DE973336C - Kathode fuer elektrische Entladungsroehren mit einem Vorrat an Erdalkalimetallverbindungen - Google Patents
Kathode fuer elektrische Entladungsroehren mit einem Vorrat an ErdalkalimetallverbindungenInfo
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Description
AUSGEGEBEN AM 28. JANUAR 1960
N 6998 VIII c 12ig
Die Erfindung bezieht sich auf eine Kathode für elektrische Entladungsröhren, die mit einer abgeschlossenen
Höhlung versehen ist, welche einen Vorrat an Erdalkalimetallverbindungen enthält
und bei der wenigstens ein Teil der Wand der Höhlung aus einem porösen, auf hoher Temperatur
gesinterten oder unter hohem Druck gepreßten Körper aus einem der hochschmelzenden
Metalle Wolfram, Molybdän, Tantal oder Niob besteht.
Bei den bekannten Röhren besteht der Vorrat an Erdalkalimetallverbindungeni aus Bariumoacyd
oder BariumSitrontiumoxydi. Diese Oxyde sind'
durch Zersetzung der betreffenden Karbonate erhalten.
Die Erzeugung von Oxyden aus Karbonaten hat den Nachteil, daß bei der Herstellung der Röhre
die Zersetzung der Karbonate und somit die Entgasung der Kathode eine verhältnismäßig lange
Zeit beansprucht. Dies trifft insbesondere zu, wenn
909701/6
die Porosität des hochschmelzenden Metalls gering gewählt ist, um die Verdampfung des Erdalkalimetalls
zu beschränken. Das erzeugte Kohlendioxyd ist diesem Falle schwer aus der Höhlung
abzuführen. Erhöhung der Temperatur, bei der die Karbonate zersetzt werden, ist nicht möglich, da in
diesem Fall das Kohlendioxyd das hochschmelzende Metall oxydieren kann. Auf diese Weise wird die
Brauchbarkeit der Kathode verringert. ίο Bei den bekannten Anordnungen mit Vorräten in
der Höhlung vergeht außerdem nach der Entgasung der Kathode verhältnismäßig viel Zeit, bevor die
Emission ihren üblichen hohen Wert erreicht hat, wobei aus anderen. Einzelteilen, frei werdendes Gas
is in der Röhre die Emission während des Pumpvorgangs
leicht verringern kann, wonach die Wiederherstellung nur verhältnismäßig langsam vor sich
gehen kann.
Kathoden vorerwähnter Art sollen mit einer derartigen Füllung der verschlossenen Höhlung versehen
werden, daß nur noch wenig Gas frei wird und innerhalb möglichst kurzer Zeit, ohne daß dabei
das poröse Metall angegriffen wird, wobei die Emission der Kathode schnell einen hohen Wert
erreicht. Es soll auch keine unerwünschte Verdampfung von Erdalkalimetall auftreten. Die
Kathoden eignen sich dann für Verwendung in Röhren, die in Pump- und Abschmelzmaschinen
hergestellt werden.
Die Erfindung bezweckt, eine Röhre zu schaffen:, deren Kathode die vorerwähnten Anforderungen
erfüllt.
Bei einer Kathode für elektrische Entladungsröhren, die mit einer abgeschlossenen Höhlung versehen
ist, welche einen Vorrat von Erdalkalimetallverbindungen enthält und bei der wenigstens ein
Teil der Wand der Höhlung aus einem porösen, auf hoher Temperatur gesinterten oder unter hohem
Druck gepreßten Körper aus einem der hochschmelzenden Metalle Wolfram, Molybdän, Tantal
oder Niob besteht, besteht gemäß der Erfindung der Vorrat an Erdalkalimetallverbindungen aus
mindestens einem Erdalkalimetalloxyd zusammen mit säurebildenden Oxyden, wie Berylliumoxyd,
Zirkonoxyd, Titanoxyd, Siliciumoxyd, Aluminiumoxyd und Zinkoxyd, jedoch in geringerer Menge
in bezug auf diese säurebildenden Oxyde und in einem solchen Verhältnis, daß auch bei der
höchsten Temperatur kein Schmelzen auftritt, wobei außerdem eine kleine Menge Bor, Borcarbid,
Kohlenstoff, Siliciumcarbid, ein Metallcarbid oder ein Metallborid vorhanden ist.
Die zugefügten Oxyde verhindern, daß das Bariumoxyd durch die Atmosphäre angegriffen
wird; man kann so auf die Verwendung von Karbonaten verzichten, die relativ viel Gas abgeben.
Vorzugsweise ist der nichtoxydische Zusatz in Form loser, grober Körner neben der Masse der
oxydischen Verbindungen vorhanden. Die beiden Arten in der Höhlung vorhandener Verbindungen
oder Elemente können jedoch auch innig gemischt werden.
