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DE102005035829A1 - Rollentkoppeltes Leitwerk für ein Artilleriegeschoss - Google Patents

Rollentkoppeltes Leitwerk für ein Artilleriegeschoss Download PDF

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DE102005035829A1
DE102005035829A1 DE200510035829 DE102005035829A DE102005035829A1 DE 102005035829 A1 DE102005035829 A1 DE 102005035829A1 DE 200510035829 DE200510035829 DE 200510035829 DE 102005035829 A DE102005035829 A DE 102005035829A DE 102005035829 A1 DE102005035829 A1 DE 102005035829A1
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Klaus Bär
Thomas Leidenberger
Jürgen Dr. Bohl
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Diehl Defence GmbH and Co KG
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Diehl BGT Defence GmbH and Co KG
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    • F42AMMUNITION; BLASTING
    • F42BEXPLOSIVE CHARGES, e.g. FOR BLASTING, FIREWORKS, AMMUNITION
    • F42B10/00Means for influencing, e.g. improving, the aerodynamic properties of projectiles or missiles; Arrangements on projectiles or missiles for stabilising, steering, range-reducing, range-increasing or fall-retarding
    • F42B10/02Stabilising arrangements
    • F42B10/14Stabilising arrangements using fins spread or deployed after launch, e.g. after leaving the barrel
    • F42B10/16Wrap-around fins

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Abstract

Es wird ein rollentkoppeltes Leitwerk (10) für ein Artilleriegeschoss (12) beschrieben. Das Leitwerk (10) weist Lenkflügel (46) auf, die von einer Inaktivstellung in eine Aktivstellung aufstellbar sind, wobei nach dem Rohrdurchgang des Artilleriegeschosses die starre Kopplung zwischen dem Artilleriegeschoss und dem Leitwerk (10) aufgehoben wird und das Geschoss (12) sich unter dem Leitwerk (10) frei dreht, so dass Luftverwirbelungen, die von den zentrifugalkraftbedingt aufgestellten Leitwerkflügeln (46) erzeugt werden, nicht auf das Artilleriegeschoss (12) übertragen und folglich negative Einflüsse auf die Aerodynamik und Lenkbarkeit des Geschosses verhindert werden.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein roll- d.h. drallentkoppeltes Leitwerk gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1 für ein Artilleriegeschoss.
  • Die Lenkflügel eines Artilleriegeschosses erzeugen während des Fluges des Artilleriegeschosses durch Veränderungen des Anstellwinkels Luftverwirbelungen, die auf die Aerodynamik und Lenkbarkeit des Artilleriegeschosses negative Einflüsse besitzen.
  • Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein roll- d.h. drallentkoppeltes Leitwerk für ein Artilleriegeschoss zu schaffen, bei dem Luftverwirbelungen von den Lenkflügeln nicht mehr auf das Artilleriegeschoss übertragen werden und folglich negative Einflüsse auf die Aerodynamik und Lenkbarkeit bei Veränderungen des Anstellwinkels der Lenkflügel vermieden werden.
  • Diese Aufgabe wird bei einem Leitwerk der eingangs genannten Art erfindungsgemäß durch die Merkmale des Kennzeichenteiles des Anspruchs 1 gelöst. Bevorzugte Aus- bzw. Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Leitwerks sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
  • Mit dem erfindungsgemäßen Leitwerk wird mit einfachen Mitteln erreicht, dass nach dem Verlassen des Abschussrohres die starre Kopplung zwischen dem Artilleriegeschoss und dem Leitwerk aufgehoben wird und das Artilleriegeschoss sich in Bezug zum Leitwerk frei drehen kann.
  • Nach der Entriegelung des Leitwerks vom Artilleriegeschoss kann zeitgesteuert – nachdem das Artilleriegeschoss entdrallt worden ist – das Leitwerk entdrallt werden, so dass Luftverwirbelungen, die von den Lenkflügeln des Leitwerkes erzeugt werden, nicht mehr auf das Geschoss übertragen werden. Die Aerodynamik und Lenkbarkeit eines ein erfindungsgemäßen Leitwerk aufweisenden Artilleriegeschosses ist also verbessert.
  • In der Lagerposition bildet das erfindungsgemäße Leitwerk in vorteilhafter Weise ein abgedichtetes System. Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass die Lagerung des Lagerrohres am hülsenartigen Grundkörper während der Beschleunigungsphase des Artilleriegeschosses entlastet ist.
