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DE102009022871A1 - Verfahren und Anlage zur Durchführung einer seillosen Bahneinführung - Google Patents

Verfahren und Anlage zur Durchführung einer seillosen Bahneinführung Download PDF

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DE102009022871A1
DE102009022871A1 DE102009022871A DE102009022871A DE102009022871A1 DE 102009022871 A1 DE102009022871 A1 DE 102009022871A1 DE 102009022871 A DE102009022871 A DE 102009022871A DE 102009022871 A DE102009022871 A DE 102009022871A DE 102009022871 A1 DE102009022871 A1 DE 102009022871A1
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DE102009022871A
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English (en)
Inventor
Antti Komulainen
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Valmet Technologies Oy
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Metso Paper Oy
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D21PAPER-MAKING; PRODUCTION OF CELLULOSE
    • D21GCALENDERS; ACCESSORIES FOR PAPER-MAKING MACHINES
    • D21G9/00Other accessories for paper-making machines
    • D21G9/0063Devices for threading a web tail through a paper-making machine

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Abstract

Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind ein Verfahren und eine Anlage zur Durchführung einer seillosen Einführung. Insbesondere betreffen das Verfahren und die Anlage nach der Erfindung die Durchführung einer seillosen Bahneinführung im Einzelsiebzug einer Trockenpartie für eine Faserbahnmaschine, wobei zur Anlage ein Trockensieb (W) und eine Gruppe von Trocknungszylindern (2) und Umlenkwalzen (24) gehören, um die herum bei einer Einführungssituation eine Einführungsbahn (26) in der Weise geführt ist, dass gegen einen zwischen jedem Zylinder (2) und jedem Trockensieb (W) sich öffnenden Spalt Blasvorrichtungen (32) angeordnet sind, mit denen die Einführungsbahn (26) von den Zylindern gelöst und gegen das Sieb (W) gestützt wird.

Description

  • Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren und eine Anlage zur Durchführung einer seillosen Bahneinführung. Insbesondere beziehen sich das Verfahren und die Anlage nach der Erfindung auf eine Entwicklung der Einführung, die zuverlässiger als früher ist.
  • Unter einer Einführung versteht man eine mit einer Papier- oder Kartonmaschine, allgemein mit einer Faserbahnmaschine auszuführende Maßnahme, bei der im Herstellungsprozess für das Produkt, nachdem sowohl mit einer Bahnformpartie als auch mit einer Presspartie eine aus einem Stoffauflaufkasten auf ein Sieb einer Produktionsfaserbahnmaschine zugeführte Fasersuspensi on entwässert wurde, eine Faserbahn in die folgenden Verarbeitungsstrecken einer Produktionsmaschine eingefädelt wird. Bei der Herstellung einiger Papiersorten mit einer Papiermaschine wird anfangs die in der vorstehenden Art und Weise hergestellte Bahn meistens von der Presspartie direkt zu einem unter der Papiermaschine positionierten Pulper gefahren. Wenn eine Bahn mit der Maschine weitergezogen werden soll, wird die Bahn an einem Rand der Bahn so zugeschnitten, dass an der Bahn in deren Längsrichtung ein schmaler Streifen entsteht, der dann weiter zu einer Trockenpartie gezogen wird. Der Weitertransport des betreffenden Streifens wird als Einführung bezeichnet.
  • Die Einführung wurde herkömmlich mit Hilfe von Seilen in der Weise durchgeführt, dass in Verbindung mit den Gruppen derjenigen Walzen und/oder Zylinder bzw. Gruppen, die von diesen gebildet werden, durch die die Bahn ohne ein benötigtes Stützen durch Siebe, Filze oder Gewebe hindurch läuft, in Seitenrichtung an der Außenseite der eigentlichen Bahn so genannte Seile angeordnet werden, zwischen denen die Spitze des geführten Einführungsstreifens weitertransportiert wird. Anders ausgedrückt wird in diesem Fall vor der Zuführung zum Pulper am Rand der Bahn in Maschinenrichtung ein schmaler Streifen (ungefähre Breite 15–50 cm) gebildet, der von der eigentlichen Laufbahn der Bahn zur Seite hin verläuft, an der die genannten Seile den Streifen ergreifen und diesen auf die ordnungsgemäße Strecke lenken. Wenn der Streifen dann eine gewünschte Strecke weitergezogen worden ist, zum Beispiel über die gesamte Länge der Trockenpartie, wird der Streifen allmählich so weit verbreitert, bis letztendlich die Streifenbreite mit der Breite der Bahn übereinstimmt. In Verbindung mit der vorstehend beschriebenen Einführung mit Hilfe von Seilen werden außerdem manchmal Blasdüsen verwendet, mit denen der Lauf der Bahn mit den Seilen erleichtert wird. Eine Einführung mit Hilfe von Seilen wird unter anderem im US-Patent 5,232,554 behandelt.
  • Da eine Einführung mit Hilfe von Seilen in vielerlei Hinsicht problematisch ist, wurde im zunehmenden Maße versucht, eine seillose Einführung zu verwenden, bei der der Einführungsstreifen entweder auf seine Bahn gelenkt oder mit verschiedenen Saug- und Blassystemen auf seiner Bahn gehalten wird. Als Beispiel kann eine im US-Patent 5,031,338 beschriebene Walzenanwendung mit einer Transportansaugung genannt werden, wobei ein verhältnismäßig schmaler Bereich in der Nähe eines Walzenendes angeordnet ist, auf den bei einem Einführungsvorgang eine stärkere Saugwirkung als woanders an der Walze gerichtet werden kann, mit deren Hilfe der Einführungsstreifen an der Oberfläche der Walze haften bleibt.
