DE102006024050A1 - Vorrichtung zum Aufbringen einer Beschichtung auf eine Oberfläche eines Werkstückes - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Aufbringen einer Beschichtung auf eine Oberfläche eines Werkstückes. Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung zu entwickeln, die mit geringem Aufwand an Material, Kosten und Zeit die Herstellung einer kompakten und gut haftenden, kosrrosionsbeständigen Beschichtung aus einer hochschmelzenden Metalllegierung ermöglicht. Die Erfindung besteht darin, dass ein Plasmabrenner (4) so mit einem längeren Plasmakanal (14) und Zuführungen (26, 27) für einen Beschichtungsstoff (43) ausgeführt wird, dass es zu einer Verdampfung des Beschichtungsstoffes (43) im Plasmakanal (14) kommt. Die Beschichtungsstoffe (43) gelangen in einem Clustergas auf die Oberfläche (42).
Description
- Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Aufbringen einer Beschichtung auf eine Oberfläche eines Werkstückes nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
- Um die Korrosion eines metallischen Werkstückes zu verhindern, kann die Oberfläche des Werkstückes beschichtet werden, so dass das Metall nicht durch aggressive Angriffsmittel aus der Umgebung des Werkstückes zerstört wird. Besonders korrosionsbeständige Beschichtungen ergeben sich durch thermisches Spritzen oder Vakuumbeschichten.
- In der
DE 199 37 255 A1 ist eine Brennstoffzelle beschrieben, die Bipolarplatten enthält, welche aggressiven Betriebsfluiden ausgesetzt sind. Die Bipolarplatten aus einem Edelstahl sind jeweils im Verlauf einer thermochemischen Reaktion mit einer elektrisch leitfähigen und oxidationsbeständigen Schicht versehen, die aus mindestens einem der Elemente Bohr, Stickstoff, Kohlenstoff bzw. ihren Verbindungen, wie Eisenborid, Chromnitrid oder Eisencarbid, besteht. Die Schichten werden durch Borieren, Nitrieren, Carburieren, Nitrocarburieren, Plasmanitrieren, Plasmaborieren, Ionenimplantation, wie Stickstoffimplantation, erzeugt. - Eine in
DE 198 05 683 A1 offenbarte Edelmetallbipolarplatte ist mit einer nichtmetallischen Belag aus Kohlenstoff oder elektrisch leitfähigen Keramiken beschichtet. Als mögliche Beschichtungsverfahren dienen plasmagestützte chemische oder physikalische Verfahren zur Dampfabscheidung. - Die
DE 41 05 407 C2 enthält eine Beschreibung eines Plamaspritzgerätes zum Versprühen von festem, pulverförmigen oder gasförmigen Material. Das Plasmaspritzgerät enthält ein zentral angeordnetes Zuführrohr für Spritzmaterial. Das Zuführrohr endet in der Nähe einer Kathode, so dass das mit einem Trägergas zugeführte Spritzmaterial in den heißen Kern des Plasmas eindringt. Wie bei allen thermischen Spritzverfahren üblich, wird das Spritzmaterial aufgeschmolzen. Durch Variation des Trägergasflusses lässt sich die Anfangsgeschwindigkeit der Spritzmaterialpartikel und die Verweilzeit im Plasma einstellen. Zwischen Kathode und einer Anode erstreckt sich ein Plasmaführungskanal. Das aufgeschmolzene Spritzmaterial wird auf die Oberfläche eines Werkstückes geschleudert. - Gemäß der
DE 35 38 390 A1 wird eine Aluminiumsilikatschicht auf ein Substrat mit einem Plasmabrenner in einer Unterdruckumgebung aufgebracht. Das Aluminiumsilikat wird in Pulverform einer sich aufweitenden Düse des Plasmabrenners zugeführt. Je nach Schmelzverhalten wird das Pulver der Düse über einem vorderen oder einem hinteren Einlasskanal zugeführt. Das Plasma wird durch einen Lichtbogen zwischen einer Kathode und einer Anode erzeugt. Die Anode umschließt die stiftförmige Kathode, wobei in der Anode ein Kanal eingebracht ist, dem die Düse folgt. Die Substratoberfläche wird durch Sputterätzen für die Beschichtung vorbereitet. - Bei den bekannten thermischen Spritzverfahren oder Dampfabscheidungsverfahren ist es nicht möglich, kostengünstig Beschichtungen aus hochschmelzenden Metallboriden herzustellen, die widerstandsfähig gegenüber aggressiven Angriffsmitteln sind.
- Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung zum Aufbringen einer Beschichtung auf eine Oberfläche eines Werkstückes zu entwickeln, die mit geringem Aufwand an Material, Kosten und Zeit die Herstellung einer kompakten und gut haftenden, korrosionsbeständigen Beschichtung aus einer hochschmelzenden Metalllegierung ermöglicht.
- Die Aufgabe wird mit einer Vorrichtung gelöst, welche die Merkmale nach Anspruch 1 aufweist. Vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich durch die Merkmale der Unteransprüche.
- Gemäß der Erfindung ist zwischen einem Kathodenbereich eines Plasmabrenners und einer Düse ein Plasmakanal bzw. Kathodenkanal angeordnet, der mindestens eine Zuführung für einen Beschichtungsstoff und ggf. für einen oder mehrere Reaktionsstoffe aufweist. Die Temperatur in dem Kanal ist ausreichend hoch, um den Beschichtungsstoff in einer Reaktionszone zu verdampfen. Wenn das Plasma in einem Lichtbogen zwischen einer Kathode und einer Anode erzeugt wird, dann wird durch den Plasmakanal die Kathode auf einen Abstand zur Reaktionszone gebracht, so dass die Kathode im Wesentlichen nicht abbrennt. Der Plasmakanal kann bei einer Länge zwischen 2 cm und 10 cm unterschiedliche geometrische Querschnittsformen aufweisen, wie kreisförmig, quadratisch, elliptisch oder bogenförmig.
- Die Vorrichtung ist insbesondere beim Beschichten von Bipolarplatten einer Brennstoffzelle mit einem hochschmelzenden Metallborid, wie Titandiborid (TiB2) oder Zirkondiborid (ZrB2), anwendbar. Das Metallborid wird pulverförmig über mindestens einen Zuführkanal in den Plasmakanal eingebracht. Die Pulverpartikel besitzen eine Größe im Bereich von 1 bis 10 μm. Neben metallischen Werkstücken können mit der Vorrichtung auch wärmestabile Keramiken oder Kunststoffe beschichtet werden.
- Beim Betrieb der Vorrichtung werden die Partikel des Beschichtungsstoffes so konditioniert, dass im Wesentlichen eine vollständige Verdampfung zu Mikroclustern aus Atomen bzw. Molekülen mit einer Clustergröße von bis zu 1000 Teilchen erfolgt. Die Vorrichtung wird vorzugsweise in einem Vakuum von 1 bis 100 mbar betrieben, wobei der Kathodenkanal von einem unter einem Druck von 2 bis 5 bar stehenden Trägergas durchströmt wird. Die verdampften Partikel des Beschichtungsstoffes treten in einer gerichteten Freistrahlexpansion aus einer Düse aus und lagern sich auf der Oberfläche des Werkstückes ab. Der Öffnungswinkel des Freistrahles liegt im Bereich von 30° bis 50°. Es ist möglich, die Oberfläche eines Werkstückes mit der Vorrichtung diskontinuierlich zu beschichten, wobei der Beschichtungsstoff in einem Schuss die gesamte Oberfläche oder Teile davon bedeckt.
- Neben einer Zuführung für einen Beschichtungsstoff können weiteren Zuführkanäle in dem Plasmakanal münden. Insbesondere kann ein weiterer Zuführkanal zum Einbringen eines Reaktionsstoffes dienen. Der Reaktionsstoff reagiert mit dem Beschichtungsstoff. Die Beschichtung kann mit der Vorrichtung oxidativ oder reduktiv erfolgen, indem beispielsweise Sauerstoff oder Wasserstoff in den Plasmakanal gebracht wird.
