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Die Erfindung betrifft eine Winde, umfassend eine Trommel, ein Tragmittel, eine Spulvorrichtung und ein Gestell, wobei das Gestell eine Lagerung für die Trommel und eine Linearführung für die Spulvorrichtung aufweist.
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Winden mit einer zylindrischen Trommel auf der ein Tragmittel auf- und abgewickelt werden kann, sind in vielfältiger Weise bekannt. Sie werden in den verschiedensten Einsatzgebieten von der Bühnentechnik bis hin zu Bergewinden oder dem Kranbau eingesetzt. Der Begriff „Tragmittel“ umfasst dabei sowohl Seile, insbesondere Stahlseile, als auch elektrische Kabel, die elektrische Ströme oder Signale mit Hilfe verschiedener Adern des Kabels, übertragen. In vielen Fällen ist als mechanische Zugentlastung der Adern des Kabels noch eine Zuglitze in ein solches Kabel eingearbeitet. Auch das sind „Tragmittel“ im Sinne der Erfindung.
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Seile und elektrische Kabel haben in der Regel einen kreisrunden Querschnitt, so dass es vorteilhaft ist, wenn an der zylindrischen Außenfläche der Trommel eine schraubenförmige Rille vorhanden ist. Diese schraubenförmige Rille ist bezüglich Steigung und Querschnittskontur auf den Durchmesser des aufzuwickelnden Tragmittels abgestimmt ist. Die Querschnittskontur ist komplementär zu dem Querschnitt des Tragmittels ausgeführt. Die Steigung der Rille ist mindestens so groß wie der Durchmesser des Tragmittels.
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Diese Art, ein Kabel bzw. ein Tragmittel auf einer Trommel aufzuwickeln, ist sehr vorteilhaft, weil beim Aufwickeln zwischen dem Tragmittel und der Rille eine sehr große Kontaktfläche entsteht. Durch das Auf- oder Abwickeln des Tragmittels auf der Trommel wird das Tragmittel weder verdreht, geknickt, noch in anderer Weise beschädigt.
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Um auch unter widrigsten Bedingungen sicherzustellen, dass das Tragmittel sich in die Rille der Trommel legt, sind sogenannte Spulvorrichtungen bekannt. Diese Spulvorrichtungen sind nichts anderes als eine Führung des Tragmittels, die sich parallel zur Drehachse der Trommel und in abhängig von den Drehbewegungen der Trommel bewegt. Wenn die Trommel eine Umdrehung ausgeführt hat, dann verschiebt sich die Spulvorrichtung um den Betrag der Steigung der Rille auf der Trommel.
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Um die gewünschte Kopplung zwischen Spulvorrichtung und der Drehzahl der Trommel herzustellen, sind Trapez- und Kugelgewindespindeln bekannt, die parallel zur Trommel angeordnet sind und die über einen Zahnriemen oder eine Stirnradverzahnung mit der Trommel gekoppelt sind. Auf der Gewindespindel ist eine Mutter angeordnet, die Teil der Spulvorrichtung gekoppelt ist. Auf diese Weise wird die Kopplung zwischen Spulvorrichtung und Trommel gewährleistet. Diese Ausführungsform funktioniert, ist jedoch relativ aufwändig in der Herstellung und erfordert für jeden Durchmesser des Tragmittels eine Anpassung des Gewindetriebs. Außerdem benötigt sie eine Kopplung zwischen der Trommel und der Gewindestange. Das verursacht relativ hohe Herstellungskosten und macht sie fehleranfällig.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Winde bereitzustellen, die sehr zuverlässig und geräuscharm arbeitet. Der letztgenannte Aspekt ist vor allem bei Anwendungen in der Bühnentechnik von Bedeutung. Jedwedes Betriebsgeräusch, Quietschen oder Klappern ist in diesem Metier nicht akzeptabel. Darüber hinaus soll die Winde einfach an verschiedene Durchmesser des Tragmittels adaptierbar sein.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine Winde, umfassend eine Trommel, ein Tragmittel, eine Spulvorrichtung und ein Gestell, wobei das Gestell eine Lagerung für die Trommel und eine Linearführung für die Spulvorrichtung aufweist, wobei die Trommel eine schraubenlinienförmige Rille und die Spulvorrichtung eine Koppelrolle aufweist, und wobei die Koppelrolle mindestens einen Bund aufweist, der in die schraubenförmige Rille der Trommel eingreift. Der Bund hat daher in bevorzugter Ausgestaltung einen Querschnitt, der komplementär zu dem Profil der schraubenförmigen Rille ist.