  • Während des Rohrdurchlaufs des ein erfindungsgemäßes Leitwerk aufweisenden Artilleriegeschosses sind die Lenkflügel derartig gesichert, dass ein vorzeitiges Aufstellen der Lenkflügel zuverlässig verhindert wird. Nach dem Rohrdurchlauf wird der Drall des Geschosses durch das Aufstellen der Lenkflügel auf 0 bis 5 Hz abgebaut. Die Entkopplung des Leitwerks vom Artilleriegeschoss ermöglicht schließlich eine reibungsarme Rotation des Lagerrohrs mit den Lenkflügeln um den hülsenartigen Grundkörper des erfindungsgemäßen Leitwerks. Damit wird verhindert, dass Luftverwirbelungen der Stellflächen über die Lenkflügel an das Artilleriegeschoss weitergegeben werden.
  • Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsformen des erfindungsgemäßen roll- d.h. drallentkoppelten Leitwerks für ein Artilleriegeschoss.
  • Es zeigen:
  • 1 eine Ansicht einer ersten Ausführungsform des Leitwerks von hinten,
  • 2 einen Schnitt entlang der Schnittlinie II-II in 1 durch das Leitwerk und einen rückseitigen Abschnitt eines zugehörigen Artilleriegeschosses,
  • 3 einen Schnitt entlang der Schnittlinie III-III in 1 durch das Leitwerk und den rückseitigen Abschnitt des zugehörigen Artilleriegeschosses, wobei die Lenkflügel sich in ihrer unterkalibrigen Inaktivstellung befinden,
  • 4 eine den 2 und 3 ähnliche Längsschnittdarstellung des Leitwerks, wobei die Lenkflügel ihre aufgestellte Aktivstellung einnehmen,
  • 5 eine der 1 ähnliche Ansicht einer zweiten Ausbildung des Leitwerks in Blickrichtung von hinten,
  • 6 einen Schnitt entlang der Schnittlinie VI-VI in 5 durch das Leitwerk und den rückseitigen Abschnitt des zugehörigen Artilleriegeschosses im geschlossenen Zustand, und
  • 7 eine der 6 ähnliche Längsschnittdarstellung in der geöffneten Stellung des Leitwerks, wobei die Lenkflügel jedoch noch nicht in ihre Aktivstellung aufgestellt sind.
  • Die 1 bis 4 verdeutlichen eine erste Ausbildung des roll- d.h. drallentkoppelten Leitwerks 10 für ein Artilleriegeschoss 12. Das Leitwerk 10 weist einen hülsenartigen Grundkörper 14 mit einem Flansch 16 auf. Der Flansch 16 ist mit einem Innengewindeabschnitt 18 ausgebildet. Das Artilleriegeschoss 12 ist rückseitig mit einem Außengewindeabschnitt 20 ausgebildet. Das Leitwerk 10 ist mit seinem Innengewindeabschnitt 18 auf den Außengewindeabschnitt 20 des Artilleriegeschosses 12 aufgeschraubt. Das Leitwerk 10 ist also nach seinem Zusammenbau problemlos am Artilleriegeschoss 12 sicher und zuverlässig montierbar.
  • An dem vom Flansch 12 abgewandten Ende ist der hülsenartige Grundkörper 14 mit einem Innengewindeabschnitt 22 ausgebildet. In den Innengewindeabschnitt 22 ist eine Hülse 24 des Leitwerks 10 eingeschraubt, die mit einem entsprechenden Außengewindeabschnitt 26 ausgebildet ist. Die Hülse 24 ist rückseitig mit einem Ringflansch 28 und innen mit einem sich konisch verjüngenden Klemmabschnitt 30 ausgebildet. Der sich konisch verjüngende Klemmabschnitt 30 dient zum Fixieren eines Kolbens 32 des Leitwerks 10, der in einem zentralen Hohlraum 34 des hülsenartigen Grundkörpers 14 vorgesehen ist. Der Kolben 32 weist eine Ringdichtung 36 auf. Die Ringdichtung 36 dient zum Abdichten des Kolbens 32 gegen die Hülse 24. Der Kolben 32 ist mit einem zentralen Gaskanal 38 ausgebildet, der in den Hohlraum 34 des Grundkörpers 14 einmündet. Im zentralen Gaskanal 38 ist ein Düsenelement 40 vorgesehen, das ein Zeitglied für den Gasdruckaufbau im zentralen Hohlraum 34 des Leitwerkes 10 bildet.