- Als Beschichtung für Bipolarplatten von Brennstoffzellen kommen weiterhin Stoffe mit guter elektrischer Leitfähigkeit zum Einsatz, wie Dichromnitrid (Cr2N), Chromcyanid (CrCN), Chromkarbide, Titanoxide, Titansuboxide, Boride, Nitride, Kohlenstoff, Wolfram, Titan, Chrom, und Niob. Zur Verbesserung ihrer elektrischen Leitfähigkeit können die vorgenannten Stoffe gegebenenfalls dotiert werden.
- Ein Ausführungsbeispiel für eine Vorrichtung zum Beschichten einer Bipolarplatte soll nachstehend anhand einer Figur erläutert werden.
- Die Figur zeigt eine Beschichtungsanlage mit einer unter Vakuum stehenden Beschichtungskammer
1 . Die Beschichtungskammer1 ist über eine Leitung2 mit einer Pumpe3 verbunden, welche in einem Regelkreis so angesteuert wird, dass ein Unterdruck von 50 mbar beim Beschichten gehalten wird. In der Beschichtungskammer1 befindet sich ein gestellfester Plasmabrenner4 . Der Plasmabrenner4 umfasst eine zylindrische, spitz zulaufende Kathode5 und eine koaxial zur Kathode5 liegende Anode6 . Die Kathode5 und die Anode6 stehen über Leitungen7 ,8 mit einer steuerbaren Spannungsquelle9 in Verbindung. Zwischen Kathode5 und Anode6 besteht eine Spannung von 200 V. Die Kathode5 und die Anode6 sind durch einen Trägergaskanal10 mit ringförmigem Querschnitt voneinander getrennt. Der Trägergaskanal10 steht über eine Leitung11 mit einer im Druck steuerbaren Trägergasquelle12 in Verbindung. Die Trägergasquelle12 liefert mit einem Druck von 4 bar ein Gemisch aus Argon und Wasserstoff. Der Trägergaskanal10 endet in einer zylindrischen Plasmakammer13 . Der Plasmakammer13 schließt sich ein zylindrischer Plasmakanal14 von 5 cm Länge an. Der Plasmabrenner4 besitzt am Ausgang eine Düse15 mit rechteckförmigem Querschnitt. Die Düse15 setzt am Ende des Plasmakanals14 an und weitet sich in einem Öffnungswinkel von 30° auf. In der Kathode5 und der Anode6 befinden sich Kühlwasserkanäle16 –19 , die über Leitungen20 –23 mit Thermostaten24 ,25 verbunden sind. - In den Plasmakanal
14 und die Düse15 münden Zufuhrkanäle26 –28 für Beschichtungsstoffe und Reaktionsstoffe. Der Zufuhrkanal26 steht über eine Leitung29 mit einem Vorratsbehälter30 für Zirkoniumpulver und/oder Zirkonium-IV-Chlorid (ZrCl4) und Zirkoniumdioxid (ZrO2) als Ausgangsstoffe für Zirkonium in Verbindung. Der stromabwärts gelegene Zufuhrkanal27 ist über eine Leitung31 mit einem Vorratsbehälter32 für Borpulver und/oder Diboran (B2H6) als Ausgangsstoff für Bor und/oder Wasserstoff als Reduktionsmittel verbunden. Über den Zufuhrkanal28 und eine Leitung33 kann in den Austrittskegel der Düse15 ein Zusatzstoff, wie Methylsilicontrichlorid (SiCl3(CH3)), Polydimethylsiloxan, Titandichloroxid (TiOCl2) oder Titan-IV-Chlorid (TiCl4), aus einem Vorratsbehälter34 eingeführt werden. - In der Beschichtungskammer
1 befindet sich weiterhin eine Aufnahme35 für eine rechteckförmige Bipolarplatte36 . Die Seitenkanten der Düse15 und der Bipolarplatte36 liegen parallel zueinander. Die Aufnahme35 ist zur 3D-Bewegung der Bipolarplatte36 mit einem Getriebe37 gekoppelt, welches mit einem Motor38 in Verbindung steht. Der Motor38 ist über eine Leitung39 mit einer Motorsteuerung40 verbunden. - Bei Anlegen der Spannung und bei Zufuhr des Trägergases brennt zwischen der Kathode