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Erfindungsgemäß ist also vorgesehen, dass die Spulvorrichtung eine Koppelrolle mit einem Bund aufweist. Dieser Bund greift in die Rolle der Trommel ein.
Die Drehachsen von Trommel und Koppelrolle sind in der Regel parallel zueinander. Es ist aber auch möglich, die Drehachse der Koppelrolle gegenüber der Drehachse der Trommel leicht schräg zu stellen. Der Winkel zwischen den Drehachsen von Trommel und Koppelrolle entspricht dem Steigungswinkel der schraubenförmigen Rille der Trommel. Dadurch ergibt sich ein besonders reibungs- und geräuscharmer Lauf der Koppelrolle.
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Alternativ oder ergänzend ist es auch möglich, den Bund der Koppelrolle im Querschnitt etwas schmaler als das Profil der Rille auszubilden. Dann kann - auch wenn die Drehachsen von Koppelrolle und Trommel parallel zueinander verlaufen - der Bund spielfrei und reibungsarm in die schraubenförmige Rille der Trommel eingreifen.
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Das Gestell der erfindungsgemäßen Winde weist bevorzugt zwei Seitenwände auf. Diese Seitenwände können aus Blech, beispielsweise durch CNC-Laserschneiden, hergestellt werden. An den Seitenwänden ist eine Lagerung für die Trommel ausgebildet. Die Lagerung kann durch Gleit- und/oder Wälzlager realisiert werden. Bevorzugt ist die Trommel an beiden Enden drehbar gelagert.
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Der Abstand zwischen den Seitenwänden des Gestells wird idealerweise durch Traversen bereitgestellt. Diese Traversen können Rundstäbe, bevorzugt aus Metall sein, die an ihren Enden jeweils ein Innengewinde aufweisen und mit den Seitenwänden des Gestells verschraubt werden.
Mindestens eine der Traversen ist gleichzeitig als Linearführung für die Spulvorrichtung ausgebildet. In einer weiter verbesserten Ausführungsform sind zwei oder mehr parallel zueinander verlaufende Traversen als Linearführung für die Spulvorrichtung ausgebildet.
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In diesem Fall weist das Gestell oder Gehäuse der Spulvorrichtung an beiden Seiten Führungsbuchsen, bevorzugt aus einem reibungsoptimierten Kunststoff, wie z.B. PTFE, oder Metall , wie z. B. Messing, auf. Diesen Buchsen gleiten auf den Traversen und realisieren dadurch eine Linearführung.
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Die erfindungsgemäße Spulvorrichtung umfasst eine Führungsrolle für das Tragmittel, wobei die Führungsrolle eine umlaufende Nut aufweist, deren Nutgrund mindestens so breit wie der Durchmesser des Tragmittels ist. Dann liegt das Tragmittel am Grund der Nut auf und wird optimal von der Führungsrolle geführt und kann nicht seitlich ausweichen. Weil die erfindungsgemäße Spulvorrichtung über die Koppelrolle mit der Trommel gekoppelt ist, bewegt sich die Spulvorrichtung mit an der Trommel entlang. Diese Bewegung der Spulvorrichtung ist über die Koppelrolle mit den Drehbewegungen der Trommel gekoppelt. Dadurch ist damit gewährleistet, dass das Tragmittel von der Führungsrolle immer mittig, d. h. ohne Versatz, in die Rille der Trommel eingelegt wird, wenn das Tragmittel auf die Trommel aufgerollt wird. Auch beim Abwickeln des Tragmittels von der Rolle ist sichergestellt, dass das Tragmittel gerade und ohne Versatz und mechanische Belastungen von der Trommel abläuft. Durch die Führungsrolle wird die Trommel auch von seitlich wirkenden Kräften, die durch das Tragmittel in die Winde eingeleitet werden können, entlastet.
