DE19738731C2 - Plattenförmiges Bauteil mit hoher Schalldämmung - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein plattenförmiges Bauteil zur Trennung von Räumen mit dem Ziel, eine hohe Schalldämmung zwischen diesen Räumen zu erreichen. Das System besteht aus plattenförmigen Elementen zur Bildung der Raumwände.

Leichte Wände hoher Schalldämmung werden bisher als sog. Ständerwände aufgebaut, bei denen zunächst das tragende Ständerwerk erstellt und anschließend beplankt wird. Die Hohlräume werden i. a. mit schalldämpfendem Material gefüllt. Diese Bauweise ist arbeitsintensiv und infolge der Ausführung von Hand vor Ort vom Sachverstand der Ausführenden abhängig und somit fehlerträchtig (Schallbrücken) und wegen der notwendigen Fertigungsgenauigkeit wiederum arbeitsintensiv.

Daher gibt es oftmals Stellwände und einfache Zwischenwände, die zwar schallisolierend und auch schallabsorbierend ausgebildet sind, aber oft Schallbrücken aufweisen, und daher schalltechnisch ungünstig zu beurteilen sind.

Eine andere Möglichkeit, schallisolierende Wände zu erstellen, wird in der DE-PS 630 614 beschrieben. Hierbei wird eine entsprechende Wand oder Decke aus einzelnen, mittels Nut- und Feder miteinander verbundenen Bauplatten, die aus je zwei äußeren, härteren Schichten und einer zwischen diesen angeordneten, schalldichten Schicht aus plastischem Baustoff bestehen, zusammengesetzt. Die mittleren, die Nut bzw. Feder bildenden Isolierschichten der Bauplatten werden ohne Bindemittel unmittelbar aneinandergefügt, während zwischen den äußeren härteren Schichten Fugen für das Bindemittel frei bleiben. Die aus den einzelnen Bauplatten errichtete Wand wird nur durch den die Fugen der äußeren Schichten ausfüllenden Mörtel zusammengehalten.

Das weiterhin ungelöste Problem besteht darin, eine schnell herzustellende Trennwand zwischen einzelnen Räumen zu erstellen, die frei von Schallbrücken ist und trotzdem sehr steif und widerstandsfähig auch gegen quer wirkende Kräfte ist.

Aufgabe der Erfindung ist es, ein plattenförmiges Bauteil zur Trennung von Räumen zu schaffen, das die Entstehung von Schallbrücken zwischen diesen Räumen verhindert und gleichzeitig über eine hohe Wandsteifigkeit verfügt.

Erfindungsgemäß wird dies erreicht durch die Maßnahmen nach Anspruch 1. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der Unteransprüche.

Das System besteht aus plattenförmigen Elementen zur Bildung der Raumwände. einschließlich schalltechnisch geeignet ausgebildeter Elementränder und andererseits aus besonderen Randelementen zur Wahrung der schalltechnischen Eigenschaften bei Einsatz der Elemente als flankierende Bauteile. Die plattenförmigen Elemente sind nach dem Doppelwandprinzip ohne diskrete Verbindungsstellen zwischen den beiden Außenschalen aufgebaut. Die Elemente sind selbsttragend ausgeführt, so daß sie ohne zusätzliches Ständerwerk auskommen.

Aus einer Vielzahl der plattenförmigen Bauteile können Raum-Trennflächen (Wände) aufgebaut werden, die durch besondere Randelemente, die die schalltechnisch günstigen Eigenschaften der Plattenelemente an Stoßstellen zu anderen Trennbauteilen (Decken, Wände) erhalten helfen, ergänzt werden.

Die Plattenelemente sind nach dem Doppelwandprinzip aufgebaut, bestehend aus den äußeren schalldichten, schweren Lagen und einer weichen Zwischenschicht zur schalltechnischen Trennung und zur mechanisch stabilen Verbindung der Lagen zu einer "monolithischen" Einheit. Die drei Schichten der Elemente sind miteinander verklebt und insgesamt selbsttragend.

Die erforderliche tiefe Resonanzfrequenz der Einheit wird neben der Auswahl geeigneter Materialien für die Außenschale und die mittlere Dämmschicht insbesondere durch eine Profilierung der Innenseiten der äußeren Schichten (oder umgekehrt der beiden Seiten der Dämmschicht) erreicht, womit die resultierende Steife der Dämmschicht in günstiger Weise herabgesetzt wird.

