DE1146382B

DE1146382B - Scheibenbremse

Info

Publication number: DE1146382B
Application number: DER22125A
Authority: DE
Original assignee: Renault SAS
Current assignee: Renault SAS
Priority date: 1956-11-15
Filing date: 1957-11-09
Publication date: 1963-03-28
Also published as: FR1129062A; CH343241A; US2963116A; BE547559A; GB874614A; FR1129639A; GB837698A; FR71370E; FR70711E; BE560291A

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Scheibenbremse, insbesondere für Kraftfahrzeuge, mit einer fest mit dem Rad verbundenen Bremsscheibe, beiderseits der Bremsscheibe axial verschieblich angeordneten Bremsbelägen und einer auf einer Bremsscheibenseite in einer feststehenden, einen Zylinder bildenden Halterung angeordneten hydraulischen Zuspannvorrichtung, die zwei um das Maß des Lösespiels gegenläufig verschiebbare Kolben aufweist, von denen einer auf den ersten Reibbelag direkt und der andere mittels wenigstens eines Zugorgans auf den zweiten Reibbelag einwirkt.

Bei einer bekannten Scheibenbremse dieser Art liegt jeder Kolben bei gelöster Bremse mit einem Flansch an der benachbarten Stirnkante des Zylinders an. Die Kolben können sich daher nur um das sehr kleine Maß des Lösespiels axial bewegen. Dies hat den Nachteil, daß die Kolben vorkommenden Verformungen der Bremsscheibe nicht zu folgen vermögen. Solche fast unvermeidlichen Verformungen führen daher zu einer Verschlechterung der Bremswirkung und zu einer ungleichmäßigen Abnutzung der Reibbeläge.

Bs ist ferner eine Scheibenbremse bekannt, bei der die gesamte Zuspannvorrichtung schwenkbar gelagert ist, indem sie von den äußeren Enden eines Paares von Armen getragen wird, deren innere Enden im Bereich der Drehachse des Rades befestigt sind. Die Befestigung der Arme ist entweder gelenkig oder die Arme sind federnd ausgebildet. Diese Bremse hat den Nachteil, daß sich die Zuspannvorrichtung beim Verschwenken relativ zur Bremsscheibe schräg stellt. Die Reibbeläge verkanten dadurch und werden ungleichmäßig abgenutzt. Die Bremswirkung wird außerdem schlechter. Außerdem ergibt sich durch die Lagerung der Zuspannvorrichtung an besonderen Armen eine schwere und komplizierte Bauform.

Bei einer weiteren bekannten Scheibenbremse besteht die Zuspannvorrichtung aus zwei getrennten, sich bezüglich der Bremsscheibe gegenüberliegenden hydraulischen Zylindern, deren jeder einen Kolben zum Anpressen je eines Reibbelages enthält. Diese Bremse ist wegen der zwei hydraulischen Zylinder aufwendig und schwer. Sie hat außerdem einen großen Platzbedarf.

Schließlich ist eine Scheibenbrmse bekannt, bei der die aus zwei konzentrischen Ringen bestehende Bremsscheibe zwischen zwei die Reibbeläge tragenden Druckplatten angeordnet ist. Die Druckplatte der einen Seite ist feststehend angeordnet, während die Druckplatte der anderen Seite durch einen

Anmelder:

Regie Nationale des Usines Renault,
Billancourt, Seine (Frankreich)

Vertreter: Dr.-Ing. E. Liebau, Patentanwalt,
Göggingen über Augsburg, Von-Eichendorff-Str. 10

Beanspruchte Priorität:
Frankreich vom 15. November 1956 (Nr. 57 947)

Hydraulikkolben gegen die Bremsscheibe preßbar ist. Dabei wird die flexible Bremsscheibe zugleich gegen die feststehende Druckplatte gepreßt. Auch bei dieser Möglichkeit kann sich die Zuspannvorrichtung nicht an Verformungen der Bremsscheibe anpassen. Vielmehr verschlechtert sich auch hier die Bremsleistung bei Verwerfungen der Bremsscheibe.

Zweck der Erfindung ist es, eine Scheibenbremse zu schaffen, bei der die Bremswirkung von Verformungen der Bremsscheibe unabhängig ist und konstant gut bleibt. Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß die beiden Kolben im Zylieder der Halterung über das Maß des Lösespiels hinaus in beiden Richtungen gleichsinnig begrenzt axial verschieblich sind.