Letzteres ist vollkommen abhängig von der bestimmten Kombination oxydischer und nichtoxydischer
Verbindungen oder Elemente und. von dem Maße, in dem sie unter Bildung freien Bariums
miteinander reagieren. Sogar dann, wenn der nichtoxydische Zusatz aus Bor oder einem Metallborid
besteht, ist es möglich, ihn in einer — von der Emissionsfläche der Kathode her gesehen — unterhalb
des Vorrats oxydischer Verbindungen liegenden Höhlung unterzubringen, die nur durch
eine poröse, hochschmelzende Metallwand mit der die Oxydverbindungen enthaltenden verschlossenen
Höhlung verbunden ist.
Es ist empfehlenswert, die Oxyde, insbesondere wenn der nichtoxydische Zusatz lose zugesetzt
wird, derart zu präparieren, daß die Masse körnig ist. Die Verbindung der Erdalkalioxyde mit den
säurebildenden Oxyden darf auch nicht während des Präparierens oder während des Betriebs der
Kathode schmelzen oder schädliche Verdampfungsprodukte entwickeln.
Wenn das Erdalkalimetalloxyd in einer Menge vorhanden ist, die größer ist als erforderlich, um
mit dem säurebildenden Oxyd eine bestimmte Verbindung zu bilden, wird auch freies Barium erzeugt
durch die Reaktion der Wand der Höhlung mit dem überschüssigen Erdalkalioxyd; diese go
Reaktion soll jedoch hier vermieden werden.
Kathoden, die in der abgeschlossenen Höhlung mit einer Füllung nach der Erfindung versehen
sind, haben die vorteilhafte Eigenschaft, daß, wenn die Emission infolge Ionenbombardement beim
Entlüften und Entgasen der Röhre verringert ist. diese sehr schnell den ursprünglichen Wert erreicht.
Auf diese Weise konnte bei einer bestimmten Röhre die Entlüftungszeit von 5 auf 2 Stunden
herabgesetzt werden.
Röhren, die nur einfache, leicht entgasbare Elektroden enthalten, können auf ähnliche schnelle
Weise behandelt werden wie Röhren mit einer Oxydkathode, da das Entgasen der Kathode maximal
2 Minuten beansprucht, wonach auch innerhalb 2 Minuten eine angemessene Emission erzielt
wird.
Die Erfindung wird an Hand folgender Beispiele näher erläutert.
Bor selbst als Zusatz zu einer Füllung von Erdalkalioxyden und säurebildenden Oxyden wirkt
sich, vorzüglich, aus, und die Verdampfung von: Erdalkalimetall
aus einer solchen Kathode ist meist geringer, als wenn die Höhlung ausschließlich mit n5
Erdalkilametalloxyden gefüllt ist. Reines Bor, das z. B. aus gasförmigen Borhalogenverbindungen erzielt
werden kann, ergibt sehr gute Resultate, wenn 1U mg dieses Stoffes zu 2 mg eines Gemisches
aus ι Teil BaO mit 3 bis 4 BeO zugesetzt wird.
Wird zu wenig BeO verwendet, so tritt Schmelzung auf.
Wenn anstatt des Bariumberyllats Bariumzinkat mit 1 oder 2 Teilen Zinkoxyd zu 1 Teil
Bariumoxyd verwendet wird, so ergeben sich auch gute Resultate. 1 Teil Bariumoxyd zu 3 Teilen
Zinkoxyd ergibt Zinkverdampfung. Auch mit Bariumtitanat und Bariumaluminat waren die
Resultate zufriedenstellend. Auch Bariumzirkonat und Bariumsilikat mit reinem Bor ergeben annähernd
gleiche Resultate.
Bei einer Füllung aus Bariumberyllat der vorgenannten Zusammensetzung ergaben sich noch
Resultate mit den folgenden Metallboriden:
Titanborid Ti B2; nach einer anfangs sehr hohen
ίο Emission sinkt sie herab, aber bleibt weiter gut konstant auf einem angemessenen Wert;
UranboridUB4 hat eine weniger gute Wirkung
als Titanborid, hat aber eine brauchbare Emission;
Manganborid, MnB2 ist brauchbar;
Magnesiumborid Mg3 B4 hat eine angemessene
Emission, aber eine verhältnismäßig starke Metallverdampfung,
d. h. des Magnesiums;
Bariumborid BaB6 ergibt eine starke Bariumverdampfung
aus dem Borid selbst; ao Magnesium- und Bariumborid sind also bei
hohen Kathodentemperaturen weniger brauchbar;
Cerborid CeB6 ist gut brauchbar, sowohl hinsichtlich
der Emission als audh in bezug auf die B ar i um verdampf ung;
Aluminiumborid AlB12 ergibt brauchbare Resultate;
Ghromborid Cr3 B2 ergibt verhältnismäßig mäßige
Resultate;
Thoriumborid ThB6 und Strontiumbor id SrB6
ergeben gute Resultate, wenn auch die Bariumverdampfung beim ersteren auf die Dauer verhältnismäßig
stark ist;
Zirkonborid Zr3B4 weist anfangs eine Verringerung
der Emission auf; diese ist weiter aber konstan.t;
Lanthanborid LaB6 ergibt gute Resultate;
Borcarbid B4 C ergibt sehr gute Resultate infolge
geringer Bariumverdampfung, hoher Emission und langer Lebensdauer.
