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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung und ein
Verfahren zum Ausrichten von Bögen für eine Druckmaschine.
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Druckmaschinen
zum Bedrucken von einzelnen Bögen können unterschiedliche
Materialien und unterschiedliche Formate von Bögen bedrucken.
Solche Druckmaschinen zum Bedrucken von einzelnen Bögen
weisen in der Regel stromaufwärts zu wenigstens einem Druckwerk
eine Bogenausrichteinheit auf. Diese dient dazu, angelieferte Bögen
genau zum vorgesehenen Bogenlaufpfad durch das Druckwerk auszurichten,
bevor sie zum Bedrucken oder zur weiteren Bearbeitung weitergeleitet
werden. Dazu wird die Lage der angelieferten Bögen durch
Sensoren abgefühlt und an eine Steuervorrichtung weitergeleitet.
Die Steuervorrichtung steuert üblicherweise verschiedene
Ausrichtrollen, die einen fehlausgerichteten Bogen zum Bogenlaufpfad
ausrichten.
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Bekannte
Blattpositionierungsanordnungen weisen zum Beispiel nebeneinander
liegende axial verschiebbare Rollenpaare auf, die einen angelieferten
Bogen quer zum Bogenlaufpfad verschieben können (Crosstrack-Ausrichtung).
Weiterhin sind Bogenausrichtungsanordnungen bekannt, die quer zum
Bogenlaufpfad beabstandete Rollenpaare aufweisen, die unterschiedlich
angetrieben werden können, um die vordere Kante eines angelieferten
Bogens vor dem Durchlauf durch die Druckmaschine senkrecht zum Bogenlaufpfad
auszurichten (Winkel- oder Skew-Ausrichtung).
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Die
Genauigkeit bei der Bestimmung und Korrektur einer Fehlausrichtung
eines Bogens ist neben den eingesetzten Sensoren (Skew-Sensoren, die
den Einlauf der vorderen Kante eines Bogens messen) auch von der
Entfernung der Ausrichtrollen zueinander abhängig. Der
Abstand von Ausrichtrollen bei starrem Einbau wird von der kleinsten
Bogenbreite bestimmt, die von einer Druckmaschine verarbeitet werden
soll. Die Auflösung einer möglichen Winkeleinstellung
des Bogens ist dabei sehr stark vom Abstand der Ausrichtrollen abhängig.
Bei einem geringen Abstand der Ausrichtrollen und großen
Bogenformaten kann die Winkeleinstellung des Bogens nicht genau
erfolgen. Ein geringer Abstand der Ausrichtrollen schränkt
vor allem die Genauigkeit des Winkelausrichtvorgangs ein. Es ist
daher wünschenswert, den Abstand zwischen den Ausrichtrollen
an die Breite des angelieferten Bogens anzupassen.
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Bekannte
Bogenpositionierungs- und -ausrichtanordnungen sind zumeist kompliziert,
da sie einerseits Rollenpaare für die Bogenpositionierung quer
zum Bogenlaufpfad durch die Maschine und andererseits Bogenausrichtungsrollenpaare
zur Ausrichtung der Vorderkante eines Bogens senkrecht zum Bogenlaufpfad
aufweisen. Aus der
EP
0 469 866 A ist auch eine Anordnung bekannt, bei der eine Skew-Ausrichtung
und eine Crosstrack-Ausrichtung über die gleichen Rollenpaare
erfolgt. Hierbei sind die bewegten Massen bei der Crosstrack-Ausrichtung
jedoch sehr groß. Dies ist für eine schnelle Verstellung
der Rollenpaare nachteilig.
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Andere
bekannte Anordnungen sind beispielsweise im
US-Patent 5 322 273 und in der Druckschrift
DE 101 60 382 offenbart.
Das
US-Patent 5 322 273 offenbart
eine komplexe Vorrichtung, die unter anderem zur Bogenausrichtung
senkrecht zum Bogenlaufpfad (De-Skewing) geeignet ist. Die dafür vorgesehenen
Rollen oder Segmentwalzen weisen entsprechende Antriebe auf. In
der
DE 101 60 382 werden
angetriebene Ablagerollen offenbart, die durch einen innen liegenden
Spindelmechanismus in Querrichtung verschoben werden können.
