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Die
Erfindung betrifft Verfahren zur Steuerung eines Getriebes eines
Kraftfahrzeuges nach der in den Oberbegriffen der Patentansprüche 1 und
2 näher
definierten Art.
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Bei
aus der Praxis bekannten Automatgetrieben werden Schaltungen unter
anderem als Überschneidungsschaltungen
realisiert, bei welchen eine erste kraftschlüssige Kupplung über einen
vorgegebenen Druckverlauf geöffnet
wird und eine zweite geöffnete
bzw. sich in schlupfendem Zustand befindende Kupplung über einen
weiteren vorgegebenen Druckverlauf in einen Kraftfluß eines
Antriebsstranges eines Kraftfahrzeuges zugeschalten wird. Die Druckverläufe der
an der Schaltung beteiligten Kupplungen werden von einer elektronischen
Steuereinheit vorgegeben und über
elektromagnetische Stellglieder auf die Kupplungen aufgebracht.
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Im
allgemeinen wird bei einer Überschneidungsschaltung
ein an einer abschaltenden Kupplung anliegender Druck von einem
Haltedruck in Abhängigkeit
der Befüllung
einer zuschaltenden Kupplung auf einen Schaltdruck reduziert. Aufgrund
der Verringerung des Schaltdrucks nimmt die Übertragungsfähigkeit
der abschaltenden Kupplung zunehmend ab, und die Getriebeeingangsdrehzahl
beginnt, von einer Synchrondrehzahl der bis dahin aktuellen Übersetzung
bzw. des „alten" Ganges zunehmend abzuweichen.
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Der
Zeitpunkt, an welchem die Abweichung der Getriebeeingangsdrehzahl
von dem Verlauf der Synchrondrehzahl der aktuell eingestellten Übersetzung
auftritt, wird als Lösezeitpunkt
bezeichnet und entspricht zugleich dem Zeitpunkt, zu dem der Fahrer subjektiv
eine Änderung
des Fahrverhaltens des Kraftfahrzeugs bzw. die Schaltung wahrnimmt.
Dies erfolgt insbesondere nach einem Kick-Down, nach welchem der
an der abschaltenden Kupplung anliegende Druck reduziert wird und
ein Abtriebsmoment sich verringert, bevor der eigentliche Schaltvorgang zum
Erreichen der angestrebten Übersetzung
bzw. des „neuen" Ganges und die Synchronisierung über eine
zunehmende Übertragungsfähigkeit
einer zuschaltenden Kupplung in dem Automatgetriebe einsetzt.
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Zur
Erhöhung
der Schaltqualität
setzt ab dem Lösezeitpunkt
eine Gradientenregelung der Getriebeeingangsdrehzahl in Abhängigkeit
des an der abschaltenden Kupplung anliegenden Drucks ein, über welche
ein Zeitraum für
eine Drehzahländerung bis
zu einer Synchrondrehzahl der angestrebten neuen Übersetzung
des Getriebes eingestellt wird.
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Durch
die erhöhten
Schaltqualitätsanforderungen
und der Forderung nach mehr Spontaneität steigen auch die Ansprüche an die
Software-Funktionalität
der Automatgetriebe. Um diesen Ansprüchen gerecht zu werden, ist
in der Praxis dazu übergegangen
worden, den Lösezeitpunkt
der Getriebeeingangsdrehzahl sehr nahe an den Beginn einer Schaltung
zu legen.
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Problematisch
ist dabei jedoch, daß sich
der Lösezeitpunkt
bei den aus der Praxis bekannten Automatgetrieben infolge von Toleranzen,
Streuungen und weiteren Einflüssen,
wie beispielsweise sich über
die Betriebsdauer verändernden Reibwerten oder
auftretendem Bauteilverschleiß,
während
der fortschreitenden Betriebsdauer von einem eingestellten Zeitpunkt
wegverschiebt, wodurch der Schaltkomfort wieder verschlechtert und
die Spontaneität des
Automatgetriebes beeinträchtigt
wird. Bekannte Bestrebungen, den Lösezeitpunkt der Getriebeeingangsdrehzahl
nahezu konstant zu halten, sind bis dato mit einem erheblichen Applikationsaufwand
verbunden und führten
zu keinen zufriedenstellenden Ergebnissen.
