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Trogmischer zum kontinuierlichen Mischen von Holzspänen oder anderen
spanförmigen Stoffen Die Erfindung bezieht sich auf einen Trogmischer zum kontinuierlichen
Mischen von spanförmigen Stoffen, vorzugsweise zum Mischen von Holzspänen. Solche
Holzspäne sind z. B. mit flüssigen Bindemitteln, wie Kunstharzkleber, zu vermischen,
um dann aus diesen Holzspänen Holzspanplatten herzustellen. Hierbei tritt das Problem
auf, verhältnismäßig langflächige Späne, die nicht rieselfähig sind, also Späne
mit einer besonders großen Oberfläche mit einem verhältnismäßig geringen Anteil
eines Bindemittels so zu vermischen, daß dieser geringe Bindemittelanteil möglichst
gleichmäßig auf der gesamten Oberfläche eines jeden einzelnen Spanes verteilt wird.
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Bisher kannte man für solche Zwecke als Mischvorrichtung umlaufende
Trommeln, denen das Mischgut aufgegeben wird, wobei in diesen umlaufenden Trommeln
Rührwerke untergebracht sind, die das Spangut hochwerfen und wobei während des freien
Herabfallens der Späne diese mittels einer Sprühvorrichtung z. B. mit dem flüssigen
Bindemittel besprüht werden. Im Verhältnis zu dem erreichbaren Durchsatz erfordert
eine solche Mischeinrichtung eine Trommel mit einem besonders
großen
Durchmesser. Die gleichmäßige Verteilung z. B. des flüssigen Bindemittels und insbesondere
die gleichmäßige Verreibung eines geringen Anteiles eines solchen Bindemittels auf
der großen Spanoherfläche ist durch diese bekannte Einrichtung nicht in der wünschenswerten
Weise möglich. .
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Man kennt andererseits Mischeinrichtungen, bei denen das Mischgut
in einem senkrechten Schacht nach Einführung eines Luftwirbels allmählich nach abwärts
fallen soll, und auf diesem Fallwege wird z. B. das Bindemittel zugegeben. Auch
bei einer solchen Einrichtung ist eine feine und gleichmäßige Verteilung des Bindemittels
auf dem Spangut nicht möglich, zumal die schweren Späne schneller durch den Schacht
hindurchfallen als die kleinen und leichteren Späne. Die größeren Späne bekommen
somit weniger Bindemittel als die kleineren Späne. Die Verwendung von Walzwerken
ist zur Lösung des hier vorliegenden Problems insofern nachteilig, als durch die
Walze die Holzspäne in gewissem Ausmaß einer Zerkleinerung unterworfen werden, was
nicht erwünscht ist. Außerdem ist die Regelung der Bindemittelzugabe im Verhältnis
zu dem Durchsatz des Holzspangutes schwer durchführbar.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Einrichtung zum kontinuierlichen
Mischen von insbesondere langflächigen spanförmigen Stoffen zu schaffen, die die
Nachteile der bisher bekannten Einrichtungen überwindet. Es soll eine in ihrem Aufbau
einfache Einrichtung geschaffen werden, die im kontinuierlichen Betrieb .betriebssicher
arbeitet, bei welcher eine erhebliche Mengenleistung erzielt -,verden kann und bei
welcher trotzdem auch geringe Anteile von vorzugsweise flüssigen Stoffen gleichmäßig
verteilt werden auf der gesamten Oberfläche von vorzugsweise großflächigen Spän--n.
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Die Erfindung geht demzufolge von der Verwendung eines Trogmischers
aus, der mit einer oberen Abdeckung und einer Rührwerkswelle versehen ist und dem
das Spangut sowie das vorzugsweise flüssige Bindemittel zugegeben wird. An einem
Ende des Trogmischers wird dieser über einen Trichter mit dem zu beleimenden Gut
beschickt, und aus dem gegenüberliegenden Ende tritt dieses Gut aus dem Mischer
wieder kontinuierlich aus.
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Die Erfindung besteht in erster Linie darin, daß die Austrittsöffnung
für das btleimte Gut zur Aufrechterhaltung einer entsprechend großen Gutmenge im
Mischer sich oberhalb der Rührwerkswelle befindet und daß, auf die Länge des Mischers
verteilt, Bindemittelzuführungsdüsen vorgesehen sind.