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Es
ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine einfache und kostengünstige
Vorrichtung zum Ausrichten von Bögen für eine
Druckmaschine vorzusehen.
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Die
Aufgabe der Erfindung wird gelöst durch eine Vorrichtung
zum Ausrichten von Bögen mit wenigstens einer ersten und
einer zweiten Antriebsrolle und wenigstens einer Andruckrolle, sowie
mit wenigstens einem ersten und einem zweiten Drehantrieb zum Drehen
der ersten bzw. zweiten Antriebsrolle um eine Drehachse. Dabei ist
wenigstens ein Verschiebeantrieb zum Verschieben von wenigstens den
Antriebsrollen entlang der Drehachse vorgesehen, und zwar derart,
dass sich der Abstand zwischen den Antriebsrollen ändert.
Dadurch wird eine gute Auflösung bei einer Winkelausrichtung
eines Bogens erreicht.
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Es
ist vorteilhaft, wenn die Vorrichtung zum Ausrichten von Bögen
eine gemeinsame Andruckrolle für die erste und zweite Antriebsrolle
aufweist, da dadurch eine zweite Andruckrolle eingespart wird und
Kosten gesenkt werden können. Alternativ kann jeweils eine
Andruckrolle für die erste und zweite Antriebsrolle vorgesehen
sein, um eine gute Einstellbarkeit der Rollen zueinander zu erreichen
und eine axiale Relativbewegung dazwischen zu vermeiden.
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Bei
der Vorrichtung zum Ausrichten von Bögen ist vorzugsweise
wenigstens eine Andruckrolle in Richtung der Drehachse festgelegt,
und sie weist eine Breitenabmessung auf, die zumindest der Breite der
Andruckrolle plus einem Verschiebeweg der Andruckrolle in Richtung
der Drehachse entspricht. Bei einer solchen Breitenabmessung muss
keine Verschiebung der Andruckrolle in Richtung der Drehachse vorgesehen
werden und Kosten können gesenkt werden.
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Vorteilhafterweise
weisen bei der Vorrichtung zum Ausrichten von Bögen die
Antriebsrollen einen Bereich mit verringertem Durchmesser auf, um ein
freies Einfügen des Bogens zwischen Antriebsrolle und Andruckrolle
zu ermöglichen.
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Bei
der Vorrichtung zum Ausrichten von Bögen können
die Antriebsrollen und die wenigstens eine Andruckrolle vorzugsweise
eine erste Betriebsposition einnehmen, in der sie radial aneinander
anliegen, und eine zweite Betriebsposition, in der sie radial voneinander
entfernt sind. So kann ein zwischen den Rollen geführter
Bogen von diesen fest gehalten werden oder freigegeben werden.
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Der
Verschiebeantrieb der Vorrichtung zum Ausrichten von Bögen
ist vorzugsweise mit den Antriebsrollen verbunden, um deren Verschiebung
direkt zu steuern. Alternativ ist der Verschiebeantrieb vorzugsweise
mit den Antriebsrollen und den dazu gehörigen Andruckrollen
zu deren gemeinsamer Bewegung in Richtung der Drehachse verbunden,
um eine synchrone Verschiebung zu erreichen.
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Der
Verschiebeantrieb weist vorteilhafterweise einen Gewindespindelantrieb
mit gegenläufigen Gewindeabschnitten auf, die jeder Antriebsrolle
zugeordnet sind. Dadurch kann eine präzise Verschiebung
mit hoher Auflösung in Richtung der Drehachse ausgeführt
werden. Es ist auch möglich, dass jeder Antriebsrolle ein
eigener Verschiebeantrieb mit einem Gewindespindelantrieb zugeordnet
ist, um möglichst viele Verstellmöglichkeiten
vorzusehen. Alternativ kann der Verschiebeantrieb auch einen Seilzugmechanismus
aufweisen, um Gewicht und Kosten zu sparen.
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Vorteilhafterweise
ist die Antriebsrolle auf ihrer Antriebswelle in Richtung der Drehachse
verschiebbar gelagert, weil dadurch die Lagerung der Antriebswelle
stabil und mit kostengünstigen Bauteilen ausgeführt
werden kann. Alternativ kann die Antriebsrolle auch auf ihrer Antriebswelle
in Richtung der Drehachse festgelegt sein, und die Antriebswelle kann
in Richtung der Drehachse verschiebbar sein. Dadurch kann ein Verkippen
und/oder eine Blockade der Antriebsrolle bei der Verschiebung auf
ihrer Antriebswelle vermieden werden.
