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DE19917144A1 - Kombinationswirksystem - Google Patents

Kombinationswirksystem

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DE19917144A1
DE19917144A1 DE19917144A DE19917144A DE19917144A1 DE 19917144 A1 DE19917144 A1 DE 19917144A1 DE 19917144 A DE19917144 A DE 19917144A DE 19917144 A DE19917144 A DE 19917144A DE 19917144 A1 DE19917144 A1 DE 19917144A1
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combination
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Abstract

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen einzigen Gefechtskopf zu schaffen, der gleichzeitig eine hohe Durchschlagsleistung gegen Panzerstahl und ein hohes Penetrationsvermögen durch harte Schichten aufweist. DOLLAR A Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß in einem Penetrator (1) zusätzlich zu dem Sprengstoff (2) ein mit einer Hohlladungsauskleidung (4) abgetrennter Hohlraum (3) ausgebildet ist. DOLLAR A Die Erfindung findet Anwendung in einem Kombinationsgefechtskopf, der als Penetrator (1) ausgebildet und mit Sprengstoff (2) gefüllt ist und eine Sicherungsvorrichtung SV (6) mit Penetratorzünder aufweist.

Description

Die Erfindung betrifft ein Kombinationswirksystem mit einem als Penetrator mit strukturfester Hülle ausgebildeten Gefechtskopf, der mit Zündsensoren, einer Zündlogik und einer Sicherungseinrichtung ausgestattet ist und der einen vom Sprengstoff mittels einer Hohlladungsauskleidung getrennten Hohlraum aufweist.
In der Anwendung als Wirksysteme für Lenkflugkörper oder für andere Trägergeräte wie beispielsweise Drohnen, Torpedos oder Dispensern befinden sich heute in der Mehrzahl spezielle, allein für den Hauptanwendungsfall optimierte Wirksysteme. Unter Wirksystem wird hierbei die Kombination aus dem Gefechtskopf mit dessen Zündsystem verstanden. So werden beispielsweise bei der Panzerabwehr, bei der eine hohe Durchschlagsleistung gegenüber Panzerstahl (eventuell mit zusätzlicher reaktiver Panzerung) erforderlich ist, die bekannten Hohlladungssysteme (kurz: HL-Systeme) eingesetzt. Ein Zündsystem mit Sensoren und einer Zündlogik zur Auswertung der Sensorsignale ermittelt dabei den optimalen Zündabstand.
Für einen größeren Bekämpfungsabstand, d. h. bei einem Vorbeiflug des Wirksystems am Ziel, werden z. B. im Einsatz als Suchzündermunition eher projektilbildende Ladungen (kurz: P-Ladungssysteme) mit geringeren Durchschlagsleistungen als bei Hohlladungen, aber einer Wirkung aus größerem Abstand, verwendet. Auch Zwischenformen zwischen HL-Systemen und P-Ladungssystemen sind bekannt (z. B. "Hemispheres").
Zusätzlich zu diesen axial gerichteten Ladungstypen kommen radial wirkende Splitterladungen zum Einsatz. In der Flugzielbekämpfung sind dies in der Regel Druck- /Splitter-Ladungen. Zur Bekämpfung räumlich verteilter halbharter Ziele (z. B. Radarstellungen, LKW etc.) werden neben der reinen Splitterladung auch Kombinationen mit den HL- oder P-Ladungs-Systemen als sogenannte Mehrzweckgefechtsköpfe eingesetzt. Dabei wird die Bekämpfung der harten Panzerungen von der Hohl- oder projektilbildenden Ladung gewährleistet und die gleichzeitige Bekämpfung umliegender halbharter Ziele durch den zusätzlich aufgebrachten Splittermantel vollzogen. Beide Wirkmechanismen werden bei dieser Art von Mehrzweck-Systemen gemeinsam und gleichzeitig gezündet. Die Wirkung tritt gleichzeitig ein. Die Anwendung nur einer der beiden Wirkungsarten (Splitter oder Hohlladung) ist nicht vorgesehen.