Dadurch ist sichergestellt, daß die Zuspannvorrichtung Verformungen der Bremsscheibe zu folgen vermag. Der Anpreßdruck bleibt daher gleichmäßig über die Reibbeläge verteilt, so daß die Bremswirkung unter Bremsscheibenverformungen nicht leidet und die Beläge gleichmäßig abgenutzt werden.
Eine besonders einfache bauliche Ausführung der Bremse nach der Erfindung ergibt sich, wenn der Zylinder in bekannter Weise als die Halterung glatt durchsetzende Bohrung ausgeführt ist und die axiale Verschließbarkeit der beiden Kolben durch Anlage an der Halterung einerseits der Rückseite des einen

Reibbelages und andererseits ernes mit einem Kolben verbundenen, die Bremskraft auf zwei Zugbolzen übertragenden Bügels begrenzt ist.

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Um zu vermeiden, daß die Bremsscheibe sich selbst axial verschiebt, ist sie nach einer zweckmäßigen Weiterbildung der Erfindung starr an den Enden der Arme eines sternförmigen, fest mit der Radnabe verbundenen Halters .befestigt.

Damit das Zugorgan bzw. die Zugorgane, die die Bremskraft auf den der Zuspannvorrichtung bezüglich der Bremsscheibe abgewandten Bremsbelag übertragen, eine einfache Form erhalten können und damit direkt zwischen den Reibbelägen eine Rückholdruckfeder angeordnet werden kann, ist es günstig, wenn die Bremsscheibe'in bekannter Weise aus zwei konzentrischen, durch einen Ringspalt voneinander getrennten Ringscheiben besteht und der sternförmige Halter längere, die äußere Ringscheibe tragende, und kürzere, die innere Ringscheibe tragende Arme besitzt.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt Es zeigt

Fig. 1 einen Radiälsehnitt durch eine Scheibenbremse nach der Erfindung und

Fig. 2 einen Zylinderschnitt durch die Bremse nach Fig.. 1 entsprechend der Schnittlinie II-II.

Aus der Zeichnung ist eine Bremsscheibe ersichtlich, die aus zwei Ringscheiben 62 und 63 besteht, welche in der gleichen Ebene angeordnet sind und zwischen sich einen Ringspalt bilden.

Ein mit einer Radnabe 65 fest, verbundener Halter 64 ist mit den Ringscheiben 62 und 63 durch Schweißen od. dgl. starr verbunden, so daß sich die gesamte Baugruppe mit der Felge 66 eines Rades dreht. Der Halter 64 ist sternförmig ausgebildet. Er besitzt längere, die äußere Ringscheibe 62 tragende, und kürzere, die innere Ringscheibe 63 tragende Arme.

Eine Zuspannvorriehtung ist in einer Halterung 67 angeordnet, die mit einem festen Teil 68 der Radaufhängung verbunden ist. Die Halterung 67 weist eine sie glatt durchsetzende Bohrung 69 auf, in der sich Kolben 70 und 71 bewegen, die durch Eintritt eines Druckmittels bei 72 einem Druck ausgesetzt werden können. Sie haben ein dem Lösespiel der Bremse entsprechendes axiales Spiel 73 auf beiden Seiten der Halterung 67. Reibbeläge 74 und 75 sind durch die Zuspannvorrichtung gegen die Ringscheiben 62 und 63 preßbar. Zwischen den Reibbelägen ist eine den Ringspalt zwischen den Ringscheiben durchsetzende Rückholdruckfeder 76 angeordnet, welche die Beläge normalerweise in Abstand von den Ringscheiben hält.

Der Reibbelag 76 steht in unmittelbarer Beruhrung mit dem Kolben 70. Der Reibbelag 75 wird durch Zugorgane bewegt, die durch zwei Bolzen 77 und einen Bügel 78 gebildet werden. Gegen den Bügel stützt sich der Kolben 71 unmittelbar ab. Die beiden Bolzen 77 erstrecken sich frei durch den Haiter 67, den Belag 74 und den Ringspalt zwischen den Ringscheiben.

Bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel ist ferner zwischen den Kolben eine hydraulische Vorrichtung zum Ausgleichen der Abnutzung der Reibbeläge vor- 6θ gesehen, die ein Rückschlagventil 79 umfaßt, dessen bei 91 genuteter Schaft in einer Trennwand 80 gleitbar ist. Diese ist in einer Bohrung 81 des Kolbens 70 beweglich. Das Ventil 79 und die Trennwand 80 sind je mit Dichtungen 82 und 83 versehen. Ferner ist das Ventil 79 unter Zwischenschaltung eines Spiels mit dem Kolben 71 durch einen Stift 84 verbunden, der ebenfalls mit einen! Spiel die Trennwand 80 mitnimmt, wobei das Spiel des Ventils mit dem Stift größer ist als das der Trennwand. Eine Feder 85 hat das Bestreben, das Ventil 79 gegen die Trennwand 80 zu drücken, wobei sie sich gegen den Kolben 70 abstützt. Eine Druckschraube 86, deren Aufgabe nachstehend näher erläutert wird, wirkt mit dem Ende des Ventils 79 zusammen und wird durch eine Gegenmutter 87 normalerweise in ihrer Stellung gehalten. Die Gegenmutter stützt sich gegen eine Beilegescheibe 88 ab.

