DE19841534A1 - Verwendung von Benzolsulfonyl(thio)harnstoffen zur Behandlung und Prophylaxe von Dysfunktionen des autonomen Nervensystems und Verwendung von Benzolsulfonyl(thio)harnstoffen in Kombination mit Betarezeptoren-Blockern - Google Patents
Verwendung von Benzolsulfonyl(thio)harnstoffen zur Behandlung und Prophylaxe von Dysfunktionen des autonomen Nervensystems und Verwendung von Benzolsulfonyl(thio)harnstoffen in Kombination mit Betarezeptoren-BlockernInfo
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Abstract
Substituierte Benzolsulfonylharnstoffe und -thioharnstoffe der Formel I, DOLLAR F1 worin R·1·, R·2·, E, X, Y und Z die in Ansprüchen angegebenen Bedeutungen besitzen, zeigen Wirkungen auf das autonome Nervensystem. Die Erfindung betrifft die Verwendung der Verbindungen der Formel I in der Behandlung und Prophylaxe von Dysfunktionen des autonomen Nervensystems, insbesondere von vagalen Dysfunktionen, zum Beispiel bei Herz-Kreislauferkrankungen, und die Verwendung zur Herstellung von Medikamenten dafür. Weiterhin betrifft sie die Verwendung von Verbindungen der Formel I in Kombination mit Betarezeptoren-Blockern und pharmazeutische Präparate, die mindestens eine Verbindung der Formel I und mindestens einen Betarezeptoren-Blocker enthalten.
Description
Substituierte Benzolsulfonylharnstoffe und -thioharnstoffe der Formel I,
worin R1, R2, E, X, Y und Z die unten angegebenen Bedeutungen besitzen, zeigen
Wirkungen auf das autonome Nervensystem. Die Erfindung betrifft die Verwendung
der Verbindungen der Formel I in der Behandlung und Prophylaxe von
Dysfunktionen des autonomen Nervensystems, insbesondere von vagalen
Dysfunktionen, zum Beispiel bei Herz-Kreislauferkrankungen, und die Verwendung
zur Herstellung von Medikamenten dafür. Weiterhin betrifft sie die Verwendung von
Verbindungen der Formel I in Kombination mit Betarezeptoren-Blockern und
pharmazeutische Präparate, die mindestens eine Verbindung der Formel I und
mindestens einen Betarezeptoren-Blocker enthalten.
Verbindungen der Formel I sind aus der EP-A-612 724 und der EP-A-727 416
bekannt, deren Inhalt Bestandteil der vorliegenden Offenbarung ist. Dort wird
beschrieben, daß diese Verbindungen ATP-sensitive Kaliumkanäle insbesondere
am Herzen hemmen und eine direkte antiarrhythmische Wirkung über eine
Beeinflussung der Aktionspotentialdauer des Herzens haben, die durch die direkte
Wirkung auf die elektrischen Eigenschaften von Herzmuskelzellen entsteht. Die
Verbindungen der Formel I eignen sich aufgrund dieser Eigenschaft zum Beispiel
zur Behandlung des Kammerflimmerns und anderer Herzrhythmusstörungen. Andere
pharmakologische Wirkungen der Verbindungen der Formel I sind bisher nicht
beschrieben. Überraschend wurde nun gefunden, daß die Verbindungen der Formel
I auch eine Wirkung auf das periphere und/oder das zentrale autonome
Nervensystem zeigen. Insbesondere beeinflussen sie das vagale Nervensystem und
zeigen eine stimulierende Wirkung auf das vagale Nervensystem.
Im Idealfall besteht ein der jeweiligen Situation angepaßtes optimales
Zusammenspiel zwischen dem sympathischen (= stimulierenden) Nervensystem und
dem vagalen (oder parasympathischen) (= dämpfenden) Nervensystem. Im
Krankheitsfalle kann dieses Zusammenspiel aber gestört sein und eine Dysfunktion
des autonomem Nervensystems vorliegen, das heißt ein Ungleichgewicht zwischen
der Aktivität des vagalen Nervensystems und der Aktivität des sympathischen
Nervensystems bestehen. Unter sympathovagalem Ungleichgewicht versteht man im
allgemeinen eine Überfunktion des sympathischen (= stimulierenden)
Nervensystems und/oder eine Unterfunktion des vagalen (= dämpfenden)
Nervensystems, wobei sich die beiden Teile des Nervensystems wechselseitig
beeinflussen können. Insbesondere ist bekannt, daß eine Unterfunktion des vagalen
Systems eine Überfunktion des sympathischen Systems zur Folge haben kann. Zur
Vermeidung von Schädigungen von Zellen oder Organen des Körpers durch
überschießende biologische oder biochemische Prozesse, die durch eine zu hohe
Aktivität des sympathischen Nervensystems stimuliert werden, wird daher in solchen
Fällen versucht, ein sympathovagales Ungleichgewicht auszugleichen, zum Beispiel
durch Behandlung einer vagalen Dysfunktion oder Unterfunktion die normale vagale
Aktivität wiederherzustellen.
Beispiele von Krankheiten, bei denen eine Beseitigung eines schädlichen
sympathovagalen Ungleichgewichts durch Behandlung einer vagalen Dysfunktion in
Betracht kommt, sind organischen Herzkrankheiten, zum Beispiel die koronare
Herzkrankheit, die Herzinsuffizienz und Kardiomyopathien. Gesundheitliche
Schäden, die sich aus einem Ungleichgewicht des autonomen Nervensystems
ergeben, wenn die Dysfunktion das Herz betrifft, sind zum Beispiel die Schwächung
der Herzkraft sowie tödliche Herzrhythmusstörungen. Die Bedeutung des
autonomen Nervensystems für den plötzlichen Herztod bei Herzkrankheiten wurde
zum Beispiel von P. J. Schwartz (The ATRAMI prospective study: implications for
risk stratification after myocardial infarction; Cardiac Electrophysiology Review 1998,
2, 38-40) oder T. Kinugawa et al. (Altered vagal and sympathetic control of heart
rate in left ventricular dysfunction and heart failure; Am. J. Physiol. 1995, 37, R310-
316) beschrieben. Experimentelle Untersuchungen mit elektrischer Stimulation des
Herz-Vagus oder stimulierenden Analoga des vagalen Transmitters Acetylcholin,
zum Beispiel Carbachol, belegen die schützende Wirkung einer vagalen Aktivierung
gegen tödliche Herzrhythmusstörungen (siehe zum Beispiel E. Vanoli et al., Vagal
stimulation and prevention of sudden death in conscious dogs with a healed
myocardial infarction; Circ. Res. 1991, 68(5), 1471-81).
Ein sympathovagales Ungleichgewicht kann aber beispielsweise auch als Folge
einer Stoffwechselstörung, etwa des Diabetes mellitus, auftreten (siehe zum Beispiel
A. J. Burger et al., Short- and long-term reproducibility of heart rate variability in
patients with long-standing type I diabetes mellitus; Am. J. Cardiol. 1997, 80, 1198-
1202). Eine Unterfunktion des vagalen Systems kann auch temporär auftreten, etwa
bei Sauerstoffmangel beispielsweise des Herzens, der zu einer Minderausschüttung
von vagalen Neurotransmittern, etwa des Acetylcholins, führt.
Aufgrund der überraschenden Fähigkeit der Verbindungen der Formel I, eine
Unterfunktion des vagalen Systems zu beheben bzw. die normale vagale Aktivität
wieder herzustellen, bieten diese Verbindungen eine effiziente Möglichkeit,
Dysfunktionen des autonomen Nervensystems und deren Folgen wie zum Beispiel
die erwähnten Krankheitszustände zu vermindern, zu beseitigen oder zu verhindern.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist daher die Verwendung von
Benzolsulfonyl(thio)harnstoffen der Formel I,
worin
R1 für Wasserstoff, Methyl oder Trifluormethyl steht;
R2 für Wasserstoff, Halogen, (C1-C6)-Alkyl, (C1-C6)-Alkoxy, (C1-C6)-Alkoxy-(C1-C4)- alkoxy, (C1-C6)-Alkoxy-(C1-C4)-alkoxy-(C1-C4)-alkoxy, (C1-C6)-Alkylthio, (C1-C6)- Fluoralkoxy oder (C1-C6)-Fluoralkyl steht;
E für Sauerstoff oder Schwefel steht;
Y für einen Kohlenwasserstoffrest der Formel -(CR3 2)n- steht, in der die Reste R3 alle unabhängig voneinander für Wasserstoff oder (C1-C2)-Alkyl stehen und n für 1, 2, 3 oder 4 steht;
X für Wasserstoff, Halogen oder (C1-C6)-Alkyl steht;
Z für Halogen, Nitro, (C1-C4)-Alkoxy oder (C1-C4)-Alkyl steht;
in allen ihren stereoisomeren Formen und Mischungen davon in allen Verhältnissen, und/oder ihren physiologisch verträglichen Salzen zur Herstellung eines Medikaments zur Behandlung oder Prophylaxe einer Dysfunktion des autonomen Nervensystems.
R1 für Wasserstoff, Methyl oder Trifluormethyl steht;
R2 für Wasserstoff, Halogen, (C1-C6)-Alkyl, (C1-C6)-Alkoxy, (C1-C6)-Alkoxy-(C1-C4)- alkoxy, (C1-C6)-Alkoxy-(C1-C4)-alkoxy-(C1-C4)-alkoxy, (C1-C6)-Alkylthio, (C1-C6)- Fluoralkoxy oder (C1-C6)-Fluoralkyl steht;
E für Sauerstoff oder Schwefel steht;
Y für einen Kohlenwasserstoffrest der Formel -(CR3 2)n- steht, in der die Reste R3 alle unabhängig voneinander für Wasserstoff oder (C1-C2)-Alkyl stehen und n für 1, 2, 3 oder 4 steht;
X für Wasserstoff, Halogen oder (C1-C6)-Alkyl steht;
Z für Halogen, Nitro, (C1-C4)-Alkoxy oder (C1-C4)-Alkyl steht;
in allen ihren stereoisomeren Formen und Mischungen davon in allen Verhältnissen, und/oder ihren physiologisch verträglichen Salzen zur Herstellung eines Medikaments zur Behandlung oder Prophylaxe einer Dysfunktion des autonomen Nervensystems.
Alkyl steht für geradkettige, verzweigte oder cyclische gesättigte
Kohlenwasserstoffreste. Dies gilt auch, wenn der Alkylrest substituiert ist, zum
Beispiel in Fluoralkylresten, oder als Substituent an einem anderen Rest auftritt, zum
Beispiel in Alkoxyresten, Alkylthioresten oder Fluoralkoxyresten. Beispiele für
geradkettige und verzweigte Alkylreste sind Methyl, Ethyl, n-Propyl, Isopropyl, n-
Butyl, sec-Butyl, Isobutyl, tert-Butyl, n-Pentyl, Isopentyl, Neopentyl, n-Hexyl oder
Isohexyl. Beispiele für cyclische Alkylreste, die mindestens drei C-Atome aufweisen
müssen, sind Cyclopropyl, Cyclobutyl, Cyclopentyl oder Cyclohexyl. Cyclische
Alkylreste können zusätzlich einen oder mehrere, zum Beispiel 1, 2, 3 oder 4, (C1-
C4)-Alkylreste und -Fluoralkylreste tragen, zum Beispiel Methylgruppen oder
Trifluormethylgruppen.
Beispiele für den über ein Sauerstoffatom gebundenen Rest Alkoxy (= Alkyloxy) sind
Methoxy, Ethoxy, n-Propoxy, Isopropoxy, n-Butoxy, Isobutoxy, tert-Butoxy, n-
Pentoxy, Neopentoxy, Isohexoxy, Cyclopropoxy, Cyclobutoxy, Cyclopentoxy oder
Cyclohexoxy. Beispiele für den über ein Schwefelatom gebundenen Rest Alkylthio
sind Methylthio, Ethylthio, n-Propylthio, Isopropylthio, n-Butylthio, Isobutylthio, tert-
Butylthio, n-Pentylthio, Neopentylthio, Isohexylthio, Cyclopropylthio, Cyclobutylthio,
Cyclopentylthio oder Cyclohexylthio.
Fluoralkyl steht für einen Alkylrest, in dem ein oder mehrere Wasserstoffatome des
oben definierten Alkylrestes gegen Fluoratome ausgetauscht sind. Es können ein
oder mehrere Fluoratome, zum Beispiel 1, 2, 3, 4, 5, 6 oder 7, in einem
Fluoralkylrest enthalten sein. Maximal können alle Wasserstoffatome ausgetauscht
sein, also Perfluorsubstitution vorliegen. Beispiele für Fluoralkyl sind Trifluormethyl,
2,2,2-Trifluorethyl oder Pentafluorethyl. Fluoralkoxy steht für einen wie oben
definierten Alkoxyrest, in dem wie vorstehend erläutert ein oder mehrere
Wasserstoffatome durch Fluoratome ausgetauscht sind.
Für alle Alkylgruppen in den über ein Sauerstoffatom gebundenen Resten Alkoxy
alkoxy- und Alkoxy-alkoxy-alkoxy gelten die obigen Definitionen und Erläuterungen
unabhängig voneinander. In den in diesen Gruppen enthaltenen zweibindigen
Alkylgruppen können sich die beiden freien Bindungen, über die diese Gruppen an
die Nachbargruppen gebunden ist, in beliebigen Positionen befinden, beispielsweise
in 1,1-Position eines Alkylrestes, in 1,2-Position, in 1,3-Position oder 1,4-Position.
Beispiele für solche zweibindigen Reste sind Methylen, 1,2-Ethylen, 1,2-Propylen,
1,3-Propylen, 1,4-Butylen oder 2,2-Dimethyl-1,3-propylen. Ein bevorzugter
zweibindiger solcher Rest ist 1,2-Ethylen. Beispiele für Alkoxy-alkoxy-Reste sind
Methoxy-methoxy, 2-Methoxy-ethoxy, 3-Methoxy-propoxy, 4-Methoxy-butoxy, 6-
Methoxy-hexoxy, 2-Ethoxy-ethoxy, 2-Ethoxy-2-methyl-ethoxy, 3-Ethoxy-propoxy, 2-
Isobutoxy-ethoxy, 2-tert-Butoxy-ethoxy, 2-Cyclopropoxy-ethoxy, 2-Cyclopentoxy-
ethoxy. Beispiele für Alkoxy-alkoxy-alkoxy-Reste sind 2-(2-Methoxy-ethoxy)-
methoxy, 2-(2-Methoxy-ethoxy)-ethoxy, 2-(2-Isopropoxy-ethoxy)-ethoxy, 2-(2-n-
Butoxy-ethoxy)-ethoxy, 2-(2-Cyclopropyloxy-ethoxy)-ethoxy, 3-(2-Methoxy-ethoxy)-
propoxy, 2-(2-Methoxy-2-methyl-ethoxy)-2-methyl-ethoxy.
