CH634254A5 - Servohydraulische presse mit geschlossenem regelkreis. - Google Patents
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Description
Der Erfindung hegt die Aufgabe zugrunde, den vorgenannten Nachteil des grösseren Ölverbrauchs für den Rückzug des Antriebskolbens zu vermeiden und den Energiebedarf einer derartigen Presse zu vermindern.
Ausgehend von der eingangs beschriebenen servohydraulischen Presse mit einem durch ein Zylinder-Kolben-Sy-stem mittels doppeltwirkendem Antriebskolben betätigbaren Pressenstössel, bei welcher die Arbeitsfläche und die Rückzugfläche des Antriebskolbens gleichzeitig mit Druckflüssigkeit über ein Ventil ohne festgelegte Schaltstellungen beaufschlagbar sind, welches Bestandteil eines geschlossenen Re2
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gelkreises ist, besteht die erfinderische Lösung dieser Aufgabe darin, dass die Rückzugfläche des Antriebskolbens erheblich grösser ist, als für die benötigte Rückzugkraft erforderlich, und dass mit dem Antriebskolben ein Kraft-Spei-chersystem verbunden ist, in dem der bei der Rückzugbewegung am Antriebskolben anstehende Energieüberschuss speicherbar ist.
Da für den Rücklauf des Antriebskolbens in der Regel erheblich weniger Kraft erforderlich ist, als durch die Grösse der Kolbenfläche für den Rückzug zur Verfügung steht, ergibt sich durch die erfindungsgemässe Anordnung des Kraftspeicher-Systems oder mehrerer solcher Systeme der Vorteil, dass mit Hilfe der nicht benötigten Rückzugkraft das Speichersystem aufgeladen und damit Energie zurückgewonnen und/oder ohne zusätzliche Energiezufuhr, die Presskraft des Antriebskolbens erhöht werden kann.
Eine für diesen Zweck und für einen vielseitigen Betrieb der Presse besonders vorteilhafte Ausführung sieht vor, dass neben dem genannten ersten Zylinder-Kolben-System mindestens ein zweites Zylinder-Kolben-System als Kraftspei-cher-System vorgesehen ist, dessen Kolben von dem Antriebskolben betätigbar und dessen Zylinder mit einem Druckspeicher verbunden ist bzw. sind. Diese Ausführung bietet neben der Energiespeicherung in besonders vorteilhafter Weise die Möglichkeit, die Presskraft des Antriebskolbens zu erhöhen und darüber hinaus mit der Presse Zusatzfunktionen auszuführen.
Es hat sich gezeigt, dass die Erfindung insbesondere dann erhebliche Vorteile mit sich bringt, wenn die Kolbenflächen des Antriebskolbens mindestens annähernd gleich gross sind und der Kolben des zusätzlichen Zylinder-Kolben-Systems unmittelbar mit dem Antriebskolben verbunden ist, wobei der Zylinderraum des zweiten Zylinder-Kolben-Systems mit dem Druckspeicher des Antriebszylinders, gegebenenfalls über ein Rückschlagventil und/oder ein Schaltventil, durch eine Flüssigkeitsleitung in Verbindung steht.
Beim Rückzug des Antriebskolbens wird, entsprechend dem Produkt aus der Grösse des Hubweges und der beim Rückzug beaufschlagten Fläche des Antriebskolbens, einerseits dem Druckspeicher Druckflüssigkeit entnommen, anderseits wird ihm Druckflüssigkeit zugeführt, und zwar in einer Menge, die dem Produkt aus der Grösse des Hubweges des Antriebskolbens und der Kolbenfläche des zweiten Zylinder-Kolben-Systems entspricht. Die Menge des Flüssigkeitsbedarfs beim Rückzug des Antriebskolbens ist also gleich dem Produkt aus der Grösse des Hubweges des Antriebskolbens und der Grösse des Unterschiedes zwischen den beiden genannten Kolbenflächen.