  • Mit dem durch Verbrennungsgas beaufschlagbaren Kolben 32 ist ein Topf 42 verbunden. Diese Verbindung ist als Schraubverbindung 44 realisiert. Der Topf 42 dient dazu, Lenkflügel 46 des Leitwerkes 10 im inaktiven Ruhe- bzw. Lagerzustand in einer unterkalibrigen Inaktivposition sicher und zuverlässig festzuhalten und nach Verlassen des Abschussrohres für Artilleriegeschoss 12 definiert freizugeben, so dass sie sich zentrifugalkraftbedingt aufstellen, wie in 4 verdeutlicht ist.
  • Die Lenkflügel 46 sind an einem Lagerrohr 48 gelagert. Das Lagerrohr 48 ist zu diesem Zwecke mit endseitigen Flanschen 50 ausgebildet.
  • Das Lagerrohr 48 ist am hülsenartigen Grundkörper 14 mittels Kugellagern 52 drehbar und axial von der in den 2 und 3 gezeichneten Inaktivposition in eine in 4 gezeichnete Aktivposition verstellbar. Diese Aktivposition ist durch eine Anschlagring 54 bestimmt, der am hülsenartigen Grundkörper 14 vorgesehen ist. Die axiale Verstellung des Lagerrohres 48 von der Inaktivposition in die Aktivposition erfolgt mit Hilfe eines Verstellelementes 56, das bei der in den Zeichnungsfiguren verdeutlichten Ausbildung des Leitwerkes 10 von Tellerringfedern 58 gebildet ist.
  • Bei den Kugellagern 52 handelt es sich zweckmäßigerweise um Rillenkugellager.
  • Das Lagerrohr 48 ist in der in den 2 und 3 gezeichneten Inaktivposition zwischen dem hülsenförmigen Grundkörper 14 und dem Topf 42 mittels Dichtungselementen 60 und 62, bei denen es sich um O-Ringdichtungen handelt, abgedichtet. Das Dichtungselement 60 ist zwischen dem Flansch 16 des hülsenartigen Grundkörpers 14 und dem dazu benachbarten endseitigen Flansch 50 vorgesehen. Das Dichtungselement 62 ist zwischen dem Topf 42 und dem dazu benachbarten endseitigen Flansch 50 vorgesehen. Mit Hilfe der Dichtungselemente 60 und 62 wird eine Verschmutzung der Kugellager 52 in der Inaktivposition des Leitwerks 10 verhindert. Die Dichtungselemente 60 und 62 bewirken außerdem einen Schutz der Kugellager 52 gegen Verbrennungsgase beim Abschuss des Artilleriegeschosses 12 und einen Schutz gegen eventuell vorhandene Verbrennungsrückstände.
  • Die Kugellager 52 können beispielsweise auch als Schrägkugellager oder dergleichen ausgebildet sein. Wegen der relativ geringen axialen Belastung der Kugellager 52 sind jedoch Rillenkugellager bevorzugt, weil diese preisgünstiger sind und ein geringeres Gewicht besitzen.
  • Im Flansch 16 des hülsenartigen Grundkörpers 14 ist ein Kraftelement 64 vorgesehen, das von einem pyrotechnischen Kraftelement gebildet ist. Das Kraftelement 64 weist einen Stift 66 auf, der in der in den 2 und 3 gezeichneten Inaktivposition des Leitwerkes 10 in ein Loch 68 hineinsteht, das im vorderseitigen Flansch 50 des Lagerrohres 48 ausgebildet ist. Das Kraftelement 64 mit seinem Stift 66 und das Loch 68 im besagten Flansch 50 des Lagerrohres 48 sind bei der in den 1 bis 4 gezeichneten Ausbildung des Leitwerks 10 axial orientiert.