Beispiele für Halogen sind Fluor, Chlor, Brom und Iod, insbesondere Fluor und
Chlor.
Die vorliegende Erfindung umfaßt alle stereoisomeren Formen der Verbindungen
der Formel I. In den Verbindungen der Formel I enthaltene Asymmetriezentren, zum
Beispiel in der Gruppe Y, können alle unabhängig voneinander die S-Konfiguration
oder die R-Konfiguration aufweisen. Zur Erfindung gehören alle möglichen
Enantiomeren und Diastereomeren, ebenso Mischungen von zwei oder mehr
stereoisomeren Formen, zum Beispiel Mischungen von Enantiomeren und/oder
Diastereomeren, in allen Verhältnissen. Enantiomere sind also in
enantiomerenreiner Form, sowohl als linksdrehende als auch als rechtsdrehende
Antipoden, in Form von Racematen und in Form von Mischungen der beiden
Enantiomeren in allen Verhältnissen Gegenstand der Erfindung. Diastereomere sind
sowohl in reiner Form als auch in Form von Mischungen von Diastereomeren in
beliebigen Mengenverhältnissen Gegenstand der Erfindung. Umfaßt werden zum
Beispiel auch Mesoverbindungen. Bei Vorliegen einer cis/trans-Isomerie sind sowohl
die cis-Form als auch die trans-Form und Gemische dieser Formen in allen
Verhältnissen Gegenstand der Erfindung. Die Herstellung von einzelnen
Stereoisomeren kann gewünschtenfalls durch Auftrennung eines Gemisches nach
üblichen Methoden, zum Beispiel durch Chromatographie oder Kristallisation oder
durch Verwendung von stereochemisch einheitlichen Ausgangssubstanzen bei der
Synthese. Gegebenenfalls kann vor einer Trennung von Stereoisomeren eine
Derivatisierung erfolgen. Die Trennung eines Stereoisomerengemisches kann auf
der Stufe der Verbindungen der Formel I erfolgen oder auf der Stufe eines
Zwischenprodukts im Verlaufe der Synthese. Die Erfindung umfaßt auch alle
tautomeren Formen der Verbindungen der Formel I.
Physiologisch verträgliche Salze der Verbindungen der Formel I sind insbesondere
pharmazeutisch verwendbare Salze oder nicht toxische Salze. Sie können
anorganische oder organische Salzkomponenten enthalten (siehe auch Remington's
Pharmaceutical Sciences (A. R. Gennard, Editor, Mack Publishing Co., Easton PA,
17. Auflage, Seite 1418 (1985)). Solche Salze lassen sich beispielsweise aus
Verbindungen der Formel I und nicht toxischen anorganischen oder organischen
Basen herstellen, beispielsweise geeigneten Alkalimetall- oder
Erdalkalimetallverbindungen wie Natriumhydroxid oder Kaliumhydroxid, oder mit
Ammoniak oder organischen Aminoverbindungen oder Ammoniumhydroxiden.
Umsetzungen von Verbindungen der Formel I mit Basen zur Herstellung der Salze
werden im allgemeinen gemäß üblichen Vorgehensweisen in einem Lösungsmittel
oder Verdünnungsmittel durchgeführt. Aufgrund der physiologischen und
chemischen Stabilität vorteilhafte Salze sind in vielen Fällen Natrium-, Kalium-,
Magnesium- oder Calciumsalze oder Ammoniumsalze, insbesondere Natriumsalze.
Eine Salzbildung an dem durch die Sulfonylgruppe substituierten Stickstoffatom der
Harnstoffgruppe führt dabei zu Verbindungen der Formel II,
in der R1, R2, E, X, Y und Z die oben angegebenen Bedeutungen haben und das
Kation M beispielsweise für ein Alkalimetallion oder ein Äquivalent eines
Erdalkalimetallions steht, zum Beispiel für das Natrium-, Kalium-, Magnesium- oder
Calciumion, oder für das unsubstituierte Ammoniumion oder für ein Ammoniumion
mit einem oder mehreren organischen Resten steht. Ein für M stehendes
Ammoniumion kann beispielsweise auch das aus einer Aminosäure, insbesondere
einer basischen Aminosäure wie zum Beipiel Lysin oder Arginin, durch Protonierung
erhaltene Kation sein.
Die vorliegende Erfindung umfaßt auch alle Solvate von Verbindungen der Formel I
und ihren physiologisch verträglichen Salzen, zum Beispiel Hydrate oder Addukte
mit Alkoholen, sowie Derivate der Verbindungen der Formel I und Pro-Drugs und
aktive Metabolite.
R1 steht in der Formel I bevorzugt für Wasserstoff oder Methyl, besonders bevorzugt
für Methyl.
Steht R2 steht in der Formel I für Halogen, so steht der Rest bevorzugt für Chlor oder
Fluor. Steht R2 in der Formel I für (C1-C6)-Alkyl, so steht der Rest bevorzugt für (C1-
C4)-Alkyl, insbesondere Methyl. Steht R2 in der Formel I für (C1-C6)-Alkoxy, so steht
der Rest bevorzugt für (C1-C4) Alkoxy, insbesondere Methoxy. Steht R2 in der Formel
I für (C1-C6)-Alkoxy-(C1-C4)-alkoxy, so steht der Rest bevorzugt für (C1-C4)-Alkoxy-
(C1-C4)-alkoxy, insbesondere 2-((C1-C4)-Alkoxy)-ethoxy, speziell 2-Methoxy-ethoxy.
Steht R2 in der Formel I für (C1-C6)-Alkoxy-(C1-C4)-alkoxy-(C1-C4)-alkoxy, so steht der
Rest bevorzugt für (C1-C4)-Alkoxy-(C1-C4)-alkoxy-(C1-C4)-alkoxy, insbesondere 2-(2-
((C1-C4)-Alkoxy)-ethoxy)-ethoxy, speziell 2-(2-Methoxy-ethoxy)-ethoxy.
Die Reste R3 stehen bevorzugt unabhängig voneinander für Wasserstoff oder
Methyl, besonders bevorzugt für Wasserstoff. n steht bevorzugt für 2 oder 3. Die
Gruppe Y enthält bevorzugt bis zu vier Kohlenstoffatome. Besonders bevorzugt steht
Y für die Gruppe -(CH2)n-, worin n für 2 oder 3 steht, oder für die Gruppe
-CHR3-CH2-, in der R3 für Methyl oder Ethyl steht und die Gruppe -CHR3- an die NH-
Gruppe gebunden ist. Ganz besonders bevorzugt steht Y für die Gruppe -CH2CH2-.
X steht bevorzugt für Halogen oder (C3-C6)-Alkyl.
Z steht bevorzugt für Halogen, Nitro, (C1-C4)-Alkoxy oder (C1-C4)-Alkyl, besonders
bevorzugt für (C1-C4)-Alkoxy.
Steht in den erfindungsgemäß verwendbaren Verbindungen der Formel I die Gruppe
E für Sauerstoff, so liegen die Harnstoffe der Formel Ia vor, steht E für Schwefel, so
liegen die Thioharnstoffe der Formel Ib vor.
Bevorzugte Verbindungen der Formel I für die erfindungsgemäße Verwendung sind
Verbindungen, in denen einer oder mehrere der Reste bevorzugte Bedeutungen
haben, wobei alle Kombinationen von bevorzugten Bedeutungen Gegenstand der
vorliegenden Erfindung sind.
So ist bevorzugt die Verwendung von Verbindungen der Formel I, in der
R1 für Wasserstoff, Methyl oder Trifluormethyl steht;
R2 für Wasserstoff, Halogen, (C1-C6)-Alkyl, (C1-C6)-Alkoxy, (C1-C4)-Alkoxy-(C1-C4)- alkoxy, (C1-C4)-Alkoxy-(C1-C4)-alkoxy-(C1-C4)-alkoxy, (C1-C6)-Mercaptoalkyl, (C1-C6)- Fluoralkoxy oder (C1-C6)-Fluoralkyl steht;
E für Sauerstoff oder Schwefel steht;
Y für einen Kohlenwasserstoffrest der Formel -(CR3 2)n- steht, in der die Reste R3 alle unabhängig voneinander für Wasserstoff oder (C1-C2)-Alkyl stehen und n für 1, 2, 3 oder 4 steht;
X für Halogen oder (C3-C6)-Alkyl steht;
Z für Halogen, Nitro, (C1-C4)-Alkoxy oder (C1-C4)-Alkyl steht;
in allen ihren stereoisomeren Formen und Mischungen davon in allen Verhältnissen, und/oder ihren physiologisch verträglichen Salzen.
R1 für Wasserstoff, Methyl oder Trifluormethyl steht;
R2 für Wasserstoff, Halogen, (C1-C6)-Alkyl, (C1-C6)-Alkoxy, (C1-C4)-Alkoxy-(C1-C4)- alkoxy, (C1-C4)-Alkoxy-(C1-C4)-alkoxy-(C1-C4)-alkoxy, (C1-C6)-Mercaptoalkyl, (C1-C6)- Fluoralkoxy oder (C1-C6)-Fluoralkyl steht;
E für Sauerstoff oder Schwefel steht;
Y für einen Kohlenwasserstoffrest der Formel -(CR3 2)n- steht, in der die Reste R3 alle unabhängig voneinander für Wasserstoff oder (C1-C2)-Alkyl stehen und n für 1, 2, 3 oder 4 steht;
X für Halogen oder (C3-C6)-Alkyl steht;
Z für Halogen, Nitro, (C1-C4)-Alkoxy oder (C1-C4)-Alkyl steht;
in allen ihren stereoisomeren Formen und Mischungen davon in allen Verhältnissen, und/oder ihren physiologisch verträglichen Salzen.
Besonders bevorzugt ist die Verwendung von Verbindungen der Formel I, in der
R1 für Wasserstoff oder Methyl steht;
R2 für Wasserstoff, Halogen, (C1-C6)-Alkyl, (C1-C6)-Alkoxy, (C1-C4)-Alkoxy-(C1-C4)- alkoxy, (C1-C4)-Alkoxy-(C1-C4)-alkoxy-(C1-C4)-alkoxy, (C1-C6)-Mercaptoalkyl, (C1-C6)- Fluoralkoxy oder (C1-C6)-Fluoralkyl steht;
E für Sauerstoff oder Schwefel steht;
Y für einen Kohlenwasserstoffrest der Formel -(CR3 2)n- steht, in der die Reste R3 alle unabhängig voneinander für Wasserstoff oder Methyl stehen und n für 1, 2, 3 oder 4 steht;
X für Halogen oder (C3-C6)-Alkyl steht;
Z für (C1-C4)-Alkoxy steht;
in allen ihren stereoisomeren Formen und Mischungen davon in allen Verhältnissen, und/oder ihren physiologisch verträglichen Salzen.
R1 für Wasserstoff oder Methyl steht;
R2 für Wasserstoff, Halogen, (C1-C6)-Alkyl, (C1-C6)-Alkoxy, (C1-C4)-Alkoxy-(C1-C4)- alkoxy, (C1-C4)-Alkoxy-(C1-C4)-alkoxy-(C1-C4)-alkoxy, (C1-C6)-Mercaptoalkyl, (C1-C6)- Fluoralkoxy oder (C1-C6)-Fluoralkyl steht;
E für Sauerstoff oder Schwefel steht;
Y für einen Kohlenwasserstoffrest der Formel -(CR3 2)n- steht, in der die Reste R3 alle unabhängig voneinander für Wasserstoff oder Methyl stehen und n für 1, 2, 3 oder 4 steht;
X für Halogen oder (C3-C6)-Alkyl steht;
Z für (C1-C4)-Alkoxy steht;
in allen ihren stereoisomeren Formen und Mischungen davon in allen Verhältnissen, und/oder ihren physiologisch verträglichen Salzen.
Ganz besonders bevorzugt ist zum einen die Verwendung von Verbindungen der
Formel I, in der
R1 für Wasserstoff oder Methyl steht;
R2 für Wasserstoff oder Halogen steht;
E für Sauerstoff oder Schwefel steht;
Y für einen Kohlenwasserstoffrest der Formel -(CR3 2)n- steht, in der die Reste R3 alle unabhängig voneinander für Wasserstoff oder Methyl stehen und n für 1, 2, 3 oder 4 steht;
X für Halogen oder (C3-C6)-Alkyl steht;
Z für (C1-C4)-Alkoxy steht;
in allen ihren stereoisomeren Formen und Mischungen davon in allen Verhältnissen, und/oder ihren physiologisch verträglichen Salzen.
R1 für Wasserstoff oder Methyl steht;
R2 für Wasserstoff oder Halogen steht;
E für Sauerstoff oder Schwefel steht;
Y für einen Kohlenwasserstoffrest der Formel -(CR3 2)n- steht, in der die Reste R3 alle unabhängig voneinander für Wasserstoff oder Methyl stehen und n für 1, 2, 3 oder 4 steht;
X für Halogen oder (C3-C6)-Alkyl steht;
Z für (C1-C4)-Alkoxy steht;
in allen ihren stereoisomeren Formen und Mischungen davon in allen Verhältnissen, und/oder ihren physiologisch verträglichen Salzen.
Ganz besonders bevorzugt ist zum anderen die Verwendung von Verbindungen der
Formel I, in der
R1 für Wasserstoff oder Methyl steht;
R2 für (C1-C6)-Mercaptoalkyl, (C1-C6)-Fluoralkoxy oder (C1-C6)-Fluoralkyl steht;
E für Sauerstoff oder Schwefel steht;
Y für einen Kohlenwasserstoffrest der Formel -(CR3 2)n- steht, in der die Reste R3 alle unabhängig voneinander für Wasserstoff oder Methyl stehen und n für 1, 2, 3 oder 4 steht;
X für Halogen oder (C3-C6)-Alkyl steht;
Z für (C1-C4)-Alkoxy steht;
in allen ihren stereoisomeren Formen und Mischungen davon in allen Verhältnissen, und/oder ihren physiologisch verträglichen Salzen.
R1 für Wasserstoff oder Methyl steht;
R2 für (C1-C6)-Mercaptoalkyl, (C1-C6)-Fluoralkoxy oder (C1-C6)-Fluoralkyl steht;
E für Sauerstoff oder Schwefel steht;
Y für einen Kohlenwasserstoffrest der Formel -(CR3 2)n- steht, in der die Reste R3 alle unabhängig voneinander für Wasserstoff oder Methyl stehen und n für 1, 2, 3 oder 4 steht;
X für Halogen oder (C3-C6)-Alkyl steht;
Z für (C1-C4)-Alkoxy steht;
in allen ihren stereoisomeren Formen und Mischungen davon in allen Verhältnissen, und/oder ihren physiologisch verträglichen Salzen.