Die sich in diesem Zusammenhange stellende Frage, warum dann nicht gleich die beim Rückzug des Antriebskolbens beaufschlagte Kolbenfläche kleiner gewählt wird, lässt sich dahingehend beantworten, dass das Regelverhalten eines servohydraulischen Systems mit gleichen oder annähernd gleichen Kolbenflächen wesentlich besser ist, als beispielsweise mit einem Kolbenflächen-Verhältnis von 10:1, wie es bei den gängigen hydraulischen Pressen durchaus üblich ist.
Es ist möglich, die erfindungsgemässe Presse sowohl ohne als auch mit Rückschlagventil in der vom zweiten Zylinderraum zum Druckspeicher führenden Leitung zu fahren. Wird sie ohne ein solches Rückschlagventil gefahren, so ergibt sich der Vorteil, dass beim Vorlauf der Presse eine zusätzliche Kraft zur Verfügung steht, die sich aus dem Produkt des Speicherdrucks und der Kolbenfläche des zweiten Zylinder-Kolben-Systems ergibt. Die max. Presskraft kann hierdurch bis um etwa 80% erhöht werden.
Dabei bietet die Erfindung darüber hinaus die Möglichkeit, bei einem Pressvorgang die Presskraft zunächst nur
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durch Beaufschlagung des Antriebskolbens im ersten Zylin-der-Kolben-System aufzubringen, während das zweite Zylin-der-Kolben-System über ein Rückschlagventil drucklose Flüssigkeit aus dem Tank saugt. Erst dann, wenn die Kraft im ersten Zylinder-Kolben-System erschöpft ist, wird das zweite Zylinder-Kolben-System hinzugeschaltet. Der Energieverbrauch ist um so geringer, je später das zweite Zylinder-Kolben-System hinzugeschaltet wird.
Ausserdem bietet die Erfindung die Möglichkeit, zunächst nur mit Hilfe des zweiten Zylinder-Kolben-Systems eine Presskraft auf den Antriebskolben aufzubringen und erst dann, wenn diese Presskraft für die Fortsetzung des Arbeitsganges nicht mehr ausreicht, das erste Zylinder-Kolben-System mit dem geschlossenen Regelkreis hinzuzuschalten. Es ist auch möglich, beide Zylinder-Kolben-Systeme über das Servoventil und den geschlossenen Regelkreis zu beaufschlagen, so dass die Gesamtpresskraft aus beiden Systemen dem Regelungsvorgang unterliegt.
Um die Druckflüssigkeit einzusparen, die beim Vorlauf der Presse im Leerlauf zum Füllen des Zylinderraums auf der Arbeitsseite des Antriebskolbens im ersten Zylinder-Kolben-System benötigt würde, ist in Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, die beiden Kolbenflächen gleich gross zu machen und die Zylinderräume dieses Systems zusätzlich oder wahlweise über ein Schaltventil miteinander zu verbinden, so dass sich der Antriebskolben mit dem an ihm üblicherweise befestigten Pressenstössel bei geöffnetem Schaltventil, unter Wirkung des Eigengewichts, nach unten bewegen kann. Dabei sind zugleich die Verbindungsleitungen der Zylinderräume des Antriebszylinders zum Druckspeicher hin mit Hilfe des Servoventils oder gegebenenfalls eines zusätzlichen Ventils abgesperrt, so dass dem Druckspeicher Druckflüssigkeit nicht entnommen wird.
Schliesslich schlägt die Erfindung noch vor, als einzigen oder zusätzlichen Kraftspeicher eine mechanische Feder zu verwenden, die bei der Rückzugbewegung des Antriebskolbens von diesem gespannt wird. Die in dieser Feder gespeicherte Energie steht bei der Arbeitsbewegung des Antriebskolbens zur Verfügung und unterstützt die hydraulisch erzeugte Presskraft.
Ob bei der erfindungsgemässen hydraulischen Presse Weg- oder Kraftregelung erfolgt und zur Steuerung des Flüssigkeitsstromes an sich bekannte Weg- oder Druck-Ser-voventile verwendet werden, ist für die Erfindung unerheblich.
Anhand der in der Zeichnung dargestellten Beispiele wird die Erfindung näher beschrieben.
Fig. 1 zeigt schematisch eine servohydraulische Presse mit gleich grossen Kolbenflächen des Antriebskolbens und mit einem zusätzlichen Zylinder-Kolben-System zur Ener-gie-Rückgewinnung.
