"Wäßrige Tensidmischung"
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Tensidmischung, die nichtionisches Tensid, anioni¬ sches Tensid und Alkohole mittlerer Kettenlänge enthält, sowie die Verwendung dieser Tensidmischung als wäßriges Handgeschirrspülmittel.
Flüssige Reinigungsmittel bestehen meist aus wäßrigen Lösungen von synthetischen anionischen und/oder nichtionischen Tensiden und üblichen Zusatzstoffen. Sie werden besonders zum Reinigen harter Oberflächen, z.B. von Glas, keramischen Materialien, Kunststoffen, lackierten und polierten Oberflächen verwendet. Ein wichtiges Anwendungs¬ gebiet für flüssige Reinigungsmittel ist das manuelle Spülen von Eß- und Kochgeschirr. Die Geschirrreinigung wird üblicherweise bei leicht erhöhten Temperaturen von etwa 25 bis 45 °C in stark verdünnten Flotten durchgeführt. Dabei wird vom Verbraucher die Reini¬ gungskraft eines Mittels im allgemeinen als um so besser beurteilt, je stärker und je länger die Reinigungsflotte schäumt. Wegen des Kontakts der Hände mit der Reinigungsflotte über einen längeren Zeitraum ist beim manuellen Spülen von Geschirr auch die Haut¬ freundlichkeit des Mittels von besonderer Bedeutung. Aus diesen Gründen stellt der Fachmann bei der Auswahl der Komponenten und der Zusammensetzung eines Mittels für das manuelle Reinigen von Geschirr andere Überlegungen an, als bei flüssigen Reini¬ gungsmitteln für sonstige harte Oberflächen.
Handgeschirrspülmittel enthalten als aktiven Bestandteil meistens hohe Anteile an anioni¬ schen Tensiden. Die anionischen Tenside sind sowohl die Leistungsträger für den Spül¬ vorgang, als auch die Komponenten, die den größten Beitrag zur Schaumbildung beitra¬ gen. Nachteilig wirken sich die anionischen Tenside jedoch auf die menschliche Haut aus, die bei dem Spülvorgang ebenfalls entfettet und dadurch angegriffen wird. Um das Pro¬ blem der Hautirritationen zu verringern, werden die anionischen Tenside in Ge¬ schirrspülmitteln teilweise durch nichtionische Tenside ersetzt. Mit dem Einsatz von nicht¬ ionischen Tensiden ist aber häufig eine schlechtere Reinigungsleistung verbunden.
In der deutschen Patentanmeldung 21 63 195 werden flüssige Tensidkonzentrate für die Textil- und Geschirreinigung auf Basis von anionischen oberflächenaktiven Substanzen offenbart, denen zur Verbesserung der Löslichkeit und Lagerbeständigkeit der Konzen-
träte und zur Verstärkung der Reinigungswirkung C8-C14-Fettalkohole zugesetzt werden. Wegen des hohen Gehalts an anionischen Tensiden ist die Hautfreundlichkeit dieser Mittel jedoch nicht zufriedenstellend.
Von J. Krüßmann et al. (J. Chem. Tech. Biotechnol., 50, S. 399-409 (1991)) wurde der Einfluß von Alkoholen mittlerer Kettenlänge und ihrer Ethoxylate mit niedrigen Ethoxylie- rungsgraden auf die Reinigungswirkung von ethoxylathaltigen Waschmitteln und bestimm¬ ten Geschirrspülmitteln für die maschinelle Reinigung und von anionischen Tensiden un¬ tersucht und festgestellt, daß ein Zusatz von Decanol einen leistungssteigemden Effekt bewirkt. Decanol ist wegen seines Dampfdruckes bei den Einsatztemperaturen von Handgeschirrspülmitteln für den Einsatz in diesen Mitteln nicht geeignet.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, die Reinigungsleistung von Ten- sidmischungen, insbesondere von Handgeschirrspülmitteln, die anionische und nichtioni¬ sche Tenside enthalten, zu verbessern.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind wäßrige Tensidmischungen, enthaltend
(A) 0,01 bis 6 Gew.-%, bezogen auf das fertige Mittel, Cn-Cι4-Alkohol,
(B) 1 ,0 bis 30 Gew.-%, bezogen auf das fertige Mittel, C8-Cι8-Alkoholalkoxylat
(C) 1 ,0 bis 50 Gew.-%, bezogen auf das fertige Mittel, C8-C2o-Alkoholsulfat und
(D) 14 bis 97,99 Gew.-% Wasser.