Ganz besonders bevorzugt ist weiterhin auch die Verwendung von Verbindungen
der Formel I, in der
R1 für Wasserstoff oder Methyl steht;
R2 für (C1-C6)-Alkyl, (C1-C6)-Alkoxy, (C1-C4)-Alkoxy-(C1-C4)-alkoxy oder (C1-C4)- Alkoxy-(C1-C4)-alkoxy-(C1-C4)-alkoxy steht;
E für Sauerstoff oder Schwefel steht;
Y für einen Kohlenwasserstoffrest der Formel -(CR3 2)n- steht, in der die Reste R3 alle unabhängig voneinander für Wasserstoff oder Methyl stehen und n für 1, 2, 3 oder 4 steht;
X für Halogen oder (C3-C6)-Alkyl steht;
Z für (C1-C4)-Alkoxy steht;
in allen ihren stereoisomeren Formen und Mischungen davon in allen Verhältnissen, und/oder ihren physiologisch verträglichen Salzen.
R1 für Wasserstoff oder Methyl steht;
R2 für (C1-C6)-Alkyl, (C1-C6)-Alkoxy, (C1-C4)-Alkoxy-(C1-C4)-alkoxy oder (C1-C4)- Alkoxy-(C1-C4)-alkoxy-(C1-C4)-alkoxy steht;
E für Sauerstoff oder Schwefel steht;
Y für einen Kohlenwasserstoffrest der Formel -(CR3 2)n- steht, in der die Reste R3 alle unabhängig voneinander für Wasserstoff oder Methyl stehen und n für 1, 2, 3 oder 4 steht;
X für Halogen oder (C3-C6)-Alkyl steht;
Z für (C1-C4)-Alkoxy steht;
in allen ihren stereoisomeren Formen und Mischungen davon in allen Verhältnissen, und/oder ihren physiologisch verträglichen Salzen.
Darüber hinaus bevorzugt ist die Verwendung von Verbindungen der Formel I, in der
R1 für Wasserstoff oder Methyl steht;
R2 für Methyl, Methoxy oder 2-Methoxyethoxy steht;
E für Sauerstoff oder Schwefel steht;
Y für einen Kohlenwasserstoffrest der Formel -(CR3 2)n- steht, in der die Reste R3 alle unabhängig voneinander für Wasserstoff oder Methyl stehen und n für 2 oder 3 steht;
X für Halogen oder (C3-C6)-Alkyl steht;
Z für (C1-C4)-Alkoxy steht;
in allen ihren stereoisomeren Formen und Mischungen davon in allen Verhältnissen, und/oder ihren physiologisch verträglichen Salzen.
R1 für Wasserstoff oder Methyl steht;
R2 für Methyl, Methoxy oder 2-Methoxyethoxy steht;
E für Sauerstoff oder Schwefel steht;
Y für einen Kohlenwasserstoffrest der Formel -(CR3 2)n- steht, in der die Reste R3 alle unabhängig voneinander für Wasserstoff oder Methyl stehen und n für 2 oder 3 steht;
X für Halogen oder (C3-C6)-Alkyl steht;
Z für (C1-C4)-Alkoxy steht;
in allen ihren stereoisomeren Formen und Mischungen davon in allen Verhältnissen, und/oder ihren physiologisch verträglichen Salzen.
Speziell bevorzugt ist die Verwendung von Verbindungen der Formel I, in der
R1 für Methyl steht;
R2 für Methyl, Methoxy oder 2-Methoxyethoxy steht;
E für Schwefel steht;
Y für einen Kohlenwasserstoffrest der Formel -(CH2)n- steht, in der n für 2 oder 3 steht;
X für Halogen oder (C3-C6)-Alkyl steht;
Z für (C1-C4)-Alkoxy steht;
in allen ihren stereoisomeren Formen und Mischungen davon in allen Verhältnissen, und/oder ihren physiologisch verträglichen Salzen.
R1 für Methyl steht;
R2 für Methyl, Methoxy oder 2-Methoxyethoxy steht;
E für Schwefel steht;
Y für einen Kohlenwasserstoffrest der Formel -(CH2)n- steht, in der n für 2 oder 3 steht;
X für Halogen oder (C3-C6)-Alkyl steht;
Z für (C1-C4)-Alkoxy steht;
in allen ihren stereoisomeren Formen und Mischungen davon in allen Verhältnissen, und/oder ihren physiologisch verträglichen Salzen.
Die erfindungsgemäß verwendbaren Verbindungen der Formel I können
beispielsweise nach den folgenden Verfahren hergestellt werden.
(a) Aromatische Sulfonamide der Formel III oder deren Salze der Formel IV können
mit R1-substituierten Isocyanaten der Formel V zu substituierten
Benzolsulfonylharnstoffen der Formel Ia umsetzt werden.
Als Kationen M1 in den Salzen der Formel IV kommen Alkalimetallionen,
Erdalkalialkalimetallionen oder Ammoniumionen wie zum Beispiel
Tetraalkylammoniumionen in Betracht. Äquivalent zu den R1-substituierten
Isocyanaten der Formel V kann man R1-substituierte Carbamidsäureester, R1-
substituierte Carbamidsäurehalogenide oder R1-substituierte Harnstoffe einsetzen.
(b) An der Harnstoffgruppe unsubstituierte Benzolsulfonylharnstoffe der Formel Ia, in
der R1 für Wasserstoff steht, kann man durch Umsetzungen aromatischer
Benzolsulfonamide der Formel III oder deren Salze der Formel IV mit
Trialkylsilylisocyanaten wie Trimethylsilylisocyanat oder mit Siliciumtetraisocyanat
und Hydrolyse der primären siliciumsubstituierten Benzolsulfonylharnstoffe
herstellen. Weiterhin können Verbindungen der Formel Ia, in der R1 für Wasserstoff
steht, aus Benzolsulfonamiden der Formel III oder deren Salze der Formel IV durch
Umsetzung mit Halogencyanen und Hydrolyse der primär entstehenden N-
Cyansulfonamide mit Mineralsäuren bei Temperaturen zwischen 0°C und 100°C
erhalten werden.
(c) Benzolsulfonylharnstoffe der Formel Ia lassen sich aus aromatischen
Benzolsulfonamiden der Formel III oder deren Salzen der Formel IV mit R1-
substituierten Trichloracetamiden der Formel VI in Gegenwart einer Base in einem
inerten Lösungsmittel nach Synthesis 1987, 734-735 bei Temperaturen zwischen
25°C und 150°C herstellen.
Cl3C-CO-NH-R1 (VI)
Als Basen eignen sich zum Beispiel Alkalimetall- oder Erdalkalimetallhydroxide,
-hydride, -amide oder auch -alkoholate, wie Natriumhydroxid, Kaliumhydroxid,
Calciumhydroxyd, Natriumhydrid, Kaliumhydrid, Calciumhydrid, Natriumamid,
Kaliumamid, Natriummethanolat, Natriumethanolat, Kaliummethanolat oder
Kaliumethanolat. Als inerte Lösungsmittel eignen sich Ether wie Tetrahydrofuran,
Dioxan, Ethylenglykoldimethylether (DME), Ketone wie Aceton oder Butanon, Nitrile
wie Acetonitril, Nitroverbindungen wie Nitromethan, Ester wie Ethylacetat, Amide wie
Dimethylformamid (DMF) oder N-Methylpyrrolidon (NMP),
Hexamethylphosphorsäuretriamid, Sulfoxide wie DMSO, Sulfone wie Sulfolan,
Kohlenwasserstoffe wie Benzol, Toluol, Xylole. Weiterhin eignen sich auch
Gemische dieser Lösungsmittel untereinander.
(d) Benzolsulfonylthioharnstoffe der Formel Ib können aus Benzolsulfonamiden der
Formel III sowie deren Salzen der Formel IV und R1-substituierten Isothioyanaten
der Formel VII hergestellt werden.
R1-N = C = S (VII)
An der Harnstoffgruppe unsubstituierte Benzolsulfonylthioharnstoffe der Formel Ib,
in der R1 für Wasserstoff steht, kann man durch Umsetzung aromatischer
Benzolsulfonamide der Formel II oder deren Salze der Formel III mit
Trialkylsilylisothiocyanaten wie Trimethylsilylisothiocyanat oder mit
Siliciumtetraisothiocyanat und Hydrolyse der primär entstehenden
siliciumsubstituierten Benzolsulfonylthioharnstoffe herstellen. Weiterhin ist es
möglich, zur Herstellung von Verbindungen der Formel Ib, in der R1 für Wasserstoff
steht, aromatische Benzolsulfonamide der Formel III oder deren Salze der Formel IV
mit Benzoylisothiocyanat umzusetzen und die intermediären benzoylsubstituierten
Benzolsulfonylthioharnstoffe dann mit wäßrigen Mineralsäuren umzusetzen.
Ähnliche Verfahren sind beschrieben in J. Med. Chem. 1992, 35, 1137-1144.
(e) Substituierte Benzolsulfonylharnstoffe der Formel Ia können durch
Umwandlungsreaktionen aus Benzolsulfonylthioharnstoffen der Formel Ib hergestellt
werden. Die Entschwefelung, das heißt der Ersatz des Schwefelatoms durch ein
Sauerstoffatom in den entsprechend substituierten Benzolsulfonylthioharnstoffen,
kann beispielsweise mit Hilfe von Oxiden oder Salzen von Schwermetallen oder
durch Anwendung von Oxidationsmitteln wie Wasserstoffperoxid, Natriumperoxid
oder salpetriger Säure ausgeführt werden. Thioharnstoffe können auch durch
Behandlung mit Phosgen oder Phosphorpentachlorid entschwefelt werden. Als
Zwischenverbindungen werden Chlorameisensäureamidine bzw. Carbodiimide
erhalten, die zum Beispiel durch Verseifen oder Anlagerung von Wasser in die
entsprechenden substituierten Benzolsulfonylharnstoffe überführt werden.
(f) Benzolsulfonylharnstoffe der Formel Ia können aus Benzolsulfonylhalogeniden
der Formel VIII mit R1-substituierten Harnstoffen oder R1-substituierten
Bis(trialkylsilyl)harnstoffen hergestellt werden. Die Trialkylsilylschutzgruppe kann
aus dem resultierenden (Trialkylsilyl)benzolsulfonylharnstoff nach
Standardmethoden entfernt werden. Weiterhin kann man die Sulfonsäurechloride
der Formel VIII mit Parabansäuren zu Benzolsulfonylparabansäuren umsetzen,
deren Hydrolyse mit Mineralsäuren die entsprechenden Benzolsulfonylharnstoffe der
Formel Ia liefert.
(g) Benzolsulfonylharnstoffe der Formel Ia lassen sich durch Umsetzung von Aminen
der Formel R1-NH2 mit Benzolsulfonylisocyanaten der allgemeinen Formel IX
herstellen. Ebenso können Amine der Formel R1-NH2 mit
Benzolsulfonylcarbamidsäureestern, -carbamidsäurehalogeniden oder
Benzolsulfonylharnstoffen der Formel Ia, in der R1 für Wasserstoff steht, zu
Verbindungen der Formel Ia umgesetzt werden.
(h) Benzolsulfonylthioharnstoffe der Formel Ib lassen sich durch Umsetzung von
Aminen der Formel R1-NH2 mit Benzolsulfonylisothiocyanaten der Formel X
herstellen. Ebenso können Amine der Formel R1-NH2 mit
Benzolsulfonylcarbamidsäurethioestern oder -carbamidsäurethiohalogeniden zu
Verbindungen der Formel Ib umgesetzt werden.
(i) Entsprechend substituierte Benzolsulfenyl- oder -sulfinylharnstoffe lassen sich mit
Oxidationsmitteln wie Wasserstoffperoxid, Natriumperoxid oder salpetriger Säure zu
Benzolsulfonylharnstoffen der Formel Ia oxidieren.
Die Ausgangsverbindungen für die erwähnten Syntheseverfahren der Verbindungen
der Formel I können nach an sich bekannten Methoden hergestellt werden, wie sie
in der Literatur (zum Beispiel in den Standardwerken wie Houben-Weyl, Methoden
der Organischen Chemie, Georg Thieme Verlag, Stuttgart; Organic Reactions, John
Wiley & Sons, Inc., New York; sowie in den oben angegebenen
Patentanmeldungen) beschrieben sind, und zwar unter Reaktionsbedingungen, die
für die genannten Umsetzungen bekannt und geeignet sind. Dabei kann man auch
von an sich bekannten, hier aber nicht näher erwähnten Varianten Gebrauch
machen. Die Ausgangsstoffe können gewünschtenfalls auch in situ gebildet werden,
derart, daß man sie aus dem Reaktionsgemisch nicht isoliert, sondern sofort weiter
umsetzt.
So kann man geeignet substituierte Amine der Formel XI acylieren und einer
Halogensulfonierung unterwerfen. In der Formel XI haben R2 und Y die oben
angegebenen Bedeutungen. Als acylierende Mittel zur Acylierung der Aminogruppe
in den Verbindungen der Formel XI eignen sich zweckmäßig die
Alkylester, Halogenide (zum Beispiel Chloride oder Bromide) oder Anhydride von
Carbonsäuren der allgemeinen Formel R4-COB. R4 steht hierbei zum Beispiel für
einen Trihalogenmethylrest, einen (C1-C4-Alkylrest oder einen Phenylrest. Steht R4
für einen Phenylrest, so handelt es sich bei der Verbindung der Formel R4-COB um
ein Benzoesäurederivat. Das Benzoesäurederivat kann unsubstituiert oder durch
einen oder zwei gleiche oder verschiedene Reste X und Z substituiert sein. X und Z
sind dabei wie oben definiert, X kann also für Wasserstoff, (C1-C6)-Alkyl oder
Halogen stehen, Z für Halogen, (C1-C4)-Alkyl, (C1-C4)-Alkoxy oder Nitro. Die Gruppe
B ist eine Fluchtgruppe wie zum Beispiel Halogen, (C1-C4)-Alkoxy,
Trihalogenacetoxy oder (C1-C4)-Alkylcarbonyloxy. Beispiele für Verbindungen der
Formel R4-COB sind Acetanhydrid, Trihalogenacetanhydrid, Acetylhalogenide,
Trihalogenacetylhalogenide, Propionylchlorid, Isobutyrylbromid und -chlorid,
Ameisensäure/Essigsäureanhydrid, Benzoylchlorid und substituierte
Benzoesäurederivate wie 5-Chlor-2-methoxybenzoesäurechlorid oder -anhydrid oder
-(C1-C4)-alkylester oder 2,5-Difluorbenzoesäurechlorid. Die Synthesen der
Verbindung der Formel XII werden bevorzugt unter Zusatz einer tertiären Base wie
zum Beispiel Pyridin oder eines Trialkylamins in Gegenwart oder Abwesenheit eines
inerten Lösungsmittels durchgeführt, wobei auch ein Katalysator wie zum Beispiel
Dimethylaminopyridin zugegen sein kann. Die Umsetzung wird im allgemeinen bei
Temperaturen zwischen etwa 0°C und 160°C, vorzugsweise zwischen 20°C und
150°C durchgeführt. Die Acylgruppe in der Verbindung der Formel XII kann sowohl
eine Schutzgruppe sein als auch im Fall der Benzoesäurederivate ein Teil der
Verbindung der Formel I sein. Als inerte Lösungsmittel für die Acylierung eignen sich
zum Beispiel Ether wie Tetrahydrofuran, Dioxan, Glykolether wie Ethylenglykol
monomethyl- oder monoethylether (Methylglykol oder Ethylglykol),
Ethylenglykoldimethylether (DME), Ketone wie Aceton oder Butanon, Nitrile wie
Acetonitril, Nitroverbindungen wie Nitromethan, Ester wie Ethylacetat, Amide wie
Dimethylformamid (DMF) oder N-Methylpyrrolidon (NMP),
Hexamethylphosphorsäuretriamid, Sulfoxide wie DMSO, chlorierte
Kohlenwasserstoffe wie Dichlormethan, Chloroform, Trichlorethylen, 1,2-
Dichlorethan oder Kohlenstofftetrachlorid, Kohlenwasserstoffe wie Benzol, Toluol,
Xylole. Weiterhin eignen sich auch Gemische dieser Lösungsmittel untereinander.