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Bei
einer Ausführungsform der Erfindung sind die Antriebsrolle
und/oder die Andruckrolle in einem Rollenlagerschlitten angeordnet,
der axial verschiebbar ist. So wird eine stabile Lagerung der Rollen
bei gleichzeitiger Verschiebbarkeit in Richtung ihrer Drehachse
erreicht.
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Weiterhin
wird die Aufgabe der Erfindung durch ein Verfahren zum Ausrichten
eines Bogens für eine Bedruckung desselben in einer Druckmaschine gelöst,
bei dem ein Bogen entlang eines Bogenlaufpfades zu einer Bogenausrichtvorrichtung
gefördert wird, die eine erste und eine zweite Antriebsrolle
und wenigstens eine Andruckrolle aufweist, eine Schräglage
des Bogens ermittelt wird, und einen Abstand zwischen der ersten
und zweiten Antriebsrolle ansprechend auf eine Breite des Bogens
eingestellt wird. Anschließend wird der Bogen durch die
Antriebsrollen und die wenigstens eine Andruckrolle ergriffen, und
die ersten und zweiten Antriebsrollen werden individuell gedreht,
um eine Schräglage des Bogens auszugleichen. Dadurch wird
eine große Genauigkeit bei der Korrektur der Schräglage
des Bogens erreicht.
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Es
kann vorteilhaft sein, die Breite des Bogens durch Sensoren zu erfassen,
um die optimale Position der Rollen für den angelieferten
Bogen zu bestimmen. Alternativ kann die Breite des Bogens auch durch
eine Steuervorrichtung der Druckmaschine vorgegeben werden, wodurch
zusätzliche Sensoren eingespart werden können.
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Vorzugsweise
sieht das Verfahren zum Ausrichten eines Bogens weiter das Verstellen
des Abstandes zweier Andruckrollen entsprechend dem Abstand der
Antriebsrollen vor, um einen guten Andruck und eine Ausrichtung
der Rollen zueinander zu erreichen.
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Vorteilhafterweise
wird bei dem Verfahren auch eine seitliche Abweichung der gegenwärtigen Lage
(Ist-Lage) des Bogens von einer erwünschten Lage (Soll-Lage)
ermittelt, und der Bogen, wenn er zwischen den Antriebsrollen und
der mindestens einen Andruckrolle ergriffen ist, mit den Antriebsrollen in
Richtung ihrer Drehachse in Abhängigkeit von der seitlichen
Abweichung parallel verschoben. Dadurch wird eine Querausrichtung
des Bogens zum vorgesehenen Bogenlaufpfad erreicht.
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Das
Verfahren weist weiterhin vorzugsweise das parallele Verschieben
der Andruckrollen in Richtung der Drehachse entsprechend der Verschiebung der
Antriebsrollen auf, um einen guten Andruck und eine Ausrichtung
der Rollen zueinander zu erreichen.
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1 zeigt
schematische Vorderansicht einer Vorrichtung zum Ausrichten von
Bögen für eine Druckmaschine gemäß einem
ersten Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung,
und zwar in Durchlaufrichtung eines Bogens gesehen.
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2 zeigt
schematische Vorderansicht einer Vorrichtung zum Ausrichten von
Bögen für eine Druckmaschine gemäß einem
zweiten Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung,
und zwar in Durchlaufrichtung eines Bogens gesehen.
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3a,
b zeigen jeweils eine schematische Seitenansicht einer Antriebsrolle
und einer Andruckrolle einer Vorrichtung zum Ausrichten von Bögen
für eine Druckmaschine in unterschiedlichen Stellungen.
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In
der nun folgenden Beschreibung beziehen sich die Ausdrücke
rechts, links, oben und unten und ähnliche Ausdrücke
auf die Zeichnungsfiguren und sollen nicht im einschränkenden
Sinne verstanden werden. Es wird dem Fachmann offensichtlich sein, dass
die gezeigten Bauteile auch in anderer Ausrichtung in angeordnet
sein könnten. Die in 1 und 2 gezeigten
Vorrichtungen zum Ausrichten von Bögen für eine
Druckmaschine sind derart gezeigt, dass sich ein durchlaufender
Bogen in die Zeichnungsebene hinein bewegen würde.
