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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betrieb einer Offsetdruckmaschine
mit wenigstens einem Druckwerk, welches ein Farbwerk, einen Plattenzylinder
zur Aufnahme einer Druckplatte, einen Gummituchzylinder, einen Gegendruckzylinder und
ein Feuchtwerk aufweist, und insbesondere ein Verfahren zur Steuerung
des Feuchtmittelauftrags aus dem Feuchtwerk auf dem Plattenzylinder.
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Für
den Druckbetrieb benötigen Offsetdruckmaschinen eine Druckemulsion
bestehend aus Feuchtmittel und Farbe. Während des Fortdruckbetriebs
wird diese Emulsion in einem weitgehend konstanten Zustand gehalten,
während vor dem Fortdruck zunächst die Druckemulsion
eingestellt werden muss. Vor dem Fortdruck wird dazu zunächst
meist eine großzügige Menge Feuchtmittel auf der
Druckplatte des Plattenzylinders in den Druckwerken der Offsetdruckmaschine
aufgebracht, um das sogenannte Vorfeuchten durchzuführen.
Ein solches Verfahren zum Dosieren von Feuchtmittel vor dem Druckbeginn
ist aus der
DE 199
21 628 B4 bekannt. Das darin beschriebene Verfahren soll
insbesondere die Wiederinbetriebnahme einer Offsetdruckmaschine
nach einer Druckunterbrechung optimieren. Der bei der Wiederinbetriebnahme
notwendige Vorgang des Vorfeuchtens wird dabei auf seine Dauer hin überprüft.
Die Druckunterbrechungsdauer ist abgespeichert, und es wird die
tatsächliche Druckunterbrechungsdauer mit der abgespeicherten
Zeitdauer verglichen. Wenn die tatsächlich ermittelte Unterbrechungsdauer
größer ist als die vorgegebene Zeitdauer, so wird
ein bestimmtes Verfahren zur Steuerung des Feuchtwerks angewendet.
Dazu werden die Feuchtwalzen im Farbwerk in den einzelnen Druckwerken
zunächst während einer ersten Anzahl von Umdrehungen
des Plattenzylinders im Druckwerk mit einer erhöhten Drehzahl
betrieben und danach während einer zweiten Anzahl von Umdrehungen
des Plattenzylinders mit der Drehzahl im Fortdruckbetrieb betrieben.
Dies geschieht bevor der Bedruckstofftransport von Bogen wieder
zugeschaltet wird. Ist die Unterbrechungsdauer jedoch kleiner oder
gleich der vorgegebenen Zeitdauer, so wird die Feuchtwalze im Feuchtwerk
während einer gegenüber der ersten Anzahl geringeren
Anzahl von Plattenzylinderumdrehungen mit erhöhter Drehzahl
und danach während der zweiten Anzahl von Plattenzylinderumdrehungen mit
der Drehzahl beim Fortdruckbetrieb vor der Bogenzufuhr betrieben.
Die so gesteuerte Feuchtmittelzufuhr betrifft jedoch ausschließlich
das Vorfeuchten vor dem Einschalten des Bedruckstofftransports und damit
vor dem Einschalten des Bogenlaufs.
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Bei
häufigen Inbetriebnahmen der Druckmaschine in dichter Folge
hat sich jedoch herausgestellt, dass das Vorfeuchten zu Problemen
führen kann. Durch häufige Anfahrvorgänge
mit dem notwendigen Vorfeuchten kann sich eine Anreicherung von Feuchtmittel
im Farbwerk einstellen, die dann zu Problemen in der Druckqualität
führt. So wurde z. B. eine absinkende Farbtondichte oder
ein verstärktes Schablonieren auf den produzierten Bedruckstoffen
festgestellt. Dem wurde in der Vergangenheit versucht entgegenzuwirken,
indem das Vorfeuchten verkürzt wurde, um die Feuchtmittelanreicherung
zu vermeiden. Das verkürzte Vorfeuchten führt
jedoch wiederum dazu, dass bei Bogenoffsetdruckmaschinen die ersten
Druckbogen bei der Inbetriebnahme der Druckmaschine stark überfärbt
sind. Dieses sogenannte Anlaufschmieren erhöht die Makulatur
deutlich. Außerdem hat sich herausgestellt, dass trotz stark
verringerter Zeitdauer des Vorfeuchtens mehrere Anfahrvorgänge
in dichter Folge immer noch zu den bekannten Problemen führen,
die auf eine Anreicherung von Feuchtmittel im Farbwerk zurückzuführen
sind. Aus der
DE 199
21 628 B4 ist keine Lösung bekannt, wie diese
Anreicherung des Feuchtmittels im Farbwerk vermindert oder sogar
vermieden werden kann.