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In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Spulvorrichtung eine Niederhalterrolle aufweist. Diese Niederhalterrolle greift in die Nut der Führungsrolle ein. Zwischen dem Außendurchmesser der Niederhalterrolle und dem Grund der Nut in der Führungsrolle verbleibt ausreichend Platz für das aufzuwickelnde Tragmittel. Durch die ineinandergreifenden Führungsrolle und Niederhalterrolle ist ein ungewolltes „Herausspringen“ des Tragmittels aus der Führungsrolle ausgeschlossen.
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Die erfindungsgemäße Spulvorrichtung gewährleistet auch unter widrigen Betriebsbedingungen eine ideale Ausrichtung des Tragmittels relativ zu der Rille der Trommel. Dadurch ist ein sehr exaktes und das Tragmittel schonende Aufwickeln des Tragmittels auf der Trommel gewährleistet. Dies gilt unabhängig von der Arbeitslage und Ausrichtung der Winde.
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In Vorteilhafter Weiterbildung weist die Koppelrolle zwei Bünde auf. Beide Bünde greifen in die Rille der Trommel ein. Der axiale Abstand der Bünde ist so groß wie die Steigung der schraubenförmigen Rille. Er kann auch ein ganzzahliges Vielfacheres der Steigung der schraubenförmigen Rille betragen. Dadurch wird die Kopplung zwischen Spulvorrichtung und Trommel nochmals verbessert.
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Es ist auch möglich, dass die beiden Bünde der Koppelrolle an den beiden Enden der Koppelrolle ausgebildet sind und das aufzuwickelnde bzw. abzuwickelnde Tragmittel an den beiden Bünden hindurchläuft. Dann kann einer Bünde nicht in die Rille der Trommel eingreifen, sondern rollt auf einem Steg zwischen zwei benachbarten Windungen der Rille ab.
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In einer vereinfachten Ausführungsform sind die Funktionen der Koppelrolle und der Führungsrolle in einer Rolle integriert. Dies bedeutet, dass die Koppelrolle axial beabstandet zu dem mindestens einen Bund eine Nut aufweist in der das Tragmittel geführt wird. Dadurch ergibt sich eine kompaktere und kotengünstigere Bauweise.
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Das Tragmittel kann ein elektrisches Kabel, insbesondere mit einer Zuglitze, oder ein Seil sein. Es können Stahlseile oder Seile aus Aramid oder anderen Fasern zum Einsatz kommen.
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In Vorteilhafter Weiterbildung weist die Winde einen mit der Trommel gekoppelten Drehwinkelsensor und/oder Endschalter auf. Die Endschalter sorgen dafür, dass das Tragmittel nicht zu weit von der Trommel abgewickelt wird. Dann nämlich könnte es dazu kommen, dass die auf das Tragmittel wirkenden Gewichtskräfte die Befestigung des Tragmittels an der Trommel überlasten. In der Regel sieht man vor, dass der Umschlingungswinkel des Tragmittels um die Trommel nicht kleiner als 360° ist. Bevorzugt ist er gleich 720° oder größer Dann werden die von dem Tragmittel in die Trommel einzuleitenden Zugkräfte über den Reibschluss zwischen dem aufgewickelten Tragmittel und der Trommel übertragen und nicht über ein mechanisches Klemmstück mit dem das Tragmittel meist im Inneren der Trommel mechanisch verbunden ist. Das mechanische Klemmstück ist hilfreich beim Zusammenbau der Winde und stellt bei der in Betrieb befindlichen Winde eine redundante Sicherung des Tragmittels dar.
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Auch in der anderen Endlage Seite - d. h. wenn die Trommel voll ist - ist ein Endschalter erforderlich. Er soll sicherzustellen, dass das das Ende des Tragmittels nicht in die Winde eingezogen wird. Insbesondere, wenn an dem Ende des Tragmittels ein Haken oder eine Last, wie zum Beispiel eine Leuchte, angehängt sind, würde ein zu weites das Einziehen dieses Endes in die Winde zu Beschädigungen der Winde und/oder des Hakens/der Last führen.
