DE10043197A1 - Verfahren zur Verarbeitung von kontrastschwachen Bildsignalen - Google Patents
Verfahren zur Verarbeitung von kontrastschwachen BildsignalenInfo
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Abstract
Verfahren zur Verarbeitung von kontrastschwachen Bildsignalen (100), bei welchem ein veränderliches Nutzsignal (300) durch Subtraktion eines gleichbleibenden Störsignals (200) aus dem Bildsignal (100) ermittelt wird. Das Störsignal (200) ist insbesondere das Bild eines Endeffektors (151, 152, 153) eines Handhabungsgerätes für Bestückelemente und das Nutzsignal (300) ist insbesondere das Bild eines von dem Endeffektor gehaltenen Bestückelementes (180).
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verarbeitung von
kontrastschwachen Bildsignalen.
In der Bildverarbeitung treten häufig Anwendungsfälle auf,
bei welchen ein Bildsignal mit einem Störsignal überlagert
ist. Das Auswerten eines derartigen, mit einem Störsignal
überlagerten Bildsignals ist erschwert. Insbesondere bei
kontrastschwachen Bildsignalen besteht ein Problem darin, daß
durch die Überlagerung mit dem Störsignal das in dem
Bildsignal vorhandene Nutzsignal nicht vollständig ermittelt
werden kann.
In der Bildverarbeitung sind zur Aufbereitung von
Bildsignalen unterschiedliche Verfahren bekannt.
Beispielsweise ist es möglich, digitale Filter einzusetzen.
Hierbei kommen Tiefpaßfilter, wie beispielsweise
Rechteckfilter oder Gaußfilter, Hochpaßfilter, wie
beispielsweise richtungsabhängige oder richtungsunabhängige
Differenzenoperatoren, oder nichtlineare Filter zum Einsatz.
Mit digitalen Filtern kann jedoch ein Störsignal in einem
Bildsignal nicht vollständig unterdrückt werden. Außerdem
wird durch digitale Filter die ursprüngliche Bildinformation
verändert. Dies ist insbesondere dann unerwünscht, wenn
mittels der Bildverarbeitung aus dem Bildsignal
Positionsinformationen eines in dem Bildsignal dargestellten
Objektes gewonnen werden sollen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur
Verarbeitung von kontrastschwachen Bildsignalen anzugeben,
mittels welchem aus einem Bildsignal mit gleichbleibendem
Störsignal und veränderlichem Nutzsignal das Nutzsignal
ermittelt werden kann.
Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren mit den
Merkmalen des unabhängigen Anspruchs. Bevorzugte
Ausgestaltungen der Erfindung sind in den abhängigen
Ansprüchen beansprucht.
Mittels des Verfahrens nach Anspruch 1 wird durch einen
elektronischen Rechner das Störsignal vorab ermittelt. Nach
einem Erfassen des Bildsignals wird das Störsignal von dem
Bildsignal subtrahiert, wodurch das Nutzsignal erhalten wird.
Hierdurch kann beispielsweise einer Auswerteeinheit ein
Signal zugeführt werden, welches im wesentlichen nur das
Nutzsignal aufweist, wodurch eine vereinfachte
Weiterverarbeitung möglich ist.
Das Störsignal kann hierbei beispielsweise durch Erfassen des
Bildsignals von einem Bild ermittelt werden, welches
lediglich die Störstruktur aufweist, welche das Störsignal
hervorruft.
Hierbei ist es möglich, das Erfassen des Störsignals zyklisch
oder ereignisgesteuert durchzuführen. Als Ereignis, welches
das Erfassen des Störsignals auslöst, kann beispielsweise
eine Fehleranhäufung einer Anlage herangezogen werden, in
welcher ein Bildverarbeitungssystem verwendet wird, von
welchem das erfindungsgemäße Verfahren durchgeführt wird. Es
ist auch möglich, das Störsignal zyklisch zu erfassen, wobei
ein geeignetes Zeitintervall gewählt werden kann. Ferner kann
das Erfassen des Störsignals auch durch ein externes
Ereignis, wie beispielsweise den Eingriff eines Bedieners,
ausgelöst werden.