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Es
ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren und
eine Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens zu schaffen,
welches die Anreicherung von Feuchtmittel im Farbwerk insbesondere
bei häufigen Wiederinbetriebnahmen und Anfahrvorgängen
in einer Offsetdruckmaschine vermindert oder sogar vermeidet.
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Die
vorliegende Aufgabe wird erfindungsgemäß durch
die Patentansprüche 1 und 8 gelöst. Vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung sind den Unteransprüchen
und den Zeichnungen zu entnehmen. Das erfindungsgemäße
Verfahren und die erfindungsgemäße Vorrichtung
kann sowohl bei Bogenoffsetdruckmaschinen als auch bei Rollenoffsetdruckmaschinen
eingesetzt werden, welche über Feuchtwerke in den Druckwerken
verfügen. Prinzipiell sind die Druckwerke von Offsetdruckmaschinen weitgehend
gleichartig aufgebaut. Jedes Druckwerk verfügt über
ein Farbwerk und ein Feuchtwerk, sowie einen Plattenzylinder zur
Aufnahme einer Druckplatte, einem an den Plattenzylinder anstellbaren
Gummituchzylinder zum Übertrag von Farbe auf den Bedruckstoff
sowie einen Gegendruckzylinder, welcher zusammen mit dem Gummituchzylinder
den Druckspalt bildet. Auf dem Plattenzylinder vermischt sich das
Feuchtmittel aus dem Feuchtwerk mit der Farbe aus dem Farbwerk zu
einer Druckemulsion. Die Steuerung des Feuchtmittelauftrags auf
den Plattenzylinder ist für das Erreichen einer zufriedenstellenden Druckqualität
enorm wichtig. Die vorliegende Erfindung zeichnet sich nun dadurch
aus, dass nach dem Einschalten der Druckbeistellung zwischen Gummituchzylinder
und Gegendruckzylinder und nach dem Einschalten des Bedruckstofftransports
in der Offsetdruckmaschine die Feuchtmittelzufuhr zum Plattenzylinder
im Druckwerk für eine vorgegebene Zeitspanne stark verringert
wird. Durch die Verringerung der Feuchtmittelzufuhr bei Beginn des
Fortdrucks kann so verhindert werden, dass sich der durch das Vorfeuchten
erzeugte Feuchtmittelüberschuss auf Dauer im Farbwerk anlagert.
Trotzdem muss die Vorfeuchtphase nicht wie beim Stand der Technik
verkürzt werden, um die Feuchtmittelzufuhr zu verringern,
was ebenfalls die Druckqualität vermindern würde.
Mit der vorliegenden Erfindung ist es nun möglich, ein
ausreichendes Vorfeuchten sicherzustellen und gleichzeitig die Anreicherung
von Feuchtmittelüberschuss im Farbwerk zu vermindern. Dazu genügt
es, bei Beginn des Fortdruckbetriebs, wenn die ersten Bogen oder
der erste Bahnabschnitt durch die Druckwerke der Offsetdruckmaschine
laufen, die Feuchtmittelzufuhr zum Plattenzylinder in den Druckwerken
zumindest einmalig kurzzeitig stark zu verringern. Bei einer Druckmaschine
im 105 cm Bogenformat hat es sich als vorteilhaft erwiesen, dass
der Vorgang des Vorfeuchtens über vier Maschinenumdrehungen
hinweg erfolgt, während der Betrieb mit reduzierter Feuchtmittelzufuhr
bei drei Maschinenumdrehungen erfolgt, wenn Farbwerk und Feuchtwerk
im Druckwerk miteinander in Kontakt stehen. Bei den üblichen
Maschinengeschwindigkeiten von bis zu 18 000 Bogen/h im Fortdruckbetrieb
handelt es sich bei den wenigen Umdrehungen folglich um eine entsprechend
geringe Zeitspanne. Falls Farbwerk und Feuchtwerk in den einzelnen
Druckwerken voneinander getrennt sind, reduziert sich die Anzahl
der Umdrehungen für das Vorfeuchten auf drei, während sich
die Anzahl der Umdrehungen für die reduzierte Feuchtmittelzufuhr
auf fünf Umdrehungen erhöht. Nachdem die kurze
Zeitspanne der reduzierten Feuchtmittelzufuhr abgeschlossen ist,
wird die Feuchtmittelzufuhr wieder auf das Normalmaß für den
Fortdruckbetrieb eingestellt. Falls erforderlich kann die Feuchtmittelzufuhr
nach dem Fortdruckbeginn auch mehrmals kurzzeitig stark reduziert
oder unterbrochen werden.