Für die Bekämpfung einer weiteren Zielklasse, den harten Betonzielen wie Bunker, Flugzeugshelter, Startbahnen etc. sowie von anderen Zielen, bei denen die Hauptwirkung der Sprengladung erst nach dem Durchdringen einer ersten harten Schicht erzielt werden soll, wie z. B. bei Schiffen, Kampfhubschraubern oder bei der Bekämpfung aller oben angegebenen Ziele "in Deckung", d. h. hinter Mauern oder innerhalb von Gebäuden eigenen sich die Penetrator-Wirksysteme. Dies sind mit Sprengstoff gefüllte und durch hohe Durchdringungsleistung ausgezeichnete Metallkörper, die erst nach dem Ein- oder Durchdringen der ersten harten Schicht gezündet werden und dann ihre Druck- oder Splitterwirkung entfalten. Deren Zündung erfolgt erst im Inneren des Ziels mittels Messung und Auswertung der Schocksignale beim Zielaufprall und während der Penetrationsphase durch einen Penetratorzünder.
Aus der DE 38 00 975 A1 ist ein Panzergeschoß bekannt geworden, in dem eine Hohlladung angeordnet ist. Nach dem Durchschlagen einer ersten harten Schicht leitet der Zünder die Detonation der in Flugrichtung orientierten Hohlladung ein. Ein Hinweis auf weitere Wirkungsmöglichkeiten ist nicht angegeben.
Bei neuen Flugkörperprogrammen wir zunehmend mehr als nur die Bekämpfung nur einer der oben genannten Zielklassen gefordert. Die dementsprechenden Wirksysteme sollen gegen eine Mischung verschiedenster Ziele gleichzeitig wirksam sein. Sie sollen ein breites Spektrum der möglichen Anwendungsfälle abdecken. Dagegen soll die Typenvielfalt aus logistischen und Kostengründen gering sein. Diese Forderung ist mit den bekannten speziell optimierten Wirksystemen nicht zu erfüllen.
Es ist deshalb Aufgabe der Erfindung, ein Wirksystem zu entwerfen, das die Nachteile der bekannten Systeme vermeidet und das bezüglich der Wirkung und des Zündzeitpunktes zielangepaßt einstellbar ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst. Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
Die besonderen Vorteile der Erfindung liegen darin, daß das Kombinationswirksystem universell für alle drei geforderten Betriebsarten gleichzeitig ausgelegt ist. Die Besonderheit in der Anwendung wird durch den unterschiedlichen Einsatz der verschiedenen Zündsystemkomponenten bewerkstelligt. Im ersten Fall erfolgt die Zündung durch einen Abstandszünder im optimalen Abstand, im zweiten Fall durch ein intelligentes Penetrator-Zündsystem und im dritten Fall entweder durch einen zusätzlichen eigenen Bodenabstands- oder Annäherungszünder oder durch ein kommandiertes Zündsignal aus dem übergeordneten Bordrechner des Trägergeräts, das z. B. aus dem Laserhöhenmesser eines Lenkflugkörpers gewonnen wird.
Anhand der Zeichnung wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung näher erläutert.
Fig. 1 zeigt das Prinzip eines Kombinationswirksystems,
Fig. 2 zeigt die passive Detonationswellenlenkung zur Optimierung der Hohlladungsleistung,
Fig. 3 zeigt die Zündortanpassung zur Optimierung der Hohlladungsleistung,
Fig. 4 zeigt die Aufteilung des Gesamtgefechtskopfes in verschiedene Kompartments mit eigener Zündung,
Fig. 5 zeigt die Anpassung der Hohlladungsauskleidung zur Optimierung der Hohlladungsleistung,
Fig. 6 zeigt die Ausprägung der Auskleidung allgemein als Hohlladung, EFP-Ladung oder Zwischenform davon,
Fig. 7 zeigt die Anpassung der Penetratorspitze zur Optimierung der Hohlladungsleistung,
Fig. 8 zeigt die Vor-Hohlladung zum Öffnen der Penetratorspitze,
Fig. 9 zeigt die absprengbare Penetratorspitze bei Verwendung als Hohlladung,
Fig. 10 zeigt den mit einem inkompressiblen Medium gefüllten Hohlraum zur Erhöhung der Festigkeit des Penetrators,
Fig. 11 zeigt eine geprägte Penetratorhülle zur Optimierung der Splitterbildung,
Fig. 12 zeigt in Form und Größe optimierbare, innenliegende, vorgeformte Splitter,
Fig. 13 zeigt einen additiven Splittermantel aus vorgeformten Splittern, der optional absprengbar ist.
