DE102011106636A1 - Seildurchlaufwinde - Google Patents
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Abstract
Es wird eine Seildurchlaufwinde angegeben, insbesondere für einen Service-Lift, insbesondere für Windkraftanlagen, mit einem Arbeitsseil (28) und mit einem Sicherungsseil (16), mit einer Treibseilscheibe (58), die zumindest teilweise vom Arbeitsseil (28) umschlungen ist, mit einem Antrieb zum Antreiben der Treibseilscheibe (58), und einer Sicherungseinrichtung für das Sicherungsseil (16), die eine nicht angetriebenen Seilscheibe (68) aufweist, die in einem Gehäuse (54) drehbar gelagert ist und vom Sicherungsseil (16) zumindest teilweise umschlungen ist, und ferner eine Sperreinrichtung (31) aufweist, die über eine Bremse (71) mit der Seilscheibe (68) gekoppelt ist und die bei einer vorbestimmten Geschwindigkeit des Sicherungsseils (16) zumindest in einer Richtung blockiert und das Sicherungsseil (16) über die Bremse (71) abbremst. (6)
Description
- Die Erfindung betrifft eine Seildurchlaufwinde, insbesondere für einen Service-Lift, insbesondere für Windkraftanlagen, mit einem Arbeitsseil und mit einem Sicherungsseil, mit einer Treibseilscheibe, die zumindest teilweise vom Arbeitsseil umschlungen ist, mit einem Antrieb zum Antreiben der Treibseilscheibe, und mit einer Sicherungseinrichtung für das Sicherungsseil.
- Derartige Seildurchlaufwinden sind zum Personentransport vielfältig im Einsatz. In der Regel wird hieran ein Fahrkorb, eine Plattform oder dergleichen zur Aufnahme von einer oder mehreren Personen mittels der Seildurchlaufwinde in Aufwärts- oder Abwärtsrichtung bewegt. Um für den Fall eines Seilbruchs des Arbeitsseils oder eines Getriebeversagens der Seildurchlaufwinde eine Absturzsicherung zu gewährleisten, ist das Sicherungsseil vorgesehen, das unabhängig vom Arbeitsseil mitläuft und in dem Fall, in dem sich das Sicherungsseil mit einer zu hohen Geschwindigkeit nach unten bewegt, an der Sicherungseinrichtung eine Blockierung bewirkt, so dass das Sicherungsseil ruckartig angehalten wird und der Fahrkorb, die Plattform usw. abgefangen wird.
- Das ruckartige Abbremsen im Falle des Versagens des Arbeitsseils bedeutet allerdings eine hohe Belastung für das Sicherungsseil und außerdem werden die Personen, die sich in der von der Seilwinde bewegten Hubeinrichtung befinden, einen starken physischen und psychischen Belastung ausgesetzt.
- Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine Seildurchlaufwinde zu schaffen, die die vorstehend beschriebenen Nachteile möglichst vermeidet.
- Diese Aufgabe wird bei einer Seildurchlaufwinde gemäß der eingangs genannten Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die Sicherungseinrichtung eine nicht angetriebene Seilscheibe aufweist, die in einem Gehäuse drehbar gelagert ist und vom Sicherungsseil zumindest teilweise umschlungen ist, und ferner eine Sperreinrichtung aufweist, die über eine Bremse mit der Seilscheibe gekoppelt ist und die bei einer vorbestimmten Geschwindigkeit des Sicherungsseils zumindest in einer Richtung blockiert und das Sicherungsseil über die Bremse abbremst.
- Die Aufgabe der Erfindung wird auf diese Weise vollkommen gelöst.
