B E S C H R E I B U N G
Integrierter optischer Encoder
Technisches Gebiet
Die Erfindung betrifft einen Drehschalter, insbesondere für ein Bediengerät, bestehend aus einem Bedienelement, einer auf einer Leiterplatte angeordneten Lichtemissionseinrichtung und einem ebenfalls auf der Leiterplatte angeordneten das Licht auswertenden Empfänger, wobei die Lichtemissionseinrichtung und der Empfänger in der Weise angeordnet sind, daß eine optoelektronische Erfassung von Schaltstellungen des Drehschalters ermöglicht ist.
Um die mechanischen Toleranzen und Einflüsse auf Drehschalter, die nach dem Prinzip des Signalabgriffs über Kontaktfedern arbeiten, zu eliminieren, sind optische Encoder bekannt geworden, die dazu dienen, den Drehwinkel und die Richtung einer Drehbewegung von bewegten Körpern zu erfassen. Die wesentlichen Bestandteile einer derartigen Einrichtung sind das Lichtemissionssystem, eine Rasterplatte, üblicherweise eine Rasterscheibe oder Rasterlineal und eine Detektionseinrichtung in Form eines Empfängers. Das von der Lichtemissionseinrichtung abgestrahlte Lichtbündel wird von der Rasterplatte moduliert. Diese Rasterplatte ist mit dem bewegten Körper verbunden und weist ein periodisches Öffnungsmuster auf. Die Detektionseinrichtung erfaßt das von der Rasterplatte modulierte Licht der Licht- emissionseinrichtung und liefert am Ausgang einer zugehörigen Schaltung ein digitales Signal als Bitmuster in Art der Werte 0 oder 1 beziehungsweise low oder high.
Stand der Technik
Ein derartiger optischer Encoder zur optoelektronischen Erfassung von Bewegungsabläufen ist aus der deutschen Offenlegungsschrift OS 36 32 084 bekannt geworden. Dieser optische Encoder besitzt eine Anordnung mit periodischen, optisch wirksamen Strukturen, die mit einer nichtparallelen Strahlung aussendenden Strahlenquelle sowie mit einem mit der Strahlenquelle starr verbundenen Strahlenempfänger mit mindestens zwei Empfangselementen zusammenarbeitet. Die Empfangselemente stehen dabei senkrecht oder nahezu senkrecht zur Bewegungsrichtung der Anordnung mit den periodischen Strukturen. Zur Gewinnung
einer Richtungsinformation ist es hierbei erforderlich, mit mindestens zwei Empfangselementen die Modulation zu detektieren, wobei die Phasenverschiebung der Signale als Maß für die Richtungserkennung herangezogen wird.
Ein Drehschalter, bei dem die Bewegungs- und Richtungsinformation des Drehknopfes mittels optoelektronischer Mittel realisiert ist, ist in der unveröffentlichten deutschen Patentanmeldung DE 1 03 14 315 beschrieben. Die vorhandene Lichtquelle, welche zur Ausleuchtung des Drehknopfes benötigt wird, wird als Teil eines Encoders zur Ermittlung der Bewegungsund Richtungs Information des Drehstellers beziehungsweise des Bedienelementes, verwen- det. Dazu wird ein Teil des emittierten Lichtes der Lichtquelle über einen Lichtleiter an die Empfänger weitergeleitet. Die mindestens zwei Empfänger sind dabei in gleicher Ebene wie die Lichtquelle und auf derselben Leiterplatine angebracht. An den Empfängern wird ein digitales Bitmuster, zum Beispiel ein Gray-Code, erzeugt, welches in einer nachfolgenden Elektronik weiterverarbeitet wird. Die vorhandene Lichtquelle, der Lichtverteiler sowie die Empfänger bilden den optischen Encoder des Drehschalters.
Darstellung der Erfindung
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine optoelektronische Schalteinrichtung für einen Drehschalter zu entwickeln, der mit minimalem konstruktiven Aufwand, kostengünstig zu fertigen ist und der gleichzeitig mit minimalen Mitteln einen Toleranzausgleich zwischen dem an der Bedienteilfront gelagerten Stellelement des Drehschalters zur Leiterplatte ermöglicht.