Aus den Verbindungen der Formel XII können nach an sich bekannten Methoden die
Sulfonamide der Formel XIII hergestellt werden, und zwar unter
Reaktionsbedingungen, die für die derartige Umsetzungen bekannt und geeignet
sind. Dabei kann man auch von an sich bekannten, hier aber nicht näher erwähnten
Varianten Gebrauch machen. Die Synthesen können gewünschtenfalls in einem,
zwei oder mehreren Schritten vollzogen werden. Insbesondere sind Verfahren
bevorzugt, in denen das acylierte Amin der Formel XII durch elektrophile
Reagenzien in Anwesenheit oder Abwesenheit von inerten Lösungsmitteln bei
Temperaturen zwischen -10°C bis 120°C, vorzugsweise zwischen 0°C und 100°C, in
aromatische Sulfonsäuren oder deren Derivate wie zum Beispiel
Sulfonsäurehalogenide überführt werden. Beispielsweise können Sulfonierungen mit
Schwefelsäuren oder Oleum, Halogensulfonierungen mit Halogensulfonsäuren,
Reaktionen mit Sulfurylhalogeniden in Gegenwart von wasserfreien
Metallhalogeniden oder mit Thionylhalogeniden in Gegenwart von wasserfreien
Metallhalogeniden mit anschließenden, in bekannter Weise durchgeführten,
Oxidationen zu aromatischen Sulfonsäurechloriden durchgeführt werden. Sind
Sulfonsäuren die primären Reaktionsprodukte, so können diese entweder direkt
oder durch Behandlung mit tertiären Aminen, wie zum Beispiel Pyridin oder
Trialkylaminen oder mit Alkali- oder Erdalkalihydroxiden oder Reagenzien die diese
basischen Verbindung in situ bilden, in bekannter Weise durch Säurehalogenide wie
zum Beispiel Phosphortrihalogenide, Phosphorpentahalogenide,
Phosphoroxychloride, Thionylhalogenide, Oxalylhalogenide, in
Sulfonsäurehalogenide überführt werden. Die Überführung der Sulfonsäurederivate
in Sulfonamide kann in literaturbekannter Weise erfolgen. Vorzugsweise werden die
Sulfonsäurechloride in inerten Lösungsmitteln bei Temperaturen zwischen 0°C bis
100°C mit wäßrigem Ammoniak in Abwesenheit oder Anwesenheit eines
organischen Lösungsmittels umgesetzt. Weiterhin kann man aromatische
Sulfonamide nach literaturbeschriebenen Verfahren aus den acylierten Aminen der
Formel XII durch Umsetzung mit alkalimetall- oder erdalkalimetallorganischen
Reagenzien in inerten Lösungsmitteln und unter Inertgasatmosphäre bei
Temperaturen zwischen -100°C und 50°C, vorzugsweise -100°C bis 30°C und mit
Schwefeldioxid und anschließende thermische Behandlung mit Amidosulfonsäure
synthetisieren.
Fungiert die Acylgruppe in der Verbindung der Formel XIII als Schutzgruppe für die
Aminogruppe, so kann diese Schutzgruppe nach der Einführung der
Sulfonamidgruppe mit Säuren oder Basen abgespalten werden. Durch Spaltung mit
wäßrigen Säuren oder mit Säuren in inerten Lösungsmitteln kann das
Säureadditionssalz der Aminoverbindung entstehen. Für diese
Schutzgruppenabspaltung kommen zum Beispiel Schwefelsäure,
Halogenwasserstoffsäuren wie Chlorwasserstoffsäure oder Bromwasserstoffsäure,
Phosphorsäuren wie Orthophosphorsäure oder organische Säuren in Betracht. Die
Abspaltung der Aminoschutzgruppe in der Verbindung der Formel XIII mit Basen
kann in wäßrigen oder inerten Lösungsmitteln erfolgen. Als Basen eignen sich zum
Beispiel Alkalimetall- oder Erdalkalimetallhydroxide wie Natriumhydroxid,
Kaliumhydroxid oder Calciumhydroxyd oder -alkoholate wie Natriummethanolat,
Natriumethanolat, Kaliummethanolat oder Kaliumethanolat. Aus den so hergestellten
sulfonamidsubstituierten Aminen oder deren Säureadditionsverbindungen können
wie oben wie die Acylierung der Verbindungen der Formel XI erläutert, die
Benzolsulfonamide der Formel III hergestellt werden.
Die Verbindungen der Formel I können ein oder mehrere chirale Zentren besitzen.
Sie können daher bei ihrer Herstellung als Racemate oder, falls optisch aktive
Ausgangsstoffe verwendet werden, auch in optisch aktiver Form erhalten werden.
Weisen die Verbindungen zwei oder mehr chirale Zentren auf, dann können sie bei
der Synthese als Gemische von Racematen anfallen, aus denen man die einzelnen
Isomeren, beispielsweise durch Umkristallisieren aus inerten Lösungsmitteln, in
reiner Form isolieren kann. Erhaltene Racemate können, falls erwünscht, nach an
sich bekannten Methoden mechanisch oder chemisch in ihre Enantiomeren getrennt
werden. So können aus dem Racemat durch Umsetzung mit einem optisch aktiven
Trennmittel Diastereomere gebildet werden. Als Trennmittel für basische
Verbindungen eignen sich zum Beispiel optisch aktive Säuren, wie die R- bzw. R,R-
und S- bzw. S,S-Formen von Weinsäure, Dibenzoylweinsäure, Diacetylweinsäure,
Camphersulfonsäuren, Mandelsäuren, Äpfelsäure oder Milchsäure. Zur Trennung
können ferner Carbinole mit Hilfe chiraler Acylierungsreagenzien, zum Beispiel R-
oder S-α-Methylbenzylisocyanat, acyliert und dann getrennt werden. Die
verschiedenen Formen der Diastereomeren können in an sich bekannter Weise,
zum Beispiel durch fraktionierte Kristallisation, getrennt und die Enantiomeren
können in an sich bekannter Weise aus den Diastereomeren in Freiheit gesetzt
werden. Eine Enantiomerentrennung gelingt ferner durch Chromatographie an
optisch aktiven Trägermaterialien.
Je nach der Natur der Reste R1, R2, R3, E, X, Y und Z wird in einzelnen Fällen das
eine oder andere der genannten Verfahren für die Herstellung der Verbindungen
der Formel I ungeeignet sein oder zumindest Vorkehrungen zum Schutz aktiver
Gruppen notwendig machen. Derartige, verhältnismäßig selten auftretende Fälle
können vom Fachmann unschwer erkannt werden, und es bereitet keine
Schwierigkeiten, in solchen Fällen einen anderen der beschriebenen Synthesewege
erfolgreich anzuwenden. Hinsichtlich der Herstellung der erfindungsgemäß zu
verwendenden Verbindungen der Formel I wird weiterhin Bezug genommen auf die
EP-A-612 724 und die EP-A-727 416.
Die Verbindungen der Formel I sind aufgrund ihrer Fähigkeit, eine unzureichende
Funktion des vagalen Nervensystems und damit eine vagale Dysfunktionen
und/oder eine Dysfunktion des autonomen Nervensystems zu vermindern oder zu
beseitigen, wertvolle Agenzien zur Therapie und Prophylaxe von Krankheiten, die
mit derartigen Unterfunktionen oder Dysfunktionen des vagalen Nervensystems
verbunden sind oder durch eine solche verursacht werden oder zu deren Therapie
oder Prophylaxe eine Erhöhung oder Normalisierung der Aktivität des vagalen
Nervensystems angestrebt wird. Die Wirkung der Verbindungen der Formel I auf das
vagale Nervensystem kann zum Beispiel in dem unten beschriebenen
pharmakologischen Modell an der Maus nachgewiesen werden. Die Wirkung kann
zum Beispiel auch Ratten, Meerschweinchen, Kaninchen, Hunden, Affen oder
Schweinen nachgewiesen werden.
Krankheiten und pathologische Zustände, bei denen eine Behandlung oder
Prophylaxe einer Unterfunktion des vagalen Nervensystems oder einer Dysfunktion
des autonomen Nervensystems angebracht ist, wurden bereits oben erwähnt. Außer
generell zur Behandlung oder Prophylaxe einer Dysfunktion des autonomen
Nervensystems und insbesondere einer vagalen Dysfunktion eignen sich die
Verbindungen der Formel I und ihre physiologisch verträglichen Salze speziell zum
Einsatz bei Störungen des cardiovaskulären Systems und bei Herzkrankheiten zur
Behandlung und Prophylaxe eines sympathovagalen Ungleichgewichts oder zur
Behandlung und Prophylaxe einer vagalen Dysfunktion des Herzens. In Betracht
kommende derartige Herzkrankheiten sind die koronare Herzkrankheit, Angina
pectoris, die Herzinsuffizienz, Kardiomyopathien, Herztransplantation oder vagale
Dysfunktionen des Herzens bei Diabetes mellitus. Dadurch, daß die Verbindungen
der Formel I neben ihrer bekannten direkten Herzwirkung, daß heißt der Wirkung
auf das Aktionspotential der Herzmuskelzellen, auch eine indirekte Wirkung auf das
Nervensystem des Herzen oder die auf das Herz einwirkenden Teile des
Nervensystems haben, können sie die bei dem jeweiligen vorliegenden
Krankheitszustand vom Nervensystem ausgehenden oder durch das Nervensystem
vermittelten unerwünschten Folgen auf das Herz vermindern oder verhindern.
Dadurch können weitere gesundheitliche Schäden wie eine Schwächung der
Herzkraft oder teilweise tödliche Herzrhythmusstörungen wie das Kammerflimmern
verringert oder vermieden werden. Die Verbindungen der Formel I und ihre
physiologisch verträglichen Salze führen durch die Beseitigung oder Verringerung
der Dysfunktion des autonomen Nervensystems dazu, daß sich die geschwächte
Herzkraft wieder normalisiert und die Herzrhythmusstörungen, die zum plötzlichen
Herztod führen können, nicht mehr entstehen können. Anwendungsgebiete der
Verbindungen der Formel I und/oder ihrer physiologisch verträglichen Salze im
Rahmen der vorliegenden Erfindung sind daher insbesondere auch die Anwendung
bei Herzinsuffizienz und die Verhinderung von Herzrhythmusstörungen wie des
tödlichen Kammerflimmerns und die Verhinderung des plötzlichen Herztodes. Durch
Auswahl von Verbindungen der Formel I mit einem geeigneten Wirkprofil hinsichtlich
der direkten Herzwirkung (= direkte Wirkung auf das Aktionspotential der
Herzmuskelzellen und aufgrund dessen direkte Wirkung auf die Kontraktionskraft
und direkte antiarrhythmische Wirkung) einerseits und der Wirkung auf die
Herznerven andererseits ist es mit Hilfe der Verbindungen der Formel I besonders
effizient möglich, Herzkrankheiten günstig zu beeinflussen. Je nach dem
vorliegenden Krankheitsbild kann es dabei auch vorteilhaft sein, Verbindungen der
Formel I einzusetzen, die nur eine relativ geringe direkte Herzwirkung haben und
dadurch zum Beispiel nur eine relativ geringe direkte Wirkung auf die
Kontraktionskraft des Herzens oder die Entstehung von Arrhythmien haben, aber
über die Beeinflussung des autonomen Nervensystems die Herzkraft oder den
Herzrhythmus wieder verbessern oder normalisieren können. Wie bereits erwähnt
kann eine Unterfunktion des vagalen Systems mit ihren Folgen auch temporär
auftreten, etwa bei Sauerstoffmangel des Herzens. Die Verbindungen der Formel I
eignen sich daher insbesondere auch zur Anwendung bei Angina pectoris oder der
koronaren Herzkrankheit, bei denen Sauerstoffmangelzustände auftreten.
Verbindungen der Formel I können darüber hinaus generell eingesetzt werden bei
Dysfunktionen des autonomen Nervensystems, insbesondere einer vagalen
Dysfunktion, die als Folge einer Stoffwechselstörung wie zum Beispiel des Diabetes
mellitus auftreten.
Die Verbindungen der Formel I und ihre physiologisch verträglichen Salze können
somit am Tier, bevorzugt am Säugetier, und insbesondere am Menschen als
Arzneimittel für sich allein, in Mischungen untereinander oder zusammen mit
anderen Wirkstoffen verwendet werden, insbesondere in Form von
pharmazeutischen Präparaten. Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist daher die
Verwendung von Verbindungen der Formel I und/oder ihren physiologisch
verträglichen Salzen zur Herstellung eines Medikaments zur Therapie oder
Prophylaxe der vorstehend genannten Krankheitsbilder, aber ebenso ist
Gegenstand der Erfindung die Verwendung der Verbindungen der Formel I und ihrer
physiologisch verträglichen zur Therapie oder Prophylaxe der vorstehend genannten
Krankheitsbilder.
