DE19521883C2 - Fahrzeugsitz - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft einen Fahrzeugsitz mit den Merkmalen des
Oberbegriffs des Patentanspruchs 1.
Ein bekannter Fahrzeugsitz ist als eine Rücksitzbank ausgebil
det, welche an ihrem hinteren Ende von der Fahrzeugbodengruppe
lösbar und um ein Lager an ihrem vorderen Ende schwenkbar ist.
Als einstellbare Sitzkomponente weist dabei die Rücksitzbank
ein Sitzgestell auf, welches in Abhängigkeit vom Schwenkzustand
der Rücksitzbank unterschiedlich einstellbar ist. Hierfür weist
das Sitzgestell auf jeder Seite ein Paar Schwingen sowie eine
Schlitzzapfenführung auf. Auf den beiden Seiten des Sitzge
stells ist je eine Gasdruckfeder vorgesehen, welche in ihrem
blockierten Zustand das Sitzgestell in jeder gewünschten Posi
tion feststellt und in ihrem gelösten Zustand eine Einstellung
des Sitzgestells erlaubt. Das Lösen der Gasdruckfeder erfolgt
jeweils mittels eines Seilzuges. Die beiden Seilzüge sind zu
einem dem Benutzer des Fahrzeuges leicht zugänglichen Betäti
gungselement in Form eines Hebels geführt. Von Nachteil ist bei
diesem Fahrzeugsitz, daß die beiden Seilzüge in ihrer Länge ge
nau aufeinander abgestimmt sein müssen, damit bei Gebrauch des
Betätigungselementes beide Gasdruckfedern gleichzeitig gelöst
werden.
Bei einem gattungsgemäßen Fahrzeugsitz nach der DE 34 02 012 A1
ist ein gemeinsamer Seilzug für die Feststellelemente und we
nigstens eine den gemeinsamen Seilzug aufnehmende Rolle vorge
sehen, so daß der bisher notwendige Längenabgleich der beiden
Seilzüge entfällt, ohne daß eine andere technische Lösung für
die Betätigung der beiden Feststellelemente notwendig wäre. Das
Lösen der Feststellelemente erfolgt nun durch eine Bewegung der
Rolle in deren radialer Richtung unter gleichzeitiger und
gleichmäßiger Ausübung eines Zuges an den Enden des gemeinsamen
Seilzuges. Hierzu dient eine über das Betätigungselement an
steuerbare Betätigungsstange. Dies erschwert die zur Straffung
des gemeinsamen Seilzuges notwendige Bewegung der Rolle in ra
dialer Richtung sowie eine spielfreie Anordnung der Seilzüge,
insbesondere bei unbetätigtem Betätigungselement.
Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung die
Aufgabe zugrunde, einen verbesserten Fahrzeugsitz zu schaffen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch einen Fahrzeug
sitz mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1. Vorteilhafte Aus
gestaltungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
Dadurch, daß die Rolle auf einem innerhalb eines feststehenden
Gehäuses beweglich angeordneten Schlitten gelagert ist, auf dem
eine zweite Rolle gelagert ist, über die ein Betätigungsseilzug
geführt ist, wird die zur Straffung des gemeinsamen Seilzuges
notwendige Bewegung der Rolle in radialer Richtung über den
Schlitten erleichtert. Der Schlitten nimmt die erste Rolle mit,
welche den gemeinsamen Seilzug auf beiden Seiten mit gleicher
Kraft auf Zug beansprucht, wobei über den Schlitten mit seinen
beiden Rollen die Seilzüge praktisch spielfrei selbst bei unbe
tätigtem Betätigungselement gehalten sind. Auch ist durch diese
Maßnahme der Abstand zwischen dem Betätigungselement und dem
Schlitten variabel. Vorteilhafterweise steht die Achse der
Rolle senkrecht zur Bewegungsrichtung des Schlittens. Bei mehr
als zwei Feststellelementen sind vorteilhafterweise mehrere
Schlitten vorgesehen.
In besonders vorteilhafter Weise kann an jedem Ende des Betäti
gungsseilzuges ein Betätigungselement vorgesehen werden. Damit
können die Feststellelemente beispielsweise von verschiedenen
Stellen des Fahrzeugsitzes aus gelöst werden. Für eine Umlen
kung der Richtung des Betätigungsseilzuges ist es von Vorteil,
wenn dieser über eine im Gehäuse gelagerte dritte Rolle geführt
ist.
In einer besonders vorteilhaften Ausführungsform ist der Ab
stand der auf dem Schlitten gelagerten oder befestigten Achsen
der ersten und zweiten Rolle veränderbar, was eine nachträgli
che Feineinstellung der Spannung in den Seilzügen erlaubt.
Hierfür sind entsprechende Mittel vorgesehen, beispielsweise
ein Spannschloß.