Die Aufgabe der Erfindung wird dadurch gelöst, daß die Lichtemissionseinrichtung im Inne- ren einer hohlzylinderformigen Verlängerung des Bedienelements, radial nach außen gerichtet befestigt ist und daß die Verlängerung in Höhe der Lichtemissionseinrichtung regelmäßig am Urnfang verteilte Öffnungen aufweist und daß gegenüber der Lichtemissionseinrichtung, an der Außenseite der Verlängerung, mindestens zwei Empfänger angeordnet sind. Durch die erfindungsgemäße Lösung wird ein optischer Encoder realisiert, der mit minimalen Mitteln und minimalem konstruktiven Aufwand einen Toleranzausgleich zwischen dem Bedienelement des Drehschalters und den auf der Leiterplatte angeordneten optoelektronischen Mitteln zur Erfassung von Schaltstellungen des Drehschalters ermöglicht. Die Lichtemissionseinrichtung, wie auch der Empfänger sind unmittelbar auf die Leiterplatte des Drehschalters montiert, so daß sie als elektronische Bausteine genau wie alle anderen Ele- mente unmittelbar bei der Fertigung der Leiterplatte montiert werden können. Hieraus ergibt sich ein erfindungsgemäßer Vorteil, nämlich der, daß kein zusätzlicher Arbeitsschritt für die Montage und zur Realisierung eines optischen Encoders notwendig ist.
Die Leiterplatte ist üblicherweise parallel zum Bedienelement zum Drehschalter angeordnet. Erfindungsgemäß wird die Lichtemissionseinrichtung, die den Sender darstellt, seitlich auf die Leiterplatte montiert, so daß das Licht parallel zur Leiterplatte emittiert wird. Die Empfänger sind ebenfalls aufrecht auf der Leiterplatte, gegenüber dem Sender montiert. Zwischen dem Sender und dem Empfänger ist die hohlzylinderförmige Verlängerung des Bedienelementes angeordnet, wobei die Verlängerung gleichzeitig als Kodierring dient. Durch die Entkopplung von optoelektronischen Bauteilen und Bedienelementen des Drehschalters wird ein weiterer erfindungsgemäßer Vorteil geschaffen. Das Bedienelement kann nun mit nahezu beliebigen Toleranzen ausgeführt sein, es muß lediglich gewährleistet bleiben, daß die re- gelmäßig am Umfang verteilten Öffnungen in der Verlängerung des Bedienelements im Wirkbereich zwischen Sender und Empfänger angeordnet sind. Es ist somit ein Drehschalter geschaffen, der einen Toleranzausgleich zwischen Bedienelement und Leiterplatte ermöglicht. Selbst in dem Fall, in dem das Bedienelement kippt oder vertikal in Richtung der Leiterplatte bewegt wird, kann keine fehlerhafte Codierung der Signale, die durch den Sender und den Empfänger erzeugt werden, erfolgen.
In einer weiteren Ausgestaltungsvariante der Erfindung wird vorgeschlagen, zwischen die Verlängerung und dem Empfänger eine das Licht fokussierende Lochmaske anzuordnen. Die Lochmaske kann zum Beispiel einstückig an das Gehäuse des Drehschalters angeformt oder unmittelbar vor dem Empfänger auf der Platine befestigt sein. Die Lochmaske hat dabei die Aufgabe, daß von der Lichtemissionseinrichtung ausgesandte Licht zu bündeln und auszurichten, um ein durch Streulicht erzeugtes fehlerhaftes Signal zu unterbinden.
Erfindungsgemäß sind Sender und Empfänger rechtwinklig, das heißt aufrechtstehend auf der Leiterplatte montiert. Je nach Ausführungsvariante des Bedienelements oder des Drehschalters ist es aber ebenso vorstellbar, die optoelektronischen Bauteile in einer anderen Orientierung auf der Leiterplatte zu befestigen, wenn dies zum Beispiel mit einer kostengünstigeren Fertigung verbunden ist oder die Geometrie des Schaltens dies bedingt. Kurze Beschreibung der Zeichnung
Nachfolgend wird die Erfindung anhand von Zeichnungen und an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert. Die
Figur 1 zeigt den prinzipiellen Aufbau eines erfindungsgemäßen Drehschalters in einer geschnittenen Draufsicht,
Figur 2 zeigt die Anordnung der optoelektronischen Bauteile in einem Drehschalter im Längsschnitt.