Erfindungsgemäß einsetzbare Arzneimittel, die die Verbindungen der Formel I
und/oder ihre physiologisch verträglichen Salze enthalten, können enteral, zum
Beispiel oral oder rektal, verabreicht werden, zum Beispiel in Form von Pillen,
Tabletten, Filmtabletten, Dragees, Granulaten, Hart- und Weichgelatinekapseln,
Lösungen wie wäßrigen, alkoholischen oder öligen Lösungen, Säften, Tropfen,
Sirupen, Emulsionen oder Suspensionen. Die Verabreichung kann auch parenteral
erfolgen, zum Beispiel subkutan, intramuskulär oder intravenös in Form von
Injektionslösungen oder Infusionslösungen. Weitere in Betracht kommende
Applikationsformen sind zum Beispiel die perkutane oder topische Applikation, zum
Beispiel in Form von Salben, Cremes, Pasten, Lotionen, Gelen, Sprays, Puder,
Schäumen, Aerosolen oder Lösungen, oder die Verwendung in Form von
Implantaten.
Die Herstellung der erfindungsgemäß einsetzbaren pharmazeutischen Präparate
kann nach den bekannten Standardverfahren zur Herstellung pharmazeutischer
Präparate erfolgen. Dazu werden ein oder mehrere Verbindungen der Formel I
und/oder ihre physiologisch verträglichen Salze zusammen mit einem oder mehreren
festen oder flüssigen galenischen Trägerstoffen und/oder Zusatzstoffen oder
Hilfsstoffen und, wenn gewünscht, in Kombination mit anderen
Arzneimittelwirkstoffen mit therapeutischer oder prophylaktischer Wirkung in eine
geeignete Verabreichungsform bzw. Dosierungsform gebracht, die dann als
Arzneimittel in der Humanmedizin oder Veterinärmedizin verwendet werden kann.
Die pharmazeutischen Präparate enthalten eine therapeutisch oder prophylaktisch
wirksame Dosis der Verbindungen der Formel I und/oder ihrer physiologisch
verträglichen Salze, die normalerweise 0.5 bis 90 Gewichtsprozent des
pharmazeutischen Präparats ausmacht.
Als Trägerstoffe kommen organische oder anorganische Substanzen in Frage, die
sich für die enterale (zum Beispiel orale) oder parenterale (zum Beispiel
intravenöse) Applikation oder topische Anwendungen eignen und mit den
Wirkstoffen nicht in unerwünschter Weise reagieren, beispielsweise Wasser,
pflanzliche Öle, Alkohole wie Ethanol, Isopropanol oder Benzylalkohole, 1,2-
Propandiol, Polyethylenglykole, Glycerintricacetat, Gelatine, Kohlenhydrate wie
Lactose oder Stärke, Magnesiumstearat, Talk, Lanolin, Vaseline, Acetonitril,
Dimethylformamid, Dimethylacetamid. Es können auch Gemische von zwei oder
mehreren Trägerstoffen eingesetzt werden, zum Beispiel Gemische von zwei oder
mehr Lösungsmitteln, insbesondere auch Gemische von einem oder mehreren
organischen Lösungsmitteln mit Wasser. Als Zusatzstoffe oder Hilfsstoffe können
die pharmazeutischen Präparate zum Beispiel Stabilisierungs- und/oder Netzmittel,
Emulgatoren, Salze zum Beispiel zur Beeinflussung des osmotischen Druckes,
Gleit-, Konservierungs-, Farb- und Geschmacks- und/oder Aromastoffe,
Puffersubstanzen enthalten. Sie können falls erwünscht auch einen oder mehrere
weitere Wirkstoffe enthalten, zum Beispiel ein oder mehrere Vitamine. Die
Verbindungen der Formel I und/deren physiologisch verträgliche Salze können auch
lyophilisiert und die erhaltenen Lyophilisate zum Beispiel zur Herstellung von
Injektionspräparaten verwendet werden. Insbesondere für die topische Anwendung
kommen auch liposomale Zubereitungen in Betracht.
Die Dosierung des zu verabreichenden Wirkstoffs der Formel I und/oder eines
physiologisch verträglichen Salze davon bei der erfindungsgemäßen Verwendung
hängt vom Einzelfall ab und ist wie üblich für eine optimale Wirkung den
individuellen Gegebenheiten anzupassen. So hängt sie ab von der Art und Stärke
der zu behandelnden Krankheit sowie von Geschlecht, Alter, Gewicht und
individueller Ansprechbarkeit des zu behandelnden Menschen oder Tieres, von der
Wirkstärke und Wirkdauer der eingesetzten Verbindungen, davon, ob akut oder
chronisch therapiert wird oder Prophylaxe betrieben wird, oder davon, ob neben
Verbindungen der Formel I weitere Wirkstoffe verabreicht werden. Im allgemeinen
ist ein Dosisbereich zur Behandlung einer Dysfunktion des autonomen
Nervensystems im Menschen von etwa 0.1 mg bis etwa 100 mg pro kg und Tag bei
Verabreichung an einen ca. 75 kg schweren Erwachsenen zur Erzielung der
angestrebten Wirkung angemessen. Bevorzugt ist ein Dosisbereich von 1 bis 10 mg
pro kg und Tag (jeweils mg pro kg Körpergewicht). Die Tagesdosis kann dabei als
Einzeldosis verabreicht werden oder in mehrere, zum Beispiel ein, zwei, drei oder
vier, Einzeldosen aufgeteilt werden. Sie kann auch kontinuierlich verabreicht
werden. Gegebenenfalls kann es, je nach individuellem Verhalten, erforderlich
werden, von der angegebenen Tagesdosis nach oben oder nach unten
abzuweichen. Pharmazeutische Präparate enthalten normalerweise 0.2 bis 500 mg,
vorzugsweise 1 bis 200 mg Wirkstoff der Formel I und/oder dessen physiologisch
verträgliche Salze.
Neben der Wirkung auf das autonome Nervensystem wurde für die Verbindungen
der Formel I auch eine synergistische Wirkung mit Betarezeptoren-Blockern
gefunden, die insbesondere bei der Behandlung und Prophylaxe von
Herzkrankheiten wie zum Beispiel der Herzinsuffizienz vorteilhaft ausgenutzt werden
kann. Bekanntermaßen bessert die Anwendung niedrig dosierter
Betazeptorenblocker die Symptomatik bei Herzinsuffizienz über eine Dämpfung des
Sympathicus, während Verbindungen der Formel I die gestörte Balance zwischen
vagalen und sympathischen Nerven primär über eine vagale Stimulation wieder
herstellen. Wie in dem unten beschriebenen Tierversuch gezeigt, hat eine
Kombination von Verbindungen der Formel I und Betarezeptoren-Blockern eine
überadditive Wirkung bei der Verhinderung von Herzkrankheiten oder
Herzschädigungen und eignet sich daher vorteilhaft zum Beispiel zur Verbesserung
der Symptomatik bei Herzinsuffizienz oder zur Verhinderung oder Verringerung von
Herzrhythmusstörungen wie dem Kammerflimmern oder zur Verhinderung des
plötzlichen Herztodes. Anders ausgedrückt, läßt sich durch die Verbindungen der
Formel I die Wirkung von Betarezeptoren-Blockern beispielsweise auf das Herz
signifikant verbessern. Die Verbindungen der Formel I eignen sich daher sehr gut für
eine Kombination mit Betarezeptoren-Blockern.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist daher auch die Behandlung und
Prophylaxe von Dysfunktionen des autonomen Nervensystems, insbesondere einer
vagalen Dysfunktion, speziell einer vagalen Dysfunktion des Herzens, und generell
die Behandlung der oben erwähnten Herzkrankheiten wie zum Beispiel der
Herzinsuffizienz durch eine oder mehrere Verbindungen der Formel I und/oder
physiologisch verträgliche Salze davon in Kombination mit einem oder mehreren
Betarezeptoren-Blockern und/oder physiologisch verträglichen Salzen davon, sowie
die Verwendung der Verbindungen der Formel I und/oder ihren physiologisch
verträglichen Salzen zur Herstellung von Medikamenten für eine solche
Kombinationsbehandlung. Im Rahmen der erfindungsgemäßen
Kombinationsbehandlung oder Kombinationsprophylaxe können die Vertreter der
beiden Wirkstoffklassen in Form eines pharmazeutischen Kombinationspräparats
verabreicht werden, aber ebenso in getrennter Form, wobei im letzteren Fall die
Vertreter der beiden Wirkstoffklassen gleichzeitig, direkt nacheinander oder zeitlich
abgestuft verabreicht werden können. Alle diese Arten und dafür geeignete
Erzeugnisse werden von der vorliegenden Erfindung umfaßt. Je nach den
Gegebenheiten des Einzelfalles kann es günstiger sein, die Vertreter der beiden
Wirkstoffklassen in Form eines pharmazeutischen Kombinationspräparats zu
verabreichen, in dem sie in einem festen Mengenverhältnis vorliegen, oder sie
getrennt in Form mehrerer, insbesondere zweier, pharmazeutischer Einzelpräparate
zu verabreichen. Im letzteren Falle können sich die Einzelpräparate in geeigneter
Primärverpackung und gegebenenfalls zusammen mit einer auf die erfindungs
gemäße Verwendung verweisenden Gebrauchsanweisung in einer gemeinsamen
Verpackung befinden, oder die Einzelpräparate können sich gegebenenfalls jeweils
zusammen mit auf die erfindungsgemäße Verwendung verweisenden
Gebrauchsanweisungen in getrennten Verpackungen befinden. Alle derartigen
Erzeugnisse und Herrichtungsarten werden von der vorliegenden Erfindung umfaßt.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind insbesondere auch die erläuterten
pharmazeutischen Kombinationspräparate, das heißt pharmazeutische Präparate,
die eine oder mehrere Verbindungen der Formel I,
worin
R1 für Wasserstoff, Methyl oder Trifluormethyl steht;
R2 für Wasserstoff, Halogen, (C1-C6)-Alkyl, (C1-C6)-Alkoxy, (C1-C6)-Alkoxy-(C1-C4)- alkoxy, (C1-C6)-Alkoxy-(C1-C4)-alkoxy-(C1-C4)-alkoxy, (C1-C6)-Alkylthio, (C1-C6)- Fluoralkoxy oder (C1-C6)-Fluoralkyl steht;
E für Sauerstoff oder Schwefel steht;
Y für einen Kohlenwasserstoffrest der Formel -(CR3 2)n- steht, in der die Reste R3 alle unabhängig voneinander für Wasserstoff oder (C1-C2)-Alkyl stehen und n für 1, 2, 3 oder 4 steht;
X für Wasserstoff, Halogen oder (C1-C6)-Alkyl steht;
Z für Halogen, Nitro, (C1-C4)-Alkoxy oder (C1-C4)-Alkyl steht;
in allen ihren stereoisomeren Formen und Mischungen davon in allen Verhältnissen, und/oder ein physiologisch verträgliches Salz davon, ein oder mehrere Betarezeptoren-Blocker und/oder ein physiologisch verträgliches Salz davon und einen physiologisch verträglichen Trägerstoff enthalten.
R1 für Wasserstoff, Methyl oder Trifluormethyl steht;
R2 für Wasserstoff, Halogen, (C1-C6)-Alkyl, (C1-C6)-Alkoxy, (C1-C6)-Alkoxy-(C1-C4)- alkoxy, (C1-C6)-Alkoxy-(C1-C4)-alkoxy-(C1-C4)-alkoxy, (C1-C6)-Alkylthio, (C1-C6)- Fluoralkoxy oder (C1-C6)-Fluoralkyl steht;
E für Sauerstoff oder Schwefel steht;
Y für einen Kohlenwasserstoffrest der Formel -(CR3 2)n- steht, in der die Reste R3 alle unabhängig voneinander für Wasserstoff oder (C1-C2)-Alkyl stehen und n für 1, 2, 3 oder 4 steht;
X für Wasserstoff, Halogen oder (C1-C6)-Alkyl steht;
Z für Halogen, Nitro, (C1-C4)-Alkoxy oder (C1-C4)-Alkyl steht;
in allen ihren stereoisomeren Formen und Mischungen davon in allen Verhältnissen, und/oder ein physiologisch verträgliches Salz davon, ein oder mehrere Betarezeptoren-Blocker und/oder ein physiologisch verträgliches Salz davon und einen physiologisch verträglichen Trägerstoff enthalten.
Für diese pharmazeutischen Kombinationspräparate gelten alle obigen
Erläuterungen, zum Beispiel zu Trägerstoffen, Hilfsstoffen, der Herstellung,
möglichen Applikationsformen, der Verwendung in der Humanmedizin und der
Veterinärmedizin, den behandelbaren Krankheiten etc. entsprechend. Die
Betarezeptoren-Blocker sind insofern als ein Beispiel für die weiteren Wirkstoffe
anzusehen, die neben den Verbindungen der Formel I in den oben erläuterten
pharmazeutischen Präparaten vorliegen können. Auch alle obigen Erläuterungen zu
den Verbindungen der Formel I gelten für die in den pharmazeutischen
Kombinationspräparaten enthaltenen Verbindungen der Formel I entsprechend, zum
Beispiel die Erläuterungen zu den einzelnen Resten und Gruppen, zu den
bevorzugten Verbindungen der Formel I oder zu ihren Salzen. Bevorzugt sind
pharmazeutische Präparate, die eine oder mehrere der Verbindungen 1-[[5-[2-(5-
Chlor-2-methoxybenzamido)ethyl]-2-methoxyphenyl]sulfonyl]-3-methylthioharnstoff,
1-[[5-[2-(5-Chlor-2-methoxybenzamido)ethyl]-2-(2-methoxy-ethoxy)phenyl]sulfonyl]-
3-methylthioharnstoff und 1-[[5-[2-(5-tert-Butyl-2-methoxybenzamido)ethyl]-2-
methoxyphenyl]sulfonyl]-3-methylthioharnstoff und/oder ein physiologisch
verträgliches Salz davon in Kombination mit einem oder mehreren Betarezeptoren-
Blockern enthalten.
Als geeignete Kombinationspartner für die erfindungsgemäße
Kombinationsbehandlung oder Kombinationsprophylaxe und für die
erfindungsgemäßen pharmazeutischen Kombinationspräparate kommen
beispielsweise folgende Betarezeptoren-Blockern in Betracht: Alprenolol,
Oxprenolol, Penbutolol, Bupranolol, Metoprolol, Betaxolol, Atenolol, Acebutolol,
Metipranolol, Propranolol, Nadolol, Pindolol, Mepindolol, Carteolol, Timolol, Sotalol,
Carvedilol, Bisoprolol, Celiprolol, Carazolol, Talinolol, Mepindolol, Carteolol,
Tertatolol, Bopindolol. Bevorzugte Betarezeptoren-Blocker sind Propanolol und
Carvedilol.