Überraschenderweise wurde festgestellt, daß die Reinigungsleistung der erfindungsgemä¬ ßen Tensidmischungen, die anionische und nichtionische Tenside, insbesondere C8-Cι8- Alkoholalkoxylate und C8-C2o-Alkoholsulfate, enthalten, durch Zusatz von Alkoholen mittle¬ rer Kettenlänge erhöht werden kann. Diese Tensidmischungen eignen sich insbesondere als Handgeschirrspülmittel.
Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist demgemäß die Verwendung der Tensidmischungen in wäßrigen Handgeschirrspülmitteln.
Als Komponente (A) kommen vorzugsweise Undecanol und Dodecanol in Betracht. Be¬ sonders bevorzugt wird ein destillativ aus Fettalkoholen gewonnener Schnitt mit 12 bis 14 C-Atomen eingesetzt. Bei der Auswahl der Alkohole sollten Faktoren wie Siedepunkt und
Verarbeitbarkeit mit berücksichtigt werden. Die Alkohole werden vorzugsweise in Mengen von 0,1 bis 6 Gew.-%, bezogen auf das fertige Mittel, eingesetzt.
Die C8-Cι8-Alkoholalkoxylate der Komponente (B) sind Verbindungen mit den Formeln I oder II:
R1O-(CH2CH2O)m-H (I),
worin R1 für eine gesättigte oder ungesättigte, geradkettige oder verzweigte C8-Cι8-Alkyl- gruppe und m für Zahlen von 1 bis 10 steht,
CH3
I R2O-(CHCH2O)n-(CH2CH20)p-H (II),
worin R2 und p die gleiche Bedeutung haben können wie R1 und m in Formel I und n für Zahlen von 0,5 bis 2 steht.
Die Verbindungen können durch Ethoxylierung bzw. Ethoxylierung und Propoxylierung von linearen oder verzweigten C8-Cιβ-Alkoholen erhalten werden können. Als Alkoxylate werden insbesondere die Ethoxylate und die gemischten Ethoxylate/Propoxylate eingesetzt. Geeignete C8-Cι8-Alkohole sind beispielsweise die aus natürlich vorkommenden Fetten, insbesondere aus Fetten auf pflanzlicher Basis, erhältlichen sog. Fettalkohole, wie z.B. Octanol, Decanol, Laurylalkohol, Myristylalkohol, Cetylalkohol, Stea- rylalkohol, Behenylalkohol, Oleylalkohol, Elaidylalkohol, Ricinoylalkohol, Linoleylalkohol, Linolenylalkohol sowie deren aus den natürlich vorkommenden Fetten erhältlichen Gemische, wie Kokosfettalkohol, Palm- und Palmkernfettalkohol oder auch Erdnussfett- alkohol. Es können auch C8-Cι8-Alkohole, die beispielsweise im Verlauf der Hydrierung von Aldehyden aus der Roelen'schen Oxosynthese anfallen, oder die sog. Ziegler- Alkohole eingesetzt werden. Besonders bevorzugt werden Cι0-C14-Fettalkoholethoxylate eingesetzt. Der Gewichtsanteil der Alkoxylateinheit beträgt vorzugsweise zwischen 30 und 90 %, insbesondere zwischen 35 und 75 %.