Fig. 2 zeigt das Schema einer servohydraulischen Presse mit ungleichen Kolbenflächen des Antriebskolbens und zwei zusätzlichen Zylinder-Kolben-Systemen zur Energierückgewinnung und/oder zum Betätigen eines Niederhalters.
Fig. 3 zeigt das Schema einer servohydraulischen Presse mit einer Feder als Energiespeicher.
Bei der in Fig. 1 dargestellten servohydraulischen Presse ist das Werkstück 3 mit Hilfe des Antriebskolbens 1 belastet. Der Arbeitszylinder 2 ist im Pressenrahmen 25 in an sich bekannter, daher nicht dargestellter Weise derart gelagert, dass ein kraftschlüssiges System besteht. Die gewünschte Presskraft wirkt in den Zylinderräumen 4 und 5 auf die Kolbenflächen IIa und IIb, wobei mit Hilfe des Servoventils 6 zum Erzeugen z. B. einer auf das Werkstück 3 wirkenden Presskraft der hydraulische Druck im Zylinderraum 4 über die Leitungen 17 und 19 aus dem Druckspeicher 7 erhöht und im Zylinderraum 5 über die Leitungen 18 und 21 abgesenkt
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wird. Die mit der Kolbenfläche multiplizierte Druckdifferenz ergibt die Presskraft, die auf das Werkstück wirkt, wenn man die Reibung ausser acht lässt. Die zum Betätigen des Servoventils 6 benötigte Ansteuerung ist in Fig. 1 nicht dargestellt, da sie an sich bekannt ist. Üblicherweise wird hier mit einem geschlossenen Regelkreis gearbeitet, wobei sowohl der Hub als auch/oder die Presskraft regelbar sind. Hubbzw. Presskraft folgen dabei einem elektrisch vorgegebenen Sollwert. Der geschlossene Regelkreis besteht in an sich bekannter Weise aus einem Weg- und/oder Kraft-Aufnehmer und einem Messverstärker, der das Hub- bzw. Kraftsignal in eine proportionale elektrische Spannung umwandelt, sowie aus einem Regelverstärker, der Soll- und Istwert miteinander vergleicht, und aus dem Servoventil 6, das proportional der Steuerspannung den Ölstrom zu den bzw. aus den Zylinderräumen 4 und 5 freigibt. (Weg- bzw. Kraft-Aufnehmer, Messverstärker und Regelverstärker sind an sich bekannt und der Übersichtlichkeit der Zeichnung wegen nicht dargestellt.) Die Zylinderräume 4 und 5, in denen der Antriebskolben 1 beaufschlagt wird, werden aus dem von der Pumpe 8 aufgeladenen Druckspeicher 7 mit Druckflüssigkeit versorgt. Bedingt durch den Speicherbetrieb, wird die Presse mit weitgehend konstantem Versorgungsdruck gefahren; die Pumpe 8 braucht nur für eine durchschnittliche Fördermenge ausgelegt zu sein, da der Spitzenbedarf des Flüssigkeitsverbrauchs bei hohen Kolbengeschwindigkeiten aus dem Druckspeicher 7 gedeckt wird. Um Druckflüssigkeit und damit Energie zu sparen, ist ein zweites Zylinder-Kolben-System innerhalb des Arbeitszylinders 2 in der Weise angeordnet, dass der Arbeitszylinder 2 einen weiteren Zylinderraum 10 enthält, in den der Antriebskolben 1 mit einer zylindrischen Verlängerung eingreift, die einen Kolben 9 bildet, dessen Kolbenflä-ehe 9a aus dem Druckspeicher 7 beaufschlagbar ist. Während des Rücklaufs des Antriebskolbens 1 presst die Kolbenfläche 9a aus dem Zylinderraum 10 Druckflüssigkeit durch die Leitung 22, über ein Rückschlagventil 12 und durch die Rücklaufleitung 20 sowie die Leitung 19 in den Druckspeicher 7. Damit die Druckflüssigkeit aus dem Zylinderraum 10 gegen den Speicherdruck in den Druckspeicher 7 gedrückt werden kann, ist die Kolbenfläche 9a kleiner als die Kolbenfläche 1 lb des Antriebskolbens 1; denn ein Teil der Kraft, die an der Kolbenfläche 1 lb wirksam ist, dient zum Überwinden der Reibung, zum Heben des Antriebskolbens, zum Verdrängen der Druckflüssigkeit aus dem Zylinderraum 4 und gegebenenfalls als Rückzugkraft für den Arbeitsprozess. Beim Rückzug des Antriebskolbens 1 wird daher, entsprechend dem Produkt aus der Grösse des Hubweges des Antriebskolbens 1 und der Kolbenfläche 1 lb, einerseits dem Druckspeicher 7 Druckflüssigkeit entnommen, anderseits Druckflüssigkeit zugeführt, letzteres entsprechend dem Produkt aus der Grösse des Hubweges des Antriebskolbens 1 und der Kolbenfläche 9a. Der Verbrauch an Druckflüssigkeit beim Rückzug entspricht also dem Produkt aus der Grösse des Hubweges des Antriebskolbens 1 und der Grösse der Differenz zwischen den Kolbenflächen IIb und 9a und ist damit relativ gering.