  • Die Hülse 24 ist mit dem Topf 42 mittels abreißbarer Gewindestifte 70 temporär verbunden. Der Topf 42 ist auf seiner dem Artilleriegeschoss 12 zugewandten Seite mit einem ringförmigen Haltebund 72 ausgebildet, der in der in den 2 und 3 gezeichneten Inaktivposition den rückseitigen Flansch 50 des Lagerrohres 48 und die dazu benachbarte Randabschnitte der Lenkflügel 46 übergreift, so dass die Lenkflügel 46 in der besagten Inaktivposition, d.h. während des Rohrdurchlaufs, gegen ein vorzeitiges Aufstellen gesichert sind. Die Sicherung der Lenkflügel während des Rohrdurchlaufs erfolgt also mit Hilfe des ringförmigen Haltebundes 72 des Topfes 42.
  • Die drehbaren Massen des Leitwerks 10 sind mit Hilfe der Kugellager 52 gelagert, die vorzugsweise als Rillenkugellager ausgebildet sind. Auf Schrägkugellager kann – wie bereits ausgeführt worden ist – verzichtet werden.
  • Die Lagerung der drehbaren Massen ist gegen Verbrennungsgase und eventuell vorhandene Verbrennungsrückstände durch die Dichtungselemente 60 und 62 geschützt. Das heißt, das axial verschiebbare Lagerrohr 48 ist in der in den 2 und 3 gezeichneten Inaktivposition zwischen dem Grundkörper 14 und dem Topf 42 zuverlässig abgedichtet angeordnet. Als Dichtkraft dient hierbei der am Topf 42 rückseitig anstehende Gasdruck während des Rohrdurchlaufs des Geschosses 12, der auf die Dichtungselemente 60 und 62 zwischen dem Lagerrohr 48, dem hülsenartigen Grundkörper 14 und dem Topf 42 wirksam ist.
  • Da auf das Lagerrohr 48 während des Abschusses der entsprechende Gasdruck und die gesamte Beschleunigungskraft wirksam ist, muss das Lagerrohr 48 entsprechend massiv und kerbarm bzw. kerbfrei gestaltet sein. Die Kugellager 52 zur drehbaren und axial verstellbaren Lagerung des Lagerrohres 48 am hülsenartigen Grundkörper 14 werden den Belastungen während des Abschusses nicht ausgesetzt, so dass Verformungen der Kugellager 52 und ein Verkeilen zwischen dem hülsenartigen Grundkörper 14 und dem Lagerrohr 48 vermieden werden. Das wird dadurch erreicht, dass die Beschleunigungskräfte nicht über die Lager 52 sondern über die umgebende Struktur, d.h. den Topf 42, das Lagerrohr 48 und den Grundkörper 14 geleitet werden.
  • Da sich das Lagerrohr 48 infolge des Gasdruckes in radialer Richtung am relativ dünnwandigen Lagersitz des hülsenartigen Grundkörpers 14 verformen kann und diese Verformung auf den Wälzkörper des entsprechenden Lagers 52 weitergegeben würde, ist eine Entlastung der Kugellager 52 dadurch gewährleistet, dass der hülsenartige Grundkörper 14 und/oder das Lagerrohr 48 mit axial voneinander beabstandeten, den Kugellagern 52 zugeordneten Bünden 74 ausgebildet sind/ist, durch die zwischen dem hülsenartigen Grundkörper 14 und dem Lagerrohr 48 ein schmaler Ringspalt 76 gebildet ist. Im nicht mit Gasdruck beaufschlagten Zustand besitzt dieser Ringspalt 76 beispielsweise einen lichten Spaltabstand von ca. 50 μm. Bei der Druckbeaufschlagung während des Rohrdurchgangs geht dieser Spaltabstand dann gegen Null, d.h. der Grundkörper 14 und das Lagerrohr 48 setzen sich zu. Es werden Kugellager 52 mit relativ großer Lagerluft verwendet.
  • Nach dem Verlassen des Abschussrohres gibt der Topf 42 die Lenkflügel 46 frei. Zu diesem Zwecke bewegt sich der Topf 42 druckbeaufschlagt in der zur Flugrichtung des Artilleriegeschosses 12 entgegengesetzten Richtung, so dass die durch den ringförmigen Haltebund 72 des Topfes 42 bewirkte radiale Begrenzung entfällt und die Lenkflügel 46 sich durch die Zentrifugalkraft aufstellen können. Die Verstellung von der Inaktivposition in die Aktivposition erfolgt durch den mit dem Verbrennungsgas während es Rohrdurchgangs aufgeladenen zentralen Hohlraum 34, der den Kolben 32, der mit dem Topf 42 fest verbunden ist, nach rückwärts bewegt. Der Kolben 32 ist mit der Ringdichtung 36 versehen, die verhindert, dass Verbrennungsgas ungenutzt zwischen dem Kolben 32 und der Hülse 24 entweicht.