- Indem nämlich die Sperreinrichtung bei Erreichen der vorbestimmten Geschwindigkeit blockiert und das Sicherungsseil über die Bremse abbremst, ergibt sich im Falle des Abfangens des Sicherungsseils mittels der Sicherungseinrichtung eine deutlich verzögerte Abbremsung des Sicherungsseils im Vergleich zu der im Stand der Technik verwendeten blockierenden Sperreinrichtung, die unmittelbar auf das Sicherungsseil einwirkt. Während nach dem Stand der Technik beim unmittelbaren Abfangen des Sicherungsseils über eine Sperreinrichtung Bremsbeschleunigungen in der Größenordnung von etwa 3 bis 5 g auftreten, kann je nach Auslegung der Bremseinrichtung eine deutlich geringere Bremsbeschleunigung realisiert werden, beispielsweise in der Größenordnung von etwa 2 g. Hierdurch wird einerseits die Belastung des Sicherungsseils im Falle des Ansprechens der Sicherungseinrichtung deutlich reduziert. Andererseits wird hierdurch die physische und psychische Belastung des Personals reduziert, das sich in der Personenhebevorrichtung befindet, die mittels der Seildurchlaufwinde bewegt wird.
- In bevorzugter Weiterbildung der Erfindung umfasst die Sperreinrichtung ein Klinkenrad, das mit einer Klinke, die am Gehäuse gelagert ist, derart zusammenwirkt, dass die Klinke bei einer vorbestimmten Geschwindigkeit des Sicherungsseils am Klinkenrad einrastet.
- Auf diese Weise wird eine sehr robuste Sperreinrichtung bereitgestellt, die einen einfachen und zuverlässigen Aufbau besitzt.
- Hierbei weist in bevorzugter Weiterbildung der Erfindung die Klinke einen ersten Klinkenarm und einen zweiten Klinkenarm auf, zwischen denen die Klinke am Gehäuse schwenkbar gelagert ist, wobei die Klinke derart gegen das Klinkenrad vorgespannt ist, dass sich der erste Klinkenarm entlang des Klinkenrades bis zu einer vorbestimmten Geschwindigkeit bewegen kann und bei Übersteigen der vorbestimmten Geschwindigkeit in Abwärtsrichtung des Sicherungsseils mit seinem zweiten Klinkenarm am Klinkenrad einrastet.
- Auf diese Weise kann eine zuverlässige Blockierung des Klinkenrades mit Hilfe der Klinke gewährleistet werden. Die vorbestimmte Geschwindigkeit, bei deren Erreichen die Blockierung erfolgt, kann durch die Vorspannung der Klinke feinfühlig justiert werden.
- Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist ein Sensor zur Erfassung eines Blockierens der Sperreinrichtung vorgesehen ist, der ein Signal ausgibt, das ein Blockieren der Sperreinrichtung anzeigt.
- Auf diese Weise kann das Signal genutzt werden, um im Falle des Blockierens der Sperreinrichtung etwa den Antrieb abzuschalten und ggf. weitere Maßnahmen zu bewirken, wie z. B. die Übertragung eines Fehlersignals an eine entfernte Überwachungseinrichtung.
- Ferner können Mittel zum gezielten Aktivieren der Sperreinrichtung vorgesehen sein, insbesondere ein Taster zum Bewegen der Klinke in eine Rastposition zur Einrastung am Klinkenrad.
- Auf diese Weise kann die Sperreinrichtung gezielt manuell, mechanisch, elektrisch oder auf sonstige Weise aktiviert werden, etwa um im Falle des Erkennens einer Gefahrensituation die Sperreinrichtung zu aktivieren, um eine Bremsung zu bewirken.
- Hierbei kann die Anordnung so getroffen sein, dass die Sperreinrichtung nach einer Aktivierung bei einer späteren Bewegung des Sicherungsseils in Aufwärtsrichtung automatisch wieder freigegeben wird.
- Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung sind das Klinkenrad und die Seilscheibe um eine gemeinsame Drehachse drehbar, und das Klinkenrad bildet eine Reibbremse mit der Seilscheibe.
- Hierdurch ist eine einfache und zuverlässige Konstruktion gewährleistet.
- Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist die Bremse als Konusbremse ausgebildet.