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So
ist beispielsweise aus der
DE
199 17 575 A1 ein Adaptionsverfahren speziell für eine Schubrückschaltung
mit und ohne antriebsmotorseitige Befeuerung, bekanntgeworden. Bekanntlich
sind Schubrückschaltungen
im Leergasbereich, insbesondere bei niedrigen Motordrehzahlen, komfortkritisch,
weil sich speziell hier schon kleine Änderungen im zu übertragenden
Kupplungsmoment bemerkbar machen durch für den Fahrer spürbare Drehzahlreaktionen.
Zur Verbesserung schlägt
die
DE 199 17 575
A1 deshalb vor, den Kupplungsdruckverlauf der bei der Schubrückschaltung
zu schaltenden Kupplung, insbesondere ereignisgesteuert, adaptiv
zu korrigieren, bis ein gewisses Komfortmaß, insbesondere ein akzeptables
Durchtauchen der Motordrehzahl im Schaltungsverlauf, erzielt wird.
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Aus
der
DE 196 38 077
C1 beispielsweise ist ein Steuerverfahren für eine zuschaltende
Kupplung im Rahmen einer Überschneidungschaltung
bekannt, bei dem eine herkömmliche
Schaltungsdruckadaption mit einem speziellen Regelkreis überlagert
wird, der dann aktiviert wird, wenn der Schaltungsdruck systembedingt
nicht mehr weiter adaptierbar ist, um einen geforderten Schaltkomfort
sicherzustellen. Im Prinzip wird in dem überlagerten Regelkreis zu einem
Zeitpunkt nach Synchronisierungsbeginn eine Sollwert-Abweichung
eines Getriebe- oder Kupplungseingangsdrehzahlverlaufs festgestellt.
Aufgrund dieser Sollwert-Abweichung wird alsdann der bereits adaptierte
Schaltungsdruck nochmals korrigiert, in der Regel angehoben. Hierdurch ergibt
sich zwar eine Verringerung der effektiven Schaltzeit, nicht jedoch
ein über
der Getriebelebensdauer weitgehend konstanter Abstand zwischen Schaltbefehl
und Drehzahlsynchronisierungsbeginn.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren zur Verfügung zu
stellen, mit welchem der Lösezeitpunkt über die
Lebensdauer eines Automatgetriebes derart eingestellt werden kann,
dass er so nahe wie möglich
an dem Beginn einer Schaltung liegt und jeweils zu einem vorgegebenen
Zeitpunkt auftritt.
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Erfindungsgemäß wird diese
Aufgabe mit einem Verfahren zur Steuerung eines Getriebes eines Kraftfahrzeuges
gemäß den Merkmalen
des Patentanspruches 1 bzw. des Patentanspruches 2 gelöst.
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Mit
Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens,
bei dem eine Adaption des Druckverlaufes eines abschaltenden Schaltelementes
in Abhängigkeit einer
Abweichung eines tatsächlichen
Lösezeitpunkts
der Getriebeeingangsdrehzahl von einem vorgegebenen Lösezeitpunkt
dahingehend vorgesehen ist, dass die Drehzahländerung der Getriebeeingangsdrehzahl
bei einer Schaltung an dem vorgegebenen Lösezeitpunkt oder in einem applizierbaren Zeitfenster
um den vorgegebenen Lösezeitpunkt stattfindet,
kann in vorteilhafter Weise der Zeitpunkt der Änderung der Getriebeeingangsdrehzahl
bzw. der tatsächliche
Lösezeitpunkt
nahezu über
die gesamte Le bensdauer des Getriebes bei gleichen Schaltungen konstant
gehalten werden und gezielt an den Start der Schaltung gelegt werden,
um eine hohe vom Fahrer wahrnehmbare Spontaneität sowie eine gewünschte Schaltqualität zu erreichen.