An Pressen, bei denen das Rückschlagventil 12 nicht vorhanden ist oder offengehalten wird oder ein parallel zum Rückschlagventil 12 angeordnetes Schaltventil 26 auf Durchfluss geschaltet ist, steht beim Vorlauf des Antriebskolbens 1 eine Zusatzkraft zur Verfügung, die sich aus der Multiplikation der Kolbenfläche 9a mit dem Druck im Druckspeicher 7 ergibt, so dass die maximale Presskraft damit z.B. bis zu 80% erhöht werden kann.
Weiterhin ist vorgesehen, dass beim Vorlauf des Antriebskolbens 1 zunächst über ein Rückschlagventil 13 durch eine Leitung 23 drucklose Flüssigkeit aus dem Tank 16 in den Zylinderraum 10 gesaugt wird, und dass erst beim Auftreffen des am Antriebskolben 1 befestigten, mit dem an sich bekannten, aber nichtdargestellten beweglichen Werkzeugteil versehenen Pressenstössel 14 auf das Werkstück 3 für Druckflüssigkeit aus dem Druckspeicher 7 dem Zylinderraum 10 zugeleitet wird, vorzugsweise unter Verwendung des entsprechend gesteuerten und an sich bekannten Schaltventils 26.
Anderseits ist es auch möglich, den Antriebskolben 1 zunächst nur über die Zylinderräume 4 und 5 zu beaufschlagen und erst dann eine Beaufschlagung der Kolbenfläche 9a hinzuzuschalten, wenn die Kraft des ersten Zylinder-Kolben-Systems 1,4 erschöpft ist; der Energieverbrauch ist um so geringer, je später das zweite Zylinder-Kolben-System 9,10 hinzugeschaltet wird. Um beide Zylinder-Kolben-Systeme zugleich geregelt mit Druckflüssigkeit beaufschlagen zu können, ist alternativ vorgesehen, die Leitungen 17 und 22 durch eine Verbindungsleitung 27 und ein Rückschlagventil 28 zu verbinden. (Diese Möglichkeit ist in Fig. 1 gestrichelt dargestellt.) Das Rückschlagventil 13 und die Verbindungsleitung 23 zum Tank 16 müssen bei dieser Alternative entfallen.