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1 zeigt
ein erstes Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung 10 zum
Ausrichten von Bögen für eine Bedruckung durch
eine nicht dargestelte Druckmaschine, wobei die Vorrichtung 10,
ein linkes Rollenpaar 11 und ein rechtes Rollenpaar 12 aufweist, deren
Drehachsen parallel zueinander liegen. Die Vorrichtung 10 besitzt
einen linken Drehantrieb 13 und einen rechten Drehantrieb 14 zum
Antrieb der Rollenpaare 11, 12 um ihre Drehachse.
Außerdem weist die Vorrichtung 10 einen linken
Verschiebeantrieb 15 und einen rechten Verschiebeantrieb 16 zur Verschiebung
der Rollenpaare 11, 12 in Richtung der Drehachse
auf. Weiterhin ist eine nicht gezeigte Steuervorrichtung zur Steuerung
der Drehantriebe 13, 14 und der Verschiebeantriebe 15, 16 vorgesehen.
Die Steuervorrichtung kann auch in einer allgemeinen Steuervorrichtung
zur Steuerung anderer Funktionen der Druckmaschine integriert sein.
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Jedes
Rollenpaar 11, 12 weist eine Antriebsrolle 20 und
eine Andruckrolle 21 auf, die einander gegenüber
stehen und sich über einen vorbestimmten Drehbereich der
Antriebsrolle 20 hinweg am Umfang berühren (3a).
Die Antriebsrolle 20 hat an ihrem Umfang einen Bereich
oder ein Segment mit verringertem Durchmesser, so dass sich die
Andruckrolle 21 und die Antriebsrolle 20 nicht
berühren, wenn der Bereich mit verringertem Durchmesser
der Antriebsrolle 20 zur Andruckrolle 21 hinweist (3b).
Die Rollenpaare 11, 12 sind in ihrer Grundstellung
symmetrisch zu einer Mittelachse 22 eines Bogenlaufpfades
durch die Druckmaschine angeordnet, obwohl auch eine asymmetrische
Ausrichtung möglich ist.
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Ein
Bogen 23, beispielsweise aus Papier, der für eine
Bedruckung vorzugsweise symmetrisch und rechtwinklig zur Mittelachse 22 ausgerichtet
sein sollte, wird zwischen den Rollenpaaren 11, 12 gehalten. Sofern
jedoch der Bereich der Antriebsrolle 20 mit verringertem
Durchmesser gegenüberliegend zur dazugehörigen
Andruckrolle 21 angeordnet ist, ist der Bogen 23 frei
zwischen der Antriebsrolle 20 und der Andruckrolle 21 bewegbar.
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Die
linken und rechten Drehantriebe 13, 14 für
die linken und rechten Rollenpaare 11, 12 weisen jeweils
einen Drehantriebsmotor 26, ein (optionales) Getriebe 27 sowie
eine Antriebswelle 28 auf, auf der die Antriebsrollen 20 angeordnet
sind. Der Drehantriebsmotor 26 ist vorzugsweise ein Schrittmotor
und das Getriebe 27 ist beispielsweise ein Stirnradgetriebe.
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Die
Antriebsrollen 20 sind auf ihrer Antriebswelle 28 drehfest,
jedoch axial verschiebbar angeordnet. Die drehfeste Verbindung einer
Antriebsrolle 20 und ihre Antriebswelle 28 kann
beispielsweise durch eine Passfeder, eine Keilwel le oder ähnliche Welle-Nabe-Verbindungen
gebildet werden, wobei in 1 eine Passfeder 29 gezeigt
ist. Die Andruckrollen 21 sind auf einer Laufachse 31 angeordnet,
die in einem nach rechts und links verschiebbaren Rollenlagerschlitten 32 gelagert
ist. Die Andruckrolle 21 ist gegenüber der Antriebsrolle 20 federnd
gelagert, um unterschiedlich dicke Bögen 23 aufnehmen
zu können.
