DE10058159A1 - Thermisch trennende Fassade - Google Patents
Thermisch trennende FassadeInfo
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Abstract
Fassadenkonstruktion für Gebäude, die verschränkt angeordnete Trägerelemente, insbesondere vertikal angeordnete Pfosten und horizontal angeordnete Riegel, aufweist und die in einer Ebene angeordnete Fassadenelemente trägt, wobei zwischen zwei aneinander angrenzenden Fassadenelementen ein Trennelement mit geringer Wärmeleitfähigkeit vorgesehen ist, das zu einer thermischen Dämmung der Fassade beiträgt, wobei das Trennelement von einem Trägerelement gebildet ist.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Fassadenkonstruktion für ein Gebäude, die
verschränkt angeordnete Trägerelemente, insbesondere vertikal angeordnete
Pfosten und horizontal angeordnete Riegel, aufweist und die in einer Ebene
angeordnete Fassadenelemente trägt, wobei zwischen zwei aneinander
angrenzenden Fassadenelementen ein Trennelement mit geringer Wärmeleit
fähigkeit vorgesehen ist, das zu einer thermischen Dämmung der Fassade beiträgt.
Derartige Fassaden sind als Pfosten-Rigel-Konstruktionen hinlänglich bekannt. So
gibt es einerseits relativ einfach aufgebaute Systeme, die ein tragendes Gerüst aus
Stahlträgern aufweisen, auf das von Außen Glasscheiben als Fassadenelemente
aufgebracht sind. Diese Systeme bieten nur eine mangelhafte thermische Trennung
zwischen Außen und Innen, da die zwischen den Fassadenelementen angeordneten
Trägerelemente aus Stahl gute Wärmeleiter bilden.
Es sind andererseits Systeme bekannt, bei denen ein zwischen den Scheiben
angeordnetes Dämmelement aus Kunststoff eine thermische Trennung zum innen
angeordneten Trägerelement bewirkt. Diese Systeme, die eine tragende Pfosten-
Rigel-Konstruktion mit aufgesetzten nicht tragenden Fassadenelementen aufweisen,
bieten eine vorschriftsmäßige Wärmedämmung und verhindern zumindest Großteils
eine Kondensatbildung.
Nachteilig an den bekannten Systemen ist jedoch, daß die Fassadenelemente von
Außen auf die Pfosten-Rigel-Konstruktionen aufgesetzt und über Spannelemente mit
den an sich tragenden Trägerelementen verbunden sind. Mit den aufgesetzten
Fassadenelementen trägt die Fassade stark auf und benötigt einen entsprechend
tiefen Bauraum. Zudem ist der optische Eindruck der erhabenen Fassade nicht
sonderlich vorteilhaft. Ein weiterer Nachteil ist, daß die bekannten Fassaden
vergleichsweise kostenaufwendig sind, vor allem wenn die Trägerelemente zur
Verbesserung des optischen Eindruckes und der Haltbarkeit aus Edelstahl gefertigt
sind.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Fassadenkonstruktion für ein
Gebäude zu schaffen, die bei einfacher Konstruktion und geringen Herstellungs
kosten einen vorteilhaften optischen Eindruck macht und den statischen und
bauphysikalischen Anforderungen genügt.
Diese Aufgabe wird durch eine Fassadenkonstruktion nach Anspruch 1 gelöst.
Der wesentliche erfinderische Gedanke liegt darin, daß die Trägerelemente
einerseits den Halt der Konstruktion gewährleisten und andererseits die Elemente für
die thermische Trennung bilden. Die Fassadenkonstruktion trennt nicht länger
zwischen konstruktiven Elementen und thermischer Trennung bzw. Dämmung. Die
Fassadenelementen sind damit nicht länger nur vor die tragende Pfosten-Rigel-
Konstruktion montiert, sondern wie bei einem Fachwerk in diese integriert. Das zur
thermischen Trennung eingesetzte Material ist damit ein wesentlicher Bestandteil
des statischen Verbundes.
Dieser Gedanke führt zu mehreren Vorteilen: So trägt die Konstruktion weit weniger
stark auf, was den optischen Eindruck der Fassade stark begünstigt. Durch die
Einbeziehung der Halte- und Dämmprofile in den Verband der Statik lassen sich
besonders feingliedrige Pfosten-Rigel-Konstruktionen realisieren, was zu einem
großen Wettbewerbsvorteil führt. Zudem können die zusätzlichen Dämmelemente
eingespart und so ein erheblicher Kostenvorteil erzielt werden. Außerdem ist es
möglich, Halbzeuge zum Aufbau der Konstruktion zu benutzen und damit weitere
Kostenvorteile zu erzielen.