Bei der Kombination der Verbindungen der Formel I mit Betarezeptoren-Blockern
werden zur Erzielung des angestrebten Effekts im allgemeinen niedrigere
Dosierungen der Verbindungen der Formel I und/oder der Betarezeptoren-Blocker
benötigt als bei der Verwendung der Verbindungen nur einer Wirkstoffklasse. Eine
bevorzugte Dosierung der Verbindungen der Formel I bei Kombination mit einem
Betarezeptoren-Blocker liegt im Bereich von etwa 0.3 bis etwa 3 mg pro kg und Tag.
Die Dosierung des Betarezeptoren-Blockern in der Kombination richtet sich nach der
für die jeweilige Einzelverbindung gebräuchlichen Dosierung. Bevorzugt wird die
niedrigste gebräuchliche Dosierung für die jeweilige Substanz und das jeweilige
Einsatzgebiet verwandt. Alle obigen Erläuterungen zur Dosierung der Verbindungen
der Formel I als Einzelwirkstoffe gelten für die erfindungsgemäße
Kombinationsanwendung entsprechend, zum Beispiel zur notwendigen Anpassung
der Dosierung an die Gegebenheiten des Einzelfalles und die Aufteilung in
Einzeldosen.
Aufgrund ihrer Wirkung auf das autonome Nervensystem können die Verbindungen
der Formel I und ihre Salze außer als Arzneimittelwirkstoffe in der Humanmedizin
und Veterinärmedizin auch als wissenschaftliches Tool oder als Hilfsmittel für
biochemische Untersuchungen eingesetzt werden, bei denen eine derartige Wirkung
beabsichtigt ist, sowie für diagnostische Zwecke, zum Beispiel in der in vitro-
Diagnostik von Zellproben oder Gewebsproben.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind auch die noch nicht beschriebenen
Verbindungen der Formel I als solche und deren physiologisch verträgliche Salze,
insbesondere die in den Ausführungsbeispielen beschriebenen neuen Substanzen,
ferner deren Verwendung als Arzneimittelwirkstoffe und pharmazeutische Präparate,
die derartige Substanzen und physiologisch verträgliche Trägerstoffe und
gegebenenfalls Hilfsstoffe enthalten. Für die Trägerstoffe und Hilfsstoffe gelten hier
die obigen Erläuterungen entsprechend.
Erfindungsgemäß können außer den in den Ausführungsbeispielen beschriebenen
Verbindungen beispielsweise auch die in der folgenden Tabelle zusammengestellten
Verbindungen der Formel I verwendet werden.
(1) 1-[[5-[2-(5-tert-Butyl-2-methoxybenzamido)propyl]-2-methoxyphenyl]sulfonyl]- 3-methylthioharnstoff
(2) 1-[[5-[2-(5-tert-Butyl-2-methoxybenzamido)butyl]-2-methoxyphenyl]sulfonyl]-3- methylthioharnstoff
(3) 1-[[5-[2-(5-tert-Butyl-2-methoxybenzamido)ethyt]-2-ethoxyphenyl]sulfonyl]-3- methylthioharnstoff
(4) 1-[[5-[2-(5-tert-Butyl-2-methoxybenzamido)ethyl]-2-propoxyphenyl]sulfonyl]-3- methylthioharnstoff
(5) 1-[[5-[2-(5-tert-Butyl-2-methoxybenzamido)ethyl]-2-ethylphenyl]sulfonyl]-3- methylthioharnstoff
(6) 1-[[5-[2-(5-tert-Butyl-2-methoxybenzamido)ethyl]-2-methylphenyl]sulfonyl]-3- methylthioharnstoff
(7) 1-[[5-[2-(5-tert-Butyl-2-methoxybenzamido)ethyl]-2-isopropylphenyl]sulfonyl]- 3-methylthioharnstoff
(8) 1-[[5-[2-(5-tert-Butyl-2-methoxybenzamido)ethyl]-2-bromphenyl]sulfonyl]-3- methylthioharnstoff
(9) 1-[[5-[2-(5-tert-Butyl-2-methoxybenzamido)ethyl]-2-fluorphenyl]sulfonyl]-3- methylthioharnstoff
(10) 1-[[5-[2-(5-tert-Butyl-2-methoxybenzamido)ethyl]-2- trifiuormethoxyphenyl]sulfonyl]-3-methylthioharnstoff
(11) 1-[[5-[2-(5-tert-Butyl-2-methoxybenzamido)ethyl]-2-methylthiophenyl]sulfonyl]- 3-methylthioharnstoff
(12) 1-[[5-[2-(5-tert-Butyl-2-methoxybenzamido)ethyl]-2-ethylthiohenyl]sulfonyl]-3- methylthioharnstoff
(13) 1-[[5-[2-(5-tert-Butyl-2-methoxybenzamido)ethyl]-2- isopropoxyphenyl]sulfonyl]-3-methylthioharnstoff
(14) 1-[[5-[(5-tert-Butyl-2-methoxybenzamido)methyl]-2-methoxyphenyl]sulfonyl]-3- methylthioharnstoff
(15) 1-[[5-[2-(5-(1,1-Dimethylpropyl)-2-methoxybenzamido)ethyl]-2- methoxyphenyl]sulfonyl]-3-methylthioharnstoff
(16) 1-[[5-[2-(5-sec-Butyl-2-methoxybenzamido)ethyl]-2-methoxyphenyl]sulfonyl]-3- methylthioharnstoff
(17) 1-[[5-[2-(5-Butyl-2-methoxybenzamido)ethyl]-2-methoxyphenyl]sulfonyl]-3- methylthioharnstoff
(18) 1-[[5-[2-(5-tert-Butyl-2-methoxybenzamido)propyl]-2-methoxyphenyl]sulfonyl]- 3-methylharnstoff
(19) 1-[[5-[2-(5-tert-Butyl-2-methoxybenzamido)butyl]-2-methoxyphenyl]sulfonyl]-3- methylharnstoff
(20) 1-[[5-[2-(5-tert-Butyl-2-methoxybenzamido)ethyl]-2-ethoxyphenyl]sulfonyl]-3- methylharnstoff
(21) 1-[[5-[2-(5-tert-Butyl-2-methoxybenzamido)ethyl]-2-propoxyphenyl]sulfonyl]-3- methylharnstoff
(22) 1-[[5-[2-(5-tert-Butyl-2-methoxybenzamido)ethyl]-2-ethylphenyl]sulfonyl]-3- methylharnstoff
(23) 1-[[5-[2-(5-tert-Butyl-2-methoxybenzamido)ethyl]-2-methylphenyl]sulfonyl]-3- methylharnstoff
(24) 1-[[5-[2-(5-tert-Butyl-2-methoxybenzamido)ethyl]-2-isopropylphenyl]sulfonyl]- 3-methylharnstoff
(25) 1-[[5-[2-(5-tert-Butyl-2-methoxybenzamido)ethyl]-2-bromphenyl]sulfonyl]-3- methylharnstof
(26) 1-[[5-[2-(5-tert-Butyl-2-methoxybenzamido)ethyl]-2-fluorphenyl]sulfonyl]-3- methylharnstoff
(27) 1-[[5-[2-(5-tert-Butyl-2-methoxybenzamido)ethyl]-2- trifluormethoxyyphenyl]sulfonyl]-3-methylharnstoff
(28) 1-[[5-[2-(5-tert-Butyl-2-methoxybenzamido)ethyl]-2-methylthiophenyl]sulfonyl]- 3-methylharnstoff
(29) 1-[[5-[2-(5-tert-Butyl-2-methoxybenzamido)ethyl]-2-ethylthiohenyl]sulfonyl]-3- methylharnstoff
(30) 1-[[5-[2-(5-tert-Butyl-2-methoxybenzamido)ethyl]-2- isopropoxyphenyl]sulfonyl]-3-methylharnstoff
(31) 1-[[5-[2-(5-tert-Butyl-2-methoxybenzamido)methyl]-2-methoxyphenyl]sulfonyl]- 3-methylharnstoff
(32) 1-[[5-[2-(5-(1,1-Dimethylpropyl)-2-methoxybenzamido)ethyl]-2- methoxyphenyl]sulfonyl]-3-methylharnstoff
(33) 1-[[5-[2-(5-sec-Butyl-2-methoxybenzamido)ethyl]-2-methoxyphenyl]sulfonyl]-3- methylharnstoff
(34) 1-[[5-[2-(5-n-Butyl-2-methoxybenzamido)ethyl]-2-methoxyphenyl]sulfonyl]-3- methylharnstoff.
(1) 1-[[5-[2-(5-tert-Butyl-2-methoxybenzamido)propyl]-2-methoxyphenyl]sulfonyl]- 3-methylthioharnstoff
(2) 1-[[5-[2-(5-tert-Butyl-2-methoxybenzamido)butyl]-2-methoxyphenyl]sulfonyl]-3- methylthioharnstoff
(3) 1-[[5-[2-(5-tert-Butyl-2-methoxybenzamido)ethyt]-2-ethoxyphenyl]sulfonyl]-3- methylthioharnstoff
(4) 1-[[5-[2-(5-tert-Butyl-2-methoxybenzamido)ethyl]-2-propoxyphenyl]sulfonyl]-3- methylthioharnstoff
(5) 1-[[5-[2-(5-tert-Butyl-2-methoxybenzamido)ethyl]-2-ethylphenyl]sulfonyl]-3- methylthioharnstoff
(6) 1-[[5-[2-(5-tert-Butyl-2-methoxybenzamido)ethyl]-2-methylphenyl]sulfonyl]-3- methylthioharnstoff
(7) 1-[[5-[2-(5-tert-Butyl-2-methoxybenzamido)ethyl]-2-isopropylphenyl]sulfonyl]- 3-methylthioharnstoff
(8) 1-[[5-[2-(5-tert-Butyl-2-methoxybenzamido)ethyl]-2-bromphenyl]sulfonyl]-3- methylthioharnstoff
(9) 1-[[5-[2-(5-tert-Butyl-2-methoxybenzamido)ethyl]-2-fluorphenyl]sulfonyl]-3- methylthioharnstoff
(10) 1-[[5-[2-(5-tert-Butyl-2-methoxybenzamido)ethyl]-2- trifiuormethoxyphenyl]sulfonyl]-3-methylthioharnstoff
(11) 1-[[5-[2-(5-tert-Butyl-2-methoxybenzamido)ethyl]-2-methylthiophenyl]sulfonyl]- 3-methylthioharnstoff
(12) 1-[[5-[2-(5-tert-Butyl-2-methoxybenzamido)ethyl]-2-ethylthiohenyl]sulfonyl]-3- methylthioharnstoff
(13) 1-[[5-[2-(5-tert-Butyl-2-methoxybenzamido)ethyl]-2- isopropoxyphenyl]sulfonyl]-3-methylthioharnstoff
(14) 1-[[5-[(5-tert-Butyl-2-methoxybenzamido)methyl]-2-methoxyphenyl]sulfonyl]-3- methylthioharnstoff
(15) 1-[[5-[2-(5-(1,1-Dimethylpropyl)-2-methoxybenzamido)ethyl]-2- methoxyphenyl]sulfonyl]-3-methylthioharnstoff
(16) 1-[[5-[2-(5-sec-Butyl-2-methoxybenzamido)ethyl]-2-methoxyphenyl]sulfonyl]-3- methylthioharnstoff
(17) 1-[[5-[2-(5-Butyl-2-methoxybenzamido)ethyl]-2-methoxyphenyl]sulfonyl]-3- methylthioharnstoff
(18) 1-[[5-[2-(5-tert-Butyl-2-methoxybenzamido)propyl]-2-methoxyphenyl]sulfonyl]- 3-methylharnstoff
(19) 1-[[5-[2-(5-tert-Butyl-2-methoxybenzamido)butyl]-2-methoxyphenyl]sulfonyl]-3- methylharnstoff
(20) 1-[[5-[2-(5-tert-Butyl-2-methoxybenzamido)ethyl]-2-ethoxyphenyl]sulfonyl]-3- methylharnstoff
(21) 1-[[5-[2-(5-tert-Butyl-2-methoxybenzamido)ethyl]-2-propoxyphenyl]sulfonyl]-3- methylharnstoff
(22) 1-[[5-[2-(5-tert-Butyl-2-methoxybenzamido)ethyl]-2-ethylphenyl]sulfonyl]-3- methylharnstoff
(23) 1-[[5-[2-(5-tert-Butyl-2-methoxybenzamido)ethyl]-2-methylphenyl]sulfonyl]-3- methylharnstoff
(24) 1-[[5-[2-(5-tert-Butyl-2-methoxybenzamido)ethyl]-2-isopropylphenyl]sulfonyl]- 3-methylharnstoff
(25) 1-[[5-[2-(5-tert-Butyl-2-methoxybenzamido)ethyl]-2-bromphenyl]sulfonyl]-3- methylharnstof
(26) 1-[[5-[2-(5-tert-Butyl-2-methoxybenzamido)ethyl]-2-fluorphenyl]sulfonyl]-3- methylharnstoff
(27) 1-[[5-[2-(5-tert-Butyl-2-methoxybenzamido)ethyl]-2- trifluormethoxyyphenyl]sulfonyl]-3-methylharnstoff
(28) 1-[[5-[2-(5-tert-Butyl-2-methoxybenzamido)ethyl]-2-methylthiophenyl]sulfonyl]- 3-methylharnstoff
(29) 1-[[5-[2-(5-tert-Butyl-2-methoxybenzamido)ethyl]-2-ethylthiohenyl]sulfonyl]-3- methylharnstoff
(30) 1-[[5-[2-(5-tert-Butyl-2-methoxybenzamido)ethyl]-2- isopropoxyphenyl]sulfonyl]-3-methylharnstoff
(31) 1-[[5-[2-(5-tert-Butyl-2-methoxybenzamido)methyl]-2-methoxyphenyl]sulfonyl]- 3-methylharnstoff
(32) 1-[[5-[2-(5-(1,1-Dimethylpropyl)-2-methoxybenzamido)ethyl]-2- methoxyphenyl]sulfonyl]-3-methylharnstoff
(33) 1-[[5-[2-(5-sec-Butyl-2-methoxybenzamido)ethyl]-2-methoxyphenyl]sulfonyl]-3- methylharnstoff
(34) 1-[[5-[2-(5-n-Butyl-2-methoxybenzamido)ethyl]-2-methoxyphenyl]sulfonyl]-3- methylharnstoff.
0.286 g (0.68 mmol) 5-[2-(5-tert-Butyl-2-methoxybenzamido)ethyl]-2-
methoxybenzolsulfonamid wurden in 7.5 ml Dimethylformamid gelöst und nach
Zugabe von 0.1 g Kaliumcarbonat mit 0.68 ml einer 1 M Lösung von
Methylisothiocyanat in Dimethylformamid versetzt und 2 Stunden bei 80°C gerührt.
Der abgekühlte Reaktionsansatz wurde auf verdünnte wäßrige Salzsäure gegossen,
der Niederschlag abgesaugt und an der luft getrocknet. Das Produkt hatte einen
Schmelzpunkt von 201-203°C.
