Beschreibung
Verfahren zum Steuern einer Kraftstoffzuführeinrichtung einer Brennkraftmaschine
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Steuern einer Kraftstoffzuführeinrichtung einer Brennkraftmaschine. Die Kraftstoffzuführeinrichtung umfasst eine Hochdruckpumpe und ein Volumenstromsteuerventil, das der Hochdruckpumpe zugeordnet ist .
An Brennkraftmaschinen, insbesondere in Kraftfahrzeugen werden hohe Anforderungen gestellt. Die Schadstoffemissionen unterliegen gesetzlichen Bestimmungen und der Kunde verlangt nach einem geringen Kraftstoffverbrauch, einem sicheren und zuverlässigen Betrieb und nach geringen Wartungskosten. Für das Erfüllen der Anforderungen ist ein zuverlässiger Betrieb der Kraftstoffzuführeinrichtung erforderlich.
Die Aufgabe der Erfindung ist, ein Verfahren und eine entsprechende Vorrichtung zum Steuern einer Kraftstoffzuführeinrichtung einer Brennkraftmaschine zu schaffen, das bzw. die zuverlässig ist.
Die Aufgabe wird gelöst durch die Merkmale der unabhängigen Patentansprüche. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
Die Erfindung zeichnet sich aus durch ein Verfahren und eine entsprechende Vorrichtung zum Steuern einer Kraftstoffzuführeinrichtung einer Brennkraftmaschine. Die Kraftstoffzuführeinrichtung umfasst eine Hochdruckpumpe, die Kraftstoff in einen KraftstoffSpeicher fördert, und ein Volumenstromsteuer-
ventil, das der Hochdruckpumpe zugeordnet ist. Eine Regeldifferenz wird ermittelt aus einer Differenz eines vorgegebenen Kraftstoffdrucks und eines erfassten Kraftstoffdrucks . Einem Regler, der mindestens einen Integralanteil umfasst, wird die Regeldifferenz zugeführt. Ein Korrekturwert für einen Fehlerwert eines Kraftstoffflusses wird ermittelt abhängig von dem Integralanteil des Reglers, wenn während eines vorgegebenen Betriebszustands der Brennkraftmaschine ein Betrag des Integralanteils einen vorgegebenen Schwellenwert überschreitet. Ferner wird abhängig von einem Reglerwert des Reglers und von dem Korrekturwert ein Stellsignal für das Volumenstromsteuerventil erzeugt.
Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass in dem vorgegebenen Betriebszustand der Integralanteil repräsentativ ist für den Fehlerwert des Kraftstoffflusses . Eine Differenz zwischen einem Istwert des Kraftstoffflusses und einem Sollwert des Kraftstoffflusses, der beispielsweise durch eine vorgegebene Kennlinie des Volumenstromsteuerventils gegeben ist, verursacht eine Abweichung des Betrags des Integralanteils des Reglers von Null in dem vorgegebenen Betriebszustand. Das Berücksichtigen des Fehlerwerts ermöglicht ein präzises und zuverlässiges Steuern der Brennkraftmaschine. Das Nutzen des Integralanteils für das Ermitteln des Fehlerwerts bzw. des Korrekturwerts ist ferner sehr einfach. So können Bauteiltoleranzen ausgeglichen werden, die zu unterschiedlich großen Fehlerwerten des Kraftstoffflusses bei unterschiedlichen Volumenstromsteuerventilen führen können.
In einer vorteilhaften Ausgestaltung wird der Korrekturwert als der Integralanteil des Reglers multipliziert mit einem vorgegebenen Faktor ermittelt. Dies hat den Vorteil, dass das Ermitteln des Korrekturwerts so sehr einfach ist.