Wege zur Ausführung der Erfindung
In der Figur 1 ist ein Schnitt durch einen erfindungsgemäßen Drehschalter 1 dargestellt. Die Figur 1 verdeutlicht dabei den prinzipiellen Aufbau des Drehschalters 1. Unmittelbar in der Mitte des Drehschalters ist eine Licht emittierende Diode (LED) angeordnet. Unmittelbar neben der LED 2 ist auf der Platine 3 eine Lichtemissionseinrichtung 4 montiert. Um die Licht- emissionseinrichtung 4 herum ist ein Schnitt durch die Verlängerung 5 des Bedienelements des Drehschalters 1 dargestellt. Die Verlängerung besteht aus Öffnungen 6 und geschlossenen Bereichen 7. Außerhalb der Verlängerung 5 ist in diesem Ausführungsbeispiel eine Lochmaske 8 angeordnet. Die Lochmaske 8 besitzt zwei Löcher 9, die das Licht aus der Lichtemissionseinrichtung 4 in Richtung der Empfänger 10, 11 fokussieren. Der die opto- elektronische Schaltung umschließende Ring stellt das Gehäuse 12 des Drehschalters dar.
Die in der Mitte des Drehschalters 1 angeordnete LED 2 dient zur Ausleuchtung des Bedienelements des Drehschalters 1. Die Lichtemissionseinrichtung 4 ist bevorzugt eine Licht im infraroten Bereich sendende LED. Im dargestellten Ausführungsbeispiel emittiert die Licht-emissionseinrichtung 4 Licht in Richtung der Verlängerung 5, das einerseits auf einen geschlossenen Bereich 7 und andererseits auf eine Öffnung 6 der Verlängerung 5 fällt. Auf den Empfänger 10 fällt somit Licht durch die Öffnung 6 und das Loch 9. Die hinter dem Empfänger 10 angeordnete, nicht dargestellte Elektronik erfaßt die Stellung des Bedienelements des Drehschalters 1 , im Empfänger 10 wird ein Signal und Empfänger 11 kein Signal erzeugt. Es ist somit das Bitmuster 1 ,0 erzeugt. Wird nun die Verlängerung 5 mittels des Bedienelements des Drehschalters 1 um einen Winkel von 15° im Uhrzeigersinn verdreht, so trifft auf beide Empfänger 10, 11 ein Lichtstrahl, durch die Öffnung 6 und die Löcher 9. Beide Empfänger 10, 11 erzeugen somit ein Signal, daß in der Elektronik als Bitmuster 1 ,1 umgesetzt wird. Wird hingegen das Bedienelement des Drehschalters 1 um einen Winkel von 15° gegen den Uhrzeigersinn verdreht, so fällt auf keinen der Empfänger 10, 11 Licht und in der Elektronik wird der Code 0,0 erzeugt. Dieses digitale Bitmuster, daß beispielsweise ein Gray- Code sein kann, gibt eine eindeutige Kennung für die Drehrichtung vor. Es somit auf einfachste Weise möglich eine Codierung zu erzeugen, durch die entweder feste Stufen vorgegeben werden oder durch die abhängig vom Verwendungszweck des Drehschalters ein Im- puls in positive oder negative Richtung erzeugt werden kann. Eine Drehung in Richtung des Uhrzeigersinns oder gegen den Uhrzeigersinn wird in einem Gray-Code umgewandelt, wobei sich von Rast zu Rast lediglich ein Bit im erzeugten Code ändert.