Die C
8-C
22-Alkylsulfate der Komponente (C) sind ebenfalls bekannte anionische Tenside mit der Formel (V),
in der R6 für eine gesättigte oder ungesättigte Cβ-C-a-Alkylgruppe und X für ein Alkali¬ oder Erdalkalimetall oder ein quartäres Ammoniumion steht.
Die C8-C22-Alkylsulfate können durch Sulfatierung von primären oder verzweigten Cβ-C∑∑- Alkoholen erhalten werden. Die primären C8-C->2-Alkylsulfate leiten sich vorzugsweise von den sog. Fettalkoholen ab, wie z.B. Caprylalkohol, Caprinalkohol, Laurylalkohol, Myristylalkohol, Cetylalkohol, Palmoleylalkohol, Stearylalkohol, Oleylalkohol, Elaidylal¬ kohol, Petroselinylalkohol, Arachylalkohol, Gadoieylalkohol, Behenylalkohol und Erucylal¬ kohol sowie deren technische Gemische. Vorzugsweise werden Sulfate von technischen Cι->/ι4- oder Ci-yiβ-Kokosfettalkoholschnitten in Form ihrer Natrium- oder Magnesiumsalze eingesetzt. Als verzweigte Cβ-C∑∑-Alkylsulfate sind insbesondere die 2,3-Alkylsulfate zu nennen.
Als weitere nichtionische Tenside können beispielsweise Alkylphenolpolyglycolether, Cβ- C22-Alkylpolyglycoside, Ce-C∑∑-Carbonsäurepolyglycolester, C-rC-srCarbonsäureamidpoly- glycolether, C6-C22-Aminpolyglycolether, Mischether, alkoxylierte Triglyceride, C6-C22-Car- bonsäure-N-alkylpolyhydroxyalkylamide, Polyol-CfrC-22-Carbonsäureester, Zuckerester, Sorbitanester, Polysorbate und beliebige Mischungen der voranstehenden eingesetzt wer¬ den.
Als weitere nichtionische Tenside werden bevorzugt C6-C22-Alkylpolyglykoside, Fettsäure- N-alkylpolyhydroxyalkylamide und Fettsäurealkanolamide eingesetzt.
C-rC22-Alkylglycoside stellen bekannte Stoffe dar, die nach den einschlägigen Verfahren der präparativen organischen Chemie erhalten werden können. Stellvertretend für das umfangreiche Schrifttum sei hier auf die Schriften EP-A 1-0 301 298 und WO 90/3977 verwiesen. Die Cβ-C-a-Alkylglycoside folgen der Formel III,
R3O [G]x (III),
in der R3 für einen linearen oder verzweigten, gesättigten oder ungesättigten Alkylrest mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen, [G] für einen glykosidischen Zucker und x für eine Zahl von 1 bis 10 steht.
Die Indexzahl x in der allgemeinen Formel III gibt den Oligomerisierungsgrad (DP-Grad) an, d.h. die Verteilung von Mono- und Oligoglycosiden, und steht für eine Zahl zwischen 1 und 10. Während x in einer gegebenen Verbindung stets ganzzahlig sein muß und hier vor allem die Werte x = 1 bis 6 annehmen kann, ist der Wert x für ein bestimmtes Alkylglycosid eine analytisch ermittelte rechnerische Größe, die meistens eine gebrochene Zahl darstellt. Vorzugsweise werden Alkylglycoside mit einem mittleren Oligomerisierungsgrad x von 1,1 bis 3,0 eingesetzt. Aus anwendungstechnischer Sicht sind solche Alkylglycoside bevorzugt, deren Oligomerisierungsgrad kleiner als 1,8 ist und insbesondere zwischen 1,2 und 1,7 liegt. Als glycosidische Zuckereinheiten werden vorzugsweise Glucose und Xylose verwendet.
Der Alkyl- bzw. Alkenylrest R3 leitet sich vorzugsweise von primären Alkoholen mit 8 bis 18, insbesondere 8 bis 14 Kohlenstoffatomen ab. Typische Beispiele sind Caprylalkohol, Caprinalkohol und Undecylalkohol sowie deren technische Gemische, wie sie beispiels¬ weise im Verlauf der Hydrierung von technischen Fettsauremethylestem oder im Verlauf der Hydrierung von Aldehyden aus der Roelen'schen Oxosynthese anfallen.