  • Im US-Patent 5,600,897 wird weiter eine seillose Einführung insbesondere mit der Trockenpartie einer Pa pier- oder Kartonmaschine beschrieben. Mit der Trockenpartie einer Papiermaschine kann nach der Veröffentlichung die Bahn entweder als so genannter Einzelsiebzug oder als so genannter Doppelsiebzug transportiert werden. Die Trockenpartie setzt sich allgemein aus mehreren so genannten Trocknungszylindergruppen zusammen, die vom Typ her einem der beiden vorgenannten Siebzüge entsprechen können. Ein Einzelsiebzug bedeutet, dass die Trocknungszylindergruppe in der Trockenpartie sich aus einer Reihe Trocknungszylinder und aus einer Reihe Umkehrwalzen in der Weise zusammensetzt, dass ein Trockensieb der betreffenden Gruppe abwechselnd beide umläuft, wobei die zu trocknende Bahn an der Stelle des Trocknungszylinders zwischen dem Trocknungszylinder und dem Sieb positioniert ist und wieder außerhalb des Siebs an der Stelle der Umkehrwalze läuft. Es ist bekannt, dass eine Einführung seillos in einer einem Einzelsiebzug angepassten Trocknungsgruppe vor allem dann durchgeführt werden kann, wenn die Umkehrwalze eine Saugwalze ist.
  • Unter einem Doppelsiebzug versteht man wiederum eine Lösung, bei der die Trocknungszylindergruppe in der Trockenpartie sich aus einer oberen und unteren Reihe von Trocknungszylindern (im Einzelsiebzug ist die eine Reihe durch Umkehrwalzen ersetzt) sowie von Umkehrwalzen gebildet wird, die zwischen diesen positioniert sind. Bei einem Doppelsiebzug hat jede der beiden Trocknungszylinderreihen ein eigenes Sieb, wobei die Siebe sich abwechselnd um den Trocknungszylinder und die Umkehrwalze drehen und die Bahn immer beim Laufen zwischen dem Trocknungszylinder und dem Sieb entwässern. Die zu entwässernde Bahn läuft jedoch bei einem Doppelsiebzug im freien Zug immer im Bereich zwischen zwei hintereinander liegenden Trocknungszylindern von einem Trockensieb zum anderen. Zum Beispiel wenn die Bahn sich um einen Trocknungszylinder in der oberen Reihe gedreht hat und dem oberen Trocknungssieb eine Strecke gefolgt ist, löst sie sich vom Trockensieb, läuft eine Strecke im freien Zug, bis sie auf das untere Trockensieb trifft und diesem folgend den Trocknungszylinder in der unteren Reihe umläuft. Auf diese Weise verfahrend läuft die Bahn bis zum Ende der betreffenden Trocknungszylinderreihe weiter, von wo der Transport zur nächsten Trocknungsgruppe oder ganz weg von der Trockenpartie erfolgt. In den vorstehend beschriebenen Bereichen eines freien Zugs zwischen den Trocknungszylindern eines Doppelsiebzugs wurde herkömmlich eine Einführung mit Seilen verwendet.
  • Im vorstehend angeführten US-Patent 5,600,897 wird eine automatische seillose Einführungsvorrichtung zum Führen einer Bahn von einem Trocknungszylinder des Doppelsiebzugs zum anderen beschrieben. In einer der beschriebenen Lösungen wird die Bahn mit einem Abstreifer vom Trocknungszylinder gelöst und in einen Raum zwischen dem Abstreifer und einer Steuerplatte geführt. In Verbindung sowohl mit dem Abstreifer als auch mit der Steuerplatte sind Düsen angeordnet, mit denen Luft im wesentlichen in Laufrichtung der Bahn geblasen wird. Außerdem wird in der Veröffentlichung angeführt, dass ein von der vorhergehenden Trocknungszylindergruppe sich entfernender Filz und ein zur nächsten Trocknungszylindergruppe gelangendes Sieb nahe beieinander in der Weise gesteuert werden, dass der ankommende Filz nicht im nennenswerten Maße Luft mit sich bringen kann. Anders ausgedrückt, das Gelangen von Luft in den Einführungsbereich wurde als eines der größten Probleme einer seillosen Einführung wahrgenommen. Insbesondere verursacht überflüssige Luft, dass die Luft beim Entfernen in Seitenrichtung dazu neigt, den Einführungsstreifen mit sich zu ziehen und damit eine Einführung beeinträchtigt. Aus diesem Grund wird sowohl in zahlreichen Veröffentlichungen nach dem Stand der Technik als auch in der vorliegenden Erfindung das Hauptaugenmerk auf die Steuerung von Luftströmungen in Verbindung mit einer Einführung gelegt.
  • Eine seillose Einführung kann neben verschiedenen Blasdüsen bzw. an deren Stelle mit verschiedenen Unterdruckvorrichtungen erleichtert werden, von denen Saugwalzen, Transportsaugkästen und mit einem Transportgewebe ausgerüstete transportable Saugkästen zu nennen sind. Insbesondere beschreibt die Veröffentlichung US-A-5,600,897 einen Saugkasten, der in einer zwischen zwei parallelen Trocknungszylindern eines Siebzugs und einem zwischen diesen befindlichen Be reich einer Umkehrwalze verbleibenden Tasche zu positionieren ist, und der auch unter der Bezeichnung Lauffähigkeitskomponente bekannt ist und mit dem die Bahn von der Oberfläche eines ersten Trockenzylinders gelöst wird und zwangsweise dem Sieb um die Umkehrwalze herum folgt. Der gleiche Saugkasten wird nämlich verwendet, um die Saugfunktion auch über eine vollkommen mit Bohrungen versehenen Oberfläche der Umkehrwalze auf den gesamten Bereich der Umkehrwalze zu richten, wobei der im Inneren der Walze herrschende Unterdruck ausreicht, um die Bahn auf der Oberfläche des Siebs zu halten. Weiterhin wird mit dem gleichen Saugkasten verhindert, dass in einem sich schließenden Spalt zwischen der Umkehrwalze und dem zu dieser vom ersten Trocknungszylinder gelangenden Sieb eine Überdrucksituation entsteht.
  • Bezüglich des vorstehend behandelten Stands der Technik ist anzumerken, dass es bei einer seillosen Einführung wesentlich ist, das Verhalten von Luft sowohl im Bereich eines freien Zugs als auch beim Übergang vom freien Zug auf den von der Walze unterstützten Transport der Bahn zu kennen und gekonnt zu kontrollieren. Als Beispiel lässt sich unter anderem anführen, dass im Bereich eines freien Zugs nach Möglichkeit keine in Querrichtung verlaufende Luftströmung entstehen sollte, da diese bei einer Einführsituation in der Lage ist, den Anfang der Bahn weg von der gewünschten Strecke zu verschieben. Auf entsprechende Art und Weise muss der Bereich des sich schließenden Spalts an der Umkehrwalze kontrolliert werden, da sowohl die rotierende Walze selbst als auch das zum Spalt gelangende Sieb Luft in den sich schließenden Spalt mit sich bringen. Bei der Ansammlung von Luft im Spalt entsteht ein Überdruck, der die auf der entgegen gesetzten Seite des Siebs vorhandene Bahn entweder ganz oder mindestens teilweise vom Sieb losblasen oder an der Bahn einen Sack bilden kann, der ein Weiterziehen der Bahn und vor allem des Einführungsstreifens zu beeinträchtigen vermag.
