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Die Erfindung betrifft einen Hochhubwagen mit einem Antriebsteil und einem Lastteil, wobei der Lastteil über ein Hubgerüst mit mindestens einer anhebbaren und absenkbaren Hubgerüstkomponente verfügt.
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Hochhubwagen weisen in der Regel ein Hubgerüst auf, mit dem Lasten angehoben und abgesenkt werden können. Die Hubgerüste können beispielsweise dazu dienen, auf Paletten abgelegte Waren in Regallagern auf unterschiedlichen Regalebenen ein- und auszulagern.
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Ein derartiges Hubgerüst kann als einschüssiges Hubgerüst - sogenanntes Simplex-Hubgerüst - mit einem Standmast ausgebildet sein, in dem ein Lastaufnahmemittel, beispielsweise ein Gabelträger mit Lastgabeln, als anhebbare und absenkbare Hubgerüstkomponente anhebbar und absenkbar ist.
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Das Hubgerüst kann auch als mehrschüssiges Hubgerüst ausgebildet sein, beispielsweise als Duplex-Hubgerüst, das über einen Standmast und einen anhebbaren und absenkbaren Ausfahrmast verfügt, oder als Triplex-Hubgerüst, das einen Standmast und zwei anhebbare und absenkbare Ausfahrmasten umfasst, oder als Vierfach-Hubgerüst, das einen Standmast und drei anhebbare und absenkbare Ausfahrmasten aufweist.
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Bei einem Duplex-Hubgerüst, bei einem Triplex-Hubgerüst und bei einem Vierfach-Hubgerüst ist das Lastaufnahmemittel an dem Ausfahrmast beziehungsweise an den Ausfahrmasten anhebbar und absenkbar angeordnet.
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Dabei bilden der Ausfahrmast beziehungsweise die Ausfahrmaste und das Lastaufnahmemittel die anhebbaren und absenkbaren Hubgerüstkomponenten des Hubgerüstes.
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Die von dem Standmast und dem Ausfahrmast beziehungsweise den Ausfahrmasten gebildeten Mastschüsse von bekannten Hubgerüsten sind als Stahlbaukonstruktion als tragende Struktur ausgebildet, die in der Regel von zwei seitlich beabstandeten vertikalen Profilschienen gebildet sind, die mittels mehrerer Querstreben zu einer tragenden Hubgerüststruktur verbunden sind.
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Bei Hubgerüsten nach dem Stand der Technik ist zum Anheben und Absenken der anhebbaren und absenkbaren Hubgerüstkomponenten, beispielsweise des mindestens einen Ausfahrmastes und/oder des Lastaufnahmemittels, mindestens eine Hubeinrichtung vorgesehen, beispielsweise ein oder mehrere hydraulische Hydraulikzylinder.
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Bei einem Duplex-Hubgerüst mit einem Standmast und einem anhebbaren und absenkbaren Ausfahrmast wird eine Hubeinrichtung, beispielsweise ein oder mehrere Hydraulikzylinder, zum Anheben des Ausfahrmastes relativ zum Standmast eingesetzt. Das in dem Ausfahrmast anhebbare und absenkbare Lastaufnahmemittel kann mittels einer weiteren Hubeinrichtung, beispielsweise eines als Freihubzylinder ausgebildeten Hydraulikzylinders, relativ zu dem Ausfahrmast angehoben und abgesenkt werden, wodurch ein sogenannter Freihub für das Lastaufnahmemittel erzielt wird. Alternativ kann das in dem Ausfahrmast anhebbare und absenkbare Lastaufnahmemittel mittels eines Zugmittels angehoben werden. Beim Einsatz eines Zugmittels ist dieses mit einem ersten Ende an dem Lastaufnahmemittel befestigt. Mit dem zweiten Ende ist das Zugmittel bei bekannten Hubgerüsten an dem Standmast befestigt und wird über eine Umlenkrolle im oberen Bereich des Ausfahrmastes geführt und in den Bereich des Ausfahrmastes umgelenkt. Durch Anheben des Ausfahrmastes relativ zum Standmast mittels der Hubeinrichtung wird somit gleichzeitig mittels der Hubeinrichtung das Lastaufnahmemittel relativ zum Ausfahrmast angehoben.