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Die
linken und rechten Verschiebeantriebe 15, 16 weisen
einen Mitnehmer 36 auf, der mit der Antriebsrolle 20 verbunden
ist. Der Mitnehmer 36 hat einen U-förmigen Ausschnitt,
dessen Innenbreite der Breite der Antriebsrolle 20 zuzüglich
einem geringen Spiel entspricht. Die Seitenflächen der
Antriebsrolle und/oder die inneren Seitenflächen des U-förmigen Ausschnittes
weisen ein Material auf, das einen geringen Reibungskoeffizienten
hat, beispielsweise Teflon. Die Antriebsrolle 20 kann sich
somit frei in dem U-förmigen Ausschnitt des Mitnehmers 36 drehen. Der
Mitnehmer 36 ist senkrecht zur Mittelachse 22 nach
rechts und links in Richtung der Drehachse verschiebbar gelagert.
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Der
Verschiebeantrieb 15, 16 weist weiter mehrere
Umlenkrollen 38, eine Verstellrolle 39 und ein
Zugseil 40 auf. Die Verstellrolle 39 ist mit einem nicht
gezeigten Verstellrollenmotor verbunden. Die Drehachsen der Umlenkrollen 38 und
der Verstellrolle 39 verlaufen parallel zur Mittelachse 22.
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Das
Zugseil 40 verläuft vom Mitnehmer 36 um
die Verstellrolle 39 herum, wird durch die Umlenkrollen 38 umgelenkt,
und ist schließlich mit dem Rollenlagerschlitten 32 verbunden.
Das Zugseil 40 ist vollständig um die Verstellrolle 39 herumgeführt,
um eine Kraftübertragung durch Reibung zu verbessern. Das
Zugseil 40 wird weiterhin durch eine erste Zugfeder 41 zwischen
dem Mitnehmer 36 und einer festen Verankerung am Gehäuse
der Druckmaschine und durch eine zweite Zugfeder 42 unter
Spannung gehalten, die zwischen dem Rollenlagerschlitten 32 und
dem Gehäuse der Druckmaschine gespannt ist.
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Im
Betrieb der Rollenverstellanordnung 10 des ersten Ausführungsbeispiels
wird zunächst ein Bogen 32 in Richtung der Mittelachse 22 der
Druckmaschine angeliefert. Nicht gezeigte Seitensensoren (Crosstrack-Sensoren)
messen die Breite und Anordnung des Bogens 23 relativ zur
Mittelachse 22. Ebenso messen nicht gezeigte Ausrichtungssensoren (Skew-Sensoren)
die Ausrichtung bzw. Winkelneigung der Vorderkante des Bogens 23 zur
Mittelachse 22.
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Der
Abstand der Rollenpaare 11, 12 wird an unterschiedliche
Bogenbreiten angepasst, indem die Rollenpaare 11, 12 durch
ihren jeweiligen Verschiebeantrieb 15, 16 in entgegengesetzte
Richtungen gefahren werden. Sie können von einander weg
nach außen gefahren werden, um große Böge 23 aufzunehmen.
Genauso können kleine Bögen 23 von den Rollenpaaren 11, 12 ergriffen
werden, wenn die Rollenpaare 11, 12 von ihrem
jeweiligen Verschiebeantrieb 15, 16 zu einander
hin nach innen verschoben werden.
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Der
im Folgenden erläuterte Verstellvorgang beschreibt die
Verstellung des rechten Rollenpaars 12 in Richtung der
Drehachse nach rechts. Der Verstellvorgang funktioniert in umgekehrter
Richtung bei einer Verstellung des rechten Rollenpaars 12 nach links,
wobei dann die Verstellrolle 39 im Uhrzeigersinn angetrieben
wird. Analog läuft ein Verstellvorgang des linken Rollenpaares 11 nach
rechts und links in Richtung der Drehachse ab.
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Zum
Verfahren der Antriebsrolle 20 des rechten Rollenpaars 12 in
Richtung der Drehachse nach rechts, wird die Verstellrolle 39 des
rechten Verschiebeantriebs 16 gegen den Uhrzeigersinn gedreht.
Dadurch bewegt sich das Zugseil 40 nach rechts, und zieht
den Mitnehmer 36 gegen den Zug der Zugfeder 41 nach
rechts. Gleichzeitig wird der Teil des Zugseils 40 zwischen
der Verstellrolle 39 und dem Rollenlagerschlitten 32 entspannt,
wobei die Zugfeder 42 den Rollenlagerschlitten 32 ebenfalls
nach rechts zieht. Die Distanz, um die das Zugseil 40 auf
die Verstellrolle 39 aufgewickelt wird, und damit die Distanz,
um die der Mitnehmer 36 nach rechts bewegt wird, wird gleichzeitig
auf der anderen Seite der Verstellrolle 39 abgewickelt.
