DE19518591A1 - Kosmetisches Behandlungsgerät, insbesondere Nagelpflegegerät - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein kosmetisches Behandlungsgerät, ins­ besondere Nagelpflegegerät, mit einem Gehäuse mit integriertem Antriebsmotor für ein Behandlungswerkzeug, insbesondere ein Schleif- oder Schmirgelwerkzeug, und einem von der Außenseite des Gehäuses zugänglichen, manuell betätigbaren Drehknopf zum Einstellen der Drehzahl des Antriebsmotors.

Bei einem bekannten Gerät dieser Art ist die Motordrehzahl durch Änderung der Widerstände einstellbar. Diese Ausbildung hat den Nachteil, daß das Drehmoment im niedrigen Drehzahlbereich stark abfällt, so daß das Gerät nur bei hohen Drehzahlen seine Funk­ tion erfüllen kann. Außerdem sitzt bei dem bekannten Gerät der Drehknopf auf der Außenwand des Gehäuses und beeinträchtigt damit eine gute Handhabbarkeit des Gerätes.

Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Kleingerät der betrachteten Art anzugeben, das sich durch eine feinfühlige Steuerung der Motordrehzahl mit einem verhältnis­ mäßig großen Einstellbereich auszeichnet, wobei das Drehmoment über den gesamten Einstellbereich, auch bei sehr niedrigen Dreh­ zahlen, im wesentlichen gleichbleibend sein soll.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des An­ spruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.

Gemäß der vorliegenden Erfindung ist die Drehzahl des Antriebs­ motors und damit dem auf der Antriebswelle befestigten rotieren­ den Behandlungswerkzeugs durch eine Phasenanschnittssteuerung einstellbar, bei der die Steuerelektrode eines im Motorstrom­ kreis angeordneten Thyristors mit einem durch den Drehknopf einstellbaren, zwischen den Anschlüssen der Versorgungsspannung liegenden Spannungsteiler verbunden ist. Der Aufbau der Schal­ tung ist so klein gehalten, daß sie ohne weiteres in dem Gehäuse des kleinen Behandlungsgerätes untergebracht sein kann. Die Motordrehzahl wird feinfühlig gesteuert, wobei in dem gesamten Drehzahlbereich das Drehmoment im wesentlichen gleichbleibt.

In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß zwischen der Steuerelektrode und der Kathode des Thyristors ein Sperrkondensator angeordnet ist.

Eine noch bessere Drehzahlsteuerung wird erreicht, wenn nach einem weiteren Vorschlag der Erfindung der Motor in Reihe mit zwei Dioden an der Kathodenseite des Thyristors angeordnet ist, während der Spannungsteiler parallel zur Reihenschaltung von Thyristor, Motor und Dioden geschaltet ist. Der Reihenschaltung von Motor und Dioden kann ein Sperrkondensator parallel geschal­ tet sein. Zweckmäßigerweise ist auch dem Motor ein Kondensator parallel geschaltet.

Bei dieser besonders bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung beginnt der Drehzahlbereich praktisch bei Null, während bei her­ kömmlichen Geräten der betrachteten Art der Drehzahlbereich bei ca. 100 U/min beginnt. Überraschenderweise bleibt bei dem erfin­ dungsgemäßen Gerät das abgegebene Drehmoment auch bei Drehzahlen nahe Null in derselben Größe wie in den höheren Drehzahlberei­ chen erhalten.

Der Drehknopf des Behandlungsgerätes wirkt nach einem weiteren Vorschlag der Erfindung unmittelbar auf das als Spannungsteiler vorgesehene Potentiometer ein, wobei der Drehknopf mit dem Aus­ schalter des Motors gekoppelt sein kann, so daß mit dem Dreh­ knopf die Drehzahl auf Null gestellt werden kann. Der bevorzugte Drehzahlbereich des erfindungsgemäßen kosmetischen Behandlungs­ gerätes liegt zwischen Null und etwa 5000 U/min.