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Bei einem Triplex-Hubgerüst mit einem Standmast und zwei anhebbaren und absenkbaren Ausfahrmasten werden in der Regel zum Anheben der Ausfahrmaste und des Lastaufnahmemittels mehrere Hubeinrichtungen und Zugmittel eingesetzt, die über entsprechende Umlenkrollen geführt sind. Dabei wird eine Hubeinrichtung, die beispielsweise einen oder mehrere Hydraulikzylinder umfasst, zum Anheben eines ersten Ausfahrmastes relativ zum Standmast eingesetzt, der im Standmast anhebbar angeordnet ist. Ein zweiter Ausfahrmast, der im ersten Ausfahrmast anhebbar ist, wird mittels eines Zugmittels, das über Umlenkrollen geführt ist, ebenfalls von der den ersten Ausfahrmast anhebenden Hubeinrichtung angehoben. Das in dem zweiten Ausfahrmast anhebbare und absenkbare Lastaufnahmemittel kann mittels einer weiteren Hubeinrichtung, beispielsweise eines als Freihubzylinder ausgebildeten Hydraulikzylinders, relativ zu dem zweiten Ausfahrmast angehoben und abgesenkt werden, wodurch ein sogenannter Freihub für das Lastaufnahmemittel erzielt wird.
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Bei Hochhubwagen werden Hubgerüste eingesetzt, die typischerweise Hubhöhen von mehreren Metern erreichen. Nachteilig bei allen bisher bekannten Hubgerüstarten von Hochhubwagen ist, dass das Hubgerüst immer, auch im eingefahrenen Zustand, in der Höhe über den Antriebsteil des Hochhubwagens hinaussteht. Dies ist insbesondere bei einem Einsatz in Verkaufsbereichen, beispielsweise in Supermärkten, Baumärkten etc., störend, da das Hubgerüst sowohl für die Bedienperson als auch für Kunden ein störendes Objekt darstellt und die Sicht negativ beeinflusst. Insbesondere bei Be- und Entladeaufgaben ist die Sicht auf das Lastaufnahmemittel, beispielsweise auf die Lastgabeln, nicht immer gewährleistet. Dies stellt auch ein Gefahrenpotential dar. Darüber hinaus besteht ein Sicherheitsrisiko darin, dass Bedienpersonen oder Dritte in Mastprofile des Hubgerüstes greifen können.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Hochhubwagen der eingangs genannten Art so auszugestalten, dass die Sicherheitsrisiken des Hubgerüstes reduziert sind.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass das Hubgerüst im abgesenkten Zustand der Hubgerüstkomponente nicht höher ist als der Antriebsteil.
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Das Hubgerüst liegt somit im abgesenkten Zustand nicht mehr im Sichtfeld der Bedienperson. Daraus resultieren eine bessere Sicht und eine höhere Sicherheit. Zudem wird verhindert, dass die Bedienperson oder Dritte in das Hubgerüst greifen können. Insbesondere beim Kommissionieren wird das störende Hubgerüst im abgesenkten Zustand eliminiert und das Verletzungsrisiko reduziert.
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Vorzugsweise ist das Hubgerüst im abgesenkten Zustand der Hubgerüstkomponente in einem Chassis des Antriebsteils versenkt. Das Hubgerüst verschwindet also im abgesenkten Zustand innerhalb der Chassiskontur des Antriebsteils des Hochhubwagens.