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Die konstruktiven Details der Übertragung von elektrischer Leistung und/oder elektrischen Signalen vom Gestell der Winde auf die Trommel bzw. auf das an der Trommel befestigte elektrische Kabel (beispielsweise über Schleifringkontakte) sind nicht Gegenstand der Erfindung; sie sind dem Fachmann bekannt und werden daher nicht im erläutert.
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Weitere Vorteile und vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind der nachfolgenden Zeichnung, deren Beschreibung und den Patentansprüchen entnehmbar. Alle in der Zeichnung, deren Beschreibung und den Patentansprüchen offenbarten Merkmale können sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination erfindungswesentlich sein.
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Es zeigen:
- 1 die Isometrie einer erfindungsgemäßen Winde von der Antriebsseite;
- 2 eine zweite Isometrie der erfindungsgemäßen Winde;
- 3 eine Seitenansicht der Winde mit dem Antrieb;
- 4 die erfindungsgemäße Winde mit einer abgenommenen Seitenwand;
- 5 eine isometrische Darstellung der erfindungsgemäßen Spul vorrichtung;
- 6 bis 8 weitere Detailansichten der erfindungsgemäßen Spulvorrichtung;
- 9 eine Ansicht von vorne auf die Trommel, die Linearführung und die Spulvorrichtung;
- 10 eine Anpressrolle für das Tragmittel in der Rille der Trommel; und
- 11 und 12 Explosionsdarstellungen der erfindungsgemäßen Winde.
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Beschreibung des Ausführungsbeispiels
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Die in den Figuren dargestellte Winde betrifft ein Ausführungsbeispiel in verschiedenen Ansichten. Teilweise sind nicht alle Bauteile der Winde dargestellt, um die Übersichtlichkeit zu verbessern.
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So ist beispielsweise in der 4 eine der beiden Seitenwände nicht dargestellt, so dass man die Trommel, deren Lagerung und einen Drehwinkelsensor und dessen Kopplung mit der Trommel über einem Zahnriemen gut erkennen kann.
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Für gleiche Bauteile werden die gleichen Bezugszeichen verwendet. Aus der Zusammenschau der 1 bis 9 lässt sich der konstruktive Aufbau der erfindungsgemäßen Winde, und insbesondere von deren Spulvorrichtung, gut erkennen.
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In der 1 ist eine erfindungsgemäße Winde 1 in einer Isometrie dargestellt. Die erfindungsgemäße Winde 1 umfasst ein Gestell 3, welches aus Seitenwänden 5 und mehreren Traversen 7 besteht. Die Traversen 7 dienen gleichzeitig als Abstandshalter für die Seitenwände 5. Eine oder mehrere der Traversen können auch die Linearführung für eine erfindungsgemäße Spulvorrichtung (nicht sichtbar in der 1) bilden. Die Traversen 7 sind bei diesem Ausführungsbeispiel Stäbe aus Rundmaterial, die an ihren Enden ein Innengewinde haben. In den Seitenwänden 5 sind an den entsprechenden Stellen Durchgangsöffnungen vorhanden. Durch diese Durchgangsöffnungen werden Schrauben in die Innengewinde der Traversen geschraubt. Auf diese Weise werden die Traversen 7 und die Seitenwände 5 zu einem stabilen Gestell 3 verspannt.
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In der 1 sind nicht alle Traversen 7 mit Bezugszeichen versehen. Zwischen den Seitenwänden 5 ist eine Trommel 9 drehbar gelagert. Die Trommel 9 ist in der 1 etwa zur Hälfte mit einem Tragmittel 11 belegt. In der 1 ist auf der linken Hälfte der Trommel 9 das Tragmittel 11 aufgewickelt. Die rechte Hälfte der Trommel 9 ist ohne Tragmittel dargestellt. Das Tragmittel 11 kann ein elektrisches Kabel sein, das elektrische Leistung und Signale an eine Last, die an einem unteren Ende des Tragmittels 11 angehängt werden kann, überträgt. In der 1 ist keine Last dargestellt. Eine Anhängeöse 13, an welche die Last angehängt werden kann, ist jedoch dargestellt.