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Es hat sich gezeigt, daß ein kontinuierlicher Mischvorgang der hier
in Betracht kommenden spanförmigen Stoffe mit vorzugsweise flüssigen Bindemitteln
überraschender-weise durchaus möglich ist. Wird das mit dem Bindemittel zu versehende
Spangut am Einlaufende des Trogmischers über den Trichter diesem Trogmischer zugegeben,
so tritt das mit dem Bindemittel versehene Gut selbsttätig aus der Austrittsöffnung
oberhalb der Rühriverkswedle wieder aus. Dieser Arbeitsvorgang bedeutet, daß der
Trog in verhältnismäßig großem Umfang mit dem Spangut gefüllt sein kann und sich
hierbei in einer derartigen Bewegung befindet, daß eine weitgehende Reibung der
einzelnen mit dem Bindemittel versehenen Späne gegeneinander erfolgt. Dadurch wird
auch bei Verwendung einer kleinen Bindemittelmenge eine gleichmäßige Verteilung
des Bindemittels auf -der Oberfläche eines jeden einzelnen Spanes erreicht. Das
Spangut wird im Trogmischer in eine wallende Bewegung versetzt, ohne im Trog hochgeworfen
zu werden. Auf die wallende Oberfläche des gesamien im Trogmischer befindlichen
Spangutes wird das flüssige Bindemittel oder eine andere Flüssigkeit, aber auch
Puder oder schaumförmige Stoffe, auf der ganzen Länge des Mischers gleichmäßig verteilt
aufgebracht. Weil durch die oberhalb der Rührwerkswelle liegende Austrittsöffnung
des Trogmischers eine entsprechend große Gutmenge sich ständig im Mischer befindet
und auf der ganzen Länge des Mischers gleichmäßig verteilt die vorzugsweise flüssigen
Bindemittel z. B. zugegeben werden, wird es erreicht, daß auch kleine Zugabemengen
auf der gesamten Oberfläche eines jeden auch langflächigen Spanes eine gleichmäßige
Verteilung und eine gleichmäßige Verreibung dieser Zugabestoffe möglich machen,
ein Gesichtspunkt, der insbesondere bei der Herstellung von neuzeitlichen mit Kunstharzkleber
gebundenen Holzspanplatten aus langflächigen Spänen von hoher Bedeutung ist.
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Es wurde bereits vorgeschlagen, zur Herstellung von Platten aus Holzabfällen
einen Trogmischer zu verwenden, dem die getrockneten und zerkleinerten Holzabfälle
zugeführt werden zusammen mit einem Bindemittel. Die Austrittsöffnung für das Gut
befindet sich hierbei an der Bodenfläche des Trogmischers, und eine gleichmäßige
Zugabe des Bindemittels auf die Länge des Mischers verteilt wird dabei nicht vorgenommen.
Damit fehlen die durch die Erfindung gegebenen Voraussetzungen, eine durch eine
über der Rührwerkswelle angebrachte Austrittsöffnung bedingte, entsprechend große
Menge des Spangutes im Trögmischer in eine wallende Bewegung zu versetzen und diese
große Gutmenge ständig auf ganzer Länge gleichmäßig verteilt mit den Zugabestoffen
zu beschicken.
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Es war für den Fachmann keineswegs vorauszusehen, daß durch die gegenüber
dem letztgenannten Stand der Technik geschaffenen Erfindungsmerkmale es möglich
wird, gerade auch langflächige nicht rieselfähige Späne, in einem Trogmischer in
erheblicher Menge eingelagert, in eine wallende Bewegung so zu versetzen, daß entsprechend
der Menge des Aufgabegutes das mit den Zusatzstoffen gleichmäßig beaufschlagte Spangut
aus der hochgelegten Austrittsöffnung des Trogmischers selbsttätig wieder austritt.
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Es empfiehlt sich, daß die Austrittsöffnung für das Beleimungsgut
sich etwa in Höhe der Mischflügeloberkante befindet. Dies bedeutet, daß der
Füllspiegel
des zu behandelnden Gutes in dem Trog sehr hoch liegt. Zeiteinheitlich befindet
sich also eine entsprechend große Menge an Spänen in dem Mischtrog, die ständig
durch die Rührwerks-welle in Bewegung gehalten wird.
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Die großflächigen Späne haben kein Rieselvermögen und keinen Schüttwinkel,
mit dem man mit Sicherheit rechnen kann. Um nun den Austritt des mit der Flüssigkeit
behandelten Spangutes aus dem Trogmischer unter Berücksichtigung dieser Gesichtspunkte
zu regeln, wird weiterhin erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß an der Austrittsöffnung
eine Stachelwalze vorgesehen ist, die zweckmäßig in der Höhe verstellbar angeordnet
sein kann.
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Die. Bearbeitungsvorgänge in dem Trogmischer können zusätzlich noch
beeinflußt werden durch eine Vorrichtung, mit deren Hilfe eine veränderbare Schrägstellung
des Mischtroges durchgeführt wird.
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Weitere Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus den- in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsbeispielen, und zwar zeigt Fig. i einen Trogmischer im
Querschnitt, Fig. 2 einen Längsschnitt durch den Trogmischer nach Fig. i, Fig. 3
einen Querschnitt durch einen Trogmischer einer abgewandelten Ausführungsform.
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Der Trogmischer besteht in der Hauptsache aus einem muldenförmigen
Trog r, der gemäß Fig. i mit einem zentrischen oder um wenige Millimeter exzentrischen
Rührwerk 2 ausgestattet ist. Der Trog ist oben mit einem leicht abnehmbaren Deckel
3 versehen, und an der einen Deckelseite befinden sich für den Fall, daß das Bindemittel
zugesprüht werden soll, die Einsprühdüsen q., welche im allgemeinen gegen die Richtung
des laufenden Rührwerkes 2 einsprühen, und zwar auf den gesamten Spanfüllungsspiegel5,
der während des Laufes der Maschine die in Fig. i und 3 kenntlich gemachte Oberflächengestaltung
annimmt und das eigentliche Mischwerk vor jeder Verschmutzung durch Leim schützt.