In diesem Zusammenhang ist es vorteilhaft, wenn der vorgegebene Faktor einen vorgegebenen Schrittweitenfaktor umfasst oder der Korrekturwert ermittelt wird als der Integralanteil des Reglers multipliziert mit dem vorgegebenen Faktor und multipliziert mit dem vorgegebenen Schrittweitenfaktor. Der Vorteil ist, dass das Korrigieren des Fehlerwertes des Kraftstoffflusses so iterativ in mehreren Iterationsschritten erfolgen kann. Das Stellsignal des Volumenstromsteuerventils wird somit langsam nachgeführt und eine sprunghafte Änderung des Stellsignals und des Kraftstoffdrucks wird verhindert. Dadurch ist die Regelung des Kraftstoffdrucks besonders zuverlässig möglich.
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung ist der vorgegebene Betriebszustand ein stationärer Betriebszustand. In dem stationären Betriebszustand der Brennkraftmaschine sind Betriebsgrößen der Brennkraftmaschine, z.B. eine eingespritzte Kraftstoffmasse, ein Kraftstoffdruck oder eine Temperatur der Brennkraftmaschine, im Wesentlichen stationär. Der Vorteil ist, dass in dem stationären Betriebszustand keine dynamischen Veränderungen von Betriebsgrößen berücksichtigt werden müssen und so das Steuern der Kraftstoffzuführeinrichtung einfach ist.
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung ist in dem vorgegebenen Betriebszustand ein Sollwert des Kraftstoffflusses durch das Volumenstromsteuerventil kleiner als ein vorgegebener Durchflussschwellenwert. Der Durchflussschwellenwert kann so gewählt sein, dass dieser etwa so groß ist, wie ein Leck- fluss des Volumenstromsteuerventils. Der Leckfluss des Volumenstromsteuerventils kann dann in Form des Fehlerwerts des Kraftstoffflusses besonders präzise ermittelt werden.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind im Folgenden anhand der schematischen Zeichnungen erläutert. Es zeigen:
Figur 1 eine Brennkraftmaschine mit einer Kraftstoffzuführ- einrichtung und einer Vorrichtung zum Steuern der Kraftstoffzuführeinrichtung,
Figur 2 ein Kennliniendiagramm eines Volumenstromsteuerventils,
Figur 3 ein Ausschnitt aus dem Kennliniendiagramm,
Figur 4 ein Blockschaltbild einer Regeleinrichtung zur Regelung eines Kraftstoffdrucks und
Figur 5 ein Ablaufdiagramm für ein Ermitteln eines Korrekturwerts .
Elemente gleicher Konstruktion oder Funktion sind figurenübergreifend mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
Eine Brennkraftmaschine (Figur 1) umfasst einen Ansaugtrakt 1, einen Motorblock 2, einen Zylinderkopf 3 und einen Abgastrakt 4. Der Motorblock 2 umfasst mehrere Zylinder, welche Kolben und Pleuelstangen haben, über die sie mit einer Kurbelwelle 21 gekoppelt sind.
Der Zylinderkopf 3 umfasst einen Ventiltrieb mit einem Gaseinlassventil, einem Gasauslassventil und Ventilantrieben. Der Zylinderkopf 3 umfasst ferner ein Einspritzventil 34 und eine Zündkerze.
Ferner ist eine Kraftstoffzuführeinrichtung 5 vorgesehen. Die Kraftstoffzuführeinrichtung 5 umfasst einen Kraftstofftank 50, der über eine erste Kraftstoffleitung mit einer Niederdruckpumpe 51 verbunden ist. Ausgangsseitig ist die Niederdruckpumpe 51 mit einem Zulauf 53 einer Hochdruckpumpe 54 wirkverbunden. Ferner ist auch ausgangsseitig der Niederdruckpumpe 51 ein mechanischer Regulator 52 vorgesehen, welcher ausgangsseitig über eine weitere Kraftstoffleitung mit dem Kraftstofftank 50 verbunden ist. Die Niederdruckpumpe 51, der mechanische Regulator 52, die Kraftstoffleitung, die weitere Kraftstoffleitung und der Zulauf 53 bilden einen Niederdruckkreis .
