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DE19640750B4 - Vorrichtung zum Nadeln eines Vlieses - Google Patents

Vorrichtung zum Nadeln eines Vlieses Download PDF

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Abstract

Vorrichtung zum Nadeln eines Vlieses mit wenigstens einem in Einstichrichtung hin- und hergehend antreibbaren Nadelbrett und mit einer dem Nadelbrett in Einstichrichtung gegenüberliegenden, stillstehenden Stichunterlage, die im Nadelbereich in Vliesdurchlaufrichtung stetig ineinander übergehende, unterschiedlich geneigte Abschnitte bildet, dadurch gekennzeichnet, daß die Stichunterlage (4) mit ihren unterschiedlich geneigten Abschnitten (16, 17, 18) eine durch einen Überhang von zumindest fünf Nadelreihen bedingte Vorzugsneigung gegenüber der Nadeleinstichrichtung aufweist.

Description

  • Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Nadeln eines Vlieses mit wenigstens einem in Einstichrichtung hin- und hergehend antreibbaren Nadelbrett und mit einer dem Nadelbrett in Einstichrichtung gegenüberliegenden, stillstehenden Stichunterlage, die im Nadelbereich in Vliesdurchlaufrichtung stetig ineinander übergehende, unterschiedlich geneigte Abschnitte bildet.
  • Um eine höhere Festigkeit beim Nadeln eines Vlieses zu erreichen, ist es bekannt ( US 2 896 303 ), die Nadeln nicht senkrecht zur Vliesoberfläche, sondern dazu in Vliesdurchlaufrichtung gegensinnig geneigt in das Vlies einzustechen. Zu diesem Zweck bildet die aus der Stichunterlage und dem Abstreifer gebildete Vliesführung im Nadelbereich einen in Vliesdurchlaufrichtung ansteigenden Einlaufabschnitt und einen dazu gegensinnig abfallenden Auslaufabschnitt, der mit dem Einlaufabschnitt im Bereich einer unbenadelten Zone verbunden ist. Dementsprechend ist das auf- und abgehend antreibbare Nadelbrett dachartig geformt und trägt lediglich im Bereich der gegensinnig geneigten Abschnitte vertikal ausgerichtete Nadeln, die im Bereich des Einlauf- und des Auslaufabschnittes der Vliesführung in das Vlies einstechen, und zwar aufgrund der ansteigenden bzw. abfallenden Vliesführung in bzw. gegen die Vliesdurchlaufrichtung geneigt. Abgesehen davon, daß wegen der Beschränkung der Nadeln auf einen Ein- und einen Auslaufbereich nur vergleichsweise geringe Einstichdichten erzielt werden können, was einem höheren Verfilzungsgrad entgegensteht, bleibt die erzielbare Steigerung der Längsfestigkeit beschränkt.
  • Zum Hersfellen eines Velour-Nadelfilzes ist es bekannt ( DE 29 00 935 A1 ), ein aus mehreren Lagen bestehendes Faservliesband schraubenlinienförmig zu einem sich um seine Achse drehenden, in axialer Richtung kontinuierlich bewegten Schlauch zu wickeln um die einander teilweise überlappenden Lagen des Vliesbandes zu vernadeln. Zu diesem Zweck wird als Stichunterlage eine Trommel vorgesehen, die einen schraubenlinienförmig verlaufenden Lamellensteg aufweist, auf dem das Vliesband aufliegt. An zwei einander diametral gegenüberliegenden Umfangsbereichen der Trommel sind Nadelbalken mit Nadelbrettern vorgesehen, deren Nadeln zwischen die Windungen des Lamellensteges in das Vliesband einstechen, wenn das Vliesband synchron mit der Drehgeschwindigkeit der Trommel an den Nadelbalken vorbeibewegt wird. Aufgrund der kreiszylindrischen Stichunterlage, die sich mit dem zu nadelnden Vliesband mitbewegt, ergeben sich durch die parallel geführten Nadeln Einstichkanäle, die unterschiedlich geneigt verlaufen. Diese unterschiedlichen Neigungswinkel, die aufgrund der beschränkten Umfangslänge der Nadelbretter vergleichsweise klein ausfallen, haben jedoch kaum einen Einfluß auf die Festigkeit des genadelten Vlieses.
  • Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, diese Mängel zu vermeiden und eine Vorrichtung zum Nadeln eines Vlieses der eingangs geschilderten Art mit einfachen konstruktiven Mitteln so zu verbessern, daß ein hoher Verfilzungsgrad und eine erhebliche Steigerung der Längsfestigkeit des Vlieses erzielt werden.
  • Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe dadurch, daß die Stichunterlage mit ihren unterschiedlich geneigten Abschnitten eine durch einen Überhang von zumindest fünf Nadelreihen bedingte Vorzugsneigung gegenüber der Nadeleinstichrichtung aufweist.
  • Weist die Stichunterlage mit ihren im Nadeleinstichbereich stetig ineinander übergehenden, unterschiedlich geneigten Abschnitten eine Vorzugsneigung gegenüber der Nadeleinstichrichtung auf, so kann die Längsfestigkeit des Vlieses in einem unerwarteten Ausmaß vergrößert werden. Durch diese Maßnahme wird das Vlies zwar in unterschiedlichen Einstichrichtungen, aber vorwiegend in einem Neigungssinn, also vor allem mit Einstichkanälen vernadelt, die entweder in oder entgegen der Vliesdurchlaufrichtung verlaufen. Durch diese bezüglich der Längsmitte der Vliesführung unsymmetrische Vernadelung des Vlieses dürfte ein sonst nachteiliger Einfluß zwischen den sich kreuzenden Einstichen vermieden werden, was zu der überraschenden Festigkeitssteigerung führt. Dieser Umstand kann insbesondere bei getäfelten Vliesen mit Vorteil ausgenützt werden, weil diese getäfelten Vliese eine bevorzugte Faserlage quer zur Vlieslängsrichtung zeigen und daher eine gegenüber der Längsfestigkeit deutlich höhere Querfestigkeit aufweisen, an die nunmehr die Längsfestigkeit durch den erfindungsgemäßen Nadelungsvorgang vorteilhaft angepaßt werden kann.
  • Fällt die Durchschnittsneigung der Stichunterlage in Vliesdurchlaufrichtung ab, so wird durch die überwiegend mit einer Bewegungskomponente in Vliesdurchlaufrichtung in das Vlies einstechenden Nadeln eine Streckwirkung auf das Vlies ausgeübt, was wiederum insbesondere im Zusammenhang mit getäfelten Vliesen vorteilhaft ist, weil dadurch die sonst erforderliche, nachträgliche Längsstreckung des Vlieses entfallen kann.
  • Um eine in Vliesdurchlaufrichtung ansteigende oder abfallende Durchschnittsneigung der Stichunterlage sicherzustellen, kann die Stichunterlage eine stetige Krümmung aufweisen, die exzentrisch bezüglich einer in Nadeleinstichrichtung verlaufenden, zur Vliesdurchlaufrichtung senkrechten Mittelebene verläuft. Eine andere Ausführungsmöglichkeit ergibt sich, wenn die Stichunterlage eine in Vliesdurchlaufrichtung zu- oder abnehmende Krümmung besitzt. Während eine zu- oder abnehmende Krümmung der Stichunterlage eine unter Umständen vorteilhaftere Anpassung an unterschiedliche Vernadelungsanforderungen erlaubt, bietet die Ausbildung der Stichunterlage in Form eines bezüglich der Längsmitte der Vliesführung unsymmetrisch angeordneten Kreiszylinderabschnittes Vorteile hinsichtlich der Herstellung.
  • In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise dargestellt. Es zeigen
  • 1 eine erfindungsgemäße Vorrichtung zum Nadeln eines Vlieses in einer vereinfachten Seitenansicht und
  • 2 eine Vliesführung im Bereich des Nadelbrettes in einem größeren Maßstab ebenfalls in einer Seitenansicht.
  • Die dargestellte Vorrichtung besteht aus wenigstens einem in einem Nadelbalken 1 gehaltenen Nadelbrett 2, dessen Nadeln 3 in ein zwischen einer Stichauflage 4 und einem Abstreifer 5 geführtes Vlies 6 einstechen. Für den Nadeldurchtritt sind die Stichauflage 4 und der Abstreifer 5 als Lochplatten ausgebildet. Zum Antrieb des Nadelbrettes 2 dient ein Schubkurbeltrieb 7, der aus zwei parallelen, gegensinnig angetriebenen Kurbel- oder Exzenterwellen 8, 9 und auf diesen Kurbel- oder Exzenterwellen 8, 9 gelagerten Schubstangen gebildet wird, die durch eine Koppel miteinander verbunden sind. An der Koppel sind Stoßstangen 10 angelenkt, die für eine geradlinige Auf- und Abbewegung des Nadelbalkens 1 sorgen.