Der Alkyl- bzw. Alkenylrest R3 leitet sich vorzugsweise von Laurylalkohol, Myristylalkohol, Cetylalkohol, Palmoleylalkohol, Stearylalkohol, Isostearylalkohol oder Oleylalkohol ab. Weiterhin sind Elaidylalkohol, Petroselinylalkohol, Arachylalkohol, Gadoieylalkohol, Behe¬ nylalkohol, Erucylalkohol sowie deren technische Gemische zu nennen.
Bei den Fettsäure-N-alkylpolyhydroxyalkylamiden handelt es sich um bekannte Stoffe, die üblicherweise durch reduktive Aminierung eines reduzierenden Zuckers mit Ammoniak, ei¬ nem Alkylamin oder einem Alkanolamin und nachfolgende Acylierung mit einer Fettsäure, einem Fettsäurealkylester oder einem Fettsäurechlorid erhalten werden können. Hinsicht¬ lich der Verfahren zu ihrer Herstellung sei auf die US-Patentschriften US 1,985,424, US 2,016,962 und US 2,703,798 sowie die Internationale Patentanmeldung WO 92/06984 verwiesen. Eine Übersicht zu diesem Thema von H. Kelkenberg findet sich in Tens. Surf. Det. 25, 8 (1988).
Vorzugsweise leiten sich die Fettsäure-N-alkylpolyhydroxyalkylamide von reduzierenden Zuckern mit 5 oder 6 Kohlenstoffatomen, insbesondere von Glucose ab. Die bevorzugten Fettsäure-N-alkylpolyhydroxyalkylamide stellen daher Fettsäure-N-alkylglucamide dar, wie sie durch die Formel (IV) wiedergegeben werden:
R5 OH OH OH
I I I I
R4CO-N-CH2-CH-CH-CH-CH-CH2OH (IV)
I OH
Vorzugsweise werden als Fettsäure-N-alkylpolyhydroxyalkylamide Glucamide der Formel (IV) eingesetzt, in der Rs für Wasserstoff oder eine Aminogruppe steht und R4CO für den Acylrest der Capronsäure, Caprylsäure, Caprinsäure, Laurinsaure, Myristinsäure, Palmitin- säure, Palmoleinsäure, Stearinsäure, Isostearinsäure, Ölsäure, Elaidinsäure, Petroselin¬ säure, Linolsäure, Linolensäure, Arachinsäure, Gadoleinsäure, Behensäure oder Eruca- säure bzw. derer technischer Mischungen steht. Besonders bevorzugt sind Fettsäure-N- alkylglucamide der Formel (IV), die durch reduktive Aminierung von Glucose mit Methyl¬ amin und anschließende Acylierung mit Laurinsaure oder Ci2/ι4-Kokosfettsäure bzw. einem entsprechenden Derivat erhalten werden. Weiterhin können sich die Polyhydroxyal¬ kylamide auch von Maltose und Palatinose ableiten.
Als weitere nichtionische Tenside können Fettsäurealkanolamide eingesetzt werden, z.B.
Ci2/ιs-Fettsäuremonoethanolamid oder Anlagerungsprodukte von 4 bis 20, vorzugsweise von 4 bis 10 Mol Alkylenoxid, vorzugsweise Ethylenoxid an Cio-C∑o-, vorzugsweise C12-
Cis-Alkanole, aber auch die Anlagerungsprodukte von Ethylenoxid an Propylenglykole, die
® unter dem Namen Pluronics bekannt sind, sowie Anlagerungsprodukte von 1 bis 7 Mol
Ethylenoxid an mit 1 bis 5 Mol Propylenoxid umgesetzte Cι2-Cι8-Alkanole. Auch Fettalkyl- aminoxide sind geeignet.