  • Die zur mechanischen Sicherung der Einheit aus Kolben 32 und Topf 42 vorgesehenen Gewindestifte 70 werden dabei abgerissen.
  • Der zentrale Hohlraum 34 wird also während des Abschusses durch das Verbrennungsgas der Treibladung aufgeladen. Der Kolben 32 ist mit dem Düsenelement 40 kombiniert, das – wie bereits ausgeführt worden ist – ein entsprechendes Zeitglied für die Druckgasaufladung bildet. Das Düsenelement 40 besitzt einen relativ kleinen Durchmesser. Der relativ kleine Durchmesser gewährleistet, dass der zentrale Hohlraum 34 mit einem ausreichenden Gasdruck aufgeladen wird und das entsprechende Gasvolumen nach dem Rohrverlassen die gewünschte Verschiebearbeit verrichten kann.
  • Nach dem Nachrückwärtsbewegen des Topfes 42, durch die Verschiebearbeit des Kolbens 32, wird die Lagereinheit, bestehend aus dem Lagerrohr 48 und den Lenkflügeln 46 mit Hilfe der Tellerringfedern 58 des Verstellelementes 56 mit einer definierten Kraft gegen den Anschlagring 54 gedrückt. Zu diesem Zwecke ist zwischen den Innenringen der Kugellager 52 und dem hülsenförmigen Grundkörper 14 eine Schiebepassung gewählt.
  • Die Federspannung der Tellerringfedern 58 kann als axiale Fixierung ausreichend sein.
  • Ein Zurückprellen des Topfes 42 wird dadurch verhindert, dass die Hülse 24 an ihrem rückseitigen Endabschnitt mit dem konisch verjüngten Klemmabschnitt 30 ausgebildet ist. Dieser konisch verjüngte Klemmabschnitt 30 bewirkt eine Selbsthemmung des Kolbens 32, wenn sich dieser von der in den 2 und 3 gezeichneten Inaktivstellung in die in 4 gezeichnete Aktivposition bewegt. Durch die besagte Selbsthemmung des Kolbens 32 im Klemmabschnitt 30 der Hülse 24 wird ein Zurückprellen, d.h. Zurückschlagen des Kolbens 32 gemeinsam mit dem Topf 42 verhindert.
  • Da die Rollrate von beispielsweise 10 bis 20 Hz auf 0 bis 5 Hz abgebaut werden soll, muss ein Durchdrehen der Lenkflügel 46 zunächst verhindert werden. Hierzu dient das axial orientierte pyrotechnische Kraftelement 64. Der Stift 66 des pyrotechnischen Kraftelementes 64 steht in der Inaktivposition in das Loch 68 hinein, das im vorderseitigen Flansch 50 des Lagerrohres 48 ausgebildet ist. Der Stift 66 wird nach dem Abbau der Rollrate auf beispielsweise 0 bis 5 Hz durch Zündung einer pyrotechnischen Ladung des Kraftelementes 64 eingezogen, so dass sich das Lagerrohr 48 frei um den hülsenartigen Grundkörper 14 drehen kann.
  • Da zur Endmontage des Geschosses 12 der Umgang mit Explosivstoffen auf ein Minimum zu reduzieren, ist das rollentkoppelte Leitwerk 10 separat montierbar und an das Artilleriegeschoss 12 rückseitig fest anschraubbar. Zu diesem Zwecke ist das Geschoss 12 und der hülsenartige Grundkörper 14 des Leitwerkes 10 vorzugsweise mit einem Feingewinde 18, 20 ausgebildet.
  • Die 5 bis 7 verdeutlichen eine alternative Ausbildung des Leitwerkes 10, bei der ein Zurückprellen des Topfes 42 dadurch verhindert wird, dass der hülsenartige Grundkörper 14 innenseitig einen Sicherungsring 78 aufweist, der sich nach einem Zurückbewegen des Kolbens 32 von der in 6 gezeichneten Inaktivpositiv in die in
  • 7 gezeichnete Aktivposition aus dem hülsenartigen Grundkörper 14 heraus aufstellt und ein Zurückschlagen bzw. Zurückprellen des Kolbens 32 verhindert.