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Am oberen Ende des Gestells 3 ist eine Klemme 15 zu erkennen. Mit Hilfe dieser Klemme 15 kann die erfindungsgemäße Winde an einem Tragrohr 17 (nicht Teil der Winde) festgeklemmt werden. Selbstverständlich kann die Winde 1 auch auf andere Weise an einen Befestigungspunkt befestigt werden.
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Auf der in 1 rechten Seite ist ein Antrieb 19 dargestellt. Er umfasst einen elektrischen Motor und ein Untersetzungsgetriebe, das als selbsthemmendes Schneckenradgetriebe ausgebildet sein kann. In den Antrieb 19, der bei diesem Ausführungsbeispiel als Getriebemotor ausgebildet ist, kann ein erster Drehwinkelsensor 23 integriert sein. An einer oder beiden Seitenwänden 5 kann jeweils ein Endschalter 24 angebracht sein. Der oder die Endschalter 24 verhindern, dass das Tragmittel zu weit von der Trommel 9 abgewickelt oder zu weit auf die Trommel 9 aufgewickelt wird.
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In der 2 ist die Winde 1 in einer etwas anderen Perspektive dargestellt. Der Antrieb 19 ist in dieser Ansicht auf der linken Seite des Gestells 3 zu sehen. In dieser Ansicht ist eine erfindungsgemäße Spulvorrichtung 21 zu erkennen. Die Details dieser Spulvorrichtung 21 werden in den 5 bis 10 noch im Detail erläutert. Auf der dem Antrieb 19 gegenüberliegenden Seite der Winde 1 ist ein Steuergerät 25 befestigt.
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Die 3 zeigt eine Seitenansicht der Winde 1 mit dem Antrieb 19.
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In der 4 ist die erfindungsgemäße Winde teilweise „freigeschnitten“ dargestellt. So sind die eine Seitenwand 5 und der Antrieb 10 entfernt worden.
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In dieser Ansicht sind die Traversen 7 gut zu erkennen. Auch die Schrauben, welche in die Innengewinde an der Stirnseite der Traversen 7 eingedreht werden, um die nicht dargestellte Seitenwand 5 mit den Traversen 7 zu verbinden, sind gut zu sehen. 4
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In dieser Ansicht ein weiterer Drehwinkelsensor 27 zu erkennen. Dieser weitere Drehwinkelsensor 27 ist über einen Zahnriemenantrieb 29 mit der Trommel 7 gekoppelt. Dadurch wird jede Drehbewegung der Trommel 7 über den ersten Drehwinkelsensor 23 und den zweiten Drehwinkelsensor 27 redundant erfasst. Aus den Signalen dieser Sensoren 23 und 27 lässt sich auch die Funktion eines Endschalters realisieren. Dies bedeutet, dass mit dem Erreichen einer ersten und einer zweiten Endstellung der Trommel, der Antrieb 19 abgeschaltet wird. Dadurch wird wirksam verhindert wird, dass das Tragmittel 11 zu weit von der Trommel 7 abgewickelt wird oder das Tragmittel 11 zu weit auf die Trommel aufgewickelt wird. Dann käme es zu einem Crash der Anhängeöse 13 (siehe 1) mit dem Gestell 3 bzw. der Spulvorrichtung 21. Das muss zuverlässig verhindert werden. Dazu dienen die Endschalter.
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Endschalter oder -taster 24 können auch an den Seitenwänden 5 angeordnet werden und ansprechen, wenn die Spulvorrichtung in die Nähe einer der Seitenwände 5 gelangt. In der 4 ist ein Endschalter oder Endtaster 24 sichtbar, der sowohl das zu weite Aufwickeln als auch das zu weite Abwickelns des Tragmittels 11 von bzw. auf die Trommel 9 verhindert. Wenn der Endschalter 24 auslöst, wird der Antrieb 19 gestoppt.
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In der 1 ist dann an der linken Seitenwand 5 der Endschalter oder -taster 24 angeordnet, der das zu weite Abwickeln des Tragmittels 11 verhindert. In der 1 ist dann an der rechten Seitenwand 5 der Endschalter oder -taster angeordnet, der verhindert, dass das Tragmittel 11 zu weit aufgewickelt wird und in Folge dessen die Anhangeöse 13 eingezogen wird.