Damit ist das Verhalten des Getriebes enger an einen Leistungswunsch
des Fahrers gekoppelt und es können durch
Bauteilverschleiß auftretende
Streuungen und Toleranzen im Schaltverhalten des Automatgetriebes über die
Lebensdauer gezielt ausgeglichen werden.
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Darüber hinaus
bietet das erfindungsgemäße Verfahren
den Vorteil, daß bei
Mehrfachschaltungen, d.h. mehreren nacheinander vorgesehenen Schaltungen,
ein Synchronlösezeitpunkt
eines zweiten Schaltelementes einer zweiten Schaltung zu einem tatsächlichen
Synchronpunkt eines ersten Schaltelementes eingestellt werden kann,
so daß nach
dem Synchronpunkt des ersten Schaltelementes keine allzu lange Totzeit
bezüglich
eines Anstieges der Getriebeeingangsdrehzahl auftritt, und von einem
Fahrer der Anstieg der Getriebeeingangsdrehzahl gleichsam als kontinuierlich
empfunden wird.
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Weitere
Vorteile und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den
Patentansprüchen
und aus dem nachfolgend anhand der Zeichnung prinzipmäßig beschriebenen
Ausführungsbeispiel.
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Es
zeigen:
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1 stark vereinfachte, miteinander
korrespondierende qualitative Verläufe einer Getriebeeingangsdrehzahl,
eines Druckverlaufs einer abschaltenden Kupplung sowie eines Druckverlaufs
einer zuschaltenden Kupplung und
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2 ein Ablaufdiagramm einer
erfindungsgemäßen Adaptionsroutine.
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Die
in 1 schematisiert dargestellten
Verläufe
einer Getriebeeingangsdrehzahl, welche hier die Drehzahl n_t eines
Turbinenrades eines Wandlers ist, eines Druckverlaufs p_kab eines
abschaltenden Schaltelementes bzw. einer abschaltenden Kupplung
sowie eines Druckverlaufes p_kzu eines zuschaltenden Schaltelementes
bzw. einer zuschaltenden Kupplung stehen in Zusammenhang mit einem
Verfahren zur Steuerung eines Automatgetriebes, bei welchem eine
Adaption des Druckverlaufes p_kab der abschaltenden Kupplung in
Abhängigkeit einer
Abweichung eines tatsächlichen
Lösezeitpunkts
T_LZ_T von einem vorgegebenen Lösezeitpunkt
T_LZ der Drehzahl n_t des Turbinenrades derart vorgesehen ist, daß die Drehzahländerung
der Drehzahl n_t des Turbinenrades bei einer Schaltung an dem vorgegebenen
Lösezeitpunkt
T_LZ stattfindet.
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Die
Schaltelemente sind vorliegend als hydraulisch betätigbare
Kupplungen ausgebildet, die bei Schaltungen über die in einer elektronischen Steuereinheit
abgelegten Druckverläufe
p_kab, p_kzu zu- bzw. abgeschaltet werden, wobei ein an der abschaltenden
Kupplung anliegender Druck p_kab zum Lösen eines Kraftflusses ausgehend
von einem Halte druck p_kab_h auf einen Schaltdruck p_kab_sd abgesenkt
wird und die Drehzahl n_t des Turbinenrades in Abhängigkeit
des an der abschaltenden Kupplung anliegenden Drucks p_kab eine Änderung
erfährt.