Um die Druckflüssigkeit einzusparen, die beim Vorlauf der Presse im Leerlauf zum Füllen des Zylinderraums 4 benötigt wird, ist zusätzlich zu den bisher beschriebenen Massnahmen ein Schaltventil 15 vorgesehen, mit dem die Zylinderräume 4 und 5 durch die Verbindungsleitungen 16 miteinander verbunden werden können, so dass sich der Antriebskolben 1 mit dem Pressenstössel 14 bei geöffnetem Schaltventil 15 durch Eigengewicht nach unten bewegen kann, ohne dass Druckflüssigkeit aus dem Druckspeicher 7 entnommen werden muss. Das Servoventil 6 ist hierbei in Mittelstellung, so dass der Durchfluss vom Druckspeicher 7 zu den Zylinderräumen 4 und 5 unterbunden ist. Nachdem der Antriebskolben 1 eine bestimmte Position erreicht hat oder der Pressenstössel 14 mit dem beweglichen Werkzeugteil auf das Werkstück 3 aufgesetzt ist, wird das Schaltventil 15 geschlossen, und die Presse kann wieder im geschlossenen Regelkreis arbeiten. Eine weitere Möglichkeit ist, zunächst über das zweite Zylinder-Kolben-System 9,10 eine Presskraft aufzubringen und erst dann, wenn diese nicht mehr ausreicht, das erste Zylinder-Kolben-System mit den Zylinderräumen 4 und 5 mit dem geschlossenen Regelkreis hinzuzuschalten.
Bei dem in Fig. 2 dargestellten Ausführungsbeispiel besteht das erste Zylinder-Kolben-System aus dem Arbeitskolben 101 mit den Kolbenflächen 105 und 112 sowie dem Zylinder 102 mit den Zylinderräumen 103 und 104. Das zweite Zylinder-Kolben-System besteht aus zwei beiderseits des Zylinders 102 angeordneten Zylindern 110 und 111 mit den Zylinderräumen 110a und lila sowie den zugehörigen Kolben
118 und 119; die zugehörigen Kolbenflächen sind mit 118a und 119a bezeichnet. Bei dieser Ausführung der erfindungs-gemässen Presse wird die Presskraft über den Antriebskolben 101 sowie die Zylinderräume 103 und 104 wirksam, die über die Leitungen 17 und 18 über das Servoventil 6 mit dem Druckspeicher 7 bzw. dem Tank 126 verbunden sind. Die Kolbenflächen 105 und 112 des Antriebskolbens 101 sind unterschiedlich gross. Um ein ausreichendes Regelverhalten der Presse zu erreichen, ist die Kolbenfläche 105 grösser ausgebildet, als zum Erlangen der benötigten Rückzugskraft erforderlich ist. Mit der überschüssigen Rückzugskraft wird über das zweite Zylinder-Kolben-System 110,118 und 111,
119 Druckflüssigkeit in die Druckspeicher 117 und 117a gefördert. Auf der linken Seite der Fig. 2 ist dargestellt, wie das aus dem Druckspeicher 117, dem Zylinderraum 110a und dem Kolben 118 bestehende Speichersystem zur Erhöhung der Presskraft eingesetzt werden kann. Dabei drückt der Kolben 118 auf die Oberseite der Stösselplatte 114 und damit über das bewegliche Werkzeugteil 115 auf das Werkstück 113.
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Die rechte Seite der Fig. 2 zeigt ein Ausführungsbeispiel, bei dem das aus dem Speicher 117a, dem Zylinderraum lila und dem Kolben 119 bestehende Speichersystem zum Betätigen eines Niederhalters 122 eingesetzt ist. Beim Rückzug des Antriebskolbens 101 wird mit dem Niederhalter 122 auch die 5 Stösselplatte 114 nach oben bewegt. Nach einer gewissen Zeit legt sich die Stösselplatten-Rückseite 114a an die Druckfläche 120 des Kolbens 119, drückt diesen nach oben und spannt damit das Speichersystem 119,11 la, 117a. Beim Arbeitshub der Presse folgt zunächst der Kolben 119 der 10 Stösselplatte 114, bis seine Bewegung über dem Druckstab 121 beendet wird, der die Stösselplatte 114 durchdringt und sich auf dem Niederhalter 122 abstützt. Ab diesem Zeitpunkt wirkt das aus dem Druckspeicher 117a, dem Zylinderraum 1 la und dem Kolben 119 mit Kolbenfläche 119a be- 15 stehende zweite Druckspeichersystem über den Druckstab 121 und den Niederhalter 122 insgesamt als Niederhalter für das Werkstück 123 und drückt es auf das ortsfeste Unterwerkzeug 124. Unabhängig hiervon, fahrt der Antriebskolben 101 weiter nach unten und bewirkt die Verformung des 20 Werkstücks 123.