1.51 g (10.0 mmol) 2-(4-Methoxyphenyl)ethylamin wurden in 40 ml Pyridin gelöst, mit
einer Spatelspitze 4-Dimethylaminopyridin versetzt und dann mit einer Lösung von
2.15 g (10.5 mmol) 2-Methoxy-5-tert-butylbenzoesäurechlorid versetzt. Nach
vollständiger Umsetzung des 2-(4-Methoxyphenyl)ethylamins wurde die
Reaktionsmischung auf kalte verdünnte Salzsäure gegossen, das ausgefallene
Produkt abgesaugt und getrocknet. Man erhielt das N-(2-(4-Methoxyphenyl)ethyl)-2-
methoxy-5-tert-butylbenzamid als farbloses Öl. Das so erhaltene Benzamid wurde in
kalte Chlorsulfonsäure eingetragen. Nach vollständiger Umsetzung des Benzamids
goß man die Reaktionsmischung auf Eis, saugte ab und löste den Niederschlag in
Aceton. Diese Lösung wurde mit überschüssigem konzentriertem wäßrigem
Ammoniak versetzt und nach Abklingen der exothermen Reaktion auf ein Drittel des
ursprünglichen Volumens eingeengt und der Niederschlag abgesaugt. Das 5-[2-(5-
tert-Butyl-2-methoxybenzamido)ethyl]-2-methoxybenzolsulfonamid fiel in Form von
farblosen Kristallen vom Schmelzpunkt 165-168°C an.
0.252 g (0.5 mmol) 1-[[5-[2-(5-tert-Butyl-2-methoxybenzamido)ethyl]-2-
methoxyphenyl]sulfonyl]-3-methylthioharnstoff wurden in 2.5 ml 2 N Natronlauge
gelöst und unter Eiskühlung mit 0.25 ml 30%igem Wasserstoffperoxid versetzt. Es
wurde 24 h bei Raumtemperatur gerührt und die Lösung auf eine Mischung von
Eiswasser und 2 N Salzsäure gegossen. Man erhielt nach Lufttrocknung weiße
Kristalle vom Schmelzpunkt 209-212°C.
Die Herstellung erfolgte analog Beispiel 1. Es wurden weiße Kristalle vom
Schmelzpunkt 177- 179°C erhalten.
Die Herstellung der Substanz ist in der EP-A-612 724 beschrieben.
Die Herstellung der Substanz ist in der EP-A-727 416 beschrieben.
Tabletten wurden hergestellt, indem (1-[[5-[2-(5-Chlor-2-methoxybenzamido)ethyl]-2-
methoxyphenyl]sulfonyl]-3-methylthioharnstoff (Beispiel 4), niedrig substituierte
Hydroxypropylcellulose (L-HPC), Polyvinylpyrrolidon (Povidone 25) und
Croscarmellose-Natrium (quervernetzte Natriumcarboxymethylcellulose) mit Wasser
feuchtgranuliert wurden und das Granulat über ein 1-1.5 mm-Sieb passiert wurde,
mit Croscarmellose-Natrium und Magnesiumstearat gemischt wurde und zu
Tabletten verpreßt wurde.
Mengen pro Tablette:
Substanz des Beispiels 4 | 600 mg |
L-HPC | 95 mg |
Povidone 25 | 15 mg |
Croscarmellose-Natrium | 60 mg |
Magnesiumstearat | 20 mg |
Zur Herstellung von 10 ml Lösung, enthaltend 10 mg Wirkstoff pro ml,
wurden 100 mg des Natriumsalzes von 1-[[5-[2-(5-Chlor-2-methoxybenzamido)ethyl]-
2-methoxyphenyl]sulfonyl]-3-methylthioharnstoff (siehe Beispiel 4) in 10 ml
isotonischer (0.9prozentiger) Natriumchloridlösung gelöst.
Die Substanzen wurden im Modell des Chloroform-induzierten Kammerflimmerns an
der Maus untersucht (siehe J. W. Lawson, Antiarrhythmic activity of some
isoquinoline derivatives determined by a rapid screening procedure in the mouse; J.
Pharmacol. Exp. Ther. 1968, 160, 22-31). Die Substanz wurde in einer Mischung
aus Dimethylsulfoxid (DMSO) und 10prozentiger Natriumhydrogencarbonatlösung
gelöst und intraperitoneal (i.p.) verabreicht. 30 Minuten später wurde die Maus in
einem Becherglas mit Chloroform betäubt. Sobald in tiefer Narkose Atemstillstand
eingetreten war (toxisches Narkosestadium), wurde der Brustkorb der Tieres mit
einer Schere geöffnet und der Herzschlag visuell inspiziert. Hierbei läßt sich mit
einem Blick feststellen, ob das Herz schlägt, flimmert oder stillsteht. Der durch
Chloroform ausgelöste Atemstillstand führt über eine absolute Anoxie
(Sauerstoffmangel) in Verbindung mit einer direkten stimulierenden Wirkung von
Chloroform auf das sympathische Nervensystem zu einer starken Erregung des
Sympathikus, die ihrerseits in Verbindung mit dem durch Sauerstoffmangel
erzeugten Energiemangel im Herzen zur tödlichen Rhythmusstörung, dem
Kammerflimmern, führt. Diese toxische Chloroform-Narkose führte in 100% der
unbehandelten Mäuse (Kontrolle) zu Kammerflimmern. Der prozentuale Anteil der
Mäuse mit Kammerflimmern in den einzelnen Versuchsgruppen ist in Tabelle 1
angegeben.
Die Ergebnisse zeigen, daß die Verbindungen der Formel I das Auftreten des
Kammerflimmerns signifikant vermindern. Eine Aussage über den Wirkmechanismus
erlaubt der beobachtete Einfluß von Atropin, dem klassischen Blocker muskarinerger
(vagaler) Rezeptoren des autonomen Nervensystems, das die Wirkung des vagalen
Transmitters Acetylcholin auf der Ebene des Rezeptors blockiert. Atropin vermindert
oder verhindert die schützende Wirkung der Verbindungen der Formel I. Diese
Aufhebung der schützenden Wirkung der Substanzen durch Atropin weist eindeutig
auf einen vagalen Wirkmechanismus hin. Eine ähnliche schützende Wirkung konnte
durch vagale Erregung mit Carbachol, einem stabileren Analogon des natürlichen
vagalen Transmitters Acetylcholins, erzeugt werden, wobei die schützende Wirkung
ebenfalls durch Atropin hemmbar war. Weiterhin ahmte der Cholinesterase-Hemmer
Physostigmin, der den Abbau von Acetylcholin bremst, die schützende Wirkung der
Verbindungen der Formel I nach, ein Effekt, der ebenfalls durch Atropin aufgehoben
wurde.
Im gleichen Tiermodell wie im vorstehend beschriebenen Versuch Vagale
Dysfunktion wurde nachgewiesen, daß eine kombinierte Behandlung mit
Betarezeptoren-Blockern und Verbindungen der Formel I zu einer günstigen
synergistischen Wirkung führt. 10 mg/kg 1-[[5-[2-(5-Chlor-2-
methoxybenzamido)ethyl]-2-methoxyphenyl]sulfonyl]-3-methylthioharnstoff
Natriumsalz (siehe Beispiel 4; gelöst in DMSO/10proz.
Natriumhydrogencarbonatlösung) wurden mit 0.3 mg/kg Propranolol (gelöst in
destilliertem Wasser), einem Standard-Betablocker kombiniert. Es zeigte sich, daß
die kombinierte Vorbehandlung beider Substanzen eine synergistische Wirkung
ergibt. Die Flimmerquote konnte statistisch signifikant weiter gesenkt werden als mit
den Einzelsubstanzen. Zum Vergleich wurde eine 10fach höhere Dosis von 3 mg/kg
Propranolol herangezogen. Es ergab sich, daß 0.3 mg/kg Propranolol in Verbindung
mit 10 mg/kg 1-[[5-[2-(5-Chlor-2-methoxybenzamido)ethyl]-2-
methoxyphenyl]sulfonyl]-3-methylthioharnstoff Natriumsalz ungefähr zum gleichen
Ergebnis führte wie 3 mg/kg Propranolol bzw. sogar der Wirkung einer Propanolol-
Dosis von 3 mg/kg Dosis überlegen war (siehe Tabelle 2).
Claims (22)
1. Verwendung von Benzolsulfonyl(thio)harnstoffen der Formel I,
worin
R1 für Wasserstoff, Methyl oder Trifluormethyl steht;
R2 für Wasserstoff, Halogen, (C1-C6)-Alkyl, (C1-C6)-Alkoxy, (C1-C6)-Alkoxy-(C1-C4)- alkoxy, (C1-C6)-Alkoxy-(C1-C4)-alkoxy-(C1-C4)-alkoxy, (C1-C6)-Alkylthio, (C1-C6)- Fluoralkoxy oder (C1-C6)-Fluoralkyl steht;
E für Sauerstoff oder Schwefel steht;
Y für einen Kohlenwasserstoffrest der Formel -(CR3 2)n- steht, in der die Reste R3 alle unabhängig voneinander für Wasserstoff oder (C1-C2)-Alkyl stehen und n für 1, 2, 3 oder 4 steht;
X für Wasserstoff, Halogen oder (C1-C6)-Alkyl steht;
Z für Halogen, Nitro, (C1-C4) Alkoxy oder (C1-C4)-Alkyl steht;
in allen ihren stereoisomeren Formen und Mischungen davon in allen Verhältnissen, und/oder ihren physiologisch verträglichen Salzen zur Herstellung eines Medikaments zur Behandlung oder Prophylaxe einer Dysfunktion des autonomen Nervensystems.
worin
R1 für Wasserstoff, Methyl oder Trifluormethyl steht;
R2 für Wasserstoff, Halogen, (C1-C6)-Alkyl, (C1-C6)-Alkoxy, (C1-C6)-Alkoxy-(C1-C4)- alkoxy, (C1-C6)-Alkoxy-(C1-C4)-alkoxy-(C1-C4)-alkoxy, (C1-C6)-Alkylthio, (C1-C6)- Fluoralkoxy oder (C1-C6)-Fluoralkyl steht;
E für Sauerstoff oder Schwefel steht;
Y für einen Kohlenwasserstoffrest der Formel -(CR3 2)n- steht, in der die Reste R3 alle unabhängig voneinander für Wasserstoff oder (C1-C2)-Alkyl stehen und n für 1, 2, 3 oder 4 steht;
X für Wasserstoff, Halogen oder (C1-C6)-Alkyl steht;
Z für Halogen, Nitro, (C1-C4) Alkoxy oder (C1-C4)-Alkyl steht;
in allen ihren stereoisomeren Formen und Mischungen davon in allen Verhältnissen, und/oder ihren physiologisch verträglichen Salzen zur Herstellung eines Medikaments zur Behandlung oder Prophylaxe einer Dysfunktion des autonomen Nervensystems.
2. Verwendung von Verbindungen der Formel I in allen ihren stereoisomeren
Formen und Mischungen davon in allen Verhältnissen und/oder von ihren
physiologisch verträglichen Salzen gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß in der Formel I
R1 für Wasserstoff, Methyl oder Trifluormethyl steht;
R2 für Wasserstoff, Halogen, (C1-C6)-Alkyl, (C1-C6)-Alkoxy, (C1-C4)-Alkoxy-(C1-C4)- alkoxy, (C1-C4)-Alkoxy-(C1-C4)-alkoxy-(C1-C4)-alkoxy, (C1-C6)-Mercaptoalkyl, (C1-C6)- Fluoralkoxy oder (C1-C6)-Fluoralkyl steht;
E für Sauerstoff oder Schwefel steht;
Y für einen Kohlenwasserstoffrest der Formel -(CR3 2)n- steht, in der die Reste R3 alle unabhängig voneinander für Wasserstoff oder (C1-C2)-Alkyl stehen und n für 1, 2, 3 oder 4 steht;
X für Halogen oder (C3-C6)-Alkyl steht;
Z für Halogen, Nitro, (C1-C4)-Alkoxy oder (C1-C4)-Alkyl steht.
R1 für Wasserstoff, Methyl oder Trifluormethyl steht;
R2 für Wasserstoff, Halogen, (C1-C6)-Alkyl, (C1-C6)-Alkoxy, (C1-C4)-Alkoxy-(C1-C4)- alkoxy, (C1-C4)-Alkoxy-(C1-C4)-alkoxy-(C1-C4)-alkoxy, (C1-C6)-Mercaptoalkyl, (C1-C6)- Fluoralkoxy oder (C1-C6)-Fluoralkyl steht;
E für Sauerstoff oder Schwefel steht;
Y für einen Kohlenwasserstoffrest der Formel -(CR3 2)n- steht, in der die Reste R3 alle unabhängig voneinander für Wasserstoff oder (C1-C2)-Alkyl stehen und n für 1, 2, 3 oder 4 steht;
X für Halogen oder (C3-C6)-Alkyl steht;
Z für Halogen, Nitro, (C1-C4)-Alkoxy oder (C1-C4)-Alkyl steht.
3. Verwendung von Verbindungen der Formel I in allen ihren stereoisomeren
Formen und Mischungen davon in allen Verhältnissen und/oder von ihren
physiologisch verträglichen Salzen gemäß den Ansprüchen 1 und/oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß in der Formel I
R1 für Wasserstoff oder Methyl steht;
R2 für Wasserstoff, Halogen, (C1-C6)-Alkyl, (C1-C6)-Alkoxy, (C1-C4)-Alkoxy-(C1-C4)- alkoxy, (C1-C4)-Alkoxy-(C1-C4)-alkoxy-(C1-C4)-alkoxy, (C1-C6)-Mercaptoalkyl, (C1-C6)- Fluoralkoxy oder (C1-C6)-Fluoralkyl steht;
E für Sauerstoff oder Schwefel steht;
Y für einen Kohlenwasserstoffrest der Formel -(CR3 2)n- steht, in der die Reste R3 alle unabhängig voneinander für Wasserstoff oder Methyl stehen und n für 1, 2, 3 oder 4 steht;
X für Halogen oder (C3-C6)-Alkyl steht;
Z für (C1-C4)-Alkoxy steht.
R1 für Wasserstoff oder Methyl steht;
R2 für Wasserstoff, Halogen, (C1-C6)-Alkyl, (C1-C6)-Alkoxy, (C1-C4)-Alkoxy-(C1-C4)- alkoxy, (C1-C4)-Alkoxy-(C1-C4)-alkoxy-(C1-C4)-alkoxy, (C1-C6)-Mercaptoalkyl, (C1-C6)- Fluoralkoxy oder (C1-C6)-Fluoralkyl steht;
E für Sauerstoff oder Schwefel steht;
Y für einen Kohlenwasserstoffrest der Formel -(CR3 2)n- steht, in der die Reste R3 alle unabhängig voneinander für Wasserstoff oder Methyl stehen und n für 1, 2, 3 oder 4 steht;
X für Halogen oder (C3-C6)-Alkyl steht;
Z für (C1-C4)-Alkoxy steht.