Ein mit dem Handbremsgestänge fest verbundener Hebel 89 trägt ein steilgängiges Außengewinde 90, das in den Bügel 78 eingeschraubt ist und bei seiner Drehung eine Kraft auf den Kolben 71 ausüben kann, wobei es sich gegen den Bügel 78 abstützt.

Die Wirkungsweise der Bremse ist wie folgt:

Wenn das Druckmedium bei 72 zwischen die Kolben eintritt, drückt der Kolben 70 gegen den Reibbelag 74, während der Kolben 71 den Reibbelag 75 mit Hilfe der Bolzen 77 zieht, wodurch die Ringscheiben zwischen den Belägen eingeklemmt werden und damit das Rad gebremst wird.

Wenn der Druck zwischen den Kolben aufhört, bewirkt die Rückstellfeder 76 die Aufhebung des Anpreßdrucks der Reibbeläge, ferner wirkt sie im Sinne einer Annäherung der Kolben aneinander. Wenn die Ringscheiben sich z. B. wegen übermäßiger Erhitzung verformen, vermögen die frei in der Bohrung 69 verschieblichen Kolben der Verformung zu folgen.

Die zwischen den beiden Kolben 70 und 71 angeordnete hydraulische Vorrichtung begrenzt das Lösen auf eine gleichmäßige Größe, um den Verschleiß der Reibbeläge auszugleichen.

Bei der Verwendimg der Handbremse übt der Hebel 89 bei seiner Drehung und mit Hilfe des steilgängigen Gewindes 90 einen Druck auf den Kolben 71, welcher über die voll mit Druckmittel gefüllte Kammer 81 auf den Kolben 70 und auf den Reibbelag 74 übertragen wird, wobei durch die Rückwirkung auf den Bügel 78, die durch die Bolzen 77 auf den Belag 75 übertragen wird, auch der letztere angepreßt wird.

Beim Auswechseln der Reibbeläge muß natürlich das Volumen der Kammer 81 auf seine ursprüngliche Größe zurückgeführt werden. Die Druckschraube 86, die durch das Entfernen der Gegenmutter 87 zugänglich wird, ermöglicht darin das Zurückschieben des Rückschlagventils 79 um den Betrag, der erforderlich ist, damit ein TeE des Druckmediums aus der Kammer 81 austreten kann.

Claims

PATENTANSPRÜCHE:

1. Scheibenbremse, insbesondere für Kraftfahrzeuge, mit einer fest mit dem Rad verbundenen Bremsscheibe, beiderseits der Bremsscheibe axial verschieblich angeordneten Bremsbelägen und einer auf einer Bremsscheibenseite in einer feststehenden, einen Zylinder büdendem Halterung angeordneten hydraulischen Zuspannvorrichtung, die zwei um das Maß des Lösespiels gegenläufig verschiebbare Kolben aufweist, von denen einer auf den ersten Reibbelag direkt und der andere mittels wenigstens eines Zugorgans auf den zweiten Reibbelag einwirkt, dadurch gekenn zeichnet, daß die beiden Kolben im Zylinder der Halterung über das Maß des Lösespiels hinaus in beiden Richtungen gleichsinnig begrenzt axial ^: verschieblich sind.

2. Scheibenbremse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Zylinder in bekannter Weise als die Halterung glatt durchsetzende Bohrung ausgeführt ist und die axiale Verschiebbarkeit der beiden Kolben durch Anlage an der S Halterung einerseits der Rückseite des einen Reibbelages und andererseits eines mit einem Kolben verbundenen, die Bremskraft auf zwei Zugbolzen übertragenden Bügels begrenzt ist.

3. Scheibenbremse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Bremsscheibe starr an den Enden der Arme eines sternförmigen, fest mit der Radnabe verbundenen Halters befestigt ist.

4. Scheibenbremse nach Anspruch 1 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Bremsscheibe in bekannter Weise aus zwei konzentrischen, durch einen Ringspalt voneinander getrennten Ringscheiben besteht und der sternförmige Halter längere, die äußere Ringscheibe tragende, und kürzere, die innere Ringscheibe tragende Arme besitzt.

In Betracht gezogene Druckschriften:

Deutsche Patentschrift Nr. 595 437;

deutsche Auslegeschrift D 13470II / 63 c
kanntgemacht am 9. 2.1956);

französische Patentschrift Nr. 1 072 882,
089 618, 1095 832, 1129 062;

USA.-Patentschrift Nr. 2 366 093.

In Betracht gezogene ältere Patente:
Deutsches Patent Nr. 1023 978.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

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