- Durch die Ausgestaltung der Bremse als Konusbremse ergibt sich eine besonders effektive Bremswirkung bei relativ kleiner Baugröße.
- Weiter bevorzugt umfasst die Reibbremse einen ersten Reibpartner aus einer Bronzelegierung und einen zweiten Reibpartner aus einer Stahllegierung.
- Es hat sich gezeigt, dass bei einer derartigen Ausgestaltung einer Reibbremse für die erfindungsgemäße Anwendung besonders günstige Auslegungsparameter ergeben, die insbesondere eine hohe Bremskraft erlauben. Alternativ könnten auch zwei Reibpartner verwendet werde, von denen zumindest einer mit einen Reibbelag versehen ist.
- Bevorzugt weist die Bremse hierbei einen Konuswinkel von etwa 4° bis 10° auf.
- Hierdurch lässt sich eine besonders günstige Auslegung der Bremse erzielen.
- Alternativ kann auch auf zumindest einem der Reibpartner ein Reibbelag vorgesehen sein. Hierbei wird dann in der Regel auch ein größerer Konuswinkel verwendet, in der Größenordnung von etwa 10° bis 40°.
- Hierdurch wird einem ggf. möglichen Verschleiß oder einem Fressen entgegen gewirkt.
- In weiter bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung weist das Klinkenrad einen Außenkonus auf, der gegen einen Innenkonus der Seilscheibe federnd beaufschlagt ist.
- Hierbei kann das Klinkenrad etwa mittels einer Tellerfeder, deren Vorspannung vorzugsweise einstellbar ist, gegen den Innenkonus der Seilscheibe vorgespannt sein.
- Durch diese Maßnahmen ergibt sich eine einfache und zuverlässige Konstruktion.
- Bei der Verwendung einer Tellerfeder lässt sich eine sehr hohe Anpresskraft aufbringen, so dass hohe Bremskräfte übertragen werden können.
- Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung umschlingt zumindest das Arbeitsseil oder das Sicherungsseil die Treibseilscheibe oder die Seilscheibe mit einem Umschlingungswinkel von weniger als 300°, vorzugsweise von etwa 260° bis 280°, insbesondere mit etwa 270°.
- Während bei herkömmlichen Seildurchlaufwinden der Umschlingungswinkel normalerweise 360° beträgt, wurde erfindungsgemäß erkannt, dass auch ein geringerer Umschlingungswinkel ausreichen kann. Mit einem geringeren Umschlingungswinkel, der insbesondere bei etwa 270° liegt, kann eine Umlenkrolle eingespart werden, wenn im Falle der Verwendung der Seildurchlaufwinde mit einer Personenhebevorrichtung die Seilführung nicht durch den Service-Lift selbst verlaufen soll, sondern eine Umlenkung über Umlenkrollen seitlich am Service-Lift vorbei nach unten erfolgen soll.
- In bevorzugter Weiterbildung der Erfindung beträgt die vorbestimmte Geschwindigkeit zur Abbremsung des Sicherungsseils 20 bis 40 Meter/Minute, vorzugsweise 25 bis 35 Meter/Minute, vorzugsweise etwa 30 Meter/Minute.
- Hierdurch kann die Einhaltung der von der europäischen Norm EN 1808 vorgegebenen Auslösegeschwindigkeit gewährleistet werden.
- Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung sind die Treibseilscheibe und die Seilscheibe in einem gemeinsamen Gehäuse gelagert.
- Auf diese Weise können sowohl die Winde als auch die Sicherungseinrichtung in einem gemeinsamen Gehäuse kompakt aufgebaut werden.
- Grundsätzlich wäre es jedoch auch denkbar, die Sicherungseinrichtung mit der Sperreinrichtung und der Bremse als separate Einheit auszubilden.
- Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung weist die Seilscheibe eine Andruckeinrichtung zum Andruck des Sicherungsseils auf die Seilscheibe auf.
- Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung weist die Treibseilscheibe eine Andruckeinrichtung zum Andruck des Arbeitsseils auf die Treibseilscheibe auf.
- Die Andruckeinrichtung kann hierbei beispielsweise eine federnd beaufschlagte Andruckrolle umfassen.
- Bei diesen Maßnahmen handelt es sich um zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen, die grundsätzlich nicht notwendig sind, sofern beide Seile vorgespannt oder mit einem Gewicht beschwert sind, jedoch zu einer weiteren Erhöhung der Sicherheit führen.
- Ferner kann das Klinkenrad auf einem Zapfen der Seilscheibe gelagert sein.
- Schließlich ist auch eine drehfeste Verbindung von Treibseilscheibe und Seilscheibe miteinander denkbar.
- Durch diese Maßnahmen ergeben sich ein weiter vereinfachter Aufbau und eine kompakte Bauweise der Sicherungseinrichtung und der gesamten Seildurchlaufwinde.
- Durch die Erfindung wird ferner eine Personenhebevorrichtung bereitgestellt, insbesondere ein Service-Lift, insbesondere für Windkraftanlagen, die eine Seildurchlaufwinde gemäß der vorstehend beschriebenen Art aufweist.
- Hierbei ist es möglich, das Arbeitsseil und das Sicherungsseil gegenüber den oberen Trummen mit einem Winkel von etwa 90° seitlich aus der Durchlaufseilwinde herauszuführen und lediglich über je eine Umlenkrolle nach unten umzulenken.
- Auf diese Weise kann eine einfachere Seilführung unter Verzicht auf weitere Umlenkrollen und eine geringere Bauhöhe der Personenhebevorrichtung, insbesondere eines Förderkorbes, erreicht werden.
- Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden Merkmale der Erfindung nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen.
- Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele unter Bezugnahme auf die Zeichnung. Es zeigen:
-
1 eine Personenhebevorrichtung in Form eines Service-Liftes für eine Windkraftanlage in vereinfachter Seitenansicht; -
2 eine perspektivische Darstellung einer erfindungsgemäßen Seildurchlaufwinde, die bei der Personenhebevorrichtung gemäß1 zum Einsatz kommt; -
3 eine Vorderansicht der Seildurchlaufwinde gemäß2 , -
4 eine Vorderansicht der Seildurchlaufwinde gemäß3 in vergrößerter Darstellung nach Abnahme des Gehäusedeckels; -
5 einen Schnitt durch die Seildurchlaufwinde gemäß2 ; und -
6 einen Teilschnitt gemäß5 im Bereich von Winde und Sicherungseinrichtung in vergrößerter Darstellung. -
1 zeigt eine Personenhebevorrichtung in Form eines Service-Liftes für Windkraftanlagen in der Seitenansicht in vereinfachter Darstellung. - Die insgesamt mit Ziffer
10 bezeichnete Personenhebevorrichtung weist einen Fahrkorb12 auf mit einem Rahmen18 , an dessen oberen Ende eine Seildurchlaufwinde20 befestigt ist. - Der Fahrkorb
12 hängt an einem Arbeitsseil, das durch die Seildurchlaufwinde20 geführt ist und seitlich über eine Rolle14 nach unten umgelenkt ist. Parallel zum Arbeitsseil verläuft eine Sicherungsseil16 , das gleichfalls durch die Seildurchlaufwinde20 geführt ist und in einem Winkel von 90° bzw. 270° zum oberen Trumm des Sicherungsseils16 seitlich aus der Seildurchlaufwinde20 herausgeführt ist und über die Umlenkrolle14 nach unten geführt ist. In1 ist nur die Seilführung des Sicherungsseils16 erkennbar, da das Arbeitsseil genau parallel dazu verläuft und somit vom Sicherungsseil16 verdeckt ist. - Aufbau und Funktionsweise der Seildurchlaufwinde
20 werden nunmehr nachfolgend anhand der2 bis6 näher erläutert. -