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In
einer ersten Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die
Feuchtmittelzufuhr zum Plattenzylinder für kurze Zeit unterbrochen
wird. In diesem Fall wird die Feuchtmittelzufuhr zum Plattenzylinder
komplett unterbunden, wodurch der Feuchtmittelüberschuss
besonders schnell abgebaut werden kann. Die Unterbrechung der Feuchtmittelzufuhr kann
dadurch erreicht werden, dass die Feuchtmitteldosierwalze von der
Feuchtmittelauftragswalze im Feuchtwerk für eine bestimmte
Anzahl von Bogen oder Umdrehungen des Plattenzylinders abgestellt wird.
Dadurch lässt sich der Feuchtmittelauftrag auf die Druckplatte
für kurze Zeit einfach und reaktionsschnell unterbrechen.
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In
einer alternativen Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass
das Feuchtwerk eine Feuchtmitteltauchwalze aufweist und die Drehzahl der
Feuchtmitteltauchwalze für eine vorgegebene Zeitspanne
stark reduziert wird. Bei dieser Ausführungsform wird die
Feuchtmittelzufuhr zwischen Druckplatte und Feuchtwerk nicht vollständig
unterbrochen, sondern der Feuchtmittelauftrag durch die verminderte
Förderleistung der Feuchtmitteltauchwalze stark reduziert.
Die Feuchtmittelauftragswalzen bleiben auch in diesem Fall an die
Druckplatte angestellt, so dass sich auch der Feuchtmittelgehalt der
Druckemulsion auf der Feuchtmittelauftragswalze reduziert. Da es
Druckmaschinen gibt, bei denen die Feuchtmitteldosierwalze nicht
von der Feuchtmittelauftragswalze getrennt werden kann, bliebe bei diesen
Maschinen nur die Möglichkeit, die Feuchtmittelauftragswalzen
von der Druckplatte abzustellen. Bei abgestellter Feuchtmittelauftragswalze
kann jedoch der Feuchtmittelauftrag auf den Feuchtmittelauftragswalzen
nicht abgebaut werden, so dass sich beim Wiederanstellen der Feuchtmittelauftragswalzen
wieder ein Feuchtmittelüberschuss auf der Druckplatte ergeben
würde. Daher ist es bei diesen Druckmaschinen nur sinnvoll,
die Feuchtmittelzufuhr durch ein Absenken der Drehzahl der Feuchtmitteltauchwalze
zu reduzieren. Das relativ träge zeitliche Verhalten der
Drehzahl der Feuchtmitteltauchwalze macht es jedoch schwierig, eine
klar definierte Reduktion der Drehzahl der Feuchtmitteltauchwalze
für eine bestimmte Zeitdauer zur Feuchtmittelreduktion einzustellen.
Insofern ist die Feuchtmittelreduktion durch Unterbrechung der Feuchtmittelzufuhr
mittels voneinander abgestellten Feuchtmittelauftragswalzen und
Feuchtmitteldosierwalzen die bessere Lösung.
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In
einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass
vor der Druckbeistellung und Einschaltung des Bedruckstofftransports
die Druckplatte auf den Plattenzylinder durch Feuchtmittelauftrag
vorgefeuchtet wird. Durch dieses Vorfeuchten wird eine starke Überfärbung
der ersten mit der Offsetdruckmaschine produzierten Bedruckstoffe verhindert.
