DE10208845A1

DE10208845A1 - Verfahren zum Herstellen eines Kastens und danach hergestellter Kasten

Info

Publication number: DE10208845A1
Application number: DE2002108845
Authority: DE
Inventors: Hartmut Goetz
Original assignee: OBERLAND ENGINEERING GmbH
Current assignee: Oberland M&V GmbH
Priority date: 2002-03-03
Filing date: 2002-03-03
Publication date: 2003-09-11

Abstract

Verfahren zum Herstellen eines Kastens, insbesondere eines Flaschenkastens, aus Kunststoff im Spritzgußverfahren, wobei der Kasten mit wenigstens einem Handgriff versehen ist, wobei wenigstens der Griffbereich des Handgriffs an wenigstens einem Teil seiner Oberfläche beim Herstellen des Kastens mit einem weiteren, vorzugsweise tragesympatischen Material versehen wird.

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Herstellen eines Kastens, insbesondere eines Flaschenkastens aus Kunststoff im Spritzgußverfahren, wobei der Kasten mit wenigstens einem Handgriff versehen ist.
Aus der DE 199 36 229 ist es bekannt, einen Handgriff eines Kastens mit einer weicheren und damit tragesympatischen Auflage zu versehen.
Hiervon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren aufzuzeigen, mit dem auf einfache und rationelle Art eine Auflage hergestellt werden kann.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß wenigstens der Griffbereich des Handgriffs an wenigstens einem Teil seiner Oberfläche beim Herstellen des Kastens mit einem weiteren, vorzugsweise tragesympatischen Material versehen wird.
Als sehr günstig hat es sich dabei erwiesen, wenn gemäß einer Ausgestaltung der Erfindung auch die an den Griffbereich angrenzenden Flächen des Kastens mit dem weiteren Material versehen werden.
Dabei hat es sich als besonders vorteilhaft erwiesen, wenn gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung der Kasten nach dem Abschluß des Spritzvorganges in eine weitere Spritz-Form eingebracht wird, in welcher das weitere Material angespritzt wird.
Sowohl beim Anspritzen des weiteren Materials in der eigentlichen Spritzform als auch in einer weiteren Spritz-Form wird eine sehr gute Haftung des weiteren Materials am Hauptmaterial des Kastens erzielt.
Bei der Verwendung einer zweiten Spritzform kann diese bedeutend einfacher und leichter ausgebildet sein als die erste Spritzform.
Als besonders vorteilhaft hat es sich erwiesen, wenn gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung der Kasten im vom Spritzvorgang noch heißen Zustand des Kunststoffes in die zweite Spritz-Form eingebracht wird.
Damit wird zum einen eine sehr gute Bindung der weiteren Material-Schicht am Kasten-Material erzielt und zum anderen eine Beeinträchtigung der anschließend beschichteten Flächen durch Schmutz, Bakterien od. dgl. wirksam verhindert.
Als besonders günstig hat sich ein Verfahren gezeigt, gemäß dem eine Vorrichtung vorgesehen ist, welche den gespritzten Kasten aus der ersten Spritzform entnimmt und der zweiten Spritz-Form zuführt, wobei die Vorrichtung vorzugsweise an der Oberfläche des Kastens angreift.
Der noch heiße Kasten kann so besonders einfach und zudem rationell manipuliert werden.
Besonders günstig ist auch eine weitere Ausgestaltung der Erfindung, die dadurch gekennzeichnet ist, daß sich die zweite Spritzform zum Anbringen der weiteren Material-Schicht im wesentlichen im Bereich der zusätzlichen Materialbeschichtung erstreckt.
Damit kann diese zweite Spritzform besonders einfach und aus weniger druckfestem Material, wie z. B. Aluminium hergestellt werden.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß der Handgriff wenigstens im Griffbereich durch Einblasen eines gasförmigen Mediums hohl ausgebildet wird.
