Rolljalousie mit schwenkbaren Lamellen. Die Anstrengungen, Rolljalousien mit schwenkbaren Lamellen herzustellen, sind schon sehr alt. Es wird hierbei angestrebt, den Einfall direkter Lichtstrahlen oder die Sicht von aussen abzuschirmen, ohne dass da durch der Raum völlig verdunkelt und die Luftventilation verhindert wird. Wenn mit der gleichen Jalousie ausserdem noch je nach Bedarf völlige Verdunkelung sowie Schutz gegen Witterungsunbilden Lind einiger Schutz gegen Einbruch erreicht werden kann, be friedigt eine solche Einrichtung alle An sprüche, die man praktisch überhaupt an sie stellen kann.
Wenn trotz diesen mit ihr realisierbaren Vorzügen die Rolljalousie mit schwenkbaren Lamellen sieh in der Praxis auf die Dauer nicht durchzusetzen vermochte, so ist dies offensichtlich auf Mängel zurückzu führen, die den bekanntgewordenen Konstruk tionen anhaften. Die bisher vorgeschlagenen Vorrichtungen lassen sich in zwei Hauptgruppen einteilen. Bei der einen Gruppe bestehen getrennte Or gane für die Verschwenkung der Lamellen und das Aufrollen der Jalousie. Es müssen also mindestens zwei Organe in der richtigen Reihenfolge betätigt werden, was unpraktisch ist und mehrere Mauerdurchführungen für die übertragungsorgane bedingt. richtiger Reihenfolge sowohl das Aufziehen bzw.
Herunterlassen der Jalousie wie auch das Verschwenken der Lamellen bewirkt wer den kann. Die bisher vorgeschlagenen Lösun gen sind aber mit Unzulänglichkeiten behaftet, die die praktische Verwendbarkeit stark ein schränken. So können bei einzelnen Typen die Lamellen aus der horizontalen Lage nur nach einer Richtung, also entweder nur nach oben oder nur nach unten geschwenkt wer den. Bei andern wandert die Fallinie der Jalousie beim Verschwenken der Lamellen hin und her, so dass die seitliche Führung un möglich wird. Weitere Vorschläge bedingen komplizierte mechanische Vorrichtungen, die leicht Beschädigungen erleiden und wenig Gewähr für dauernde Betriebssicherheit bie ten.
Ferner gibt es Typen, bei denen Aufroll und Schwenkbewegung so miteinander kom biniert sind, dass das Aufrollorgan bei den meisten praktisch vorkommenden Anwen dungsgebieten ausserhalb der Hausmauer untergebracht werden muss. Endlich ist eine Vorrichtung vorgeschlagen worden, die zwar alle vorstehenden Mängel vermeidet, sich aber nur für verhältnismässig schmale Fenster und Türen verwenden lässt.
Die den Gegenstand der vorliegenden Er findung bildende Rolljalousie mit parallelen, schwenkbaren Lamellen, die durch Stränge unter sich und mit dein zugleich als Schwenk einrichtung ausgebildeten Aufrollorgan ver bunden sind, vermeidet alle diese Unzuläng lichkeiten, ist von einfacher und daher be- so Bei der andern Gruppe ist das Aufroll- organ zugleich als Schwenkvorrichtung für die Lamellen ausgebildet, so dass durch eine einzige Betätigungsvorrichtung in selbsttätig triebssicherer Konstruktion und vielseitig ver wendbar.
Die Erfindung ist dadurch gekennzeich net, dass nur die der Bewegung der einen Lamellenkante zugeordneten, sowohl zum Auf ziehen und Aufrollen wie zum Schwenken der Lamellen dienenden Stränge an der Aufroll- walze in einer zur Erzeugung der Schwenk bewegung der Lamellen geeigneten Weise be festigt sind, dass mindestens die oberste zu schwenkende Lamelle in herabgelassenem Zu stand der Jalousie in ihrer Schwenkachse beidseitig auf einer Auflage drehbar gelagert ist und dass die der andern Lamellenkante zugeordneten,
die gelagerten Lamellen mit den übrigen verbindenden Stränge die Distanzen der Lamellen im heruntergelassenen Zustand der Jalousie mitzubestimmen haben.
Diese Ausbildung ermöglicht es, die La mellen in nicht aufgerolltem Zustand der Jalousie mittels an ihren Stirnseiten vorhan denen Fortsätzen, wie Lagerbolzen und der gleichen, in Gleitschienen zu führen, wobei letztere vorteilhaft so ausgebildet sind, dass sie zugleich Auflagen für die drehbar zu lagernden Lamellen bilden.