Wird zu Bariumberyllat der vorerwähnten'Zusammensetzung
und. in einer Menge von 2 mg 0,3 mg Kohlenpulver zugesetzt, so ergibt sich eine
gute Emission, die jedoch verhältnismäßig schnell herabsinkt, jedoch ohne wesentliche Bariumverdampfung.
Siliciumcarbid SiC ergibt eine gute Emission
und, geringe Bari um verdampf ung.
Die Metallcarbide von Titan, Calcium, Lanthan, Wolfram, Tantal, Nickel, Mangan, Thorium und
Chrom ergaben alle gute Ergebnisse.
Zum Erzielen schneller Resultate sind1 die Versuche bei Temperaturen von 1050 bis 11000 C angestellt
werden. Beim Normalbetrieb sind die Temperaturen gewöhnlich niedriger, so daß die
Lebensdauer vergrößert und die Metallverdampfung geringer wird.
Claims (5)
- PATENTANSPRÜCHE:I. Kathode für elektrische Entladungsröhren, die mit einer abgeschlossenen Höhlung versehen ist, welche einen Vorrat an Erdalkalimetallverbindungen enthält und bei der wenigstens ein Teil der Wand der Höhlung aus einem porösen, auf hoher Temperatur gesinterten oder unter hohem Druck gepreßten Körper aus einem der hochschmelzenden Metalle Wolfram, Molybdän, Tantal oder Niob besteht, dadurch gekennzeichnet, daß der Vorrat an Erdalkalimetallverbindungen aus mindestens einem ErdalkalimetaUoxyd besteht zusammen mit säurebildenden Oxyden, wie Berylliumo<xyd, Zirkon,-oxyd, Titanoxyd, SiHciumoxyd, Aluminiumoxyd und Zinkoxyd, jedoch in geringerer Menge in bezug auf diese säurebildenden Oxyde und in einem solchen Verhältnis, daß auch bei der höchsten Temperatur kein Schmelzen auftritt, und daß außerdem eine kleine Menge Bor, Borcarbid, Kohlenstoff, Siliciumcarbid, ein Metallcarbid oder ein Metallborid vorhanden ist.
- 2. Kathode nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der nichtoxydische Zusatz in Form grober, loser Körner neben der Masse oxydischer Verbindungen vorhanden ist.
- 3. Kathode nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Bor oder das Metallborid in einer gesonderten, abgeschlossenen Höhlung vorhanden ist, die nur durch eine poröse Metallwand mit· der die Oxyde enthaltenden verschlossenen Höhlung verbunden ist und die, von der Emissionsfläche her gesehen, unterhalb der go letztgenannten Höhlung liegt.
- 4. Kathode nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß der zugesetzte nichtoxydische Stoff aus Cerborid oder Lanthanborid besteht.
- 5. Kathode nach einem der Ansprüche 1, 2, 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Oxydgemisch aus ι Teil BaO zu 3 bis 4 Teilen BeO besteht.100 In Betracht gezogene Druckschriften:Deutsche Patentanmeldung I 3955 VIIIc/2ig (bekanntgemacht am 14. 2. 1952);österreichische Patentschrift Nr. 156720;Techn.-wiss. Abhandlungen der Osram-Gesellschaft, Bd. 5, Berlin 1943, S. 316;Journal of applied physics, Vol. 22, 1951, S. 299 bis 309;Entwicklungsber. Siemens u. Halske, Bd. 14, 1951, S. 126;Remy, »Lehrbuch der anorganischen Chemie«, Bd. ι, 1931, S. 270/271.© 609 659/382 10.56 (909 701/6 1.60)
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEN6998A DE973336C (de) | 1952-04-09 | 1953-04-05 | Kathode fuer elektrische Entladungsroehren mit einem Vorrat an Erdalkalimetallverbindungen |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
NL168731 | 1952-04-09 | ||
DEN6998A DE973336C (de) | 1952-04-09 | 1953-04-05 | Kathode fuer elektrische Entladungsroehren mit einem Vorrat an Erdalkalimetallverbindungen |
Publications (1)
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DE973336C true DE973336C (de) | 1960-01-28 |
Family
ID=25988569
Family Applications (1)
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DEN6998A Expired DE973336C (de) | 1952-04-09 | 1953-04-05 | Kathode fuer elektrische Entladungsroehren mit einem Vorrat an Erdalkalimetallverbindungen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE973336C (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1144404B (de) * | 1959-06-23 | 1963-02-28 | Philips Nv | Kathode fuer eine elektrische Entladungsroehre |
DE976456C (de) * | 1952-04-10 | 1963-09-12 | Siemens Ag | Kathode fuer elektrische Entladungsgefaesse |
DE2344936A1 (de) * | 1973-07-09 | 1975-02-06 | Bbc Brown Boveri & Cie | Thermische kathode fuer elektronenroehren und verfahren zu deren herstellung |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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AT156720B (de) * | 1936-09-03 | 1939-08-10 | Philips Nv | Glühelektrode für elektrische Entladungsröhren. |
-
1953
- 1953-04-05 DE DEN6998A patent/DE973336C/de not_active Expired
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