Die anionischen Tenside können im erfindungsgemäßen Mittel in einer Menge von 1 bis 50 Gew.-%, bevorzugt 10 bis 35 Gew.-%, bezogen auf das fertige Mittel, enthalten sein.
Geeignete weitere anionische Tenside sind z. B. C8-C22-Alkylbenzolsulfonate, Alkansul¬ fonate, Olefinsulfonate, Alkylethersulfonate, Glycerinethersulfonate, α-Methylestersulfona-
te, Sulfofettsäuren, Fettalkoholethersulfate, Glycerinethersulfate, Hydroxymischethersulfa- te, Monoglycerid(ether)sulfate, Fettsäureamid(ether)sulfate, Mono- und Dialkylsulfosucci- nate, Mono- und Dialkylsulfosuccinamate, Sulfotriglyceride, Amidseifen, Ethercarbonsäu¬ ren und deren Salze, Fettsäureisethionate, Fettsäuresarcosinate, Fettsäuretauride, Acyl- glutamate, Acyllactylate, Acyltartrate, Alkyloligoglucosidsulfate und Alkyl(ether)phosphate. Sofern die anionischen Tenside Polyglycoletherketten enthalten, können sie eine konven¬ tionelle, aber auch eine eingeengte Homologenverteilung aufweisen. Bevorzugte weitere anionische Tenside sind die C8-C22-Alkylethersulfate.
Die C8-C2rAlkylethersulfate, die im Sinne dieser Erfindung eingesetzt werden können, fol¬ gen der Formel VI,
R7O-(CH2CH2O)π-SO3Y (VI)
in der R7 für eine gesättigte oder ungesättigte C8-C-2rAlkylgruppe, n für Zahlen von 0,5 bis 5 und Y für ein Alkali- oder Erdalkalimetall oder ein quartäres Ammoniumion stehen.
Auch bei diesen Stoffen handelt es sich um bekannte chemische Verbindungen, die durch Sulfatierung von primären oder verzweigten Cβ-C∑rAlkoholen, vorzugsweise von Fettalko- holpolyglykolethern erhalten werden können. Auch Cβ-C-22-Alkylethersulfate mit eingeeng¬ ter Homologenverteilung (NRE = narrow ränge ethoxylates), wie sie beispielsweise in der internationalen Patentanmeldung WO 91/05764 sowie in der Übersicht von D.L Smith in J. Am. Oil. Chem. Soc. 68, 629 (1991) beschrieben werden, können eingesetzt werden.
Typische Beispiele sind die Sulfatierungsprodukte von Addukten von 0,5 bis 10 Mol Ethy¬ lenoxid (konventionelle oder eingeengte Homologenverteilung) an jeweils 1 Mol Caprylal¬ kohol, Caprinalkohol, Laurylalkohol, Myristylalkohol, Cetylalkohol, Palmoleylalkohol, Ste- arylalkohol, Oleylalkohol, Elaidylalkohol, Petroselinylalkohol, Arachylalkohol, Gadoieylal¬ kohol, Behenylalkohol und Erucylalkohol sowie deren technische Gemische. Bevorzugt sind Sulfate von Addukten von 1 bis 7 Mol Ethylenoxid an gesättigte Kokosfettalkohole in Form ihrer Natrium,- Kalium- und/oder Magnesiumsalze und Ammoniumsalze, wie Monoi- sopropanolammoniumsalze. Beispielsweise können Fettalkoholethersulfate eingesetzt werden, die sich von entsprechenden Fettalkoholpoiyglycolethem ableiten, die ihrerseits in Gegenwart von calciniertem oder insbesondere hydrophobiertem Hydrotalcit hergestellt
worden sind und daher eine besonders vorteilhafte eingeengte Homologenverteilung auf¬ weisen.
