Busse & Busse Patentanwälte
European Patent Attorneys
Wilhelm Karmann GmbH Dipi.-ing. Dr. iur. V. Busse
Dipl.-Ing. Dietrich Busse
Karmannstraße 1 Dipl.-Ing. Egon Bünemann
D-4500 Osnabrück Dipl-Ing' UIMch P°U
D-4500 Osnabrück
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07.07.1992 VB/ldS/Li
Faltverdeck fur einen Personenkraftwagen
Die Erfindung betrifft ein Faltverdeck für einen Personenkraftwagen
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Bei bekannten Faltverdecks ist eine Dachhaut vorgesehen, die einen oberen Verdeckbezug und einem zum Innenraum des
Fahrzeugs gerichteten Dachhimmel aufweist, wobei zwischen diesen beiden Schichten sowohl ein inneres Verdeckpolster
als auch die Dachhaut tragende Spriegel mit Befestigungsgliedern vorgesehen sind, die mit dem Dachhimmel auf der
dem Verdeckpolster zugewandten Innenseite verbunden sind. Ein derartiges Faltverdeck ist in der Herstellung, bei
der Montage und bei der Demontage beispielsweise zu Reparaturzwecken entsprechend aufwendig, so daß die Gestehungsund
Reparaturkosten nachteilig beeinflußt sind.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Faltverdeck für einen Personenkraftwagen der angegebenen Art zu schaffen,
das mit geringem technischen Aufwand herstellbar und mit einfachen Mitteln montierbar bzw. demontierbar ist.
Ausgehend von einem Faltverdeck nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 löst die Erfindung diese Aufgabe mit den Merkmalen
des kennzeichnenden Teils des Anspruchs 1. Hinsichtlich wesentlicher weiterer Ausgestaltungen wird auf die
- 2 Ansprüche 2 bis 17 verwiesen.
Mit der erfindungsgemäßen Ausgestaltung der Dachhaut des
Faltverdecks mit den Rast- bzw. Biegenuten ist mit geringem technischen Aufwand eine einfache Montage des Faltverdecks
möglich, da die Zugänglichkeit der für den Verbindungseingriff notv/endigen Befestigungsglieder vereinfacht und mit
der Rastverbindung zwischen den Spriegeln und den Rastelementen eine schnelle unkomplizierte Montage bzw. Demontage
möglich ist.
Mit der Ausformung der Biegenuten sind sowohl für die jeweilige Klappbewegung bei der Betätigung des Faltverdecks
als auch bei dessen Festlegung als ein zurückgeklapptes Verdeckpaket jeweils definierte Bereiche von Sollfaltungen
erreichbar, die der Dachhaut eine schonende biegeelastische Deformation vermitteln und eine den notwendigen Stauraum
reduzierende Falthöhe in der aufgeklappten Faltstellung
ermöglichen.
Die erfindungsgemäße Dachhaut ist dabei in Sandwichbauweise
so gestaltet, daß mit vermindertem technologischen Aufwand durch eine Hinterschäumung des Dachhimmels und des oberen
Verdeckbezuges ein Verdeckpolster entsteht, das diese Schichten gegenseitig über Verklebungen verbindet und im
Querschnitt die Rast- bzw. Biegenuten als Vertiefungen im Bereich des Dachhimmels darbietet. Damit kann nach dem
Anbringen der Rastelemente in der Rastnut eine ohne zusätzliche Hilfsmittel montierbare Dachhaut zur Komplettierung
des Faltverdecks bereitgestellt werden, wobei die Spriegel des Klappgestänges vorteilhaft über eine Rastverbindung
mit der Dachhaut in Verbindungseingriff bringbar sind.
Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung und der Zeichnung,
die ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Faltverdecks
schematisch veranschaulicht. In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 bis
Fig. 3 eine jeweilige Seitenansicht einer erfi.odungsgemäßen
Dachhaut in einer der Mittellängsebene eines Faltverdecks entsprechenden Schnittebene,
Fig. 4 eine vergrößerte Einzeldarstellung einer Rastnut in einem Ausschnitt II in Fig. 2,
Fig. 5 eine vergrößerte Einzeldarstellung der Rastnut und einer Biegenut in einem Ausschnitt V
in Fig. 1 ,
Fig. 6 eine Prinzipdarstellung eines zweiteiligen Werkzeuges zur Herstellung der Dachhaut und
Fig. 7 eine Schnittdarstellung des Werkzeuges gemäß einer Linie VII-VII in Fig. 6.
In Fig. 1 ist ein insgesamt mit 1 bezeichnetes Faltverdeck für einen Personenkraftwagen dargestellt, dessen flexible
Dachhaut 2 sich in der dargestellten Schließstellung zwischen einem eine Heckscheibe 3 einschließenden hinteren
Bereich 4 und einem vorderen Randbereich 5 eines Fahrzeugdaches erstreckt. Die Dachhaut 2 kann dabei mit quer zur
Mittellängsebene (die der dargestellten Schnittebene entspricht) des Fahrzeugs angeordneten Spriegeln 6,7,8,9 verbunden
sein, die mittels eines randseitig zugeordneten Klappgestänges (nicht dargestellt) gemeinsam mit der Dachhaut
2 im Heckbereich 10 des Fahrzeugs in Form eines gefalteten Verdeckpaketes ablegbar sind.
Die dargestellte Schließstellung des Faltverdecks 1 (Fig. 1 bis Fig. 3) verdeutlicht, daß die Dachhaut 2 auf der einem
Fahrgastraum 11 zugewandten Innenseite mit jeweils mehreren, einen Dachhimmel 12 quer zur Mittellängsebene des Faltverdecks
1 einformenden Rastnuten 13 und Biegenuten 14 versehen
(Fig. 1) ist, die dem Dachhimmel 12 zumindest bereichsweise eine wellige Form vermitteln.
In Fig. 1 bis 3 sind unterschiedliche Ausführungsformen
von Biegenuten 14,14*,14'' veranschaulicht, wobei deren
dreieckige (Fig. 1) oder rechteckige (Fig. 2, Fig. 3) Querschnittsform deutlich wird. In zweckmäßiger Ausbildung
sind dabei jeweils abwechselnd eine Biegenut 14;14' und
eine Rastnut 13 mit jeweils parallelen Mittelebenen 15,16 (Fig. 5) in einem auf eine vorgesehene Sollfaltung abstimmbaren
Abstand 17 angeordnet. In der Ausführungsform gemäß
Fig. 3 sind zwischen den jeweiligen Rastnuten 13 jeweils zwei Biegenuten 14'' im vorderen Bereich der Dachhaut 2
vorgesehen und im Bereich der hinteren Spriegel 8,9 jeweils eine Biegenut 14'*' zugeordnet.
Mit einer derartigen Dachhaut 2, die über die in die Rastnuten 13 eingebrachten Spriegel 6,7,8,9 das Faltverdeck 1
komplettiert, kann in der aufgeklappten Faltstellung (nicht
dargestellt) jeweils eine die Falthöhe des dabei gebildeten Verdeckpaketes bestimmende Sollfaltung im Bereich der Biegenuten
14 erreicht werden, so daß das Material der Dachhaut in einer engen Packlage gefaltet wird und damit der notwendige
Stauraum im Heckbereich 10 des Fahrzeugs reduzierbar ist.
In Fig. 4 und Fig. 5 verdeutlichen vergrößerte Einzeldarstellungen
im Bereich der Rastnut 13 bzw. der Biegenut 14 den erfindungsgemäßen Aufbau der Dachhaut 2, die in Sandwichbauweise
von einem oberen Verdeckbezug 18, einem mittleren Verdeckpolster 19 und dem Dachhimmel 12 gebildet
ist. Dabei sind sowohl die Rastnuten 13 als auch die Biegenuten 14,14',14'',14''' in der mehrlagigen Dachhaut 2 jeweils
mit einer Querschnittsform versehen, die in dem eine einstückige Hüllschicht zum Fahrgastraum 11 hin bildenden
Dachhimmel 12 jeweilige Nutenschenkel 20,21 bzw. 22,23 und einen jeweiligen Nutboden 24 bzw. 25 derart umfaßt,
daß das Verdeckpolster 19 bereichsweise Einengungen 26 bzw. 27 aufweist.