Somit bewegen sich der Mitnehmer 36 und der Rollenlagerschlitten 32 parallel
(d. h. um die gleiche Distanz) nach rechts.
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Im
Folgenden wird der Ausdruck ”parallele Verschiebung” in
dem Sinne verwendet, dass eine Verschiebung der linken und rechten
Rollen oder Rollenpaare jeweils um die gleiche Distanz in Richtung der
Drehachse nach links oder rechts erfolgt. Bei einer Abstandsveränderung
der Rollen oder Rollenpaare bewegen diese sich in Richtung der Drehachse zueinander
hin oder von einander weg.
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Falls
die Vorderkante des Bogens 23 nicht senkrecht zur Mittelachse 22 steht,
wird die Größe der Winkelabweichung von den Ausrichtungssensoren
gemessen und an die Steuervorrichtung übermittelt. Dieser
steuert die entsprechenden Drehantriebe 13 oder 14 der
Antriebsrollen 20 in bekannter Weise individuell an, bis
die Vorderkante des Bogens 23 senkrecht zur Mittelachse 22 ausgerichtet
ist.
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Dies
kann beispielsweise dadurch erreicht werden, dass die Rollenpaare 11, 12 den
Bogen 23 jeweils mit gleichem Abstand zur Vorderkante des Bogens 23 ergreifen
und dann von ihrem entsprechenden Drehantrieb 13 oder 14 schneller
oder langsamer angetrieben werden, um eine Schrägstellung des
Bogens 23 auszugleichen und ihn gleichzeitig freizugeben.
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Sofern
der Bogen 23 nicht symmetrisch zur Mittelachse 22 ausgerichtet
ist, wird die Größe der Abweichung von der Mittellage
durch die Seitensensoren gemessen und an die Steuervorrichtung übermittelt.
Der Bogen 23 wird, während er von den Rollenpaaren 11, 12 ergriffen
ist (Stellung wie beispielsweise in 3b), mit
ihnen durch die rechten und linken Verschiebeantriebe 15, 16 parallel
(d. h. um die gleiche Distanz) entsprechend der Abweichung von der
Mittellage nach rechts oder links verschoben. Dadurch wird die Abweichung
des Bogens 23 von der Mittellage minimiert oder eliminiert.
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2 zeigt
ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung 110 zum
Ausrichten von Bögen gemäß einem zweiten
Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung. Die Vorrichtung 110 weist
ein linkes Rollenpaar 111, ein rechtes Rollenpaar 112,
einen linken Drehantrieb 113, einen rechten Drehantrieb 114 sowie
einen linken Verschiebeantrieb 115 und einen rechten Verschiebeantrieb 116 auf.
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Die
linken und rechten Rollenpaare 111, 112 weisen
jeweils eine Antriebsrolle 120 und eine Andruckrolle 121 auf,
die einander gegenüber stehen. Die Antriebsrollen 120 weisen,
wie beim ersten Ausführungsbeispiel, einen Bereich oder
ein Segment mit verringertem Durchmesser auf. In einer Stellung, in
der der Bereich mit verringertem Durchmesser der Andruckrolle 121 gegenüberliegt
ist ein Bogen 23 zwischen Antriebsrolle 120 und
Andruckrolle 121 frei bewegbar (siehe ebenfalls 3a).
Die Andruckrollen 121 sind gegenüberliegend zur
entsprechenden Antriebsrolle 120 angeordnet, und weisen
eine Breite auf, die zumindest der Breite der Antriebsrolle plus
einem vorgesehenen Verschiebeweg der Antriebsrolle 120 in
Richtung der Drehachse entspricht.
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Der
linke Drehantrieb 113 und der rechte Drehantrieb 114 sind
symmetrisch aufgebaut, so dass hier nur eine Seite beschrieben wird.
Die Beschreibung lässt sich spiegelbildlich auf die andere Seite übertragen.
Der linke und rechte Drehantrieb 113, 114 weisen
jeweils einen Drehantriebsmotor 126, ein Getriebe 127 und
eine hohle Antriebswelle 128 auf, auf der die Antriebsrolle 120 dreh-
und axialfest festgelegt ist.