Der prinzipielle Aufbau des erfindungsgemäßen Kombinationswirksystems ist in Fig. 1 dargestellt. Ein herkömmlicher Penetrator 1 mit optimierter Spitze und optimiertem Längen- zu Durchmesserverhältnis (L/D) ist nicht komplett mit Sprengstoff 2 gefüllt, sondern enthält an seiner Spitze einen zusätzlichen Raum 3, der geeignet ist, die Ausbildung eines Hohlladungsstachels zu gewährleisten. Dazu ist dieser Raum 3 gegen den dahinterliegenden Sprengstoff 2 mit einer Hohlladungsauskleidung 4 abgetrennt. Die schockfeste Ausführung dieser Auskleidung sowie deren Abstützung an der Penetratorhülle 5 und die Sprengstoffverdämmung sind konstruktiv auf den Gefechtskopf abgestimmt.
Die Gefechtskopf-Sicherungseinrichtung 6 enthält die Zündstufe für die Sprengladung 2 sowie als erste pyrotechnische Elemente der Zündkette den Detonator und ggf. Übertrager- oder Verstärkerladungen.
Der erfindungsgemäße Penetrator kann zur Erhöhung seiner kinetischen Energie durch Ausstoß aus der Austreibeinheit 20 weiter beschleunigt werden. Dazu wird die Treibladung 25 gezündet. Zur Sicherung dieser Treibladung dient die Austreibeinheit- Sicherungsvorrichtung 21.
Die zielangepaßt umschaltbare Steuerung des Kombinationswirksystems wird durch die Zündlogik 26 ausgeführt. Weiterhin enthält das System einen Abstandssensor 22, einen intelligenten Penetratorzünder 24 sowie optional einen zusätzlichen Bodenabstands- oder Annäherungszünder 23. Die Funktion dieses Sensors kann aber auch von anderen Trägergerätkomponenten wie z. B. einem Laserhöhenmesser übernommen werden. Dazu dient die Signalleitung 28 ("kommandierte Zündung"). Als weiteres Eingangssignal für die Zündlogik dient das Betriebsarten-Vorwahlsignal 27. Es legt, z. B. vom Schützen der Munition definiert, eine der auswählbaren Betriebsarten (Hohlladung, Penetrator- oder Splitter-Ladung) fest und übergibt diese Information an die Zündlogik (26). Diese steuert dann die benötigten Zündsensoren gemäß dem weiter unten beschriebenen Ablauf an und gibt die entsprechenden Zündsignale an die Gefechtskopfsicherungseinrichtung 24 oder die Austriebseinheit-Sicherungsvorrichtung 21 und die darin enthaltenen Zündstufen weiter.
Ausgelöst wird der Kombinationsgefechtskopf, der beispielsweise von einem Lenkflugkörper als Trägergerät zum Ziel verbracht wird, wie folgt:
In der Hohlladungsbetriebsart bei der Bekämpfung von gepanzerten Zielen wird im geeigneten Abstand ("Stand off") durch den Abstandszünder 22 der Gefechtskopf gezündet. Es bildet sich ein Hohlladungsstachel aus, der erst noch die Penetratorspitze 1 und im Lenkflugkörper befindliche Komponenten, z. B. den Suchkopf, durchdringen muß. Dann kann er ungehindert auf das Ziel einwirken und seine hohe Durchschlagsleistung in Panzerstahl abliefern.
