DE19703575A1 - Verfahren und Anordnung zur automatischen Überwachung von Maschinen, insbesondere Zerkleinerungsmaschinen, vorzugsweise Rotorscheren - Google Patents
Verfahren und Anordnung zur automatischen Überwachung von Maschinen, insbesondere Zerkleinerungsmaschinen, vorzugsweise RotorscherenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft die Ausbildung der Hauptpatentanmeldung nach Aktenzeichen
196 41 975.1-23.
Allgemein besteht das Problem, Störungen im Funktionsablauf von Maschinen so
rechtzeitig zu erkennen, daß Zerstörungen der Maschine oder Elemente derselben
vermieden werden.
Insbesondere bei Zerkleinerungsmaschinen, vorzugsweise Rotorscheren sollen von
aufgegebenen Materialien oder unzerkleinerbaren Materialien ausgehenden Störun
gen so frühzeitig im Prozeß erkannt werden, um Schäden zu verhindern oder einzu
grenzen.
Die Erfindung stellt sich die Aufgabe, maschinenbezogene Daten aus last-, druck-,
weg-, zeit-, schall-, schwingungs- und/oder temperaturabhängigen Zuständen von
Maschinen zu überwachen, um den zweckbestimmten Funktionsablauf zu gewähr
leisten.
Einem allgemeinen Erfindungsgedanken folgend wurde herausgefunden, daß diese
Aufgabe dadurch gelöst werden kann, wenn verfahrensgemäß die beliebigen
maschinenbezogenen Daten in der Form f = x(t) aufgenommen werden und entspre
chend dem Gradienten der Funktion
ein Grenzwert eingestellt und dann in
die Steuerung der Maschine zum Zweck der Abschaltung eingegriffen wird, wenn der
Grenzwert einmal erreicht wurde. Dabei steht für Xi ein beliebiger
maschinenbezogener Wert aus der Aufnahme z. B. eines Druckes pi und für ti ein
Zeitintervall. Nach der Erfindung läßt sich bei einer Rotorschere mit Antrieb durch
Hydromotor unzerkleinerbares Material aus dem Verlauf der Funktion
erkennen, um dann einen Eingriff in die Steuerung vorzunehmen und den
anstehenden Druck nach kurzer Zeit abzuschalten und wiederholte Schnittvorgänge
auszuschließen wenn ein dem Gradienten des Druckverlaufes entsprechender
einzustellender Grenzwert einmal erreicht wurde.
Es ist demnach auch möglich, für Rotorscheren mit E-Motor-Antrieb, als Auslöse
signal für die Rotorsteuerung die durch das unzerkleinerbare Material anstehende
Drehschwingung erfindungsgemäß auszuwerten, um äußerst schnell in die Steue
rung einzugreifen.
Weitere verfahrensgemäße Ausbildungen sind den Ansprüchen zu entnehmen.
Die erfindungsgemäße Anordnung zur Durchführung des Verfahrens besteht aus
einem Überwachungsmodul für den Steuerschrank der Rotorschere mit eigenem
Netzteil welches auf der Eingangsseite den Netzanschluß, den Klemmenanschluß
der Ansteuerungsspannung, die Druckaufnehmer für die aufbereiteten Signale der
Rotoren mit Übergabe derselben mittels Schirm an das Modul und welches auf der
Ausgangseite das angesteuerte Alarmrelais umfaßt. Dabei wird in weiterer Ausbil
dung der Anordnung über einen Codier-Tastschalter der Grenzwert für die Alarmie
rung = Grenzsteigung im Drucksignal eingestellt.
Diese Anordnung kann zweckmäßigerweise durch die Merkmale nach einem der
Ansprüche 9 oder 10 ergänzt werden.
Die Vorteile der Erfindung bestehen hauptsächlich darin, zu verhindern bzw. einzu
grenzen, daß Störungen im Maschinenbetrieb zur Zerstörung der Maschine oder
ihrer Elemente führen.
Die Erfindung wird anhand eines Ausführungsbeispieles beschrieben. In den Zeich
nungen zeigen
Fig. 1 ein Diagramm der bei den einzelnen zu zerkleinernden Materialbestandteilen
eines heterogen zusammengesetzten Aufgabegutes mit einer hydraulisch
angetriebenen Rotorschere versuchsgemäß erreichten Maximalwerte
bar/sec,
Fig. 2 ein Diagramm zur Erklärung der erfindungsgemäßen Lehre über die Druck-
und Zeitachse, dargestellt für ein Schwerteil aus Stahl mit 45 mm und 100
mm Länge und
Fig. 3 die Darstellung einer Matrix gemäß Anspruch 10.
