Zentrum für vernetzte Sensorsysteme
Über das Gebäude
Das ZEVS ist das erste große Bauvorhaben für die Umgestaltung des stark sanierungsbedürftigen Ostufer-Campus. Im ZEVS sind die CAU-Expertisen in der Sensorik an einem Ort zusammengeführt und medizinische, maritime und energietechnische Anwendungen sowie die Erfassung von Umweltdaten möglich. Damit besitzt die Sensorforschung als eines der zentralen Themen im Forschungsschwerpunkt KiNSIS (Kiel Nano, Surface and Interface Science) eine wichtige infrastrukturelle Verstärkung. Mit der zeitgemäßen Infrastruktur für Forschung, Lehre und Kooperationen können diese Potenziale erstmals ausschöpft werden.
Der viergeschossige Neubau verfügt über 3.600 Quadratmeter und beherbergt Labore, Büros und einen Konferenzraum für öffentliche Seminare. Im Erdgeschoss befindet sich ein Versuchsbecken, das in der zivilen Forschung einmalig ist und für das eine komplexe Gründung auf dem Baufeld notwendig war. Der kompakte, multifunktionale Baukörper mit transparenten Erdgeschosszonen ist typisch nordisch und passend zu den umliegenden Gebäuden mit Backstein verkleidet. Es ist der erste Hochschulneubau in Schleswig-Holstein, der aus EFRE-Mitteln, also aus Mitteln der EU für die regionale Entwicklung, gefördert wurde.

Forschung und Transfer im ZEVS
Im ZEVS werden die Forschungsaktivitäten der CAU im Bereich der Sensorik gebündelt, die Vernetzung mit der regionalen Industrie verstärkt und zukunftsorientierte Projekte initiiert. Dabei adressieren die Forschenden die Stärkefelder Schleswig-Holsteins – Medizin und Lebenswissenschaften, maritime Anwendungen, Energietechnik und Umweltsensorik – und verknüpfen diese in einem anwendungsübergreifenden Ansatz. In allen Bereichen konnten sie bereits große Forschungs- und Entwicklungsprojekte einwerben, die von der neuen Forschungsinfrastruktur profitieren werden.
Für die maritime Sensorforschung wurde ein Wasserbecken von 5m x 5m x 5m umgesetzt. Hier können neue Sensorsysteme erforscht werden, die in der CAPTN-Initiative - „Clean Autonomous Public Transport Network (CAPTN)“ – zum Einsatz kommen werden. Für Anwendungen in der Medizin entwickeln die Forschenden im Sonderforschungsbereich 1261 hochgenaue vernetzte Magnetfeldsensoren. Diese möchten sie unter anderem für die frühzeitige Detektion von Entzündungsparametern nach Krebsoperationen nutzen. Im Bereich der Umweltsensorik erforschen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler miniaturisierte Messsysteme, mit denen Nitratwerte im Boden kontinuierlich gemessen werden. Für die experimentelle Entwicklung der optischen Messtechnik entstehen innenliegende optische Labore im ZEVS.
Über die Grundlagenforschung hinaus bietet die ZEVS-Infrastrukur die Gelegenheit neue Nutzungskonzepte für technologische Ausgründungen sowie regionale Unternehmen einzuführen. So wird ein enger Erfahrungs- und Wissensaustausch unterstützt und neue Produktideen können im ZEVS erprobt werden.