  • In Verbindung mit der seillosen Einführung wurden früher entweder glatte Walzen oder perforierte Walzen als Umkehrwalzen verwendet. Perforierte Walzen waren wiederum meistens entweder ausdrückliche Saugwalzen oder Walzen, auf die durch die perforierte Oberfläche der Walze hindurch Unterdruck gerichtet wurde. In der Praxis ist es Tatsache, dass in Verbindung mit einer seillosen Einführung die Verwendung von glatten Walzen ständig abnimmt. Bei einer Zunahme der Geschwindigkeit von Produktionsmaschinen auf eine Bahngeschwindigkeit von mehr als 900 m/min können glatte Walzen nicht verwendet werden, da die Bahn erfahrungsgemäß nicht mehr an der Oberfläche einer Walze haften bleibt. Mit anderen Worten, in schnelleren Maschinen müssen andere Lösungen angewendet werden, zu denen gerillte Walzen sowie Unterdruck- und Saugwalzen gehören.
  • Als ein Beispiel einer Walzenlösung nach dem Stand der Technik kann wohl eine im Dokument US-A-5,535,527 unter Verweis auf das US-Patent 5,022,163 beschriebene Walze angeführt werden, bei der die Walzenoberfläche sowohl in Richtung des Umfangs gerillt als auch auf dem Grund der Rillen perforiert ist. Bei dieser Lösung ist der Innenraum der Walze über die Achse der Walze mit einer Saugquelle verbunden.
  • Alle angeführten Walzentypen wurden dargestellt, um in Verbindung mit einer seillosen Einführung verwendet zu werden. Die kostengünstigste Lösung ist eine gerillte Walze ohne jede besondere Unterdruckvorrichtung, und die von den Kosten her zweitgünstigste Lösung ist eine perforierte oder gerillte Walze, an der selbst keinerlei Saugvorrichtungen angeordnet sind, sondern an der ein Saugen mittels eines Unterdruckkastens bzw. einer Lauffähigkeitskomponente erfolgt, wie früher in Verbindung mit dem US-Patent 5,600,897 angeführt wurde. Außerdem können mit jeder Walzen- und Unterdruckkastenlösung die mannigfaltigsten Blasvorrichtungen zum Leiten des Einführungsstreifens auf seiner Strecke oder zum Halten auf seiner Strecke verwendet werden.
  • Naturgemäß sind glatte Walzen von ihren Herstellungskosten her im Vergleich zu anderen Walzen gleich welchen Typs bei weitem überlegen, aber genauso naturgemäß sind sie nur für wenige Einführungszwecke verwendbar, da in Verbindung mit diesen nur ein Blasen und in einem Taschenraum Unterdruck verwendet werden können, mit denen der Lauf des Einführungsstreifens kontrolliert wird. Behandelte bzw. gebohrte und/oder perforierte Walzen folgen in der Reihenfolge der Herstellungskosten als nächste. Bohren oder eine Herstellung von Rillen an der Oberfläche von Walzen, selbst nur an einem Teil der Länge einer Walze, ist teuer und hebt die Kosten für die Walze im Vergleich zu glatten Walzen erheblich an. Ein deckender Unterdruck für eine Umkehrwalze und eine hohe Betriebsgeschwindigkeit lassen sich mit Hilfe einer gerillten und perforierten Unterdruckwalze bewerkstelligen, wobei eine größere Produktionskapazität den höheren Investitionspreis kompensiert.
  • Da jeder einzelne Walzenumbau oder der Anbau einer anderen Vorrichtung an der Einführungsanlage den Preis für die Anlage anhebt, wäre in erster Linie anzustreben, die Einführung in der Weise zu entwickeln, dass die Anlagen mit höheren Bahngeschwindigkeiten als vorher betrieben werden könnten. Hierbei führte das Anheben der Geschwindigkeit einer Produktionsmaschine nicht unbedingt zu zusätzlichen Investitionen an der Einführungsanlage, was in den meistens Fällen unter einem zunehmenden Energieverbrauch auch zu einer Betriebskostenerhöhung führen würde. Als Beispiel kann ein Wechsel von der Verwendung einer reinen gerillten Walze auf die Verwendung einer gerillten Walze mit einem Unterdruckkasten genannt werden, wobei das Bewerk stelligen von Unterdruck für die Anlage Betriebskosten mit sich bringt. Entsprechend ist es bei Neuinvestitionen, bei denen auf eine bestimmte Bahngeschwindigkeit abgezielt wird, möglich, mit einer einfacheren Einführungsanlage als von der betreffenden Bahngeschwindigkeit vorausgesetzt, auszukommenen.
  • Mit anderen Worten, in der Papierindustrie wurden bei der Einführung herkömmlich verhältnismäßig schmale Einführungsstreifen verwendet, das heißt Streifen, deren Breite ungefähr 15–50 cm beträgt. Wahrscheinlich stammt diese Tradition daher, dass eine Einführung mittels Seilen durchgeführt wurde, wobei der Streifen wegen seiner Abweichung in Seitenrichtung nicht sehr breit sein konnte. Jedenfalls wurden bei der Verwendung eines schmalen Einführungsstreifens mehrere Probleme wahrgenommen. Erstens, je breiter eine Maschine ist, desto größer ist der Teil der Bahn, der während der Einführung als Ausschuss ausgesondert werden muss. Das eigentliche Problem entsteht jedoch dadurch, dass beim Ausbreiten der Bahn auf die volle Breite es verhältnismäßig lange dauert, die Bahn von etwa einem halben Meter Breite auf die volle Produktionsbreite der Papiermaschine auszubreiten, die zum Beispiel 11–12 Meter betragen kann. Somit kann eine Ausbreitung von einem schmalen Streifen auf eine volle Breite direkt auch als verloren gegangene Produktionskapazität gerechnet werden. Zweitens, die Einführung lässt sich auch vom Standpunkt des Energieverbrauchs aus untersu chen. Je länger eine Einführung dauert (ganz gleich aus welchem Grund), desto größer ist der Energieverbrauch. Somit verbraucht die vorstehend beschriebene Ausbreitung der Bahn von einem schmalen Streifen auf die volle Bahnbreite verhältnismäßig viel Energie. Bei Anwendung der vorliegenden Erfindung ergeben sich somit die größten Einsparungen bei Maschinen, die über vier Meter breit sind und die mit einem oberseitigen Einzelsiebzug ausgerüstet sind und die mit Geschwindigkeiten von mehr als 1.000 m/min betrieben werden. Vorteilhaft sollte die Maschine über fünf Meter breit sein und mit einer Betriebsgeschwindigkeit von mehr als 1.200 m/min betrieben werden.