Seifen, d.h. Alkali- oder Ammoniumsalze gesättigter oder ungesättigter C6-C22-Fettsäu- ren, sind wegen ihrer schaumdämpfenden Eigenschaften in den erfindungsgemaßen Mit¬ teln vorzugsweise nicht enthalten.
Das Merkmal "nicht enthalten" soll dabei jedoch nicht bedeuten, daß sehr geringe Mengen an Seife nicht enthalten sein können; Mengen von bis zu 2 Gew.-%, bezogen auf das ge¬ samte Mittel, sind im Sinne der Erfindung noch tolerierbar.
Als weitere Tenside können im erfindungsgemäßen Mittel auch amphotere und zwitterioni¬ sche Tenside eingesetzt werden. Typische Beispiele für amphotere bzw. zwitterionische Tenside sind Alkylbetaine, Alkylamidobetaine, Aminopropionate, Aminoglycinate, Imidazo- liniumbetaine und Sulfobetaine. Die amphoteren und zwitterionischen Tenside können in einer Menge bis zu 10 Gew.-%, bevorzugt 0,1 bis 5 Gew.-%, bezogen auf das fertige Mit¬ tel, enthalten sein.
Als amphotere Tenside werden bevorzugt Betain-Verbindungen der Formel VI eingesetzt
R7 I
R6 _ N+ — CH2COO" (VI)
I
R8
eingesetzt werden, in der R6 einen gegebenenfalls durch Heteroatome oder Heteroatom- gruppen unterbrochenen Alkylrest mit 8 bis 25, vorzugsweise 10 bis 21 Kohlenstoffatomen und R7 und R8 gleichartige oder verschiedene Alkylreste mit 1 bis 3 Kohlenstoffatomen bedeuten. Bevorzugt sind Cι0-Cι8-Alkyldimethylcarboxymethylbetain und CιrCιτ-Alkylamidopropyldimethylcarboxymethyl-betain.
Vorzugsweise liegt der Gesamttensidgehalt in diesen Mitteln über 15 Gew.-%, bezogen auf das gesamte Mittel, wobei eine Obergrenze bei 75 Gew.-%, insbesondere bei 50 Gew.-%, liegt.
Als weitere Bestandteile können die erfindungsgemäßen Mittel auch Lösungsmittel, Par¬ füm, Farbstoffe und Trübungsmittel enthalten, sowie Hautschutzkomponenten, wie sie z.B. aus der EP-A1 522 756 bekannt sind. Zur Einstellung der Viskosität der Mittel können Substanzen wie Gelatine oder Casein eingesetzt werden, ohne das Leistungsvermögen der erfindungsgemäßen Mittel zu beeinträchtigen. Sind Produkte mit einem verbesserten Kälteverhalten erwünscht, können dem erfindungsgemäßen Mittel auch Hydrotrope zuge¬ setzt werden.
Bei den bei Bedarf zuzusetzenden Lösungsmitteln handelt es sich um niedermolekulare Alkanole mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen im Molekül, vorzugsweise um Ethanol und Isopro¬ panol. Als weitere Lösungsvermittler, etwa für Farbstoffe und Parfümöle, können fakultativ beispielsweise Alkanolamine, Polyole wie Ethylenglykol, Propylenglykol, Glycerin sowie Alkylbenzolsulfonate mit 1 bis 3 Kohlenstoffatomen im Alkylrest dienen.
Zu den bevorzugten Verdickungsmitteln zählen Harnstoff, Natriumchlorid und Ammonium¬ chlorid, Polysaccharide und dergleichen, die auch kombiniert eingesetzt werden können. Als Konservierungsmittel sind beispielsweise Natriumbenzoat, Formaldehyd und Natrium¬ sulfit zu nennen. Die erfindungsgemäßen Mittel können auch übliche Desinfektionsmittel enthalten.
Der pH-Wert der erfindungsgemäßen Mittel liegt vorzugsweise zwischen 5,0 und 7,5.
Beispiele
In den folgenden Beispielen beziehen sich alle Angaben in Gew.-% auf das Gesamtge¬ wicht der Rezeptur.