4. Verwendung von Verbindungen der Formel I in allen ihren stereoisomeren
Formen und Mischungen davon in allen Verhältnissen und/oder von ihren
physiologisch verträglichen Salzen gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1
bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß in der Formel I
R1 für Wasserstoff oder Methyl steht;
R2 für (C1-C6)-Alkyl, (C1-C6)-Alkoxy, (C1-C4)-Alkoxy-(C1-C4)-alkoxy oder (C1-C4)- Alkoxy-(C1-C4)-alkoxy-(C1-C4)-alkoxy steht;
E für Sauerstoff oder Schwefel steht;
Y für einen Kohlenwasserstoffrest der Formel -(CR3 2)n- steht, in der die Reste R3 alle unabhängig voneinander für Wasserstoff oder Methyl stehen und n für 1, 2, 3 oder 4 steht;
X für Halogen oder (C3-C6)-Alkyl steht;
Z für (C1-C4)-Alkoxy steht.
R1 für Wasserstoff oder Methyl steht;
R2 für (C1-C6)-Alkyl, (C1-C6)-Alkoxy, (C1-C4)-Alkoxy-(C1-C4)-alkoxy oder (C1-C4)- Alkoxy-(C1-C4)-alkoxy-(C1-C4)-alkoxy steht;
E für Sauerstoff oder Schwefel steht;
Y für einen Kohlenwasserstoffrest der Formel -(CR3 2)n- steht, in der die Reste R3 alle unabhängig voneinander für Wasserstoff oder Methyl stehen und n für 1, 2, 3 oder 4 steht;
X für Halogen oder (C3-C6)-Alkyl steht;
Z für (C1-C4)-Alkoxy steht.
5. Verwendung von Verbindungen der Formel I in allen ihren stereoisomeren
Formen und Mischungen davon in allen Verhältnissen und/oder von ihren
physiologisch verträglichen Salzen gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1
bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß in der Formel I
R1 für Wasserstoff oder Methyl steht;
R2 für Methyl, Methoxy oder 2-Methoxyethoxy steht;
E für Sauerstoff oder Schwefel steht;
Y für einen Kohlenwasserstoffrest der Formel -(CR3 2)n- steht, in der die Reste R3 alle unabhängig voneinander für Wasserstoff oder Methyl stehen und n für 2 oder 3 steht;
X für Halogen oder (C3-C6)-Alkyl steht;
Z für (C1-C4)-Alkoxy steht.
R1 für Wasserstoff oder Methyl steht;
R2 für Methyl, Methoxy oder 2-Methoxyethoxy steht;
E für Sauerstoff oder Schwefel steht;
Y für einen Kohlenwasserstoffrest der Formel -(CR3 2)n- steht, in der die Reste R3 alle unabhängig voneinander für Wasserstoff oder Methyl stehen und n für 2 oder 3 steht;
X für Halogen oder (C3-C6)-Alkyl steht;
Z für (C1-C4)-Alkoxy steht.
6. Verwendung von Verbindungen der Formel I in allen ihren stereoisomeren
Formen und Mischungen davon in allen Verhältnissen und/oder von ihren
physiologisch verträglichen Salzen gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1
bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß in der Formel I
R1 für Methyl steht;
R2 für Methyl, Methoxy oder 2-Methoxyethoxy steht;
E für Schwefel steht;
Y für einen Kohlenwasserstoffrest der Formel -(CH2)n- steht, in der n für 2 oder 3 steht;
X für Halogen oder (C3-C6)-Alkyl steht;
Z für (C1-C4)-Alkoxy steht.
R1 für Methyl steht;
R2 für Methyl, Methoxy oder 2-Methoxyethoxy steht;
E für Schwefel steht;
Y für einen Kohlenwasserstoffrest der Formel -(CH2)n- steht, in der n für 2 oder 3 steht;
X für Halogen oder (C3-C6)-Alkyl steht;
Z für (C1-C4)-Alkoxy steht.
7. Verwendung von Verbindungen der Formel I gemäß einem oder mehreren der
Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß eine oder mehrere der
Verbindungen 1-[[5-[2-(5-Chlor-2-methoxybenzamido)ethyl]-2-
methoxyphenyl]sulfonyl]-3-methylthioharnstoff, 1-[[5-[2-(5-Chlor-2-
methoxybenzamido)ethyl]-2-(2-methoxy-ethoxy)phenyl]sulfonyl]-3-
methylthioharnstoff und 1-[[5-[2-(5-tert-Butyl-2-methoxybenzamido)ethyl]-2-
methoxyphenyl]sulfonyl]-3-methylthioharnstoff und/oder deren physiologisch
verträgliche Salze eingesetzt werden.
8. Verwendung gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß als Salz einer Verbindung der Formel I ein Natriumsalz
eingesetzt wird.
9. Verwendung von Verbindungen der Formel I in allen ihren stereoisomeren
Formen und Mischungen davon in allen Verhältnissen und/oder von ihren
physiologisch verträglichen Salzen gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1
bis 8 zur Herstellung eines Medikaments zur Behandlung einer vagalen Dysfunktion.
10. Verwendung von Verbindungen der Formel I in allen ihren stereoisomeren
Formen und Mischungen davon in allen Verhältnissen und/oder von ihren
physiologisch verträglichen Salzen gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1
bis 9 zur Herstellung eines Medikaments zur Behandlung einer vagalen Dysfunktion
des Herzens.
11. Verwendung von Verbindungen der Formel I in allen ihren stereoisomeren
Formen und Mischungen davon in allen Verhältnissen und/oder von ihren
physiologisch verträglichen Salzen gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1
bis 10 zur Herstellung eines Medikaments zur Behandlung einer vagalen
Dysfunktion des Herzens bei koronarer Herzkrankheit, Angina pectoris,
Herzinsuffizienz, Kardiomyopathien oder bei Diabetes mellitus.
12. Verwendung von Verbindungen der Formel I in allen ihren stereoisomeren
Formen und Mischungen davon in allen Verhältnissen gemäß einem oder mehreren
der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß eine oder mehrere
Verbindungen der Formel und/oder deren physiologisch verträgliche Salze
zusammen mit einem oder mehreren Betarezeptoren-Blockern und/oder deren
physiologisch verträglichen Salzen eingesetzt werden.
13. Verwendung gemäß Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß der oder die
Betarezeptoren-Blocker aus der Reihe der Verbindungen Alprenolol, Oxprenolol,
Penbutolol, Bupranolol, Metoprolol, Betaxolol, Atenolol, Acebutolol, Metipranolol,
Propranolol, Nadolol, Pindolol, Mepindolol, Carteolol, Timolol, Sotalol, Carvedilol,
Bisoprolol, Celiprolol, Carazolol, Talinolol, Mepindolol, Carteolol, Tertatolol und
Bopindolol ausgewählt sind.
14. Pharmazeutisches Präparat, enthaltend eine oder mehrere Verbindungen der
Formel I,
worin
R1 für Wasserstoff, Methyl oder Trifluormethyl steht;
R2 für Wasserstoff, Halogen, (C1-C6)-Alkyl, (C1-C6)-Alkoxy, (C1-C6)-Alkoxy-(C1-C4)- alkoxy, (C1-C6)-Alkoxy-(C1-C4)-alkoxy-(C1-C4)-alkoxy, (C1-C6)-Alkylthio, (C1-C6)- Fluoralkoxy oder (C1-C6)-Fluoralkyl steht;
E für Sauerstoff oder Schwefel steht;
Y für einen Kohlenwasserstoffrest der Formel -(CR3 2)n- steht, in der die Reste R3 alle unabhängig voneinander für Wasserstoff oder (C1-C2)-Alkyl stehen und n für 1, 2, 3 oder 4 steht;
X für Wasserstoff, Halogen oder (C1-C6)-Alkyl steht;
Z für Halogen, Nitro, (C1-C4)-Alkoxy oder (C1-C4)-Alkyl steht;
in allen ihren stereoisomeren Formen und Mischungen davon in allen Verhältnissen, und/oder deren physiologisch verträgliche Salze, einen oder mehrere Betarezeptoren-Blocker und/oder deren physiologisch verträgliche Salze und einen physiologisch verträglichen Trägerstoff.
worin
R1 für Wasserstoff, Methyl oder Trifluormethyl steht;
R2 für Wasserstoff, Halogen, (C1-C6)-Alkyl, (C1-C6)-Alkoxy, (C1-C6)-Alkoxy-(C1-C4)- alkoxy, (C1-C6)-Alkoxy-(C1-C4)-alkoxy-(C1-C4)-alkoxy, (C1-C6)-Alkylthio, (C1-C6)- Fluoralkoxy oder (C1-C6)-Fluoralkyl steht;
E für Sauerstoff oder Schwefel steht;
Y für einen Kohlenwasserstoffrest der Formel -(CR3 2)n- steht, in der die Reste R3 alle unabhängig voneinander für Wasserstoff oder (C1-C2)-Alkyl stehen und n für 1, 2, 3 oder 4 steht;
X für Wasserstoff, Halogen oder (C1-C6)-Alkyl steht;
Z für Halogen, Nitro, (C1-C4)-Alkoxy oder (C1-C4)-Alkyl steht;
in allen ihren stereoisomeren Formen und Mischungen davon in allen Verhältnissen, und/oder deren physiologisch verträgliche Salze, einen oder mehrere Betarezeptoren-Blocker und/oder deren physiologisch verträgliche Salze und einen physiologisch verträglichen Trägerstoff.
15. Pharmazeutisches Präparat gemäß Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß
es eine oder mehrere der Verbindungen 1-[[5-[2-(5-Chlor-2-
methoxybenzamido)ethyl]-2-methoxyphenyl]sulfonyl]-3-methylthioharnstoff, 1-[[5-[2-
(5-Chlor-2-methoxybenzamido)ethyl]-2-(2-methoxy-ethoxy)phenyl]sulfonyl]-3-
methylthioharnstoff und 1-[[5-[2-(5-tert-Butyl-2-methoxybenzamido)ethyl]-2-
methoxyphenyl]sulfonyl]-3-methylthioharnstoff und/oder deren physiologisch
verträgliche Salze enthält.
16. Pharmazeutisches Präparat gemäß den Ansprüchen 14 und/oder 15, dadurch
gekennzeichnet, daß es ein Natriumsalz einer Verbindung der Formel I enthält.
17. Pharmazeutisches Präparat gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 14 bis
16, dadurch gekennzeichnet, daß es einen oder mehrere Betarezeptoren-Blocker
aus der Reihe der Verbindungen Alprenolol, Oxprenolol, Penbutolol, Bupranolol,
Metoprolol, Betaxolol, Atenolol, Acebutolol, Metipranolol, Propranolol, Nadolol,
Pindolol, Mepindolol, Carteolol, Timolol, Sotalol, Carvedilol, Bisoprolol, Celiprolol,
Carazolol, Talinolol, Mepindolol, Carteolol, Tertatolol und Bopindolol enthält.
18. Erzeugnis, enthaltend eine oder mehrere Verbindungen der Formel I und/oder
deren physiologisch verträgliche Salze und einen oder mehrere Betarezeptoren-
Blocker und/oder deren physiologisch verträgliche Salze gemäß einem oder
mehreren der Ansprüche 14 bis 17 als Kombinationspräparat zur gleichzeitigen,
getrennten oder zeitlich abgestuften Anwendung in der Behandlung oder Prophylaxe
von Herzerkrankungen.
19. 1-[[5-[2-(5-tert-Butyl-2-methoxybenzamido)ethyl]-2-methoxyphenyl]sulfonyl]-3-
methylthioharnstoff und seine physiologisch verträglichen Salze.
20. [[5-[2-(5-tert-Butyl-2-methoxybenzamido)ethyl]-2-methoxyphenyl]sulfonyl]-3-
methylharnstoff und seine physiologisch verträglichen Salze.
21. 1-[[5-[2-(5-Isopropyl-2-methoxybenzamido)ethyl]-2-methoxyphenyl]sulfonyl]-3-
methylthioharnstoff und seine physiologisch verträglichen Salze.
22. Pharmazeutisches Präparat, enthaltend eine oder mehrere Verbindungen der
Ansprüche 19 bis 21 und/oder deren physiologisch verträgliche Salze und einen
physiologisch verträglichen Trägerstoff.
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BR9913572-8A BR9913572A (pt) | 1998-09-10 | 1999-09-02 | Uso de benzenossulfonil(tio)uréias para o tratamento e profilaxia de disfunções do sistema nervoso autÈnomo e uso de benzenossulfonil(tio)uréias em combinação com beta-bloqueadores de receptor |
KR1020017003067A KR100981592B1 (ko) | 1998-09-10 | 1999-09-02 | 벤젠설포닐(티오)우레아 또는 베타-수용체 차단제와 배합된 벤젠설포닐(티오)우레아를 포함하는 자율신경계 기능부전의 치료 또는 예방을 위한 약제학적 조성물 |
CZ20010858A CZ301165B6 (cs) | 1998-09-10 | 1999-09-02 | Použití benzensulfonyl(thio)mocovin pro lécení a profylaxi dysfunkcí autonomní nervové soustavy a použití benzensulfonyl(thio)mocovin v kombinaci s beta-receptorovými blokátory |
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ZA (1) | ZA200101746B (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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RU2465022C2 (ru) * | 2010-12-21 | 2012-10-27 | Федеральное государственное учреждение "Томский научно-исследовательский институт курортологии и физиотерапии Федерального медико-биологического агентства России" (ФГУ ТНИИКиФ ФМБА России) | Способ восстановительного лечения лиц трудоспособного возраста, подвергшихся длительному воздействию стресса, с рефлекторными проявлениями остеохондроза позвоночника в сочетании с дисфункцией вегетативной нервной системы |
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1998
- 1998-09-10 DE DE1998141534 patent/DE19841534A1/de not_active Withdrawn
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- 2001-03-01 ZA ZA200101746A patent/ZA200101746B/en unknown
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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RU2465022C2 (ru) * | 2010-12-21 | 2012-10-27 | Федеральное государственное учреждение "Томский научно-исследовательский институт курортологии и физиотерапии Федерального медико-биологического агентства России" (ФГУ ТНИИКиФ ФМБА России) | Способ восстановительного лечения лиц трудоспособного возраста, подвергшихся длительному воздействию стресса, с рефлекторными проявлениями остеохондроза позвоночника в сочетании с дисфункцией вегетативной нервной системы |
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