In der Penetratorbetriebsart bei der Bekämpfung von harten Schichtzielen wird im geeigneten Abstand nicht der Gefechtskopf gezündet, sondern die Treibladung 25 der Austriebseinheit initiiert. Dadurch wird der Penetrator zusätzlich beschleunigt und schlägt mit großer Wucht auf das Ziel. Nach Durchdringung (Penetration) zumindest der ersten harten Schicht bestimmt der (ggf. intelligente) Penetratorzünder 24 den geeigneten Zündzeitpunkt und zündet die Sprengladung 2 des Gefechtskopfs. Dieser kann als Nebeneffekt immer noch eine nach vorne gerichtete Hohlladungswirkung aufweisen, die aufgrund möglicher schockbedingter Verformungen der Auskleidung gegenüber einem nichtpenetrierenden, reinen Hohlladungs-Gefechtskopf eingeschränkt sein kann. Die Hauptwirkung wird in diesem Fall aber durch Druck- und Splittereffekte der Penetratorhülle 5 erreicht.
In der Splitterbetriebsart zur Bekämpfung halbharter, nicht direkt bekämpfbarer Ziele wird ebenfalls im geeigneten Abstand z. B. vom Boden, welcher durch den Bodenabstands- oder Annäherungszünder vorgegeben wird oder von dem Bordrechner des Lenkflugkörpers übertragen wird, die Treibladung gezündet. Durch den Ausstoß des Gefechtskopfes aus dem Lenkflugkörper mit anschließender verzögerter Zündung der Ladung vor dem Lenkflugkörper ist sichergestellt, daß die Splitter in ihrer Wirkung nicht von in der Umgebung befindlichen Lenkflugkörperkomponenten abgeschwächt werden können. Die Zündung des Gefechtskopfes kann wahlweise aber auch ohne vorhergehenden Ausstoß des Gefechtskopfes erfolgen.
Neben diesem in Fig. 1 gezeigtem Grundprinzip sind in Fig. 2 bis Fig. 13 mögliche Ausgestaltungen dieses Konzepts dargestellt, die eine Realisierung erleichtern bzw. je nach Zielanforderung die Optimierung von Hohlladungs- oder Penetratorleistung ermöglichen. Sie sind insofern als exemplarisch zu sehen, als auch andere Kombinationen der verschiedenen konstruktiven Maßnahmen, als die gerade zeichnerisch dargestellten, eine sinnvolle Gefechtskopfauslegung ergeben.
In Fig. 2 ist die Möglichkeit einer passiven Detonationswellenlenkung 7 für die Ausbildung eines optimalen Hohlladungsstachels dargestellt. Solche Maßnahmen können wichtig sein, weil einerseits für den Penetrator 1 ein großes Länge/Durchmesserverhältnis (L/D) von ca. 4. . .8 günstig ist, andererseits für die reine Hohlladung ein L/D von ca. 1 das Optimum darstellt. Die passive Detonationswellenlenkung 7 kann diese gegenläufigen Forderungen in bestimmten Grenzen ausgleichen. Wenn diese passive Maßnahme nicht ausreicht, kann durch die Wahl eines oder mehrerer näher an der Auskleidung liegenden Detonationsortes, z. B. mit zusätzlichem Detonator 8, für die Betriebsart "Hohlladung" deren Leistung im Sinne einer "aktiven Detonationswellenlenkung" erhöht werden; siehe Fig. 3.
Fig. 4 zeigt eine weitere Maßnahme zur Verbesserung der HL-Leistung. Der Gefechtskopf ist in unterschiedliche Kompartments 9 und 10 aufgeteilt, die je nach Betriebsart unterschiedlich gezündet werden.
In Fig. 5 ist exemplarisch dargestellt, daß die Hohlladungsauskleidung 4 auf die spezielle Anwendung im Kombinationsgefechtskopf gegenüber einer reinen, nicht penetrierenden Hohlladung hinsichtlich Position, Material, Wandstärke, Öffnungswinkel etc. optimiert ist. Sie berücksichtigt auch die besondere L/D-Situation im Kombinationsgefechtskopf sowie die stärkere Verdämmung der Ladung durch die Penetratorhülle 5.
Grundsätzlich kann eine hohe Durchschlagsleistung gegen Panzerstahl nicht nur durch eine Hohlladung, sondern in abgeschwächter Form auch durch EFP-Ladungen oder durch Zwischenformen zwischen beiden Ladungstypen erreicht werden. In Fig. 6 ist exemplarisch die Auskleidung 11 einer EFP-Ladung aufgezeigt.