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Andererseits erreicht das Hubgerüst im angehobenen Zustand der Hubgerüstkomponente bevorzugt eine Hubhöhe im Bereich von zwei Metern. Bei Bedarf kann also das Hubgerüst auch auf größere Hubhöhen ausgefahren werden. Somit kombiniert die Erfindung die Vorteile von Niederhubwagen ohne störendes Hubgerüst mit denen von Hochhubwagen mit großer Hubhöhe. Der erfindungsgemäße Hochhubwagen kann somit wesentlich flexibler eingesetzt werden als bisherige Lösungen. Dadurch eignet sich der erfindungsgemäße Hochhubwagen ideal für multifunktionale Anwendungen in Verkaufsbereichen. So kann für Be- und Entladeaufgaben im abgesenkten Zustand des Hubgerüstes beste Sicht auf das Lastaufnahmemittel, beispielsweise auf eine Lastgabel, erzielt werden, da das störende Hubgerüst im abgesenkten Zustand im Chassis des Antriebsteils verschwindet. Zusätzlich kann der Hochhubwagen auch eingesetzt werden, um im Verkaufsbereich leichte Stapelaufgaben zu erledigen.
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Gemäß einer besonders bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung verfügt das Hubgerüst über mindestens einen Hubmast, an dem ein Lastaufnahmemittel höhenbeweglich angeordnet ist.
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Dabei umfasst der Hubmast zweckmäßigerweise einen Standmast und als Hubgerüstkomponente mindestens eine anhebbare und absenkbare Mastkomponente, die von mindestens einem Ausfahrmast gebildet ist.
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Im einfachsten Fall kann hierbei das Hubgerüst als Duplex-Hubgerüst mit einem Standmast und einem Ausfahrmast ausgebildet sein.
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Um größere Hubhöhen von beispielsweise zwei Metern zu erreichen, kann das Hubgerüst auch als Triplex-Hubgerüst mit einem Standmast und zwei Ausfahrmasten ausgebildet sein.
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Für größere Hubhöhen, zum Beispiel von mehr als zwei Metern, ist das Hubgerüst vorzugsweise als Vierfach-Hubgerüst mit einem Standmast und drei Ausfahrmasten ausgebildet.
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Die Erfindung bietet eine ganze Reihe von Vorteilen:
- Der erfindungsgemäße Hochhubwagen mit dem vollständig versenkbaren Hubgerüst kann als Niederhubwagen, für einen ergonomischen Zusatzhub und als Hochhubwagen genutzt werden. Dadurch können mehrere Funktionen mittels eines Fahrzeuges bedient werden. Dadurch können Flottengrößen optimiert werden. Die Zahl der Flurförderzeuge beispielsweise in einem Supermarkt kann so reduziert werden und es wird mehr Lagerfläche frei.
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Insbesondere eignet sich der erfindungsgemäße Hochhubwagen ideal für die multifunktionale Anwendung im Shop-Bereich. So kann für eine Be- und Entladeaufgabe beste Sicht auf die Lastgabeln gewährt werden, ohne störendes Hubgerüst, da dieses im eingefahrenen Zustand im Chassis des Antriebsteils des Hochhubwagens verschwindet.
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Zudem kann der erfindungsgemäße Hochhubwagen eingesetzt werden, um leichte Stapelaufgaben bis zu einer Hubhöhe von ca. 1.700 - 2.000 mm zu erledigen.
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Des Weiteren kann das neue Hubgerüstkonzept im Bereich des Kommissionierens und als mobiler Arbeitstisch, ohne störendes Hubgerüst, eingesetzt werden.
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Außerdem kann der erfindungsgemäße Hochhubwagen bei Anwendungen genutzt werden, in denen ein Hubwagen auf einem Lastkraftwagen mitfährt. Mit dem erfindungsgemäßen Hochhubwagen kann ein Lastkraftwagen per Hebebühne be- und entladen werden und es können zusätzlich auch leichte Stapelaufgaben innerhalb des Lastkraftwagens, wie zum Beispiel das Stapeln von Leerpaletten und anderem Leergut, erledigt werden. Bei diesen Anwendungen ist es wichtig, ein kompaktes Flurförderzeug zu haben, was in Kombination mit dem versenkbaren Hubgerüst möglich ist.