Die vollflächige Verbindung der Elemente erlaubt den Verzicht auf diskrete Verbindungen zwischen den Schalen, die die Schalldämmung ungünstig beeinflussen, insbesondere wenn sie fehlerhaft (zu steif) ausgeführt werden. Durch den - über die Fläche gesehen - homogenen Aufbau der Elemente können sie zur Anpassung an die baulichen Gegebenheiten beliebig zugeschnitten werden, ohne ihre schalldämmenden Eigenschaften zu verlieren.

Die Ränder der Platten-Elemente sind erfindungsgemäß so ausgebildet, daß die Platten schalldicht aneinander gesteckt werden können, ohne daß sich Schallbrücken ergeben. Dies wird erreicht, indem die Elementränder Feder-Nut-förmig, im Sinne falzförmig ausgebildeter Kontaktflächen, ausgebildet sind, so daß sich jeweils nur die entsprechenden Schichten berühren.

Kreuzungspunkte oder T-Verbindungsstellen von Plattenelementen lassen sich schallbrückenfrei so ausführen, daß aus den äußeren Lagen der durchlaufenden Elemente passende Streifen herausgeschnitten werden, in die die anstoßenden Elemente eingesetzt werden. Eine gleichzeitige Verbindung der beiden schalltechnisch getrennten Außenschalen der Elemente mit flanklerenden Wänden oder Decken (Böden), die eine Schallbrücke darstellen würde, wird entweder durch die verkürzte Ausbildung einer der beiden Außenschalen und dauerelastische Verfüllung der Fuge vermieden oder durch die Verwendung eines besonderen Randanschlußstückes. Solche besonderen Randanschlußstücke sind auch dort einsetzbar, wo mehrere Plattenelemente aneinanderstoßen. Solche vorgefertigten Stoßstellen haben den Vorteil der größeren Sicherheit in der Qualität der Ausführung.

Vorteilhafterweise können insbesondere raumhoch hergestellte, vorgefertigte Plattenelemente an den Ober- und Unterkanten bereits die Verkürzung einer der beiden Außenschalen enthalten, wobei die Last der verkürzten Schale durch einen geeigneten Streifen federnden Materials, angebracht an der Unterkante der verkürzten Schale, verteilt werden kann.

Die Erfindung kann als schnell zu montierendes, leichtes Trennwandsystem in Gebäuden eingesetzt werden, insbesondere dort, wo eine Schalldämmung zwischen den Räumen verlangt ist, die mit gleichschweren einschallgen Bauteilen nicht zu erreichen ist.

Aufgrund nicht erforderlicher Ständerwerke und einer Vorfertigung der Rand- und Stoßstellen der Elemente ist ein schneller, einfacher und funktionssicherer Aufbau möglich.

Werden von den drei Lagen der Wandelemente nur zwei Lagen benutzt - Dämmschicht und eine Außenschicht -, so können diese Restelemente als Vorsatzschalen, schwimmende Estriche und Unterdecken mit schalldämmender Wirkung eingesetzt werden.

Das hier vorgeschlagene System kommt ohne Ständerwerk aus und stellt die schalldämmende Funktion durch die vorgefertigte Form bzw. vorgefertigte Anschlußelemente sicher. Während bei Ständerwänden die Anpassung an die baulichen Gegebenheiten eine Vielzahl von Teilen betrifft (Ständer, Beplankung, dämpfende Füllung), müssen die hier vorgeschlagenen Elemente nur in einem Arbeitsgang passend zugeschnitten werden.

Bekannte Sandwich-Systeme vergleichbarer Bauart besitzen entweder umlaufende Verbindungen entlang der Kanten der Elemente (Schallbrücken) oder erhalten ihre Tragfähigkeit durch Verwendung steifer Kerne. In beiden Fällen wird die Schalldämm­ fähigkeit des mehrschichtigen Aufbaus nicht genutzt.

Die nachfolgenden vier Zeichnungen zeigen beispielhaft einen Elementaufbau und Randanschlüsse.

Fig. 1 Zwei aneinander stoßende Wände,

Fig. 2 Eine Kreuzverbindung,

Fig. 3 Eine Wand zwischen Gebäudeboden und -decke und

Fig. 4 Ein vorgefertigtes Element für die Verbindung von vier Wänden.

In Fig. 1 sind zwei Wandelemente 1 mit zwei Außenschalen 2, 3 und dazwischenliegender Dämmschicht 4 dargestellt. Die beiden Außenschalen sind auf der Innenseite 2a, 3a sägezahnartig profiliert ausgebildet. Selbstverständlich sind auch andere Profile denkbar, z. B. trapezförmige, abgerundete, mäanderförmige oder wellblechartige Profile. Dieses Profil kann auch auf der Dämmschicht 4 angeordnet sein, je nachdem welche Schicht sich einfacher profilieren läßt. Meistens wird es nicht die härtere Außenschale 2, 3 sein, sondern die weiche Dämmschicht 4. Die Profilierung dient auch zur Einstellung der Federstelle der Dämmschicht. Je grober die Profilierung, desto weicher ist die Dämmschicht zwischen den beiden Außenschalen gehalten.