In der beiliegenden Zeichnung sind einige beispielsweise Ausführungsformen des Gegen standes der Erfindung schematisch dargestellt. Es zeigt: Fig. 1 einen Querschnitt durch eine Fen steröffnung mit einer Rolljalousie in einer ersten Ausführungsform, Fig. 2 die Ansicht eines Teils der Roll- jalousie nach Fig. 1, Fig. 3 die Ansicht eines Teils einer Roll- jalousie in einer zweiten Ausführungsform, Fig. 4 einen Querschnitt durch einen Teil einer Rolljalousie in einer dritten Ausfüh rungsform,
Fig. 5 die Draufsicht auf einen Teil der untersten Lamelle und Fig. 6 eine perspektivische Darstellung eines Teils einer Rolljalousie in einer vier ten Ausführungsform.
In Fig. 1 ist die Anordnung einer Roll- jalousie in einer durch den Sturz 10, 11, die Fensterbank 13 und die Fensterbank 12 an- gedeuteten Fensteröffnung schematisch im Schnitt dargestellt. Zwischen innerem Teil 10 und äusserem Teil 11 der Leibung ist im Fenstersturz der Rolladenkasten mit dem Aufrollorgan eingebaut. Letzteres besteht im wesentlichen aus der Walze 4, der damit ver bundenen Gurtenrolle 5 und der ins Innere des durch die Jalousie abzuschirmenden Rau mes geführten Aufzuggurte 6.
Am Aufroll- organ sind die zum Aufziehen und Schwenken der Lamellen 1 bestimmten Stränge 2 be festigt. Die oberste schwenkbare Lamelle 1 ist. mittels Drehzapfen 9 in seitlich an der Fen- sterleibung 14 befestigten Auflagen 8 dreh bar gelagert, wie in Fig. 2 noch deutlicher veranschaulicht ist. Die Lamellen 1 sind unter sich durch zwei Gruppen von Strängen so ver bunden, dass sie unter sich in parallelen Stel lungen gehalten werden.
Die zu einer dieser Gruppe gehörenden Stränge 3 dienen zur Mitbestimmung der Di stanzen zwischen den Lamellen im herunter gelassenen Zustand der Jalousie. In den Beispielen nach Fig. 1, 4 und 6 sind sie in der Schwenkachse der Lamellen befestigt. Bei den Ausführungsformen nach den Fig. 2 und 3 sind sie hingegen ausserhalb der Schwenk achse mit den Lamellen verbunden.
In letz terem Fall erfolgt die Betätigung dieser Stränge durch die Schwenkbewegung der obersten ge- lagertenLamelle 1, so dass dieBewegung derLa- mellenkante, der die Stränge 3 zugeordnet sind, auf die andern Lamellen übertragen wird, wogegen es überflüssig ist, die Stränge 3 direkt mit dem Aufzugorgan zu verbinden und von dort aus zu betätigen.
Die zur andern Gruppe gehörenden Stränge 2 besorgen hingegen das Aufziehen und Aufrollen der Lamellen 1 und bestimmen zudem deren Schwenkstellung. Sie sind somit der Bewegung der andern -Lamellenkante zu geordnet und daher immer ausserhalb der Schwenkachse an den Lamellen befestigt.
Um zu erreichen, dass der Drehzapfen 9 der obersten schwenkbaren Lamelle beim Her unterlassen der Jalousie sicher in die Auf lage 8 gleitet, laufen die Stränge 2 über eine Führungsrolle 7, welche seitlich im Rolladen- kalten gelagert ist; zudem ist aus dem glei chen Grund ein Arm der Auflage 8 über die Fallinie hinaus verlängert.
flus Fig. 1 ist ersichtlich, dass bei voll ständigem Lockern der Aufzuggurte 6 die La mellen mit der gegen die Fensterfassung 12 liegenden Innenkante infolge des Eigen gewichtes nach unten schwenken, bis sich die Lamellenränder dachziegelförmig überdecken. In dieser Stellung ist der Raum gegen Sicht von schräg unten vollständig abgeschirmt.
Wird nun auf die Aufzuggurte 6 ein Zug aus geübt, so schwenken die Lamellen 1 aus der genannten untersten Stellung vorerst allmäh lich in die im obern Teil der Fig-. 1 darge stellte IIorizontalstellung und bei Fortsetzung des Zuges in die im untern Teil der Fig. 1 dargestellte Stellung schräg nach oben, und zwar zuletzt so weit., bis wiederum die Kan ten der nächstfolgenden Lamellen sich schup penartig übereinanderlegen. In dieser Stel lung ist der Raum gegen schräg von oben ein fallendes Licht vollständig geschützt.