  • Ein Zweck der vorliegenden Erfindung ist es, unter anderem zur Beseitigung der vorstehend dargestellten Probleme ein neuartiges Verfahren und eine Anlage zur Durchführung der Einführung in der Trockenpartie einer Faserbahnmaschine zu entwickeln. Ein Verfahren und eine Anlage nach der Erfindung sind eine einfache und sowohl von den Herstellungs- als auch von den Betriebskosten her eine vorteilhafte Lösung zur Durchführung einer seillosen Einführung in der Weise, dass sowohl die dafür vergehende Zeit als auch die dafür verwendete Energie im Vergleich zu Lösungen nach dem Stand der Technik sich wesentlich reduzieren.
  • Genauer gesagt besteht ein Zweck der Erfindung darin, ein Verfahren und eine Anlage zur Durchführung der Einführung zu entwickeln, indem eine Einführungsbahn verwendet wird, die von ihrer Breite her deutlich breiter als Einführungsstreifen nach dem Stand der Technik ist.
  • Für ein Verfahren nach der vorliegenden Erfindung zur Durchführung einer seillosen Einführung in einem Einzelsiebzug einer Trockenpartie für eine Faserbahnmaschine, bei welchem Verfahren eine Einführungsbahn von einem vorhergehenden Trocknungszylinder um eine Umkehrwalze herum zu einem nächsten Trocknungszylinder geführt wird, ist es charakteristisch, dass von dem Zylinder eine mindestens 1 Meter breite Einführungsbahn gelöst wird, die danach zur Umkehrwalze läuft.
  • Für eine Anlage nach der vorliegenden Erfindung zur Durchführung der seillosen Einführung im Einzelsiebzug der Trockenpartie für die Faserbahnmaschine, wobei ein Trockensieb und eine Gruppe von Trocknungszylindern und Umkehrwalzen zur Anlage gehören, um die die Einführungsbahn bei der Einführungssituation geführt wird, ist es charakteristisch, dass gegen einen zwischen jedem Zylinder und jedem Trockensieb sich öffnenden Spalt Blasvorrichtungen angeordnet sind, mit denen die Einführungsbahn von dem Zylinder gelöst und in Verbindung mit dem Sieb gebracht wird.
  • Nachstehend wird die vorliegende Erfindung detaillierter unter Bezug auf die beiliegenden Figuren erklärt, von denen
  • 1a schematisch einen Teil einer Trocknungszylindergruppe nach dem Stand der Technik für eine Papier- und Kartonmaschine darstellt,
  • 1b schematisch einen Teil einer zweiten Trocknungszylindergruppe nach dem Stand der Technik für eine Papier- und Kartonmaschine darstellt,
  • 2 schematisch einen Teil einer Trocknungszylindergruppe nach einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung für eine Papier- und Kartonmaschine darstellt,
  • 3 detaillierter die Funktion einer Anlage nach 2 beim Transportieren einer Einführungsbahn darstellt, und
  • 4 grafisch einen mit einem Verfahren und einer Anlage nach der Erfindung erreichbaren Vorteil im Vergleich zu einer herkömmlich Anlage und einem herkömmlichen Verfahren darstellt.
  • Nach den 1a und 1b setzt sich eine Trocknungszylindergruppe für eine Papier- und Kartonmaschine nach dem Stand der Technik aus einer Reihe von Trocknungs zylindern 2 und aus einer zweiten Reihe von Umkehrwalzen 4 zusammen, um welche beide herum sowohl ein Trockensieb W als auch eine Bahn 6 gemeinsamen laufen. Anders ausgedrückt, es handelt sich um einen so genannten Einzelsiebzug, bei der beim Trocknungszylinder 2 sich die Bahn 6 zwischen dem Sieb W und Zylinder 2 und bei der Umkehrwalze 4 sich das Sieb W zwischen der Bahn 6 und der Walze 4 befindet. In den Figuren sind außerdem Abstreifer 8 dargestellt, mit denen die Oberflächen des Zylinders gereinigt werden. Gleichwohl hält der Abstreifer bei der Einführung dem Druck eines schmalen Streifens stand und hindert diesen, so dass er nicht um den Zylinder läuft, aber eine breite Bahn geht schnell unter dem Reinigungsabstreifer hindurch und verursacht möglicherweise eine Zerstörung des verwendeten Siebs. Das heißt, dass ein schmaler Einführungsstreifen gegebenenfalls von der Oberfläche des Trocknungszylinders 2 abgestreift werden kann, der der Einführungsstreifen zuerst zu folgen geneigt ist, bevor er dazu gebracht wird, dem Trockensieb zu folgen.
  • In 1a ist die Umkehrwalze 4 als glatte und unperforierte Walze dargestellt, von der festgestellt wurde, dass diese im Produktionsbetrieb immer mit Bahngeschwindigkeiten von etwa 900 m/min funktioniert. Bei höheren Geschwindigkeiten bringen sowohl das Sieb W als auch die rotierende Oberfläche der Walze 4 in den sich schließenden Spalt an der Umkehrwalze 4 in der Weise Luft herein, dass sich ein so genannter Luftsack bzw. ein Raum mit Überdruck bildet, der im ungünstigsten Fall die Bahn 6 vom Sieb W löst oder dort mindestens eine Blase bildet, was bei einer Geschwindigkeitszunahme den Betrieb beeinträchtigt und die Qualität des Endprodukts schwächt. Für den Betrieb der betreffenden glatten Walze ist es charakteristisch, dass bei einer Einführungssituation Seile verwendet werden, mittels welcher die Bahn 6 in Form eines Einführungsstreifens entlang ihrer Laufbahn um die Trocknungszylinder 2 und Umkehrwalzen 4 herum eingefädelt wird. Wenn die Bahn 6 als schmaler Einführungsstreifen eine gewünschte Strecke in der Trockenpartie weiter gezogen ist, wird ein den Streifen zuschneidender Rollenschneider zur anderen Seite der Bahn verschoben, wodurch die Bahn allmählich in voller Breite die betreffende Strecke weiter gezogen werden kann.