Beispiel 1 :
15 Gew.-% C*i2/14-Fettalkoholether(3EO)sulfat-Na-Salz
8 Gew.-% Ci2/14-Fettalkoholsulfat-Na-Salz 10 Gew.-% Decanol+8EO
2 Gew.-% Dodecanol
3 Gew.-% Kokosmonoethanolamid
9 Gew.-% Ethanol
Rest auf 100 Gew.-% Wasser
Beispiel 2:
20 Gew.-% Ci2/14-Fettalkoholether(3EO)sulfat-Na-Salz 8 Gew.-% C*i2/14-Fettalkoholsulfat-Na-Salz
10 Gew.-% Octanol+1PO+8EO 2 Gew.-% Dodecanol
2 Gew.-% Lauryldimethylaminoxid
7 Gew.-% Ethanol
Rest auf 100 Gew.-% Wasser
Beispiel 3:
12 Gew.-% Ci2/14-Fettalkoholsulfat-NH4-Salz 18 Gew.-% Undecanol+9EO
2 Gew.-% Dodecanol
3 Gew.-% Ci2/14-Alkylpolyglucosid mit einem DP von 1.4
4 Gew.-% Ethanol
Rest auf 100 Gew.-% Wasser
Beispiel 4:
13 Gew.-% Ci2/14-Fettalkoholsulfat-NH4-Salz 18 Gew.-% Undecanol+9EO
2 Gew.-% Dodecanol
3 Gew.-% Kokosamidopropylbetain 3 Gew.-% Ethanol
3 Gew.-% PEG 400 Rest auf 100 Gew.-% Wasser
Beispiel 5:
13 Gew.-% Ci2/14-Fettalkoholsulfat-NH4-Salz 10 Gew.-% Undecanol+9EO
2 Gew.-% Dodecanol
8 Gew.-% C-12-N-Methylglucamid
3 Gew.-% Ethanol 3 Gew.-% PEG 400
Rest auf 100 Gew.-% Wasser
Beispiel 6:
13 Gew.-% Ci2/14-Fettalkoholsulfat-NH4-Salz 18 Gew.-% Undecanol+9EO
2 Gew.-% Dodecanol
3 Gew.-% Kokosamidopropylbetain
3 Gew.-% PEG 400
Rest auf 100 Gew.-% Wasser
Beispiel 7:
29 Gew.-% Ci2/14-Fettalkoholether-(1,2EO)-sulfat-Mg-Salz (NRE) 10 Gew.-% Ci2/14-Fettalkoholsulfat-Mg-Salz 18 Gew.-% Cιo/14-Fettalkohol + 1,2 PO + 8 EO
4 Gew.-% Dodecanol
3 Gew.-% Ci2/14-Alkylpolyglucosid mit einem DP von 1.5 12 Gew.-% C4-Alkylpolyglucosid mit einem DP von 1.5
8 Gew.-% PEG 200
10 Gew.-% Ethanol
Rest auf 100 Gew.-% Wasser
Bestimmung des Reiniqunqsvermögens von Cn-Cn-Alkohol-haltigen Tensidmischungen:
Der in Tabelle 1 dargestellten Tensidmischung wurden unterschiedliche Mengen an Dode¬ canol zugesetzt. Anschließend wurde das Spülvermögen im mechanisierten Tellertest (c = 0,5 g/l) an einer Fettanschmutzung und an einer Mischanschmutzung getestet (Spülvermögen ohne Zusatz von Dodecanol 100%). Die Ergebnisse sind in Tabelle 2 wie¬ dergegeben.
Tabelle 1
"bezogen auf Aktivsubstanz
Tabelle 2
Die Versuchsergebnisse zeigen deutlich, daß der Zusatz von Decanol zu einer Tensidmi¬ schung, die C8-Cι8-Alkoholalkoxylat und C8-C2o-Aikoholsulfat enthält, zu einer Verbesse¬ rung des Spülvermögens führt.