Ferner ist es möglich, die Subtraktion des bekannten
Störsignals von dem Bildsignal nur durchzuführen, wenn für
das Kontrastverhältnis des Bildsignals ein Grenzwert
unterschritten wird.
Beispielsweise wird bei einem Kontrastverhältnis des
Bildsignals von weniger als 10% subtrahiert.
Dies bietet den Vorteil, daß ein Bildsignal, bei welchem eine
Subtraktion des Störsignals für eine erfolgreiche
Weiterverarbeitung nicht erforderlich ist, selektiv, direkt
und ohne zusätzlichen Aufwand weiterverarbeitet werden kann.
Der Grenzwert, ab welchem subtrahiert wird, kann aus dem
Bildsignal bestimmt werden. Beispielsweise kann, abhängig von
der mittleren Fehlerrate des Systems, welches des
Bildverarbeitungssystem verwendet, der Grenzwert für das
Subtrahieren des Störsignals von dem Bildsignal bestimmt
werden.
Das Verfahren nach der Erfindung findet insbesondere
Anwendung bei einem Handhabungsgerät für Bestückelemente
eines Bestückautomaten. Hierbei ist das Störsignal das Bild
eines Endeffektors des Handhabungsgeräts für Bestückelemente
und das Nutzsignal wird aus dem Bild eines von dem
Endeffektor gehaltenen Bestückelements gebildet. Der
Endeffektor kann beispielsweise eine Vakuumpipette eines
Vakuumpipettensystems eines Bestückautomaten sein. Während
des Betriebs einer derartigen Anlage bleibt das durch das
Bild der Vakuumpipette hervorgerufene Störsignal im
wesentlichen gleich. Daher kann durch einmaliges Erfassen des
von der Vakuumpipette hervorgerufenen Störsignals in dem
Bildsignal ein effektives Entfernen des Störsignals aus dem
Bildsignal erfolgen. Als Nutzsignal verbleibt nur ein
Bildsignal des Bestückelements. Verändert sich das
Störsignal, beispielsweise durch ein Verschmutzen der
Vakuumpipette, so kann dies entweder mittels des
Bildverarbeitungssystems miterfaßt werden oder anhand einer
steigenden Fehlerhäufigkeit des Bestückautomaten festgestellt
werden, wodurch ein erneutes Erfassen des Störsignals
ausgelöst wird.
Nach Subtrahieren des Störsignals von dem Bildsignal kann das
gewonnene Nutzsignal zusätzlich einer digitalen Filterung
unterzogen werden. Hierdurch wird beispielsweise mit
digitalen Tiefpaßfiltern, Hochpaßfiltern oder nichtlinearen
Filtern der Kontrast des erhaltenen Nutzsignals weiter
gesteigert.
Es ist auch möglich, das Bildsignal und/oder das Störsignal
vorab mittels eines Kantenerkennungsverfahrens zu
verarbeiten. Hierbei werden die gewonnenen Kantenbilder des
Bildsignals und/oder des Störsignals voneinander subtrahiert.
Ferner kann das Verfahren lediglich mit einem Teilbereich
oder Ausschnitt des gesamten Bildsignals durchgeführt werden.
Das bietet den Vorteil, daß der Aufwand zur Abarbeitung des
erfindungsgemäßen Verfahrens geringer ist, da die Bildgrößen
geringer sind. Außerdem werden zu einem Zeitpunkt nicht
relevante Teilbereiche des Bildsignals bei der Auswertung
nicht berücksichtigt, so daß mit hoher Effizienz die
Verarbeitung des Bildsignals erfolgen kann.