Erfindungsgemäß wird weiter vorgeschlagen, daß der Drehknopf des Behandlungsgerätes derart in einer Aussparung des Gehäuses angeordnet ist, daß lediglich ein kleiner Umfangsabschnitt des Drehknopfes nach außen freiliegt. Bevorzugt ist ferner, daß der Drehknopf durch ein Rändelrad gebildet ist, das in einer am Boden des Gerätes ausgebildeten Ausnehmung sitzt, wobei ledig­ lich ein oder zwei Rippen der Riffelung geringfügig über die seitliche Außenwand des Gerätes vorstehen. Auf diese Weise ist der Drehknopf von der Bedienungsperson gut erreichbar und leicht drehbar, wobei er jedoch nahezu vollständig in das Gehäuse versenkt ist, so daß der Drehknopf die Handhabung des Gerätes in keiner Weise stört. Wie erwähnt, stehen lediglich ein oder zwei Rippen der Riffelung über die Seitenfläche des Gehäuses vor, während der Drehknopf am Boden mit dem Gehäuse fluchtet.

Bei dem erfindungsgemäßen Gerät kann die Motordrehzahl feinfüh­ lig von Null oder nahezu von Null bis zu einer Rotation von bei­ spielsweise 5000 U/min vollkommen stufenlos eingestellt werden, wobei die Erfindung nicht auf den angegebenen Maximalwert be­ grenzt ist. Bei allen Drehzahlen bleibt das abgegebene Drehmo­ ment im wesentlichen gleich groß. Der zur Steuerung vorgesehene Drehknopf ist so in das Gehäuse versenkt, daß er dessen Handhab­ barkeit behindern kann.

Die Erfindung ist nicht nur auf kosmetische Behandlungsgeräte anwendbar, sondern auch auf Bohrmaschinen, Schleifmaschinen usw. für den Heimwerkerbedarf und für professionelle Anwendungszwec­ ke. Außerdem liegt es im Rahmen der Erfindung, anstelle eines Drehknopfes ein Steuerelement anderer Form einzusetzen, obwohl mit einem Drehknopf die jeweils gewählte Drehzahl besonders leicht einstellbar und gut fixierbar ist.

Die Erfindung wird nachstehend anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigen.

Fig. 1 die Ansicht einer einfachen Ausführungsform einer Drehzahlsteuerung;

Fig. 2 eine verbesserte Drehzahlsteuerung;

Fig. 3 und 4 eine Seitenansicht und einer Unteransicht des Gehäuses des Behandlungsgerätes.

In der in Fig. 1 dargestellten Schaltung liegt ein Motor 1 an der Anode eines Thyristors 2, wobei die Reihenschaltung aus Motor 1 und Thyristor 2 an der Versorgungsspannung anliegt. Parallel zu Motor und Thyristor liegt ein Spannungsteiler, bestehend aus den Widerständen 4, 5, 6, wobei der Widerstand 5 als Potentiometer ausgebildet ist, dessen Mittelabgriff mit der Steuerelektrode des Thyristors 2 verbunden ist. Zwischen Steuer­ elektrode und Kathode des Thyristors 2 ist ein Sperrkondensator 3 vorgesehen.

Durch Einstellung des Drehknopfes 15 im Gehäuse 14 kann das Potentiometer 5 betätigt werden, so daß damit die Drehzahl des Motors einstellbar wird. Als Versorgungsspannung ist gleichge­ richteter Wechselstrom verwendbar, ohne daß dieser einer Glät­ tung bedarf.

Fig. 2 zeigt eine alternative Ausführungsform der Steuerschal­ tung. Hierbei liegt an der Versorgungsspannung eine Reihenschal­ tung bestehend aus Thyristor 13, Motor 1 und zwei Dioden 7, 8. Parallel zu dieser Reihenschaltung ist ein Potentiometer 12 angeordnet, das ebenfalls der Spannungsteilung dient, wobei der Mittelabgriff des Potentiometers 12 über einen Vorwiderstand 11 mit der Steuerelektrode des Thyristors 13 verbunden ist. Die Dioden 7, 8 dienen der Einstellung einer ausreichenden Vorspan­ nung zum Zünden des Thyristors 13, so daß der Motor 1 bereits bei sehr niedrigen Drehzahlen nahe Null sicher gesteuert werden kann.