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Darüber hinaus wird auch die Sicherheit erhöht, da Bediener oder Dritte im abgesenkten Zustand des Hubgerüstes nicht in Mastprofile des Hubgerüstes greifen können.
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Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung werden anhand des in den schematischen Figuren dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Hierbei zeigen
- 1 einen erfindungsgemäßen Hochhubwagen mit abgesenktem Hubgerüst und
- 2 den Hochhubwagen der 1 mit angehobenem Hubgerüst.
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In den 1 und 2 ist jeweils ein als Deichselhubwagen ausgebildeter erfindungsgemäßer Hochhubwagen 1 dargestellt. Der Hochhubwagen 1 weist ein Antriebsteil 2 und ein Lastteil 3 auf. Das Lastteil 3 umfasst ein Hubgerüst 4.
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Im vorliegenden Ausführungsbeispiel ist das Hubgerüst 4 als Triplex-Hubgerüst ausgebildet. Dabei verfügt das Hubgerüst 4 über einen Hubmast 5, der einen Standmast und als Hubgerüstkomponenten 9 zwei anhebbare und absenkbare Ausfahrmaste umfasst, die der Übersichtlichkeit wegen in den Figuren nicht im Einzelnen dargestellt sind.
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Am Hubgerüst 4 ist ein einen Gabelträger 7 und eine Lastgabel 6 umfassendes Lastaufnahmemittel 8 höhenbeweglich angeordnet.
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Der Antriebsteil 2 umfasst ein Batteriefach 10, in dem eine Traktionsbatterie des Hochhubwagens 1 angeordnet ist. An dem Batteriefach 10 ist der Standmast des Hubmastes 5 angeordnet und befestigt. An dem Antriebsteil 2 sind weiterhin zwei Lastarme 11a, 11b angeordnet, die mit Lastrollen 12 versehen sind, mit denen sich der Hochhubwagen unterhalb der Lastgabel 6 und somit im Bereich des Lastteil 3 auf einer Fahrbahn abstützt. Im Antriebsteil 2 ist weiterhin ein lenkbares Antriebsrad 13 angeordnet, mit dem sich der Hochhubwagen 1 im Bereich des Antriebsteils 2 auf der Fahrbahn abstützt.
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In der 1 ist der Hochhubwagen 1 mit vollständig eingefahrenem Hubgerüst 4 gezeigt. Dabei ist das Hubgerüst 4 in die Chassiskontur des Antriebsteils 2 versenkt und verschwindet das Hubgerüst 4 in der Chassiskontur des Antriebsteils 2 des Hochhubwagens 1, im dargestellten Ausführungsbeispiel in der Kontur des Batteriefachs 10. Da das Hubgerüst 4 im eingefahrenen Zustand und somit bei abgesenkten Hubmastkomponenten 9 nicht über den Antriebsteil 2 nach oben hinausragt, behindert das eingefahrene Hubgerüst 4 die Sicht einer Bedienperson auf die Lastgabeln 6 nicht.
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Die 2 zeigt den Hochhubwagen 1 mit vollständig ausgefahrenem Hubgerüst 4. Im ausgefahrenen Zustand fährt das Hubgerüst 4 nach oben aus dem Antriebsteil 2 heraus.
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Das Hubgerüst 4 ist bevorzugt derart ausgeführt, dass das Hubgerüst 4 im eingefahrenen Zustand der 1 eine Bauhöhe im Bereich von 720 mm hat und im ausgefahrenen Zustand der 2 eine Hubhöhe der Lastgabel 6 im Bereich von 1700 mm aufweist bei einer größten Höhe des ausgefahrenen Hubgerüstes 4 im Bereich von 2100 mm. Weiterhin ist das Hubgerüst 4 bevorzugt derart ausgeführt, dass die Lastgabel 6 einen Freihub mit einem Hub im Bereich von 500 mm aufweist.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102016110775 A1 [0011]