Die Niederdruckpumpe 51 ist vorzugsweise so ausgelegt, dass sie während des Betriebs der Brennkraftmaschine immer eine ausreichend hohe Kraftstoffmenge liefert, die gewährleistet, dass ein vorgegebener Niederdruck nicht unterschritten wird. Der Zulauf 53 ist hin zu der Hochdruckpumpe 54 geführt, welche ausgangsseitig den Kraftstoff hin zu einem Kraftstoffspeicher 55 fördert. Die Hochdruckpumpe 54 wird in der Regel von der Nockenwelle angetrieben und fördert somit bei konstanter Drehzahl der Kurbelwelle 21 ein konstantes Kraft- stoffvolumen in den KraftstoffSpeicher 55. Die Einspritzventile 34 sind mit dem KraftstoffSpeicher 55 wirkverbunden. Der Kraftstoff wird somit den Einspritzventilen 34 über den KraftstoffSpeicher 55 zugeführt.
In dem Vorlauf der Hochdruckpumpe 54, d.h. stromaufwärts der Hochdruckpumpe 54, ist ein Volumenstromsteuerventil 56 vorgesehen, mittels dessen ein Volumenstrom eingestellt werden kann, der der Hochdruckpumpe 54 zugeführt wird. Durch eine entsprechende Ansteuerung des Volumenstromsteuerventils 56 kann ein vorgegebener Kraftstoffdruck FUP SP in dem KraftstoffSpeicher 55 eingestellt werden.
Zusätzlich kann die Kraftstoffzuführeinrichtung 5 auch mit einem elektromechanischen Druckregulator 57 ausgangsseitig
des KraftstoffSpeichers 55 und mit einer Rückführleitung in den Niederdruckkreis versehen sein. Abhängig von einem Stellsignal des elektromechanischen Druckregulators 57 ist der e- lektromechanische Druckregulator 57 geschlossen, wenn der Kraftstoffdruck in dem KraftstoffSpeicher 55 einen durch das Stellsignal vorgegebenen Kraftstoffdruck FUP_SP unterschreitet, und geöffnet, wenn der Kraftstoffdruck in dem KraftstoffSpeicher 55 den vorgegebene Kraftstoffdruck FUP_SP überschreitet .
Das Volumenstromsteuerventil 56 kann auch in die Hochdruckpumpe 54 integriert sein. Ebenso können der elektromechani- sche Druckregulator 57 und das Volumenstromsteuerventil 56 so ausgebildet sein, dass sie über einen gemeinsamen Stellantrieb eingestellt werden.
Der Brennkraftmaschine ist ferner eine Steuereinrichtung 6 zugeordnet, die eine Vorrichtung zum Steuern der Kraftstoffzuführeinrichtung 5 bildet. Der Steuereinrichtung 6 sind wiederum Sensoren zugeordnet, die verschiedene Messgrößen erfassen und jeweils den Messwert der Messgröße ermitteln. Die Steuereinrichtung 6 ermittelt abhängig von mindestens einer der Messgrößen Stellgrößen, die dann in entsprechende Stellsignale zum Steuern von Stellgliedern mittels entsprechender Stellantriebe umgesetzt werden.
Die Sensoren sind beispielsweise ein Pedalstellungsgeber, welcher die Stellung eines Fahrpedals erfasst, ein Kurbelwel- lenwinkelsensor, welcher einen Kurbelwellenwinkel erfasst und welchem dann eine Motordrehzahl zugeordnet wird, ein Luftmassenmesser oder ein Kraftstoffdrucksensor 58, welcher einen Kraftstoffdruck FUP_AV in dem KraftstoffSpeicher 55 erfasst. Je nach Ausführungsform der Erfindung kann eine beliebige Untermenge der Sensoren oder können auch zusätzliche Sensoren vorhanden sein.