Diese stark überfärbten Bedruckstoffe fallen sonst
als sogenannte Anlaufmakulatur an, was insbesondere bei geringen
Auflagen zu erhöhten Kosten führt. Durch die vorliegende
Erfindung kann jedoch ausreichend vorgefeuchtet werden, um die Anlaufmakulatur
zu reduzieren, und trotzdem die Feuchtmittelanreicherung im Farbwerk
durch die kurzzeitig verringerte Feuchtmittelzufuhr verhindert oder
vermindert werden.
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In
einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass
die Ansteuerung des Feuchtwerks mittels eines Steuerungsrechners
erfolgt. Der Steuerungsrechner überwacht und steuert sämtliche
Stellvorgänge an der Offsetdruckmaschine und erleichtert
so dem Bediener seine Arbeit. In dem Steuerungsrechner können
mehrere Programme zur Inbetriebnahme und zur Steuerung des Fortdrucks
in der Druckmaschine abgespeichert sein. Gemäß der vorliegenden
Erfindung enthalten alle Fortdruckprogramme der Druckmaschine ein
Modul, welches nach der Druckbeistellung und der Einschaltung des Bedruckstofftransports
kurzzeitig die Feuchtmittelzufuhr zur Druckplatte reduziert. Das
Anfahrprogramm mit der reduzierten Feuchtmittelzufuhr wird automatisch
bei jeder Inbetriebnahme der Druckmaschine beim Druckauftragswechsel
oder bei der Druckunterbrechung aufgerufen, so dass die Feuchtmittelanreicherung
im Farbwerk zuverlässig vermieden werden kann. Der Drucker
muss so nicht bei jedem Anfahrvorgang der Druckmaschine selbstständig
daran denken, die Feuchtmittelzufuhr kurzzeitig zu unterbrechen,
was er auf Grund der kurzen Zeitspanne der Reduktion auch kaum sinnvoll
leisten kann.
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Es
ist außerdem vorgesehen, dass am Ende des Fortdruckbetriebs
bei abgestelltem Farbwerk und abgestelltem Feuchtwerk einige wenige
Bedruckstoffe bedruckt werden. Dadurch werden einige wenige Bedruckstoffe
bei Druckbeistellung durch die Druckmaschine transportiert, welche
die restliche Farbe und Feuchte aufnehmen und so die Maschine für
den nächsten Druckbeginn sauber drucken. Der nächste
Druckbeginn kann dann mit entsprechend weniger Feuchtmittel beim
Vorfeuchten stattfinden, so dass sich der Feuchtmittelüberschuss
auch durch diese Maßnahme reduzieren läßt.
Diese Maßnahme läßt sich mit der kurzzeitigen
Feuchtmittelreduzierung bei Fortdruckbeginn kombinieren, was zu
einer besonders effektiven Reduktion des Feuchtmittelüberschusses
führt, aber auch separat einsetzen.
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Die
vorliegende Erfindung wird nachfolgend anhand mehrerer Figuren näher
beschrieben und erläutert. Es zeigen:
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1:
eine Bogenoffsetdruckmaschine mit zwei Druckwerken,
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2:
ein Ausschnitt aus einem Druckwerk mit Feuchtwerk, Farbwerk und
Plattenzylinder und
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3:
ein Betriebsdiagramm eines Druckwerks bei Fortdruckbeginn und am
Fortdruckende.
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In 1 ist
eine Bogenoffsetdruckmaschine 17 mit zwei Druckwerken 1 abgebildet.
Die Bogenoffsetdruckmaschine 17 kann aber auch selbstverständlich über
mehr Druckwerke 1 verfügen, welche meist gleichartig
aufgebaut sind. Jedes der Druckwerke 1 verfügt über
ein Farbwerk 18 und ein Feuchtwerk 19. Mittels
des Farbwerks 18 wird die für den jeweiligen Farbauszug
benötigte Druckfarbe für den aktuellen Druckauftrag
dosiert. Zur Einstellung der Druckemulsion aus Farbe- und Feuchtmittel
kann außerdem aus dem Feuchtwerk 19 dosiert Feuchtmittel zugegeben
werden. Das Innere von Farbwerk 18 und Feuchtwerk 19 ist
in 2 näher beschrieben. Farbe und Feuchtmittel
werden in 1 auf dem Plattenzylinder 12 aufgebracht,
welcher die Druckplatte 13 mit dem Druckbild für den
jeweiligen Farbauszug trägt. Der Plattenzylinder 12 überträgt
die Druckemulsion auf einen Gummituchzylinder 20, welcher
wiederum mit den Gegendruckzylinder 21 den Druckspalt bildet.