Ein hohler Handgriff kann sehr voluminös ausgebildet sein, ohne daß ungünstige Materialanhäufungen hingenommen werden müssten.
Eine ebenfalls sehr vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß an der Außenseite des Handgriffs wenigstens ein Vorsprung vorgesehen wird, an welchem die weitere Materialschicht verankert wird.
Damit wird die weitere Materialschicht zuverlässig am eigentlichen Kasten festgelegt und wird auch bei starker Belastung nicht abgelöst.
Dabei hat es sich als besonders günstig erwiesen, wenn erfindungsgemäß der Vorsprung schwalbenschwanzförmig ausgebildet wird.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß die Oberfläche des Handgriff mit wenigstens einer Vertiefung versehen wird, in welcher sich das weitere Material verankern kann.
Dabei kann diese Vertiefung bei hohl ausgebildetem Handgriff auch als Durchbruch ausgebildet sein.
In beiden Fällen wird eine sehr gute Verankerung des weiteren Materials am Kasten- Grundmaterial erzielt.
Eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung liegt darin, daß der Handgriff wenigstens annähernd im gesamten von der tragenden Hand ergriffenen Bereich mit der weiteren Material-Schicht versehen wird.
Dies wirkt sich nicht nur auf die Trageeigenschaften sehr günstig aus, sondern ergibt auch für die weitere Material-Schicht einen sehr guten Halt.
Als besonders günstig hat sich auch eine weitere Ausgestaltung der Erfindung gezeigt, die dadurch gekennzeichnet ist, daß der Handgriff im Kasten-Innenraum vorgesehen wird.
Dabei hat es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn erfindungsgemäß der Innen-Handgriff versenkbar ausgebildet wird.
Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist dabei vorgesehen, daß zwei dieser Innen-Handgriffe vorgesehen sind, die vorzugsweise parallel zueinander angeordnet sind.
Ebenfalls sehr vorteilhaft ist es aber auch, wenn erfindungsgemäß je ein Handgriff in zwei einander gegenüberliegenden Außenwänden des Kastens vorgesehen werden.
Ein nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellter Kasten aus Kunststoff mit wenigstens einem Handgriff ist dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens der Handgriff wenigstens an seiner Unterseite mit einer weiteren Materialschicht versehen ist.
Diese weitere Materialschicht kann aus einem tragesympatischen Material bestehen oder auch nur andersfarbig gestaltet sein.
Bei beiden Varianten kann es gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung vorteilhaft sein, wenn auch die dem Handgriff benachbarten Abschnitte der Kastenwand mit einer weiteren Materialschicht versehen sind.
Als besonders vorteilhaft hat es sich auch ergeben, wenn gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung wenigstens der untere Griffbereich des Handgriffs hohl ausgebildet ist.
Weiterhin ist es sehr vorteilhaft, wenn erfindungsgemäß am Handgriff Verhakungsmittel für die weitere Materialschicht vorgesehen sind.
Als Verhakungsmittel können dabei Vorsprünge oder Vertiefungen vorgesehen sein, wobei die Vorsprünge schwalbenschwanzförmig ausgebildet sein können. Die Vertiefungen können insbesondere bei hohlen Handgriffen auch als Durchbrüche ausgebildet sein.
In der Zeichnung ist die Erfindung anhand mehrerer Ausführungsbeispiele veranschaulicht. Dabei zeigen:
Fig. 1 einen Querschnitt durch einen Handgriff wie er in einer Seitenwand eines Kastens vorgesehen werden kann, mit einem schwalbenschwanzförmigen Ansatz an dem eine Schicht aus einem weiteren Material verankert ist,
Fig. 2 einen Querschnitt durch einen ähnlichen Handgriff, an dessen Unterseite rillenförmige Vertiefungen und Durchbrüche zum Verankern einer weiteren Material-Schicht vorgesehen sind,