Mindestens eine der Mischkomponenten, im allgemeinen der Span, treten kontinuierlich
durch einen Trichter 6, wie er in Fig.2 gezeigt ist, in das Mischwerk ein, werden
von dem Rührwerk 2 erfaßt und bei ständig gegenseitiger Lageverschiebung der einzelnen
Bestandteile in Richtung auf den Auslaß 7 hin bewegt. Dieser Seitentransport kann
bewerkstelligt werden, einmal durch entsprechende Ausbildung der Rührflügel und
zum anderen durch eine entsprechende Schrägstellung des gesamten Troges oder durch
Trogschwingungen. Zu Beginn des kontinuierlichen Vorganges muß der Trog zunächst
mit den Mischmengen bis zur weitgehenden Überdeckung des 1Iischwerlees vollaufen,
wobei es auf der Austrittsseite dann von einer kleinen Entnahmestachelwalze 8, die
in der Abnahmehöhe verstellt werden kannentnommen wird. Die Maschine ist nun so
einzuregeln, daß der Seitentransport einer bestimmten zufließenden Mischgutmenge
pro Zeiteinheit gerade entspricht. Das Rührwerk selbst erhält eine solche Drehzahl,
daß die eingefüllte Mischung an der Oberfläche eine stark wallende Bewegung aufweist.
Auf diese wallend bewegte Oberfläche wird dann das Bindemittel aufgesprüht. Der
Spanwechsel in der Oberfläche geht äußerst schnell vor sich, so daß diejenigen Späne,
die Bindemittel erhalten haben, sofort anschließend im Innern der Mischung etwas
von diesem Bindemittel an andere Späne abgeben können, wobei gleichzeitig die aufgesprühten
Bindemitteltröpfchen noch flachgestrichen werden.
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Diese Anlage ist aber nicht nur allein für ein Versprühen des Leimes
geeignet. Man kann ebensogut das Bindemittel in Form :n Puder od. dgl. zublasen.
Da die gesamte Miscr.gutmenge im Trog nicht geworfen wird, findet auch keine Entmischung
statt, im Gegenteil, durch die zwischen den Spänen bestehende Reibung wird der Leimpuder
fest auf die Flächen aufgerieben, so dali auch in der späteren Verarbeitung der
Späne eine Entmischung nicht mehr zu befürchten ist.
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Ein besonderer Nachteil bei der bekannten Mischung von Spänen und
Bindemitteln mittels der Einsprühdüsen besteht in der von den Düsen mixt eingeblasenen
Versprühungsluft. Diese Luft muß irgendwie bei allen Vorrichtungen entweichen. Das
führt einmal zu einer Belästigung durch unangenehme Staubentwicklung, weil die Luft
durch alle Ritzen und Öffnungen ausgeblasen wird; noch unangenehmer ist aber, daß
der staub- bzw. nebelförmige Bindemittelanteil, der von der Luft mit fortgeführt
wird und dadurch eine Erhöhung des notwendigen Bindemittelanteils bedingt, eine
weitgehende Verschmutzung mit sich bringt. Zur Beseitigung des Übelstandes wird
gemäß der Erfindung vorgeschlagen, daß diese Luft durch das Spangut hindurch abgesaugt
wird. Damit fällt einmal die Belästigung fort, und zum anderen wirkt das Spangut
wie ein Filter und nutzt den sonst verlorengehenden Bindemittelanteil aus. Eine
Ausführungsform hierzu zeigt Fig. 3. An derjenigen Seite des Troges i, an der die
Mischflügel 2 die Abwärtsbewegung ausführen, ist auf der ganzen Länge ein Spalt
9 angebracht, durch den ein Luftsog io geht, der in seiner Geschwindigkeit zwar
gerade ausreicht, um die gesamte Versprühu igsluft abzuziehen, der aber noch nicht
so kräftig ist, um auch Nutzspäne mitzureißen. Etwa vorhandener Spanstaub dagegen
kann ruhig abgesogen werden, da derselbe für das zu erzielende Endprodukt nur schädlich
ist.
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Mit einem stufenlosen Getriebe i i kann die Drehzahl feinfühlig der
einzelnen Spanform angepaßt werden. Um bei der Beendigung des Arbeitsprozesses die
Mischmaschine noch leer laufen lassen zu können, ist eine Auslaßklappe 12 vorgesehen
an der unteren Auslaßseite des Troges.
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Als der Nachteil aller bekannten derartigen Maschinen hatte sich auch
herausgestellt, daß sich ein gewisser Feinstaub an den von Spangut freien Innenflächen
der Beleimungsmaschine festsetzt. Sobald dieser Belag eine gewisse Stärke erreicht,
fällt er in Klumpenform in die Mischung und verschlechtert
das
Endprodukt. Nach der Erfindung wird vorgeschlagen, alle von Spangüt freien Flächen
mit einem bekannten Vibrator zu versehen, der das Ansetzen von Feinstaub von vornherein
verhindert.