DE102005035290A1 - Vorrichtung und Verfahren zum Entgraten von Nuten und Kanten - Google Patents

Abstract

Eine Vorrichtung (1) zum Entgraten von Nuten und Kanten weist ein Werkzeug (2) auf, das in einer Aufnahme (4) gehalten wird, die mit einer Welle (6) verbunden ist, wobei die Aufnahme (4) mit dem Werkzeug (2) mit Hilfe eines Schwenkantriebs (14) pneumatisch und/oder hydraulisch an einen Grat einer Nut oder einer Kante eines Werkstücks gedrückt und nach dem Entgraten aktiv von der Nut bzw. der Kante des Werkstücks abgehoben wird.

Description

• Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung sowie ein Verfahren zum Entgraten von Nuten und Kanten nach der im Oberbegriff von Anspruch 1 näher definierten Art.
• Aus der DE-OS 39 14 563 ist ein Werkzeug zum Entfernen von überschüssigem Material, das an Werkstücken als Grat, Formstoff oder ähnliches, anhaftet, bekanntgeworden. Das Werkzeug ist scheibenförmig oder walzenförmig mit zahnartigen Elementen ausgebildet und als aktive Arbeitselemente elastisch gelagert.
• Das aus dem Stand der Technik bekannte Werkzeug zum Entfernen von überschüssigem Material eignet sich aufgrund seiner Geometrie nicht für den Einsatz bei kleinen Bauteilen, Nuten und Werkstückkanten.
• Das aus dem Stand der Technik bekannte Werkzeug weist keine bzw. nur stark eingeschränkte Möglichkeiten auf, den Anpreßdruck des Werkzeugs einzustellen. Weiterhin ist es nicht möglich, die Werkzeuge zu kontrollieren sowie die Werkzeuge in vollautomatische Fertigungsabläufe zu integrieren. Es besteht ferner keine Möglichkeit, eine Grundeinstellung des Werkzeugs abzufragen, wodurch komplizierte und aufwendige Einstellvorgänge vorgenommen werden müssen. Das nach dem Stand der Technik zu verwendende Werkzeug ist nicht universell einsetzbar und muß jeweils an das zu entgratende Werkstück individuell angepaßt werden. Dadurch müssen viele unterschiedliche Werkzeuge bereitgestellt und überwacht werden, was einen erheblichen Aufwand an Lagerhaltung und Überprüfung erfordert.
• Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung sowie ein Verfahren zum Entgraten von Nuten und Kanten darzustellen, welches universell eingesetzt werden kann sowie in vollautomatische Fertigungsabläufe integrierbar ist.
• Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe wird durch eine, auch die kennzeichnenden Merkmale des Hauptanspruchs aufweisende, gattungsgemäße Vorrichtung sowie ein zugehöriges Verfahren zum Entgraten von Nuten und Kanten gelöst.
• Durch Verwendung eines Werkzeugs, das in einer Werkzeugaufnahme gehalten wird und welches mit Hilfe eines Schwenkantriebs pneumatisch und/oder hydraulisch an den Grat der Nut des Werkstücks gedrückt werden kann und wieder aktiv vom Werkzeug abgehoben wird, ist es möglich, mit nur einem Werkzeug, welches in vollautomatische Abläufe eingebunden werden kann, eine Vielzahl von unterschiedlichen Geometrien der Nuten an Werkstücken zu bearbeiten. Das Werkzeug ist vorzugsweise fingerförmig in Form eines Nutenmeißels ausgebildet.
• Die erfindungsgemäße Lösung ermöglicht weiterhin eine Werkzeugkontrolle über berührungslose Sensoren, mit denen das Werkzeug auf Verschleiß und/oder Beschädigungen überwacht wird. Das Werkzeug kann durch den Schwenkantrieb gegen die zu entgratende Nut bzw. die Kante des Werkstücks gedrückt und aktiv wieder abgehoben wird. Der Schwenkantrieb kann über einen Druckminderer angesteuert werden, wodurch der Anpreßdruck des Werkzeugs am Werkstück geregelt wird. Der Schwenkantrieb ist vorteilhafterweise als Drehzylinder ausgebildet, der aufgrund seiner kompakten Bauweise leicht integriert werden kann. Durch die platzsparende Bauweise der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist es möglich, einen großen Schwenkbereich des Werkzeugs darzustellen, was große Freiheiten in der Werkstückzu- und -abführung erlaubt. Weiterhin ist es möglich, auch Nuten mit Fasen zu entgraten.
• Die vorliegende Erfindung einer Vorrichtung zum Entgraten von Nuten wird anhand eines in der Figur dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert.
• Die einzige Figur zeigt eine erfindungsgemäße Vorrichtung 1 zum Entgraten von Nuten und Kanten mit einem Werkzeug 2, hier in Form eines Nutenmeißels, welches in einer Aufnahme 4 gehalten wird. Die Aufnahme 4 ist mit einer Welle 6 verbunden. Ein Deckel ist über Befestigungselemente 10 mit einem Flansch drehfest verbunden. Ein Schwenkantrieb 14 ist drehfest mit dem Flansch 12 verbunden. Eine Abdeckung 16 ist durch Befestigungselemente 18 mit dem Flansch 12 verbunden. Zwischen Flansch 12 und Welle 6 befindet sich eine Lagerbuchse 20. Ein Stift 22 sichert das Werkzeug 2 in der Aufnahme 4.

1

Vorrichtung

2

Werkzeug

4

Aufnahme

6

Welle

8

Deckel

10

Befestigungselement

12

Flansch

14

Schwenkantrieb

16

Abdeckung

18

Befestigungselement

20

Lagerbuchse

22

Stift

Claims (5)

1. Vorrichtung (1) zum Entgraten von Nuten und Kanten mit einem Werkzeug (2), das in einer Aufnahme (4) gehalten wird, die mit einer Welle (6) verbunden ist, dadurch gekennzeichnet , dass die Aufnahme (4) mit dem Werkzeug (2) mit Hilfe eines Schwenkantriebs (14) pneumatisch und/oder hydraulisch an einen Grat einer Nut oder einer Kante eines Werkstücks gedrückt und nach dem Entgraten aktiv von der Nut bzw. der Kante des Werkstücks abgehoben wird.
2. Vorrichtung (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeihnet, dass der Schwenkantrieb (14) über einen Druckminderer angesteuert und somit der Anpreßdruck des Werkzeugs (2) am Werkstück bzw. an der Nut geregelt wird.
3. Vorrichtung (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Werkzeug (2) ein Fräs- oder Schleifwerkzeug ist.
4. Vorrichtung (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in der Vorrichtung (1) berührungslose Sensoren integriert sind, mit denen das Werkzeug (2) auf Verschleiß und/oder Beschädigungen überwacht wird.
5. Verfahren zum Entgraten von Nuten und Kanten mit einer Vorrichtung (1) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, mit einem Werkzeug (2), das in einer Aufnahme (4) gehalten ist, die mit einer Welle (6) verbunden ist, wobei die Aufnahme (4) mit dem Werkzeug (2) mit Hilfe eines Schwenkantriebs (14) an den Grat einer Nut oder einer Kante eines Werkstücks gedrückt und nach dem Entgraten aktiv von der Nut bzw. der Kante abgehoben wird.