Im folgenden ist die Erfindung anhand zweier in der Zeichnung
dargestellter Ausführungsbeispiele näher erläutert. Es zeigen
Fig. 1 eine teilweise schematisierte Seitenansicht des ersten
Ausführungsbeispiels ohne die zugehörige Rückenlehne,
Fig. 2 einen horizontalen Schnitt durch das die Rolle enthal
tende Gehäuse im Falle des ersten Ausführungsbeispiels
im blockierten Zustand der Feststellelemente,
Fig. 3 einen der Fig. 2 entsprechenden Schnitt im gelösten Zu
stand der Feststellelemente,
Fig. 4 einen nur teilweise dargestellten horizontalen Schnitt durch das
die Rolle enthaltende Gehäuse im Falle des zweiten Aus
führungsbeispiels.
Das erste Ausführungsbeispiel betrifft eine als Ganzes mit 1 bezeichnete Rück
sitzbank eines Kraftfahrzeuges.
Mit ihren vorderen Füßen 3 ist die Rücksitzbank 1 mit der Bodengruppe 5 des
Fahrzeuges fest verbunden. An beiden Seiten der Rücksitzbank 1 ist jeweils
eine Stütze 3' vorgesehen, welche vorzugsweise einstückig mit dem ihr zuge
ordneten vorderen Fuß 3 ausgebildet ist. Mittels einer Achse 7 ist an jeder
Stütze 3' ein Längsholm 9 angelenkt. Das der Achse 7 abgewandte Ende des
Längsholmes 9 ist als hinterer Fuß 11 ausgebildet, welcher mittels einer lös
baren Hakenverbindung mit der Bodengruppe 5 verbindbar ist. Im Bereich des
hinteren Fußes 11 ist am Längsholm 9 eine Schwinge 13 angelenkt, welche an
ihrem anderen Ende an der das Sitzpolster tragenden Struktur 15 angelenkt ist.
Die tragende Struktur 15 weist an ihrem vorderen Ende einen Schlitz 17 auf, in
welchen ein an der Stütze 3' vorgesehener Zapfen 19 greift. An jedem Längs
holm 9 ist im Bereich der Achse 7 eine Gasdruckfeder 21 angelenkt, welche
mit ihrem anderen Ende an der Schwinge 13 angelenkt ist. Solange die Gas
druckfedern 21 sich im blockierten Zustand befinden, wird das aus den Stützen
3', den Längsholmen 9, den Schwingen 13 und der tragenden Struktur 15
bestehende Sitzgestell in der eingestellten Position gehalten. Mittels in der
Zeichnung nicht dargestellter Gelenkbeschläge ist die nicht dargestellte Rücken
lehne der Rücksitzbank 1 mit der tragenden Struktur 15 schwenkbar und fest
stellbar verbunden.
Durch Freischwenken der Rückenlehne und gleichzeitiges Lösen der Gasdruck
federn 21 sowie Öffnen der Verbindung zwischen dem hinteren Fuß 11 und
der Bodengruppe 5 ist die Rücksitzbank 1 nach vorne schwenkbar. Außer
durch die Lage der Anlenkstellen wird dabei die Bewegung der Rücksitzbank 1
durch die Führung des Zapfens 19 im Schlitz 17 bestimmt.
Jede Gasdruckfeder 21 ist durch einen Seilzug betätigbar, also vom blockierten
Zustand in einen gelösten Zustand überführbar. Für beide Gasdruckfedern 21
ist ein gemeinsamer Seilzug 23 vorgesehen, dessen beide Enden an den Steuer
elementen der einen bzw. anderen Gasdruckfeder 21 angreifen. Etwa in der
Mitte der Rücksitzbank 1 ist an der vom Sitzpolster abgekehrten Seite der
tragenden Struktur 15 ein Gehäuse 25 befestigt. Das Gehäuse 25 ist von qua
derförmiger Gestalt, wobei die die Längsrichtung definierende größte Abmes
sung in Fahrzeuglängsrichtung liegt, während die kleinste Abmessung an der in
etwa senkrecht zur Bodengruppe 5 verlaufenden Seite auftritt. In einer etwa
parallel zur Bodengruppe 5 verlaufenden, im folgenden als horizontal bezeich
neten Ebene weist das Gehäuse 25 einen Schlitten 27 auf, welcher in Längs
richtung des Gehäuses 25 beweglich geführt ist. Der Schlitten 27 trägt eine
horizontal liegende erste Rolle 29, deren Achse 29' senkrecht zum Schlitten 27
steht. Durch Löcher an der hinteren Stirnseite des Gehäuses 25 ist der gemein
same Seilzug 23 in das Gehäuse 25 eingeführt, um die erste Rolle 29 gelegt
und wieder aus dem Gehäuse 25 herausgeführt. Auf dem Schlitten 27 ist eine
ebenfalls horizontal liegende zweite Rolle 31 gelagert. Ihre Achse 31' steht also
ebenfalls senkrecht zum Schlitten 27. Diese zweite Rolle 31 nimmt einen durch
die vordere Stirnseite des Gehäuses 25 eintretenden Betätigungsseilzug 33 auf,
welcher über eine mit fester Drehachse im Gehäuse 25 gelagerte dritte Rolle
35 zur hinteren Stirnseite des Gehäuses 25 hinausgeführt ist. Die dritte Rolle
35 liegt in der gleichen Ebene wie die erste Rolle 29 und die zweite Rolle 31.