Die Erfindung wird anhand bevorzugter Ausführungsformen unter
Bezugnahme auf die Zeichnung näher erläutert. In der
Zeichnung zeigen
Fig. 1 eine schematische Darstellung eines Bildsignals,
welches mit dem erfindungsgemäßen Verfahren verarbeitet wird,
Fig. 2 eine schematische Darstellung eines Störsignals,
welches mittels dem erfindungsgemäßen Verfahren verarbeitet
wird und
Fig. 3 eine schematische Darstellung eines mittels des
erfindungsgemäßen Verfahrens aus dem Bildsignal ermittelten
Nutzsignals.
Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung betrifft ein
Verfahren zur Verarbeitung von kontrastschwachen Bildsignalen
eines Bildverarbeitungssystems, beispielsweise an
Bestückautomaten. Derartige Bestückautomaten weisen ein
Vakuumpipettensystem auf, welches als Handhabungsgerät für
Bestückelemente, insbesondere SMD-Bauelemente, dient.
Das Vakuumpipettensystem weist einen Endeffektor,
insbesondere eine Vakuumpipette, auf. Ein stirnseitiges Bild
einer derartigen Vakuumpipette mit daran angeordnetem
Bestückelement ist aus dem Bildsignal 100 nach Fig. 1
ersichtlich. Dieses Bildsignal 100 wird in das
Bildverarbeitungssystem des Bestückautomaten eingelesen. Das
Bildsignal 100 weist somit ein Bild des Bestückelements 180,
ein Bild der Vakuumpipettenspitze 153, ein Bild des
Vakuumpipettenkörpers 152, ein Bild des Schaftes 151, an
welchem die Vakuumpipette angebracht ist, sowie einen im
wesentlichen homogenen Hintergrund 150 auf.
Aus diesem Bildsignal 100 soll mittels des
Bildverarbeitungssystems des Bestückautomaten die Lage des
Bestückelementes ermittelt werden, dessen Bild 180
Bestandteil des Bildsignals 100 ist.
Hierzu wird vorab das in dem Bildsignal 100 vorhandene
Störsignal 200 ermittelt, welches aus Fig. 2 ersichtlich
ist. In diesem Anwendungsfall ist das Störsignal 200 der fast
vollständige Inhalt des Bildsignals 100 bis auf das Bild des
Bestückelements 180. Das Störsignal 200 weist somit, wie aus
Fig. 2 ersichtlich, Bilder der Spitze der Vakuumpipette 153,
des Körpers der Vakuumpipette 152, des Schafts 151, an
welchem die Vakuumpipette angebracht ist, sowie ein Bild des
im wesentlichen homogenen Hintergrunds 150 auf. Zum Erfassen
des Störsignals 200 wird beispielsweise ein Bildsignal des
Vakuumpipettensystems ohne daran angeordnetem Bauelement
erfaßt. Ein derartiges Bild weist lediglich das Störsignal
200 auf.
Das Erfassen des Störsignals 200 kann beispielsweise nach dem
Einschalten des Bestückautomaten, z. B. während einer
Vorbereitungsphase des Bestückautomaten, für jede einer
Mehrzahl von Vakuumpipetten des Bestückautomaten erfolgen.
Ferner ist es möglich, nach dem Wechseln einer oder mehrerer
der Vakuumpipetten jeweils erneut das zugehörige Störsignal
zu erfassen. Außerdem kann das Erfassen des Störsignals
aufgrund einer Häufung von Fehlern, insbesondere
Bestückfehlern, durchgeführt werden, wenn eine oder mehrere
der Vakuumpipetten beispielsweise abgenutzt, beschädigt oder
verschmutzt sind.
Beim späteren Durchführen beispielsweise einer
Positionserfassung des Bestückelements kann das vorab erfaßte
Störsignal 200 von dem während des Betriebs des
Bildverarbeitungssystems ermittelten Bildsignal 100
subtrahiert werden. Als Ergebnis verbleibt lediglich das Bild
des Bestückelements 180, wie aus Fig. 3 ersichtlich, als
Nutzsignal 300.