Der Druckstab 121 bietet die Möglichkeit, durch Herausnahme oder Hinzufügen desselben die beiden seitlichen zusätzlichen Zylinder-Kolben-Systeme entweder zum Erhöhen der Presskraft oder zum Niederhalten des Werkstük-kes einzusetzen. Bei Anordnung von mehr als zwei zusätzlichen Zylinder-Kolben-Systemen der beschriebenen Art besteht die Möglichkeit, dieselben je nach den Erfordernissen, auf die beiden Zusatzfunktionen zu verteilen. Die Druckspeicher 7,117 und 117a können sowohl getrennt ausgeführt als auch zu einer Einheit zusammengefasst werden, ohne dass sich ihre Funktionstüchtigkeit ändert. Mit 125 ist der Pressenrahmen bezeichnet.
Fig. 3 zeigt ein Ausführungsbeispiel, das in bezug auf Ausführung und Antrieb des Antriebskolbens 1 im wesentlichen mit dem in Fig. 1 dargestellten übereinstimmt. Zur Energierückgewinnung und zum Erhöhen der Presskraft des Antriebskolbens 1 ist eine mechanische Feder 207 wie Schraubenfeder od.dgl. vorgesehen, die auf die obere Kolbenfläche 9a einwirkt und bei der Rückzugbewegung des Antriebskolbens 1 von diesem gespannt wird.
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2 Blatt Zeichnungen
Claims (14)
1. Servohydraulische Presse mit einem durch ein Zylinder-Kolben-System mittels doppeltwirkendem Antriebskolben (1; 101) betätigbaren Pressenstössel (14; 114), bei welcher die Arbeitsfläche und die Rückzugfläche des Antriebskolbens (1; 101) gleichzeitig mit Druckflüssigkeit über ein Ventil ohne festgelegte Schaltstellungen beaufschlagbar sind, welches Bestandteil eines geschlossenen Regelkreises ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Rückzugfläche (11b) des Antriebskolbens (1; 101) erheblich grösser ist, als die benötigte Rückzugkraft erfordert, und dass mit dem Antriebskolben (1,101) ein Kraftspeicher-System (7, 9,10; 110,117,118; 207) verbunden ist, in dem der bei der Rückzugbewegung am Antriebskolben (1,101) anstehende Energieüberschuss speicherbar ist.
2. Presse nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch mindestens ein zweites Zylinder-Kolben-System (9, 10; 110,118; 111,119), dessen Kolben (9; 118; 119) von dem Antriebskolben (1; 101) betätigbar und dessen Zylinder (10; 110,111) mit einem Druckspeicher (7 bzw. 117,117a) verbunden ist bzw. sind.
3. Presse nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass in der Verbindungsleitung (22) zwischen dem zweiten Zylinder-Kolben-System (9; 10) und dem Speicher (7) ein Rückschlagventil (12) und/oder ein Schaltventil (26) angeordnet ist.
4. Presse nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Zylinder-Kolben-System (9,10) durch eine zusätzliche Verbindungsleitung (23) über ein Rückschlagventil (13) mit dem Tank (16) verbunden ist.
5. Presse nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Zuleitung (17) zum Antriebs-Zylinderraum (4) und die Zuleitung (22) zum Zylinder (10) des zweiten Zylinder-Kol-ben-Systems durch eine Verbindungsleitung (27) mit Rückschlagventil (28) verbunden sind.
6. Presse nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Kolben (9) des zweiten Zylinder-Kolben-Systems (9,10) unmittelbar mit dem Antriebskolben (1) verbunden ist.
7. Presse nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Kolbenflächen (1 la, 1 lb) des Antriebskolbens (1) gleich gross sind und die beiden Zylinderräume (4, 5) eines Antriebszylinders (2) während eines Teiles des Arbeitshubes des Antriebskolbens (1) durch Verbindungsleitungen (16) über ein Schaltventil (15) miteinander verbunden und zugleich die Verbindungsleitungen (17,18,19) der Zylinderräume (4, 5) zum Druckspeicher (7) mit Hilfe eines Ser-voventils (6) oder gegebenenfalls eines zusätzlichen Schaltventils abgesperrt sind.