Ein weiterer Vorteil ist, daß sich anders als mit den bekannten Systemen mit dem
erfindungsgemäßen Systems auf einfache Weise Sonderanfertigungen bei der
Gestaltung von Fassaden realisieren lassen. Dies ist wegen der hohen Flexibilität,
die das System bietet, möglich. Während die bislang verwendeten Systeme einer
Reihe von komplexen Spezialprofilen bedurften, um den Anforderungen gerecht zu
werden, ist es nunmehr möglich, mit wenigen Bauteilen eine hohe Flexibilität zu
gewährleisten. Durch den Wegfall der durch die Vielzahl von Elementen bedingten
Lagerhaltung können weitere Kosten eingespart werden. Selbstverständlich können
mit dem erfindungsgemäßen System alle Anforderungen an die Statik, den
Feuchteschutz und der Wärmeschutzverordnung erfüllt werden.
Besonders vorteilhaft läßt sich die erfindungsgemäße Fassadenkonstruktion für die
Halterung von Scheiben, insbesondere von Scheiben mit Doppelverglasung, als
Fassadenelemente einsetzen. Gerade in Verbindung mit den Scheiben kommt die
filigrane Gestalt der Trägerkonstruktion besonders zur Geltung. Außerdem bietet die
besonders wirkungsvolle thermische Trennung durch die Trägerelemente den
Vorteil, daß die Kondensatbildung an den innenliegenden Bauteilen der Fassaden
konstruktion stark reduziert werden kann. Außerdem müssen nur im beschränkten
Maße Vorkehrungen zur Kanalisierung des Kondensates im thermischen
Außenbereich getroffen werden, was zu einer weiteren Vereinfachung der
Fassadenkonstruktion und zu einer Kostenreduzierung beiträgt.
In einer besonders vorteilhaften Ausführungsform werden die Trägerelemente von
Balken gebildet, die einen zumindest nahezu rechteckigen Querschnitt mit einer aus
dem Gebäude gerichteten Außenfläche und mit einer in das Gebäude gerichteten
Innenfläche sowie mit zwei Seitenflächen aufweisen. Erfindungsgemäß sind die
Fassadenelemente zwischen den Balken und damit an den Seitenflächen der Balken
angeordnet. Es ist besonders vorteilhaft und ein wesentlicher Gesichtspunkt der
Erfindung, die Balken aus Holz, aus Kunststoff oder aus einem Holz-Kunststoff
Verbundwerkstoff herzustellen. Diese Werkstoffe bieten bei geringem Gewicht eine
hohe Stabilität und die daraus gefertigten Balken genügen höchsten statischen
Anforderungen. Zudem lassen sich die aus diesen Werkstoffen gefertigten Elemente
einfach und kostengünstig in beliebigen Dimensionen herstellen, so daß eine hohe
Flexibilität des Systems gewährleistet werden kann. Die besonderen Vorteile dieser
Werkstoffe resultieren aus der besonders schlechten Wärmeleitfähigkeit, so daß
daraus hergestellte Balken besonders effektive thermische Barrieren bilden. Die
Verwendung dieser Werkstoffe trägt zu einer weiteren Reduzierung der
Kondensatbildung bei. Ein besonderer Vorteil von Holz liegt außerdem in dem
ökologischen Aspekt, der für viele Bauherren ein bedeutsames Kriterium darstellt.
Holz zeichnet sich darüber hinaus durch seine einfache Verarbeitung vor Ort, also
auf der Baustelle aus.
Um eine einfache Halterung der Fassadenelemente zwischen den Trägerelementen
zu ermöglichen, ist es vorteilhaft, die Innen- oder Außenflächen der Balken mit
einem Winkelprofil aus Metallblech formschlüssig einzufassen. Das Winkelprofil ist
dabei vorteilhafterweise so gebogen, daß es den beidseitig angeordneten
Fassadenelementen jeweils eine Anlagefläche bietet. Dazu ist es günstig, das Profil
"hutförmig" als U mit abgewinkelten Schenkeln zu biegen. Solche Profile lassen sich
einfach und kostengünstig aus beliebigem Blech biegen. Das erfindungsgemäße
Hut-Profil ist das Resultat aus der Optimierung von statischen, bauphysikalischen
und ästhetischen Notwendigkeiten. Dabei ist es für den besonderen optischen
Eindruck und für die Widerstandsfähigkeit besonders vorteilhaft, die Profile aus
nichtrostendem Blech zu fertigen.