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Der
linke und rechte Verschiebeantrieb 115, 116 sind
ebenfalls symmetrisch angeordnet, und die Beschreibung der einen
Seite lässt sich spiegelbildlich auf die Beschreibung der
anderen Seite übertragen. Im Folgenden wird der rechte
Verschiebeantrieb 116 erläutert.
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Der
rechte Verschiebeantrieb 116 weist eine Spindelmutter 135,
die innerhalb der hohlen Antriebswelle 128 angeordnet ist,
und relativ zu dieser drehbar gelagert ist, und eine Gewindespindel 136 auf.
Die Gewindespindel 136 ver läuft durch die Spindelmutter 135 und
sie ist durch ein optionales Getriebe 137 mit einem Verschiebemotor 138 verbunden. Die
Spindelmutter 135 ist drehfest, jedoch axial verschiebbar
mit dem Gehäuse der Druckmaschine verbunden. Die hohle
Antriebswelle 128 ist frei gegenüber der Spindelmutter 135 drehbar,
ist jedoch nicht axial in Richtung der Drehachse zu dieser verschiebbar.
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Eine
Drehung des Verschiebemotors 138 treibt über das
optionale Getriebe 137 die Gewindespindel 136 an.
Die Spindelmutter 135 bewegt sich abhängig von
der Drehrichtung der Gewindespindel 136 nach rechts oder
links. So folgt die Antriebswelle 128 einer Axialbewegung
der Spindelmutter 135 nach rechts oder links in Richtung
der Drehachse.
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Alternativ
kann auch nur ein Verschiebemotor 138 vorgesehen sein,
der über wenigstens ein Getriebe mit beiden Verschiebeantrieben 115, 116 verbunden
ist. Das Getriebe kann umschaltbar sein, um eine gleichläufige
oder gegenläufige Drehung der jeweiligen Gewindespindeln
zu erreichen. Hierdurch kann mit nur einem Verschiebemotor 138 einerseits eine
parallele Verschiebung der Rollen quer zum Bogenlaufpfad und andererseits
eine Abstandsveränderung der Rollen vorgesehen werden.
Alternativ kann das Getriebe nicht umschaltbar sein, und entweder eine
parallele Verschiebung der Rollen quer zum Bogenlaufpfad gestatten
oder eine Abstandsveränderung der Rollen erlauben. Dieses
Ausführungsbeispiel bietet den Vorteil, dass die seitliche
Verschiebung der Rollen durch das Getriebe immer synchron erfolgt
und nicht der rechte und linke Verschiebemotor 138 synchron
zueinander angetrieben werden müssen.
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Eine
Winkelabweichung eines angelieferten Bogens 23 kann ausgeglichen
werden, wie beim ersten Ausführungsbeispiel. Sie funktioniert
in analoger Weise, wie oben beschrieben und wird daher hier nicht
noch einmal dargelegt.
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Auch
beim Ausführungsbeispiel der 2 kann eine
Anpassung des Rollenabstandes an die Breite des Bogens 23 erfolgen,
und die Antriebsrollen 120 können relativ zur
Mittelachse 22 in Richtung der Drehachse nach innen oder
außen verschoben werden.
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Im
Unterschied zum Ausführungsbeispiel der 1 erfolgt
die Abstandsänderung der Antriebsrollen 120 dadurch,
dass die Gewindespindeln 136 der rechten und linken Verschiebeantriebe 115, 116 durch
die Verschiebemotoren 138 gedreht werden. Die Spindelmuttern 135 und
die damit verbundene Antriebsrollen 120 der rechten und
linken Rollenpaare 111, 112 werden zu einander
hin oder weg voneinander verschoben, um große oder kleine
Bögen 23 zu ergreifen.
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Die
Andruckrolle 121 wird nicht in Richtung der Drehachse verschoben,
da sie so breit ist, dass die Antriebsrolle 120 in jeder
Stellung auf ihr läuft. Das heißt, beim zweiten
Ausführungsbeispiel werden nur die Antriebsrollen 120 entsprechend
der Breite des Bogens 23 verschoben. Wie beim ersten Ausführungsbeispiel
sind die Antriebsrolle 120 und die Andruckrolle 121 federnd
zueinander gelagert, um unterschiedlich dicke Bögen 23 aufzunehmen.