Die Schwenkung erfolgt um die durch die Dreh zapfen 9 für die oberste schwenkbare Lamelle bestimmte Schwenkaehse, der für die andern Lamellen eine durch die Lage der Stränge 2 und 3 bestimmte Schwenkachse entspricht. Bei weiterer Zugeinwirkung auf die Gurte 6 werden die Lamellen 1 in ihrer Gesamtheit durch die Stränge 2 angehoben und sodann. auf der Walze 4 aufgerollt. Das Aufrollorgan dient somit gleichzeitig als Schwenkvorrieh- tung für die Lamellen.
Vorteilhaft ist es, die einzelnen Lamellen seitlich zu führen, und zwar am besten in Oleitschienen 15, wie dies in den Fig. 3, 4, 5 und 6 dargestellt ist. Die Lamellen sind zu diesem Zweck an ihren Stirnseiten mit Füh rungszapfen 17 versehen, welche in den Schie nen 15 gleiten. In Fig. 6 verlaufen die Stränge 3 ebenfalls in den Führungsschienen 15.
Zweckmässigerweise wird der oberste Teil der Gleitschiene so ausgebildet, dass er zu s gleich als Auflage für die Drehzapfen der obersten schwenkbaren Lamelle dient. In die sem Fall wird für den genannten Drehzapfen <B>9</B> ein grösserer Querschnitt gewählt als für die Öffnung der Gleitschiene und für die in der Gleitschiene geführten Zapfen 17 der, übrigen Lamellen, so dass beim Herablassen der Jalousie der Drehzapfen 9 der obersten schwenkbaren Lamelle im erweiterten Teil 16 der Gleitschiene 15 liegenbleibt, wie dies in den Fig. 3 und 4 angedeutet ist.
Um ein Hochschieben der heruntergelas senen Jalousie von aussen zu erschweren, wird die unterste Lamelle vorteilhaft mit Riegeln versehen. Damit hierdurch jedoch die Schwenkbewegung nicht beeinträchtigt wird, ist es zweckmässig, die Riegel 18 im Zentrum der Führungszapfen 17 der untersten Lamelle anzuordnen und entsprechende Bohrungen in den an der Leibung 14 befestigten Gleitschie nen 15 anzubringen, in die die Riegel in vor geschobener Stellung eingreifen. Betätigt wer den die Riegel durch Knöpfe 19, welche in Kulissen 20 laufen (Fig. 5).
Um seitlich eine vollständige Lichtabdich tung zu erreichen, ist es vorteilhaft, den äussern Sehenkel 21 der Gleitsehienen 15 so weit zu verlängern, dass er über den Rand der Lamellen 1 greift, wie in Fig. 6 darge stellt ist. Sofern die Schwenkachse nicht mit einer Längskante der Lamellen zusammen fällt, wird der verlängerte Schenkel vorteil haft gekröpft, wie die Fig. 5 zeigt.
Erleichtert wird das Aufrollen der Lamel len 1 auf der Walze 4, wenn diese Lamellen leicht gewölbt ausgebildet sind, und zwar so, dass die hohle Fläche beim Aufrollen der Roll walze zugekehrt ist, wie Fig. 6 zeigt. Diese nach oben gewölbte Form ist auch besonders günstig, um das Ablaufen von Regenwasser zu erleichtern. Wenn die Lamellen aus dünnem Material hergestellt sind, ist es zweckmässig, ihre Stirnenden durch Kopfstücke 24 zu ver steifen, welche zudem die Führungszapfen 17 und 9 tragen und zugleich solide Befestigungs organe für die Stränge 2 und 3 bieten.
Die in Fig. 4 gezeigten Lamellen haben die Besonderheit, dass an ihren Längskanten Ein kehlungen 22 und 23 angebracht sind, und zwar so, dass in der obersten Schwenkstellung der Lamellen deren Innenkante passend in die Aussenkante der nächstobern Lamelle ein- greift und die Lamellenränder sich hiebei überdecken.
Durch entsprechende Krümmung dieser Einkehlungen wird erreicht, dass jedes Durchfiltrieren von direktem Licht auch dann ausgeschlossen ist, wenn zwischen den Lamel- lenkanten ein geringer Zwischenraum auf rechterhalten bleibt. Ferner können infolge des Ineinandergreifens der Kanten einzelne Lamellen in hochgestellter Lage von aussen nicht hochgehoben werden, wodurch - be sonders in Verbindung mit der Verriegelung der untersten Lamelle - ein gewisser Schutz gegen Einbruch erzielt wird.