An den Stoßstellen sind die Außenschalen mit der Dämmschicht verklebt, z. B. mit Kunststoffklebern oder Kraftverbindern.

Die Außenschalen können aus hartem Kunststoff, z. B. zementgebundenem Polystyrol, Holz, Gipskartonplatten oder sogar aus Metallplatten bestehen, und gegebenenfalls in einer Sandwichstruktur aufgebaut sein, z. B. Metall-Holz oder Holz-Gips oder Metall-Kunststoff. Die Dicke wird je nach Material zwischen 1-10 mm betragen.

Die Dämmschicht kann aus Mineralwolle oder Weichschaum bestehen. Die Dicke wird materialabhängig etwa 10-40 mm betragen.

Die Außenkontur der Ränder 1a weist vorteilhafterweise falzförmig ausgebildete Kontaktflächen zur Verbindung mehrer Platten auf.

Die Fig. 2 zeigt eine Kreuzverbindung, wobei die beiden waagerechten Platten die falzförmig ausgebildeten Kontaktflächen aufweisen, die beiden anderen Platten weisen auf der einen Seite verkürzte Außenschalen 3b auf. Verbunden sind jeweils nur die Außenschalen 2, 3, bzw. nur die Dämmschichten 4. Körperschall kann somit nicht von einer Außenschale 2 auf die gegenüberliegende Außenschale 3 übertragen werden. In Fig. 2 ist die von oben nach unten laufende Dämmschicht durchgehend gezeichnet. Da dies technisch möglicherweise aufwendig ist, kann natürlich auch das Zwischenstück 4c vor Ort eingeklebt werden.

In Fig. 3 sind raumhohe Platten nach dem Einbau dargestellt, wobei die Dämmschicht der Übersichtlichkeit wegen nicht eingezeichnet ist. Die Außenschale 3 ist an den oberen und unteren Kanten 3b verkürzt ausgebildet und ermöglicht auf diese Weise die Anbringung einer dauerelastischen Fuge 5 an der Gebäudedecke 6a und -boden 6, was auch bewirkt, daß kein Körperschall über den Gebäudeboden oder -decke von der einen Außenschale 2 auf die gegenüberliegende Außenschale 3 gelangen kann. Es kann auch vorteilhaft sein, für raumhohe Wände in jedem Fall die dem Boden bzw. der Decke zugewandten Kanten der Bauteile mit dauerelastischen Belägen 7 zu versehen. Genauso könnten, wie vorne erwähnt alle Kanten der Bauteile 1 bzw. 8 mit solchen Belegen versehen werden.

Die Fig. 4 zeigt ein vorgefertigtes Element 8 für die Verbindung von vier senkrecht zueinander stehenden Bauteilen 1 mit zu den Rändern 1a kongruenten falzförmig ausgebildeten Kontaktflächen 8a.

Claims (5)

1. Plattenförmiges Bauteil mit hoher Schalldämmung, mit zwei gegenüberliegenden harten Außenschalen (2, 3) und einer dazwischen befindlichen weichen Dämmschicht (4) und einem das Bauteil umgebenden Randbereich,
dadurch gekennzeichnet, daß die Außenschalen (2, 3) jeweils eine falzförmig ausgebildete Kontaktfläche aufweisen, die relativ zur Dämmschicht spiegelbildlich gegenüberliegend angeordnet sind, und
dass die Dämmschicht oder die Außenschalen (2, 3) auf der an ihren sich unmittelbar angrenzenden Seiten (2a, 3a) zur Herabsetzung der Federsteife der Dämmschicht profiliert ausgebildet sind.

2. Bauteil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Außenschale (2, 3) mit der Dämmschicht (4) vollständig verklebt ist.

3. Bauteil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Profilierung (2a, 3a) sägezahn-, trapez-, kamm- oder wellblechförmig ausgebildet ist.

4. Bauteil nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Außenschalen (2, 3) aus hartem Material, vorzugsweise aus Holz, Metall, Kunststoff, Gipskartonplatten oder Sandwichstrukturen aus diesen Materialien bestehen.

5. Bauteil nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Dämmschicht (4) aus Mineralwolle oder Weichschaum, vorzugsweise Melaminschaum, besteht.