Fig. 3 einen Querschnitt durch einen weiteren Handgriff, der auf einem großen Teil seiner Oberfläche mit einer Schicht aus weiterem Material versehen ist,
Fig. 4 einen Querschnitt durch einen Mittelhandgriff, dessen Griffabschnitt mit einer Schicht aus weiterem Material weitgehend überzogen ist und
Fig. 5 eine Ansicht eines Kastens mit einer Grifföffnung und einem als oberer Abschluss dieser Grifföffnung vorgesehenen Handgriff, der in seinem unteren Bereich mit einer weiteren Materialschicht versehen ist, die sich zusätzlich seitlich über die Kastenwand erstreckt.
In Fig. 1 ist mit 1 ein Kunststoff-Kasten bezeichnet, der nur teilweise dargestellt ist. Dieser Kunststoff-Kasten 1 weist einen Handgriff 2 auf, der zwei übereinander angeordnete, durch Hohlräume 3 und 4 aufgeblähte Abschnitte 5 und 6 aufweist. Am unteren, zum Angreifen einer tragenden Hand vorgesehen Abschnitt 6 ist ein schwalbenschwanzförmiger Vorsprung 7 angeformt, an dem sich eine weitere Materialschicht 8 verankern kann. Diese weitere Materialschicht 8 ist aus tragesympatischen Material hergestellt und wird unmittelbar nach dem Fertigstellen des Kunststoff-Kastens 1 in einer weiteren Spritz-Form im vorgesehenen Bereich angespritzt.
Der Kunststoff-Kasten 1 wird dazu im noch heißen Zustand von einer nicht dargestellten Vorrichtung aus der Spritzform entnommen und einer zweiten Spritz- Form zugeführt. Diese zweite Spritzform ist nur in dem Bereich des Kastens vorgesehen, in dem die weitere Materialschicht angespritzt werden soll. Aufgrund des geringen Spritzdruckes für diese weitere Materialschicht kann die zweite Spritz-Form verhältnismäßig leicht und aus Aluminium ausgebildet sein.
In Fig. 2 ist eine weitere Art der zusätzlichen Verankerung der weiteren Material- Schicht 8 dargestellt. Der Handgriff 22 ist in seinem unteren aufgeblähten Abschnitt 26 mit Rillen 9 bzw. Durchbrüchen 10 versehen. In den Rillen 9 kann sich das Material 8 verankern womit ein sehr guter Halt erzielt wird. Die Durchbrüche 10 ergeben eine noch bessere Verankerung, da das Material 8 durch diese Durchbrüche hindurchtritt und im Hohlraum 4 eine Verdickung bildet, die sich dort abstützt.
In Fig. 3 ist eine nahezu vollständige Überdeckung des Handgriffs 32 mit der weiteren Material-Schicht 38 dargestellt. Auch in diesem Fall sind zusätzliche Verankerungen der Materialschicht 38 möglich, was zumindest in den Endbereichen der Materialschicht 38 zweckmäßig sein kann.
Die Fig. 4 zeigt einen Mittelhandgriff 42 mit einem quer verlaufendem Griffstück 44, das an zwei senkrechten Streben 45 angeordnet ist. Diese Streben 45 können starr im Kasten 1 befestigt sein oder in nicht dargestellten Hülsen höhenverstellbar gelagert sein. Das Griffstück 44 ist im unteren Bereich mit einer weiteren Materialschicht 48 versehen, die aus einem tragesympatischen Material besteht. Diese zusätzliche Materialschicht 48 kann auch über den gesamten Umfang des Griffstückes gezogen sein. Dabei kann dann auch ein stärker schrumpfendes Material eingesetzt werden, wodurch ein noch besserer Halt des weiteren Materials auf dem Griffstück erzielt wird.
In Fig. 5 ist eine Ansicht des Kastens 1 gezeigt, bei dem in zwei einander gegenüberliegenden Seitenwänden 51 Grifföffnungen 52 vorgesehen sind. Als oberer Abschluss dieser Grifföffnungen ist der Handgriff 2 vorgesehen, der in seinem unteren Bereich mit einer weiteren Materialschicht 8 versehen ist. Diese Materialschicht 8 ist zu beiden Seiten über den Handgriff 2 bzw. die Grifföffnung 52 hinaus in die Seitenwand 51 verlängert. Dabei sind für diese sich in die Seitenwand hinein erstreckenden Abschnitte der Materialschicht beliebige Muster möglich.