Im Druckspalt zwischen Gegendruckzylinder 21 und Gummituchzylinder 20 können
bogenförmige Bedruckstoffe 25 mit den einzelnen
Farbauszügen übereinander bedruckt werden. Gummituchzylinder 20 und
Gegendruckzylinder 21 sind voneinander abstellbar ausgeführt,
dasselbe gilt für Plattenzylinder 12 und Gummituchzylinder 20.
Damit kann die Übertragung von Feuchtmittel und Farbe zwischen
den einzelnen Zylindern 12, 20, 21 durch
das Abstellen der Zylinder voneinander unterbunden werden. Die Druckbogen 25 werden
den Druckwerken 1 von einem Anleger 23 zugeführt.
Zwischen den Druckwerken 1 werden die Druckbogen 25 über
Transportzylinder 22 befördert und im Anschluss
an das letzte Druckwerk 1 im Ausleger 24 abgelegt.
Die Bogendruckmaschine 17 in 1 verfügt über
einen Steuerungsrechner 14 mit angeschlossenem Bildschirm 15 zur
Bedienung durch das Druckpersonal. Der Steuerungsrechner 14 dient
der Einstellung und Regelung der Stellelemente und der Antriebsmotoren. Insbesondere
kontrolliert der Steuerungsrechner 14 auch die Stellantriebe
in den einzelnen Druckwerken 1 für Farbwerk 18 und
Feuchtwerk 19. Der Steuerungsrechner 14 ist an
die elektrischen Antriebe und Stellmotoren in der Druckmaschine 17 über
eine Kommunikationsverbindung 16 angebunden.
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Der
nähere Aufbau von Feuchtwerk 19 und Farbwerk 18 ergibt
sich aus 2. Es ist zu erkennen, dass
das Farbwerk 18 einen Farbkasten 2 umfasst, in
welchem die Druckfarbe für das jeweilige Druckwerk 1 bevorratet
wird. Aus diesem Farbkasten 2 wird die Farbe mittels einer
rotierenden Farbkastenwalze 3 an eine Heberwalze 4 übertragen.
Die Heberwalze 4 kann gemäß des eingezeichneten
Pfeils zwischen der benachbarten Farbreiberwalze 5 und der
rotierenden Farbkastenwalze 3 hin- und hergeschwenkt werden.
Je öfter die Heberwalze 4 hin- und hergeschwenkt
wird und je länger sie mit der Farbkastenwalze 3 und
der Farbreiberwalze 5 Kontakt hat, desto mehr Farbe wird
aus dem Farbkasten 2 über die Heberwalze 4 auf
die Farbreiberwalze 5 übertragen. Im Farbwerk 18 sind
weitere schraffiert markierte Farbreiberwalzen 5 vorhanden,
welche in axialer Richtung durch Elektromotoren hin- und herbewegt
werden. Die letzten Farbreiberwalzen 5 haben mit den Farbauftragswalzen 6 Kontakt,
welche die Druckfarbe auf die Druckplatte 13 des Plattenzylinders 12 im
Druckwerk 1 übertragen. Die Farbauftragswalzen 6 können vom
Druckplattenzylinder 12 an- und abgestellt werden, um so
die Farbzufuhr zwischen Farbwerk 18 und Plattenzylinder 12 unterbrechen
zu können.
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Auf
der rechten Seite in 2 befindet sich das Feuchtwerk 19 mit
ebenfalls mehreren Walzen. Zudem umfasst das Feuchtwerk 19 ein
Feuchtmittelreservat, aus dem Feuchtmittel mittels einer Feuchtmitteltauchwalze 9 gefördert
wird. Die Feuchtmitteltauchwalze 9 wird ebenfalls von einem
Motor angetrieben, dessen Drehzahl variabel ist. Die Feuchtmitteltauchwalze 9 steht
mit einer Feuchtmitteldosierwalze 8 in Verbindung, welche
das Feuchtmittel auf die nachfolgende Feuchtmittelauftragswalze 11 überträgt.