Zur Störspannungsunterdrückung ist parallel zum Motor 1 ein Elektrolyt-Kondensator 10 geschaltet. Ferner ist zwischen Steu­ erelektrode des Thyristors 13 und der Kathode der Diode 8 ein weiterer Kondensator 9 vorgesehen, der ebenfalls der Störunter­ drückung dient.

Die Schaltung nach Fig. 2 hat den besonderen Vorteil, daß be­ reits bei Drehzahlen von Null an eine gute Steuerung erreichbar ist und trotz einseitiger Phasenanschnittsteuerung ein großer Einstellbereich der Motorsteuerung erzielbar ist.

Der Aufbau der Schaltungen nach Fig. 1 oder 2 kann so klein gehalten werden, daß er ohne weiteres im Gehäuse 14 des Behand­ lungsgerätes untergebracht werden kann. Der Drehknopf 15 des Behandlungsgerätes wirkt dabei unmittelbar auf die Potentiometer 5 bzw. 12.

Wie die Fig. 3 und 4 zeigen, hat das Gehäuse 14 des Behand­ lungsgeräts einen im wesentlichen konischen oberen Gehäuseab­ schnitt 16, aus dem die Motorwelle 17 herausragt, an der bei­ spielsweise ein nicht dargestelltes Schleifwerkzeug befestigt werden kann. Der anschließende zylindrische Gehäuseabschnitt 18, in dem die Schaltung und der Motor 1 untergebracht sind, hat im Grundriß annähernd die Form eines Sechsecks mit abwechselnd langen Seiten 19 und kurzen Seiten 20, die allerdings gerundet sind, damit das Gerät gut in der Hand liegt.

Am Boden des Gerätes ist eine kreisförmige Mulde bzw. Ausnehmung 21 ausgebildet, von der ein Umfangsabschnitt zur Seite hin freiliegt. In dieser Ausnehmung 21 ist ein als Rändelrad ausge­ bildeter Drehknopf 15 angeordnet, von dem einige wenige Rippen geringfügig über die Außenwand 19 des Gehäuses 14 vorstehen. Die Unterseite des Drehknopfs 15 fluchtet mit der Unterseite des Gehäuses 14.

Claims (8)

1. Kosmetisches Behandlungsgerät mit einem Gehäuse mit inte­ griertem Antriebsmotors (1) für ein rotierendes Behandlungs­ werkzeug und einem von der Außenseite des Gehäuses zugänglichen manuell betätigbaren Drehknopf zum Einstellen der Drehzahl des Antriebsmotors (1), dadurch gekennzeichnet, daß die Drehzahl des Antriebsmotors (1) durch eine Phasenan­ schnittssteuerung einstellbar ist, bei der die Steuerelektrode eines im Motorstromkreis angeordneten Thyristors (2, 13) mit einem durch den Drehknopf einstellbaren zwischen den Anschlüssen der Versorgungsspannung liegenden Spannungsteiler (4, 5, 6, 12) verbunden ist.

2. Behandlungsgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen Steuerelektrode und Kathode des Thyristors ein Sperrkondensator (3, 9) vorgesehen ist.

3. Behandlungsgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Motor (1) in Reihe mit zwei Dioden (7, 8) an der Kathodenseite des Thyristors (13) angeord­ net ist, und daß der Spannungsteiler (12) parallel zur Reihen­ schaltung von Thyristor (13), Motor (1) und Dioden (7, 8) ge­ schaltet ist.

4. Behandlungsgerät nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Reihenschaltung von Motor (1) und Dioden (7, 8) ein Sperrkondensator (9) parallel geschaltet ist.

5. Behandlungsgerät nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß dem Motor (1) ein Kondensator (10) parallel geschaltet ist.

6. Behandlungsgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Drehknopf (15) derart in einer Aussparung (21) des Gehäuses (14) angeordnet ist, daß nur ein Umfangsabschnitt des Drehknopfes (15) frei zugänglich ist.

7. Behandlungsgerät nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Drehknopf (15) in den Boden des Gehäuses (14) eingelassen ist.

8. Behandlungsgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Drehknopf ein Rändelrad (15) ist, von dem wenigstens eine Rippe der Rändelung über die Außen­ seite des Gehäuses (14) vorsteht.