Die Stellglieder sind beispielsweise als Gaseinlass- oder Gasauslassventile, Einspritzventile 34, Zündkerze, Drosselklappe, Niederdruckpumpe 51 oder Volumenstromsteuerventil 56 ausgebildet .
Bevorzugt hat die Brennkraftmaschine auch weitere Zylinder, denen dann entsprechende Stellglieder zugeordnet sind.
Figur 2 zeigt ein Kennliniendiagramm des Volumenstromsteuerventils 56 und Figur 3 zeigt einen vergrößerten Ausschnitt aus dem Kennliniendiagramm. In dem Kennliniendiagramm ist ein Kraftstofffluss durch das Volumenstromsteuerventil 56 in Litern pro Minute gegen einen elektrischen Strom I des Volumenstromsteuerventils 56 in Ampere aufgetragen. Der elektrische Strom I resultiert aus einem Stellsignal PWM des Volumenstromsteuerventils 56, das beispielsweise ein pulsweitenmodu- liertes Signal ist. Eine vorgegebene Kennlinie 7 repräsentiert beispielsweise einen Mittelwert der Kennlinien von verschiedenen Volumenstromsteuerventilen 56, deren individuelle Kennlinien sich z.B. aufgrund von Bauteiltoleranzen voneinander unterscheiden können. Eine erste Kennlinie 8 und eine zweite Kennlinie 9 weichen von der vorgegebenen Kennlinie 7 ab und repräsentieren unterschiedliche Volumenstromsteuerventile 56.
Für Werte des Stellsignals PWM, die größer sind als ein Schwellenwert, dem in diesem Ausführungsbeispiel ein Wert des elektrischen Stroms von etwa 0,5 Ampere entspricht, öffnet sich das Volumenstromsteuerventil 56 und ermöglicht den Kraftstofffluss durch das Volumenstromsteuerventil 56. Für Werte des Stellsignals PWM, die kleiner sind als der Schwellenwert, ist das Volumenstromsteuerventil 56 im Wesentlichen geschlossen. Jedoch kann ein Leckfluss durch das Volumenstromsteuerventil 56 fließen. Aufgrund der Bauteiltoleranzen
kann der Leckfluss für unterschiedliche Volumenstromsteuerventile 56 unterschiedlich groß sein. Die jeweilige Kennlinie des Volumenstromsteuerventils 56 weicht daher im Allgemeinen von der vorgegebenen Kennlinie 7 ab. Der Kraftstofffluss durch das Volumenstromsteuerventil 56 in dem geschlossenen Zustand weist daher einen Fehlerwert Q_ERR gegenüber dem durch die vorgegebene Kennlinie 7 vorgegebenen Kraftstoff- fluss auf. So weist beispielsweise die erste Kennlinie 8 einen ersten Fehlerwert Q ERRl und die zweite Kennlinie 9 einen zweiten Fehlerwert Q_ERR2 gegenüber der vorgegebenen Kennlinie 7 auf. Der erste Fehlerwert Q ERRl und der zweite Fehlerwert Q_ERR2 entsprechen einer Verschiebung der ersten Kennlinie 8 beziehungsweise der zweiten Kennlinie 9 gegenüber der vorgegebenen Kennlinie 7.
Figur 4 zeigt ein Blockschaltbild einer Regeleinrichtung zum Regeln des Kraftstoffdrucks in der Kraftstoffzuführeinrich- tung 5, insbesondere in dem KraftstoffSpeicher 55. Die Regeleinrichtung ist vorzugsweise in der Steuereinrichtung 6 ausgebildet .
In einer ersten Betriebsart wird der Kraftstoffdruck in dem KraftstoffSpeicher 55 abhängig von der von der Hochdruckpumpe 54 geförderten Kraftstoffmenge eingestellt. Die geförderte Kraftstoffmenge ist abhängig von der Ansteuerung des Volumenstromsteuerventils 56. Wenn mehr Kraftstoff in den KraftstoffSpeicher 55 gefördert als über die Einspritzventile 34 eingespritzt wird, dann steigt der Kraftstoffdruck in dem KraftstoffSpeicher 55. Wenn weniger Kraftstoff in den KraftstoffSpeicher 55 gefördert als über die Einspritzventile 34 eingespritzt wird, dann sinkt entsprechend der Kraftstoffdruck in dem KraftstoffSpeicher 55.