  • Das Vlies 6 wird dem Führungsspalt 12 zwischen der Stichunterlage 4 und dem Abstreifer 5 über ein Treibwalzenpaar 13 zugeführt und über ein Treibwalzenpaar 14 abgezo gen, wobei der zu- und der ablaufseitige Rand der Stichunterlage 4 vorzugsweise eine Umlenkführung für das zu- bzw. ablaufende Vlies 6 bilden, um eine über die gesamte Stichunterlage 4 flächige Anlage des Vlieses 6 auf der Stichunterlage 4 sicherzustellen.
  • Die Stichunterlage 4 und der Abstreifer 5 sind mit einer stetigen Krümmung versehen, so dass sich in Vliesdurchlaufrichtung 11 unterschiedlich geneigte Abschnitte ergeben, die ineinander stetig übergehen. Da sich das Vlies 6 an die Stichunterlage 4 flächig anlegt, weisen die Einstichkanäle der Nadeln 3 gegenüber der Vliesoberfläche in Abhängigkeit von der jeweiligen Neigung der Stichunterlage 4 gegenüber der Einstichrichtung unterschiedliche Neigungen auf. Die Stichunterlage 4 ist asymmetrisch ausgebildet und fällt in Bewegungsrichtung des Vlieses 6 zunehmend ab, so daß sich eine entsprechende Vorzugsneigung der Nadeleinstiche in das Vlies 6 ergibt, und zwar im Sinne von Einstichen mit einer Komponente in Vliesdurchlaufrichtung 11. Diese in diesem Neigungssinn überwiegenden Nadeleinstiche bedingen eine besonders hohe Steigerung der Längsfestigkeit des Vlieses, und zwar in Verbindung mit einer Streckwirkung, was sich vor allem beim Nadeln von getäfelten Vliesen vorteilhaft auswirkt.
  • Damit die mit zunehmender Vernadelung fortschreitende Dickenabnahme des Vlieses 6 durch die Vliesführung berücksichtigt werden kann, kann der sich zwischen der Stichunterlage 4 und dem Abstreifer 5 ergebende Führungsspalt 12 hinsichtlich seiner Weite in Vliesdurchlaufrichtung 11 abnehmen. Zu diesem Zweck kann der Abstreifer 5 gegenüber der mit einer konstanten Krümmung ausgeführten Stichunterlage 4 eine in Vliesdurchlaufrichtung 11 zunehmende Krümmung aufweisen.
  • Das Nadelbrett 2 ist entsprechend der durch die Stichunterlage 4 und den Abstreifer 5 gebildeten Vliesführung ebenfalls mit einer Krümmung ausgebildet, die den Einsatz gleich langer Nadeln erlaubt. Außerdem wird durch die Krümmung des Nadelbrettes 2, der Stichunterlage 4 und des Abstreifers 5 eine höhere Festigkeit dieser Konstruktionsteile erzielt. Das Nadelbrett 2 kann mit einer gegenüber der Stichunterlage 4 abweichenden Krümmung ausgebildet werden, so daß die gleich langen Nadeln 3 in Abhängigkeit von ihrer Lage im Nadelbrett 2 unterschiedlich tief in das Vlies 6 einstechen. Diese unterschiedlichen Einstichtiefen können für besondere Vernadelungseffekte vorteilhaft ausgenützt werden.

Claims (4)

  1. Vorrichtung zum Nadeln eines Vlieses mit wenigstens einem in Einstichrichtung hin- und hergehend antreibbaren Nadelbrett und mit einer dem Nadelbrett in Einstichrichtung gegenüberliegenden, stillstehenden Stichunterlage, die im Nadelbereich in Vliesdurchlaufrichtung stetig ineinander übergehende, unterschiedlich geneigte Abschnitte bildet, dadurch gekennzeichnet, daß die Stichunterlage (4) mit ihren unterschiedlich geneigten Abschnitten (16, 17, 18) eine durch einen Überhang von zumindest fünf Nadelreihen bedingte Vorzugsneigung gegenüber der Nadeleinstichrichtung aufweist.
  2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Durchschnittsneigung der Stichunterlage (4) in Vliesdurchlaufrichtung (15) abfällt.
  3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Stichunterlage (4) eine stetige Krümmung aufweist, die exzentrisch bezüglich einer in Nadeleinstichrichtung verlaufenden, zur Vliesdurchlaufrichtung (15) senkrechten Mittelebene verläuft.
  4. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Stichunterlage (4) eine in Vliesdurchlaufrichtung (15) zu- oder abnehmende Krümmung aufweist.
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