Zur Verdeutlichung der Anordnung der lichtemittierenden Sender 4 und der Empfänger 10, 11 ist in der Figur 2 der Drehschalter 1 in einem Längsschnitt Il-Il dargestellt. An das Bedienelement 13 ist eine hohlzylinderförmige Verlängerung 5 einstückig angeformt. Die Verlängerung 5 reicht bis in den Bereich zwischen die Lichtemissionseinrichtung 4 und den Empfänger 11. Entsprechend dem Infrarotsender 4 sind die Empfänger 10, 11 ebenfalls als Infrarotlichtempfänger, vorzugsweise Infrarot-Fototransistoren, ausgebildet. Zur Fokussie- rung ist zwischen der Verlängerung 5 und dem Empfänger 11 eine Lochmaske 8 angeordnet. Die Lochmaske 8 ist einstückig an das Gehäuse 12 angeformt. Die Löcher 9 in der Lochmaske 8 sind in der Weise eingebracht, daß die Empfänger 10, 11 in einer speziellen v-förmigen Anordnung optimal mit Licht versorgt werden. Die v-förmige Anordnung ist dabei bezogen auf den Mittelpunkt des Drehschalters 1 , wobei die Empfänger 10, 11 v-förmig auf den Mittelpunkt des Drehschalters 1 gerichtet sind.
Wie aus der Figur 2 zu erkennen, ist die Mechanik des Bedienelements von den optoelektro- nischen Mitteln 4, 10, 11 entkoppelt. Es ist somit ein Toleranzausgleich zwischen den optoelektronischen Mitteln 4, 10, 11 und dem Bedienelement gegeben. Selbst bei einem Verschieben des Bedienelements 13 in vertikale Richtung, wobei ein Verschieben durch eine bewegliche Lagerung, die die Haptik des Bedienelements positiv beeinflussen kann, keine negative Auswirkungen auf die Funktionsfähigkeit des Drehschalters 1 hervorrufen kann. Solange sich die Öffnungen 6 der Verlängerung 5 im Wirkbereich zwischen Sender 4 und Empfänger 10, 11 befinden, kann selbst ein Kippen des Bedienelements mit gleichzeitigem vertikalem Verschieben keine Fehlfunktionen im Drehschalter hervorrufen.
Ist nun die Verlängerung 5 des Bedienelements 13 mit der Öffnung 6 in der Position, daß beide Empfänger 10, 11 mit Licht beaufschlagt werden so wird dadurch das Signal 1 ,1 in der Elektronik ausgewertet. Diese Stellung könnte eine erste Rast definieren. Wird nun mittels des Bedienelements 13 die Verlängerung 5 um einen Winkel im Uhrzeigersinn verdreht, so wird der Empfänger 10 nicht mehr mit Licht beaufschlagt, es wird das Bitmuster 0,1 erzeugt, was der Rast 2 entsprechen kann. In einem folgenden Schritt, bei dem das Bedienelement wiederum um einen Betrag verdreht wird, schiebt sich nun der geschlossene Bereich 7 ebenfalls vor den Empfänger 11 , es wird das Bitmuster 0,0 erzeugt, was wiederum einer dritten Raststellung entspricht. Nach einem weiteren Verdrehen des Bedienelements 13 erhält lediglich der Empfänger 10 einen Impuls mittels des Lichtes, so daß das Bitmuster 1 ,0 erzeugt ist was einer vierten Raststellung entspricht. Nach einem weiteren Verdrehen des Bedienelements 13 wird wiederum der Zustand 1 ,1 in der Elektronik erzeugt. Diese fünfte Rast entspricht der Raststellung 1. Aus dieser Raststellung fünf heraus, kann das Bedienelement 13 in positive, das heißt im Uhrzeigersinn oder in negative, das heißt gegen den
Uhrzeigersinn verdreht werden, wobei in der Elektronik die Drehrichtung eindeutig zu erkennen ist. In positive Richtung würde das Bitmuster 0,1 erzeugt und in negative Richtung würde das Bitmuster 1 ,0 erzeugt. Es ist somit mit einfachsten Mitteln ein große Toleranzen aufnehmender, entkoppelter Drehschalter gebildet worden, der ein konstantes Spaltmaß über das gesamte Bedienteil aufweisen kann und der darüber hinaus kostengünstig zu fertigen ist. Bevorzugt wird dieser Drehschalter in ein Bediengerät in einem Kraftfahrzeug eingesetzt. Hier kann der Drehschalter zum Beispiel zur Steuerung einer Klimaanlage, eines Rundfunkempfängers, eines Navigationsgerätes, et cetera eingesetzt werden.