Aus einer Differenz zwischen dem vorgegeben Kraftstoffdruck FUP_SP und dem erfassten Kraftstoffdruck FUP_AV wird eine Regeldifferenz FUP_DIF ermittelt. Die Regeldifferenz FUP_DIF wird einem Regler in einem Block Bl zugeführt. Dieser Regler umfasst mindestens einen Integralanteil I CTRL und ist vorzugsweise als ein PI-Regler ausgebildet. In dem Block Bl wird ein Reglerwert FUEL_MASS_FB_CTRL ermittelt.
Abhängig von dem vorgegebenen Kraftstoffdruck FUP SP und dem erfassten Kraftstoffdruck FUP_AV wird in einem Block B2 ein Vorsteuerwert FUEL_MASS_PRE einer zu fördernden Kraftstoffmasse FUEL_MASS_REQ ermittelt. Der Vorsteuerwert FUEL_MASS_PRE der zu fördernden Kraftstoffmasse FUEL_MASS_REQ, der Reglerwert FUEL_MASS_FB_CTRL des ersten Reglers und eine einzuspritzende Kraftstoffmasse MFF werden aufsummiert zu der zu fördernden Kraftstoffmasse FUEL_MASS_REQ.
In einem Block B3 wird abhängig von der zu fördernden Kraft- stoffmasse FUEL_MASS_REQ das Stellsignal PWM ermittelt. Der Block B3 umfasst vorzugsweise ein Kennfeld. Das Kennfeld umfasst vorzugsweise die vorgegebene Kennlinie 7 des Volumenstromsteuerventils 56.
Ein Block B4 repräsentiert die Kraftstoffzuführeinrichtung 5. Das Stellsignal PWM ist die Eingangsgröße des Blocks B4. Die Ausgangsgröße des Blocks B4 ist der erfasste Kraftstoffdruck FUP AV, der beispielsweise mittels des Kraftstoffdrucksensors 58 erfasst wird.
In einem Block B5 wird ein Korrekturwert COR ermittelt abhängig von dem Integralanteil I CTRL des Reglers in dem Block Bl, wenn eine vorgegebene Betriebsbedingung BZ, beispielswei-
se ein stationärer Betriebszustand, vorliegt. Der Korrekturwert COR wird dem Block B3 zugeführt zum Korrigieren des Fehlerwerts Q_ERR des Kraftstoffflusses . Beispielsweise wird die vorgegebene Kennlinie 7 in dem Block B3 entsprechend dem Korrekturwert COR verschoben. Alternativ kann der Korrekturwert COR auch zu der zu fördernden Kraftstoffmasse FUEL_MASS_REQ addiert werden.
Das Kennfeld in dem Block B3 wird bevorzugt vorab durch Versuche an einem Motorprüfstand, durch Simulationen oder durch Fahrversuche ermittelt. Alternativ können auch beispielsweise auf physikalischen Modellen basierende Funktionen verwendet werden.
In einer zweiten Betriebsart wird der Kraftstoffdruck in dem KraftstoffSpeicher 55 mittels des elektromechanischen Druckregulators 57 eingestellt. Bevorzugt wird die zweite Betriebsart eingenommen, wenn die einzuspritzende Kraftstoffmasse MFF kleiner ist als der Leckfluss des Volumenstromsteuerventils 56, z.B. während eines Leerlaufbetriebs oder während eines Schubbetriebs der Brennkraftmaschine. Die erste Betriebsart wird vorzugsweise eingenommen, wenn die einzuspritzende Kraftstoffmasse MFF größer ist als der Leckfluss des Volumenstromsteuerventils 56. Durch das Korrigieren der vorgegebenen Kennlinie 7 bzgl. des Leckflusses ist ein zuverlässiges Umschalten zwischen der ersten und der zweiten Betriebsart der Brennkraftmaschine möglich.