5 und der Anode6 ein Lichtbogen41 . In der Plasmakammer13 und im Plasmakanal14 besteht ein Plasma mit einer Temperatur von 5000 °C. Die in den Plasmakanal14 und die Düse15 eingeführten Beschichtungsstoffe, Reaktionsstoffe und Zusatzstoffe werden zu einem Clustergas verdampft. Mit dem Trägergas gelangen die Beschichtungsstoffe auf die Oberfläche der Bipolarplatte36 . Auf der Oberfläche bildet sich eine geschlossene Beschichtung43 . Die Bipolarplatte36 kann während des Beschichtens bewegt werden. Der Öffnungswinkel der Düse15 und der Abstand zwischen der Düse15 und der Oberfläche42 bestimmen den Beschichtungsbereich, der mit einem Schuss erreicht werden kann. Nach dem Beschichten wird die Bipolarplatte36 über eine Schleuse aus der Beschichtungskammer1 gebracht. -
- 1
- Beschichtungskammer
- 2
- Leitung
- 3
- Pumpe
- 4
- Plasmabrenner
- 5
- Kathode
- 6
- Anode
- 7, 8
- Leitung
- 9
- Spannungsquelle
- 10
- Trägergaskanal
- 11
- Leitung
- 12
- Trägergasquelle
- 13
- Plasmakammer
- 14
- Plasmakanal
- 15
- Düse
- 16–19
- Kühlwasserkanal
- 20–23
- Leitung
- 24, 25
- Thermostat
- 26–28
- Zufuhrkanal
- 29
- Leitung
- 30
- Vorratsbehälter
- 31
- Leitung
- 32
- Vorratsbehälter
- 33
- Leitung
- 34
- Vorratsbehälter
- 35
- Aufnahme
- 36
- Bipolarplatte
- 37
- Getriebe
- 39
- Leitung
- 40
- Motorsteuerung
- 41
- Lichtbogen
- 42
- Oberfläche
- 43
- Beschichtung
Claims (9)
- Vorrichtung zum Aufbringen einer Beschichtung auf eine Oberfläche eines Werkstückes, mit einem Plasmagenerator zum Erzeugen eines Plasmas in einer Plasmakammer, mit einer Anordnung zum Erzeugen eines Gasstromes durch die Plasmakammer, mit einer Einrichtung zum Liefern und Einführen mindestens eines Beschichtungsstoffes in den Gasstrom stromabwärts der Plasmakammer, und mit einer Düse zum Lenken des Beschichtungsstoffes auf die Oberfläche, dadurch gekennzeichnet, dass die Plasmakammer (
13 ) in einen Plasmakanal (14 ) mündet, dass die Einrichtung (26 ,27 ,29 –32 ) zum Zuführen des Beschichtungsstoffes mindestens einen Zuführkanal (26 ,27 ) enthält, der in den Plasmakanal (14 ) mündet, und dass in dem Plasmakanal (14 ) eine den Beschichtungsstoff verdampfende Temperatur besteht. - Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung (
4 ) und das Werkstück (36 ) in einer Vakuumbeschichtungskammer (1 ) angeordnet sind. - Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Plasma in einem Lichtbogen (
41 ) zwischen einer Kathode (5 ) und einer Anode (6 ) besteht. - Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Plasmakanal (
14 ) eine Länge zwischen 2 cm und 10 cm aufweist. - Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in den Plasmakanal (
14 ) zusätzlich ein Zufuhrkanal (27 ) für einen Reaktionsstoff mündet. - Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Düse (
15 ) einen Raum für einen Freistrahl mit dem Beschichtungsstoff in einem Öffnungswinkel zwischen 30° und 50° bildet. - Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Querschnittsform der Düse (
15 ) der äußeren Form des Werkstücks (36 ) angepasst ist. - Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in die Düse (
15 ) ein Zufuhrkanal (28 ) für einen Zusatzstoff mündet. - Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Beschichtungsmaterial (
43 ) diskontinuierlich der Oberfläche (42 ) zuführbar ist.
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