In einer besonders einfachen und daher zu bevorzugenden Ausführungsform wird
das Fassadenelement an das Winkelprofil mittels eines an der Seitenfläche des
Balkens befestigten Haltewinkels an die Anlagefläche angedrückt. Bei der Montage
wird einfach das Fassadenelement gegen die Anlagekanten in die von Pfosten und
Riegeln gebildete Kassette eingelegt und über die von Innen anbringbaren
Haltewinkel gehalten. Die Montage läßt sich besonders einfach vor Ort durchführen.
Um die statischen Kräfte besonders effektiv aufnehmen zu können, ist es vorteilhaft,
die Außenfläche der Trägerelemente ebenfalls mit einem U-Profil aus Metallblech
formschlüssig einzufassen. Dabei kann das Blech aus demselben Material und auf
dieselbe Weise hergestellt sein, wie die oben beschriebenen Winkel- oder Hut-
Profile.
Vorteilhafterweise sind die Innen angebrachten U-Profile respektive die Außen
aufgesetzten Hut-Profile auf die Trägerelemente aufgeklebt oder aufgepreßt. Diese
Art der Anbringung ermöglicht die Herstellung der Balken in kostengünstiger
Massenfertigung. Besonders vorteilhaft für einen sicheren Halt ist es, wenn die Hut-
Profile beziehungsweise die U-Profile und/oder die Balken mit einer Verzahnung
versehen sind, die eine Verschiebung der Winkel verhindert. Alle in der Konstruktion
verwendeten Profil sind das Resultat der genannten Optimierung von statischen,
bauphysikalischen und ästhetischen Notwendigkeiten. Insgesamt bietet die
Erfindung eine Optimierung wegen der Minimierung des Materials.
Besondere Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand der
Fig. 1 und 2 erklärt. Es zeigen:
Fig. 1 eine Fassadenkonstruktion mit Pfosten aus Holz,
Fig. 2 eine Fassadenkonstruktion mit Pfosten aus Kunststoff.
In Fig. 1 ist ein Ausschnitt einer Fassadenkonstruktion für die Außenfassade eines
Gebäudes gezeigt. Dargestellt ist dabei ein Pfosten 1 als vertikal angeordnetes
Trägerelement. In diesem Falle ist der Pfosten 1 ein Holzbalken mit rechteckigem
Querschnitt. Er hat eine aus dem Gebäude heraus gerichtete Außenfläche 4 und
eine in das Gebäude hinein gerichtete Innenfläche 5 sowie zwei Seitenflächen 6, in
die flache Abstufungen 2 eingebracht sind. Die von den Pfosten 1 und von nicht
dargestellten Riegeln gebildete Fassadenkonstruktion trägt als Fassadenelemente in
einer Ebene angeordnete Glasscheiben 3 mit doppelter Verglasung. Die Scheiben 3
sind dabei senkrecht zu den Seitenflächen 6 des Pfostens 1 angeordnet. Bei der
Doppelverglasung sind zwei Einzelscheiben vermittels Abstandshaltern 16 parallel
aufeinandergelegt. Der Pfosten 1 aus Holz weist im Gegensatz zu den bislang
üblichen Konstruktionen aus Metall eine geringe Wärmeleitfähigkeit auf. Er trennt die
beiden nebeneinander liegenden Scheiben 3a und 3b als Trennelement
voneinander. Der Wärmeaustausch von Außen nach Innen oder umgekehrt (Pfeil A)
ist durch den Pfosten 1 nahezu vollständig unterbunden.
Die Halterung der Doppelscheiben 3 an den Pfosten 1 geschieht zum Einen über
Winkelprofile 7, die aus Metallblech gebogen sind und die in diesem Falle die
Außenflächen 5 der Pfosten 1 mit ihrer Hutform formschlüssig einfassen. Die
Winkelprofile 7 haben eine U-Form, wobei die Schenkel des U auf etwa der Hälfte
ihrer Länge senkrecht nach außen abgewinkelt sind. Sie bieten damit beidseitig
eines jeden Pfostens 1 jeweils eine Anlagefläche 8, an die eine Scheibe 3 vermittels
einer Gummidichtung 9 anlegbar ist. Die Winkelprofile 7 können auf den Pfosten
aufgeklebt sein. In diesem speziellen Fall weisen die Metallprofile 7 zusätzlich Zähne
10 auf, die aus der inneren Oberfläche des Metallwinkels 7 heraustreten und in das
Holz eingreifen. Die Verzahnung 10 greift in das Trägerelement ein und verhindert
eine Verschiebung.