Figur 5 zeigt ein Ablaufdiagramm eines Programms zum Ermitteln des Fehlerwerts Q ERR des Kraftstoffflusses und des Korrekturwerts COR. Das Programm wird bevorzugt in der Steuereinrichtung 6 ausgeführt und ist dem Block B5 zugeordnet. Das
Programm beginnt in einem Schritt Sl, der beispielsweise bei einem Betriebsstart der Brennkraftmaschine ausgeführt wird.
In einem Schritt S2 wird überprüft, ob der vorgegebene Betriebszustand BZ der Brennkraftmaschine vorliegt. Der vorgegebene Betriebszustand BZ ist vorzugsweise ein stationärer Betriebszustand. In dem stationären Betriebszustand ist z.B. der vorgegebene Kraftstoffdruck FUP_SP stationär und der er- fasste Kraftstoffdruck FUP AV ist etwa gleich dem vorgegebenen Kraftstoffdruck FUP_SP. Ferner ist vorzugsweise die zu fördernde Kraftstoffmasse FUEL MASS REQ stationär. Bevorzugt ist eine Temperatur der Brennkraftmaschine stationär, insbesondere liegen z.B. eine Kühlmitteltemperatur, eine Ansauglufttemperatur oder eine Umgebungstemperatur jeweils in einem vorgegebenen Temperaturbereich. Ferner ist die einzuspritzende Kraftstoffmasse MFF, und damit auch die zu fördernde Kraftstoffmasse FUEL MASS REQ, in dem vorgegebenen Betriebszustand BZ vorzugsweise kleiner als ein vorgegebener Schwellenwert, der hier als ein vorgegebener Durchflussschwellenwert bezeichnet ist. Der vorgegebene Durchflussschwellenwert ist vorzugsweise so gewählt, dass dieser etwa so groß ist wie der Leckfluss durch das Volumenstromsteuerventil 56 oder nicht wesentlich größer ist als der Leckfluss. Die genaue Dimensionierung des vorgegebenen Durchflussschwellenwerts ist abhängig von Präzisionsanforderungen, die an das Ermitteln des Fehlerwerts Q_ERR des Kraftstoffflusses bzw. an das Ermitteln des Korrekturwerts COR gestellt werden. Ferner soll für die Kraftstoffzuführeinrichtung in dem vorgegebenen Betriebszustand BZ kein Fehler diagnostiziert sein.
Erst wenn in dem Schritt S2 der vorgegebene Betriebszustand BZ eingenommen ist, wird das Programm in einem Schritt S3 fortgeführt. In dem Schritt S3 wird überprüft, ob ein Betrag
des Integralanteils I_CTRL größer ist als ein vorgegebener Schwellenwert LIM. Ist diese Bedingung erfüllt, dann wird in einem Schritt S4 der Fehlerwert Q ERR des Kraftstoffflusses ermittelt als ein Produkt aus dem Integralanteil I_CTRL und einem vorgegebenen Faktor F. Der Korrekturwert COR wird ermittelt als ein Produkt des Fehlerwerts Q_ERR des Kraftstoffflusses und einem vorgegebenen Schrittweitenfaktor STEP. Der vorgegebene Schrittweitenfaktor STEP ist vorzugsweise größer als Null und maximal gleich eins. Der vorgegebene Schrittweitenfaktor STEP ist vorzugsweise kleiner als 0,1, z.B. etwa 0,01 bis 0,05.