8. Presse nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Kolbenflächen (105,112) des Antriebskolbens (101) unterschiedlich gross und neben dem Antriebszylinder (102) mindestens zwei Zylinder-Kolben-Einheiten (110,118; III,
119) angeordnet sind, deren Kolben (118,119), gegebenenfalls unter Verwendung der Stösselplatte (114) des Pressen-stössels, mit dem Antriebskolben (1) verbunden sind.
9. Presse nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Zylinder-Kolben-Einheiten (110,118; III, 119) zum wahlweisen Erhöhen der Presskraft des Antriebskolbens (101) und/oder zum Betätigen eines Niederhalters (122) vorgesehen sind.
10. Presse nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass dem Antriebskolben (1) eine mechanische Kraftspeicher-Feder (207) zugeordnet ist, die während der Rückzugbewegung des Antriebskolbens (1) von diesem gespannt wird.
11. Verfahren zum Betrieb einer Presse nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass für das (die) zusätzliche^) Hydrauliksystem(e) während eines Teiles des Arbeitshubes des Antriebskolbens (1,101) über ein Rückschlagventil (13) Druckflüssigkeit aus dem Tank (16,126) angesaugt und für den Rest des Arbeitshubes der Druckspeicher (7) über ein Ventil (26) hinzugeschaltet wird.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Druckspeicher (7) in Abhängigkeit von der Hubzeit des Antriebskolbens (1,101) hinzugeschaltet wird.
13. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Druckspeicher (7) in Abhängigkeit von der Presskraft des Antriebskolbens (1,101) hinzugeschaltet wird.
14. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Druckspeicher (7) in Abhängigkeit von dem Weg des Antriebskolbens (1,101) hinzugeschaltet wird.
Bei servohydraulisch gesteuerten Pressen, die mit Hilfe eines geschlossenen Regelkreises gefahren werden, ist der Antriebskolben zwischen zwei veränderbaren Druckflüssig-keits-Säulen in einem Antriebszylinder eingespannt. Die Versorgung des Antriebszylinders mit Druckflüssigkeit erfolgt im allgemeinen von einer Hydraulikstation mit Speichersystem. Der Zufluss der Druckflüssigkeit zu den Zylinderräumen wird mit Hilfe sogenannter Servoventile gesteuert, d.h. mit Ventilen, bei denen sich der Flüssigkeits-durchfluss oder -druck proportional zu einem elektrischen Steuersignal verändert.
Die Presskräfte von Pressen mit einem solchen servohy-draulischen System ergeben sich aus der Differenz der auf die beiden Kolbenflächen wirkenden Flüssigkeits-Druckkräfte, d.h. aus der Differenz der jeweiligen Produkte aus Kolbenfläche und im zugehörigen Zylinderraum wirkendem Druck. Durch die kontinuierlich veränderbaren Drücke auf beiden Kolbenseiten sind bei derartigen Pressen sowohl ein gleichmässiger Übergang von einer Druck- zu einer Zugkraft als auch eine stoss- und ruckfreie Bewegungsumkehr möglich.
Die bisher bekannten servohydraulischen Pressen, bei denen der Weg oder die Kraft geregelt gefahren werden, bieten bei vielen Arbeitsbedingungen erhebliche Vorteile, da sie beliebigen elektrischen Steuersignalen genau zu folgen vermögen, sie haben aber den Nachteil, dass sie infolge des doppeltwirkenden Antriebskolbens mehr Druckflüssigkeit als Pressen anderer Bauart verbrauchen. Dies rührt im wesentlichen daher, dass die Kolbenflächengrössen nicht in einem beliebigen Verhältnis zueinander gewählt werden können, wenn ein bestimmtes Regelverhalten erreicht werden soll. Daraus folgt, dass aus regelungstechnischen Gründen die Kolbenfläche für den Rückzug im allgemeinen grösser sein muss, als es die auf der Presse auszuführenden Arbeitsvorgänge erfordern. Die für den Rückzug grösser auszuführende Kolbenfläche führt aber zwangsläufig zu einem grösseren Ölverbrauch.
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