Im Sinne des besonderen Anwendungsgebietes der Erfindung wird diese an einer
hier nicht näher erläuterten Rotorschere zum Zerkleinern von sperrigen Abfällen mit
zwei parallel zueinander in einem Gehäuse gelagerten, gegenläufig angetriebenen,
miteinander kämmenden Schneidrotoren, die jeweils aus mehreren im Abstand auf
einer F Welle aneinandergereihten, mit Schneidzähnen versehenen Rotorscheiben
bestehen, dargestellt. Die Schneidrotoren sind mit Hydromotoren angetrieben. In
vielen Versuchen wurde nachgewiesen, daß bei einer Zerkleinerung von einem
heterogen zusammengesetzten Aufgabegut mit in dem Diagramm nach Fig. 1
bezeichneten Materialien die Maximalwerte Δp/Δt wie dargestellt ansteigen. Dabei
liegen die Belastungsspitzen bei den sogenannten Schwerteilen, die praktisch
unzerkleinerbar sind. Gemäß Fig. 2 wächst im Falle des beginnenden Schneidvor
ganges an einem praktisch unzerkleinerbaren Schwerteil infolge der daraus resultie
renden Überlastung der mit den Schneidzähnen versehenen Rotorscheiben der
Hydraulikdruck der Hydromotoren mit einer äußerst erhöhten Steigung an. Durch
Überwachung dieses Druckgradienten mittels der erfindungsgemäßen Anordnung
nach einem der Ansprüche 7 bis 10 wird durch Abschaltung des Antriebs die
Belastung des beginnenden Schnittes begrenzt und jeder weitere Schnitt verhindert.
Sonst übliche mehrfache Reversierungen, die zu einem Maschinenschaden führen
würden, werden verhindert und das Schwerteil kann sofort ausgesondert werden.
In der Fig. 2 sind mit a der Maximaldruck des Hydrauliksystems und mit b der Beginn
des Schnittvorganges und des Druckanstieges bezeichnet. Die Spitzen der Kurven d
und e zeigen die differenzierten Signale nach der Funktion Δp/Δt mit den
entsprechenden Maximalwerten für die beiden Schneidrotoren. Mit den Kurven g und
i sind die Drucksignale für die Schneidrotoren dargestellt, wobei die Kurven f und i
den Rücklaufdruck der Schneidrotoren kennzeichnen.
Ist verfahrensgemäß ein Grenzwert für den Druckanstieg festgestellt und mit einem
Codierschalter eingestellt, werden die Gradienten d, e des Anstiegs der Hydraulik
drücke in Auswertung der Funktion Δp/Δt folgenden Prozeßdaten überwacht. Ein
Eingriff in die Steuerung der Antriebe und die Abschaltung der anstehenden Hydrau
likdrücke g, i erfolgen dann zum Zeitpunkt c, wenn infolge der hier vorliegenden
unzerkleinerbaren Stahlwelle mit 45 mm und 100 mm Länge der eingestellte
Grenzwert einmal erreicht wurde. Die Auswertung der Funktion
ermöglicht
die sichere Maschinenabschaltung zum Zeitpunkt c, wobei der Maximaldruck erst
zum Zeitpunkt a erreicht wird. Dadurch können weitere Schnittvorgänge ausge
schlossen werden und das Schwerteil kann ausgesondert werden, um dann für den
normalen Schneidvorgang den Antrieb weiter zu steuern.
Zweckmäßig ist es, mittels einer Abschalt-Memory die Abschaltungen zu protokollie
ren, um die konkrete Abschaltsituation sachlich und zeitlich nachzuweisen.
Darüber hinaus kann zur Darstellung der Beanspruchung eine Statistik verwendet
werden, die gemäß Fig. 3 in einer dreidimensionalen Matrix die Häufigkeiten von
Druckgradienten-Paarungen, ggf. mittels zweidimensionaler Stichprobensystematik
im Sinne einer Maschinendiagnose sammelt.