Von der Feuchtmittelauftragswalze 11 wiederum wird das
Feuchtmittel auf die Druckplatte 13 des Plattenzylinders 12 übertragen.
Bei dem Druckwerk 1 in 2 kann die
Feuchtmitteldosierwalze 8 von der Feuchtmittelauftragswalze 11 abgestellt
werden, um so die Feuchtmittelzufuhr zwischen Feuchtmittelauftragswalze 11 und
Feuchtmitteldosierwalze 8 zu unterbrechen. Um das Feuchtmittel
gleichmäßig auf der Feuchtmittelauftragswalze 11 zu
verteilen, befindet sich neben der Feuchtmittelauftragswalze 11 noch eine
Feuchtmittelreibwalze 10, welche ebenfalls in axialer Richtung
mittels eines Motors hin- und herbewegt wird und so den Feuchtmittelauftrag
vergleichmäßigt. Zwischen Feuchtwerk 19 und
Farbwerk 18 befindet sich eine Brückenwalze 7,
welche vom Farbwerk 18 abgestellt werden kann. Bei abgestellter
Brückenwalze 7 haben Feuchtwerk 19 und
Farbwerk 18 nicht mehr unmittelbar miteinander Kontakt,
so dass kein Feuchtmittel direkt vom Feuchtwerk 19 in das Farbwerk 18 gelangen
kann. Die Übertragung von Feuchtmittel in das Farbwerk 18 ist
dann nur noch indirekt über den Plattenzylinder 12 möglich.
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3 ist
zu entnehmen, wie bei der Inbetriebnahme der Offsetdruckmaschine 17 bei
einem neuen Druckauftrag oder nach einer Druckunterbrechung die
einzelnen Walzen und Zylinder in den Druckwerken 1 geschaltet
werden. Zunächst wird bei laufender Feuchtmitteltauchwalze 9 die
Feuchtmitteldosierwalze 8 eingeschaltet, welche dann Feuchtmittel
auf die Feuchtmittelauftragswalzen 11 überträgt. Dann
werden die Feuchtmittelauftragswalzen 11 an die Plattenzylinder 12 angestellt,
um so über mehrere Umdrehungen hinweg das Vorfeuchten zu
ermöglichen. Vor dem Ende der Vorfeuchtphase werden die Farbauftragswalzen 6 des
Farbwerks 18 auf den Plattenzylinder 12 aufgesetzt,
so dass erstmals Farbe auf die Druckplatte 13 übertragen wird.
Die Farbauftragswalzen 6 werden dabei nacheinander aufgesetzt.
Nach dem Aufschalten der letzten Farbauftragswalze 6 werden
kurz hintereinander zunächst der Plattenzylinder 12 und
der Gummituchzylinder 20 aneinander angestellt und dann
der Gummituchzylinder 20 an den Gegendruckzylinder 21 angestellt.
Zuvor wurde der Bogentransport im Anleger 23 angeschaltet,
so dass sich Gegendruckzylinder 21 und Gummituchzylinder 20 erst
berühren, wenn die ersten Bedruckstoffe 25 im
jeweiligen Druckwerk 1 angekommen sind. Als letztes wird
kurz nach Fortdruckbeginn die Heberwalze 4 im Farbwerk 18 in
Bewegung gesetzt, um Farbe aus dem Farbkasten 2 in das Farbwerk 18 zu
transportieren. Erfinddungsgemäß wird außerdem
zu Beginn des Fortdruckbetriebs wie in 3 dargestellt
die Feuchtmitteldosierwalze 8 kurzzeitig von den Feuchtmittelauftragswalzen 11 abgestellt,
um den während der Vorfeuchtphase erzeugten Feuchtmittelüberschuss
auf der Druckplatte 12 schnell abzubauen. Nach dieser kurzen
Unterbrechung der Feuchtmittelzufuhr wird die Feuchtmitteldosierwalze 8 wieder
angestellt und die Feuchtmittelzufuhr für den Fortdruckbetrieb
aufgenommen. Im untersten Abschnitt in 3 ist außerdem
deutliche Erhöhung der Drehzahl der Feuchtmitteltauchwalze 9 während
des Vorfeuchtens zu erkennen. Sobald der Prozess des Vorfeuchtens
abgeschlossen ist, wird die Feuchtmitteltauchwalze 9 jedoch
mit konstanter der jeweiligen Fortdruckgeschwindigkeit angepasster
Drehzahl betrieben. Durch das kurzzeitige Abstellen der Feuchtmitteldosierwalze 8 und
die damit verbundene Unterbrechung der Feuchtmittelzufuhr wird so
wirkungsvoll dem Feuchtmittelüberschuss bei Fortdruckbeginn
entgegengewirkt.