2 zeigt eine perspektivische Ansicht der Seildurchlaufwinde20 . Die Seildurchlaufwinde20 bewegt das Arbeitsteil28 aufwärts oder abwärts, so dass sich der Fahrkorb12 am Arbeitsseil28 nach oben oder unten bewegt. Die Winde22 umfasst einen Antrieb24 mit einem Motor und einem Getriebe, und ferner eine Steuerung26 . Die Seildurchlaufwinde20 umfasst eine Winde22 , die das Arbeitsteil28 bewegt, sowie eine Sicherungseinrichtung30 , durch die das Sicherungsseil16 geführt wird. -
3 zeigt die Seildurchlaufwinde20 in der Vorderansicht, während in4 die Seildurchlaufwinde20 in leicht vergrößerter Vorderansicht nach Abnahme des Gehäusedeckels der Sicherungseinrichtung30 zeigt. - Aus
4 ist der Aufbau einer Sperreinrichtung31 ersichtlich, die Teil der Sicherungseinrichtung30 ist. Die Sperreinrichtung31 umfasst ein Klinkenrad32 , das mit einer Klinke34 zusammenwirkt, die um eine Schwenkachse36 verschwenkbar aufgenommen ist. Die Klinke34 weist einen ersten Klinkenarm38 sowie einen zweiten Klinkenarm40 auf, die in entgegengesetzte Richtungen von der Schwenkachse36 aus hervorstehen. Die Klinke34 ist durch eine Feder46 derart vorgespannt, dass der erste Klinkenarm38 normalerweise an der Innenverzahnung des Klinkenrades32 anliegt. In dieser Stellung kann das Klinkenrad sowohl im Uhrzeigersinn als auch im Gegenuhrzeigersinn bewegt werden, ohne dass die Klinke zu einer Blockierung am Klinkenrad32 führt. Bewegt sich das Klinkenrad32 gemäß der Darstellung in4 im Gegenuhrzeigersinn, so bewegt sich der Fahrkorb12 nach unten. Die Klinke34 läuft hierbei mit ihrem ersten Klinkenarm38 auf der verzahnten Innenoberfläche des Klinkenrades32 ab. Die Spannung der Feder46 ist nun so eingestellt, dass dann, wenn die Abwärtsgeschwindigkeit des Sicherungsseils16 etwa 30 Meter pro Minute erreicht, die Klinke34 durch die Wechselwirkung des ersten Klinkenarms38 mit der verzahnten Innenoberfläche des Klinkenrades32 von der Innenoberfläche des Klinkenrades32 abhebt und umschlägt, so dass die Klinke mit einer Rastnase42 am Ende des zweiten Klinkenarms an der Innenoberfläche des Klinkenrades32 einrastet und somit das Klinkenrad32 mittels der im Gehäuse54 gelagerten Klinke34 blockiert. Die Sperreinrichtung31 ist somit gesperrt und bewirkt eine Festlegung des drehbar gelagerten Klinkenrades32 an der Klinke34 . - Im gesperrten Zustand wird ein Schalter
44 betätigt. Dieser signalisiert der Steuerung26 damit, dass der Antrieb24 abgeschaltet werden muss. Des weiteren kann der Schalter44 ferner dazu genutzt werden, um im Falle eines Ansprechens etwa ein Fehlersignal auszugeben, das z. B. an eine entfernte Überwachungseinrichtung übertragen wird. - In
4 ist ferner noch eine Andruckeinrichtung48 für eine Seilscheibe erkennbar, über die das Sicherungsseil16 geführt ist (vergleiche5 ). Die Andruckeinrichtung48 weist eine Andruckrolle50 auf, die mittels einer Feder52 auf das Sicherungsseil16 drückt, um diese in eine zugeordnete Führungsrille der Seilscheibe68 gemäß5 einzudrücken. - Aus
5 ist ferner der Aufbau der Winde22 ersichtlich. Die Winde22 weist in grundsätzlich bekannter Weise eine Treibseilscheibe58 auf, über die das Arbeitsseil28 mit einem Umschlingungswinkel von etwa 270° geführt ist. Die Treibseilscheibe58 weist eine Führungsrille59 auf, in der das Arbeitsseil28 verläuft. Zusätzlich ist eine Andruckeinrichtung56 zum Andruck des Arbeitsseils28 in die Führungsrille59 vorgesehen. Es handelt sich hierbei um eine Andruckrolle, kombiniert mit einer Feder. Das Arbeitsseil28 tritt, wie aus2 ersichtlich, nach einem Umschlingungswinkel von etwa 270° seitlich aus der Winde22 aus und wird dann über die Umlenkrolle14 nach unten umgelenkt. - Aus