In einem Schritt S5 wird die Korrektur des Fehlerwerts Q ERR des Kraftstoffflusses mittels des ermittelten Korrekturwerts COR durchgeführt, z.B. durch Korrektur der vorgegebenen Kennlinie 7. Die vorgegebene Kennlinie 7 steht dann korrigiert für das Regeln des Kraftstoffdrucks, z.B. in dem Block B3, zur Verfügung.
Nach einer vorgegebenen Wartezeitdauer T_W wird das Programm dann in dem Schritt S3 fortgeführt. Die vorgegebene Wartezeitdauer beträgt beispielsweise etwa 100 Millisekunden, kann jedoch auch kürzer oder länger sein. Die Schritte S3 bis S5 werden vorzugsweise so oft durchgeführt, bis die Bedingung in dem Schritt S3 nicht erfüllt ist, d.h. der Betrag des Integralanteils I_CTRL kleiner oder gleich dem vorgegebenen Schwellenwert LIM ist. Ist die Bedingung in dem Schritt S3 nicht erfüllt, dann wird das Programm in einem Schritt S6 beendet. Alternativ kann das Programm auch in dem Schritt Sl neu gestartet werden, gegebenenfalls nach Ablauf einer weiteren Wartezeitdauer.
Der Fehlerwert Q_ERR kann in einem einzigen Iterationsschritt korrigiert werden, wenn der vorgegebene Schrittweitenfaktor STEP etwa gleich Eins ist. Vorzugsweise wird der Fehlerwert Q_ERR des Kraftstoffflusses jedoch in mehreren Iterationsschritten korrigiert durch Vorgabe des Schrittweitenfaktors STEP kleiner als Eins. Dies ermöglicht ein schrittweises Korrigieren der vorgegebenen Kennlinie 7 an die tatsächliche Kennlinie des jeweiligen Volumenstromsteuerventils 56. Eine Anzahl der erforderlichen Iterationsschritte ist abhängig von der Wahl des vorgegebenen Schrittweitenfaktors STEP. So können beispielsweise einige zehn oder auch mehr als einhundert Iterationsschritte erforderlich sein bis der Betrag des Integralanteils I CTRL kleiner oder gleich dem vorgegebenen Schwellenwert LIM ist und das Programm in dem Schritt S6 beendet wird.
Die Zeitdauer, die für das schrittweise Korrigieren erforderlich ist, ist abhängig von der Wartezeitdauer T_W und der Anzahl der erforderlichen Iterationsschritte. Ist die resultierende Zeitdauer so groß, dass der vorgegebene Betriebszustand BZ bereits vor dem Beenden des Programms verlassen werden kann, dann kann es vorteilhaft sein, nach dem Schritt S5 den Schritt S2 auszuführen, bevor die Bedingung in dem Schritt S3 überprüft wird. Dadurch ist sichergestellt, dass der vorgegebene Betriebszustand BZ während des Ausführens der Schritte S3 bis S5 vorliegt.
Die Bedingung in dem Schritt S3 kann alternativ oder zusätzlich z.B. eine zeitliche Beschränkung für das Korrigieren des Fehlerwerts Q ERR des Kraftstoffflusses umfassen. Beispielsweise wird das Programm in dem Schritt S6 beendet, wenn die schrittweise Adaption nach z.B. zehn Sekunden noch nicht abgeschlossen ist. Ferner kann das Programm auch beendet wer-
den, nachdem eine vorgegebene Anzahl von Iterationsschritten durchgeführt wurde, z.B. nach 200 Interationsschritten.
Die Adaption der vorgegebenen Kennlinie 7 kann immer dann ausgeführt werden, wenn die Brennkraftmaschine sich in dem vorgegebenen Betriebszustand BZ befindet und der Betrag des Integralanteils größer ist als der vorgegebene Schwellenwert LIM. Es kann jedoch genügen, das Programm seltener und in größeren zeitlichen Abständen auszuführen, da der Leckfluss des Volumenstromsteuerventils 56 in der Brennkraftmaschine in dem vorgegebenen Betriebszustand BZ nur geringen Schwankungen unterliegt .