In an sich be kannter Weise sind in der Zeichnung nicht besonders .dargestellte Mittel - wie An schläge, Haken, auf bestimmte Länge bemes sene Aufzuggurten nsw. - vorgesehen, durch welche die oberste Stellung der Jalousie im hochgezogenen Zustand bestimmt wird. Ebenso ist es möglich, das Aufrollorgan in an sich bekannter Weise auszubauen, um eine mög lichst bequeme, den jeweiligen Verhältnissen angepasste Bedienungsweise zu erreichen.
Sowohl die Lamellen wie die sie verbinden den Stränge und die Gleitschienen können aus beliebigem Material bestehen und auf ver schiedenartige Weise geformt sein. Die der Bewegung der einen Lamellenkante zageord- neten, zum Aufziehen und Schwenken die nenden Stränge und die den andern Lamellen kanten zugeordneten, die Distanzen der La mellen mitbestimmenden Stränge brauchen nicht paarweise gegenüberliegend, noch in gleicher Anzahl angeordnet zu sein; vielmehr richtet sich ihre Zahl und Anordnung nach den mechanischen Erfordernissen.
Die Ver bindungsstellen zwischen Lamellen und Strän gen brauchen auch nicht an den Kanten oder Ecken der Lamellen zu liegen, sondern sie können je nach Verwendungszweck der Ja lousie und Materialbeschaffenheit an andere Stellen verlegt werden. Die Jalousien können sowohl ausserhalb wie innerhalb von Fenstern und dergleichen Lichtöffnungen angeordnet werden. Ebenso kann die Schwenkachse in bezug auf die Lamellenkanten beliebig ge wählt werden und die Befestigung der Stränge am Aufrollorgan so eingerichtet sein, dass die Aufrollvorriclitung iin entgegenge setzten Drehsinn als in der Zeichnung durch Pfeile angegeben betätigt wird.
Hierdurch ergibt sich eine grosse Freiheit in der Disposi tion der Fallinie der Jalousie in bezug auf örtliche Anordnung des Aufrollorganes.
Die beschriebene Rolljalousie ist nicht nur von einfacher Konstruktion und Betätigungs weise, sondern sie vereinigt auch in idealer Weise alle in der Einleitung als erstrebens wert aufgezählten Vorteile. Die Lagerstellen für die Lamellen können je nach Bedarf so gewählt werden, dass die Schwenkachse in den Lamellen selbst verläuft oder - etwa infolge Kröpfen der Lagerzapfen - ausserhalb der Lamellen liegt. Für besonders breite Jalousien ist es zweckmässig, ausser den beiden Lager stellen an den Stirnseiten der obersten schwenkbaren Lamelle dazwischen liegende, auf die gleiche Achse abgestimmte Stütz punkte für die betreffende Lamelle vorzu sehen.
Zu diesem Zweck können am Sturz weitere Auflagen so angeordnet sein, dass nur die oberste schwenkbare, entsprechend gestal tete Lamelle darauf aufliegt, die übrigen La mellen aber daran vorbeigleiten. Von den ge wählten zusätzlichen Stützpunkten der ober sten schwenkbaren Lamelle aus können aber auch Stränge zur Aufrollvorrichtung laufen, die an letzterer derart befestigt sind - etwa an auf der Aufrollwalze gelagerten, innerhalb gewisser Grenzen frei gegen diese verdreh baren Ringen oder in der Achse der Aufroll- walze,
innerhalb von sektorartigen Ausneh- mungen von bestimmter Winkelgrösse -, dass sie bei heruntergelassener Jalousie gleich mässig straff gespannt sind und durch die Schwenkbewegung in keiner Weise beein flusst werden, sondern erst bei Beginn des eigentlichen Aufrollvorganges auf der Walze mutaufgerollt werden. Insbesondere bei sehr hohen Jalousien wird es hingegen vorteilhaft sein, ausser der obersten Lamelle auch weitere, zweckmässig ausgewählte Lamellen auf analoge Weise schwenkbar zu lagern.
Dies kann bei spielsweise erreicht werden, indem die Gleit schienen an bestimmten Stellen Verengerun gen aufweisen, durch die nur die einen ent- sprechend geringen Durchmesser aufweisenden Führungsbolzen der tiefer angeordneten La mellen gleiten können, nicht aber die dickeren Bolzen der zusätzlich zii lagernden Lamellen. Die (Reitschienen können in vertikaler oder schräger Lage an der Leibung fest verankert. oder herausklappbar sein.