5 ist ferner der Antrieb24 ersichtlich, der einen Elektromotor und ein Getriebe umfasst. Von der Ausgangswelle70 des Getriebes wird die Treibseilscheibe58 über ein Schaftritzel angetrieben (nicht dargestellt). - Wie aus der vergrößerten Darstellung gemäß
6 ersichtlich, sind sowohl die Treibseilscheibe als auch die Seilscheibe mit jeweils mit Hilfe von jeweils zwei Lagern60 ,62 ,64 ,66 im gemeinsamen Gehäuse54 von der Winde22 und der Sicherungseinrichtung30 gelagert. - Die Sicherungseinrichtung
30 umfasst die zuvor anhand von4 erläuterte Sperreinrichtung31 , die über eine insgesamt mit Ziffer71 bezeichnete Bremse mit der Seilscheibe68 gekoppelt ist, über die das Sicherungsseil16 geführt ist. Das Klinkenrad32 weist einen Außenkonus72 auf, der gegen einen Innenkonus74 der Seilscheibe68 anliegt. Das Klinkenrad32 ist durch eine Tellerfeder78 , die sich an einen Lagerring76 auf einem Zapfen73 der Seilscheibe68 abstützt, gegen die Seilscheibe vorgespannt, so dass ein Reibschluss zwischen dem Außenkonus72 des Klinkenrades32 und dem Innenkonus74 der Seilscheibe68 entsteht. Die Vorspannung der Tellerfeder78 ist mit Hilfe einer Mutter82 , die auf ein Gewinde80 am Zapfen73 aufgeschraubt ist, einstellbar. - Die Funktion der Sicherungseinrichtung
30 ist nun wie folgt:
Im Normalfall läuft die nicht angetriebene Seilscheibe68 synchron mit der Treibseilscheibe58 . Das Sicherungsseil16 bewegt sich also mit derselben Geschwindigkeit wie das Arbeitsseil28 über die Seilscheibe68 . - Sollte aus irgendeinem Grunde die Winde
22 versagen, indem entweder das Arbeitsseil28 reißt oder ein Getriebebruch im Antrieb24 auftritt, was zu einem Fall des Fahrkorbes12 nach unten führen würde, bewegt sich der Fahrkorb12 zunächst mit erhöhter Geschwindigkeit nach unten, bis die Auslösegeschwindigkeit der Sperreinrichtung31 erreicht ist. Bei etwa 30 Meter pro Minute blockiert die Klinke34 am Klinkenrad32 , so dass die sich zuvor drehende Seilscheibe68 nunmehr über die Konusbremse71 abgebremst wird, bis der Fahrkorb12 schließlich zum Stillstand gelangt. - Die Auslösegeschwindigkeit für die Sperreinrichtung
31 liegt bei etwa 30 Meter pro Minute. Die Vorspannung der Tellerfeder78 , der Konuswinkel der Konusbremse71 , der etwa 5° bis 8° beträgt, und die Reibpaarung der Werkstoffe von Innenkonus74 und Außenkonus72 (Bronzelegierung/Stahllegierung) sind so aufeinander abgestimmt, dass sich ausgehend von der Auslösegeschwindigkeit von etwa 30 Meter pro Minute eine Abbremsung des Fahrkorbs12 mit etwa 2 g ergibt. Dies stellt eine deutlich sanftere Abbremsung als bei herkömmlichen Sicherungseinrichtungen dar, mit der das Sicherungsseil unmittelbar blockiert wurde, was zu einem Abfangen des Fahrkorbs12 mit etwa 5 g führte. - Anstelle der direkten Materialpaarung von zwei Metallen (Bronzelegierung/Stahllegierung) könnte auch auf zumindest einem Reibpartner ein Reibbelag vorgesehen sein, um einem ggf. möglichen Verschleiß durch Korrosion oder Fressen entgegen zu wirken. Hierbei wäre dann in der Regel auch ein größerer Konuswinkel zu verwenden, der in der Größenordnung von etwa 10° bis 40°, z. B. bei etwa 30° liegt.