Ein Haupthindernis für die Ausbildung eines stabilen Hohlladungsstachels stellt die Penetratorspitze selbst dar. Durch geeignete Maßnahmen ist einerseits die Durchdringung durch den HL-Stachel zu erleichtern, andererseits muß die mechanische Stabilität der Spitze zur Erzielung der Penetrationsleistung gewährleistet sein. Fig. 7 zeigt eine zur Lösung dieses Problems geeignete Ausbildung der Pentratorspitze, die eine innere Aushöhlung 12 in der Spitze aufweist.
Wenn die Maßnahme gem. Fig. 7 nicht ausreicht, um eine Beeinträchtigung des Hohlladungsstachels durch die Penetratorspitze hinreichend gering zu halten, kann durch eine weitere Maßnahme, wie z. B. das Zünden einer Vor-Hohlladung 13, kurz vor Zielerreichung eine Öffnung in die Penetratorspitze gesprengt werden. Diese Ladung räumt auch andere vor dem Penetrator angeordnete Komponenten des Lenkflugkörpers, wie z. B. die Suchkopfelektronik, aus dem Weg und sichert die Ausbildung eines ungestörten HL-Stachels. In Fig. 8 ist diese Möglichkeit aufgezeigt.
In Fig. 9 ist eine Weiterbildung der Erfindung mit einer abtrennbaren Penetratorspitze gezeigt, wobei die Abtrennmittel 14 prinzipiell vor der Zielannäherung wirksam werden, um mit dem Gefechtskopf eine ungehinderte Hohlladungswirkung zu erzielen.
Fig. 10 stellt eine Möglichkeit dar, die Stabilität des Penetrators zu erhöhen, indem der Hohlraum 3 vor der Hohlladungsauskleidung mit einem inkompressiblen Medium 15 ausgefüllt ist. Bei der Betriebsart "Penetrator" verleiht dieses Material dem Penetrator erhöhte Festigkeit, in der Betriebsart "Hohlladung" kann es abgelassen werden oder mit dem Abtrennen der Penetratorspitze entfernt werden. Dieses Medium kann bei geeigneter Ausgestaltung u. U. auch noch eine Sekundärwirkung wie z. B. Brand o. ä. verursachen.
Zur Steigerung der Splitterwirkung kann eine vorbehandelte Penetratorhülle 16 verwendet sein, die vorgeprägt oder anderweitig derart vorbehandelt ist, daß die natürlichen Splitter der Hülle vordefinierte Geometrien aufweisen. Dies ist in Fig. 11 dargestellt. Auch hier ist eine Anpassung des Optimums hinsichtlich Penetratorleistung (glatte Hülle) oder Splitterleistung (geprägte Hülle) möglich.
Fig. 12 zeigt, daß in dem erfindungsgemäßen Gefechtskopf auch innenliegende, vorgeformte Splitter 17 verwendet werden können, um die Splitterwirkung zu optimieren. Die bewußt unterbrochen gezeichneten Splitterreihen sollen symbolisieren, daß auch "Muster" zwischen vorgeformten und natürlichen Hüllen-Splittern zur Optimierung der Wirkung im Ziel verwendet werden können.
In Fig. 13 ist ein außenliegender Splittermantel 18 dargestellt, der die Splitterwirkung bei der Abstandszündung erhöht, aber auch vor der Detonation der Ladung durch ein Abtrennmittel 19 abgetrennt werden kann, wenn dies zur Vermeidung von Kollateralschäden notwendig sein sollte.
Es sei betont, daß auch alle anderen Kombinationen der voranstehend beschriebenen Maßnahmen als die gezeichneten möglich sind (z. B. abtrennbare Penetratorspitze mit außenliegendem Splittermantel o. ä.).