  • In 1b ist eine Lösung dargestellt, mit der die Einführung bei einem Einzelsiebzug seillos durchgeführt wird. Der Unterschied zu der Ausführungsform in 1a besteht hauptsächlich darin, dass jetzt die Umkehrwalzen 14 Unterdruckwalzen sind, und mit Hilfe des in ihnen angeordneten Unterdrucks die Bahn 6 im Sieb W beim Laufen an der Oberfläche der Umkehrwalze 14 gehalten werden kann. Die Bedeutung der Unterdruckwalze 14 ist dann am größten, wenn die Einführung ohne Seile durchgeführt wird. Hierbei ist am Endstück der Unterdruckwalze vorteilhafterweise zum Beispiel in einer im US-Patent 5,031,338 beschriebenen Art und Weise eine Zone angeordnet, auf die ein stärkerer Unterdruck gerichtet werden kann, mit dem der Einführungsstreifen an der Oberfläche der Walze gehalten werden kann. In der Praxis wird eine Einführung in der Weise durchgeführt, dass die in der Bahnform- und Presspartie entstehende Bahn anfangs in ihrer vollen Breite am Anfang der Trockenpartie vom Abstreifer am Ablösepunkt zum Pulper geleitet wird. Wenn die Bahn weiter zur Trockenpartie gezogen wird, wird vom Rand der Bahn 6 in Maschinenrichtung ein Streifen von 50–500 mm geschnitten, der mit Hilfe von besonderen, für diesen Zwecke vorgesehenen Blasdüsen auf die Oberfläche des Siebs W und in Richtung zur Umkehrwalze 14 gelenkt wird. Gleichzeitig ist am Endstück der Umkehrwalze 14 ein stärkerer Unterdruck bewerkstelligt, mit dessen Hilfe der Einführungsstreifen auf der Oberfläche des Siebs W für die Zeit gehalten werden kann, wenn dieser an der Außenseite des Siebs W um die Umkehrwalze 14 herum läuft. Wenn erreicht wurde, dass der Einführungsstreifen bis zum geraden Abschnitt am Sieb in der Siebaufhängung bleibt, bleibt der Streifen dort auch bis zum Trocknungszylinder 2, wonach die gleichen Maßnahmen in Verbindung mit der nächsten Umkehrwalze 14 und weiter von da ab bis zum Ende des oberseitigen Einzelsiebzugs oder bis zum nächsten Ablösepunkt wiederholt werden.
  • Wenn sichergestellt werden soll, dass die Bahn während der gesamten Einführung in der Siebaufhängung bleibt, kann eine Saugwalze auch umfangreicher verwendet werden. Vom Stand der Technik ist eine Lösung bekannt, bei der über einer als Umkehrwalze fungierenden Saugwalze ein Unterdruckkasten angeordnet ist, der sowohl das Sieb sowie die an dessen Außenseite befindliche Bahn ansaugt. Der Unterdruck für den Unterdruckkasten wird durch Anordnen des Unterdruckkastens dicht gegen den Taschenraum und die Oberfläche der Saugwalze sowie durch Anordnen eines eigenen Unterdruckaggregats und/oder von Blasvorrichtungen zur Erzeugung von Unterdruck nach dem Ejektorprinzip bewerkstelligt. Als zweite Alternative nach dem Stand der Technik ist auch eine Lösung bekannt, bei der die Umkehrwalze eine perforierte Walze ist, für die jedoch keine eigenen Saug- oder Unterdruckvorrichtungen angeordnet sind. Für die Tasche, die von der betreffenden Umkehrwalze und dem zu dieser gelangenden und wieder von dieser sich entfernenden Trockensieb gebildet wird, ist ein Unterdruckkasten angeordnet (eine so genannte Lauffähigkeitskomponente), und der dort entstehende Unterdruck wird über die Bohrungen der Walze in die Innenteile der Walze geleitet und saugt so über die gesamte Fläche der Walze das Sieb und die Bahn in Richtung zur Walze an.
  • Es wurde jetzt bei den durchgeführten Tests jedoch festgestellt, dass die Einführung einer Faserbahn im Vergleich zu Lösungen nach dem Stand der Technik vereinfacht werden kann. Als wir die Einführung mit einer gerillten Walze ohne jegliche Unterdruckanlage gerillten Walze ohne jegliche Unterdruckanlage untersucht haben, konnte festgestellt werden, dass sich der Einführungsstreifen an seinen beiden Rändern von der Walze zu lösen beginnt. Anders ausgedrückt, sowohl der von den Seiten in den sich öffnenden Spalt gelangende Luftstrom als auch die Zentrifugalkraft in Verbindung mit der Umkehrwalze bewirken, dass sich der Streifen zuerst an seinen Randbereichen löst. Danach dauert es einige Zeit, bevor der Streifen sich in seiner Gesamtheit von der Walze löst.
  • Bei den von uns durchgeführten Tests wurde die Breite des Einführungsstreifens verbreitert, während die Geschwindigkeit der Maschine konstant gehalten wurde. Es ist anzumerken, dass ein breiterer Einführungsstreifen nach der Erfindung im Gegensatz zu Einführungsstreifen nach dem Stand der Technik von jetzt ab als Einführungsbahn bezeichnet wird. Die erste Wahrnehmung war, dass die Ablösegeschwindigkeit der Einführungsbahn von der Walze sich nicht geändert hat, sondern die Einführungsbahn (von ihrem Mittelstück her) länger an der Walze haften blieb. Die Ablösegeschwindigkeit kann zum Beispiel als Breite einer abgelösten Einführungsbahn von der Walze in Zentimetern pro Umkehrwinkel der Walze oder als Breite pro Zeiteinheit definiert werden, das heißt von da an gerechnet, wenn die Einführungsbahn beginnt, sich von der Oberfläche der Walze zu lösen.