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In der 5 sind die Trommel 9, das Tragmittel 11 sowie zwei Traversen 7, welche die Spulvorrichtung 21 tragen, dargestellt. Die beiden Seitenwände 31 der Spulvorrichtung 21 sind in der 5 gut zu erkennen. Spulvorrichtung 21 ist an zwei Traversen 7 geführt. Die Spulvorrichtung 21 umfasst zwei Seitenwände 31, zwischen denen verschiedene Abstandshalter angeordnet sind. Diese Abstandshalter sind in der 5 nicht gut zu erkennen. Sie dienen gleichzeitig als Lagerbolzen für die verschiedenen Rollen der Spulvorrichtung. Des Weiteren ist in der 5 eine Führungsrolle 33 zu sehen. Über die Führungsrolle 33 wird das Tragmittel aus der Winde herausgeführt bzw. eingezogen.
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Die Führungsrolle 33 und deren Ausgestaltung ist in den 6 und 7 deutlich zu erkennen. Wie sich aus den 6 und 7 ergibt, ist in der Führungsrolle 33 eine umlaufende Nut 35 vorhanden. Die Nut 35 dient dazu, das Tragmittel zu führen. Ein Nutgrund 37 ist bezüglich seiner Breite und idealerweise auch bezüglich seines Profils an den Durchmesser D des Tragmittels angepasst.
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Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist das Tragmittel ein Kabel mit kreisrundem Querschnitt und dem Durchmesser D. Infolgedessen ist der Nutgrund 37 als Radius ausgeführt, wobei der Radius etwa gleich 0,5 mal dem Durchmesser D ist.
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Die Nut 35 ist sehr viel tiefer als der Durchmesser D des Tragmittels 11, so dass das Tragmittel von den Seitenwänden der Nut 35 seitlich geführt wird. Schon das verhindert ein Herausspringen des Tragmittels 11 aus der Nut 35 wirksam.
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Zusätzlich kann eine weitere Rolle, nämlich die Niederhalterrolle 39, in die Spulvorrichtung 21 integriert sein, um das Herausspringen des Tragmittels 11aus der Nut 35 noch wirksamer zu verhindern. Die Niederhalterrolle 39 ist so angeordnet, dass sie mit ihrem Bund in die Nut 35 eingreift, so dass das Tragmittel 11 in radialer Richtung innen auf dem Nutgrund 37 aufliegt ist und radial außen durch den Bund der Niederhalterrolle 39 geführt wird. Seitlich wird das Tragmittel durch die Flanken der Nut 35 gehalten. Die Formgebung der Niederhalterrolle 39 ist der 9 entnehmbar. Sie hat zwei seitliche Fasen, deren Winkel mit dem Flankenwinkel der Nut 35 korrespondiert.
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In der 8 ist das Zusammenwirken der Nut 35 und des Bunds der Niederhalterrolle 39, der in die Nut 35 eingreift, gut zu erkennen. Es ergibt sich aus der Seitenansicht der 8 und der 9, dass das Tragmittel 11 sehr gut in der Nut 35 der Führungsrolle 33 und der Niederhalterrolle 39 geführt ist.
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Wie sich aus den 6, 7, 8 und 9 anschaulich ergibt, ist zwischen den Seitenwänden 31 der Spulvorrichtung in unmittelbarer Nähe der Trommel 7 eine Koppelrolle 41 angeordnet. Die Koppelrolle 41 ist zwischen den Seitenwänden 31 der Spulvorrichtung 21 angeordnet und drehbar gelagert. Die Koppelrolle 41 weist bei diesem Ausführungsbeispiel zwei Bünde 43 auf. Die Bünde 43 sind so profiliert, dass sie in die Rille 45 der Trommel 9 eingreifen. Dies bedeutet, dass durch das Drehen der Trommel 9 die Spulvorrichtung 21 in axialer Richtung, d.h. in der 9 nach rechts bzw. nach links bewegt wird. Diese Axialbewegung ist zwangsweise/ desmodromisch mit der Drehbewegung der Trommel 9 gekoppelt und hängt von der Steigung der schraubenförmigen Rille 45 in der Trommel 9 ab. Die Spulvorrichtung 21 ist so angeordnet, dass das Tragmittel 11 in der Führungsrolle 33 so gehalten und geführt wird, dass es direkt in die Rille 45 der Trommel 9 geführt wird, wenn es aufgewickelt wird. Das Aufwickeln des Tragmittels 11 erfolgt durch eine entsprechende Drehung der Trommel. Das Abwickeln des Tragmittels 11 erfolgt in gleicher Weise, nur mit geänderter/entgegengesetzter Drehrichtung der Trommel 9.