Claims (17)

1. Kombinationswirksystem mit einem als Penetrator mit strukturfester Hülle ausgebildeten Gefechtskopf, der mit Zündsensoren, einer Zündlogik und einer Sicherungseinrichtung ausgestattet ist und der einen vom Sprengstoff mittels einer Hohlladungsauskleidung getrennten Hohlraum aufweist, gekennzeichnet durch folgende Merkmale:
  • a. der Gefechtskopf (1) ist vor seinem Start in einer Austreibeinheit (20) gelagert, die eine Sicherungsvorrichtung (21) aufweist,
  • b. die Zündlogik (26) verarbeitet ein einstellbares Betriebsarten-Auswahl-Signal zur Ausführung der entsprechenden Betriebsart des Kombinationswirksystems,
  • c. die Zündlogik (26) aktiviert die entsprechend der Auswahl erforderlichen Zündsensoren (22, 23),
  • d. die Zündlogik (26) steuert betriebsartabhängig die jeweiligen Zündstufen der Sicherungseinrichtung (6) des Gefechtskopfes (1) und der Sicherungsvorrichtung (21) der Austreibeinheit (20) an und löst damit das Kombinationswirksystem in der ausgewählten Betriebsart aus.
2. Kombinationswirksystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Gefechtskopf wahlweise in einer Hohlladungs-, Penetrator- oder Splitter-Betriebsart auslösbar ist.
3. Kombinationswirksystem nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Betriebsart des Kombinationswirksystems vom Schützen ausgewählt wird und als Betriebsarten-Auswahlsignal mittels z. B. des Bordrechners eines Trägersystems an die Zündlogik (26) übertragen wird.
4. Kombinationswirksystem nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß im Sprengstoff (2) des Gefechtskopfes (1) eine passive Detonationswellenlenkung (7) integriert ist.
5. Kombinationswirksystem nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Sprengstoff (29), beabstandet zur Sicherungseinrichtung (9) und näher als diese zur Hohlladungsauskleidung (4) positioniert, ein zusätzlicher Detonator (8) zur Detonationswellenlenkung integriert ist.
6. Kombinationswirksystem nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Sprengstoff (2) in zwei hintereinander angeordneten Kompartments (10), die je eine separate Zündung aufweisen, gefüllt ist.
7. Kombinationswirksystem nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Hohlladungsauskleidung hinsichtlich Position, Material, Wandstärke und Öffnungswinkel an die besondere L/D- und Verdämmungssituation des Kombinationsgefechtskopfes angepaßt ist.
8. Kombinationswirksystem nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß zur Erreichung eines ausreichenden Durchschlages in Panzerstahl statt einer reinen Hohlladung auch eine EFP-Ladung oder Zwischenformen zwischen beiden Ladungstypen Anwendung finden.
9. Kombinationswirksystem nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Penetratorspitze eine innere Aushöhlung (12) aufweist.
10. Kombinationswirksystem nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Gefechtskopf eine Vorhohlladung (13) aufweist, wodurch eine Öffnung in die Penetratorspitze gesprengt werden kann und weitere Komponenten vor dem Penetrator entfernt werden.
11. Kombinationswirksystem nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Penetrator (1) Abtrennmittel (14) aufweist, mit denen die Penetratorspitze während der Zielannäherung abtrennbar ist.
12. Kombinationswirksystem nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß der Hohlraum (3) mit einem inkompressiblen Medium (15) gefüllt ist, das bei einer Verwendung des Gefechtskopfes als Hohlladung vor der Zielannäherung abgelassen oder mit der Penetratorspitze entfernt wird.
13. Kombinationswirksystem nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß das freigesetzte inkompressible Medium Sekundärwirkungen wie z. B. Brand auslöst.
14. Kombinationswirksystem nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Penetratorhülle (5) zur Erzeugung einer definierten Splitterwirkung vorgeprägt oder anderweitig vorbehandelt ist.
15. Kombinationswirksystem nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß der Gefechtskopf innenliegende, vorgeformte Splitter aufweist.
16. Kombinationswirksystem nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß der Gefechtskopf einen außenliegenden Splittermantel aufweist.
17. Kombinationswirksystem nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß der außenliegende Splittermantel (18) mit Hilfe eines Abtrennmittels (19) vor Zielerreichung entfernt werden kann.
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