Die Achsen der drei Rollen können entweder fest mit den Rollen verbunden
und im Schlitten 27 gelagert sein oder fest mit dem Schlitten 27 verbunden
sein und die Rollen drehbar aufnehmen.
An seinem zur vorderen Stirnseite des Gehäuses 25 austretenden Ende ist der
Betätigungsseilzug 33 zu einem am vorderen Ende der tragenden Struktur 15
angelenkten, handbetätigbaren hebelförmigen Betätigungselement 37 geführt
und dort befestigt. Mit seinem an der hinteren Stirnseite des Gehäuses 25
austretenden Ende ist der Betätigungsseilzug 23 auf in der Zeichnung nur teil
weise dargestellte Weise zu einer weiteren, nicht dargestellten Betätigungsvor
richtung geführt. Die Länge des gemeinsamen Seilzuges 23 und des Be
tätigungsseilzuges 33 sind so bemessen, daß bei blockierten Gasdruckfedern 21
und unbetätigtem Betätigungselement 37 und unbetätigter weiterer Be
tätigungsvorrichtung die Seilzüge praktisch spielfrei sind.
Durch Betätigen des Betätigungselementes 37 oder der weiteren Betätigungsvor
richtung wird der Betätigungsseilzug 33 auf Zug beansprucht. Die dabei auf die
zweite Rolle 31 ausgeübte Kraft wird über deren Lager auf den Schlitten 27
übertragen, der sich dann in Richtung auf die vordere Stirnseite des Gehäuses
25 zu bewegt. Der Schlitten 27 nimmt die erste Rolle 29 mit, welche den
gemeinsamen Seilzug 23 auf beiden Seiten mit gleicher Kraft auf Zug be
ansprucht. Dadurch werden die beiden Gasdruckfedern 21 gleichzeitig gelöst.
Das zweite Ausführungsbeispiel stimmt im wesentlichen mit dem ersten Aus
führungsbeispiel überein. Jedoch sind auf dem Schlitten die Lager der Achse
129' der ersten Rolle und der Achse 131' der zweiten Rolle nicht in festem
Abstand zueinander. Vielmehr ist das Lager der Achse 129' der ersten Rolle mit
einer Gewindestange 130 mit Linksgewinde und das andere Lager mit einer
Gewindestange 132 mit Rechtsgewinde versehen, wobei die beiden Gewinde
stangen 130 und 132 in eine Einstellmutter 134 mit zwei von einander abge
wandten Sacklöchern mit jeweils entsprechendem Innengewinde eingedreht
sind. Durch Drehung der Einstellmutter 134 dieses in Fig. 4 dargestellten
Spannschlosses ist der Abstand der beiden Achsen 129' und 131' auf dem
Schlitten veränderlich.
Claims (5)
1. Fahrzeugsitz mit
- a) einer einstellbaren Sitzkomponente,
- b) wenigstens zwei seilzugbetätigbaren Feststellelementen (21) für diese einstellbare Sitzkomponente,
- c) wenigstens einem Betätigungselement (37) für die Ein stellung dieser Sitzkomponente,
- d) einem gemeinsamen Seilzug (23) für die Feststell elemente (21) und
- e) wenigstens einer den gemeinsamen Seilzug (23) aufneh menden, in radialer Richtung beweglich angeordneten Rolle (29),
2. Fahrzeugsitz nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Rolle (29) mittels des Betätigungselementes (37)
über den Betätigungsseilzug (33) bewegbar ist.
3. Fahrzeugsitz nach Anspruch 1 oder 2,
gekennzeichnet durch
je ein Betätigungselement (37) an jedem der beiden Enden
des Betätigungsseilzuges (33).
4. Fahrzeugsitz nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Betätigungsseilzug (33) über eine im Gehäuse (25)
gelagerte dritte Rolle (35) geführt ist.
5. Fahrzeugsitz nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
gekennzeichnet durch
Mittel (130, 132, 134), mit denen der Abstand zwischen der
Achse (129') der ersten Rolle und der Achse (131') der
zweiten Rolle veränderbar ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE1995121883 DE19521883C2 (de) | 1995-06-16 | 1995-06-16 | Fahrzeugsitz |
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Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE19521883A1 DE19521883A1 (de) | 1996-12-19 |
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Family Applications (1)
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DE1995121883 Expired - Fee Related DE19521883C2 (de) | 1995-06-16 | 1995-06-16 | Fahrzeugsitz |
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DE (1) | DE19521883C2 (de) |
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Legal Events
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8127 | New person/name/address of the applicant |
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8128 | New person/name/address of the agent |
Representative=s name: MEISSNER, BOLTE & PARTNER, 80538 MUENCHEN |
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D2 | Grant after examination | ||
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