  • Als nächstes wurde das Anheben der Geschwindigkeit getestet. Das Ergebnis war, dass bei der Verwendung einer breiteren Einführungsbahn die Walze sicher und mit einer wesentlich größeren Geschwindigkeit als früher gefahren werden konnte. Somit kann bei der Verwendung einer breiteren Einführungsbahn nach der Erfindung entweder eine einfachere Einführungsanlage als früher mit der gleichen Geschwindigkeit verwendet oder die gleiche Einführungsanlage an höhere Bahngeschwindigkeiten als früher angepasst werden. Unter einer Einführungsanlage versteht man vorstehend in erster Linie eine Walze und eine in Verbindung mit dieser gegebenenfalls angeordnete Unterdruck- und/oder Blasanlage irgendeines Typs.
  • Anders ausgedrückt zeigen die durchgeführten Tests auf, dass je breiter eine Einführungsbahn ist, desto niedriger ist der benötigte Unterdruck für den Taschenraum. In der Praxis wirkt sich die Breite der Bahn in der Weise aus, dass je breiter die Bahn ist, desto mehr kann sich die Bahn in den Randbereichen ablösen, aber da der Bereich in der Mitte noch haftet, gelingt die Einführung. Nach den von uns durchgeführten Tests muss die Breite der Einführungsbahn einerseits mindestens ungefähr einen Meter breit sein, vorteilhaft über zwei Meter, und andererseits maximal sogar die gesamte Breite der Bahn aufweisen. In einigen Anwendungen ist es wirtschaftlich vorteilhaft, die Breite der Einführungsbahn maximal auf die Hälfte der gesamten Breite der Bahn zu beschränken. In diesem Zusammenhang ist es notwendig zu erwähnen, dass bei der Einführung natürlich die Strecke von Bedeutung ist, welche die Einführungsbahn unvollständig gestützt zu laufen hat, das heißt, wenn beim Blasen oder beim Unterdruck Mängel/Störungen die Lauffähigkeit der Einführungsbahn leicht beeinträchtigen. Je kürzer die Strecke ist, desto einfacher ist die Einführung. Die durchschnittliche Einführungszeit in der Trockenpartie liegt herkömmlich bei etwa 3–6 Minuten, was sich sogar um 40% verkürzen lässt, da eine Lösung nach der Erfindung weniger Zeit für die Ausbreitung erfordert und der Lauf der Einführungsbahn schneller und sicherer ist.
  • In 2 wird eine Lösung nach einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung dargestellt, in der beispielhaft zwei Trocknungszylinder 2 der Trocknungszylindergruppe und eine zwischen diesen befindliche Umkehrwalze 24 dargestellt sind, die an den Einzelsiebzug anpassbar sind. Die Konstruktion der betreffenden Umkehrwalze 24 ist nicht genauer dargestellt, weil, wie vorstehend festgestellt, die Konstruktion der Walze und möglicherweise die Konstruktion der in Verbindung mit der Walze angeordneten Unterdruckvorrichtungen in erster Linie von der zu verwendenden Bahngeschwindigkeit abhängen. Anders ausgedrückt, alle Walzenkonstruktionen von einer gerillten oder perforierten Walze bis zu einer gerillten und perforierten Wal ze kommen in Frage. In 2 ist jedoch ein in den Taschenraum oberhalb der Umkehrwalze zu positionierender Unterdruckkasten 30 dargestellt, mit dem beim Einführungsvorgang die Einführungsbahn unterstützt wird, sowohl vor der Umkehrwalze 24 als auch nach dieser in der Siebaufhängung zu verbleiben. Falls die Umkehrwalze 24 eine gerillte Walze oder eine perforierte Walze ist, richtet der Unterdruckkasten den Unterdruck auch auf den Teil der Einführungsbahn, der um die Walze herum läuft. In der Fig. sind außerdem in Verbindung mit einem Abstreiferbalken 28 angeordnete Blasrohre 32 beispielhaft dargestellt, deren Strahl entlang dem Zylinder gegen den sich öffnenden Spalt in der Weise gerichtet ist, dass der Strahl dazu beiträgt, die Einführungsbahn von der Aufhängung des Zylinders gegen das Sieb und in die Saugreichweite des Unterdruckkastens zu transportieren. Bei einer derartigen Zuganordnung der Bahn nach der Erfindung ist es vorteilhaft, in Verbindung mit allen Zylindern einen schlauchbelasteten Abstreifer zu verwenden, wobei der Abstreifer längere Zeit dem Druck einer breiten Einführungsbahn standhält.
  • Die Öffnung bzw. Düse des genannten Blasrohrs hat einen Durchmesser von 4–12 mm, vorteilhaft 6–10 mm, und die Rohrform kann von einer kreisförmigen bis zu einer schlitzartigen flachen Öffnung variieren, vorausgesetzt, deren Querschnittsfläche entspricht der Querschnittsfläche eines runden Lochs. Die Löcher des Blasrohrs können an der Seite des Rohrs positioniert sein oder vom Hauptrohr kann ein gesondertes Rohr mit einem vorstehend erwähnten Querschnitt auf den sich öffnenden Spalt gerichtet werden. In diesem Zusammenhang kann erwähnt werden, dass in Verbindung mit einem schmalen Einführungsstreifen nach dem Stand der herkömmlichen Technik 1–3 mm große Blaslöcher verwendet werden, die voneinander in einem Abstand von etwa 50 mm liegen. Außerdem ist darauf hinzuweisen, dass nach dem Stand der Technik zur Steuerung der Blasfunktion eine sehr grobe Sequenzierung verwendet wird. Unter einer Sequenzierung versteht man das Ein- und Ausschalten von Blasfunktionen beim Fortschreiten der Einführung von einer Trocknungsgruppe zur anderen. Es ist normal, dass in Systemen nach dem Stand der Technik eine grobe Sequenzierung verwendet wird, um Sicherheitskoeffizienten hoch zu halten, wobei ein großer Teil der Blasrohre zur gleichen Zeit am Ende der Einführung geöffnet sind. Anders ausgedrückt, die Blasrohre können in mehreren Trocknungsgruppen gleichzeitig geöffnet sein. Natürlich führt das zu einem großen Verbrauch an Blasluft und zu einem großen Energieverbrauch. Bei der Erfindung wurde wiederum festgestellt, dass eine 8 mm große Öffnung vorteilhaft für die Ablösung der Einführungsbahn ist, mit der man im Vergleich zum Stand der Technik zu einer fast zehnfachen Strömungsleistung pro Öffnung gelangt. Um sicherzustellen, dass die Blasluft ausreicht, ist es bei einem System nach der Erfindung vorteilhaft, das Blasen mit Hilfe von Unterbrecherdetektoren zu der Gruppe zu sequenzieren, bei der eine Einführung stattfindet. Damit reicht die Blasluft für die gesamte Einführung und auch für mehrere aufeinander folgende Einführungen.