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Der
vorgegebene Lösezeitpunkt
T_LZ liegt nach einem Beginn der Reduktion des an der abschaltenden
Kupplung anliegenden Drucks p_kab von dem Haltedruck p_kab_h auf
den Schaltdruck p_kab_sd, wobei während der Adaption als tatsächlicher
Lösezeitpunkt
T_LZ_T der Zeitpunkt einer Schaltung festgestellt wird, an welchem
die Drehzahl n_t des Turbinenrades ausgehend von einer der aktuell
eingelegten Übersetzung
des Getriebes bzw. dem zuletzt eingelegten Gang entsprechenden Synchrondrehzahl
n_t_synalt einen Schwellwert n_t_schwell überschreitet.
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Der
Schwellwert n_t_schwell der Turbinenraddrehzahl liegt bei einer
Lastrückschaltung
oberhalb eines zu erwartenden Verlaufes der Synchrondrehzahl n_t_synalt
des in dem Getriebe aktuell eingelegten Ganges bzw. der eingestellten Übersetzung,
wobei ein zu der Drehzahl n_t des Turbinenrades korrespondierende
Verlauf von Schwellwerten n_t_schwell in 1 als parallele Gerade zu dem Verlauf
der Drehzahl n_t des Turbinenrades dargestellt ist.
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Der
Betrag des Schwellwertes n_t_schwell wird in Abhängigkeit einer gewünschten
Sensibilität der
Reaktion der Adaption sowie unter Berücksichtigung des jeweiligen
Anwendungsfalles festgelegt und kann vorzugsweise in einem Be reich
von 10 l/min bis 50 l/min liegen. Es liegt jedoch selbstverständlich im
Ermessen des Fachmannes den Betrag auch über diesen Bereich hinaus festzulegen.
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Wie
der 1 zu entnehmen ist,
steigt ab einem bestimmten Schaltdruck p_kab_sd der abschaltenden
Kupplung die Drehzahl n_t des Turbinenrades mit einem bestimmten
Gradienten in Richtung einer Synchrondrehzahl n_t_synneu der neu
einzustellenden Übersetzung
des Getriebes an, wobei der tatsächliche
Lösezeitpunkt
T_LZ_T durch den Schnittpunkt der Geraden der Schwellwerte n_t_schwell
mit dem ansteigenden Verlauf der Drehzahl n_t des Turbinenrades
wiedergegeben ist.
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Um
eine Rückschaltung
bei einer als Überschneidungsschaltung
ausgeführten Übersetzungsänderung
des Getriebes bei hohem Schaltkomfort auszuführen, ist es erforderlich,
die zuschaltende Kupplung vor der Aufnahme in den Kraftfluß des Abtriebsstranges
derart über
eine Schnellfüllphase
t_sf und eine sich daran anschließende Füllausgleichsphase t_f zu befüllen, daß die zuschaltende
Kupplung bei Erreichen eines Drehzahlkriteriums vor der Synchrondrehzahl
n_t_synneu der „neuen" Übersetzung des Getriebes die
erforderliche Übertragungsfähigkeit
erreicht und die gewünschte
Synchronisierung des Automatgetriebes erfolgt.
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Aus
diesem Grund wird die Drehzahl n_t des Turbinenrades durch Einstellung
eines Haltedrucks p_kab_h an der abschaltenden Kupplung auf der Synchrondrehzahl
n_t_synalt der „alten" Übersetzung gehalten, und erst
nach Ablauf dieses Zeitraums wird der an der abschaltenden Kupplung
anliegende Druck p_kab auf den Schaltdruck p_kab_sd reduziert.
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Über den
Schaltdruck p_kab_sd der abschaltenden Kupplung bzw. dessen regelbaren
Verlauf wird gleichzeitig eine Regelung des Gradienten der Drehzahl
n_t des Turbinenrades durchgeführt, um
die Drehzahl n_t des Turbinenrades zu einem gewünschten oder erforderlichen
Zeitpunkt auf die Synchrondrehzahl n_t_synneu des „neuen" Ganges anzuheben.
Die Synchrondrehzahl n_t_synneu des „neuen" Ganges ist in
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1 jener Teil des Verlaufes
der Drehzahl n_t des Turbinenrades, der sich an den mittleren Bereich
des Verlaufs der Drehzahl n_t mit einem geringeren Gradienten, d.h.
mit einer niedrigeren Steigung, anschließt.