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Aus der 9 ist gut zu erkennen, dass auf der linken Seite der Trommel 9 das Tragmittel 11 in der Rille 45 aufgewickelt ist. Die rechte Hälfte der Trommel 9 ist frei. Führungsrolle 33, Niederhalterrolle 39 und die Koppelrolle 41 sind zwischen den Seitenwänden 31 der Spulvorrichtung 21 angeordnet und drehbar gelagert.
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In der 10 ist ein Ausschnitt der erfindungsgemäße Winde 1 dargestellt. Sie zeigt die Seitenwände 5, die Trommel 9, das Tragmittel 11 und die Spulvorrichtung 21. Bei diesem Ausführungsbeispiel ist zwischen den Seitenwänden 5 und parallel zu der Trommel 9 eine drehbare Anpressrolle 47 angeordnet. Sie hält das Tragmittel 11 in der Rille 45 der Trommel 9.
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In einer einfacheren Variante ist der Abstand der Drehachsen von Trommel 9 und Anpressrolle 47 fest vorgegeben.
In der in 10 dargestellten nochmals verbesserten Variante wird die Anpressrolle 47 federnd gegen die Trommel 9 bzw. das darauf aufgewickelte Tragmittel 11 gedrückt.
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Dazu sind an beiden Seitenwänden 5 Konsolen 49 vorgesehen. Die Konsolen 49 tragen jeweils ein Lager 51 für die Anpressrolle 47. Die Lager 51 wiederum sind federnd auf den Konsolen 49 befestigt, so dass sie die Anpressrolle 47 immer gegen die Trommel 9. bzw. das darauf aufgewickelte Tragmittel 11 drücken. Die konstruktiven Details der federnden Lagerung sind in der 10 nicht dargestellt; vielmehr zeigen zwei Pfeile die Richtung in welche die Anpressrolle 47 gegen die Trommel 9 gedrückt wird. Diese Pfeile sind auf die Drehachse der Trommel 9 gerichtet.
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Bei beiden Varianten ist es vorteilhaft, wenn die (zylindrische) Kontaktfläche der Anpressrolle 47 aus einem nachgiebigen Material besteht. Die Anpressrolle 47 stellt eine weitere konstruktive Maßnahme dar, durch die verhindert wird, dass das Tragmittel 11 aus der Rille 45 springen kann.
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In den 11 und 12 ist die erfindungsgemäße Winde zur Veranschaulichung in zwei verschiedenen Explosionsdarstellungen (ohne Bezugszeichen) dargestellt. Die erfindungsgemäße Vorrichtung zeichnet sich durch eine sehr einfache Spulvorrichtung aus, die ein exaktes Zuführen des Tragmittels in die Rille 45 der Trommel 9 unter allen Umständen gewährleistet. Die erfindungsgemäße Spulvorrichtung 21 ist einfach aufgebaut, trotzdem sehr zuverlässig und sehr geräuscharm. Es kann vorteilhaft sein, die Bünde 43 der Koppelrolle 41 aus einem Kunststoff herzustellen, um die Laufgeräusch zu minimieren. Entsprechendes gilt auch für die Niederhalterrolle und die Führungsrolle 33. Die Trommel 9 kann mit einem Belag aus Kunststoff versehen werden in den die Rille 45 eingearbeitet wird. Dann wird auch auf Seiten der Trommel 45 die Entstehung von störenden Betriebsgeräuschen wirkungsvoll verhindert.