  • In 3 wird der linke Zylinder von 2 von rechts gesehen sowie der Unterdruckkasten ganz und das Sieb teilweise entfernt dargestellt. Aus der Figur ist ersichtlich, wie ein Sieb W und eine Einführungsbahn 26 einen Zylinder 2 umlaufen. Die Einführungsbahn 26 wird in der Fig. etwa der Hälfte der gesamten Breite der Bahn entsprechend dargestellt. Außerdem wird in der Fig. in Verbindung mit einem Abstreiferbalken 28 ein Abstreifer 29 und weiterhin ein in Querrichtung der Maschine positioniertes Blasrohr 32 dargestellt, von dem die Rohre 34 und 36 abzweigen, die auf den sich öffnenden Spalt des Zylinders 2 und des Siebs W gerichtet sind. Das Rohr 34 ist ein so genanntes Loslöseblasrohr, dessen hauptsächlicher Zweck das Lösen der Einführungsbahn 26 von dem Zylinder 2 ist. Von diesen Rohren wird eine benötigt, falls die Einführungsbahn 26 nicht so breit ist wie die ganze Bahn. Ist die Einführungsbahn 26 wiederum so breit wie die ganze Bahn, befindet sich an beiden Rändern der Bahn vorteilhaft ein eigenes Loslöseblasrohr. Die Rohre 36 wiederum sind so genannte Stützblasrohre, deren Zweck es ist, die vom Zylinder 2 losgelöste Einführungsbahn 26 zu stützen und diese im Wirkungsbereich der Saugfunktion des Unterdruckkastens zu halten. Im sich öff nenden Spalt wird nach dem Losblasen an jeder Seite ein unterstützendes Blasen für eine Bahnbreite von einem halben bis zu zwei Metern benötigt, anders ausgedrückt, für Einführungsbahnbreiten ab einem Meter. Vorteilhaft ist es außerdem, die Breite der Einführungsbahn, falls diese sich aus irgendeinem Grund verändern sollte, in der Weise zu sichern, dass eine lösende/stützende Blasfunktion in der Nähe der beiden Ränder der Bahn stattfindet.
  • Zu dem vorstehend Dargestellten ist jedoch zu bemerken, dass eine lösende bzw. stützende Blasfunktion voneinander unabhängige lösende und stützende Maßnahmen für die Einführungsbahn sind, wobei eine stützende Blasfunktion sich durch einen geringeren Blasdurchfluss unterscheidet. Anders ausgedrückt, bei jedem Verwendungszweck sind von den angeführten lösenden und stützenden Maßnahmen entweder nur eine oder beide zu wählen. Damit ist es zum Beispiel möglich, dass man bei irgendeinem Verwendungszweck nur mit stützenden Blasfunktionen auskommt, mit denen die Einführungsbahn auch vom Zylinder gelöst und die Bahn gegen das Sieb gestützt gehalten wird. Eine derartige Lösung kann zum Beispiel bei einer Situation in Frage kommen, in der die Einführungsbahn breit und die Trocknungsgruppen lang sind.
  • In 4 werden die bei den durchgeführten Tests erhaltenen Werte für den benötigten Unterdruck im Ta schenraum dargestellt. Bei dem Test wurde der Erfolg der Einführung mit einer gerillten Walze als Funktion der Breite der Einführungsbahn und des Unterdrucks im Taschenraum untersucht. Eine in der Fig. dargestellte Kurve zeigt den Grenzwert für den Unterdruck, wenn die Kurve rechts oben ist, gelingt die Einführung und links unten bedeutet, dass die Einführung nicht mehr gelingt. Bei dem Text wurde eine Bahn mit einem Quadratmetergewicht von 87 g/m2 und mit einem Trockenmittelgehalt von 46% verwendet. Die Bahngeschwindigkeit betrug 1.242 Meter in der Minute. Wenn in Situationen nach dem Stand der Technik mit solchen Bahnen und Bahngeschwindigkeiten normalerweise ein 300–350 mm breiter Einführungsstreifen verwendet wird, liegt der in der Tasche benötigte Unterdruck bei etwa 200–250 Pa. Der Test zeigt jedoch auf, dass durch Zunahme der Einführungsbahnbreite auf etwa 600 mm der in der Tasche benötigte Unterdruck unter 100 Pa reduziert wird.
  • Bei der Verwendung einer Umkehrwalze mit Unterdruck und mit einem 300 mm schmalen Streifen beträgt der Unterdruck im Taschenraum etwa 150 Pa und ist die Kurve beim Übergang auf breitere Streifen flacher. Andererseits gelangt man mit einer Umkehrwalze mit Unterdruck mit den gleichen Unterdruckvorrichtungen bei einer breiten Einführungsbahn in der Tasche sogar auf einen Unterdruck von 300 Pa, was für eine Einführung mit einer Geschwindigkeit von noch 2.300 m/min ausreicht.
  • Anders ausgedrückt, indem die Breite der Einführungsbahn auf das Doppelte zunimmt, sinkt der in der Tasche benötigte Unterdruck unter die Hälfte des früheren Werts. Natürlich gilt das gleiche Verhältnis auch bei der Einsparung, die beim Energieverbrauch für die Einführung erfolgt. Außerdem kann man sich vorstellen, was für ein geringer Unterdruck, falls überhaupt, benötigt wird, um die Einführungsbahn auf ihrer Bahn zu halten, wenn die Breite der Bahn einen Meter oder mehr beträgt. Es ist leicht zu verstehen, dass bei einer Anwendung der Erfindung in der Praxis fast bei jedem Einführungszweck mindestens sowohl eine Energieeinsparung wegen des reduzierten Unterdruckbedarfs als auch eine Zeiteinsparung erreicht werden kann, da der Übergang von einer breiteren Einführungsbahn auf die volle Breite der Bahn eine kürzere Zeit in Anspruch nimmt.