- Über einen Taster
45 kann die Klinke34 auch manuell, mechanisch, elektrisch oder in sonstiger Weise in ihre Sperrstellung bewegt werden (vgl.5 ). Hierzu wird der Taster45 einmalig betätigt, um die Klinke34 zu verschwenken. Die Sperrstellung wird automatisch wieder aufgehoben, wenn das Sicherungsseil16 wieder in Aufwärtsrichtung bewegt wird. - ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
- Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
- Zitierte Nicht-Patentliteratur
-
- Norm EN 1808 [0034]
Claims (21)
- Seildurchlaufwinde, insbesondere für einen Service-Lift (
10 ), insbesondere für Windkraftanlagen, mit einem Arbeitsseil (28 ) und mit einem Sicherungsseil (16 ), mit einer Treibseilscheibe (58 ), die zumindest teilweise vom Arbeitsseil (28 ) umschlungen ist, mit einem Antrieb (24 ) zum Antreiben der Treibseilscheibe (58 ), und mit einer Sicherungseinrichtung (30 ) für das Sicherungsseil (16 ), dadurch gekennzeichnet, dass die Sicherungseinrichtung (30 ) eine nicht angetriebenen Seilscheibe (68 ) aufweist, die in einem Gehäuse (54 ) drehbar gelagert ist und vom Sicherungsseil (16 ) zumindest teilweise umschlungen ist, und ferner eine Sperreinrichtung (31 ) aufweist, die über eine Bremse (71 ) mit der Seilscheibe (68 ) gekoppelt ist und die bei einer vorbestimmten Geschwindigkeit des Sicherungsseils (16 ) zumindest in einer Richtung blockiert und das Sicherungsseil (16 ) über die Bremse (71 ) abbremst. - Seildurchlaufwinde nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Sperreinrichtung (
31 ) ein Klinkenrad (32 ) umfasst, das mit einer Klinke (34 ), die am Gehäuse (54 ) gelagert ist, derart zusammenwirkt, dass die Klinke (34 ) bei der vorbestimmten Geschwindigkeit des Sicherungsseils (16 ) am Klinkenrad (32 ) einrastet. - Seildurchlaufwinde nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass ein Sensor (
44 ) zur Erfassung eines Blockierens der Sperreinrichtung (31 ) vorgesehen ist, der ein Signal ausgibt, das ein Blockieren der Sperreinrichtung (31 ) anzeigt. - Seildurchlaufwinde nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Klinke (
34 ) einen ersten Klinkenarm (38 ) und einen zweiten Klinkenarm (40 ) aufweist, zwischen denen die Klinke (34 ) am Gehäuse (54 ) schwenkbar gelagert ist, wobei die Klinke (34 ) derart gegen das Klinkenrad (32 ) vorgespannt ist, dass sich der erste Klinkenarm (38 ) entlang des Klinkenrades (32 ) bis zu der vorbestimmten Geschwindigkeit bewegen kann und bei übersteigen der vorbestimmten Geschwindigkeit in Abwärtsrichtung des Sicherungsseils (16 ) mit seinem zweiten Klinkenarm (40 ) am Klinkenrad (32 ) einrastet. - Seildurchlaufwinde nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass Mittel (
45 ) zum gezielten Aktivieren der Sperreinrichtung (31 ) vorgesehen sind, insbesondere ein Taster zum Bewegen der Klinke (34 ) in eine Rastposition zur Einrastung am Klinkenrad (32 ). - Seildurchlaufwinde nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Klinkenrad (