In den jeweiligen Rastnuten 13 ist dabei jeweils ein als
Profilkörper 28 ausgebildetes Verbindungsglied vorgesehen,
so daß in einer mit einem Pfeil 29 angedeuteten Verbindungsrichtung die Dachhaut 2 mit den Spriegeln 6,7,8,9 verbunden
v/erden kann. In zweckmäßiger Ausführungsform sind die Spriegel dabei zumindest bereichsweise als Rohrkörper 30 ausgebildet,
so daß der Profilkörper 28 mit geringem Aufwand über einen Verbindungsschlitz 31 mit diesem verrastbar
und über jeweilige Widerhaken 32 am Profilkörper 28 eine sichere Festlegung erreichbar ist.
Der Profilkörper 28 kann in einer weiteren Ausführungsform
(nicht dargestellt) als ein sich zumindest bereichsweise in der Mittelebene 15 der Rastnut 13 erstreckendes Profilband
ausgebildet sein, das in den als ein Langloch vorgesehenen Verbindungsschlitz 31 einbringbar und über entsprechende
Widerhaken 32 derart festgelegt werden kann, daß die Dachhaut 2 über Verbindungszonen an den Spriegeln
6,7,8,9 bzw. am Klappgestänge abgestützt ist.
In zweckmäßiger Ausführungsform ist der Profilkörper 28
aus einem Kunststoff, z.B. PVC-Material gebildet, so daß im Bereich jeweiliger Basisschenkel 33,34 eine Verbindung
mit den Schichten der Dachhaut 2 über Schweißnähte 35,36 erreichbar ist, die insbesondere über ein HF-Schweißvorgang
eine materialschonende und zuverlässig reißfeste Verbindung ermöglichen.
Die Stabilität der Verbindung zwischen der Dachhaut 2 und dem Klappgestänge im Randbereich der Dachhaut 2 kann noch
dadurch erhöht werden, daß in deren Randbereich nahe dem Klappgestänge jeweils mit den Spriegeln 6,7,8,9 verbindbare
Nietungen (nicht dargestellt) vorgesehen sind.
Die Einzeldarstellung der Biegenut 13 in Fig. 5 verdeutlicht,
daß im Bereich des Nutbodens 25 eine den Dachhimmel 12 mit dem Verdeckpolster 19 verbindende Naht 36 vorgesehen
sein kann, die im Abstand zum Verdeckbezug 18 die entsprechende Einengung 27 beläßt.
Für die Dachhaut 2 ist in den vorbeschriebenen Ausführungsformen jeweils ein Verdeckbezug 18 vorgesehen, der vorteilhaft
aus einer Deckschicht 37 und einer mit diesem verklebten Verstärkungsschicht 38 gebildet ist. Dabei kann als
Deckschicht eine Kunststoffschicht, vorzugsweise aus PVC,
oder ein verstärktes Textilmaterial vorgesehen sein, das den oberen Abschluß der Dachhaut 2 bildet.
Die mit der Deckschicht 37 verklebte Verstärkungsschicht ist dabei vorzugsweise von einem verschäumten Kunststoff,
z.B. PE-Schaummaterial gebildet, der als eine die Stabilität erhöhende flexible Verstärkung vorgesehen ist und dabei
eine Dicke von 3 mm bis 5 mm, vorzugsweise 4 mm, aufweist.