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In 2 ist ein Ablaufdiagramm
einer Adaptionsroutine zur Einstellung eines konstanten Lösezeitpunktes
T_LZ der Drehzahl n_t des Turbinenrades dargestellt, wobei in einem
ersten Schritt S1 die Adaptionsroutine gestartet wird. In einem
zweiten Schritt S2 erfolgt eine Prüfung, ob von der elektronischen
Steuereinheit des Automatgetriebes ein Schaltbefehl ausgegeben ist.
Bei einem positiven Abfrageergebnis wird in einem Schritt S3 zunächst eine Haltephase
eingeleitet, in welcher der an der abschaltenden Kupplung anliegende
Druck p_kab auf den Haltedruck p_kab_h über einen Offset abgesenkt wird
und über
einen vorgegebenen Zeitraum gehalten wird.
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In
einem sich an den Schritt S3 anschließenden Schritt S4 wird eine
Schaltdruckphase gestartet, in welcher der an der abschaltenden
Kupplung anliegende Druck p_kab auf den Schaltdruck p_kab_sd abgesenkt
wird. In dieser Schaltdruckphase erfolgt in Abhängigkeit des an der abschaltenden
Kupplung anliegenden Drucks p_kab eine Regelung des Gradienten der
Drehzahl n_t des Turbinenrades, welche im Verlauf des an der abschaltenden
Kupplung anliegenden Drucks p_kab bzw. des Schaltdrucks p_kab_sd
in 1 mit gewellter Linie
wiedergegeben ist.
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Mit
dem Start der Schaltdruckphase wird in einem Schritt S5 eine Überwachung
der Lösezeit bzw.
des tatsächlichen
Lösezeitpunkts
T_LZ_T gestartet, wobei in einem nachfolgenden Schritt S6 die Drehzahl
n_t des Turbinenrades und eine Abtriebsdrehzahl n_ab gemessen werden.
Die Abtriebsdrehzahl n_ab wird zur Berechnung einer rechnerischen Getriebeeingangsdrehzahl
bzw. Turbinenraddrehzahl über
eine aktuell in dem Getriebe eingelegten Übersetzung i_istgang herangezogen.
Aus der rechnerischen Drehzahl des Turbinenrades wird wiederum der
Schwellwert n_t_schwell der Drehzahl n_t des Turbinenrades bzw.
dessen Verlauf zur Bestimmung des tatsächlichen Lösezeitpunktes T_LZ_T ermittelt,
wobei der Schwellwert n_t_schwell um einen Offsetwert größer als
die rechnerisch ermittelte Drehzahl der Turbinendrehzahl ist.
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In
einem Schritt S7 wird überprüft, ob die Drehzahl
n_t des Turbinenrades größer als
der Schwellwert n_t_schwell ist. Bei einem positiven Abfrageergebnis
wird in einem nächsten
Schritt S8 der tatsächliche
Lösezeitzeitpunkt
T_LZ_T bestimmt und als Referenzwert für die Adaption des Druckverlaufs p_kab
der abschaltenden Kupplung herangezogen.
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Ergibt
die Prüfung
des Schritts S7, daß die Drehzahl
n_t des Turbinenrades kleiner als der Schwellwert n_t_schwell ist,
wird vor den Schritt S6 unter Einhaltung einer Wartezeit zurückverzweigt. Dabei
erfolgt eine erneute Messung der Drehzahl n_t des Turbinenrades
und der Abtriebsdrehzahl n_ab, und in dem sich an den Schritt S6 anschließenden Schritt
S7 wird die Prüfung
wiederholt. Der Durchlauf der Schleife erfolgt solange, bis das
Kriterium des Schritts S7 erfüllt
ist oder ein Abbruchkriterium, wie beispielsweise eine maximale
Schleifenanzahl, erreicht wird.