  • Bei dieser Ausbildung des Leitwerkes 10 ist das Kraftelement 64 mit dem zugehörigen Stift 66 radial orientiert, wobei der Stift 66 in ein im Lagerrohr 48 ausgebildetes Langloch 80 hineinsteht (siehe 6).
  • Die Ausbildung des Leitwerks 10 gemäß den 5 bis 7 verzichtet auf die Hülse 24. Als Ersatz für diese ist am Grundkörper 14 ein Anschlagring 82 befestigt, der als Anschlag für das Lagerrohr 48 mit den Lenkflügeln 46 dient, und der mit dem Topf 42 mittels abreißbarer Gewindestifte 70 temporär verbunden ist.
  • Gleiche Einzelheiten sind in den 5 bis 7 mit denselben Bezugsziffern wie in 1 bis 4 bezeichnet, so dass es sich erübrigt, in Verbindung mit den 5 bis 7 alle Einzelheiten noch einmal detailliert zu beschreiben.
  • 10
    Leitwerk (für 12)
    12
    Artilleriegeschoss
    14
    hülsenartiger Grundkörper (von 10)
    16
    Flansch (von 14)
    18
    Innengewindeabschnitt (von 16)
    20
    Außengewindeabschnitt (von 12)
    22
    Innengewindeabschnitt (von 14 für 24)
    24
    Hülse (von 10)
    26
    Außengewindeabschnitt (von 24)
    28
    Ringflansch (von 24)
    30
    Konisch verjüngter Klemmabschnitt (von 24 für 32)
    32
    Kolben (von 10 für 42)
    34
    Zentraler Hohlraum (von 14)
    36
    Ringdichtung (von 32)
    38
    Zentraler Gaskanal (von 32)
    40
    Düsenelement (in 38)
    42
    Topf (von 10 für 46)
    44
    Schraubverbindung (zwischen 32 und 42)
    46
    Lenkflügel (von 10)
    48
    Lagerrohr (von 10 für 46)
    50
    endseitige Flansche (von 48)
    52
    Kugellager (zwischen 48 und 14)
    54
    Anschlagring (an 14 für 32)
    56
    Verstelleiement (für 48)
    58
    Tellerringfeder (von 56)
    60
    Dichtungselement (zwischen 48 und 14)
    62
    Dichtungselement (zwischen 48 und 42)
    64
    Kraftelement (für 48)
    66
    Stift (von 64)
    68
    Loch (in 50 für 66)
    70
    abreißbare Gewindestifte (zwischen 42 und 28)
    72
    ringförmiger Haltebund (von 42)
    74
    Bünde (an 14 und/oder 48)
    76
    Schmaler Ringspalt (zwischen 14 und 48)
    78
    Sicherungsring (in 14 für 32)
    80
    Langloch (in 48 für 66)
    82
    Anschlagring (an 14)

Claims (19)

  1. Rollentkoppeltes, für ein Artilleriegeschoss vorgesehenes Leitwerk (10), das Lenkflügel (46) aufweist, die von einer Inaktivstellung in eine Aktivstellung aufstellbar sind, dadurch gekennzeichnet, dass an einem hülsenartigen Grundkörper (14) ein Lagerrohr (48) drehbar und axial von einer Inaktivposition in eine Aktivposition verstellbar angeordnet ist, an dem die Lenkflügel (46) gelagert sind, wobei der Grundkörper (14) mit einem zentralen Hohlraum (34) ausgebildet ist, in dem ein mit Verbrennungsgas beaufschlagbarer Kolben (32) vorgesehen ist, der mit einem Topf (42) verbunden ist, der die Lenkflügel (46) in der Inaktivstellung festhält und nach Verlassen des Abschussrohres freigibt, so dass sie sich zentrifugalkraftbedingt aufstellen, und dass ein Kraftelemente (64) vorgesehen ist, das das Lagerrohr (48) nach dem Rohraustritt des Artilleriegeschosses zunächst an einer Rotation hindert und erst nach Abbau der Rollrate des Artilleriegeschosses aktiviert wird, um die Rotation des Lagerrohres (48) und somit der an diesem gelagerten aufgestellten Lenkflügel (46), relativ zum Grundkörper (12), freizugeben.
