Schmelztemperatur
T in K des Materials, aus dem die elektronenleitende Schicht besteht, unterworfen wir4,
9. Verfahren zur Herstellung eines Meßfühlers nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß zur Aufbringung der elektronenleitenden Schicht auf das Festelektrolytrohr
vor dem Sintern eine Paste aus einem feinteiligen keramischen Material und feinteiligem Katalysatormaterial, die mit einem Verdünnungsöl angeteigt ist, aufgebracht und das Festelektrolytrohr
mit der aufgebrachten Schicht anschließend gesintert wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß das keramische Material aus einem Stoff mit zumindest annähernd gleichem
Wärmeausdehnungskoeffizienten wie beim Festelektrolytstoff, wie kubisch stabilisiertes Zirkondioxid, Magnesium-Spinell oder Forsterit, gegebenenfalls unter Zusatz von Flußmitteln wie Feldspat, Nephelinsyenit oder Wollastonit, besteht.
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