  • Bei den durchgeführten Tests wurde außerdem bemerkt, dass bei der Verwendung einer zügigen Einführungsblasung der benötigte Unterdruck im Taschenraum nicht unbedingt notwendig ist, damit eine seillose Einführung gelingen würde. Der Grund ist außer einer an sich effektiven Blasfunktion vor allem auch bei der Verwendung einer gerillten Walze der, dass für den schließenden Walzenspalt an der gerillten Walze sich kein so starker Unterdruck entwickelt wie mit glatten Walzen, was ein Gelingen der Einführung verhindern würde. Allerdings entsteht mit ausreichend hohen Betriebsgeschwindigkeiten (mehr als 1.100 m/min) – in gewissem Maße von der Größe und Form der Rille abhängend – auch bei der Verwendung einer gerillten Walze für den schließenden Walzenspalt ein Unterdruck, der dazu zwingt, zur Sicherung der Einführung einige Unterdruckanordnungen vorzunehmen. Bei der vorteilhaften Verwendung einer gerillten Walze liegt die Tiefe der Rillen zwischen 4–40 mm, vorteilhaft zwischen 15–30 mm.
  • Die Betriebsgeschwindigkeit wirkt sich weiterhin deutlich auf den im Taschenraum benötigten Unterdruck aus. Je höher die Betriebsgeschwindigkeit, ein desto höherer Unterdruck wird in der Tasche benötigt.
  • Zu dem vorstehend Dargestellten ist anzumerken, dass im Erklärungsteil der Erfindung nur einige vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung behandelt werden, ohne dass bezweckt wird, die Erfindung auf die betreffenden Ausführungsformen zu beschränken. Somit wird der Schutzbereich der Erfindung nur durch die beiliegenden Patentansprüche beschränkt.
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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  • Zitierte Patentliteratur
    • - US 5232554 [0003]
    • - US 5031338 [0004, 0028]
    • - US 5600897 [0005, 0007, 0012]
    • - US 5600897 A [0008]
    • - US 5535527 A [0011]
    • - US 5022163 [0011]

Claims (17)

  1. Verfahren zur Durchführung einer seillosen Bahneinführung in einem Einzelsiebzug einer Trockenpartie für eine Faserbahnmaschine, wobei eine Einführungsbahn (26) von einem vorhergehenden Trocknungszylinder (2) um eine Umkehrwalze (24) herum zu einem nächsten Trocknungszylinder geführt wird, dadurch gekennzeichnet, dass von dem Zylinder (2) mindestens eine 1 Meter breite Einführungsbahn (26) gelöst wird, die danach zur Umkehrwalze (24) läuft.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass gegen einen zwischen dem Zylinder (2) und einem Trockensieb (W) sich öffnenden Walzenspalt eine Blasvorrichtung (34) zum Ablösen der Einführungsbahn (26) von dem Zylinder (2) angeordnet wird.
  3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die gelöste Einführungsbahn (26) mittels eines in einer Tasche über der Umkehrwalze (24) angeordneten Unterdruckkastens (30) gegen das Trockensieb W gesaugt wird.
  4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass gegen den zwischen dem Zylinder (2) und dem Trockensieb (W) sich öffnenden Walzenspalt stützende Blasvorrichtungen (36) zum Halten der Einführungsbahn (26) gegen das Trockensieb W angeordnet werden.
  5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Breite der Einführungsbahn zwischen 1 Meter und der gesamten Breite der Bahn liegt.
  6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass als Umkehrwalze eine perforierte Walze, eine an ihrer Oberfläche unperforierte gerillte Walze oder eine perforierte und gerillte Walze verwendet wird.
  7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass als Umkehrwalze eine Unterdruck- oder Saugwalze verwendet wird.
  8. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Tiefe der Rillen an der gerillten Walze mindestens 4–40 mm beträgt.
  9. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Unterdruck in einem Taschenraum auf der Einführungsbahn in Verbindung mit einer Unterdruckwalze unter 300 Pa liegt.
  10. Anlage zur Durchführung einer seillosen Bahneinführung in einem Einzelsiebzug einer Trockenpartie für eine Faserbahnmaschine, mit einem Trockensieb (W) und einer Gruppe von Trocknungszylindern (2) und Umkehrwalzen (24), um die herum bei einer Einführungssituation eine Einführungsbahn (26) geführt ist, dadurch gekennzeichnet, dass gegen einen zwischen jedem Zylinder (2) und jedem Trockensieb (W) sich öffnenden Spalt Blasvorrich tungen (32, 34, 36) angeordnet sind, mit denen die Einführungsbahn (26) von den Zylindern gelöst und in Verbindung mit dem Sieb W gebracht wird.
  11. Anlage nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Blasvorrichtung ein Rohr (34, 36) mit einem Durchmesser von 4–12 mm ist.
  12. Anlage nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Blasvorrichtung (32, 34, 36) in Verbindung mit einem Abstreiferbalken (28) angeordnet ist.
  13. Anlage nach einem der Ansprüche 10–12, dadurch gekennzeichnet, dass die Umkehrwalze (24) eine gerillte Walze ist, deren Rillen eine Tiefe von mindestens 4–40 mm aufweist.
  14. Anlage nach einem der Ansprüche 10–13, dadurch gekennzeichnet, dass in Verbindung mit der Umkehrwalze (24) sich in der von der Walze (24) und dem Trockensieb (W) gebildeten Tasche ein Unterdruckkasten (30) befindet.
  15. Anlage nach einem der Ansprüche 10–12 oder 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Umkehrwalze (24) eine perforierte Walze, eine an ihrer Oberfläche nicht perforierte gerillte Walze oder eine perforierte und an ihrer Oberfläche gerillte Walze ist.
  16. Anlage nach einem der Ansprüche 10–15, dadurch gekennzeichnet, dass die Umkehrwalze (24) eine Saug- oder Unterdruckwalze ist.
  17. Anlage nach einem der Ansprüche 10–16, dadurch gekennzeichnet, dass die Blasvorrichtungen Rohre (34, 36) sind, die voneinander in einem Abstand von 0,5–2 Metern in Maschinenrichtung gegen einen sich öffnenden Walzenspalt angeordnet sind.
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