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Auch
beim Ausführungsbeispiel der 2 kann eine
parallele seitliche Verschiebung des Bogens 23 erfolgen,
falls eine Fehlausrichtung eines angelieferten Bogens 23 bezüglich
der Mittelachse 22 detektiert wird. Die Antriebsrollen 120 greifen
dann den Bogen 23 und können parallel zusammen
mit diesem relativ zur Mittelachse 22 in Richtung der Drehachse
nach rechts oder links verschoben werden.
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Die
parallele seitliche Verschiebung der Antriebsrollen 120 erfolgt
dadurch, dass die Gewindespindeln 136 der rechten und linken
Verschiebeantriebe 115, 116 entsprechend durch
die Verschiebemotoren 138 gedreht werden. Die Spindelmuttern 135 und
die damit verbundenen Antriebsrollen 120 der rechten und
linken Rollenpaare 111, 112 werden parallel nach
rechts oder links verschoben, um die Fehlausrichtung eines angelieferten
Bogens 23 zur Mittelachse 22 zu minimieren oder
zu eliminieren.
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Es
sind weitere Kombinationen der gezeigten Bauteile denkbar. Es ist
beispielsweise möglich, die breite Andruckrolle 121 des
zweiten Ausführungsbeispiels (2) beim
ersten Ausführungsbeispiel (1) einzusetzen,
wobei dann die seitliche Verschiebung der Andruckrolle 21 weggelassen
werden kann. Der Verschiebeantrieb für die Antriebsrolle 20 besteht
in diesem Fall nur aus der Zugfeder 41, dem Mitnehmer 36,
dem Zugseil 40 und der Verstellrolle 39. Alternativ
können auch beim zweiten Ausführungsbeispiel verschiebbare
Andruckrollen mit beispielsweise den Verschiebeantrieben 115, 116 entsprechenden
Antrieben vorgesehen sein.
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Eine
weitere Ausführung der Andruckrolle 121, die bei
beiden Ausführungsbeispielen anwendbar ist, ist eine Andruckrolle 121,
die im Wesentlichen über die gesamte Breite des Bogenführungspfads verläuft
und den Bogen 23 über die gesamte Breite unterstützt.
Somit wäre nur eine breite Andruckrolle oder Andruckwalze 121 für
beide Seiten nötig.
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Beim
zweiten Ausführungsbeispiel der 2 wäre
es möglich, dass nur ein Verschiebeantrieb 115 oder 116 vorgesehen
wird. Dabei wären die Gewindespindeln 136 der
linken und rechten Verschiebeantriebe 115, 116 in 2 in
der Mitte verbunden. Eine solche durchgehende gemeinsame Gewindespindel 136' weist
dann einen Bereich mit Linksgewinde und einen Bereich mit Rechtsgewinde
auf. Bei einer Drehung der Gewindespindel 136' werden die
linken und rechten Rollenpaare 111, 112 entweder
zueinander hin oder weg voneinander verschoben. Durch eine Verschiebung
der gemeinsame Gewindespindel 136' über eine entsprechende
Verschiebeeinheit könnte dann eine seitlichen Verschiebung
oder Crosstrack-Verschiebung vorgenommen werden, falls erforderlich.
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Weiterhin
ist es möglich, dass die Antriebsrolle 20 auf
ihrer Antriebswelle 28 dreh- und axialfest festgelegt ist,
wobei sich bei einer seitlichen Verschiebung der Rollenpaare 11, 12 die
jeweilige Antriebswelle 28 in ihrer Lagerung im Gehäuse
der Druckmaschine verschiebt.
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Die
Erfindung wurde anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele
beschrieben, wobei die einzelnen Merkmale der beschriebenen Ausführungsbeispiele
frei miteinander kombiniert werden können und/oder ausgetauscht
werden können, sofern sie kompatibel sind. Dem Fachmann
sind zahlreiche Abwandlungen und Ausgestaltungen möglich
und offensichtlich, ohne dass dadurch der Erfindungsgedanke verlassen
wird.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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-
Zitierte Patentliteratur
-
- - EP 0469866
A [0005]
- - US 5322273 [0006, 0006]
- - DE 10160382 [0006, 0006]