Die Innenfläche 5 des Pfostens 1 ist in diesem Ausführungsbeispiel von einem
einfachen U-förmigen Metallwinkel 11 eingefaßt, der keine Anlageflächen hat. Diese
Metallwinkel 11 dienen einerseits zum Schutz der Innenfläche 5 und andererseits
zum Halt von aufsetzbaren Haltewinkeln 12, die als bei der Montage anbringbare
Elemente die Halterung der Scheiben 3 bewirken. Die Haltewinkel sind in diesem
Ausführungsbeispiel beidseitig von Außen auf die Seitenflächen 6 eines Pfostens 1
aufgeschraubt. Sie klemmen die Scheiben 3 ebenfalls vermittels einer
Gummidichtung 9 ein. Die Montage der Scheiben funktioniert demnach so, daß die
Pfosten-Riegel-Konstruktion aufgestellt und mit den Metallwinkeln 7 bestückt wird. In
die Kassetten werden die Scheiben 3 eingesetzt und vermittels der zuschraubenden
oder zuschweißenden Haltewinkel 12 gegen die Anlegeflächen 8 der Metallwinkel 7
gedrückt.
In der Fig. 2 ist ein Pfosten 13 aus einem Kunststoffverbundwerkstoff gezeigt, in
dessen Seitenflächen ebenso wie im oben genannten Ausführungsbeispiel Absätze
14 eingeformt sind. Die Absätze 14 haben eine Tiefe, die der Stärke der
aufgesetzten Metallwinkel 7 und 11, die vermittels einer Kleberschicht 15 auf das
Profil 13 aufgeklebt sind. Die Haltewinkel 12 sind gleichfalls aufgeklebt. Der
besondere Vorteil liegt darin, daß der Kunststoff des Pfostens 13 ausgezeichnete
Wärmedämmeigenschaften aufweist.
Claims (9)
1. Fassadenkonstruktion für Gebäude, die verschränkt angeordnete
Trägerelemente, insbesondere vertikal angeordnete Pfosten und
horizontal angeordnete Riegel, aufweist und die in einer Ebene
angeordnete Fassadenelemente trägt, wobei zwischen zwei aneinander
angrenzenden Fassadenelementen ein Trennelement mit geringer
Wärmeleitfähigkeit vorgesehen ist, das zu einer thermischen Dämmung
der Fassade beiträgt,
dadurch gekennzeichnet, daß das Trennelement von
einem Trägerelement (1) gebildet ist.
2. Fassadenkonstruktion nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Fassadenelemente
rechteckige Scheiben (3) mit Doppelverglasung sind.
3. Fassadenkonstruktion nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Trägerelemente von
Balken (1) gebildet werden, die einen zumindest nahezu rechteckigen
Querschnitt mit einer aus dem Gebäude gerichteten Außenfläche (4) und
einer in das Gebäude gerichteten Innenfläche (5) sowie zwei
Seitenflächen (6) aufweisen, wobei die Fassadenelemente (3) an den
Seitenflächen (6) der Balken angeordnet sind.
4. Fassadenkonstruktion nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Balken(1)aus Holz
und/oder Kunststoff gefertigt sind.
5. Fassadenkonstruktion nach Anspruch 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Außenfläche (4) von
einem insbesondere hutförmig gebogenen Winkelprofil (7) aus
Metallblech formschlüssig eingefaßt ist, das einem Fassadenelement (3)
eine Anlagefläche (8) bietet.
6. Fassadenkonstruktion nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, daß ein an der Seitenfläche (6)
befestigter Haltewinkel (12) das an der Anlagefläche (8) anliegende
Fassadenelement (3) hält.
7. Fassadenkonstruktion nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Innenfläche (5)des
Trägerelementes (1) von einem U-Profil (11) aus Metallblech
formschlüssig eingefaßt ist.
8. Fassadenkonstruktion nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Winkelprofile (7)
und/oder die U-Profile (11) auf die Trägerelemente (1) aufgeklebt oder
aufgepreßt sind.
9. Fassadenkonstruktion nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Winkelprofile(7)
und/oder die U-Profile (11) eine Verzahnung (10) aufweisen, die in das
Trägerelement (1) eingreift und eine Verschiebung des Elementes
verhindert.
Priority Applications (2)
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