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In
Ausgestaltungen der Erfindung kann vorgesehen sein, daß anstelle
des Schwellwertes n_t_schwell für
die Bestimmung des tatsächlichen Lösezeitpunktes
T_LZ_T ein applizierbarer Schwellwert eines Beschleunigungseinbruchs
oder ein applizierbarer Schwellwert eines Drehzahlgradienten oder ein
applizierbarer Schwellwert einer gemessenen Differenzdrehzahl des
Schaltelements verwendet werden.
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Der über die
Adaptionsroutine bestimmte tatsächliche
Lösezeitpunkt
T_LZ_T wird wiederum zur Bestimmung eines Korrekturwertes ada_druck
herangezogen. Dabei wird zunächst
in einem Schritt S9 eine Abweichung td_lz des festgestellten tatsächlichen
Lösezeitpunkts
T_LZ_T von dem vorgegebenen Lösezeitpunkts
T_LZ bestimmt. In einem nachfolgenden Schritt S10 wird ein Adaptionswert über eine
in der elektronischen Steuereinheit abgelegte Kennlinie in Abhängigkeit
der Abweichung td_lz des festgestellten tatsächlichen Lösezeitpunkts T_LZ_T von dem
vorgegebenen Lösezeitpunkts
T_LZ ermittelt. Der vorgegebene Lösezeitpunkt T_LZ kann beispielsweise
als Kennfeld KF = f (C_getr, m_mot, n_mot, p_kuppl, ...) in der
Getriebesteuerung abgelegt sein.
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Darüber hinaus
besteht die Möglichkeit,
den Korrekturwert ada_druck in Abhängigkeit der Abweichung des
festgestellten tatsächlichen
Lösezeitpunkts
T_LZ_T von dem vorgegebenen Lösezeitpunkt
T_LZ über
ein Kennfeld zu bestimmen, wobei das Kennfeld eine Funktion verschiedenster
Betriebsparameter des Automatgetriebes bzw. der abschaltenden Kupplung
darstellt. Dabei können
in Abhängigkeit
eine oder mehrere Größen, wie
beispielsweise Getriebetemperatur C_getr, Kupplungsdruck p_kuppl,
Motordrehzahl n_mot, Motormoment m_mot, in die Bestimmung des Kennfeldes
einfließen.
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Der
Adaptionswert wird in der vorliegend beschriebenen Variante der
Adaptionsroutine zu dem in einem Adaptionsspeicher abgelegten Korrekturwert ada_druck
addiert bzw. von diesem subtrahiert.
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Daran
anschließend
erfolgt in einem Schritt S11 eine Überprüfung des Korrekturwertes ada_druck
gegenüber
einem in positiver sowie in negativer Richtung vorgegebenen maximalen
Korrekturwert ada_druck_max. Ergibt die Bewertung des Schritts S11,
daß der
ermittelte Korrekturwert ada_druck betragsmäßig größer als der vorgegebene maximale
Korrekturwert ada_druck_max ist, wird für die Adaption des Druckverlaufs
p_kab der abschaltenden Kupplung als Korrekturwert ada_druck der
vorgegebene maximale Korrekturwert ada_druck_max ausgegeben und
in dem Adaptionsspeicher abgelegt. Die Adaptionsroutine wird dann beendet.
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Die
Unterscheidungsfunktion bzw. Prüfung im
Schritt S11 ist dazu vorgesehen, die Adaption auf ihre Plausibilität hin zu überprüfen und
insbesondere bei einem eingefahrenen System, d.h. einem System mit
hoher Betriebsdauer, einmalige „Ausreißer" aufgrund außergewöhnlicher Betriebs situationen
des Automatgetriebes nicht in die Bewertung aufzunehmen.
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Der
Korrekturwert ada_druck bzw. der endgültige Adaptionswert führt zu einer
Erhöhung
des Schaltdrucks p_kab_sd einer späteren Schaltung um den Korrekturwert
ada_druck, wenn der tatsächliche Lösezeitpunkt
T_LZ_T der abgelaufenen bewerteten Schaltung vor dem vorgegebenen
Lösezeitpunkt T_LZ
liegt.