Zur Herstellung der Dachhaut 2 wird in zweckmäßiger Ausführung von einem derartigen doppellagig verklebten Verdeckbezug
18 ausgegangen, der in seiner Kontur entsprechend zugeschnitten, in ein Spannwerkzeug 40 (Fig. 6) eingelegt
und im Randbereich 41 einer entsprechenden Innenform 42 festgeklemmt wird. Danach erfolgt entsprechend einer Pfeilrichtung
47 die Zuführung eines den Dachhimmel 12 (nicht dargestellt) auf einer oder mehreren Auflagerippen 43 tragenden
Formwerkzeuges 44 in den Bereich der Innenform 42 des Spannwerkzeuges 40. Dabei wird das Formwerkzeug 44
in eine Arbeitsposition verbracht (Fig. 7), die einen einen Füllraum 45 belassenden Hinterschäumungsabstand 46 zwischen
dem eingespannten Verdeckbezug 18 im Spannwerkzeug 40 und dem Dachhimmel 12 am Formwerkzeug 44 bildet.
Nach entsprechender Abdichtung der nahe zueinander positionierten Randbereiche 41 bzw. 41' der beiden Werkzeuge
40,44 kann nunmehr in den Füllraum 45 ein das Verdeckpolster 19 bildendes Schaummaterial eingebracht werden.
Dieses Schaummaterial bildet dabei während einer Abbindezeit die im Bereich der Auflagerippen 43 vorgeformten Rast-
und/oder Biegenuten 13, 14,14',14",14"' (Fig. 1 bis 5),
wobei eine gleichzeitige Verklebung des Verdeckpolsters mit dem Verdeckbezug 18 bzw. der Verstärkungsschicht 38
und dem Dachhimmel 12 erfolgt.
In zweckmäßiger Ausführungsform kann der Verdeckstoff 18
in das Spannwerkzeug 40 dadurch eingebracht werden, daß eine Lagefixierung nach Art des Vakuumtiefziehens erfolgt
und damit eine vollständige Auskleidung der Innenform 42 vor dem Hinterschäumungsvorgang und eine lagegenaue Positionierung
des Verdeckstoffes 18 erreichbar sind. Im Bereich
des Spannwerkzeuges 40 sind dazu entsprechende Unterdruckkanäle 48 vorgesehen, über deren Bohrungen 49 der
Verdeckbezug 18 angesaugt werden kann.
Der Dachhimmel 12 kann vor dem Aufbringen auf das Formwerkzeug mit diesem im seitlichen Randbereich überragenden
Befestigungsgliedern (nicht dargestellt) vervollständigt werden, so daß diese für eine nachfolgende Montage der
Dachhaut 2 mit den Spriegeln 6,7,8,9 zu einem kompletten Faltverdeck 1 entsprechend formschlüssig mit dem Polstermaterial
verklebt sind und zusätzlich zu den Profilkörpern 28 eine Halterung bilden.
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08.10.1992
Ansprüche
1. Faltverdeck für einen Personenkraftwagen, das mit
einer flexiblen, einen oberen Verdeckbezug (18), ein
mittleres Verdeckpolster (19) und einen Dachhimmel (12)
umfassenden Dachhaut (2) versehen ist, die mit quer zur
Längsmittelebene des Fahrzeugs angeordneten Spriegeln (6,7,8,9) verbunden und gemeinsam mit diesen mittels
eines Klappgestänges im Heckbereich (10) des Fahrzeugs
als ein Verdeckpaket ablegbar ist, dadurch gekennzeichnet,
daß die Dachhaut (2) auf der in Schließstellung des Faltverdecks (1) dem Fahrgastraum (11) zugewandten Seite mit zumindest
jeweils einer, den Dachhimmel (12) quer zur Längsmittelebene einformenden Rastnut (13) zur Aufnahme des
Spriegels (6,7,8,9) und einer Biegenut (14,14',14II,14111)
versehen ist, die in der aufgeklappten Faltstellung jeweils
eine die Falthöhe des Verdeckpaketes bestimmende Sollfaltung
bildet.