Aus dem Nutzsignal 300 können nun im Laufe der weiteren
Verarbeitung durch das Bildverarbeitungssystem leicht
beispielsweise die Koordinaten des Bestückelementes aus dem
Bild des Bestückelements 180 in dem Nutzsignal 300 ermittelt
werden.
Je nach Kontrastverhältnis des Bildsignals 100 kann es
vorkommen, daß beim Subtrahieren des Störsignals 200 von dem
Bildsignal 100 ein Nutzsignal 300 erhalten wird, bei welchem
das Bild des Bestückelements 180 nicht mehr als homogene
Fläche dargestellt wird. Hierbei kann mittels eines digitalen
Filters der Kontrast des Nutzsignals 300 gesteigert werden,
so daß das Erfassen der Position des Bestückelements durch
Auswerten des Nutzsignals 300 noch weiter verbessert ist.
Als digitale Filter werden hierbei Tiefpaßfilter, wie zum
Beispiel Rechteckfilter oder Gaußfilter, Hochpaßfilter, wie
beispielsweise richtungsabhängige oder richtungsunabhängige
Differenzenoperatoren, oder nichtlineare Filter verwendet.
Es ist auch möglich, vor der Subtraktion des Störsignals 200
von dem Bildsignal 100 das Störsignal 200 und/oder das
Bildsignal 100 mittels eines Kantenerkennungsverfahrens oder
einer anderen Art von digitalem Filter zu verarbeiten.
Hierdurch wird der Einfluß von Toleranzen beispielsweise auf
das Ergebnis einer Positionsmessung deutlich verringert.
Während des Bestückbetriebs des Bestückautomaten kann jeweils
eine Subtraktion des akuellen Störsignals von dem Bildsignal
vor dem Bestücken jedes Bestückelements mit oder ohne
zusätzlichen Einsatz einer digitalen Filterung erfolgen.
Claims (10)
1. Verfahren zur Verarbeitung von kontrastschwachen
Bildsignalen (100), welche ein veränderliches Nutzsignal
(300) und ein gleichbleibendes Störsignal (200) aufweisen,
bei welchem durch einen elektronischen Rechner
das Bildsignal (100) erfaßt wird,
das Störsignal (200) vorab ermittelt wird, und
das Störsignal (200) von dem Bildsignal (100) subtrahiert wird, wodurch im wesentlichen das Nutzsignal (300) erhalten wird.
das Bildsignal (100) erfaßt wird,
das Störsignal (200) vorab ermittelt wird, und
das Störsignal (200) von dem Bildsignal (100) subtrahiert wird, wodurch im wesentlichen das Nutzsignal (300) erhalten wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei das Störsignal (200)
durch Erfassen eines lediglich das Störsignal (200)
aufweisenden Bildsignals ermittelt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, wobei das
Kontrastverhältnis des Bildsignals (100) ermittelt wird und
abhängig von einem Grenzwert für das Kontrastverhältnis
subtrahiert wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, wobei bei einem
Kontrastverhältnis von weniger als 10% subtrahiert wird.
5. Verfahren nach Anspruch 3, wobei der Grenzwert aus dem
Bildsignal (100) bestimmt wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei das
Störsignal (200) das Bild eines Endeffektors (151, 152, 153)
eines Handhabungsgerätes für Bestückelemente ist und das
Nutzsignal (300) aus dem Bild eines von dem Endeffektor (151,
152, 153) gehaltenen Bestückelements (180) gebildet wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei das
erfaßte Bildsignal (100) vor dem Ermitteln des Störsignals
(200) einer digitalen Filterung unterzogen wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, wobei das
Bildsignal (100) und/oder das Störsignal (200) jeweils mit
einem Kantenerkennungsverfahren verarbeitet werden.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, wobei das
Ermitteln des Störsignals (200) nach Eintritt eines
Ereignisses ausgelöst wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, wobei nur ein
Teilbereich des Bildsignals (100) erfaßt wird und als
Störsignal (200) das Störsignal des Teilbereichs des
Bildsignals (100) ermittelt wird.
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