Claims

1. Verfahren zum Herstellen eines Kastens, insbesondere eines Flaschenkastens aus Kunststoff im Spritzgußverfahren, wobei der Kasten mit wenigstens einem Handgriff versehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens der Griffbereich des Handgriffs an wenigstens einem Teil seiner Oberfläche beim Herstellen des Kastens mit einem weiteren, vorzugsweise tragesympatischen Material versehen wird.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß auch die an den Griffbereich angrenzenden Flächen des Kastens mit dem weiteren Material versehen werden.

3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Kasten nach dem Abschluß des Spritzvorganges in eine weitere Spritz-Form eingebracht wird, in welcher das weitere Material angespritzt wird.

4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Kasten im vom Spritzvorgang noch heißen Zustand des Kunststoffes in die zweite Spritz-Form eingebracht wird.

5. Verfahren nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß eine Vorrichtung vorgesehen ist, welche den gespritzten Kasten aus der ersten Spritzform entnimmt und der zweiten Spritz-Form zuführt, wobei die Vorrichtung vorzugsweise an der Oberfläche des Kastens angreift.

6. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß sich die zweite Spritzform zum Anbringen der weiteren Material-Schicht im wesentlichen im Bereich der zusätzlichen Materialbeschichtung erstreckt.

7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Handgriff wenigstens im Griffbereich durch Einblasen eines gasförmigen Mediums hohl ausgebildet wird.

8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß an der Außenseite des Handgriffs wenigstens ein Vorsprung vorgesehen wird, an welchem die weitere Materialschicht verankert wird.

9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Vorsprung schwalbenschwanzförmig ausgebildet wird.

10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberfläche des Handgriff mit wenigstens einer Vertiefung versehen wird, in welcher sich das weitere Material verankern kann.

11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Vertiefung als Durchbruch ausgebildet wird.

12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß der Handgriff wenigstens annähernd im gesamten von der tragenden Hand ergriffenen Bereich mit der weiteren Material-Schicht versehen wird.

13. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß der Handgriff im Kasten-Innenraum vorgesehen wird.

14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß der Innen- Handgriff versenkbar ausgebildet wird.

15. Verfahren nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, daß zwei Innen-Handgriffe vorgesehen werden, die vorzugsweise parallel zueinander angeordnet sind.

16. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß je ein Handgriff in zwei einander gegenüberliegenden Außenwänden des Kastens vorgesehen wird.

17. Kasten(1) aus Kunststoff mit wenigstens einem Handgriff (2, 22, 32, 42), hergestellt nach einem Verfahren gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens der Handgriff (2, 22, 32, 42) wenigstens an seiner Unterseite mit einer weiteren Materialschicht (8, 38, 48) versehen ist.

18. Kasten nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß auch die dem Handgriff (2, 22, 32, 42) benachbarten Abschnitte der Kastenwand (51) mit einer weiteren Materialschicht(8, 38, 48) versehen sind.

19. Kasten nach Anspruch 17 oder 18, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens im Griffbereich des Handgriffs (2, 22, 32, 42) die weitere Materialschicht (8, 38, 48) aus einem tragesympatischen Material besteht.

20. Kasten nach Anspruch 17, 18 oder 19, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens der untere Griffbereich des Handgriffs (2, 22, 32, 42) hohl ausgebildet ist.

21. Kasten nach einem der Ansprüche 17 bis 20, dadurch gekennzeichnet, daß am Handgriff (2, 22, 32, 42) Verhakungsmittel (7, 9, 10) für die weitere Materialschicht vorgesehen sind.