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Auf
der rechten Seite in 3 ist außerdem ein
verbesserter Abschaltvorgang beim Druckende dargestellt. Zunächst
wird eine der Farbauftragswalzen 6 vom Plattenzylinder 12 abgestellt,
sowie kurz danach die Heberwalze 4 im Farbwerk 18 abgeschaltet.
Daraufhin werden auch die anderen Farbauftragswalzen 6 und
die Feuchtmittelauftragswalzen 11 sowie die Feuchtmitteldosierwalze 8 innerhalb
einer Umdrehung des Plattenzylinders 12 abgestellt, die Reihenfolge
ist dabei eher unwichtig, wichtig ist jedoch das das Abstellen Farbauftragswalzen 6,
der Feuchtmitteldosierwalze 8 und der Feuchtmittelauftragswalzen 11 innerhalb
einer Umdrehung erfolgt. Nach einer vorgegebnen Zeitdauer werden
dann bei angestelltem Bogenlauf die Plattenzylinder 12 und Gummituchzylinder 20 sowie
die Gummituchzylinder 20 und Gegendruckzylinder 21 in den
Druckwerken 1 voneinander abgestellt. Gleichzeitig wird
der Bogenlauf abgeschaltet. Während der vorgegebenen Zeitdauer
kann so in den Druckwerken bei eingeschaltetem Bogenlauf die restliche
verbliebene Farbe und das restliche verbliebene Feuchtmittel im
Druckwerk 1 verdruckt werden, so dass die Druckplatte 13 und der
Gummituchzylinder 20 für den nächsten
Druckbeginn gesäubert sind. Es wird dann beim nächsten Druckbeginn
weniger Feuchtmittel benötigt, was eine verringerte Feuchtmittelzufuhr
beim Vorfeuchten ermöglicht und so den Feuchtmittelüberschuss
nach dem Vorfeuchten verringert. Damit bietet sich eine weitere
Möglichkeit den Feuchtmittelüberschuss zu verringern
und eine Überfärbung der Druckplatte zu vermeiden.
Diese Maßnahme läßt sich mit der kurzzeitigen
Feuchtmittelreduzierung bei Fortdruckbeginn hervorragend kombinieren,
was zu einer besonders effektiven Reduktion des Feuchtmittelüberschusses
führt und die Einrichtphase vor dem Fortdruckbeginn zeitlich
verkürzt, da dann nicht so lange vorgefeuchtet werden muss.
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- 1
- Druckwerk
- 2
- Farbkasten
- 3
- Farbkastenwalze
- 4
- Heberwalze
- 5
- Farbreiberwalze
- 6
- Farbauftragswalze
- 7
- Brückenwalze
- 8
- Feuchtmitteldosierwalze
- 9
- Feuchtmitteltauchwalze
- 10
- Feuchtmittelreibwalze
- 11
- Feuchtmittelauftragswalze
- 12
- Plattenzylinder
- 13
- Druckplatte
- 14
- Steuerungsrechner
- 15
- Bildschirm
- 16
- Kommunikationsverbindung
- 17
- Druckmaschine
- 18
- Farbwerk
- 19
- Feuchtwerk
- 20
- Gummituchzylinder
- 21
- Gegendruckzylinder
- 22
- Transportzylinder
- 23
- Anleger
- 24
- Ausleger
- 25
- Druckbogen
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 19921628
B4 [0002, 0003]