Claims (10)
1. Verfahren zur automatischen Überwachung von Maschinen, insbesondere
Zerkleinerungsmaschinen, vorzugsweise Rotorscheren, mittels Überwachung
und Auswertung maschinenbezogener Daten aus last-, druck-, weg-, zeit-,
schall-, schwingungs- und/oder temperaturabhängigen Zuständen der
Maschine zur Vermeidung von Zerstörungen der Maschine oder Elemente
derselben, dadurch gekennzeichnet, daß
- a) der Gradient beliebiger maschinenbezogener Daten als Funktion
aufgenommen werden und ein Grenzwert eingestellt wird, - b) nach kurzer Zeit ein Eingriff in die Steuerung der Maschine bis zur Abschaltung derselben erfolgt, wenn der Grenzwert einmal erreicht wurde und
- c) weitere Funktionsabläufe der Maschine bis zur Beseitigung der Störung ausgeschlossen sind.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei einer Rotor
schere mit Hydromotorantrieb nach Fig. 2
- a) der Gradient (d, e) des Hydraulikdruckes (h, i) des Hydromotors der Funktion Δp/Δt folgend aufgenommen und nach dieser Funktion ein Grenzwert für die zeitbezogene Druckänderung im System des Hydromotors eingestellt wird,
- b) nach kurzer Zeit ein Eingriff in die Steuerung des Antriebs erfolgt und der anstehende Hydraulikdruck (g, i) vor Erreichen des Maximaldruckes zum Zeitpunkt (a) abgeschaltet wird, wenn infolge eines unzerkleinerbaren Schwerteils der eingestellte Grenzwert einmal erreicht wurde und
- c) weitere Schnittvorgänge zunächst ausgeschlossen sind bis das störende Schwerteil ausgesondert ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Zeit
Δt zum Abschalten im Bereich von 0,1. . .0,3 sec liegt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Abschaltschwelle zum Zeitpunkt (c) des Druckgradienten (d, e) im Bereich
von 1.000-3.000 bar/sec liegt.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei einer Rotor
schere mit Antrieb durch Elektromotor als Auslösesignal für die Steuerung des
Schneidrotors die durch das unzerkleinerbare Material anstehende Dreh
schwingung ausgewertet wird und danach ein zeitlich schneller Eingriff in die
Steuerung erfolgt.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß als Auslö
sesignal ein Tachosignal verwendet wird.
7. Anordnung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, gekennzeich
net durch die Verwendung eines Überwachungsmoduls für einen Steuer
schrank der Rotorschere mit den Merkmalen
- a) Netzanschluß, Klemmenanschluß der Ansteuerungsspannung, Druckauf nehmer für die aufbereiteten Signale der Rotoren als Druckbegrenzungs- Meßstrecke mit Übergabe derselben mittels Schirm an das Modul, jeweils auf der Eingangsseite und
- b) angesteuertes Alarmrelais auf der Ausgangsseite.
8. Anordnung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß über einen
Codier-Tastschalter der Grenzwert für die Alarmierung als Grenzsteigung im
Drucksignal einstellbar ist.
9. Anordnung nach Anspruch 7 oder 8, gekennzeichnet durch die Verwendung
einer Abschalt-Memory.
10. Anordnung nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
daß zur Darstellung der Beanspruchung der Schneidrotoren eine
Statistikeinheit verwendet wird, die in einer dreidimensionalen Matrix die
Häufigkeiten von Druckgradienten-Paarungen, ggf. mittels zweidimensionaler
Stichprobensystematik im Sinne einer Maschinendiagnose sammelt (Fig. 3).
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997103575 DE19703575A1 (de) | 1996-10-11 | 1997-01-31 | Verfahren und Anordnung zur automatischen Überwachung von Maschinen, insbesondere Zerkleinerungsmaschinen, vorzugsweise Rotorscheren |
DE29724572U DE29724572U1 (de) | 1997-01-31 | 1997-01-31 | Anordnung zur automatischen Überwachung von Maschinen, insbesondere Rotorscheren |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19641975A DE19641975C2 (de) | 1996-10-11 | 1996-10-11 | Verfahren und Einrichtung zur automatischen Überwachung von Maschinen, insbesondere für Rotorscheren |
DE1997103575 DE19703575A1 (de) | 1996-10-11 | 1997-01-31 | Verfahren und Anordnung zur automatischen Überwachung von Maschinen, insbesondere Zerkleinerungsmaschinen, vorzugsweise Rotorscheren |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19703575A1 true DE19703575A1 (de) | 1998-08-13 |
Family
ID=26030262
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1997103575 Ceased DE19703575A1 (de) | 1996-10-11 | 1997-01-31 | Verfahren und Anordnung zur automatischen Überwachung von Maschinen, insbesondere Zerkleinerungsmaschinen, vorzugsweise Rotorscheren |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19703575A1 (de) |
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- 1997-01-31 DE DE1997103575 patent/DE19703575A1/de not_active Ceased
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