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Wird über die
vorbeschriebene Adaption jedoch ein tatsächlicher Lösezeitpunkt T_LZ_T der abgelaufenen
bewerteten Schaltung ermittelt, der nach dem vorgegebenen Lösezeitpunkt
T_LZ liegt, führt dies
zu einer Verringerung des Schaltdrucks p_kab_sd für eine spätere Schaltung
um den Korrekturwert ada_druck bzw. um den berechneten Adaptionswert
adaptiert.
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Die
Adaption des Druckverlaufes p_kab der abschaltenden Kupplung wird über eine
Veränderung des
Schaltdrukkes p_kab_sd der abschaltenden Kupplung realisiert. Da
der Haltedruck p_kab_h mit dem Schaltdruck p_kab_sd korrespondiert,
kann die Veränderung
des Schaltdrucks p_kab_sd der abschaltenden Kupplung auch eine Veränderung
des Haltedrucks p_kab_h der abschaltenden Kupplung nach sich ziehen.
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In
einer anderen Ausführungsform
der Erfindung kann vorgesehen sein, daß die Adaption des Druckverlaufes
p_kab des abschaltenden Schaltelementes in Abhängigkeit von der Abweichung
des tatsächlichen
Lösezeitpunktes
T_LZ_T der Getriebeeingangsdrehzahl n_t von dem vorgegebenen Lösezeitpunkt
T_LZ derart ausgebildet ist, daß die
Drehzahländerung
der Getriebeeingangsdrehzahl n_t bei der Schaltung in einem applizierbaren
Zeitfenster um den vorgegebenen Lösezeitpunkt T_LZ erfolgt.
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Ziel
der Adaption ist es in jedem Fall, den Lösezeitpunkt der Drehzahl n_t
des Turbinenrades so nahe wie möglich
an dem Zeitpunkt einzustellen, an welchem der Druck p_kab der abschaltenden
Kupplung von dem Haltedruck p_kab h auf den Schaltdruck p_kab_sd
reduziert wird, was den eigentlichen Beginn des Schaltvorganges
darstellt.
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- ada_druck
- Korrekturwert
- ada_druck_max
- maximaler
Korrekturwert
- C_getr
- Getriebetemperatur
- i_istgang
- aktuelle Übersetzung
des Getriebes
- m_mot
- Motormoment
- n_mot
- Motordrehzahl
- n_ab
- Abtriebsdrehzahl
- n_t
- Drehzahl
des Turbinenrades
- n_t_schwell
- Schwellwert
- n_t_synalt
- Synchrondrehzahl
des Turbinenrades einer
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- aktuell
in dem Automatgetriebe eingelegten
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- Übersetzung
- n_t_synneu
- Synchrondrehzahl
des Turbinenrades einer in
-
- dem
Automatgetriebe angestrebten Übersetzung
- p_kab
- Druckverlauf
eines abschaltenden Schaltele
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- mentes
- p_kzu
- Druckverlauf
eines zuschaltenden Schaltele
-
- mentes
- p_kab_sd
- Schaltdruck
eines abschaltenden Schaltele
-
- mentes
- p_kab_h
- Haltedruck
eines abschaltenden Schaltelemen
-
- tes
- p_kuppl
- Kupplungsdruck
- td_lz
- Abweichung
des tatsächlichen Lösezeitpunkts
-
- von
dem vorgegebenen Lösezeitpunkt
- t_f
- Füllausgleichsphase
der zuschaltenden Kupp
-
- lung
- t_sf
- Schnellfüllphase
der zuschaltenden Kupplung
- T_LZ
- vorgegebener
Lösezeitpunkt
- T_LZ_T
- tatsächlicher
Lösezeitpunkt
- S1
bis S11
- Schritt
der Adaptionsroutine