  2. Rollentkoppeltes Leitwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Lagerrohr (48) am Grundkörper (14) mittels Kugellagern (52) gelagert ist.
  3. Rollentkoppeltes Leitwerk nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Kugellager (52) von Rillenkugellagern gebildet sind.
  4. Rollentkoppeltes Leitwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Lagerrohr (48), in der Inaktivposition, zwischen dem Grundkörper (14) und dem Topf (42) mittels Dichtungselementen (60, 62) abgedichtet vorgesehen ist.
  5. Rollentkoppeltes Leitwerk nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Dichtungselemente (60, 62) von O-Ringdichtungen gebildet sind.
  6. Rollentkoppeltes Leitwerk nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Grundkörper (14) und/oder das Lagerrohr (48) mit axial voneinander beabstandeten, den Kugellagern (52) zugeordneten Bünden (74) ausgebildet sind/ist, durch die zwischen dem Grundkörper (14) und dem Lagerrohr (48) ein Ringspalt (76) gebildet ist.
  7. Rollentkoppeltes Leitwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Kolben (32) mit einem in den zentralen Hohlraum (34) des Grundkörpers (14) mündenden Gaskanal (38) ausgebildet ist, in dem ein Düsenelement (40) vorgesehen ist, das ein Zeitglied für den Druckaufbau im zentralen Hohlraum (34) bildet.
  8. Rollentkoppeltes Leitwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem Grundkörper (14) und dem Kolben (32) eine mit dem Grundkörper (14) fest verbundene Hülse (24) vorgesehen ist, die einen sich verjüngenden Klemmabschnitt (30) zum Fixieren des Kolbens (32) und somit des Topfes (42) in seiner Lenkflügel-Freigabestellung aufweist.
  9. Rollentkoppeltes Leitwerk nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Kolben (32) eine Ringdichtung (36) aufweist, die den Kolben (32) gegen die Hülse (24) abdichtet.
  10. Rollentkoppeltes Leitwerk nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Hülse (24) mit dem Topf (42) mittels abreißbarer Gewindestifte (70) temporär verbunden ist.
  11. Rollentkoppeltes Leitwerk nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Lagerrohr (48) mit den Kugellagern (52) mittels eines Verstellelementes (56) relativ zum Grundkörper (14) axial verstellbar ist.
  12. Rollentkoppeltes Leitwerk nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Verstellelement (56) von Tellerringfedern (58) gebildet ist.
  13. Rollentkoppeltes Leitwerk nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Verstellelement (56) von Druckfedern gebildet ist, die in Umfangsrichtung des hülsenartigen Grundkörpers (14) gleichmäßig verteilt angeordnet sind.
  14. Rollentkoppeltes Leitwerk nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Verstellbewegung des Lagerrohres (48) mit den Kugellagern (52) in Bezug zum hülsenartigen Grundkörper (14) durch einen am Grundkörper (14) vorgesehenen Anschlagring (54) begrenzt ist.
  15. Rollentkoppeltes Leitwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zum Verhindern einer Rückschlagbewegung des Kolbens (32) von der Lenkflügelfreigabestellung der hülsenartige Grundkörper (14) einen Sicherungsring (78) aufweist.
  16. Rollentkoppeltes Leitwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass am Grundkörper (14) ein Anschlagring (82) befestigt ist, der mittels abreißbarer Gewindestifte (70) temporär mit dem Topf (42) verbunden ist.
  17. Rollentkoppeltes Leitwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Kraftelement (64) in Bezug zum Grundkörper (14) axial orientiert vorgesehen ist, und dass das Lagerrohr (68) für den Stift (66) des Kraftelementes (64) mit einem axial orientierten Loch (68) ausgebildet ist.
  18. Rollentkoppeltes Leitwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Kraftelement (64) in Bezug zum Grundkörper (14) radial orientiert vorgesehen ist, und dass das Lagerloch (68) für den Stift (66) des Kraftelementes (64) mit einem axial orientierten Langloch (80) ausgebildet ist.
  19. Rollentkoppeltes Leitwerk nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Grundkörper (14) zur Montage des rollentkoppelten Leitwerkes (10) am Artilleriegeschoss (12) mit einem Gewindeabschnitt (18) ausgebildet ist.
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