32 ) und die Seilscheibe (68 ) um eine gemeinsame Drehachse drehbar sind und das Klinkenrad (32 ) eine Reibbremse (71 ) mit der Seilscheibe (68 ) bildet. - Seildurchlaufwinde nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Bremse (
71 ) als Konusbremse ausgebildet ist. - Seildurchlaufwinde nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Reibbremse (
71 ) einen ersten Reibpartner aus einer Bronzelegierung und einen zweiten Reibpartner aus einer Stahllegierung umfasst. - Seildurchlaufwinde nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Bremse (
71 ) einen Konuswinkel von etwa 4° bis 10° aufweist. - Seildurchlaufwinde nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Reibbremse (
71 ) zumindest einen Reibbelag umfasst. - Seildurchlaufwinde nach einem der Ansprüche 7 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Klinkenrad (
32 ) einen Außenkonus (72 ) aufweist, der gegen einen Innenkonus (74 ) der Seilscheibe (68 ) federnd beaufschlagt ist. - Seildurchlaufwinde nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Klinkenrad (
32 ) mittels einer Tellerfeder (78 ), deren Vorspannung vorzugsweise einstellbar ist, gegen den Innenkonus (74 ) der Seilscheibe (68 ) vorgespannt ist. - Seildurchlaufwinde nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest das Arbeitsseil (
28 ) oder das Sicherungsseil (16 ) die Treibseilscheibe (58 ) oder die Seilscheibe (68 ) mit einem Umschlingungswinkel von weniger als 300°, vorzugsweise von etwa 260 bis 280°, besonders bevorzugt mit etwa 270°, umschlingen. - Seildurchlaufwinde nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die vorbestimmte Geschwindigkeit zur Abbremsung des Sicherungsseils 20 bis 40 Meter/Minute, vorzugsweise 25 bis 35 Meter/Minute, vorzugsweise etwa 30 Meter/Minute beträgt.
- Seildurchlaufwinde nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Treibseilscheibe (
58 ) und die Seilscheibe (68 ) in einem gemeinsamen Gehäuse (54 ) gelagert sind. - Seildurchlaufwinde nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Seilscheibe (
68 ) eine Andruckeinrichtung (48 ) zum Andruck des Sicherungsseils (16 ) auf die Seilscheibe (68 ) aufweist. - Seildurchlaufwinde nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Treibseilscheibe (
58 ) eine Andruckeinrichtung (56 ) zum Andruck des Arbeitsseils (28 ) auf die Treibseilscheibe (58 ) aufweist. - Seildurchlaufwinde nach Anspruch 15 oder 16, bei der die Andruckeinrichtung (
48 ,56 ) eine federnd beaufschlagte Andruckrolle (50 ) umfasst. - Seildurchlaufwinde nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Klinkenrad (
32 ) auf einem Zapfen (73 ) der Seilscheibe (68 ) gelagert ist. - Personenhebevorrichtung, insbesondere Service-Lift, insbesondere für Windkraftanlagen, gekennzeichnet durch eine Seildurchlaufwinde (
20 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche. - Personenhebevorrichtung nach Anspruch 20, bei der das Arbeitsseil (
28 ) und das Sicherungsseil (16 ) gegenüber den oberen Trummen mit einem Winkel von etwa 90° seitlich aus der Seildurchlaufwinde20 herausgeführt sind und lediglich über je eine Umlenkrolle (14 ) nach unten umgelenkt sind.
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